Dragons: Chronicles von PiccoGirl ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Der Blonde bemerke den Schwindel, der sich in seinem Kopf breit machte. Seine Augen verschleierten, während sein Schwert immer schwerer in seiner Hand wurde. Eisig stieg die Kälte in ihm auf und spürte ein wenig mehr die Wunde auf Brust und Seite, aber auch, wie sich sein Blut einen Weg an Stoff und Körper hinab suchte. Seine Kraft ließ nach, wobei er sich schwerer fühlte den je. Verdammtes kleines Dorf, dessen Bewohner sich viel zu gut zu helfen wussten. Wenn jemand aufgab, war es ihm am liebsten, das kostete zumindest kein Leben. Erzitternd seufzend wandte er sich den Bewohnern zu, die ihn einkreisten. Die Rufe seiner Freundin hörte er noch weit entfernt nach ihm erschallen. Wenn sie wütend war, beleidigte sie einfach am besten. Schwach grinsen ließ ihn das, auch wenn sich diese Leute ihm gerade bedrohend knurrend näherten, mit ihren gezückten Schwertern, Äxten und Speeren, während weit hinter ihnen ein oder zwei Häuser die Nacht in roten Flammen erhellten. Viele Möglichkeiten zur Flucht gab es einfach nicht. Sicher konnte er den Weg nehmen, den er seiner Freundin aufgezwungen hatte, aber seine Leute waren zu weit weg, das Wasser zu kalt, als lange schwimmen zu können. „Du wirst dir noch wünschen, nie hier her gekommen zu sein!“, klang es zwischen den Leuten heraus. Seine Augen fielen auf einen kräftigen, jungen Mann mit schwarzen Haaren, der sich nach vorne drängte, ehe seine Sicht verschwamm. Schwindel schlich sich in seinen Kopf und kurz wurde ihm schwarz vor Augen, als seine Beine unter ihm nachgaben. Mit dem Gesicht voran lag er auf dem eisigen Boden. Aber dieser Kälte sei dank, dass er nur einige Sekunden weg war, auch wenn ihn das von den Beinen geholt hatte. Dennoch hatte er auf etwas anderes gehofft. Vielleicht eine längere Bewusstlosigkeit, um nicht spüren zu müssen, was ihm blühen könnte. Niemand würde schließlich jemanden nett behandeln, der gerade mit seinen Leuten das Heimatdorf nieder gebrannt hatte. Durch den Boden, an das sich sein Ohr presste, hörte er schwere Schritte sich nähern. Wahrscheinlich einer, der ihm nun sicher den gar ausmachen wollte. Vielleicht der Kerl mit den schwarzen Haaren, dessen Gesicht er kaum erkennen konnte. Liegen blieb er erst einmal trotzdem. Kraft sammeln. Seine Raserei war vorbei, weswegen ihm die Kräfte schwanden. Aber das würde nicht so bleiben. „Was ist? Isser verreckt?“, rief einer der Männer, die den Blonden einkreisten, während sich andere bereits von der Gruppe absetzten. Feuer loderten noch die gelöscht werden wollten. „Seht lieber nach, ob wir alle von ihnen vertrieben haben! Wir können keine weiteren Überraschungen brauchen! Los!“, befahl der Dunkelhaarige, der bereits über dem liegenden stand. Eilig machten sich gleich einige der Männer auf, die Wege zum Hafen zu inspizieren. Ihnen entgegen kam eine junge Frau gelaufen, der gleich Platz gemacht wurde. Eine Axt in beiden Händen, über der wärmenden engen Hose ein kurzer Rock an ihrer Hüfte, bestückt mit Lederriemen, Bandagen am Unterarm und dickes Fell, was ihre Schultern zierten. Ihr blonder Schopf war zu einem Zopf gebunden, der nach vorne fiel. Ihre blauen Augen glänzten bereits ein wenig frech, als sie auf den Dunkelhaarigen zu hielt. „Kotzbakke!!!“, rief sie, was dem anderen ein leises, genervtes Stöhnen entlockte. „Solltest du nicht oben den Platz bewachen?