Den Ärger wert von RedRidingHoodie ================================================================================ Kapitel 16: Fluchtversuch ------------------------- Kühles Licht schimmerte durch die Fenster und weckte mich. Ich kniff die Augen zusammen. Warum hatten wir die Rollläden nicht geschlossen? Und warum war die Luft an meinem Arm, der über der Decke hing, so kalt? Träge zog ich ihn unter die Decke, wobei ich mit den Fingern über etwas Warmes streifte. Zufrieden schob ich die Hand über den weiblichen Körper, schmuste mich an und küsste ihren Nacken, während ich frech nach ihrer Brust griff. Mit geschlossenen Augen registrierte ich, wie sie sich anschmiegte, sodass ich leise ihren Namen summte. „Sakura-chan… ~♥“ Sofort verhärteten sich ihre Muskeln, und eine überraschend kühle Hand schob meine Finger weg. Verwirrt blinzelnd öffnete ich die Augen… und erstarrte, als ich sah, wie Sasuke sich aufsetzte. „Was soll das…?“, knurrte sie gefährlich leise und zog ihr weites Shirt zurecht. „Ich… Äh…“, machte ich, mich orientierungslos umsehend um herauszufinden, wo ich überhaupt war. Mein Zimmer (oder Sasukes) war es schon mal nicht. Der Raum war weitläufig, aber etwa auf der Hälfte von einem Regal unterbrochen, in dem verschiedene Bücher für leidlichen Sichtschutz sorgten. Die Decke war auf beiden Seiten schräg, sodass das hohe Fenster, welches eine der Seitenwände einnahm, ein dreieckiges Bild der Landschaft zeigte. Diese präsentierte sich als verschneite Hügel, welche zu einem See hin sanft abfielen. Endlich erkannte ich, wo ich war. Das Seehaus meiner Großeltern. Während ich mich aufsetzte, kehrte die Erinnerung an den letzten Tag zurück, und alles machte Sinn. Es hatte angefangen, als ich in Sakuras Wohnzimmer einen Film mit ihr ansah. Sie liebte Disney Filme, welche ich mir zwar notgedrungen mit ihr anschaute, die ich jedoch ständig veralberte. Dasselbe hatte ich gerade mit ´Herkules` getan, weshalb meine Freundin mich in die Seite geboxt hatte. Ich hatte ihre Hand gefangen und angefangen, sie zu kitzeln, sodass sie sich jetzt kichernd unter mir wand. „Flehe um Gnade!“, befahl ich spielerisch und attackierte ihre empfindlichen Seiten, bis sie quietschte vor Lachen. „Gnade!“, japste Sakura außer Atem. „Ist doch schon gut, schon gut!“ Zufrieden setzte ich mich auf, wobei ich jedoch weiterhin über ihrem Schoß kniete. Ich näherte mein Gesicht ihrem und schnurrte: „Und was bekomme ich jetzt für meinen Sieg?“ Sie lehnte sich vor und gab mir ein keusches Bussi. „Zufrieden?“ „Waaas?! Da wäre ja sogar deine Oma unzufrieden!“, protestierte ich, woraufhin sie lachend die Arme um meinen Nacken schlang und mich innig küsste. Wir sanken zurück auf die Couch und Herkules und Meg waren vergessen, als ich die Zunge in ihren Mund gleiten ließ. Sakuras Finger strichen durch mein Haar und zogen liebevoll an den Strähnen. Meine Hose vibrierte begeistert. Kichernd löste meine Freundin sich von mir und funkelte mich frech an. „Da freut sich wohl jemand besonders…“ Lachend hauchte ich einen Kuss auf ihre Schläfe. „Ich freu mich immer, Süße… Sekunde, bin gleich wieder für dich da.“ Ich erwartete einen Anruf meiner Großeltern oder von Kyûbi und war überrascht, einen anderen Namen auf dem Display zu sehen. Sasuke. Es war schon recht spät, was mich an meinen ´Notfallbesuch` von vor ein paar Wochen erinnerte. Deshalb war ich alarmiert, als ich mich mit: „Sas, alles in Ordnung?“, meldete. „Wieso soll etwas nicht in Ordnung sein?“, erwiderte sie recht barsch, was mich zumindest ein wenig beruhigte. Nach der Sache mit ihrem Vater hatte sie am Telefon ungewöhnlich weich geklungen, so gar nicht nach sich selbst. Sakura hatte sich neben mir aufgesetzt und zupfte ihre Kleidung zurecht, während ich weitersprach: „Na ja, um die Zeit… aber was gibt´s?“ „Ich wollte nur fragen, was du machst.“ „Ich sehe gerade mit Sakura-chan einen Film.“ „Ach so. Sakura ist bei dir.“ „Ja, klar.“ Es war Freitagabend, wo sollte ich sein, wenn nicht bei meiner Freundin? Diese spulte jetzt den Film zurück und ließ ihn aber der Stelle laufen, an der wir abgelenkt worden waren. Irritiert wegen dem Lärm während ich telefonierte stand ich auf und ging auf den Balkon. Inzwischen war es Mitte Dezember und entsprechend kalt draußen, sodass ich meinen Pulli enger um mich zog. „So, ich friere mir gerade den Arsch ab, also sag mir, was los ist“, verlangte ich von Sasuke, die leise gluckste. „Was machst du?“ „Ich steh auf dem Balkon, also lenk nicht ab. Es ist schweinekalt.“ „Geh wieder rein…“ „Komm schon Sas“, bohrte ich nach, woraufhin sie nach kurzem Zögern mit der Sprache rausrückte. „Es geht um Itachi“, fing sie an und meine Nackenmuskulatur spannte sich augenblicklich an. Seit jener letzten Begegnung mit Sasukes Bruder vor über einem Jahr hegte ich eine latente Abneigung gegen ihn. Dabei war ich nicht mal sicher wieso, doch ich hatte das Gefühl, er hätte etwas mit dem zu tun, was meine beste Freundin mir nicht sagen wollte. In seiner Gegenwart war sie immer so anders gewesen. Dass sie schweigsamer war, wenn wir unter Leuten waren, wusste ich. Doch ihrem Bruder gegenüber war Sasuke richtiggehend unterwürfig gewesen, und wenn ich eines an ihr nicht kannte, war es der Wille, sich unterzuordnen. „Er war hier und wollte, dass ich mich bei Fugaku entschuldige.“ „Für was denn?“, fuhr ich auf, doch Sasuke ignorierte meinen Zorn. „Seitdem… Nein, es ist nichts, vergiss es. Du solltest zu Sakura.“ „Spuck´s schon aus, du Feigling“, triezte ich Sasuke, um sie aus der Reserve zu locken, denn sie hatte Recht; je länger ich mit ihr redete, desto unangenehmer würde es, zu meiner Freundin zurückzukehren. Zumal es wirklich verdammt kalt war. Und überhaupt, warum ließ sie sich immer so bitten? „Seitdem habe ich das Gefühl, er würde sich öfter in der Gegend aufhalten.“ Alarmiert richtete ich mich von der Wand auf, an der ich bis dahin gelehnt hatte. „Ist er nochmal in deine Wohnung gekommen?