Ein Albtraum und seine Folgen von Angel_of_Thursday (Schicksal?) ================================================================================ Kapitel 1: Game Over -------------------- Nachdem sie es wie immer geschafft hatte zu spät zur Schule zu kommen und deshalb wieder einmal hatte nachsitzen müssen, hatte sie sich nach der Schule wieder an ihren geheimen Zufluchtsort begeben. Das Crown. So geheim war dieser Ort nun auch wieder nicht, da er zu dieser Zeit sehr gut besucht war, aber bisher hatten ihre Eltern sie hier noch nicht gefunden und das war auch gut so. Ihre Mutter würde sie erschlagen sobald sie zu Hause zur Tür herein kam. Wie hatte sie es nur schon wieder geschafft nur 40 Punkte bei der ihrer letzten Mathearbeit zu erzielen? Dabei hatte sie doch diesmal wirklich gelernt! Ein ganzer Tag vor der Arbeit! Sie war nicht mal dazu gekommen hier ins Crown zu gehen und ihre Mutter wusste das nicht zu würdigen. Nein, sie hatte Minako sogar mit Hausarrest gedroht, wenn sie es wagen würde schon wieder mit einer so schlechten Note nach Hause zu kommen. Seufzend starrte Minako auf den Bildschirm. Sie fuhr gerade ein Rennen gegen einen Fremden. Ha, der hat keine Chance! Dachte sie. „Nimm das!“ Sie fuhr so schnell sie konnte, doch plötzlich beschleunigte der Andere und zog an ihr vorbei. „Was!?“ Minako konnte es nicht fassen, das war ihr noch nie passiert! Sie konnte nur noch zu sehen, wie ihr Gegner die Ziellinie überfuhr und somit gewann. „Game Over“ Prankte in fetten Buchstaben auf ihrem Bildschirm. Das war ihr wirklich noch nie passiert! Sie war hier der Champion! Den Tränen nahe versuchte sie einen Blick auf ihren Gegner zu erhaschen. Wer war dieser Mistkerl? Doch der Platz auf dem Spielautomaten gegenüber war bereits leer. Das konnte doch nicht wahr sein! Suchend sah sie sich nach ihrem Peiniger um. Da setzte sich auch schon ein jüngerer Schüler auf den Platz, der eben noch leer gewesen war. „Minako-senpai! Es ist mir eine Ehre gegen dich zu spielen.“ „Ja, ja…“ Sie winkte mit einer beiläufigen Handbewegung ab und durchsuchte das Crown weiterhin. Wohin zur Hölle war dieser Mistkerl nur verschwunden!? War er etwa sofort aufgestanden, nachdem er gewonnen hatte? Normalerweise blieb man dann doch jubelnd sitzen und rief dem Verlierer zu wie schlecht dieser doch war. Oder war sie alleine mit diesem Verhalten? In diesem Moment klopfte ihr auch schon Motoki auf die Schulter. „Na, wurde unser Champion tatsächlich besiegt? Nimm es dir nicht so zu Herzen.“ Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Auf keinen Fall würde sie vor dem süßen Motoki weinen! „Keine Sorge, nächstes Mal ist der reif!“ Motoki lachte. „Was?? Minako-senpai wurde besiegt??“ Der jüngere Schüler konnte es kaum fassen. Sie biss die Zähne zusammen. Wenn sie diese kleine Kröte jetzt nicht besiegen würde, war ihr guter Ruf dahin! „Worauf wartest du noch?“, rief sie ihrem gegenüber zu, als auf ihrem Bildschirm das Startzeichen zu sehen war. Natürlich hatte sie dieses Rennen gewonnen, es war fast viel zu einfach gewesen. Sie musste kichern. Sie war nun wirklich auf dem Heimweg. Als ihr bewusst wurde, dass ihr nicht mehr viel Zeit übrig blieb, musste sie schwer schlucken. „Oh, Mama wird mich umbringen!“ Sie fuhr sich, weiterhin seufzend, durchs Haar. „Minako!“ Artemis kam auf sie zugelaufen. „Wo warst du? Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“ Keuchend blieb Artemis vor ihr stehen. Sie musste glucksen, da der Kater immer noch schwer atmend vor ihr stand. „Artemis, du solltest mehr Sport treiben!“ Lachend lief sie an ihm vorbei und ließ ihn verwirrt zurück. „Aino Minako!! Wie kannst du es wagen schon wieder mit so einer schlechten Note nach Hause zu kommen? