Blazing Wing von PattMaster ================================================================================ Kapitel 6: Ein Sturm droht -------------------------- Der weißhaarige Magier befand sich immer noch im Wald, er hatte in einer Lichtung sein Lager aufgeschlagen und ein Feuer gemacht. Mit einer einfachen Plane hatte er ein Zelt aufgebaut und einen Schlafplatz geschaffen, dort schlief ein kleines Mädchen. Vinzenz, der weißhaarige Magier, hatte sie mitgenommen, nachdem seine Befragung der Gilde Monkey Kings nicht so lief, wie er es sich vorstellte. Seine Schulter war verletzt, blutete aber nicht mehr. Dieses Mädchen, gut dass ich sie retten konnte. Er dachte kurz an den Augenblick zurück. Nachdem er im Gildenhaus aufgeräumt hatte, waren draußen noch mehr und dieses Mädchen mit einem Stab in der Hand. Er war einen Moment abgelenkt und wurde von einem magischen Strahl an der Schulter gestreift. Jedenfalls war dieser Auftritt verschwendet, er wollte die Gildenmitglieder eigentlich nur über Lost Peace ausfragen, doch leider waren sie nur auf einen Kampf aus. Jetzt musste er sich erst Mal um das Kind kümmern, mitnehmen konnte er sie nicht. Ein heimatloser, wandernder Magier war niemand, der Kinder aufziehen konnte. Er erschuf sieben magische Siegel um die Lichtung herum und legte sich in der Nähe des Feuers hin und ruhte sich aus. Nach kurzer Zeit schlief er ein. Vinzenz war dann doch die ganze Nacht über wach geblieben, er passte auf, dass niemand ihr Nachtlager angriff. Er hatte auch Obst gesammelt und ein kleines Tier gefangen, gehäutet und über dem Lagerfeuer gegrillt. Aus dem Zelt kam ein kleines Mädchen, sie hatte rosafarbene Haare und grüne Augen. „Wo bin ich?“, fragte sie. „In einem Wald, weit weg von diesen bösen Männern.“, antwortete der weißhaarige Mann, der nun auch eine Weste trug. „Aber du solltest erst mal frühstücken.“ Nach einer Weile erfuhr Vinzenz, dass die Kleine Herriet hieß. „Wo sind deine Eltern?“, fragte er. „Ich weiß es nicht, ich habe schon immer in dieser Gilde gelebt“, antwortete sie. „Wo ist mein Stab?“ Vinzenz schwieg einen Moment und dachte nach. „Der Stab ist dir wichtig“, stellte Vinzenz fest. „Ja, er war ein Geschenk für die gute Arbeit. Der Meister meinte, ich kann so Magie lernen.“, bestätigte Herriet. „War er wirklich böse?“ „Ja.“ Sie wollte aufstehen, ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Dachte ich es mir. Der Stab nährte sich von ihrer Energie, dachte Vinzenz. „Es tut mir leid, er ist leider kaputt“, antwortete Vinzenz nun auf die Frage. „Oh nein“, schluchzte das Mädchen und fing an zu weinen. „Jetzt kann ich keine Magie mehr lernen.“ „Doch, ganz bestimmt.“ „Bringst du es mir bei?“, war sie plötzlich ganz enthusiastisch. „Ich nicht.“ Herriet legte ein beleidigtes Gesicht auf. „Ich bringe dich an einen magischen Ort“, versprach Vinzenz. „Voller Spaß, Freude und Harmonie.“ Herriets Augen und Mund weiteten sich vor Begeisterung. „Auf das magische Schiff, das immer während durch die Lüfte gleitet.“ „Ein fliegendes Schiff?“, fragte sie begeistert. „Ja, es gleitet mit den Schwingen eines Phönix dahin. Das Heim der einzig wahren Phönixgilde Blazing Wing, das fliegende Schiff der ewig währenden Magie und Erfüller der Wünsche Canaan.“ „Ich will dahin, ich will dahin“, wiederholte das Kind. Vinzenz lachte, es stimmte also, Kinder vermochten jedes Gemüt aufzuhellen. „Ich bringe dich hin“, versprach er, kniete auf Augenhöhe mit dem Mädchen. „Versprochen Onkel?