“ „Nein. Ich sagte doch, es ist nichts…“ „Es ist sehr wohl etwas. Lass dich auf keinen Fall zu etwas zwingen. Das ist eine Sache zwischen dir und deinem Dad. Wenn ihr das klären wollt, tut ihr es. Dein Bruder hat da nichts zu sagen.“ Ich hatte bereits versucht, Sasuke dahingehend zu beeinflussen, dass sie ein Gespräch mit Fugaku führte. Für mich war es schrecklich, die Möglichkeit zu haben, mit einem Elternteil zu kommunizieren und diese nicht zu nutzen. Aber ich verstand Sasuke. Ihr Vater hatte sie jahrelang vernachlässigt und sie dann verstoßen, als sie aufhörte, nach seiner Pfeife zu tanzen. Jetzt war es an ihm, das gerade zu biegen. Allerdings erinnerte ich mich an die bitteren Tränen, die meine beste Freundin deswegen vergossen hatte, und ich wollte, dass die Angelegenheit sich klärte, damit sie glücklich sein konnte. Sie weigerte sich jedoch, zuzugeben, wie nahe ihr das alles ging, genauso wie sie bestritt, dass ein Psychologe ihr helfen könnte. Wie immer versuchte Sasuke, alles alleine zu klären, und es war völlig unmöglich, sie von etwas anderem zu überzeugen. „Er hat nicht versucht mit mir zu sprechen, nur…“ Sie brach ab, doch es war klar, dass die bloße Anwesenheit ihres Bruders sie beunruhigte. Kein Wunder, denn so vor jemandes Wohnung herumzulungern, klang sehr nach Stalking. „Soll ich vorbeikommen?“, fragte ich. Ich warf einen Blick auf die Displayuhr meines Handys. Halb neun. „Bis viertel nach kann ich da sein, ok?“ Sasuke zögerte, obwohl sie offensichtlich deswegen angerufen hatte. „Was ist mit Sakura?“ Kurz blinzelte ich verwirrt, dann biss ich mir schuldbewusst auf die Lippe. Mist, meine Freundin hatte ich für eine Sekunde vergessen. Ich linste ins Wohnzimmer, doch von meinem Standpunkt aus konnte ich Sakura nicht sehen. „Sie versteht das sicher…“ „Sicher.“ Durchs Telefon hörte ich praktisch, wie Sasuke die Augen verdrehte. „Also?“, ignorierte ich ihren Sarkasmus. „Das ist unnötig. Bis dann.“ „Sas…“, fing ich an, doch da hatte sie schon aufgelegt. Verwirrt sah ich mein Handy an, bevor ich kopfschüttelnd ins Wohnzimmer zurückkehrte. Sakura hatte sich in eine Decke gekuschelt und sah nicht vom Fernseher auf, als ich mich neben ihr niederließ. „Und?“, fragte sie betont beiläufig. „Was gibt´s?“ „Sie hat familiäre Probleme, will es aber nicht zugeben“, erklärte ich, nachdenklich auf meiner Unterlippe kauend. „Mhm“, machte Sakura, dann schwiegen wir eine Weile, bis ich mich aufsetzte und sie frustriert ansah. „Warum fällt es ihr so schwer, um Hilfe zu bitten? Das wär ja nicht mal Hilfe, sondern… Keine Ahnung, nur Gesellschaft.“ „Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus dem du sie nicht in Ruhe lassen kannst. Oder sie braucht einfach weder Gesellschaft, noch Hilfe“, schlug meine Freundin vor, die sich fester in ihre Decke wickelte. „Aber wieso hätte sie anrufen sollen, wenn sie nichts braucht?“ „Das machen Freunde eben ab und zu, Naruto. Sie rufen sich an, um zu sehen, ob der andere Zeit hat.“ Überrascht von ihrem gereizten Ton zog ich die Brauen hoch, doch sie starrte weiter auf den Fernseher. „Das ist noch kein Grund, sich als Retter in der Not aufzuspielen oder sonst was.“ „Was soll das heißen?“ „Dass du einen verdammten Beschützerkomplex hast! Schau dir doch mal deine Freunde an. Alles Freaks, die du vor irgendwas ´gerettet` hast. Vaterkomplex, tote Eltern, psychisch gestört… Sasuke ist ein Traum für dich, ich weiß. Aber wie wäre es, wenn du mal zur Abwechslung deine Beziehung retten würdest und nicht Sasuke Uchiha, die das gar nicht will?“ Verblüfft von diesem Ausbruch sank ich auf der Couch in mich zusammen. Bis dahin hatte ich es nicht gemerkt, doch ich hatte auf der Sofakante gesessen, wie zur Flucht bereit. „Ich… Ich wusste nicht, dass es da was zu retten gibt…“ „Umso schlimmer“, fauchte meine Freundin und stand auf, als ertrüge sie plötzlich nicht mehr, neben mir zu sitzen. „Glaubst du, es ist normal, als vergebener Mann nachts Anrufe von irgendwelchen Frauen zu bekommen? Oder ständig mit ihnen zu schreiben? Oder diese Frau auf Dates mitzubringen? Glaubst du im Ernst, dass da…“ – sie machte eine vage Geste, die mich und Sasuke beschreiben sollte – „Wäre normal?“ „Aber sie ist nur eine Freundin“, erwiderte ich hilflos, woraufhin Sakura schnaubend die Hände in die Luft warf. „Sie war nie nur eine Freundin für dich, und das wird sie nie sein.“ Ich wusste, dass sie Recht hatte. Von Anfang an hatte ich etwas in Sasuke gespürt, das ich nicht beschreiben konnte und mich wie magnetisch anzog. Mit ihr zusammen zu sein war eine Achterbahnfahrt, davon abgesehen, dass ich dabei viel über mich selbst und die Welt lernte, weil sie mich zum Nachdenken brachte. Sie akzeptierte mich, wie ich war, und brachte mich trotzdem dazu, ein besserer Mensch sein zu wollen. Vielleicht war es wirklich wie Sakura sagte, und Sasuke war eine Art ´Projekt` für mich. Wie weit konnte ich ihr helfen? Wie sehr konnte ich sie aus sich rausholen? Wie nahe würde sie mich an sich ranlassen? Aber war das so schlimm? Zeigte dieser meine Beharrlichkeit nicht, wie wichtig Sasuke mir war? Wobei das das Problem zu sein schien, denn meine Freundin fand offenbar, dass Sasuke mir zu nahe stand. Nur konnte ich das eben nicht ändern. Die Vernunft hätte spätestens nachdem sie mich zum zweiten Mal abgesägt hatte dafür sorgen müssen, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, doch das war nicht der Fall. „Was erwartest du jetzt von mir?“, fragte ich Sakura erschöpft. „Ich kann nicht einfach… Schnippen, damit sie mir egal ist. Das will ich auch gar nicht.“ „Dir ist niemand egal, das weiß ich und das liebe ich an dir.“ Sie stockte kurz, errötete und fuhr mit abgewandtem Gesicht fort. „Nur… Lass mich nicht mit ihr konkurrieren. Das kann ich nicht.“ „Das musst du nicht, wie ich dir schon mal gesagt habe. Ich bin mit dir zusammen, oder?“ „Ja – nachdem sie gegangen ist und ich dich monatelang angebettelt habe“, platzte sie heraus. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Sie konnte mir doch nicht vorwerfen, dass ich früher Gefühle für andere Frauen gehabt hatte. Ich war doch genauso wenig ihr erster Freund. Andererseits war Sakura mit keinem ihrer Exfreunde noch befreundet, und ich musste zugeben, dass mir das nicht gefallen hätte. Ich hatte zwar noch Kontakt zu allen meinen früheren Partnerinnen, doch zu keiner so eng wie zu Sasuke, und über die anderen hatte meine Freundin sich nie beschwert. Und das, obwohl ich mit Sasuke nie wirklich zusammen gewesen war. Aber das mit ihr war anders. Und deshalb konnte ich jetzt nicht hier sitzen und mit meiner Freundin streiten, während es ihr schlecht ging. Als ich kurzentschlossen aufstand, weitete Sakura, die genau wusste was ich vorhatte, die Augen. „Ist das dein Ernst?“ „Wir… reden morgen darüber, ok?“, sagte ich, schon auf dem Weg zur Tür. „Jetzt sind wir zu aufgebracht um normal zu reden. Ich will nicht mit dir streiten…“ „Wir streiten aber schon!“, kreischte sie in seltsam hoher Stimme, während ich mich anzog. Sakura sah mich tiefverletzt an, als ich die Tür öffnete. „Naruto!“ Ich biss mir auf die Lippe, hin und hergerissen zwischen Sasuke, die ausdrücklich betont hatte, mich nicht sehen zu wollen, und Sakura, die mich praktisch anflehte zu bleiben. Nur wusste ich, dass meine beste Freundin mich brauchte, während meine Freundin nur mit mir zusammen sein wollte. „Ich ruf dich morgen an. Es tut mir Leid“, betonte ich und schlüpfte auf den Flur. Auf der Treppe blieb ich nochmal stehen, doch dann lief ich schneller. Kurz darauf war ich im Auto meines Großvaters und auf der Straße. Sakura musste verstehen, dass ich jemanden der mich brauchte, nicht einfach sitzen lassen konnte. Sie hatte doch selbst betont, diese Seite von mir zu kennen… Und sie hatte gesagt, sie würde sie lieben. Meine Freundin hatte mir gerade zum ersten Mal gesagt, dass sie mich liebte, und ich hatte es kaum bemerkt, weil ich in Gedanken so mit Sasuke beschäftigt gewesen war. Mein Magen zog sich zusammen und meine Finger verkrampften am Lenkrad. Was ich ihr gerade antat, war unverzeihlich… Und doch war der Teil von mir, der umkehren und sich entschuldigen wollte, kleiner als meine Sorge um meine beste Freundin. Vor deren Wohnung stand ich kurz darauf. Es hatte etwas von einem Déjà-vu, wie sie mir die Tür öffnete, obwohl sie jetzt keinen Schlafanzug anhatte. Sasuke sah nicht mal überrascht aus, als sie mich rein ließ. War ich wirklich so berechenbar? Und hatte sie das vielleicht sogar ausgenutzt? „Ich habe dir gesagt, dass du nicht kommen sollst.“ Und Sakura hatte gesagt, dass ich nicht gehen sollte. Ich konnte einfach nicht tun, was die Frauen sich von mir wünschten, wie es aussah. „Und seit wann höre ich auf das, was man mir sagt?“, sprach ich diesen Gedanken aus, lächelnd, obwohl ich mich schrecklich fühlte. Sasuke verengte leicht die Augen, als sie mit einem Wasserglas für mich aus der Küche zurückkam. Sie reichte es mir und ließ sich auf ihrem Lieblingssessel nieder, während ich es mir auf der Couch bequem machte. „Was hast du?“, wollte sie gewohnt direkt wissen. „Was…?“, machte ich verblüfft, ehe ich zu Boden sah. „ Nichts! Wie kommst du darauf? Außerdem bin ich wegen dir hier. Ist alles ok? Hast du Itachi nochmal gesehen? Vielleicht solltest du doch mit deinem Vater reden, dann gibt er zumindest Ruhe. Außerdem vermisst du ihn – versuch gar nicht erst, es zu leugnen, ich weiß es. Ist ja wohl auch normal, ich meine, er ist dein Dad! Ich bin sicher, ihm geht es genauso, und er ist wie du nur zu stolz um nachzugeben. Aber vielleicht könnt ihr…“ „Naruto“, unterbrach Sasuke meinen nervösen Redeschwall ruhig. Ich war ihr dankbar; selbst hätte ich mich wohl nicht mehr bremsen können. „Was ist passiert?“ Ich sah auf meine Hände, die ich fest ineinander verschlungen hatte. „Sakura-chan… Hat mir gerade gesagt, dass sie mich liebt…“ Ich hörte am Knarzen des Sessels, wie Sasuke ihr Gewicht verlagerte. „Und? Liebst du sie auch?“ „Ich… Ja. Ja, natürlich liebe ich sie auch.“ Und doch war ich hier. Falls Sasuke dieser Wiederspruch auffiel, so zog sie es vor, nichts dazu zu sagen. „Dann ist doch alles in Ordnung.“ „Wow… Du bist so hilfreich, Sas“, lachte ich, worüber sie nur die Schultern zuckte. „Was soll ich dazu sagen? Sich zu lieben, ist der Sinn einer Beziehung, nehme ich an.“ „Stimmt“, murmelte ich, dann schwiegen wir. Da saßen wir nun und belogen uns selbst darüber, wie ´in Ordnung` alles doch war. Es war nicht so, als hätte ich mit der Aussage, Sakura zu lieben, gelogen. Nur wusste ich, dass die Liebe, die ich für sie empfand, sich nicht verändert hatte seit wir zusammengekommen waren. Und was ich vorhin, als ich ihr Geständnis als solches verstanden hatte, empfunden hatte, waren Schuldgefühle und Mitleid, und das war eindeutig nicht, was man fühlen sollte, wenn die Freundin einem ihre Liebe erklärte. Das alles realisierte ich nur unterbewusst. Ich verdrängte es, wollte es gar nicht wissen. Für mich stand außer Frage, dass ich nur hier war, um Sasuke zu helfen – obwohl die gerade nicht aussah, als bräuchte sie Hilfe. „Also… Itachi lungert hier ständig herum?“ Wieder rutschte Sasuke auf ihrem Sessel herum. „Nicht ständig… Nur…“ Sie zuckte die Schultern. „Hast du die Polizei informiert?“ Sie lachte humorlos. „Sicher. Weil jemand hier spazieren geht.“ „Aber…“ „Ich weiß es zu schätzen, dass du gekommen bist“, unterbrach sie mich. „Aber ich fürchte, es gibt keinen Grund dafür. Ich war nur müde und überreizt. Es… War ein langer Tag.“ Mein Magen zog sich noch schmerzhafter zusammen. War das ihr Ernst? Ich hatte meine Freundin sitzen gelassen, weil sie ´einen langen Tag` gehabt hatte? Das konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Sasuke wollte alles mit sich selbst regeln und wenn sie von sich aus um Hilfe bat, gab es Gründe dafür. Jetzt spielte sie das Ganze nur runter, um nicht bedürftig zu wirken. Das redete ich mir zumindest ein. „Was war los?“, wollte ich wissen. „In der Arbeit ist eine Lieferung nicht angekommen. Alle waren gestresst, sodass einiges schiefgegangen ist“, erklärte sie bereitwilliger als sonst und nippte an ihrem Glas. „Es… War einfach nicht mein Tag. Kein Grund, ein Drama daraus zu machen.