Babysitten für Fortgeschrittene von RedRidingHoodie ================================================================================ Kapitel 3: Planschbecken ------------------------ Es war spät, als ich durch die leeren Straßen des Dorfes auf meine Wohnung zumanövrierte. Bumi und Suyin hatten uns nicht gehen lassen wollen – Sie hatten die Kinder in den paar Tagen bereits lieb gewonnen, sogar Takeshi, der sich störrisch wie immer benommen hatte – Und auch meine Schützlinge hatten es mit dem Aufbruch nicht eilig gehabt. Das Ehepaar hatte uns ins Dorf begleitet, was dank ihres Alters ewig gedauert hatte, und dann hatten wir zusammen Mittagessen müssen. Zum Abschied hatte es unsere Gastgeberin sich nicht nehmen lassen, jedem ein kleines Geschenk zu überreichen: Tsubaki hatte einen selbstgestrickten Schal mit einer kleinen acht darauf bekommen, die für unsere Team-Nummer stand, Nishiki einen halben Berg Gebäck und Takeshi eine besondere Salbe, die kleinere Kratzer schnell heilen lassen sollte. Mir hatte Suyin mit einem schelmischen, aber auch tadelnden Blick einen Beruhigungstee geschenkt. Verärgert verzog ich das Gesicht. Ich war die Ruhe in Person, dafür war ich verdammt nochmal bekannt! Wie kam sie darauf, mir ausgerechnet so etwas zu schenken? Und für dieses kleine Späßchen hatte sich unsere Abreise so sehr nach hinten verschoben, dass ich erst jetzt, gegen elf Uhr Nachts, nach Hause gehen konnte. Zuvor hatte ich Tsubaki und Nishiki zu ihren Eltern gebracht, Takeshi hatte sich bereits am Stadttor verdünnisiert. Erschöpft von einer Woche Flohzirkus stapfte ich die Treppe hoch, sperrte die Tür auf und erstarrte noch während ich die Klinke in der Hand hielt. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich wusste einfach, dass jemand in der Wohnung war. Mit einem leisen Knurren pfefferte ich den Rucksack in die Ecke, ehe ich mein Schwert zog; der Einbrecher hatte sich den falschen Tag und den falschen Mann ausgesucht. Mit der Waffe im Anschlag schlich ich zuerst zur Küche, die ich jedoch leer vorfand, dann durch das ebenfalls verlassene Wohnzimmer Richtung Büro. Ruckartig stieß ich die Tür auf, doch auch hier war niemand. Ich dachte schon, meine überstrapazierten Nerven hätten mir einen Streich gespielt, als ich erneut ein Geräusch wahrnahm – aus meinem Schlafzimmer, das in einer Galerie lag. Leise, denn der Einbrecher hatte mich wohl noch nicht bemerkt, sonst hätte er wohl versucht, zu entkommen, stieg ich die Treppe hoch, spähte über den letzten Absatz… Und ließ resigniert die Waffe sinken. Auch hier gab es keinen gefährlichen Unbekannten, aber sehr wohl einen unerwünschten Besucher, und der hatte es sich sogar in meinem Bett bequem gemacht. Mit weit aufgerissenem Mund schnarchte Naruto, den Schlaf der Gerechten schlafend. Nicht zum ersten Mal bereute ich es, ihm den Wohnungsschlüssel gegeben zu haben, trotzdem steckte ich mein Schwert weg und machte mich bettfertig. Als ich mich kurz darauf zu ihm legte, wurde er mit einem Grunzen wach und lächelte verschlafen, als er mich erkannte. „Hey, da bist du ja endlich…“ „Ich habe dir den Schlüssel für Notfälle gegeben“, ignorierte ich seine Begrüßung, während ich es gleichzeitig zuließ, dass er den Arm unter meinen Nacken schob. Naruto zog einen Flunsch. „Das ist ein Notfall: Ein klarer Sasuke-Zu-lange-Nicht-Gesehen-Notstand!“, erklärte er im Brustton der Überzeugung. Ich schnaubte nur „Was auch immer“, denn ich hatte jetzt keine Lust, mit ihm zu diskutieren. „Heißt das, ich darf hier pennen?“, fragte er überrascht und ich hörte ihn noch zufrieden summen, bevor ich endlich einschlief. Am Morgen bereute ich es, ihn nicht rausgeschmissen zu haben. Naruto brauchte nicht viel Schlaf und sobald er wach war, benahm er sich wie ein Kind, das sich nicht selbst beschäftigen konnte. Zwar gab er sich große Mühe, ruhig zu sein, aber schmuste sich unangenehm eng an mich und rollte sich von einer Seite auf die andere, bis ich mit einem genervten Seufzen aufgab und duschen ging. Natürlich kam er mit. „Wie war deine Mission?“, wollte er wissen und drückte mich wie üblich auf den Rand der Wanne, um mir die Haare zu waschen. Aus irgendeinem Grund tat er das gerne und aus einem anderen Grund ließ ich ihn gewähren. Als hätte er meine Antwort vorausgeahnt, fügte er noch hinzu: „Und untersteh dich, jetzt nur 'gut' zu sagen!“ Gehorsam antwortete ich mit einem bedeutend längeren: „Es ist gut gelaufen“, wofür ich trotzdem eine Kopfnuss kassierte. „Du bist unmöglich“, lachte Naruto mit einem seltsam weichen Unterton in der Stimme. „Beugen die Kinder sich deiner Alleinherrschaft?“ Er massierte das Shampoo bedächtig in meine Kopfhaut und ich schloss die Augen, doch bei dem Gedanken an Takeshi runzelte ich die Stirn. „Natürlich.“ „Was ist los?“, hakte er nach, denn natürlich war ihm mein Gesichtsausdruck nicht entgangen. „Nichts.“ „Du kannst mir alles sagen, Sasuke“, erklärte er leise und zog die Finger zurück. „Du bist mein Chef. Wieso sollte ich ausgerechnet dir sagen, was in meiner Arbeit schiefläuft?“, erwiderte ich und stand auf, um mir das Shampoo aus den Haaren zu waschen. „Weil du es sonst niemandem erzählst.“ Naruto klang plötzlich betrübt, so gar nicht nach sich selbst. „Und weil ich nicht nur dein Hokage bin. Im Moment bin ich das überhaupt nicht.“ „Du bist immer mein Hokage“, wiedersprach ich und drehte mich mit ernstem Blick zu ihm um. Das Wasser fing sich in meinen Wimpern und ließ Narutos Umrisse glitzern. Ich blinzelte es weg. „Du hast viele Rollen zugleich, aber du hörst nie auf, eine davon zu sein.“ „Wenn ich bei dir bin, gibt es keine Rollen. Dann bin ich einfach ich.“ „Wirklich?“, lächelte ich schmal und zog ihn sanft an der Hüfte zu mir. „Dann muss ich dich leider wegen Hausfriedensbruch anzeigen, wenn es nicht mein Hokage war, der gestern in meine Wohnung eingebrochen ist.“ Sofort wich die Ernsthaftigkeit aus seinen Zügen, machte Platz für sein schelmisches Grinsen. Stand ihm eh besser. „Ok, in dem Fall bin ich vielleicht doch dein Chef… Aber das zählt nicht, da warst du ja noch nicht da.“ Ich summte zufrieden, aber noch wollte Naruto keine Ruhe geben. „Dann befehle ich dir eben als dein Vorgesetzter, mir zu sagen, wie es gelaufen ist.“ „Ich dachte, du willst gerade nicht mein Chef sein?“, seufzte ich genervt und stieg aus der Wanne, wo ich mir die Haare trocken rubbelte. „Mensch, Sasuke.