OS Sammlung ~ Fleißige Leser von horo_koi (Dramione & Blainy) ================================================================================ Kapitel 4: Er ist auch mein Sohn -------------------------------- Es war ein ganz normaler Morgen in der Familie Granger... Zumindest dachte sie das, bis es plötzlich an der Tür klingelte und sie mit einem Handtuch um sich gewickelt zu dieser ging, ihre Haare zu einen Zopf bindend und die Tür mit dem Ellenbogen öffnend. Erschrocken hielt sie in ihrer Bewegung inne, starrte die Person vor sich mit geweiteten Augen ungläubig an. Sie hatte gehofft, dass der Tag nie kommen würde, doch scheinbar war es soweit. „Mama? Wer ist da?“, kam ihr kleiner Junge aus dem Wohnzimmer neugierig um die Ecke blickend. Ihr Blick huschte zu ihm, als sie sich schnell ihr Handtuch fest hielt und sich zu ihrem Sohn drehte. „Scorpius? Geh bitte etwas in dein Zimmer. Ich hole dich, wenn es Frühstück gibt.“, lächelte sie ihn liebevoll an, bevor sie sein Nicken sehen konnte und er die Stufen der Treppe zu seinem Zimmer erklomm. Langsam und um Fassung ringend wand sie sich wieder ihrem Gast zu und musterte diesen abweisend, ihr Handtuch noch immer fest in der Hand haltend, damit es ihr ja nicht vom Körper rutschen würde. Normalerweise würde sie einfach die Tür zuschlagen und sich erst einmal anziehen, aber sie war sich sicher, dass sie ihn dann erst recht reizen würde. Einen Umstand, den sie sich besser nicht leisten sollte. „Miss Granger.“, kam die glatte kalte Stimme ihres Gegenübers bei ihr an, sodass sie ihn mit zusammen gekniffenen Augen in ihre Wohnung ließ und sich noch einmal, mit einem Blick nach draußen vergewisserte, dass ihn niemand gesehen hatte. Sie wusste der Tag würde kommen, an dem alles auffliegen würde und sie nicht mehr drum herum kommen würde, zuzugeben, dass Draco Malfoy der Vater ihres Sohnes war, doch das nun Lucius Malfoy bei ihr aufgetaucht war, bereitete ihr Unbehagen. Er wusste, dass sie ein Kind von Draco erwartet hatte und dennoch hatte er ihr nur aufgetragen, zu verschleiern, dass der Junge ein Malfoy war. Sogar Gold hatte er ihr geboten, welches sie natürlich nicht annehmen hatte wollen, doch ein Malfoy kannte eben mittel und Wege wie er das durch setzte, was er erreichen wollte. Somit war das Gold in einem Verlies bei Gringotts Zaubererbank gelandet, welches der Malfoy extra für den Jungen anlegen ließ und auf dem sowohl er zugriff hatte, als auch sie selber. Es wurmte sie, dass er sie einfach übergangen hatte, doch was sollte sie machen? Malfoys waren eben Malfoys und sie taten immer nur das, was ihnen selber von Nutzen kam. Lucius Malfoy war nicht amüsiert darüber, dass sie seinen Enkel bekommen hatte, den er sich eigentlich von Dracos verlobte Astoria gewünscht hatte, doch dort bekam er ihn scheinbar nicht, wusste Merlin warum und es war ihr eigentlich auch vollkommen egal. Sie hatte ihren Jungen und solange die Malfoys nicht versuchten ihn ihr weg zu nehmen, interessierte sie das ganze Theater nicht, was dieser meinten tun zu müssen. „Was wollen sie?“, fragte sie unwirsch, als sie dem in die Jahre gekommenen Mann in ihr Wohnzimmer folgte, wo dieser sich erst einmal neugierig umsah, bevor sein Blick sie selber traf. Noch immer trug sie nur das Handtuch welches sie sich umschlungen hatte, nachdem sie gerade aus der Wanne gekommen war und die Tür geläutet hatte. Sein Blick glitt zu ihr und sie konnte in seinen Augen erkennen, dass er etwas dachte, was ihr bei weitem nicht gefallen würde. „Mister Malfoy.