“ „Hm… Vielleicht hast du dir doch zu viel zugemutet. Ich meine, eine Vollzeitausbildung und deine Abschlussarbeit, für die nochmal viele Stunden draufgehen“, überlegte ich besorgt. Nach so einem Tag war Itachi dann natürlich das Sahnehäubchen, das verstand ich gut. Sasuke überschlug die Beine und verschränkte die Arme, um zu zeigen, wie wenig ihr diese Idee gefiel. „Ich komme zurecht.“ „Kann sein, aber eine Pause würde dir bestimmt gut tun“, beharrte ich, mich auf der Couch ausstreckend. „Urlaub wäre sowieso mal wieder geil.“ „Mitten im Semester…“ „Es müsste ja nicht lang sein.“ Ich drehte das Gesicht, sodass ich sie ansehen konnte. „Übers Wochenende würde ja schon reichen.“ „Träumer“, sagte Sasuke schmunzelnd. Ich setzte mich wieder auf, plötzlich begeistert von meiner Idee. „Wieso? Wenn wir jetzt losfahren, sind wir Mitternacht beim Seehaus meiner Großeltern. Das wollte ich dir sowieso schon immer zeigen!“ Zuerst schien meine beste Freundin nur amüsiert von dem was sie für eine meiner Spinnereien hielt, doch dann merkte sie, dass ich es ernst meinte, und runzelte die Stirn. „Du willst das jetzt echt machen?“ Ich zuckte die Schultern. „Wieso nicht? Du hast doch dieses Wochenende frei, oder?“ „Aber wir können nicht einfach…“ Ich stand auf, stellte mich vor sie und grinste breit. „Und wieso nicht?“ Perplex öffnete Sasuke den Mund, doch ihr fiel offenbar kein Widerspruch ein. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Du bist doch verrückt.“ Ich zuckte die Schultern und hielt ihr die Hand hin. „Hattest du das vergessen?“ Sasuke zögerte, dann ließ sie sich von mir auf die Beine ziehen, sodass wir kurz ganz eng beieinander standen. „Das vergesse ich keine Sekunde“, antwortete sie leise und wandte sich ab, wodurch der Moment zerstört wurde. „Also ziehen wir das wirklich durch?“, fragte ich und lachte, als sie nickte. Auf dem Weg zur Tür schnappte Sasuke ihren Geldbeutel und Mantel, dann ließ sie sich von mir in die Nacht entführen. Ich war völlig überdreht, als ich den Motor startete. Solche spontanen Aktionen liebte ich und hatte ich schon viel zu lange nicht mehr gemacht! Besonders weit brachte uns der erste Teil unserer Reise allerdings nicht, denn ich musste tanken. An der Tankstelle kauften wir Zahnbürsten und Zahnpasta (Sasuke hatte die Geistesgegenwart, daran zu denken), und genug Chips, Süßigkeiten und Energy Drinks für zwei Wochen. Das ganze kostete ein Vermögen, aber das war mir angenehm egal, als wir weiter zogen. Zuerst alberten wir herum, lachten und ich sang jedes Lied im Radio mit, doch nach und nach wurden wir ruhiger. Als „Fast Car“ von Tracy Chapman spielte, warf ich Sasuke einen Blick zu. Im zuckenden Licht der Straßenlaternen war ich nicht sicher, ob sie schlief oder die nächtliche Landschaft vorbeiziehen sah. Ich lächelte unwillkürlich und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Bevor wir am Ferienhaus ankamen, fuhren wir noch einige Stunden, während derer meine Beifahrerin wohl tatsächlich einschlief. Sie zuckte leicht zusammen, als das Summen des Motors verstummte, und richtete sich verschlafen blinzelnd auf. „Wo sind wir?“, wollte sie wissen, da man außerhalb des Wagens nur schwarze Umrisse erkennen konnte. „Das ist eine Überraschung“, grinste ich zufrieden und stieg aus. Als Sasuke grummelte, lehnte ich mich mit beiden Händen an den Türrahmen und funkelte zu ihr ins Wageninnere. „Komm schon, Schlafmütze.“ Widerwillig bequemte die Dame sich in die Kälte des frühen Morgens – es musste etwa drei sein. Wir stolperten über einen schmalen, von hohen Büschen umgebenen Weg. Ich griff nach Sasukes Hand, doch ihre Schritte waren sicherer als meine, und ein paar Mal hätte ich sie fast mit mir zu Boden gerissen. Ihre beim Aufwachen wie üblich schlechte Stimmung war wohl von der kühlen Luft schnell verscheucht worden. Sie sah sich neugierig um, und kurz darauf erreichten wir eine freie Fläche am Ufer eines Sees, der schwarz gegen das Land schwappte. Mondlicht glitzerte auf den flachen Wellen und eine Brise wisperte in den kahlen Bäumen, die den Strand bestanden. Am anderen Ufer sah man Lichter einer Ortschaft, doch hier war alles friedlich. Lächelnd sah ich zu Sasuke. „Und?“ „Und was machen wir jetzt hier?“, gab sie zurück, ohne mir ihren Eindruck von der Umgebung mitzuteilen. Zur Antwort zog ich die Schuhe aus und grinste über Sasukes entsetzten Blick. „Was man so an einem See macht; schwimmen.“ „Es ist Dezember. Bist du verrückt?“ „Wieso? Das ist gut fürs Immunsystem“, behauptete ich, bereits nur noch in Jeans. Zugegeben, es war arschkalt, und im Wasser würde es kaum besser werden. Aber was brachte es, an einen See zu fahren, und dann nicht rein zu gehen? „Du bist verrückt“, wiederholte meine beste Freundin, die zusah, wie ich, nur in Boxershorts, zum Wasser tapste und austestend den Fuß hinein tippte. Ich fiepte vor Kälte, ehe ich Anlauf nahm und mich mit Kampfgebrüll in die eisigen Fluten stürzte. Im ersten Moment fühlte es sich an, als würde das Wasser mir winzige, glühende Nadeln in den Körper rammen, zur Strafe, weil ich seinen Winterschlaf gestört hatte. Alle Luft wurde mir aus den Lungen gepresst und ich schrie: „Fuck, fuck, fuuuuuck!“ Doch dann machte ich ein paar hektische Züge durchs Wasser, bis mein Körper sich notdürftig an die Temperaturen gewöhnt hatte. Sasuke beobachtete mich skeptisch beim Schwimmen, bis ich rief: „Komm her!“ Eigentlich dachte ich nicht, dass sie es tun würde, doch dann hob sie langsam die Hände zu den Knöpfen ihres Mantels und öffnete ihn. Auf der Stelle rudernd sah ich zu, wie schwarzer Stoff auf dem Boden landete, gefolgt von ihrem Pullover und ihrer Hose. Fasziniert betrachtete ich ihre helle Haut im Mondlicht, während sie (ruhiger als ich) ins Wasser kam. Sie sah dabei aus, als setzte sie sich in eine Badewanne, doch als sie zu mir geschwommen war, verzog sie das Gesicht. „Du spinnst.