“ Naruto blickte verärgert aus seinen babyblauen Augen. Nicht sehr einschüchternd. „Warum muss ich dir eigentlich jedes Wort über deinen Job aus der Nase ziehen? Früher hast du doch auch darüber geredet!“ Zurück in der Galerie, auf der mein Schlafzimmer lag, zerrte ich lustlos ein paar Klamotten aus dem Schrank. „Meine Arbeit ist einfach nicht interessant.“ Naruto, der mir gefolgt war und aus seiner kleinen Schublade am Boden meines Schrankes ein paar Unterhosen hervorzog, sah entsetzt zu mir auf. „Du beobachtest Kinder dabei, wie sie erwachsen werden! Das ist sehr wohl interessant“, widersprach er brüskiert. „Wenn du das sagst“, erwiderte ich schulterzuckend. Dann deutete ich auf die Wäsche in seiner Hand. „Seit wann deponierst du hier deinen Kram?“ Meine Wohnung war doch kein übergroßer Kleiderschrank für den Hokage. „Hm?“, machte er, während er mit Unschuldsmiene in ebendiese Boxershorts schlüpfte. „Ich muss mich doch umziehen, wenn ich hier geschlafen habe! Wieso?“ „Dann schlaf einfach nicht hier“, erwiderte ich gereizt. Naruto beobachtete mich nachdenklich. „Die Woche hat dich wirklich gestresst, oder?“, wollte er dann mit sanfter Stimme wissen. Mein eigenes Erstaunen zeigte mir, dass ich mal wieder vergessen hatte, wie gut dieser Mann mich eigentlich kannte. Missbilligend zupfte ich einige widerspenstige Haare in meiner Stirn zurecht, wobei ich aber Naruto nicht aus den Augen ließ. Er war echt gut darin, die Leute zu lesen und zu beeinflussen, und er merkte es noch nicht mal. Wenn er nur schlau genug gewesen wäre zu merken, dass er mir damit unglaublich auf die Nerven ging. „Gehen wir im Myra frühstücken?“, beendete ich das Gespräch ohne zu antworten. Er nickte schicksalsergeben. Ich hatte an diesem Tag Urlaub und eigentlich vorgehabt, ihn in Ruhe zu Hause zu verbringen, was mit Naruto an meiner Seite aber natürlich nicht möglich war. Er hatte 'zufälligerweise' ebenfalls frei und wollte bespaßt werden. „Hast du dir extra für mich Urlaub genommen?“, fragte ich sarkastisch, als wir uns auf den Weg ins Schwimmbad machen. Er wäre zwar gerne an einen See gegangen, aber dazu war es noch zu kühl. Mit überraschtem Blick antwortete Naruto: „Natürlich!“ Dabei legte er so einen überzeugten Ton hin, dass ich unbehaglich das Gesicht abwandte. „Idiot…“ Manchmal wurden mir seine Späßchen echt zu viel. Ich musterte die neben mir laufende Person skeptisch. „Glaubst du wirklich, dass das funktioniert?“ Naruto warf das lange blonde Haar über die Schulter und grinste mich unbekümmert an. „Klar doch! Du merkst es doch selbst: Keiner beachtet uns. Wenn ich als Mann rumlaufen würde, hieße es ständig nur 'Hokage-sama!' hier und 'Hokage-sama?' da und darauf hab ich keine Lust. Ich will die Zeit mit dir genießen. Außerdem…“ Das Mädchen hakte sich bei mir unter und schmiegte die obszön großen Brüste an meinen Arm. Ich drehte das Gesicht weg. „Außerdem seh ich so sexy aus, oder?“ Wir hatten uns am Morgen für eine Weile getrennt, damit wir unsere Sachen zusammensuchen konnten, dann hatte ich ihn von seiner Wohnung abgeholt – Oder eher sie, denn Naruto hatte bereits in seinem Sexy no Jutsu die Tür geöffnet. Ich war ziemlich irritiert davon gewesen, weil ich ihn schon ewig nicht mehr so gesehen hatte, und selbst jetzt wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Allerdings musste ich zugeben, dass es funktionierte: Niemand würdigte uns eines Blickes. Er hatte Glück mit seinem lächerlich riesigen Chakraaufgebot, sonst hätte diese Tarnung nicht lange gehalten. Als ich nichts sagte, kicherte Naruto nur und strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr. „Sakura-chan hat für ein paar Stunden schon alles im Griff. Außerdem weiß sie, wo wir sind, falls etwas wichtiges sein soll. Das Dorf wird schon nicht untergehen.“ „Vermutlich. Es überlebt dich als Hokage jetzt schon ein paar Jahre. Es ist zäh.“ Lachend knuffte Naruto mich gegen den Oberarm. „Du bist so gemein!“ Ich zuckte nur amüsiert die Schultern, also wechselte sie das Thema: „Willst du mir jetzt endlich erzählen, was während deiner Mission passiert ist?" „Nein.“ „War es echt so schrecklich?“, wollte das Mädchen wissen, dann, mit einem entsetzten Blick, fuhr sie fort: „Aber sie leben alle drei noch?!“ Ich verdrehte die Augen. „Wir haben Urlaub auf dem Bauernhof gespielt, Naruto. Das gefährlichste, das ihnen passieren konnte, war umzukippen, weil ein Schaf zu niedlich war.“ Naruto lachte, aufgeben tat sie aber nicht. „Wenn es nichts Schlimmes war, kannst du es mir ja genauso gut erzählen.“ Bevor ich etwas erwidern konnte, wurde unser Gespräch von einem hellen „Sasuke-Sensei!“ unterbrochen. Ich sah auf und erkannte meinen Flohzirkus, der mit verschiedenen Stufen der Begeisterung auf uns zu rannte. Auf allen Gesichtern, sogar dem von Takeshi, machte die Freude Erstaunen Platz, als sie Naruto neben mir sahen. Sogar bei den Kindern war es wohl schon bekannt, dass ich nie mit Frauen unterwegs war. Juhu. „Ist das Ihre Freundin?“, wollte Tsubaki mit großen Augen wissen, woraufhin ich meinen Arm aus Narutos Griff befreite. Sie schien sich auch noch über diese Bezeichnung zu freuen. „Hah, ich glaube, ich krieg nie genug davon, so genannt zu werden“, meinte sie mit klimpernden Wimpern an mich gewandt. Ich verzog ungnädig das Gesicht und sie wandte sich lachend wieder an die Kinder. „Was habt ihr so vor?“ „Wir wollen trainieren gehen, Ma'am“, antworte Takeshi, als seine jüngeren Kameraden ihn hilfesuchend anblickten. Er straffte, offensichtlich nervös, die Schultern und zog die Lasche seines Rucksacks zurecht. „So? Ihr seid doch gestern erst von einer Mission zurückgekommen… Ha-hat Sasuke gesagt!“, haspelte sie, als die Kinder sie schräg ansahen, weil sie das ja gar nicht wissen konnte. „Wollt ihr euch nicht ausruhen?“ Über das daraufhin einsetzende Protestgeschrei lachte Naruto nur. „Sehr löblich! Von nichts kommt nichts, eh? Außer bei diesem arroganten Affen hier. Der konnte immer alles auf Anhieb“, neckte sie mich mit einem schelmischen Grinsen. Ich strafte Naruto mit einem überheblichen Blick Marke-„Du bist ja nur neidisch“, war aber nicht wirklich beleidigt. Er wusste, dass ich hart für meinen Erfolg gearbeitet hatte – obwohl mir vieles tatsächlich leichter gefallen war als ihm. Plötzlich bemerkte ich die fragenden Blicke, die die Kinder sich zuwarfen. Takeshi grinste sogar. „Und was haben Sie beide vor, wenn ich fragen darf?