Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 61: Fürsorge (Yukiyona) ------------------------------- Wie hatte es nur so enden können? Ich rannte so schnell ich konnte, doch wie so meist musste ich feststellen, dass ich ein Dämon der Wandlung und nicht der Schnelligkeit war. Inu no Taisho würde sie hoffentlich retten, doch auch wenn ich keine so gute Nase hatte, roch ich den Geruch von Feuer. Bitte, lass sie am leben sein. Wir hatten uns nicht immer vertragen, aber ich mochte sie. Ich mochte sie wirklich, weil sie mich an mich selbst erinnerte. Ich war auch einmal so naiv gewesen. Izayoi sollte nicht leiden, so wie ich. Wahrscheinlich existierte in mir doch noch ein bisschen Menschlichkeit, die sich nach ihren Leben sehnte oder eher gesehnt hatte. Jetzt musste ich… oh nein. Ich spürte, wie Sesshomaru mich überholte. Seine Aura war unübersehbar. Ich spürte es in Knochen und Mark. Natürlich wusste ich auch warum. Egal wie eilig es gewesen war, ich hatte kurz im Wald ausgeharrt und der Unterhaltung gelauscht. Schlimmer hätte es nicht laufen können. Sein Vater hatte ihn bis zum Ende nie verstanden. Es war schon traurig. Man merkte, dass normal Izayoi ihm die Worte in den Mund gelegt hatte. Sie hatte Sesshomaru meistens immer durchschaut und nur das Innere gesehen. Nicht einmal ich hatte damals hinter seiner Schale einen weichen Kern gesehen, doch nachdem die beiden sich getroffen hatten, war er anders geworden. Hätte sein Vater ihn nur nicht auf diese Bahn geschupst… Sesshomaru würde sich die Schwerter einfach nehmen. Sein Vater hätte ihm zumindest etwas hinterlassen sollen. Das mindeste wären gute Worte gewesen. Egal was er getan hatte. Geschwind versuchte ich schneller zu laufen, als ich plötzlich eine schlimme zur Schaustellung von Gewalt erblickte. Sesshomaru hatte sie gewürgt. Ich sah Würgemale an Izayoi, die total weggetreten war und jetzt hielt er auch noch das Baby in Händen und schien es fressen zu wollen. Natürlich mischte ich mich ein, aber auch ohne mich wäre es wohl nicht schlimm ausgegangen. In ihm hatte sie immer noch einen Platz und das Kind schien auch ihn zu mögen. Sesshomaru wusste wohl einfach nicht darauf zu reagieren. Das war auch gut so. Gerade weil er so kaltherzig erzogen worden war, konnte er nicht auf solche Dinge angemessen reagieren. Nein er agierte komplett unnatürlich. Es kostete mich kaum ein Wort, während ich Izayoi aufhalf. Sesshomaru würde ihr nie wehtun können, egal wie tief seine Trauer war. Aber fast schon erschreckend war, dass er den kleinen Fratz in sein Fell steckte, damit er warm blieb. Natürlich war es kalt, aber dass er so fürsorglich handelte? Ich lächelte leicht und hielt Izayoi. Wir mussten einen sicheren Ort finden. Noch schockierter war ich aber, als er auch Izayoi mir abnahm.   „Sesshomaru…“ „Es kommt ein Sturm auf.“, meinte er nach einiger Zeit, die wir schon stillschweigend nebeneinander hergegangen waren. Izayoi schlief in seinen Armen. Der Schock war einfach zu viel gewesen. „Dann sollten wir einen Unterschlupf für die Nacht suchen…“, hauchte ich und betrachtete seine Silhouette. Ob er gehen würde, wenn wir das Schloss ihres Vaters erreicht hatten? „Es sollte bald eine Hütte kommen.“ „Hm? Eine Hütte? Sesshomaru, was meinst du damit? Riechst du sie?“ Sein Blick wanderte kaltherzig zu mir. „Nein. Aber es ist der direkte Weg zum Schloss ihres Vaters. Da es mehrere Tage benötigt, wurden einige Hütten gebaut, um die Sicherheit der Prinzessin zu garantieren.“ „Verstehe.“, meinte ich nur und seufzte kurz. Natürlich kannte er sich darin gut aus. Wir waren erst dazu gerufen worden, als sie schwanger war und auf ihren Reisen hatten wir sie auch nie begleitet. Anscheinend war es ein Wink des Schicksals, dass er sie nicht vergessen konnte. Ich war ja nun eine Frau und hätte es alleine wahrscheinlich nicht geschafft. Sein Wissen war auch besser als meines. Seufzend kaute ich auf meinen Lippen rum und strich über mein Haar, als wir an eine Gabelung kamen und er nach rechts abging. Erst war ich verwundert, verstand dann aber schnell, dass die Reisehütten nicht auf dem direkten Weg waren. Sicherheit. Natürlich.   Nach einer Weile erreichten wir dann auch endlich die Hütte. Ich öffnete schnell die Tür und ließ Sesshomaru ein. Geschwind schloss ich die Tür, als ich die ersten Schneeflocken erblickte, die um uns umwehten. Genau rechtzeitig. Sesshomaru ließ die Prinzessin ab, welche einfach nur stumm dasaß und ins Leere blickte. Es würde noch dauern. Das versuchte ich mir immer wieder einzureden. „Mach ein Feuer.“ „Verstanden.