“ Sie holte kurz Luft, als sie bei ihm stoppte. „Solltest du nicht unten am Hafen sein? Ashild?!“, brummte er. „Nicht nötig! Die hatten mehr Angst als kleine Hasen vor einem Fuchs!“ „Wie weit sind sie? Vielleicht sollten wir ihnen noch nen Deckzettel mit unseren Geschützen verpassen!“ Sie bemerkte, wie sich etwas im Augenwinkel regte. Die Worte schienen den vermeintlich Bewusstlosen zurück ins Leben gerufen zu haben, denn plötzlich stand er wieder auf seinen Beinen. Eilig machte Ashild erschrocken ein paar Schritte zurück, während Kotzbakke Luft einzog, als die Hand des Fremden den Stoff seines Krangen umdrehte. Knurrend und durchdringend musterten die blauen Augen die Grünen des anderen. Mit einem Brummen erwiderte er diesen Blick, wobei seine Hand an das Gelenk der Geballten des anderen griff. Viel zu nahe war der Kerl, der fast einen Kopf größer war als er selber und alleine viele der Männer umgehauen hatte. So nahe, dass man die leichten Ausfransungen der Drei Narben über dem rechtem Auge des jungen Fremden sehen konnte. Es dauerte nur Sekunden, aber Kotzbakke kamen das gerade wie Minuten vor. Auch Ashild und ein paar der Männer hatten ihre Waffen gezückt, doch bevor sie diese benutzen konnten, ließ der Blonde von dem Mann ab und sank auf die Knie. Die Zeit reichte nicht, um Kraft zu sammeln, aber vielleicht reichte es, diese Leute auf andere Gedanken zu bringen. Der junge Krieger holte kurz Luft, ehe er erbost knurrend seinen Fuss auf die Schulter des Knienden setzte und ihn umstieß, dessen Körper einfach nachgab. Dumpf kam er auf den Boden auf, merkte dies nur nicht mehr. „Verdammt! Bei Thor! Das kann nicht wahr sein!“, sagte Kotzbakke, als man hinter ihm die Waffen klirren hörte, die man sinken ließ. Die junge Frau brauchte ein paar Sekunden, um genau zu realisieren, was passiert war, ehe sie zu lachen anfing. „Woah, da haste richtig Schiss gehabt, was?!“ Zürnend warf er einen Blick auf diese lästige Frau, die sich köstlich amüsierte. Sie konnte es einfach nie unterlassen, ihre Witze mit ihm zu treiben. Nein, er hatte keine Angst, schließlich war er ein Jorgenson. Vielleicht hatte er sich ein wenig erschrocken, aber Angst? Das kannte man nicht, als Nachfolger einer stolzen Kriegerlinie. Und selbst wenn, man hatte sich darüber nicht lustig zu machen. Aber sie tat es mit einer unglaublichen Ausdauer. Genau so, wie sie gerne Befehle gab und die Männer auch noch gehorchten. „Los, Leute!“, wandte sich Ashild an die übrigen Männer. „Holt ein paar Decken, wir müssen den Kerl weg bringen! Zum Oberhaupt!“ „Zum Oberhaupt? Bist du irre? Was wenn es sich dieser Kerl noch mal überlegt? Beste Idee, Zwergenfreundin!“, raunte er sie an. „Hey, immerhin hat mein Ariald mehr Mumm als du, auch wenn er halb so groß ist!“ „Wenigstens hat er bei der Größe mehr von deinen-“ Er musste abbrechen, als Ashild ihm in die Seite boxte, da sie seine Vergleiche nicht gerne hörte. Dieses typische Denken, dass ein Mann groß und mächtig sein muss und eine Frau gut bestückt. „Au, spinnst du? Warum...?“ „Weil dus verdient hast!“, sagte sie süffisant grinsend. „Ashild!!“, kam es laut und ermahnend, was sie zusammen zucken ließ. Als sie sich nach der Stimme umblickten, entdeckten sie Haudrauf, der Sohn des Oberhauptes, wie er den Hügel zu ihnen herab kam. Er wirkte nicht sehr erfreut, woran nicht alleine die brennenden Häuser Schuld waren. „Was ist hier los?