“, wollte er wissen und sein Feixen wurde nur noch breiter, als Naruto es ihm erzählte. „Oh, wir wollen nicht bei einem Date stören!“ Tsubaki und Nishiki kicherten und ich warf meinem ältesten Schüler einen warnenden Blick zu. „Das ist kein Date.“ „Du bist so grausam!“, jammerte mein Liebhaber und schaffte es sogar, ein bisschen wässrige Augen vorzuheucheln. „Sie sollten nicht so mit einer Dame reden“, schalt Takeshi mich wütend. Er wurde rot, als Naruto sich bei ihm bedankte und grinste sie eine Spur zu breit an. „Vor allem, wenn sie so hübsch ist!“ „Ach du…!“, kicherte Naruto ziemlich überzeugend. Ihr machte das offensichtlich ein bisschen zu viel Spaß, die Jungfrau in Nöten zu mimen. Mürrisch starrte ich sie an. Was sollte das denn? Naruto konnte doch nicht mit meinem minderjährigen Schüler flirten! Es war mir völlig egal, was er so trieb, aber Takeshi war immerhin noch ein Kind. „Wir… Sollten jetzt auch gehen!“, schlug Takeshi vor, dem offenbar als einzigem meine immer schlechter werdende Laune aufgefallen war. Naruto hatte sie sicherlich ebenfalls bemerkt, sich aber entschlossen, sie zu ignorieren. „Warte.“ Naruto ließ den Blick nachdenklich über die drei wandern, dann blitzten ihre Augen beunruhigend auf. „Ich glaube wirklich, ihr solltet euch einen Tag frei nehmen. Warum leistet ihr uns nicht Gesellschaft?“ "Was?“, fragten die Kinder und ich wie aus einem Munde. „Ach, kommt schon, das wird bestimmt lustig! Ihr müsst ja nicht die ganze Zeit mit uns rumhängen. Wir gehen gemeinsam ins Schwimmbad, lernen uns ein bisschen kennen und dann macht ihr, was ihr wollt, ok?“ Die drei sahen sich verwirrt an, trauten sich aber offensichtlich nicht, den Wunsch dieser aufdringlichen Frau abzulehnen. Also nickten sie zögerlich und liefen los, um ihre Badesachen zu holen. Ich musterte meinen Lover misstrauisch. Sonst war er sehr eifersüchtig, was unsere Zeit zu zweit anging, da kam es mir sehr spanisch vor, dass er sie jetzt so leicht aufgeben sollte, nur, um ein paar Genin kennen zu lernen. „Was hast du vor?“, wollte ich wissen, aber Naruto zuckte nur die Schultern. „Da es ja kein Date ist, ist es doch egal, ob ich noch jemanden einlade, oder?“, fragte sie, scheinbar bestens gelaunt, zurück. Nickend ließ ich es darauf bewenden, weil ich sie so vielleicht wenigstens nicht die ganze Zeit unterhalten müsste. Voll guter Hoffnung hatte ich ein Buch mitgenommen, das schon seit Wochen auf meinem Nachtkästchen gelegen hatte, und wenn mein Lover mit den Kindern spielte, könnte ich es vielleicht tatsächlich endlich beenden. Naruto sah, sich die Augen mit der Hand beschattend, das große Gebäude empor, in dem sich das Schwimmbad empfand. „Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt schwimmen war.“ „Vor zwei Jahren waren wir hier, kurz nach deiner Amtseinführung. Aber wir sind nicht lang geblieben, weil es zu viel Trubel gab“, antwortete ich und bereute es sofort, als sie sich viel zu sehr darüber freute. „Awww, das weißt du noch?“, fragte sie laut und nahm mich einfach in den Arm. Mit der Hand an ihrer Schulter versuchte ich, sie von mir zu schieben, was gar nicht so leicht war. Für ein zierliches Mädchen hatte sie ganz schön Kraft. „Lass den Mist!“ „Aber ich hab dich so vermisst, du Gefühlsinvalide!“, jammerte sie und versuchte tatsächlich, mich in aller Öffentlichkeit zu küssen. „Naruto…“, knurrte ich und schob sie endgültig von mir. Sie sah mit einem Schmollmund zu mir auf. „Was denn? Wir küssen uns doch nur nicht in der Öffentlichkeit, weil du nicht willst, dass alle wissen, dass du schwul bist. Wenn du mich jetzt küsst, würde das vielleicht sogar ein paar Gerüchte zerstreuen.“ „Es ist mir egal, was die Leute denken", erwiderte ich kühl. „Und das ist es dir auch, also erfinde nicht irgendwelche Ausreden.“ „Ich wollte nur, dass du dich entspannst…“ Aber Naruto versuchte nicht mehr, sich mir zu nähern, sagte stattdessen gar nichts mehr. Mürrisch betrachtete ich ihr beleidigtes Gesicht. Na super, bekam sie jetzt schon Hormonschwankungen wie eine richtige Frau? Es war eindeutig keine gute Idee gewesen, dieses Jutsu zu benutzen, dachte ich, mir unbehaglich mit den Fingern durchs Haar fahrend. Schließlich nervte mich die Stille so, dass ich die Hand unter Narutos Kinn legte und es zu mir drehte. Erstaunte blaue Augen starrten in meine, als ich für einen Moment innehielt. Es war albern, aber mein Herzschlag beschleunigte sich tatsächlich ein wenig und mein Mund wurde ganz trocken. Es war nichts Besonderes, Naruto zu küssen, warum stellte ich mich jetzt so an? Vielleicht, weil sie nicht aussah wie der Mann, den ich sonst küsste, und ich ein schlechtes Gewissen hatte? Ich schob diesen lächerlichen Gedanken beiseite, packte sie am Arm und küsste sie grob. Noch bevor sie erwidern konnte löste ich mich von ihr und drehte mich mit verschränkten Armen halb von ihr weg. „Zufrieden?“, brummte ich verstimmt. Naruto lachte glücklich und schmiegte sich wieder an meinen Arm. „Bastard, das war jetzt nicht sehr romantisch. Du hast echt keine Erfahrung mit Frauen, oder?“ „Du bist ja auch keine Frau“, schnappte ich ungeduldig. Wie war ich bloß an diesen Depp geraten?! Sie summte zufrieden und sah sich neugierig um, ob ein paar Leute zugeschaut hatten, wobei sie jedoch enttäuscht wurde; erneut hatte uns niemand beachtet. „Hoffentlich haben wir im Bad auch unsere Ruhe. Aber im Bikini erkennt mich bestimmt niemand. Oder meinst du, ich soll mir eine Taucherbrille aufsetzen, so als Verkleidung?“ „Vielleicht wäre das eine Verbesserung für dein Gesicht“, gab ich trocken zurück, worüber sie sich brüskierte, bis meine Schüler mit ihren Badesachen zurückkehrten. Takeshi räusperte sich gewichtig und fragte: „Das haben wir vorhin vergessen, Entschuldigung… Aber wie heißt du eigentlich?“ Naruto und ich warfen uns einen erschrockenen Blick zu. Darüber hatten wir wegen ihrer Albereien gar nicht nachgedacht! „Na… Naruko…?“, stammelte sie dann und ich hätte mir am liebsten ins Gesicht geschlagen. Einfallsreicher wäre es nicht gegangen? Sie war doch der verdammte Überraschungsninja und jetzt hörte es auf ein Mal auf damit oder wie? „Echt? Wie der Hokage!“, fiel Nishiki sofort auf, woraufhin Naruto leicht errötete. „Ähm, ja, cool, nicht?