“ Lachend spritzte ich ihr Wasser ins Gesicht. „Kann sein, aber immerhin werde ich nie krank. Sowas immunisiert.“ „Das Glück ist mit den Dummen“, stichelte Sasuke, wofür ich ihr nochmal ins Gesicht spritzte. Sie rümpfte die Nase, stützte sich auf meine Schultern und drückte mich unter Wasser. Verdattert davon, dass sie das mit ihren höchstens 55 Kilo schaffte, tauchte ich wieder auf. Sasuke war schon weiter geschwommen, und ich beobachtete, wie ihre schlanke Gestalt im Wasser zu leuchten schien. Sie war immer noch sehr dünn, aber auf dem kurzen Weg ins Wasser hatte ich Muskeln an ihr gesehen, die man ihr gar nicht zutraute und die vor einem Jahr noch nicht da gewesen waren. Wahrscheinlich hatte sie Muskeln aufbauen können, nachdem sie angefangen hatte, ausreichend zu essen. Seit wir uns wiedergesehen hatten, hatte ich sie zwar nach wie vor als hübsch empfunden, doch gerade fand ich sie wirklich sexy – und das lag nicht (nur) daran, dass sie halb nackt war. Langsam wurde mir kalt, und nach ein paar Zügen verließ ich, dicht gefolgt von Sasuke, das Wasser. Mit klappernden Zähnen schnappten wir unsere Kleider, in die wir möglichst rasch schlüpften. „S-So schnell ha-habe ich mich auch noch n-nie angezogen“, lachte ich. Sasuke, die gerade ihren Mantel überzog, verdrehte die Augen. „Trottel…“ Grinsend ging ich zu ihr, zog sie an mich und schob ihre Arme unter meine Jacke. Dann rieb ich ihren Rücken, um sie aufzuwärmen. „Das war doch witzig!“ „Es war eine Schnapsidee“, murrte meine beste Freundin, die mich kurz gewähren ließ, bis ihre Zähne nicht mehr klapperten, bevor sie sich löste und zum Feldweg ging, der uns hergebracht hatte. So schnell wie möglich stiegen wir ins Auto, wo ich Sasuke die Notfalldecke gab und die Heizung voll aufdrehte. „Hast du noch eine Idee, wie wir uns den Tod holen können?“, giftete sie, als ich ausparkte. „Ich glaube, einmal am Tag reicht“, gab ich munter zurück. „Ich würde sagen, wir fahren nach Hause.“ Sie brummte etwas Unverständliches, das ich als Zustimmung auslegte. Um zum Haus meiner Großeltern zu gelangen, mussten wir den Hügel, auf dem das Dorf lag, umkreisen und bis zur Kuppe hinauffahren. Die letzte Laterne beleuchtete das zweistöckige Gebäude nur aus einiger Entfernung, sodass Sasuke mit dem Handy Licht machen musste, damit ich aufsperren konnte. Der Eingangsbereich führte zur Tür einer Mietwohnung, und eine Treppe wand sich hoch zu den Räumen meiner Großeltern. Ich legte den Finger an die Lippen, damit Sasuke leise war (im Zwielicht sah ich, wie sie die Augen verdrehte), und wir gingen nach oben. Die Wohnung hier war nicht so modern eingerichtet wie das Haus, in dem ich mit meinen Großeltern lebte. Es gab eine altmodische, aber gemütliche Küche, ein Wohnzimmer mit etwas zu viel Spitze im Dekor, zwei Schlafzimmer aus den Achtzigern und ein Bad mit dunkelgrünen Fliesen. Sasukes erster Kommentar war ein Nieser. „Vielleicht sollten wir erstmal heiß duschen“, schlug ich grinsend vor und zeigte ihr besagtes grünes Bad. Während sie sich aufwärmte, kam mir zum ersten Mal seit wir losgefahren waren wieder Sakura in den Sinn. Schlechtes Gewissen fraß mir am Magen, doch als ich versuchte, sie anzurufen, ging sie nicht ran. Ob das jetzt der Uhrzeit (es war fast vier) oder unserem Streit geschuldet war, würde ich nie herausfinden, denn in dem Moment kam Sasuke ins Wohnzimmer. Sie trug nur ein Handtuch und versuchte sehr, sich deswegen nicht zu schämen. „Die Dusche ist frei…“ „Was…“ Ich musste mich räuspern. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie halbnackt wieder auftauchen würde. Andererseits, was hätte sie sonst tun sollen? In die feuchten Klamotten konnte sie schlecht wieder schlüpfen. „Ähm, was hast du mit deinen Klamotten gemacht? Die sind ja ganz nass… U-Und voller Seewasser.“ „Zum Trocknen aufgehängt.“ „Ah… Sollen wir sie nicht waschen?“ „Hn.“ „Oh, ich, ähm, ich schmeiß sie zusammen mit meinen in die Maschine, ok? Nimm dir ruhig die Decke da, wenn dir kalt ist, und, ähm… Ja.“ Sasuke nickte, ohne mich anzusehen, und ich flüchtete. Verdammt, was war das? Blut pulsierte mir durch den ganzen Körper wie einem Jungen, der zum ersten Mal ein nacktes Mädchen sah. Aber… Gott, wenn ich dieses Handtuch weggeschoben hätte… Und dann musste ich noch ihre Unterwäsche anfassen, um sie in die Waschmaschine zu räumen. Gah. Ich sah so wenig hin wie möglich und zog mich rasch aus, um statt einer warmen doch lieber eine kalte Dusche zu nehmen. Krank wurde ich sowieso nie. Nackt sah ich, was ich schon vorher gespürt hatte. Ich war hart. „Muss das sein?“, fragte ich meinen Penis mürrisch, als ich in die Wanne stieg. „Was, wenn sie das gesehen hätte?“ Und trotzdem konnte ich an nichts denken als daran, dass Sasuke vor ein paar Minuten nackt hier gestanden hatte, wie das Wasser über ihre blasse Haut geronnen war… Ich schluckte hart, die Hand schon auf halbem Weg zu meinem Schritt. So konnte ich ihr schließlich unmöglich wieder gegenübertreten, sie würde sich nur erschrecken. Außerdem, erinnerte ich mich recht spät, gehörte sich das nicht, schließlich hatte ich eine Freundin. Das war meinem Körper jedoch herzlich egal, und schließlich konnte ich nicht anders, als die Hand um meine Erektion zu legen. Ich versuchte, dabei an Sakura zu denken, aber die Fantasiebilder von Sasuke waren stärker. Ich stellte mir vor, wie sie unter der Dusche dasselbe getan hatte wie ich gerade, mit genervtem Blick, der nur ihre Scham verbergen sollte, und der sich langsam in Lust verwandelte. Ich stellte mir vor, wie ich tatsächlich ihr Handtuch beiseiteschob und sie auf der Couch nahm. Vor allem aber stellte ich mir vor, wie unsere Nacht vor einem Jahr hätte weitergehen können. Die Vorstellung der möglichen Realität war so intensiv, dass ich schließlich kam und schwer atmend an der Wand lehnte, als es vorbei war. Hastig vor Scham wusch ich das Sperma von meiner Hand. Gott, was war gerade in mich gefahren? Sasuke war meine beste Freundin, keine Wichsvorlage. Und Sakura… Ich redete mir ein, sie nicht wirklich betrogen zu haben, als ich aus der Dusche stieg und mich in ein Handtuch wickelte. Fast sehnsüchtig sah ich zur Waschmaschine, aber die war natürlich noch nicht fertig. So ging ich ins Schlafzimmer meiner Großeltern, in deren Schränken ich ein paar Klamotten fand, die ich zumindest notdürftig überstreifen konnte. Sasukes und mein Aufbruch vorhin war eindeutig überstürzt gewesen. Mein Gast zog die Brauen hoch, als ich in der zu großen Kleidung meines Großvaters ins Wohnzimmer trat. Sie selbst hatte sich in eine Decke gewickelt, sodass nur ihr Gesicht herausschaute, worum ich sehr dankbar war. „Die Wäsche dauert noch. Willst du in der Zwischenzeit was von meiner Oma anziehen?