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Ihre Mutter war außer sich. „Zur Strafe hast du einen Monat Hausarrest und sogar noch länger, wenn sich deine Noten nicht schnellstens bessern!“ „Was!?“ Einen ganzen Monat? Das war nicht fair! „Aber Mama!“ „Nichts da aber Mama! Wage es nicht mich zu abern! Du hast Hausarrest und damit basta! Du gehst jetzt auf dein Zimmer und lernst!“ So wütend hatte Minako ihre Mutter schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war es gewesen, als sie sich heimlich nachts aus dem Haus geschlichen hatte, um zu einem Konzert ihrer damaligen Lieblingsband zu gehen. Ihre Mutter merkte natürlich sofort, dass ihre Tochter ihr nicht mehr zuhörte. „Miiiinaaaakooooo-…“ Gerade wollte sie ihre Tochter rütteln, da ging die Tür auf und Minakos Vater kam herein. „Was ist denn hier schon wieder los?“, fragte er etwas verwundert, aber nicht sehr, war er solche Szenarien doch bereits gewohnt. „Sie hat schon wieder eine so schlechte Note!“, verteidigte sich ihre Mutter. „So kann es doch nicht weitergehen!“ Minakos Vater seufzte. „Also gut. Minako, du gehst auf dein Zimmer und fängst an wirklich zu lernen und ich unterhalte mich derweil mit deiner Mutter!“ „Aber!“, kam es von beiden Angesprochenen wie aus einem Mund. „Nichts aber.“ Behutsam zog er seine Frau mit sich in die Küche. „Was gibt es denn zum Abendessen?“ Minako wusste, dass dies ihr Zeichen war, sich schnell auf ihr Zimmer zu verziehen, bevor ihre Mutter doch noch einmal mit einer erneuten Standpauke auf sie zukam. Ihr Vater war einfach der Größte! Hastig lief sie die Treppe nach oben in ihr Zimmer. Dort schloss sie schnell die Tür hinter sich und warf ihre Schultasche achtlos neben sich auf den Boden. Dann warf sie sich auf ihr bequemes Bett, den Kopf voran ins Kissen. Was für ein Tag! Blind tastete sie nach dem Manga, der immer auf ihrem Nachttisch neben ihr lag, als sie ihn gefunden hatte, wollte sie ihn gleich zu sich ziehen, um endlich weiter zu lesen. Letzte Nacht war ihr es nicht mehr gelungen das letzte Kapitel zu lesen, da sie darüber eingeschlafen war und dann diesen seltsamen Traum gehabt hatte. Doch aus irgendeinem Grund wollte der Manga sich nicht von der Stelle rühren, sie zog und zerrte. Leise grummelte sie und sah endlich auf. Kein Wunder, dass der Manga sich nicht rührte, Artemis hatte das andere Ende im Maul und zog ebenfalls daran. „Was soll das, Artemis?“ Sie zog weiter. „Du sollst lernen!“, knurrte dieser fast, lies dabei den Manga los, weshalb sie nach hinten und fast vom Bett flog, da sie weiter daran gezogen hatte. „Aber, ich hab den Manga noch nicht aus gelesen! Nur noch das letzte Kapitel! Bitte! Ich will endlich wissen, ob die beiden ein Liebespaar-...“ „Minako, als Kriegerin für die Gerechtigkeit erwarte ich von dir mehr Disziplin!“ Wütend starrte Artemis sie an. Was hatten heute nur alle gegen sie? Ihr kam es vor als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Aber sie wusste auch, dass Artemis recht hatte. Sie war Sailor V! Sailor Venus! Sailor Venus drückte sich vor keinem Kampf! …Außer dem Kampf gegen die Hausaufgaben, aber das war doch etwas vollkommen anderes! Artemis sah sie weiterhin auffordernd an, doch dann gab er ein seufzen von sich. „Ich kann dir einfach nicht lange böse sein.“, murmelte er. „Es ist bald soweit, Minako.“, wurde er wieder lauter. „Was ist bald soweit?“ Sie legte den Kopf schief und sah ihn verwirrt an. „Du wirst bald deine Gefährtinnen und die Mondprinzessin treffen.“ Ihre Augen wurden groß. „Wirklich?“ Auf diesen Moment wartete sie schon lange. Sie war schon so lange eine Kriegerin für Gerechtigkeit und hatte schon immer gewollt, dass jemand mit ihr gegen das Böse kämpfen würde. Manchmal kam sie sich so alleine vor. „Ja, Luna hat Sailor Moon, Sailor Merkur und Sailor Mars bereits gefunden. Wenn sie Sailor Jupiter findet, ist es an der Zeit, dass du deine Fähigkeiten als Anführerin beweist. Deshalb erwarte ich von dir jetzt besonders viel Disziplin.