“, räusperte sie sich erneut und verschränkte abwehrend ihre Arme vor der Brust. „Ich verstehe Draco, was ihn dazu bewegte, mit ihnen zu schlafen.“, verließ es den Mund des älteren Malfoys leise, jedoch laut genug, dass sie ihn verstehen konnte. Erschrocken zog sie die Luft um sich herum ein, bevor sie Errötet ins Badezimmer lief um sich schnellstens mehr anzuziehen, bevor das ganze noch auf eine Art und Weise hinaus laufen würde, der sie gänzlich abgeneigt war. Im Bad angekommen atmete sie jedoch erst einmal kurz durch, bevor sie sich im Spiegel ansah und ihren Pony zur Seite schob, der sich bei ihren schnellen Schritten gelöst hatte und ihr in die Augen fiel. „Ganz ruhig Hermione. Lucius Malfoy würde dich niemals anrühren, geschweige denn, dass du es dazu kommen lassen würdest.“, sprach sie sich selber Mut zu, bevor sie sich ihre Sachen schnappte, die sie schon bereit gelegt hatte und sich eilig anzog. Ihr blieb nicht viel Zeit, denn sie wusste, Lucius Malfoy war kein Mann der gern wartete und würde sie ihn noch länger warten lassen, so würde er definitiv schlechter auf sie zu sprechen sein, als er es sicherlich ohnehin schon war. Angezogen und noch einmal durch atmend, setzte sie ihre gleichgültige Miene auf, bevor sie das Bad wieder verließ und sich ihm stellte. „Also? Was gibt es, das sie so früh am Morgen nach Jahren hier vor meiner Tür stehen?“, fragte sie angespannt, während sie in ihre Küche ging und begann den Tisch zu decken und das Frühstück für ihren Sohn zuzubereiten, Lucius Malfoy an ihren Fersen hängen habend. „Es sieht nicht gut für sie aus Miss Granger.“, begann er, während er sich ungefragt einen Stuhl zurechtrückte und sich darauf nieder ließ. Einen kurzen Blick über ihre Schulter werfend funkelte sie ihn wütend an, bevor sie sich einen Topf aus dem Schrank holte und die Milch für Scorpius seinen Kakaos hinein schüttete. „Desto schneller sie sagen, was sie konkret von mir wollen, desto schneller können wir das alles hinter uns bringen.“, begann sie zu sprechen, bevor sie die Schale Obst auf den Tisch stellte und sich etwas Saft in ein Glas presste, welches sie dann ebenfalls dazu stellte. „Scorpius wird gleich zum Frühstück hier runter kommen und glauben sie mir, ich habe kein Bedürfnis, dass er dieses Gespräch mitbekommt, zudem esse ich immer mit meinem Sohn zusammen, weswegen es nicht in Frage kommt, dass sie länger bleiben, als bis das Essen fertig ist. Daher spucken sie aus was sie wollen und dann verschwinden sie. Denn auch wenn Scorpius ihr Enkel ist, so spiele ich keineswegs nach ihren Regeln und das wissen sie ganz genau.“, brummte sie noch zusätzlich und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Küchenspüle. Eine Augenbraue hebend wartete sie darauf, dass er sprechen würde, beobachtete dabei genau, wie sich sein Kiefermuskel ob ihrer Worte anspannte und er sich zusammen riss, sie nicht zurechtzuweisen und laut zu werden. Er wusste, dass sie die Macht hatte ihn sofort aus ihrer Wohnung zu Hexen, denn das hatte sie schon einmal und er musste zugeben, dass sie da nicht zimperlich war. „Also?“, fragte sie ungeduldig, da er noch immer nicht sprach. „Draco hat sie und Scorpius gesehen.“, begann er damit, was er sagen wollte und augenblicklich stockte ihr der Atem. Er hatte sie gesehen? Sie und ihren Sohn? Oh Merlin, das würde noch ärger geben, dachte sie sich. Er war nicht dumm, das war er noch nie und sicherlich hatte er sofort eins uns eins zusammen gezählt. Wie sollte es auch anders sein, bei der offensichtlichen Haarfarbe und Ähnlichkeit ihres Sohnes zu ihm. Bemüht gleichgültig zu wirken, blickte sie ihn lediglich weiterhin an, darauf hoffend, dass er endlich zum Punkt kommen würde. „Sie wissen was das bedeutet.