Ein Albtraum und seine Folgen von Angel_of_Thursday (Schicksal?) ================================================================================ Kapitel 2: Sakura in voller Blüte --------------------------------- Minako hatte Glück, es schien als wären Nachhilfelehrer zu dieser Jahreszeit, in der die Kirschblüten blühten, rar gesät, weshalb ihre Eltern auch noch keinen für sie gefunden hatten. Ihre Eltern waren natürlich weniger glücklich darüber, was sie sich auch ständig anhören durfte. Das war auch einer der Gründe, aus denen ihre Mutter sie nun ständig überwachte, damit sie auch ja ihre Hausaufgaben machte und lernte, sobald sie nach Hause kam. Ihre Mutter schien regelrecht vor ihrem Zimmer zu patrouillieren, denn sobald nur ein Mucks aus ihrem Zimmer drang, streckte ihre Mutter auch schon den Kopf zur Tür herein und besah ihre Tochter mit zusammen gekniffenen Augen. So konnte Minako sich auch kaum noch mit Artemis unterhalten, nicht einmal flüstern schien zu funktionieren. Sie konnte sich erst wieder etwas freier bewegen, wenn ihre Mutter schlafen ging, aber das konnte bis zehn Uhr abends dauern. Glücklicherweise hatte Luna schon einige ihrer Gefährtinnen gefunden, sonst hätten die Bösewichte sicher schon lange ihre Ziele erreicht, da sie als Sailor V so gut wie gar nicht mehr aktiv werden konnte. Schon eine ganze Woche ging das so. Ihr Kopf dröhnte von dem vielen lernen. Das war sie einfach nicht gewohnt! Genervt seufzend, wenn auch etwas erleichtert verließ sie an diesem Tag das Schulgebäude. Erleichtert, weil sie eine Stunde früher Schulschluss hatte, da ihre Mathe-Lehrerin krank geworden war. Natürlich tat die Lehrerin ihr leid, aber Mathe war eines ihrer schlechtesten Fächer und so konnte sie sich einfach nur darüber freuen, dass gerade diese Stunde ausgefallen war. Außerdem hieß das weniger Hausaufgaben für heute. Und noch etwas ganz wichtiges: Sie hatte nun eine ganze Stunde nur für sich allein! Immerhin konnte ihre Mutter nicht wissen, dass sie eine Stunde früher Schluss hatte. Crown ich komme! Dachte sie sich und machte sie schnellen Schrittes auf den Weg dorthin. Kaum war sie dort angekommen, verlor sie auch schon ihre Anspannung, die sich die ganze Woche über angestaut hatte, und ein strahlendes Lächeln trat auf ihr Gesicht. Endlich würde sie den süßen Motoki wieder sehen! Gerade als sie nach der Tür griff, um diese zu öffnen, schwang diese auch schon auf und knallte ihr fast an den Kopf. Nur ganz knapp konnte sie ausweichen. Grummelnd besah sie sich die Person, die heraus trat, da diese sich nicht einmal bei ihr entschuldigte und Minako nur ebenso musterte. Was fiel diesem Volltrottel nur ein sie fast umzunieten?! (Dass die Tür von beiden Seiten durchsichtig war und sie selbst nicht drauf geachtet hatte, dass jemand dabei gewesen war hinaus zu treten, ignorierte sie gekonnt.) Die Hände zu Fäusten geballt, hatte sie diese in die Hüften gestemmt, bevor sie ihre rechte Hand hob und mit dem Zeigefinger auf den Grobian zeigte, um diesem eine Standpauke zu geben. Doch eben jener wandte sich nun einfach zum gehen. "Hey!", schrie sie ihm nach und blies die Wangen auf. Wenn dieser Kerl nicht so verdammt unhöflich wäre, hätte sie ihn beinahe süßer als Motoki gefunden, aber das hatte er sich nun selbst verbockt! Auch wenn sie trotzdem zugeben musste, dass sie ihm länger als geplant nach sah, auch wenn er sich nicht mehr zu ihr umdrehte. Diese große Gestalt und die breiten Schultern hatten es ihr angetan und kamen ihr irgendwie bekannt vor, auch wenn sie nicht wusste, woher sie ihn zu kennen schien. Sein Gesicht hatte sie nicht richtig sehen können, da er eine schwarze Mütze tief ins Gesicht gezogen hatte. Auch seine Haare waren komplett unter eben dieser Mütze versteckt gewesen. Nur seine Schuluniform hatte sie erkannt. Es war die Schuluniform der