“ Den letzten Satz hatte Minako schon gar nicht mehr gehört. „Sailor Moon, Merkur und Mars? Wow, wie die wohl so sind?“ Sie war schon in ihrer eigenen kleinen Welt abgetaucht. Artemis konnte nur den Kopf schütteln. Aber so war seine Minako nun mal. Er wusste wie lange sie sich schon Gefährtinnen wünschte. Es war schon fast über ein Jahr her, das Minako alleine gegen das Böse als Sailor V kämpfte. „Ja, bald wirst du sie treffen.“ Er lächelte auf Minakos verträumten Blick hin. Als es dann jedoch plötzlich an der Tür klopfte, wich dieser Blick purem Entsetzen. Hastig stürmte sie zu ihrer Schultasche, schnappte sich diese, kramte ein Heft daraus hervor, warf es auf ihren Schreibtisch, setzte sich an diesen und rief dann: „Herein“ Das Grinsen konnte Artemis sich nicht verkneifen. Er legte sich auf Minakos Bett und sah zu wie ihre Mutter das Zimmer betrat. „Oh, oh…“, hörte er Minako flüstern. „Schatz, wir müssen uns unterhalten.“, meinte ihre Mutter. Es war ihr anzusehen, dass sie angestrengt versuchte nicht schon wieder über ihre Tochter herzufallen. „Ja, Mama?“ Minako sah von ihrem Heft auf, das sie so angestrengt angestarrt hatte, als würde sie tatsächlich einmal lernen. „Dein Vater und ich haben uns angestrengt unterhalten und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Nachhilfelehrer für dich suchen werden.“ „Was?“ Minako schnappte perplex nach Luft. Einen Nachhilfelehrer? Sie konnte es nicht fassen. So einen mit schmierigen Haaren und fetter Hornbrille und Hasenzähnen? „Ja, es ist wirklich an der Zeit, sonst schaffst du das doch nie. Dein Vater telefoniert gerade schon etwas herum. Vielleicht haben wir morgen schon jemanden für dich. Je schneller, desto besser.“ Minako konnte nichts erwidern, sie war wie versteinert. Das konnte doch nicht wahr sein! Hausarrest und dann noch das? „Es ist zu deinem Besten, Kind. Und jetzt lerne fleißig weiter.“ Ihre Mutter schenkte ihr ein sanftes Lächeln, bevor sie das Zimmer wieder verließ. Sofort drehte sie sich zu Artemis um. „Hast du das gehört? Das können die doch nicht machen!“ „Natürlich können sie das, es sind deine Eltern.“ „Aber, aber, aber… Was wenn der Feind angreift und ich gerade mit diesem Nachhilfefutzi da sitze? Ich kann mich dann doch nicht verwandeln, ich-…“ „Minako…“ Artemis wusste genau, dass Minako jetzt nur zu übertreiben versuchte, um sich heraus zu reden. „Das wird schon alles gut gehen. Und je schneller sich deine Noten bessern, desto schneller bist du ihn wieder los. Also ran an die Arbeit!“ Verblüfft sah sie Artemis an. Er hatte recht. Wieso hatte sie daran nicht gedacht? Doch sagen würde sie ihm das ganz sicher nicht! Sie raffte ihre Ärmel nach oben. Ha, das wäre ja gelacht, wenn sie das nicht hin bekäme! Schon versuchte sie sich mit der Materie auseinander zu setzen. Ihr brummte der Schädel als sie nach ein paar Stunden endlich in ihrem Bett lag und die Lampe auf ihrem Nachttisch ausmachte. Artemis war schon lange neben ihr eingeschlafen. Erst bekam sie die schlechte Note zurück, dann musste sie schon wieder Nachsitzen, dann verlor sie bei dem Spiel, in dem sie der Champion war und jetzt auch noch das! Ein Nachhilfelehrer! Sie konnte es immer noch nicht fassen. Und dann hatte sie auch wirklich noch mehrere Stunden am Stück ohne Pause gelernt. Ihr armer Kopf! Wie sollte sie da schlafen? Sie rieb sich die Stirn. Dabei war schlafen doch eines ihrer größten Hobbies! Heute war wirklich nicht ihr Tag gewesen. Sie grübelte noch lange so vor sich hin und schlief dann doch irgendwann dabei ein. „Nein, nicht“, murmelte sie im Schlaf. Schon wieder der selbe Albtraum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)