“ Sie reichte ihm den kleinen Finger. „Onkel“, murmelte er, dann hackte er mit seinem kleinen Finger ein und leistete den Fingerschwur. Vinzenz und das Mädchen wanderten durch den Wald und haben ihn schon fast hinter sich gelassen. Ein Feuervogel landete vor ihnen und manifestierte sich in der Gestalt eines stattlichen Mannes, dessen lange Haare so rot wie das Feuer waren. „Vinzenz“, begrüßte die Person den weißhaarigen Mann. „Hallo Villen“, grüßte dieser zurück. „Du bist verletzt?“, fragte Villen mit Blick auf die Schulter Vinzenz'. Seine Stimme war dabei ruhig und ernst, aber auch kräftig zugleich. „Das ist nichts“, meinte Vinzenz. „Die dunkle Gilde Monkey Kings wusste nichts über Lost Peace.“ „Verstehe.“ „Ich werde demnächst zu deiner Gilde kommen.“ „Das Gildentreffen ist vorbei und ich kehre zurück unser Schiff schwebt derzeit vor den Toren Rose Gardens.“ „Gut wir werden hinkommen.“ „Wir?“ „Hallo, ich bin Herriet“, stellte sich das Kind vor. „Bist du der Boss von Blazing Wing?“ „Boss? Ja, so könnte man es vielleicht sehen.“ „Du sollst stark sein, aber auch total nett. Auch wen du streng wirkst, stimmt das?“ „Nun“, er schaute Vinzenz an, dieser zuckte mit dem Schultern. „Ich kann dir viel erzählen, doch solltest du dich lieber mit deinen eigenen Augen überzeugen.“ „Ich finde dich cool.“ „Haha, danke.“ Villen wandte sich an Vinzenz. „Mein alter Freund, wir sehen uns in der Gilde. Die Villengestalt wurde wieder zu einem brennenden Vogel und flog davon, wurde dabei immer kleiner und löste sich auf. Währenddessen sammelten sich die Mitglieder von Monkey Kings in den Trümmern ihres ehemaligen Gildenheimes. „Ihr habt euch ganz schön fertig machen lassen, was?“ Eine junge Frau saß auf einer halb eingestürzten Mauer, sie inspizierte das Geschehen. „Halt die Klappe“, bellte der Gildenmeister. „Hey, redet man so mit der Retterin?“ Er fletschte die Zähne. „Ohne mich hätten euch längst die Runenritter des Rates eingesammelt“, meinte sie. „Danke dafür.“ Hinter der Frau lagen mehrere leblos wirkende Ritter. Sie wurden alle aufgeschlitzt. „Dafür werdet ihr meine Untertanen“, bestimmte sie kurzer Hand. „Wir haben keine Wahl“, gestand der Meister von Monkey Kings ein. Eine Eule setzte sich auf seine Schulter. Er schaute sie schweigend an, bevor sie weiter flog. „Der Kerl ist mit dem Mädchen auf dem Weg zur legalen Gilde Blazing Wing“, verkündete er. „Blazing Wing, sie haben Qyardin geschlagen.“, murmelte die Frau. Sie hob einen Stab auf und spielte damit herum. „Der gehört uns“, warf der Meister ein. Die Frau funkelte ihn dafür an. „Ab jetzt gehört er Qyardin.“ „Das ist außergewöhnlich nett von dir.“ Qyardin traf ein und nahm den Stab entgegen. Das Oberteil der Frau bot freien Blick auf den Rücken, wo ihr Symbol war, genau zwischen den Schulterblättern. Überhaupt wurde nur das nötigste bedeckt. „Bin ich nicht nett?“, meinte sie und legte einen zuckersüßen Unterton auf. „Ich habe meinen Untertan deine Wunden versorgen lassen, damit du nicht wie ein Krüppel durch die Gegend läufst.“ Sie deutete auf seine Beine. „Dann gebe ich dir auch noch einen neuen Stab, alles was ich will sind die Zwillinge als Untertanen.“ „Yazina, du kannst sie haben“, stimmte Qyardin ein. „Sie dich aber vor, dass du nicht irgendwann fällst.“ „Das ist immer noch unser!“ Yazina funkelte ihn böse an. Der Himmel verdunkelte sich und Donnergräueln war zu hören. „Schon gut“, ruderte der Meister zurück. Yazina entspannte sich und lies von ihm ab. Der Himmel klärte auf und das Donnern verstummte urplötzlich wieder. „Erst ein Mal müsst ihr euch regenerieren“, befahlt sie. „Verletzte Soldaten sind unbrauchbar, ruht euch also die nächsten Tage aus. Danach werdet ihr zusammen mit meinen anderen Untertanen diese Gilde angreifen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)