“, schlug ich vor, unsicher, denn ich wusste, wie ungern Sasuke Klamotten anderer Leute trug. Ich versuchte, nicht daran zu denken, dass sie keine Wäsche trug, sondern ihr zuzuhören, als sie: „Hm… Gut…“, murmelte. Scheinbar war es ihr lieber, Tsunades Kleidung zu tragen, als nackt zu sein, sodass sie sich zurückzog und wenige Minuten später bekleidet zurückkam. Dabei sah sie jedoch so unbehaglich aus, dass ich lachen musste, wofür Sasuke mir einen vernichtenden Blick zuwarf, während sie den Ausschnitt ihres Shirts hochzog. Dieses war, wie meine Großmutter es liebte, tief dekolletiert, was meine beste Freundin jedoch nicht mal ansatzweise ausfüllen konnte. Die Hose war, vor allem an der Hüfte, genauso weit, sodass Sasuke aussah, als bestünde sie eigentlich nur aus Ausschnitt. „Es reicht jetzt“, knurrte sie, als ich mich nach einiger Zeit noch immer nicht beruhigen konnte. „Tut mir leid“, keuchte ich in dem Versuch, mein Lachen zu unterdrücken. „Es ist nur… Du siehst zum Schießen aus!“ Und weiter ging der Lachkrampf. Ich war nicht sicher, wie oft Sasuke: „Idiot“, gezischt hatte, bis ich mich wieder einkriegte. Trotzdem setzte sie sich neben mich und teilte sogar die Decke mit mir. Wir redeten noch ein bisschen, doch bald verplätscherten die Worte unter dem monotonen Rattern der Waschmaschine, und bevor wir uns in eines der Schlafzimmer begeben konnten, waren wir im Reich der Träume. So war es also zur momentanen Situation gekommen. Sasuke murrte etwas vor sich hin und zog das Shirt meiner Großmutter zurecht, wobei ich jedoch flüchtig einen rosanen Nippel aufblitzen sah. Ich sah lieber rasch auf mein Handy, wobei ich feststellte, dass es bereits Mittag war. Wunderte mich allerdings nicht bei unserer Pyjama-Party, die immerhin bis in den frühen Morgen gedauert hatte. In die etwas unangenehme Stille hinein meldete sich mein Magen mit lautem Knurren. Ich lachte und stand auf. „Ich werd dann wohl mal unseren Proviant aus dem Auto holen.“ Sasuke verzog (wie ich schon erwartet hatte) ungnädig das Gesicht. „Das ist kein Frühstück.“ „Na schön… Aber ich glaube nicht, dass es hier Restaurants mit Frühstücksbuffets gibt. Höchstens irgendein Hotel.“ „Einen Supermarkt wird es wohl geben“, brummte sie schlecht gelaunt. Ich grinste in mich rein, weil meine beste Freundin so ein Morgenmuffel war, zog allerdings kommentarlos ab, um Frühstück zu besorgen. Beim Bäcker wurde ich ziemlich schräg angeschaut, weil Jiraijas Klamotten mir nicht passten. Diese hatte ich anbehalten müssen, weil wir unsere Sachen in der Wäschetrommel vergessen hatten, wo sie natürlich nicht getrocknet waren. Allerdings konnte ich das allgemeine Starren ignorieren, wie schon damals nach dem Tod meiner Eltern, als mich in der Schule alle angegafft hatten wie einen Aussätzigen. Als ich bewaffnet mit einer Bäckertüte, Orangensaft, Käse und Obst ins Haus zurückkehrte, trug Sasuke bereits wieder ihre Sachen. Sie hatte den Tisch gedeckt und die Fenster geöffnet, sodass die Luft frisch und kalt roch. Als ich an Sasuke vorbei ging, um unser Essen auf den Tisch zu stellen, bemerkte ich den Duft des Waschmittels meiner Familie, der sich mit dem Geruch ihrer Haut und dem des Kaffees vermischte. Es war ungewohnt, aber ich mochte die Note. Sie roch nach zu Hause. „Und?“, fragte sie, als wir uns zum Essen niederließen. „Was macht man hier jetzt so?“ „Schwimmen?“ Sie verdrehte die Augen und ich grinste, bevor ich ernsthaft darüber nachdachte. „Also, vorrangig wandern, und es gibt ziemlich viele Museen in der Gegend, wenn du Lust auf sowas hast. Oder ich rufe ein paar Freunde an und wir sehen, was sich ergibt.“ Während ich das vorschlug, zog ich bereits mein Handy hervor und zuckte schuldbewusst zusammen, als ich einen ganzen Haufen entgangener Anrufe meiner Großeltern sah. Ich entschuldige mich bei Sasuke und rief zurück. „Naruto, Gott sei Dank. Wo bist du?“, meldete Jiraija sich ohne Umschweife. „Morgen… Wir sind im Seehaus. Tut mir leid, das war so eine spontane Idee gestern Nacht und dann haben wir lange geschlafen…“ „Schon gut, ich bin nur froh, dass alles in Ordnung ist“, erwiderte er, wobei ich aber im Hintergrund seine Frau zetern hörte, die das ganz anders sah. „Wie lange wollt ihr bleiben?“ „Uhm…“ Ich sah zu Sasuke, die in der Küche aufräumte, und zuckte unschlüssig die Schultern. „Wahrscheinlich bis morgen. Wir überlegen gerade, was wir machen wollen.“ „Du solltest Sakura-san unbedingt Schloss Krähenhorst zeigen. Ich glaube, sie haben dort gerade eine Ausstellung regionaler Künstler, das interessiert sie bestimmt.“ „Sakura-chan?“, fragte ich irritiert… Und schluckte, als mir das Gespräch mit meiner Freundin in der letzten Nacht wieder einfiel. Ich hatte sie anrufen wollen, richtig. Jiraija wollte erstaunt wissen: „Ist sie nicht bei dir? Wer denn dann?“ „Musst du das wirklich fragen?“, rief seine Frau im Hintergrund bissig. Ich nuschelte schuldbewusst: „Sasuke…“, und zog mich ins Schlafzimmer zurück, damit meine beste Freundin wirklich nichts hörte, obwohl ich nicht glaubte, dass sie lauschen würde. Mein Großvater seufzte tief. „Ich hoffe, du weißt, was du tust, Naruto…“ „Ich tue gar nichts!“, rief ich, zu defensiv, als dass es hätte ehrlich sein können. In der Leitung entstand eine kurze Diskussion, dann hatte ich Tsunade am Apparat, die meinte: „Nichts, außer mitten in der Nacht von deiner Freundin wegzufahren, um mit einer anderen Frau in den Urlaub zu fahren. Wenn du Sakura verletzt, werde ich…!