“, knurrte dieser nun schon, da ihm das ganze zu viel zu werden schien. Ihre gleichgültige Miene reizte ihn und am liebsten hätte er sie wohl einfach auf der Stelle verflucht, wenn er denn dazu in der Lage gewesen wäre, doch ohne seinen Zauberstab, den man ihm nach der Verhandlung bezüglich seiner Taten im Krieg abgenommen und für Flüche gesperrt hatte, konnte er nichts dergleichen tun. Eine Genugtuung durchflutete ihren Körper, als sie ihn so vor sich sitzen sah, Machtlos wie er nur sein konnte. Früh hatte er erkennen müssen, dass sie sein Gold nicht angerührt hatte und es auch nicht vor hatte, denn statt das sie es aus dem verließ, holte, legte sie selber in regelmäßigen abständen etwas für die Zukunft ihres Sohnes hinein und ließ sich alles kleinste von den Kobolden dokumentieren, sodass sie, sollte Lucius mal auf die Idee kommen das Verlies für sie unzugänglich zu machen, die Galleonen in ihr Verlies gebracht bekommen würde. Immerhin sparte sie es für ihren Sohn an. Sobald er nach Hogwarts gehen würde, würde er das Gold gut gebrauchen können, denn Schulsachen und dergleichen waren teuer, wie sie selber hatte lernen müssen. „Wie es scheint ist es ihnen herzlich egal, dass mein Sohn von ihrem Geheimnis Wind bekommen hat? Dann frage ich mich nur, wieso sie es ihm nicht gleich gesagt haben? An meiner Drohung damals kann es ja kaum gelegen haben, sonst würden sie nun nicht so vor mir stehen.“, redete er gefährlich leise weiter, sodass er sie aus ihre Gedanken aufschreckte. Überrascht sah sie ihn einen Moment an, bevor sie sich der Milch zu wand, welche kurz vor dem Überkochen stand. Schnell zog sie Sie von der Herdplatte und zischte auf, als sie den Topf wieder los ließ. Prima, jetzt hatte sie sich auch noch verbrannt, dachte sie bitter. Noch schlimmer konnte es nicht kommen. Malfoy wusste, dass er ein Kind von ihr bekommen hatte, Lucius Malfoy saß in ihrer Küche und hatte sie zuvor noch anzüglich gemustert und nun verbrannte sie sich ihre Finger an dem Kakao, weil sie das alles nicht so kalt ließ, wie es eigentlich sollte. Stöhnen stellte sie kaltes Wasser an und hielt ihre verbrannte Hand unter den kühlen Strahl. „Wissen sie Lucius, es ist mir vollkommen egal, ob er es heraus gefunden hat. Früher oder später wäre es heraus gekommen und es spielt keine Rolle, ob er es weiß oder nicht. Er wird sich eh nicht für seinen Sohn interessieren, da das mit uns niemals funktioniert hätte und das wissen wir beide, denn immerhin bin ich doch nur das verfluchte Schlammblut das es gewagt hat ihre Blutlinie zu verunreinigen mit einem kleinen unschuldigen, aber für sie unreinen Blutsverräter. Sie brauchen nicht so tun, als würde es etwas ändern, dass ihr Sohn nun weiß, dass er einen unehelichen Sohn hat. Er selber ist verlobt mit ihrer.... wie hieß sie noch gleich? Ach ja, die Reinblütige und wunderschöne Prinzessin der Greengrass Schwestern, Astoria Greengrass. Ich hab die Nase voll davon, dass sie denken es würde etwas ändern oder sonstiges. Lassen Sie mich und Scorpius einfach in Ruhe, wir lassen sie doch ebenfalls ins Ruhe und auch wenn es gegen ihre Prinzipien verstößt, Scorpius ist und bleibt der beste, klügste und süßeste Junge, den sie je zu Gesicht bekommen haben und werden. Er wird sie nur nicht kennen lernen. Sie und ihre ganze Bande gefallener Reinblüter, welche noch immer an ihre hohen Wertvorstellungen festhalten, obwohl es rein gar nichts bringt, denn wissen sie was? Innen drinnen sind wir alle gleich! Ich.. Ich weiß, dass Draco das damals für einen Moment verstanden hat. Den Moment, in dem er mit mir zusammen war.