“, lachte sie und rückte etwas näher zu mir, als könne ich sie beschützen. Ich verschränkte distanziert die Arme. Das Süppchen hatte sie sich selbst eingebrockt, sollte sie es doch auslöffeln. „D-Der Name war beliebt, als wir geboren wurden.“ Es sah sogar aus, als würden die beiden Jüngeren ihr das abkaufen, nur Takeshi musterte Narutos Gesicht plötzlich etwas genauer. Dann zuckte er aber die Schultern und ließ es darauf bewenden. Zum Glück waren die Jugendgeschichten unseres Staatsoberhauptes offensichtlich noch nicht zu ihm durchgedrungen, sonst hätte er wohl mit Leichtigkeit erraten, wen er da vor sich hatte. „Na dann lasst uns mal reingehen und ein bisschen Spaß haben!“, rief Naruto, die das Thema wohl so schnell wie möglich abhaken wollte, und lief uns voraus ins Schwimmbad. Trotz Takeshis Protest musste Naruko selbst für ihren Eintritt zahlen – wäre ja noch schöner, wenn ich den Hokage eingeladen hätte. Mit den Karten gelangten wir durch die Drehtür in den Bereich der Umkleiden, wo kreischende Kinder durch die tropisch-warme Luft hopsten. Eltern verfolgten ihre Sprösslinge mit deren Kleidung in der Hand, um sie zum Gehen zu bewegen. Ein Junge tollte sogar völlig nackt an uns vorbei. Ich war schon erschöpft, bevor wir überhaupt im Wasser waren. Die Kabinen und Spinde waren in Reihen angeordnet. Wir verstauten unsere Taschen, dann ging jeder sich umziehen. Ich schlüpfte gerade in meine Badeschlappen, als es zögerlich an meiner Tür klopfte und Naruto leise: „Darf ich kurz reinkommen?“ fragte. „Was ist denn?“, fragte ich, ungeduldig die Tür öffnend. Sie drängte sich zu mir in die Kabine, schloss die Tür hinter sich und lächelte seltsam, während sie an ihrem winzigen Bikini – wo zur Hölle hatte sie den eigentlich her? – herumnästelte, bis die kleinen Stoffdreiecke von ihrer Brust rutschten. „Die Bänder gehen immer auf…~♥“, gurrte sie anzüglich. „Dann bind sie richtig zu.“ Ich drehte sie mit dem Rücken zu mir und wollte nach dem Bikini greifen, doch da legte sie die Hände um meine Handgelenke und legte sie auf ihren Busen. Über die Schulter sah sie mich an, den Hintern an meinen Schritt gepresst, die Lippen leicht geöffnet. „Ich will gar nicht wirklich, dass du mich anziehst, Sasuke“, machte sie deutlich. Irritiert zog ich die Hände zurück. „Hast du dich deswegen in ein Mädchen verwandelt?“ „Unter anderem“, gab sie freimütig zu und näherte sich mir, sodass sie die Brüste direkt an meinen Körper drücken konnte. Sie fühlten sich warm und schwer an auf meiner Haut, alles andere als unangenehm… „Komm schon, sei nicht so verspannt.“ Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um meinen Hals küssen zu können, und presste sich dafür mit dem gesamten Gewicht gegen mich. „Die Kinder sind gleich nebenan“, zischte ich leise, die Hand halbherzig auf Narutos Schulter legend. Sie sah mich amüsiert an. „Dann musst du eben leise sein.“ „Dazu wird es keinen Grund geben. Ich bin schwul, falls du es vergessen hast.“ „Du hast es nur noch nie mit einem Mädchen ausprobiert“, wiedersprach sie dreist und legte die Hand auf meinen Schritt, wo sie einen Moment überrascht – und wohl etwas enttäuscht – liegen blieb. „Hm… Da ist wohl tatsächlich etwas mehr Überzeugungsarbeit nötig.“ „Lass es einfach“, murrte ich, aber da war Naruto schon vor mir in die Knie gegangen. Ich leckte mir über die Lippen. Zugegeben, ein bisschen neugierig war ich schon. Und das hier, in der Umkleidekabine des Schwimmbads, könnte wirklich sexy sein, dachte ich, als Naruto meine Badehose runterschob. Ihre Augen blitzten begierig, sobald sie meinen Penis sah und sie ließ die Zunge fast schon andächtig langsam darüber gleiten. Keuchend griff ich in ihr Haar, als mein Körper doch langsam reagierte, viel weniger auf den Körper zu meinen Füßen als darauf, dass Naruto so emsig bemüht war, mich zu erregen. Er hatte sich dieses Spiel für mich ausgedacht und war jetzt bereit, sich (noch mehr als sonst) Mühe zu geben, damit es mir gefiel. Diese Hingabe turnte mich wahnsinnig an – mal von der begabten Zunge an meinem Schwanz abgesehen. Befriedigt davon, mich doch hart gemacht zu haben, leckte sie dich die Lippen, dann nahm sie meinem Hoden in die Hand und saugte daran. „Hast du es dir besorgt, während du nicht da warst?“ „Was…?“ „Ob du masturbiert hast“, wiederholte sie. Sie erkundete mit der Zungenspitze die Unterseite meines Hodens, saugte etwas an der Stelle direkt daneben und genoss es so offensichtlich, dass mein Magen sich richtig verknotete vor Lust. Scheiße, Naruto war wirklich heiß, egal, welchen Körper er hatte. „Nein… Ich war immer bei den Kindern.“ Schmunzelnd sah sie zu mir auf, die Hand inzwischen um meinen Schwanz geschlossen. „Das bist du jetzt auch und trotzdem hast du einen Harten…“ „D-Das ist nicht dasselbe“, zischte ich, aber es ging in einem Stöhnen unter, als sie mich endlich in den Mund nahm. Geschickt bewegte sie den Kopf vor und zurück und ließ die Zunge um meinen Schwanz kreiseln, als wäre der ein Lutscher. Viel zu früh löste sie sich von mir, aber sie war offenbar noch nicht fertig. „Setzt dich auf die Bank“, verlangte sie flüsternd und krabbelte mir nach, als ich der Aufforderung nachkam. Ich war einfach zu angeturnt und neugierig, um sie weiter abzuweisen. Naruto spreizte meine Beine, rutschte dicht zu mir und grinste zu mir hoch. „Das wollte ich schon immer mal ausprobieren.“ Sie nahm ihre Brüste und umfing damit meinen Penis. Stöhnend sah ich zu, wie sie ihr weiches, heißes Fleisch auf und ab bewegte. Sie spielte mit ihren harten, dunklen Nippeln, völlig fasziniert von dem, was sie gerade tat. Es fühlte sich ungewohnt an und ich musste etwas zurück rutschen, damit sie überhaupt richtig hin kam, aber gleichzeitig war alleine der Gedanke, dass der Hokage, der verdammte mächtigste Mann des Dorfes, sich für mich in eine Frau verwandelt hatte und mir jetzt an seinen Brüsten eine runterholte, so unglaublich scharf. „Benutzt ein bisschen Speichel.“ „Ansprüche auch noch, huh?“, amüsierte Naruto sich, nur um im nächsten Moment Speichel von ihrer Zunge zwischen ihre Brüste tropfen zu lassen, die sie so besser bewegen konnte. Sie leckte über meine Eichel und nuckelte fest daran, als sie merkte, dass es mir gefiel. So viel Hingabe… „Shit, Naruto, ich komm gleich.“ Ich griff in ihr Haar und fing an, meinen Schwanz zwischen ihren Busen zu stoßen. Das Wackeln ihrer Brust hatte etwas Hypnotisches, sodass ich fast etwas vergessen hätte. „N-Nimm ihn in den Mund.