Keimei-Gakuen, die direkt in der Nähe ihrer Schule lag und auf die sie eines Tages auch gehen wollte - voraus gesetzt, sie schaffte es dorthin. Noch immer etwas verdattert stand sie da und starrte quasi ins Leere, da der Verursacher ihrer - nun wieder etwas schlechteren Laune - schon lange um die nächste Ecke verschwunden war. Endlich fing sie sich wieder, als ihr einfiel, dass sie nicht mehr lange Zeit hatte, bis sie dringend nach Hause musste. Also betrat sie endlich das Crown und setzte sich dann schon auch schnell an ihr geliebtes Rennspiel, nur um kurz darauf festzustellen, dass sie nicht mehr der Champion des Crown war. Völlig verzweifelt und mit entgleistem Gesichtsausdruck starrte sie auf den Bildschirm, auf dem die Punktzahlen ihres Peinigers prangten. Wie zur Hölle konnte jemand nur so eine hohe Punktzahl erreichen und noch wichtiger: Wie konnte es jemand wagen sie zu schlagen?!? Sie musste ganz dringen Motoki finden und ihn über diesen Mistkerl ausfragen! Wie sie darauf kam, dass ihr Peiniger des männlichen Geschlechts angehörte? Ganz einfach: Sie war einfach der festen Überzeugung, das kein anderes Mädchen besser fuhr als sie! Nach kurzem suchen hatte sie Motoki bei einer Gruppe Mädchen gefunden, die gerade bei dem Sailor V-Spiel herum hingen und Motoki ziemlich interessiert ansahen. Vor allem die eine große mit den langen braunen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, stand ganz nah bei ihm. Was fiel der nur ein? Immerhin war das ihr Motoki! Doch sie besah sich das Ganze erst noch etwas aus sicherer Entfernung, denn sie hatte Luna gerade auf dem Schoss eines blonden Mädchens mit Klöschen auf dem Kopf entdeckt und staunte nicht schlecht. Konnte es wirklich sein, dass das ihre Gefährtinnen waren, auf die sie schon so lange gewartet hatte? Luna hatte Minako auch entdeckt und schüttelte unmerklich mit dem Kopf. Es war noch nicht ganz so weit. Minako musste sich noch etwas in Geduld üben. Dennoch schnellte ihr Blick weiter zu dem nächsten Mädchen, um dieses zu begutachten. Sie hatte kurze, blaue Haare und ihre Nase war in einem dicken Mathebuch vergraben. Minako schluckte. Auweia, eine Streberin! Aber dann hatte sie sofort einen anderen Gedanken. Das Mädchen könnte ihr dann doch Nachhilfe geben und so bräuchte gar keinen anderen Nachhilfefutzi! "Usagi, du bist unmöglich!", riss die Stimme eines der anderen Mädchen, sie plötzlich aus ihren Gedanken. Eben dieses Mädchen hatte genannter Usagi - dem Mädchen mit den Klöschen auf dem Kopf - eine Kopfnuss verpasst. Warum wusste Minako nicht, aber sie konnte nicht umhin die Schönheit des Mädchen zu bewundern. Ihr langes Dunkelviolettes Haar floss in Kaskaden über ihre Schultern. Für einen kurzen Moment stockte Minako der Atem. Diese Mädchen waren alle bildhübsch! Da kam sie sich fast wie ein Mauerblümchen vor... Sie! Die Göttin der Schönheit! Leicht schüttelte sie den Kopf, um sich wieder zu besinnen. Und endlich fiel ihr auch wieder ein, warum sie Motoki gesucht hatte. Rasch ging sie also auf diesen zu und griff nach seinem Arm. "Motokiiii!! Ich muss gaaaaaanz dringend mit dir reeeedeeeeen!" Ohne weitere Erklärung zog sie den Älteren einfach von den Mädchen weg, die ihr äußerst perplex nachstarrten. Nur Luna sah ihr wissend hinterher. "Minako, was ist denn? Du bist wirklich unhöflich. Du kannst mich doch nicht einfach so wegziehen, schließlich-" Doch Minako unterbrach ihn auch schon quengelnd: "Aber es ist gaaaaaanz dringend!!!" War sie eben unhöflich. Na, und? Motoki seufzte nur ergeben und fuhr sich durchs Haar. "Also gut, was gibt es denn?" Er konnte nie lange böse sein, schon gar nicht auf Minako, schließlich war sie eine seiner besten Stammkundinnen und er hatte sie schon beinahe vermisst, da sie eine Woche nicht im Crown gewesen war. Fragend legte er also nun den Kopf leicht schief und lauschte