“, fragte er. Seine Hand griff dabei gleich nach der jungen Frau, als er bei den beiden stand, um sie dezent am Schulterstoff von Kotzbakke weg zu ziehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Zwei sich streiten würden. Vor allem da Ashild gerne gleich zuschlug. Aber da war sie nicht die Einzige. Dann fielen seine Augen auf den jungen Fremden, der auf Gras und Stein lag. „Ich hab ihn zur Strecke gebracht!“ Kotzbakke grinste selbstsicher und verschränkte die Arme vor sich. „Erst hat Bakke sich ins Hemd gemacht und dann hat er selber sich zur Strecke gebracht!“ „Du kleine...“, drohte Kotzbakke, ehe Haudrauf ihm auf die Schulter fasste und ihn in eine andere Richtung dirigierte. „Wir müssen ihn weg bringen!“, meinte der Rothaarige. „Wie wärs wenn wir ihn gleich die Klippen hinab werfen, dann kann er seinen Freunden nachschwimmen!“ „Die Männer holen bereits was, um ihn zum Oberhaupt zu bringen!“, meldete Ashild sich wieder. „Wir bringen ihn lieber zu den Zellen! Und du, Kotzbakke, holst Wunna und Roswitha. Die sollen ihn zusammen flicken!“ „Muss das sein?“ „Ich werde hier keinen aufm Boden verbluten lassen!“ „Ich meinte eher, das mit Roswitha...“ Haudrauf seufzte, während die Männer angelaufen kamen, um den Blonden Riesen auf die Decken zu verfrachten, damit sie ihn tragen konnten. „Wenigstens kann se dir nicht den Kopf abreißen!“ „Aber alles andere...“ „Los jetzt!! Und bring Eberhard mit! Ihr beide passt auf die Frauen auf!“ Mit einem kräftigen Ton in der Stimme scheuchte Haudrauf den jungen Mann los. Vielleicht war es wirklich keine gute Idee, gerade ihn zu schicken, aber man konnte sich darauf verlassen, dass es so schnell es ging erledigt wurde. Dann sah er kurz den Trägern nach, die den Berg hinauf folgten und den jungen Mann zwischen sich schleppten. Mit der jungen Frau folgte er ihnen, ging dabei neben ihm her. „Ist das ne gute Idee, Haudrauf? Nicht, dass ich Bakke zustimme, aber...naja...“ „Gerade is er keine Gefahr! Ausserdem is er allein!“ Kurz musterte sie den großen Mann, der ziemlich sicher bald alleine das Dorf führen musste. Ein paar Entscheidungen traf er schon eine Weile alleine und manchmal war auch so ein gestandener Mann wie Haudrauf ratlos. „Ich hätte ihn gerne kämpfen sehen! Sein Schwert ist ein verdammter Riese!“ Sie blickte nochmal kurz zurück, wo das Schwert nun herrenlos lag. „Ich werde Grobian sagen, dass er das Schwert zu sich holen soll!“, sagte Haudrauf seufzend. Ashild mochte Kämpfer einfach zu sehr, auch wenn es für sie nur einen wirklichen Mann gab, dass konnte sie nicht abhalten, abdere um ihre Geschicklichkeit zu bewundern. Kotzbakke war alles andere als begeistert, sich immer wieder mit Roswitha auseinander setzten zu müssen. Sicher sah sie nicht schlecht aus und früher haben sie sich prächtig verstanden, nur was in den letzten paar Jahren in diese Frau gefahren war, war ihm ein Rätsel. Immer wenn sie konnte, hackte sie auf ihn ein. Ständig wurde sie wegen irgendwelchen Kommentaren oder Taten seinerseits wütend. Dabei schien sie Kräfte zu entwickeln, die für eine Frau fast unnormal erschienen. Und wenn man die ganzen blauen Flecken zusammen nehmen würde, die sie ihn schon verpasst hatte, könnte man damit so einige Kerle einfärben. Das Einzige, was noch gruseliger als Roswithas Wut war, war ihre Mutter. Beartha Anderson. Sie war so groß wie er selber und geschätzt fast genau so breit. Und verdammt gut bestückt. Aber ihre Kraft und Wut, besonders auf seine Familie, gleichte einem ganzen Heer von Berserkern.   [[USERFILE=508630]] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)