“ „Was? Ich will, dass du auf meinen Titten kommst, Baby“, schmollte Naruto, aber ich schob sie von mir weg. „Du kannst nicht mit Sperma auf dem Körper zur Dusche laufen.“ Das schien ihr einzuleuchten, sodass sie die Lippen um meinen pulsierenden Penis legte. Sie musste nur ein paar Mal saugen, bevor ich mich stöhnend in ihren Mund ergoss. Kurz nuckelte sie noch begierig an mir, dann öffnete sie den Mund und sah zu mir auf, als sie mein Sperma schluckte. Erschöpft ließ ich mich gegen die Kabinenwand sinken und sah ihr zu, wie sie mit einem zufriedenen Grinsen ihr Bikinioberteil wieder verknotete. „Du bist wirklich notgeil…“, brummte ich, während ich überlegte, ob ich nicht noch ein Weilchen hier sitzen bleiben könnte. Ich fühlte mich grade so angenehm schlapp und hatte absolut keine Lust, aufzustehen. Natürlich war das albern, machte ich mir sofort klar, also erhob ich mich und zog mich ebenfalls an. „Ich?“, fragte Naruto ganz unschuldig, dann grinste sie hinterlistig. „Wer hat denn grade jemand anderem in den Mund gespritzt?“ Mit der flachen Hand schob ich ihr Gesicht weg, als sie mich küssen wollte, dann verließ ich die Kabine. Bemüht gelassen holte ich das Handtuch aus meiner Tasche. Trotzdem zuckte ich zusammen, als Nishiki um die Ecke der Spinde stürmte und laut fragte, wo wir blieben. Naruto grinste äußerst undamenhaft in sich hinein und ich sah ihr wütend nach, als wir uns vor den Duschen trennten. Länger als sonst blieb ich unter dem Wasser stehen, um auch ja alle Spuren meiner Unverfrorenheit von mir abzuwaschen. Ich war ein Lehrer! Wie konnte ich so etwas tun, während meine Schüler in der Nähe waren? Als ich endlich fertig war, warteten die anderen bereits in der warmen Luft des Erlebnisbades. Es gab vier Becken, eines für Kleinkinder, eines für Jugendliche mit Rutschen und einem Wasserstrudel, einen Jacuzzi und ein Sportbecken. In Letzterem war gerade ein Verein zugange, wie ich enttäuscht feststellte. Ich hätte gerne ein paar Bahnen gezogen. „Was sollen wir zuerst machen?!“, fragte Naruto, die scheinbar noch begeisterter war als die Kinder. Sie stürmten alle davon in Richtung der Rutsche und ich hoffte schon, dem ganzen entkommen zu können, als Tsubaki mich mit einem schüchternen Lächeln an der Hand nahm und mit sich zog. Jetzt, am frühen Nachmittag, war noch nicht viel los, sodass wir nicht lange anstehen mussten. An der Rutsche hing extra ein Schild, das betonte, dass nur eine Person fahren dürfte, aber das ignorierte Naruto, als sie uns in eine Reihe organisierte: „Ok, alle zusammen. Tsubaki, du bist die Leichteste, du zuerst. Dann die Jungs und unser Fettsack“ – damit war ich gemeint – „Kommt zuletzt. Alles klar? Dann los, es geht gleich los!“ Es setzte einiges Chaos ein, als die Anweisungen des getarnten Hokage ausgeführt wurden, doch schließlich saßen alle in Position. Takeshi grinste Naruto über die Schulter hinweg ein wenig zu breit an und sie zwinkerte ihm zu, dann befahl sie: „Schiiiiiiiiebt!“ Alle ruderten mit den Armen, trotzdem dauerte es etwas, bis unsere Karawane an Geschwindigkeit gewann. Wir lehnten uns alle zurück (Naruto zwang mich dazu, mitzumachen) und rauschten geradezu durch die kurze, bedrohlich wackelnde Rutsche. Naruto riss kreischend die Arme in die Luft, worüber ich nur die Augen verdrehen konnte, aber die Kinder machten begeistert mit. Lange dauerte die Fahrt sowieso nicht. Unten stießen wir prustend auf eine Wasserwand, die uns abbremsen sollte. Ich löste mich, während die anderen noch lachten, und ließ den Blick über die ausgelassenen Gesichter schweifen… Von denen eines fehlte. Erschrocken tastete ich unter die Wasseroberfläche und fand eine schmale Schulter, an der ich die keuchende Tsubaki hervorzog. „Woa, was ist mit dir?“, fragte Naruto, besorgt den Arm um das Mädchen legend. „D-Das Wasser hat mich runter gedrückt…. Danke, Sasuke-Sensei“, sagte sie verlegen, doch ich schnaubte nur. „Ab jetzt rutscht ihr höchstens zu zweit“, gebot ich, bereits dabei, den Ort des Geschehens zu verlassen. Mir war das eindeutig zu viel Trubel mit den vieren. Ich machte es mir auf einer der Flächen gemütlich, auf denen man sich von einem Wasserstrahl massieren lassen konnte, und sah der kleinen Truppe beim Spielen zu. Sie rutschten noch mehrmals und jagten sich durch den Wasserstrudel und irgendwie musste ich schmunzeln, als Naruto versuchte, über die Absperrung zu entkommen, aber im letzten Moment von den beiden Jungs gefangen wurde. Sie streckte die Hand hilfesuchend nach mir aus, wurde aber auf den Schultern von Takeshi und Nishiki davongetragen wie eine übergroße Jagdtrophäe. Naruto war es nie schwer gefallen, so ausgelassen zu sein. Er war das eher zu sehr. Während ich ihm so zusah, wie er, als Mädchen verkleidet, mit ein paar Kindern herumtollte, ging mir plötzlich auf, was für einen enormen Teil seines Charakters er aufgegeben hatte, als er Hokage geworden war. Klar, er war immer noch als Spaßvogel bekannt und erlaubte sich viele Scherze mit seinen Angestellten und den anderen Kage (gerade mit Gaara), aber er war lang nicht mehr so ein Kindskopf wie noch vor seinem Amtsantritt. Manchmal waren seine Augen dunkel vor Sorge. Dann kam er zu mir, aber ich wusste nicht, was ich dagegen tun sollte. Ich konnte niemanden aufheitern. Als ich aufstand, um zu unseren Liegen zu gehen, wurde Naruto auf mich aufmerksam. Sie folgte mir im Wasser und sah mich fragend an. „Ist dir nicht langweilig, so alleine?“ Ich warf ihr mit hochgezogenen Brauen einen Blick zu und sie lachte. „Ok, doofe Frage, du Einzelgänger… Aber du kommst nachher schon ins Wasser? Ich wollte nicht mit den Kindern hier sein.“ „Du hast sie doch eingeladen.“ „Awww, du brauchst nicht eifersüchtig sein!“, grinste sie, wofür ich ihr mit dem Fuß Wasser ins Gesicht spritzte. Ich war doch nicht eifersüchtig, dachte ich verstimmt, während ich mich vom Wasser entfernte. Von mir aus konnte dieser Volltrottel machen, was er wollte, mit wem er wollte. Mich betraf das nur insoweit, dass er seinen Job nicht vernachlässigte und meine Schüler in Ruhe ließ. Davon abgesehen hatte er sich mir für den heutigen Tag aufgedrängt und jetzt ließ er mich einfach sitzen. Da war es ja wohl nicht verwunderlich, dass ich ein wenig irritiert war. In dem Versuch, meine Gedanken von diesem unnötigen Thema abzuwenden, holte ich mein Handtuch und mein Buch aus den gläsernen Regalen in der Nähe der Duschen und suchte mir eine ruhige Liege in einer abgeschiedenen Ecke des Schwimmbads. Plastikpalmen wedelten so tropisch-beruhigend über mir im künstlichen Licht, dass ich fast das allgegenwärtige Kinderlachen ausblenden und mir vorstellen konnte, ich wäre tatsächlich irgendwo in der Ferne. Irgendwo, wo ich für niemanden außer mich selbst verantwortlich war. Wo ich mich nicht mit sozialen Verpflichtungen herumschlagen musste. Wo ich alleine war mit einem Auftrag und dem Willen, diesen zu erfüllen… „Sasukeeeee!