“, knurrte sie mittlerweile ungehalten. Sie hatte keine Lust mehr, das alles wurde ihr zu viel! „Und jetzt verschwinden sie hier, bevor ich ihnen doch noch einen Fluch aufhalse, nur damit sie aus meiner Wohnung verschwinden. Die Sache ist vergessen und beendet, ob Draco es nun weiß oder nicht, es wird nichts ändern, merken sie es sich!“, fauchte sie wütend und stellte das kühlende Nass ab, welches bis eben über ihre Hand gelaufen war. Wütend funkelten sie die dunkelgrauen Augen des Malfoys an. Sie sah ihm genau an, wie er mit sich rang sie nicht eigenhändig zu erwürgen für die Unverschämtheit, wie sie mit ihm sprach, doch es interessierte sie gelinde gesagt kein bisschen, sie hatte gerade genug mit sich selbst zu kämpfen, dass sie nicht in einem Wutanfall ihren Zauberstab ziehen und ihn verhexen würde. Mit erhobener Augenbraue starrte sie ihn abwartend an, bis er sich endlich erhob und langsam zur Tür ging, wo er auf halber Strecke, im Türrahmen der Küche noch einmal stehen blieb und sie verheißungsvoll ansah. „Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird ihre heile kleine Welt in Scherben liegen. Ich habe sie gewarnt.“, knurrte er wütend, bevor er sich ab wand und ihre Wohnung mit knallender Tür verließ. Kopf schüttelnd atmete sie erst einmal auf. Viel Zeit blieb ihr jedoch nicht zum Verschnaufen, denn kaum war die Tür mit einem lauten Knall in die Angeln gefallen, tauchte ihr Sohn ängstlich im Türrahmen auf und schien erleichtert zu sein, als er seine Mutter unverletzt vor fand. „Mama?“, fragte er jedoch sicherheitshalber vorsichtig, bevor er weiter um die Ecke lugte. „Alles gut mein Schatz, komm her, Frühstück ist fertig.“, schmunzelt sie bemüht, den Schein zu wahren, das alles okay wäre. Zufrieden beobachtete sie, wie ihr Sohn die Küche betrat und erst einmal zu ihr kam, um sie kurz zu umarmen, während sie in die Hocke gegangen war und ihre Arme für ihn ausgebreitet hatte. „Alles ist gut mein Schatz.“, wiederholte sie noch einmal und drückte ihn an sich, bevor sie ihn vorsichtig hoch hob, ihre Hand dabei nicht all zu sehr belastend und ihn auf seinen Stuhl setzte. „Schatz? Was hältst du davon, wenn wir nach dem Frühstück Harry besuchen? Hast du Lust? Mami müsste nämlich ganz dringend mal mit ihm reden, verstehst du?“, fragte sie ihren Sohn liebevoll, versuchte sie Wut und Verzweiflung über das erfahrene zu verdrängen und einfach nur für ihren Sohn da zu sein. Vorsichtig und mit einem Topflappen in der Hand goss sie die mittlerweile leicht runter gekühlte Milch in die Tasse mit dem Kakao Pulver, welches sich nach kurzem rühren mit einem Löffel auch sofort aufgelöst hatte. „Nach Onkel Harry? Darf ich dann wieder mit dem Elfen spielen?“, fragte er sogleich aufgeregt und noch immer konnte sie nicht verstehen, wie er sich nur so gut mit Kreacher dem alten Hausdrachen anfreunden konnte, der noch immer in Harrys Haus wohnte, jedoch nur zum Vorschein kam, wenn Harry es wollte oder Scorpius zu Besuch kam. „Natürlich mein Schatz.“, lächelte sie ihn an und strich einmal zärtlich über seine Wange. „So, jetzt wird aber erst gegessen.“ Schmunzelnd beobachtete sie ihren Sohn, wie er seine tägliche Portion Cornflakes in sich rein schaufelte und immer mal wieder von dem Apfel ab biss, den sie ihm zurechtgelegt hatte. Sie selber hatte jedoch keinen Hunger mehr und trank stattdessen einfach ihren Orangensaft leer, den sie sich mit einem Zauber gepresst hatte. In Gedanken war sie jedoch schon bei dem Gespräch mit Harry. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie sich auf den Weg gemacht hatten und bei Harry Zuhause angekommen waren, welcher ihnen auch gleich freunde strahlend die Tür geöffnet hatte. In dem Moment hatte sie noch gedacht, dass sie mit ihm über alles würde reden können, von ihm Unterstützung bekommen würde, doch wie das Gespräch von Anfang an verlief, nachdem Scorpius mit Kreacher verschwunden war, war es überhaupt nicht in ihrem Sinne. Sie kam nicht einmal dazu, mit ihm darüber zu sprechen, dass Draco es wusste. Dass er sie und Scorpius gesehen hatte, denn Harry schien ein anderes Thema abhandeln zu wollen, welches für sie eigentlich schon gegessen war. „Hermione, was soll das? Warum tust du das?“, fragte der Schwarzhaarige flehend. „Was Harry? Was willst du von mir hören? Dass ich es liebe allein erziehende Mutter zu sein? Das ich dich gerne abweise? Harry ich mag dich, du bist mein bester Freund und der Kuss... ja ich habe ihn genossen gehabt. Doch das mit uns würde nicht klappen. Du merkst doch selber, dass er dich nicht akzeptiert. Nicht so. Ich kann ihm dich nicht als seinen Vater vorsetzen, wenn er das nicht will und außerdem, möchte ich das selber nicht Harry. Wir sind schon immer beste Freunde gewesen und nur weil mit dir und Ginny alles aus ist und du allein bist, heißt es nicht, dass du nun plötzlich in mich verliebt bist. Bei Merlin, geh mal wieder aus. Triff dich mit Neville im drei Besen oder mit Seamus und Dean. Mach etwas mit Ron. Aber um Merlins Willen, tu etwas. Du bist noch jung Harry und wir beide gehören nicht zusammen.“ Es war der Brünetten anzuhören, dass sie nicht mehr konnte. Sie wollte auch nicht mehr. Erneut hatte sie nun mit ihrem besten Freund darüber diskutieren müssen. „Dann sag mir Hermione. Wann willst du es ihm sagen? Wann soll er erfahren, dass der Kleine da sein Sohn ist? Denkst du nicht die blonden Haare sind Anzeichen genug?“ „Verdammt ich weiß es Harry! Aber ich kann nicht. Er würde es nicht sehen wollen. Würde ihn nicht wollen, dass kann ich ihm nicht antun. Er ist mein Sohn Harry. Ich muss ihn beschützen.“, versuchte sie sich zu wehren. „Aber nicht vor ihm Hermione. Er ist sein Vater. Er würde ihn sicherlich nicht umbringen.“ „Aber..“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Kein aber! Du willst nicht ihn beschützen, sondern dich. Rede mit Malfoy, sonst tu ich es. Er ist sein Sohn.“ Sie wusste es ja, sie wusste es und Draco wusste es auch, auch wenn Harry es nicht wusste. Sie hatte es ihm sagen wollen, mit ihm darüber reden wollen, was sie am besten tat, doch dann fing Harry wieder mit dem Kuss an, den sie sich vor eine Woche hingegeben hatten und dann wollte sie nicht mehr. Sie wollte ihm nicht mehr die Wahrheit sagen, die Wahrheit darüber, dass Malfoy schon längst wusste, dass Scorpius sein Sohn war und es über kurz oder lang zur Konfrontation kommen würde. „Schluss Harry. Ich werde darüber nicht mehr mit dir diskutieren. Tu was du nicht lassen kannst, aber erwarte nicht, dass ich noch weiter mit dir darüber diskutieren werde. Eigentlich war ich hergekommen, um etwas mit dir zu besprechen und mir Rat zu holen, doch jetzt habe ich keine Lust mehr.“, sagte sie verzweifelt, stieß sich aus dem Sessel hoch, in dem sie saß und stand auf. „Ich werde jetzt gehen Harry. Es tut mir leid.