Silent Tempest von -salira-eki- (Stiller Sturm) ================================================================================ Kapitel 3: Silent Life – Stilles Leben -------------------------------------- Plötzlich wurde es dunkel im Raum, da das Fenster jemandem verdeckt wurde. Aufgeschreckt drehte Vrei sich um und erblickte Shmi. Dieser nickte kurz und verschwand wieder. Erleichtert atmete die alte Frau auf und erklärte Shmis Benehmen. Denn während du vor Erschöpfung die ganze Nacht und fast den ganzen Tag verschlafen hattest, hatten mehrere Leute einen Plan geschmiedet um dir zu helfen. So wusste plötzlich jeder Bescheid über deine Eltern, Vreis Sohn und seine Frau, die Feuchtfarmer waren und bei einem Tuskenangriff gestorben waren, während du bei deiner Großmutter Vrei zu Besuch warst. Seitdem hattest du weinend in deinem Zimmer gelegen und warst gestern zum ersten Mal wieder raus gegangen, wo Anakin dich aufgegabelt hatte und dich wieder nach Hause brachte. Und so verlorst du zum zweiten Mal eine Familie, gewannst aber ein Großmutter und einen neuen Freund hinzu. Denn du und Anakin ward bereits jetzt wie Geschwister, wann immer er konnte war er bei dir und half dir dich einzuleben. Schnell fandest du heraus, dass Ihr beide acht Jahre alt ward und viele Interessen teiltet. Immer wieder brachte er kaputte Elektrogegenstände mit und zeigte dir wie man sie reparierte, um dich etwas abzulenken. Nach ein paar Tagen in denen du dich von deinen Strapazen erholtest, kamen Shmi und Anakin zu Vrei nach Hause. Hier erklärten die drei dir, dass du offiziell bei Vrei als ihre Enkelin leben würdest, aber immer wenn du wolltest du Anakin gehen durftest. Aber jeden Morgen müsstest du auf dem Markt halfen, während du nachmittags spielen durftest. Dank der falschen Geschichte, die nun seit Tagen die Runde machte und immer ausschweifender wurde, wurde die Jagd auf dich nach einiger Zeit abgeblasen. Denn dank ‚deiner Großmutter‘ warst du ja nicht alleine und du durftest wieder gefahrlos nach draußen. Deine alte Kleidung wurde nachdem Vrei sie gewaschen hatte für eine große Summe verkauft, da keiner den Stoff Jeans kannte. Von dem Geld wurde das meiste gespart, doch du bekamst passende Kleidung für das Leben auf Tatooine und nun besaßest du eine neuere Tunika und geeignete Schuhe, sowie frische Unterwäsche. Deine restlichen Sachen durftest du behalten und du verstecktest sie gut, damit niemand sie fand. Nachdem du deine Sachen nochmal durchsucht hattest, behieltst du ein paar Sachen bei dir. So trugst du zum Beispiel oft eines der Jedikostüme unter der Tunika oder dem alten Kleid das Vrei dir gegeben hatte. In einem alten Gürtel von Vrei mit kleinen Taschen dran verwahrtest du dein Taschenmesser und die letzten Bonbons. Die Schokolade aber hattest du mit allen geteilt die dir geholfen hatten. Der Erste Hilfe Koffer gabst du Vrei und Shmi um verletzten Sklaven zu helfen, deren Besitzer die Behandlung nicht bezahlen wollten, da du es besser fandst, anderen zu helfen, als die Sachen zu bunkern. Und so war der volle Rucksack fast leer, denn das Wasser und die Handcreme waren schnell aufgebraucht. Seit deinem Unfall waren bereits 2 Wochen vergangen und langsam hattest du dich eingelebt. Doch immer wenn du an deine Familie erinnert wurdest, traten dir Tränen in die Augen. Jeden Abend holtest du das mittlerweile zerknitterte Bild hervor und sahst lange darauf, bevor du dich schlafen legtest. Du vermisstest deine Eltern und es war schwer sich an die spartanische Verhältnisse zu gewöhnen die auf Tatooine herrschten. Es war seltsam in dieser Welt zu leben und so zu tun als wäre es normal für dich. Mittlerweile war Vrei wirklich zu einer Großmutter für dich geworden, die du nicht nur zur Tarnung so nanntest, sondern weil du sie sehr mochtest. In den kalten Nächten brachte sie dir bei Basic und andere wichtige Sprachen zu lesen und zu schreiben, nachdem du gebeichtet hattest dass du das nicht konntest und Anakin fand es lustig dir huttische Schimpf- und Fluchworte beizubringen. Doch immer wenn du den Jungen lachen sahst, erinnertest du dich an sein Schicksal und du überlegtest wie du Anakins Fall verhindern konntest. Bis jetzt fiel dir nichts ein, was nicht den gesamten Zeitverlauf verändert hätte. Denn mit deinem Bruder hast du oft alle möglichen Szenarien durchdacht und musstest bei vielen feststellen dass es ein zu großes Caos geben würde. So durftest du nicht die Jedi nach