“, weckte mich eine schrille Stimme aus meinem Halbschlaf. Ich fuhr gerade hoch, als ein schlanker Körper sich auf meinen Schoß schwang und erwartungsvolle blaue Augen mich anfunkelten. Im Hintergrund sah ich die Umrisse meiner Schüler. „Wir haben einen Haufen Geld bezahlt, um hier zu sein, da kannst du doch nicht pennen!“, beschwerte sich Naruto, die mir gegen die Brust schlug. Ihre langen Zöpfe hatten sich ein wenig gelöst, sodass ihr die blonde Mähne wild ins Gesicht hing. Ihr Haar schimmerte rötlich im Licht der Wärmestrahler. Ich drehte das Gesicht weg. „Geh runter.“ „Huh? Ach komm schon, du Spielverderber“, schmollte sie, wobei sie jedoch meiner Aufforderung nachkam und aufstand. Dann streckte sie mir die Hand lächelnd hin. „Wir wollen essen gehen. Kommst du mit?“ „Ich habe keinen Hunger.“ „Aber du kannst dich doch wenigstens zu uns setzen.“ Naruto wartete einen Moment, seufzte resigniert und verschränkte die Arme vor der Brust, als keine Antwort kam. „Du willst jetzt aber nicht wirklich die ganze Zeit hier alleine rumhocken, oder?“ Zu meiner Überraschung bekam ich Unterstützung von Takeshi, der sich kurzerhand auf die Liege neben meiner setzte. „Ich will eigentlich auch nichts und bleib hier. Geht ihr ruhig“, sagte er mit einer gebieterischen Geste. Naruto löste beide Zöpfe und warf das Haar über die Schulter, die Stirn in missbilligende Falten gelegt. „Schade, dabei hätte ich mich gerade mit dir gerne unterhalten. Was ihr so angedeutet habt, hast du schon so einiges erlebt, seit du bei Sasuke in der Ausbildung bist…“ Ich zog die Brauen zusammen, weil mir ihr Interesse speziell an Takeshi doch suspekt vorkam, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, sagte mein ältester Schüler: „Wir können uns ja nachher noch unterhalten… W-Wenn du willst“, fügte er hinzu, als ihn seine Schüchternheit doch noch einholte. Dabei warf er mir einen vorsichtigen Blick zu, als erwarte er, ich würde ihn gleich erschlagen. Was war denn nur mit allen los? „Na gut, wie ihr meint“, fand Naruto mit einem breiten Lächeln ihre notorische gute Laune wieder. Sie winkte uns, dann griff sie nach den Händen der anderen beiden Kinder und zog diese zur Kantine. Jetzt sah Takeshi doch etwas neidisch drein, bevor er es sich bequem machte. Ich wollte mich meinem Buch zuwenden, wurde jedoch von einem Gesprächsversuch meines Schülers unterbrochen: „Naruko ist wirklich nett…“ „Hm?“, machte ich ohne aufzusehen. „Und hübsch ist sie auch.“ Die Nase rümpfend sah ich einem Vater dabei zu, wie er mit seiner Tochter spielte. „Findest du?“ „Na, Sie ja offenbar auch, so, wie Sie sie nicht aus den Augen gelassen haben!“, sagte Takeshi, was mich kurz sprachloch machte. Ich hatte was? „Na ja, jedenfalls haben sich dann wohl alle geirrt, was Sie und den Hokage angeht… Aber so eine Bombe hätten Sie echt nicht geheim halten müssen!“, grinste er verschwörerisch und stieß mich mit dem Ellbogen an. Ausnahmsweise hätte ich wirklich gerne etwas dazu gesagt – aber ich wusste einfach nicht, was. Diese verschrobene, unausgesprochene Entschuldigung – denn ich ging davon aus, dass es eine solche sein sollte – War so sinnlos wie nur irgendetwas auf der Welt. Im selben Moment war sie unglaublich verführerisch. Es schien nämlich, als wäre Takeshi eine ziemliche Tratschtante und vielleicht würde sich das Gerücht ja verbreiten, dass ich eine Freundin hatte. Dann wäre ich die ewige Fragerei los, was mich und Naruto anging. Noch dazu log ich meinen Schüler ja nicht direkt an, wenn ich ihn jetzt nicht korrigierte, ich ließ ihm nur seinen Glauben. „Glaub, was du willst“, erwiderte ich schließlich schulterzuckend. Ich musste mich schließlich nicht vor ihm rechtfertigen. "Wo haben Sie Naruko denn kennengelernt? So eine Freundin hätte ich auch gerne!“ Mit hochgezogenen Brauen sah ich zu ihm rüber. „Machen sich deine Eltern keine Sorgen, wenn du jetzt schon so den Mädchen nachstellst?“ Das Grinsen schwand aus seinem Gesicht, er drehte sich schnaubend zur Seite. Interessiert musterte ich ihn, aber nachfragen tat ich nicht. Vielleicht war er unglücklich verknallt oder so. In zumindest für mich angenehmem Schweigen verbrachten wir die restliche Zeit, bis die anderen drei mit merklich hervorstehenden Bäuchen zurückkehrten. Naruto setzte sich stöhnend auf das Fußende meiner Liege und lehnte sich an meine angewinkelten Knie. Das Grinsen, das Takeshi mir dabei zuwarf, ignorierte ich. „Boa, die haben hier echt ein gutes Büfett, das musst du mal ausprobieren!“, meinte Naruto zufrieden. „Hn.“ „Takeshi, da hinten gibt es scheinbar ein Wasserkino! Kommst du mit?“, fragte Tsubaki aufgeregt und nach einem kurzen Blick auf uns folgte mein ältester Schüler den beiden jüngeren. „Aber seid vorsichtig – nach dem Essen sollte man nicht sofort rumschwimmen!“, warnte Naruto, die ihnen sanft hinterher blickte. „Sie sind echt niedlich… Ich versteh gar nicht, was du gegen sie hast.“ „Ich habe nichts gegen sie.“ Das Mädchen drehte sich zu mir um, die Brauen tadelnd hochgezogen. „Erzähl keinen Scheiß! Du ziehst immer ein Gesicht wie ein sexloser Eremit, wenn du von ihnen redest… In den seltenen Fällen, in denen du das tust.“ Schulterzuckend schlug ich mein Buch wieder auf, ohne jedoch wirklich zu lesen. „Ich hab ja auch keinen Sex… Oder nennst du das Gestocher, dass du immer vollbringst, so?“ „Duuuu…!“, knurrte Naruto, wobei sie jedoch das Lachen nicht verkneifen konnte, und stürzte sich auf mich. Sie wollte mich kitzeln, was aber nur in einem kleinen Gerangel und schließlich damit endete, dass sie auf meinem Schoß saß mit den Handgelenken in meiner Gewalt. Keuchend grinste sie mich an, aber dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck langsam und sie wurde ernster. „Können wir nicht heute einfach so sein wie jetzt? Können wir nicht ein Mal so tun, als wären wir ein normales Pärchen?