“ Doch ich sollte nie hören, was sie tun würde, denn in dem Moment erklang die Melodie, die zeigte, dass mein Akku den Geist aufgegeben hatte. Natürlich hatte ich kein Ladekabel dabei, so spontan, wie wir aufgebrochen waren. Hervorragend, das war es also mit meinem Versprechen, Sakura heute anzurufen. Unbehaglich kehrte ich in die Küche zurück, wo Sasuke mich gewohnt gelassen beobachtete. Allerdings bemerkte sie meine Stimmung wohl, denn sie fragte: „Sollen wir heimfahren?“ „Nein“, widersprach ich eine Spur zu schnell. „Ich meine, jetzt sind wir extra hergefahren, das wäre doch Quatsch. Außerdem finde ich es schön, dass wir hier sind… Unser erster gemeinsamer Urlaub, he.“ Sasukes Gesichtsausdruck wurde eine Spur weicher und sie nickte. „Wie du willst… Weißt du inzwischen, was wir unternehmen sollen?“ „Hast du Lust auf ein bisschen Kultur?“ Das hatte sie, sodass wir den Nachmittag auf der Schlossausstellung verbrachten, von der Jiraija gesprochen hatte. Als wir nach dem Essen in einem Restaurant heimkamen, rief ich von Sasukes Telefon aus Sakura an, doch sie ging nicht ran. Erneut fragte meine beste Freundin, die meine geknickte Stimmung bemerkte, ob wir gehen sollten, und erneut schüttelte ich den Kopf. Wenn meine Freundin nicht mit mir reden wollte, würde sie das zu Hause genauso wenig tun. Ich hatte das dumpfe Gefühl, sie würde mit mir sprechen, wenn ich vor ihrer Haustür auftauchte, aber darüber dachte ich nicht weiter nach. Stattdessen startete ich einen Rundruf bei meinen hiesigen Freunden, und wenig später trafen wir uns in einer Dorfkneipe. Unter gewissen Schwierigkeiten überzeugte ich alle davon, dass Sasuke nicht meine feste Freundin war, wobei sich offensichtlich alle fragten, wieso ich dann mit ihr hier war. „Maaaan, kann man nicht als Mann und Frau in den Urlaub fahren, ohne dass da was läuft?“, schmollte ich und nahm einen großen Schluck Bier. Sasuke, die seit dem Vorfall an Weihnachten erst Recht nicht trank, nippte an ihrem Orangensaft und zuckte die Schultern. Satoshi, einer meiner Freunde, grinste: „Kann man schon, aber dann muss man sich halt Witze anhören. Seit wann bist du so eine Spaßbremse, Uzumaki?“ „Man sagt doch, dass man sich umso heftiger verteidigt, je mehr an den Vorwürfen dran ist“, merkte Chise mit amüsiertem Blick an. „Ihr…. Ihr seid alle Idioten!“, platzte ich brüskiert heraus, wobei ich beinahe mein Bier über dem Tisch verschüttet hätte, hätte Sasuke nicht die Hand um mein Handgelenkt gelegt um es ruhig zu halten. „Dann passen sie zu dir“, erwiderte sie gelassen. Ich beschwerte mich lautstark, während alle anderen lachten, und es wurde ein sehr ausgelassener Abend. Am Ende war ich ziemlich angetrunken, sodass Sasuke uns heimfahren musste. „Du übertreibst immer so“, beschwerte sie sich, als sie am Haus parkte und ich zwei Anläufe brauchte, um mich aus dem Auto zu hieven. „Gar nich“, schmollte ich und stolperte ihr hinterher in den Hausflur, wo sie mir bedeutete, leise zu sein. Kichernd legte ich den Finger an die Lippen, nur um dann polternd die Treppe hochzusteigen. Sasuke sperrte leise vor sich hin schimpfend die Tür auf und führte mich in die Küche, wo sie mir ein großes Glas Wasser einschenkte, welches ich folgsam in einem Zug leerte. „Du bist die Beste!“, verkündete ich laut und versuchte, sie zu umarmen. Sie schob mich von sich weg und in Richtung Schlafzimmer. „Und du bist verdammt laut“, seufzte sie, während sie zusah, wie ich mich aus der Hose kämpfte. Als ich ihren Blick bemerkte, tat ich, als würde ich strippen und näherte mich ihr mit spielerisch wippenden Schritten. Sie verdrehte die Augen und verschränkte die Arme, konnte ein Schmunzeln aber nicht unterdrücken. „Idiot…“ „Ich hab dich auch lieb“, konterte ich grinsend und legte kurzerhand die Arme um ihren Kopf, um sie an mich zu drücken. „Heh, du bist echt ´ne gute Stütze!“ „Naruto…“, knurrte Sasuke warnend, in dem Versuch, mein Kinn von ihrer Stirn zu entfernen, aber ich ließ sie nicht los. „Nix da, jetzt hab ich dich. Und ich lass dich nicht wieder los… Sonst kommst du irgendwann nich wieder…“, nuschelte ich, plötzlich von Trauer überkommen. Sie spannte die Schultern an, hörte aber auf, mich von sich zu schieben. „Ich gehe nirgendwo hin, Naruto.“ „Kannst du auch nicht.“ Ich versuchte, meine Laune mit Scherzen zu heben, aber es klappte nicht. In diesem Moment erschien es mir unerträglich, dass Sasuke irgendwann nicht mehr da sein könnte, und ich presste sie umso fester an mich, was sie erstaunlicher Weise zuließ. „Ich hol dich nämlich immer zurück.“ „Ich bin wieder da, oder? Also hör auf zu heulen“, fauchte sie, ungeduldig über mein Gejammer. „Ich weiß, ich weiß, aber was, wenn du noch irgendwas ´klären` musst? Ich weiß ja nicht mal, was deine erste ´Angelegenheit` war.“ Bisher hatte ich nichts von diesen Gedanken erzählt, um Sasuke nicht zu nerven, doch der Alkohol spülte mir die Sorgen geradezu von der Zunge. Sie schwieg, merklich unbehaglich wegen meiner Emotionalität. Dann, zögerlich, legten sich schmale Hände auf meine Seiten, strichen einmal sacht darüber und ruhten dann in meiner Taille. Unwillkürlich schloss ich die Augen. Diese sanfte Berührung tat unglaublich gut. Sie sagte all das, was Sasuke nicht ausdrücken konnte, und beruhigte meine vom Alkohol heraufbeschworene Unsicherheit. Ja, diesmal würde sie bleiben. Ganz sicher. Eine Weile standen wir so eng umschlugen da, dann lachte ich, um die angespannte Stimmung zu verscheuchen. „Tut mir leid, dass ich so jammere… Ich sollte echt nicht so viel saufen, hehe…“ „Schon gut.“ Sasuke löste sich von mir, ohne mich anzusehen. „Wir sollten einfach ins Bett gehen.