“ Erschöpft verklangen ihre Worte unerwidert ihm Raum, bevor sie sich von ihm ab wand und in den Flur des Hauses schritt um nach ihren Sohn zu rufen. „Hermione warte. Es tut mir leid okay? Ich werde es Malfoy schon nicht sagen, aber denk über meine Worte nach. Du läufst nicht vor ihm weg, sondern vor dir und das musst du klären. Du musst endlich über ihn hinweg kommen.“, hauchte er leise, während er sich zu ihr stellte und sie ansah. Ihr Blick traf seinen, als sie sich leicht zu ihm drehte und seine Worte erst einmal verinnerlichte. „Ich weiß Harry und ich werde es regeln. Alles wird sich in der nächsten Zeit regeln, versprochen.“, hauchte sie noch erschöpft, bevor sie ihn einmal umarmte und Kreacher mit ihrem Sohn erschien, welcher dem alten meckernden Elfen scheinbar Manieren beibringen konnte, denn der grummelnde Elf verbeugte sich nur vor ihr und verschwand gleich darauf wieder. „Na komm mein Schatz, Onkel Harry hat noch einiges zu tun und wir müssen noch ein bisschen in der Winkelgasse einkaufen.“, schmunzelte sie leicht, abgekämpft. Der Tag war noch schlimmer gekommen, als sie es angekommen hatte. Eigentlich hatte sie ja gehofft gehabt, mit Harry einen verbündeten zu haben, doch dem war nun einmal nicht. Seufzend nahm sie ihren Jungen auf den Arm, welcher sich dann noch kurz von Harry verabschiedete, bevor sie sich ebenfalls verabschieden konnte und sie sich gemeinsam auf den Weg zur Winkelgasse machten. In der Winkelgasse angekommen ließ sie ihren Sohn vom Arm und sah zu, wie er eilig und hibbelig vor ihr her lief, von einem Schaufenster zum nächsten. Sie liebte es, ihm dabei zuzusehen, wie er sich freudig die Zauberer Utensilien besah und sich wünschte selber schon zaubern zu können. Lächelnd sah sie ihm dabei zu, bemerkte jedoch den Schatten, der ihnen folgte, seitdem sie angekommen waren und seinen Blick in ihren Rücken brannte. Hart schluckte sie, als sie ahnte, wer sie beobachtete und nur auf seine Chance wartete, auf sie zuzukommen, um sie zur Rede zu stellen. „Scorpius Schatz, lauf nicht zu weit weg.“, rief sie ihm zu, als er gerade dabei war vor einer Frau im Gedränge zu verschwinden. Erschrocken zuckte sie zusammen, als einen Schrei hörte und gleich darauf ein bitterliches weinen. Kopf schüttelnd lief sie zu ihrem Sohn, welcher von den Hexen und Zauberer einfach umgangen auf der Straße sitzen gelassen wurde. Sie hatte es unter mehreren Zauberern zu sein, sie waren arrogant und selbstgefällig, ließen sogar kleine Kinder auf der Straße liegen, egal was mit ihnen war. Besorgt kniete sie sich zu ihrem kleinen Schatz, welcher weinend seine Arme nach ihr ausstreckte und in den Arm genommen werden wollte. Schnell schlang er seine dünnen Ärmchen um ihren Hals, wodurch sie ihn auf ihre Arme nahm und erst einmal so mit ihm an Ort und Stelle stehen blieb. „Shhh... alles ist gut mein Schatz. Es ist doch nur ein Kratzer. Das hältst du schon aus, Mami muss doch da nichts heilen oder? Du bist doch mein starker Prinz.“, hauchte sie ihm zu, während sie ihn leicht wiegte. Sie wusste, dass er sie beobachtete, dass er es wusste. Und er wusste es. Er wusste es vom ersten Moment, als er sie zusammen sah. Wie sie zusammen Spaß hatten und lachten, wie sie einander in die Augen sahen und wie sie ihn umarmte. Wie er sie umarmte. Er konnte es in jeder kleinen Geste sehen die Die beiden miteinander teilten. Und es machte ihn wahnsinnig. Sein Blut begann zu kochen, während er dem Bild folgte, das sie auf der Straße zusammen abgaben. Wieso tat sie ihm das an? Was wollte sie bezwecken? War er ihr so wenig wert? Hatte sie so ein schlechtes Bild von ihm, dass sie es sich nicht einmal wagte ihn darüber