“ Erstaunt ließ ich ihre Hände los. „Wir werden nie normal sein“, erklärte ich tonlos. „Ich weiß... Wir sind Männer, ich bin der Kage und du ein Shinobi und dadurch mein Angestellter und… Und die Leute erinnern sich daran, dass du gegangen bist. Alles ist so kompliziert, aber für heute könnten wir doch einfach nur wir sein, ohne irgendwelche Titel. Nur wir als Menschen.“ Ich senkte den Blick, sah zu einer nahegelegenen Plastikblume. „So einfach ist es nicht und das weißt du.“ „Dann lass es uns so einfach machen! Nur für jetzt. Nur für heute.“ Lange Zeit sagte ich nichts dazu, wusste einfach nicht, was. Naruto verlangte von mir, dass ich so tat, als wäre ich jemand anderes und verstellte sich selbst so sehr, dass es körperlich sichtbar wurde. Und was sollte dabei herauskommen? Was erwartete er von diesem kleinen Experiment? Dass es anders wäre, wenn wir andere Menschen wären? Natürlich wäre es das. Wäre er wirklich ein Mädchen, wäre ich prinzipiell nicht an ihm interessiert, denn ich war natürlich nicht wegen ihm schwul. Und wäre ich ein anderer, wäre er vermutlich nicht halb so interessiert an mir, weil er Herausforderungen liebte. Was er sich da vorstellte, war ein Paradoxon. Und trotzdem legte ich den Arm um die viel zu schmalen Schultern und zog Naruto genau so an mich, dass sie mein Gesicht nicht mehr sehen konnte. „Nur heute.“ Zufrieden summend schmuste sie sich an mich und für eine Weile herrschte die Art Stille, die sogar das Kinderlachen vom Pool ausblendete, weil sie alles war, was gesagt werden musste. Dann kicherte Naruto leise und antwortete auf mein fragendes „Hm?“, mit einem Lachen. „Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was man jetzt in einer normalen Beziehung so tut.“ Amüsiert verdrehte ich die Augen, musste ihr aber Recht geben. Mit Kakashi hatte ich nie sowas wie ein Date gehabt. Immerhin waren wir genauso wenig zusammen gewesen wie Naruto und ich, und andere Vergleichsmöglichkeiten hatte ich nicht. Andererseits hatte ich auch nie Wert auf romantische Zweisamkeit gelegt. Zum Glück wurde diese bald durch meine zurückkehrenden Genin unterbunden. „Da läuft nur Mist“, beschwerte Nishiki sich über das Kino. „Kommst du wieder mit rutschen?“ Die Frage war nur an Naruto gerichtet, aber als diese aufstand hielt sie mir auffordernd die Hand hin. „Na komm. Du hast gesagt, du versuchst es", grinste sie, woraufhin ich augenverdrehend ihre Hand nahm. Was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt? Naruto hatte wohl beschlossen, meine Hand nicht mehr loszulassen und hielt sie noch, als wir erneut die rauen Stufen zur Rutsche emporkletterten. Diesmal war ein bisschen mehr los; einige Kinder waren nach Schulschluss direkt hierher gepilgert. Ein Junge drängelte sich an uns vorbei, worüber Takeshi genervt das Gesicht verzog. „Immer diese Kinder“, beschwerte er sich weltverdrossen. Naruto und ich warfen uns amüsierte Blicke zu, dann waren wir auch schon wieder an der Reihe. Meine Freundin auf Zeit schwang sich nach den Kindern voller Begeisterung in die Bahn – und rutschte dabei auf dem nassen Untergrund aus. Takeshi, der es noch gesehen hatte, klammerte sich mühevoll fest und rief „Brauchst du Hilfe?“, zu ihr zurück, aber da erfasste ihn schon die Strömung und er wurde weggetrieben. „Fuuuuuck!“, jammerte Naruto, sich den Hintern reibend. Ich versuchte nicht mal, mein Schmunzeln zu verbergen, als ich ihr auf die Beine half. „Da steht doch 'Vorsicht, Rutschgefahr', du Held“, tadelte ich und besah mir ihre wohlgeformte Kehrseite. Sie war ziemlich rot, aber immerhin konnte Naruto sich noch bewegen, also war es wohl nicht allzu schlimm. „Das ist nicht lustig! Fuck, mein Arsch tut mehr weh, als wenn du…“ Ein Kind, das hinter uns stand, sah mich mit großen Augen an, und so spontan fiel mir nichts Besseres ein, um Naruto zum Schweigen zu bringen, als ihr auf den Hintern zu hauen. Sie jaulte auf, sprang in die Höhe und wirbelte mit einem wütenden Blick und Tränen in den Augen zu mir herum. „Spinnst du?!“ „Willst du rutschen oder sollen wir gehen?“, fragte ich mit einem Nicken auf das kleine Mädchen, das Narutos Protest vorerst betäubte. Vor Kindern wollte sie unser Sexleben dann wohl nicht ausbreiten. „Es geht schon…“, nuschelte sie und stieg diesmal ganz vorsichtig in die Bahn. Sie wollte sich schon abstoßen, als ich mich hinter sie setzte, einen Arm um sie gelegt, den anderen zum Schieben verwendend. Erstaunt sah sie zu mir hinter, doch dann grinste sie nur glücklich und gab ihr Bestes, um uns noch mehr Schwung zu geben. „Ich hätte nicht gedacht, dass dir das Spaß macht!“, rief sie gegen den Fahrtwind, worüber ich nur die Augen verdrehte. Mitten in der Fahrt drehte sie sich um und legte sich bäuchlings auf mich. Durch die flache Position bekamen wir noch mehr Schwung, aber das bekam ich gar nicht mehr mit, als Naruto mich küsste. Gefühlte Sekunden später rauschten wir ins Abfangbecken, wo die Kinder bereits warteten. Sie verkniffen sich jeden Kommentar über unsere verschlungene Situation – was vermutlich vor allem an meinem warnenden Blick lag – und zogen sich zum Wasserstrudel zurück. „Das war lustig“, kommentierte Naruto, während sie ihr Bikinioberteil zurecht zupfte. Es war eigentlich physikalisch unmöglich, dass diese Stofffetzen so viel Brust überhaupt halten konnten, dachte ich, den faszinierten Blick auf ihren Busen gerichtet. Als Naruto das bemerkte, grinste sie breit und legte sich im Wasser auf den Rücken. „Na, gefällt's dir?“ „Ich hab mich nur gefragt, warum du immer so übertreibst“, schmollte ich, trotzdem folgte ich ihr, als sie in gemächlichen Zügen davon schwamm. Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge. „Ah, ah, ah, wir hatten doch gesagt, dass du dich heute ein bisschen entspannst… Sei ruhig ehrlich – Immerhin wärst du vorhin fast auf diesen Babys gekommen.“ Weil ich nicht wusste, was ich dazu sagen sollte, schwieg ich einfach ganz. Naruto lachte nur und schwamm weiter, bis sie zu einer deckenhohen, runden Mauer kam, auf deren Innenseite das Kino lag, von dem die Kinder vorhin gesprochen hatten. Eigentlich wurden an die Wände nur Musikclips projiziert, aber der Raum war dunkel und abgeschieden und hatte ein paar Leute angelockt, die Ruhe von dem allgemeinen Schwimmbadtrubel wollten. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und Naruto versuchte mit einigen Verrenkungen, ihren Hintern zu inspizieren, der noch immer schmerzte, wie sie zu betonen nicht müde wurde. „Scheiße, ich glaube, das wird ein Mega Blauer Fleck“, stöhnte sie und ließ sich vorsichtig neben mir auf die niedrige Bank im Wasser sinken. „Selbst schuld“, zuckte ich die Schultern, wofür sie mir gegen selbige schlug. „Du bist so ein Bastard! Hab mal etwas mehr Mitgefühl mit deiner süßen, verletzten Freundin!“ „Wenn ich eine solche hätte, wäre ich das vielleicht.“ „Hast du nen Glück, dass ich deinen Humor kapiere…“, schmollte Naruto. Dann sah sie zu dem zwei Meter großen Abbild eines Teenie-Stars auf, der gerade auf äußerst nervige Art sein 'Baby, Baby, Baby, oh!' anhimmelte. „Mir ist gerade was eingefallen, was man so als normales Pärchen machen könnte“, wechselte sie dann abrupt das Thema. „Mhm?“ „Mhm“, machte sie mich nach und setzte sich dann auf meinen Schoß, die Arme um meine Schultern gelegt. Ein herausforderndes Lächeln lag auf ihren Lippen und ihre Augen glänzten im Zwielicht des Kinos. „Wie wär's mit Knutschen?“ „Hier?“, fragte ich, trotz meiner Irritation die Hände auf ihre Hüften legend. „Es sind kleine Kinder da.“ Naruto kniff mich amüsiert in beide Wangen. „Ich meinte wirklich NUR Knutschen, du Perversling!“, neckte sie mich, dann streichelte sie mir vom Hals ins Haar. „Also?“ Ich zögerte. Wir waren keine unkontrollierten Teenager mehr, die ihre Hormone in aller Öffentlichkeit ausrasten ließen. Natürlich hieß das auch, dass wir erwachsen waren und tun konnten, was wir wollten. Aber wollte ich das wirklich tun? Schließlich nahm Naruto mir die Antwort ab indem sie die Hand auf meine Wangen legte und die Lippen auf meine drückte. Sie zuckte zusammen als ich den Griff um ihre Hüfte etwas verstärkte und dadurch ihren verletzten Hintern streifte, beschwerte sich aber nicht, ließ nur die Lippen über meine gleiten, bot sich mir bereitwillig an. Falls wir uns überhaupt schon mal ohne Hintergedanken geküsst hatten, wusste ich nicht mehr, wann das gewesen sein sollte. Aber es gefiel mir, musste ich zugeben. Narutos im Moment so ungewohnt weicher Körper presste sich an meinen, ihre Hände glitten sanft über meine Brust und meine Arme, ihre Zunge schmiegte sich warm an meine. Ich ließ die Hand über ihren Hintern gleiten und schob die Fingerspitze unter den Rand ihres Höschens, aber da schlug sie mir auf die Finger. Sie schmiegte das Gesicht an meinen Hals und flüsterte: „Ich meinte wirklich nur küssen. Aber später kannst du gerne weiter machen…“ Ihr Mund an meiner Haut verursachte mir eine Gänsehaut – ich reagierte auf Naruto, egal, wie er aussah. Als ich mich von ihr löste um sie anzusehen, schluckte sie schwer an der Erregung in meinen Augen. „Später“, knurrte ich wie eine Drohung und ein Versprechen in einem. „Du bist heute so verspielt“, kicherte Naruto ein wenig atemlos. Ich zuckte nur die Schultern und wollte sie gerade wieder küssen, als die Kinder sich laut zu uns gesellten und weitere Aktivitäten wirklich auf den Abend verschoben. Irgendwie schaffte Naruto es doch, mich nochmal auf diese Rutsche zu bekommen, wir spielten Ringetauchen mit den Kindern und gingen zu zweit in die Sauna und überhaupt tat ich alles, was ein pflichtbewusster Freund so zu tun hatte. Es war bereits spät, als wir die Badeanstalt verließen. Alle waren erschöpft, aber gut gelaunt. Die beiden Damen liefen voraus und plauderten angeregt, was ich amüsiert beobachtete, die beiden Jungs hielten sich neben mir, unterhielten sich aber miteinander. Ich fühlte mich, als habe ich meinen Vorrat an Worten für die nächsten drei Monate an diesem einen Tag aufgebraucht. Erst, als ich die undeutlichen Worte hörte, die Naruto mit Tsubaki wechselte, wachte ich wieder aus meiner Schläfrigkeit. Der Idiot würde doch nicht…! „…So, und dann ist er einfach hinterher gerannt?“, fragte Naruto gerade mit hochgezogenen Brauen, woraufhin das Mädchen nickte. „Ja – Wir hätten ihm ja sowieso nicht helfen können“, erklärte sie betroffen. Naruto schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Es war gut, dass ihr zurückgeblieben seid! Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Man sollte nie alleine in unbekanntes Gelände gehen, das ist sehr gefährlich, aber in diesem Fall hätte euer Sensei euch auch noch beschützen müssen, was ihn gefährdet hätte.“ Ich konnte nicht mehr weiter zuhören, weil Takeshi mich ansprach: „Ihre Freundin weiß ja ganz schön viel über Strategie und so. Vorhin haben wir auch schon darüber geredet.“ „Sie ist ein Shinobi“, erklärte ich ungeduldig, was ja noch nicht mal wirklich gelogen war; neben seinem Hokage-Posten war Naruto ja tatsächlich ein Genin. Ich bedeutete dem Jungen, still zu sein, weil ich den Damen weiter zuhören wollte. Tsubaki, die kleine Petze, war offenbar gerade dabei, ihrer neuen Freundin von unserer Mission zu erzählen, was Naruto mit einer Mischung aus Amüsement und Besorgnis zuließ. Sie warf mir einen Blick zu und zog die Brauen hoch, dann konzentrierte sie sich wieder auf das Mädchen. Dieses erzählte jetzt von Takeshis Wiederaufnahme in unsere Reihen als wäre er ein entlaufenes Schaf. Mir war das ganze äußerst unangenehm, aber ich wusste nicht, wie ich es unterbinden sollte. Zumindest wusste ich jetzt, wieso Naruto die Kinder eingeladen hatte; der hinterlistige Mistkerl hatte sie die ganze Zeit ausspionieren wollen um zu erfahren, was ich ihm nicht sagen wollte. Manchmal vergaß ich, dass er auch ein bisschen Ahnung von Spionage hatte. „Na, das Wichtigste ist, dass ihr eure Aufgabe bewältigt habt und niemand verletzt wurde“, lächelte Naruto mit einem äußerst selbstzufriedenen Gesichtsausdruck. Wir trennten uns wenig später von den Kindern und ich musste später mit meinem Liebhaber kämpfen, um ihn aus meiner Wohnung zu bekommen. Am Abend fiel ich todmüde ins Bett und wusste nicht, ob meine Erschöpfung an der Schauspielerei oder an der vielen Bewegung im Wasser lag. Ich dachte an das, was Naruto gesagt hatte, bevor er gegangen war. „Ich weiß gar nicht, warum du nicht über die Mission hast sprechen wollen. Du hast nicht deinem Ego nachgegeben und das Richtige getan – obwohl du ihn nicht hättest gehen lassen dürfen.“ Dann hatte er mich mit diesem seltsamen Lächeln bedacht, das mich immer ganz nervös machte. „Ich bin stolz auf dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)