gespannt, was Minako zu sagen hatte. "Wer zur Hölle ist der Mistkerl, der mich von meinem Thron gestoßen hat? Ist er hier? Ich hab ein Hühnchen mit ihm zu rupfen!" Schnaubend stampfte sie mit einem Fuß auf den Boden. Abwehrend hob Motoki die Hände. Mit so einem Ausbruch hatte er nicht gerechnet. Zumindest nicht direkt. "Los, sag es mir! Ich muss es wissen!" "Ganz ruhig, Minako-chan." "Ich bin ruhig!" Sie war doch die Ruhe in Person! Etwas nervös begann Motoki sich am Kopf zu kratzen. "Nunja, viel weiß ich auch nicht über ihn. Nur, dass sein Nickname SK ist und dass er nach einem Rennen sofort wieder geht. Du müsstest ihn knapp verpasst haben." "Was?! Nein!" Minako raufte sich die Haare. Das konnte doch nicht wahr sein! "Wie seiht er aus?" Motoki rieb sich überlegend übers Kinn. "Das kann ich dir gar nicht so genau sagen. Er trägt immer eine schwarze Mütze, die er tief ins Gesicht gezogen hat und die seine Haare verdeckt..." Minako traf es wie ein Schlag. "Und geht er etwa auf die Keimei-Gakuen?" "Ja, genau, woher weißt du das?" "Aaaah, verdammt!!" Erneut raufte sie sich die Haare. Das war also der Mistkerl gewesen, der sie fast umgenietet hatte! Jetzt hatte sie also noch einen Grund mehr, um wütend auf ihn zu sein! Ohne ein weiteres Wort, wandte sie sich einfach von Motoki ab und lief zum Ausgang. Erst dort fiel ihr ein sich zu verabschieden und drehte sich noch einmal winkend, zu dem sehr verwirrten Motoki, um. Dann verließ sie das Crown. So ein Mist aber auch! Ihr Peiniger war sicher schon über alle Berge. Wieder schnaubte sie, bevor sie zufällig einen Blick auf ihre Armbanduhr warf, nur um kurz darauf einen schrillen Schrei aus zustoßen. In genau zehn Minuten musste sie zu Hause sein. Sofort sprintete sie los. Exakt fünfzehn Minuten später, also fünf Minuten zu spät, erreichte sie ihr zu Hause und sperrte schnaufend die Tür auf. "Tadaima!", rief sie, zum Zeichen, dass sie eingetreten war. "Okaeri!", kam die Erwiderung aus der Küche. Schwer schluckte Minako, als sie ihre Schuhe auszog und sich dann langsamen Schrittes in die Küche begab. "Es tut mir leid, ich wollte nicht zu spät kommen, wirklich nicht!", sprudelte sie dort dann auch sofort los. Dabei bemerkte sie gar nicht, dass ihre Mutter gar nicht allein in der Küche war. Das andere Mädchen blickte sie nur neugierig an und sah dann zwischen Minako und Frau Aino immer wieder hin und her. "Ach, Minako... Wann lernst du es endlich einmal pünktlich zu sein?", tadelte Letztere ihre Tochter. "Und unhöflich wie eh und je bist du auch." Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf ihren Gast, der Minako erst jetzt auffiel. "Oh, ich.. äh... Ich bin Minako.", stellte sie sich schließlich vor. "Freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Saito Sakura." Das Mädchen mit den langen, blonden, bis leicht orangen Haaren, lächelte ihr aufmunternd entgegen. Minako fiel auf, dass sie ebenfalls zur Keimei-Gakuen ging, was sie anhand ihrer Schuluniform erkennen konnte. Das war ja perfekt! Sie kannte ihren Peiniger bestimmt! Aber moment mal, warum war diese Sakura denn nun hier? "Sakura-chan ist deine neue Nachhilfelehrerin.", klärte ihre Mutter sie da auch schon auf. Doch kein dummer Nachhilfefutzi mit Schmierhaaren, Hasenzähnen und fetter Hornbrille? Sie war überrascht. Sakura stand langsam auf. "Ich fände es gut, wenn wir gleich anfangen könnten. Ich habe heute leider nicht so viel Zeit.", gab sie an Minakos Mutter gerichtet. "Oh, aber natürlich. Minako, geh mit Sakura in dein Zimmer und sei fleißig. Zur Belohnung koche ich dir auch Curry." CURRY?! Na, das ließ sich Minako nicht zweimal sagen! Immerhin war das ihre absolute Leibspeise! Gleich nach Süßigkeiten versteht sich. Und so ging sie beinahe fröhlich mit Sakura in ihr Zimmer, um mit dem Lernen zu beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)