zu informieren? War er es etwa nicht wert genug? Aber verdammt noch einmal, er hatte ein Recht darauf es zu erfahren! Es betraf auch ihn! Seine Hände ballten sich im Sekunden Takt zu Fäusten und lösten sich auch immer mal wieder. Er konnte es einfach nicht fassen. Nicht fassen was sie dort tat. Genug. Er hatte einfach genug! So konnte es nicht weiter gehen. Den Mut gefasst sie endlich zur Rede zu stellen, lief er bestimmtes Schrittes auf die beiden zu. So konnte es nicht weiter gehen. Er war ein Teil von ihr und er gehörte dazu! Wieso hatte sie es ihm nicht gesagt? Die ganze Zeit über... So viele Jahre! Es ging einfach nicht! Sie gehörten doch zusammen! „Granger!“, knurrte er, als er nahe genug an ihr dran war um sie zur Rede zu stellen. Er zuckte jedoch zusammen, als der ihm fremde begann nach ihr zu rufen. Der weinerliche Klang seiner Stimme ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. „Granger...“, versuchte er es erneut, weniger wütend als zuvor, als er sich neben die beiden stellte und auf den kleinen Jungen hinab sah, welcher eindeutig auch sein Kind war. „Er ist mein Sohn!“, hörte sie ihn klar stellen, als er zu ihr getreten war. Sie hatte es gewusst. Gewusst, dass er sie nicht einfach würde stehen lassen und irgendwann zu ihr kommen würde. Da war er und sie musste feststellen, dass sie so vieles gewusst hatte. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie sich auf der Straße umsah und die Blicke der Leute auf sich bemerkte, auch wenn die nichts im Vergleich dazu waren, wie ihr eigener Sohn sie beide ansah. Unwillkürlich schluckte sie den Kloß in ihrem Hals herunter, der sich mit seiner Anwesenheit in ihr gebildet hatte. „Mami?“, hörte sie ihren Sohn unsicher fragen, welchen sie mittlerweile wieder abgesetzt hatte um mit ihm weiter zu laufen. „Alles gut mein Schatz.“, lächelte sie ihn fröhlich an, bevor sie den jungen Blonden vor sich ansah und ihn von oben bis unten musterte, „Lass es uns nicht hier klären Malfoy. Ich schlage vor, wir apparieren zu mir.“ Sachlich versuchte sie die Lage zu klären, doch die geballten Fäuste und der finstere Blick des Blonden fraß sich gerade zu in ihren, sodass sie wusste, wie viel angestaute Wut in ihm herrschen musste. Versuchend die Situation wenigstens etwas aufzuklären, nahm sie die Hand ihres Sohnes, welcher abwechselnd zwischen den beiden Erwachsenen hin und her blickte. „Scorpius? Du hast doch bestimmt das Gespräch mit dem Mann heute Morgen mitbekommen oder?“, fragte sie ihn ruhig, auf ihn hinab sehend, bis er nickte. „Nun, da ging es um das, was wir nun besprechen müssen, dafür müssen wir jedoch nach Hause, aber ich kann dir schon eines sagen, das hier..“, begann sie und deutete dabei auf Draco, welcher sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen fixierte. „Das hier ist dein Papa. Wir gehen nun mit ihm nach Hause und sobald Mami mit ihm geredet hat und er dann noch Zeit hat, kannst du mit ihm reden und spielen ja?“ Ein bezauberndes und aufgeregtes grinsen breitete sich auf dem Gesicht des kleinen Malfoy Sprosses aus, welcher immer hibbeliger zu werden schien. Eifrig nickte er, während er seinen Vater vor sich mit staunendem Blick musterte. Ein sanftes Lächeln schlich sich über ihre Lippen, was jedoch gleich wieder verschwand, als sie den undeutbaren Blick des Slytherin sah. „Also gut, dann wollen wir mal.“, sagte sie ruhig und schnappte sich den Arm des Blonden, bevor sie apparierten und sie wusste, es würde noch eine lange Diskussion werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)