Tatooine rufen, denn Anakin musste ja das Podrennen gewinnen um den Jedi und Naboo zu helfen. Du konntest den Jedi nicht alles erzählen, weil sie Anakin sonst nicht in den Orden aufnehmen würden. Du konntest Anakin nicht alles erzählen, weil er sich sonst selbst fertig machen würde. Und so weiter… Nach einer Weile entschiedst du, dass du Anakin alles über die Jedi und die Macht beizubringen würdest, was du wusstest. Dir war nämlich aufgefallen, dass Anakin immer wieder unbewusst die Macht anwendete und du dachtest dir, dass wenn er schon eine gewisse Vorkenntnis hätte, wäre das gut für sein zukünftiges Leben als Jedi. Daher kramtest du eines Abends den Notizblock deines Vaters hervor und begannst dir fein säuberlich aufzulisten, was man als Jüngling und Padawan alles lernen musste. Da die Sonnen dabei waren unterzugehen, wurde es immer dunkler in deinem kleinen Zimmer und deine ausgeschaltete Lichtquelle stand bei der Tür. Du hobst deine Hand um nach der Lampe zu greifen, als diese plötzlich in deiner Hand lag. Erschrocken ließest du den Gegenstand fast fallen und mit großen Augen sahst du auf deine Hand. Plötzlich keimte ein Verdacht in dir auf und ein breites Grinsen erschien in deinem Gesicht. Du kniffst deine Augen fest zusammen und konzentriertest dich auf deinen Schuh vor deinem Bett auf dem Boden. Du dachtest daran, dass der Schuh schwerelos sein und schweben würde. Als sich deine Augen langsam öffneten, schwebte der abgenutzte Schuh vor deinem Gesicht und Vrei stand fassungslos im Türrahmen. Jubelnd sprangst du auf und umarmtest die Frau, welche immer noch kein Wort hervorbrachte. Schnell löstest du die Umarmung und schnapptest den Notizblock um für Anakin UND dich einen Trainingsplan zu machen. Doch bevor du anfangen konntest, ergriff Vrei deine Hände. „Warst du das?“ Zögerlich nicktest du und wartetest die nächste Reaktion der Frau ab. Vrei ließ sich neben dir auf das kleine Bett fallen und atmete tief durch. „Du bist also auch machtsensitiv, wie…“ „Anakin!“ unterbrachst du deine Großmutter und sahst sie mit großen Augen an, als sie nickte und ihren Satz fortführte: „und ich!“ Dir fiel vor Erstaunen der Mund auf und du starrtest Vrei wie ein stummer Fisch an. Vrei fuhr sich mit einer Hand über ihr Gesicht und fragte: „Was listest du da auf, ich kenne diese Schrift nicht!“ Du sahst auf den Block in deiner Hand und versuchtest herauszufinden was hier los ist. Doch du vertrautest Vrei und so rangst du dich zu einer ehrlichen Antwort durch: „Ich stellen einen… einen Trainingsplan für Ani und mich auf… damit wir unsere Kräfte trainieren können. Die Schrift… ist meine Muttersprache… aber die wird sonst nirgends verwendet… soweit ich weiß.“ Vrei summte einen verstehenden Ton und sah nachdenklich zu Boden. Nach einer unangenehmen Stille sprach Vrei endlich: „Ich habe den Jediorden vor Jahren verlassen, weil ich nicht mehr mit ihrer Sichtweise klarkam, ich war eine Meisterin. Damals schwor ich allem was mit dem Orden zu tun hat, hinter mir zu lassen… aber…“ Fragend blicktest du die Vrei an, die dir plötzlich in einem neuen Licht erschien. Deine Großmutter atmete nochmals tief durch und sprach weiter: „Aber ich würde euch beiden gerne helfen mit dem Training.“ Fassungslos über so viel Glück sprangst du Vrei auf den Schoß und bedanktest dich unaufhörlich, während die ehemalige Jedi lachend versuchte dich zu beruhigen. Bis spät in die Nacht erzählte die Frau dir von sich und ihrem alten Leben und versprach mit dir zusammen morgen einen genauen Trainingsplan zu erstellen. Während du im Bett lagst und vor Aufregung kein Auge zubekamst, fiel dir eines auf. Bisher war dein Leben hier auf Tatooine sehr ruhig verlaufen. Doch dieses stille Leben würde jetzt vorbei sein, denn ab jetzt hattest du ein festes Ziel vor Augen. Du würdest Anakin retten und es fühlte sich an als würdest du deinem Bruder Samy helfen. Ab diesem Tag wurden du und Anakin von der Ex-Jedi hart trainiert, ohne dass es irgendwem auffiel. Nachdem du deinem Freund erklärtest was das Training bezwecken sollte, war er Feuer und Flamme. Nur eine Sache ärgerte den Jungen sehr; er durfte unter keinen Umständen ein Podrennen gewinnen, bis die Zeit dazu gekommen ist. Denn nur dann konnte Anakin frei kommen durch die Hilfe des Jedimeisters Qui-Gon Jinn. Doch das sagtest du keinem, auch wenn du oft die Vermutung hattest, dass Vrei manchmal deine Gedanken las. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)