“ Irgendwie war ich wohl stillschweigend davon ausgegangen, dass wir wieder in einem Bett schlafen würden, weshalb ich nach dem Zähneputzen ins Schlafzimmer meiner Großeltern ging, wo meine beste Freundin es sich bereits bequem gemacht hatte. Erst, als ich Sasuke da liegen sah, wurde mir bewusst, dass es nicht normal war, mit einer platonischen Freundin das Bett zu teilen, zumindest, während man eine feste Freundin hatte, mit der man zudem gerade stritt. Sasuke hatte das Licht bereits gelöscht, doch meine Augen gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit, sodass ich sah, wie sie nach kurzem Zögern wortlos die Decke hob. Strahlend folgte ich der stummen Einladung und krabbelte zu ihr ins Bett, wo ich den Arm um sie legte und aus einem spontanen Impuls heraus ihre Stirn küsste. Zu spät realisierte ich, dass man das nicht machte, und nuschelte eine Entschuldigung, welche sie jedoch schweigend überging. So lagen wir still, Arm in Arm und jeder in seinen Gedanken, da. Ich merkte an ihrer Atmung, dass sie nicht schlief, und hielt mich selbst mit Überlegungen wach, was sehr untypisch war für mich. Aber ich fragte mich, wieso mir bei Sasuke solche Gesten wie dieses Küsschen so stark bewusst waren, wo ich doch bei all meinen Freunden körperlich zeigte, wie viel sie mir bedeuteten. Eine Erklärung wäre, dass ich gedacht hatte, Sasuke würde es nicht mögen, berührt zu werden. Sie hatte immer angespannt reagiert, mir ein paar Mal sogar verboten, sie anzufassen, vorrangig, wenn es ihr nicht gut gegangen war. Doch diese Theorie war Quatsch. Sie hatte sich sehr verändert, und auch, wenn sie noch immer nicht selbst Berührungen suchte, so ließ sie diese inzwischen doch zu, ohne zu verkrampfen. Außerdem hatten wir uns geküsst. Das bedeutete ja wohl, dass sie Körperlichkeit nicht völlig ablehnte. „Sas…?“ „Mhm…“ „Wir… Wir sind doch Freunde, oder?“ „Was…?“, fragte sie, sofort genervt von dem persönlichen, emotionalen Thema und merklich unbehaglich in der Umarmung. „ „Ich frage mich nur… Ob das hier normal ist. Ob es normal ist… So befreundet zu sein.“ Ich kam Menschen generell schnell emotional nahe, doch das mit Sasuke war anders. Tiefer. Es war, als würden wir uns schon immer kennen, und etwas würde uns unwiderstehlich zueinander ziehen. Sasuke schwieg lange, ehe sie sagte: „Muss es denn ´normal` sein?“ Verblüfft dachte ich darüber nach. Es stimmte, das mit uns war etwas Besonderes. Wieso sollten wir es banalisieren, nur, damit es anderen Leuten passte? „Du bist ziemlich schlau“, stellte ich fest. „Ich weiß.“ „Und arrogant“, fügte ich der Vollständigkeit halber hinzu, während ich mich an sie kuschelte und die Augen schloss. Nach dieser eigentlich so banalen Erkenntnis konnte ich völlig entspannt schlafen. Wir würden einfach wir selbst sein, ungeachtet aller anderen. Der Gedanke – wir gegen die Welt – hatte etwas jugendlich-romantisches und gefiel mir. Am besten blieben wir einfach im Seehaus. Hier hatte unser Zusammenleben doch so gut funktioniert… Aber am Sonntagabend, nachdem wir den ganzen Tag spazieren gegangen waren (wandern war aufgrund mangelnder Ausrüstung nicht möglich gewesen), mussten wir unsere Parallelwelt wieder verlassen. Auf der Heimfahrt hustete Sasuke ein paar Mal und als wir bei ihrer Wohnung ankamen, hatte sie eine ausgewachsene Rotznase. „Tut mir leid. Ich werde nie krank, deswegen dachte ich, das sei normal!“, rief ich an ihrer Haustür schuldbewusst, wahrscheinlich zum 1396 Mal. Sasuke seufzte nur, obwohl sie angepisst aussah, was ich verstand. Immerhin hatte sie ohne Erkältung schon genug zu tun, und es war meine Schnapsidee gewesen, im Winter in den See zu springen. „Ich hätte nicht mitmachen müssen.“ „Jaa, aber es war mein Vorschlag. Es…“ „Wenn du dich noch ein Mal entschuldigst, ohrfeige ich dich“, warnte Sasuke so ernst, dass ich tatsächlich lieber den Mund hielt. „Ich mache mir Suppe, dann gehe ich schlafen. Morgen ist es sicher schon vorbei.“ „Hm… Hoffentlich.“ Ich sah sie besorgt an, konnte es jetzt allerdings auch nicht mehr ungeschehen machen. „Irgendwie zerstört das den Eindruck des Wochenendes, obwohl es so schön war.“ „Es ist nur ein Schnupfen“, erklärte sie Augen verdrehend. Ich machte ein unwilliges Geräusch, dann sah ich sie nachdenklich an. Mir war klar, dass sie mir die Frage, die mir gerade auf der Zunge brannte, nicht beantworten wollen würde. Allerdings sah ich nicht mehr ein, wieso ich auf jede ihrer Stimmungen Rücksicht nehmen sollte. Sie würde schon nicht daran sterben, ab und zu ihre Gefühle preiszugeben, also fragte ich: „Hat es dir auch gefallen?“ Wie erwartet runzelte Sasuke die Stirn. Ihr Blick huschte sehnsüchtig in ihre Wohnung, vor der wir standen, doch dann erwiderte sie: „Fragen Männer das sonst nicht nach dem Sex…?“ Ich grinste breit, denn wenn es ihr nicht gefallen hätte, hätte sie das sicherlich direkt gesagt. Somit konnte ihre ausweichende, scherzhafte Antwort nur positiv gewertet werden. „Also ich nicht. Ich weiß, dass ich toll war.“ „Hoffentlich wissen das deine Partnerinnen auch.“ Diese Bemerkung erinnerte mich an Sakura und daran, dass ich sie das ganze Wochenende nicht angerufen hatte. Klar, Freitag war sie sauer gewesen und war nicht ans Telefon gegangen, aber Samstag hätte ich bestimmt irgendwo eine Telefonzelle finden können, um sie zu kontaktieren. Und jetzt war es Sonntagabend… „Ich weiß, dass du das Thema wechselst“, schalt ich Sasuke, die unbehaglich die Arme verschränkte. Dabei wollte ich mich eigentlich nur selbst ablenken. „Aber ok, dann geh ich eben einfach davon aus, dass es superkalifragi… Ähm… Dingenskirchen… War.“ Ich lachte und sie verdrehte die Augen. „Ich lass dich jetzt auch mal ins Bett. Muss eh noch Sakura-chan anrufen… Also, bis dann, Sasuke!“ Mit einem letzten Grinsen machte ich mich auf den Weg die Treppe runter, in Gedanken hin und hergerissen zwischen den Erinnerungen an das schöne Wochenende und der unangenehmen Pflicht, mich Sakura zu stellen. Ich beschloss gerade, persönlich bei meiner Freundin vorbeizufahren, am besten mit Blumen, als ich das Wohnhaus verließ. So bemerkte ich nicht, dass jemand mich beobachtete, wie ich ins Auto stieg und selbst ins Haus ging, sobald ich außer Sicht war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)