“, flüsterte ich und fing an, schon alles zu bereiten. Sesshomaru löste sein Fell und legte es neben Izayoi, die nur stumm hinsah und die Lippen dankend bewegte. Sie hob ihre Hand und berührte eine kleine Hand im Fell. Stimmt ja, der kleine hatte die ganze Zeit dort geschlafen. Ich seufzte und stapelte bereitgestelltes Holz, wie auch Heu und andere brennbare Materialien in der Feuerstelle. Als es dann endlich brannte, sah ich nur noch, wie Sesshomaru den Raum verließ. Er würde wahrscheinlich die Gegend sichern oder versuchen seine Gefühle für die Prinzessin niederzukämpfen. Hoffentlich würde er bald wiederkommen. „Izayoi-sama…“, versuchte ich es und ging zu ihr, als ich ein leises Wimmern vernahm. Inu Yasha war aufgewacht und brauchte seine Mutter, doch sie bewegte sich nicht und starrte nur auf das Kind. Ich schritt zu ihr und kniete mich vor sie. „Izayoi.“ Ihr leerer Blick… „Bitte. Dein Kind.“ Ich hob Inu Yasha aus dem Fell und zeigte ihn ihr. Ihre Hände zitterten, als sie sie nach dem Kind ausstreckte, welches dem Vater so ähnelte. Es war schwer für sie. Diese Frau versuchte alles Leid der Welt auf sich zu laden, doch sie war nicht alleine schuld. „Izayoi. Bitte.“ Ich legte ihr das Kind in die Hände und half ihr ein wenig. Es weinte leise, während die Prinzessin nicht verstand. Komplett unbedarft und unwissend. Der Lord hatte gut daran getan, es mir zu überlassen. Selbst ich war einmal vor ewigen Zeiten eine Mutter gewesen. Es war lange her… Ich strich dem kleinen Jungen das Haar aus dem Gesicht, bevor ich an Izayois Kleidung zog. „Dein Sohn hat Hunger.“ „Hunger?“, fragte sie ganz weit fern von mir. Wie ich es mir doch dachte. „Du musst ihn stillen.“, hauchte ich und öffnete ihre Kleidung. Keine Gegenwehr. Nichts. Ich konnte nur hoffen, dass Sesshomaru ihr nichts in dieser Zeit antun würde. Ihre Armstellung änderte ich und half dem kleinen ihre Brust zu finden. Ich konnte von glück reden, dass der kleine schon bei Kräften war. Izayoi musste viel lernen, doch wie konnte ich sie nur aus ihrer Versteinerung retten? Nein… Wahrscheinlich könnte das nur Sesshomaru, wenn er ihr vergab. Er musste es tun und er könnte sie vielleicht daraus holen, doch keiner der beiden verstand es. Izayoi. Bitte vergesse nicht, wie glücklich du gewesen warst. Ihr müsst weiterleben. Ihr beide müsst lernen, mit euren Wunden umzugehen. Es war unvermeidbar gewesen, dass der Inu no Taisho stirbt, doch was würde das für die Zukunft bedeuten? Eine Prinzessin gezeichnet von einem verstorbenen Lord und einem Kind, das sie nicht zu behüten verstand. Und dann war da noch Sesshomaru. Das erste Kind des großen Hundedämons. Seine Stellung zu verteidigen wäre unmöglich, dafür war er nicht stark genug. Nein. Soweit ich es gesehen hatte, war sie um vieles Schwächer. Dafür hatte die Ningyo ihn anscheinend nicht im Griff. Es würden viele Kriege auf ihn zu kommen. Viel Pein und viel Leid. Sesshomaru… bitte sei stark und vergiss darüber nicht, dass du nicht alleine bist. Hoffentlich verstehst du irgendwann, dass du Personen hinter dir hast, auch wenn du uns Frauen nie als das sehen wirst. Eine Prinzessin und eine ehemalige menschliche, die zum Dämon geworden war. Mein Blick wanderte zu dem kleinen Buben, der an ihrer Brust sog. Izayoi hatte ich gut genährt, doch wenn Sesshomaru wiederkam, würde ich Ausschau nach Nahrung halten, damit keiner der beiden hungern musste. Vielleicht könnte Sesshomaru auch sein Reittier holen, da es nicht gut war, dass Izayoi sich viel nach der Geburt bewegte. Als der kleine Fratz satt war, nahm ich ihr das Kind ab und beobachtete, wie sie sich einfach auf das Fell legte und mich traurig ansah. Ihre Augen schlossen sich nach kurzen und ich zog ihre Kleidung zurecht. Wie lange das wohl anhalten würde… Der kleine Mann starrte mich an. Ich verzog kurz die Lippen, bevor ich meine Magie benutzte und die Gestalt der Prinzessin annahm. Es wäre nicht gut, wenn er sich an mein echtes Gesicht gewöhnte. So würde er nicht die Liebe zu seiner Mutter verlieren. Ich zog den kleinen an mich und setzte mich ans wärmende Feuer, wo ich es ein wenig säuberte. Irgendwo würde ich Tücher besorgen müssen, um das Kind zu wickeln. Leise stimmte ich ein Lied an. Ein Lied, dass ich lange nicht mehr gesungen hatte. Mein Kind hatte es geliebt und war dabei immer eingeschlafen. Inu Yasha. Kurz flammte in mir der Wunsch auf mit dem Kind im Arm zu fliehen, aber das durfte ich nicht. Diesem Gefühl würde ich nicht nachgeben. Das könnte ich ihr nicht antun.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)