Muzukashii Sekai von Harulein (MiA x Meto / Tsuzuku x Meto) ================================================================================ Kapitel 11: [Tsuzuku] Act 11 ---------------------------- Mein Herz klopfte. Es schlug, war lebendig, füllte meinen Körper mit Wärme. Hielt mich immer weiter am Leben, unnachgiebig, auch wenn es oft wehtat. Doch in diesem Moment schien die Wärme auch von woanders zu kommen. Von der Hand meines besten, engsten, einzigen Freundes, der meine festhielt. Lange hatte ich nicht verstanden, weshalb mein Herz so klopfte, wenn Meto meine Hand hielt. Doch in letzter Zeit wurde mir mehr und mehr klar, warum es schneller schlug, wenn er da war, warum ich von ihm träumte, ihm lange hinterher sah, wenn er ging, und ihn zum einzigen Grund für mein Weiterleben gemacht hatte. Weil er mehr war als mein bester Freund. Meto war mein Leben, mein Ein und Alles, die Sonne, um die ich mich drehte wie ein kalter Planet voller Sehnsucht nach Wärme. Seit einem Jahr war er immer da, in meinen dunkelsten Momenten, wenn ich das Licht nicht mehr sah, wenn ich glaubte, vor Schuldgefühlen und Trauer verrückt zu werden, dann war er da, nahm meine Hand und zog mich wieder zurück ans Licht. Wie viel Kraft in diesen doch recht kleinen Händen steckte! Ich sah ihn an und musste lächeln. Heute war ein guter Tag. Ich hatte mir noch nichts getan und es fühlte sich auch nicht danach an, als könnte das noch passieren. Nur nicht daran denken, sonst konnte sich das sehr schnell ändern. Aber ich hatte irgendwie ein ziemlich gutes Gefühl, so als ob es vielleicht doch noch eine Chance für mich gab. Als ob dieses Leben doch noch etwas Gutes mit mir vorhatte. Als ob sich die Schatten, die nach mir griffen, langsam zurückziehen und mich ein wenig in Ruhe lassen würden. Fast erschien es mir sogar so, als könnte ich… ja, als könnte ich mir meine Schuld irgendwann verzeihen. Das Treffen mit MiA gestern hatte ein merkwürdiges Gefühl bei mir hinterlassen, eine Mischung aus Sympathie einerseits, weil Meto ihn mochte und ich meinem Freund, was guten Personengeschmack betraf, vertraute, und Eifersucht andererseits, weil ich, wenn ich ehrlich war, meine geliebte Sonne nicht teilen wollte. Und dann hatte MiA mich auch noch ausgerechnet zum Essen eingeladen. Und ich hatte, in meinem ständigen Versuch, so zu tun, als sei alles okay, die Einladung angenommen, gegessen, mich zumindest ansatzweise sozial verhalten. Aber natürlich - und das war mir nicht entgangen - hatte MiA meine Unfähigkeit bemerkt. Hatte mit Sicherheit meine Einstellung zum Essen gesehen, vielleicht sogar meinen Hass auf mich selbst. Und so, wie ich ihn angefaucht hatte, war meine Eifersucht wohl ebenso offensichtlich. „Tsuzuku?“, riss mich Metos leise Stimme aus meinen Gedanken. „Wollen wir irgendwo hingehen, irgendwas machen?“ Ich hob die Schultern. „Weiß nicht…“ „Sind deine Sachen alle heil oder brauchst du neue?“ „Alles okay.“ „Oder soll ich dich wieder schön machen?“ „Das haben wir doch gestern erst gemacht“, antwortete ich und fragte mich dabei, woran es wohl lag, dass Meto mit mir ganz normal sprechen konnte, während er bei anderen in diesen furchtbaren Sprachfehler verfiel, Worte durcheinanderbrachte und kaum einen Satz ohne Stocken herausbekam. Vielleicht, so fühlte es sich für mich ja auch an, waren wir so etwas wie Seelenverwandte, zwischen denen es ganz einfach funktionierte. Er ohne diesen Sprachfehler und ich mit weniger Stimmungsschwankungen und Komplexen als anderen Menschen gegenüber. Zwar bekam er mein merkwürdiges Auf- und Ab der Gefühle mit, doch er war der einzige, der in so einem Moment einen echten Zugang zu mir bekam und es ein wenig lindern konnte, sodass es mir relativ schnell wieder besser ging. Meto kramte die kleine Kosmetiktasche, die er immer dabei hatte, aus seinem Rucksack und sprach: „Ich will aber, dass du jeden Tag schön aussiehst, Tsu.“ Da hatte ich nichts entgegen zu setzen, wie immer. Zumal dieses Schönmachen einer der wenigen Momente in meinem derzeitigen Leben war, die ich wirklich genießen konnte. Ich schloss die Augen und spürte kurz darauf den weichen Applikator auf der Haut, mit dem Meto dunklen Lidschatten um meine Augen verteilte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was mein bester Freund mit einem leisen Lachen erwiderte. ‚Gut so, lächeln, Tsuzuku‘ hieß das und tat irgendwie unheimlich gut. Wir gingen zusammen in die Stadt, setzten uns am großen Brunnen hin, rauchten und redeten. Mir ging es gut, ich war sogar ein bisschen glücklich und glaubte in dem Moment fast, dass es ein wenig länger so bleiben würde. Ich hätte alles darum gegeben, diese gute Stimmung zu erhalten, meine Schuldgefühle zu vergessen und ganz einfach glücklich zu werden. So lange, wie Meto bei mir war, fühlte ich mich gut und sicher. Doch als Meto schließlich nach Hause ging und ich allein auf meinem Schlafplatz zurückblieb, gelang es mir nicht lange, die gute Stimmung festzuhalten. Ich spürte die Schatten wieder, wie sie sich über mein Herz legten, dunkel, kalt und voller Schmerz. Es tat einfach nur weh. Mama. Wenn ich allein war, dann musste ich manchmal an sie denken. Der Tag, an dem ich sie verloren hatte, hatte sich tief in mein Herz gebrannt. Vor allem das, was außer mir niemand mehr wusste: Dass ich am Tag, als sie starb, einen furchtbaren Streit mit ihr gehabt hatte. Sie war nicht damit zurechtgekommen, was ich aus mir gemacht hatte. Meine Tattoos und Piercings, das Implantat, all das hatte ihr nicht gefallen. Sie hatte mir eine Szene gemacht wegen des Implantats. Und ich mit meinem verfluchten Temperament, mit meiner damaligen Uneinsichtigkeit, hatte sie angeschrien, furchtbare Dinge gesagt, die ich Sekunden später bereute, als sie plötzlich keuchte, sich ans Herz griff und vor meinen Augen zusammensank. Ich war gerade noch in der Lage gewesen, den Notarzt zu rufen. An alles danach konnte ich mich nicht mehr erinnern. Deshalb war ich schuld an ihrem Tod. Hätte ich nicht mit ihr gestritten, wäre sie noch am Leben. Ich mit meinem Körper, dem, was ich aus ihm gemacht hatte, und meinem furchtbaren Charakter trug die alleinige Verantwortung. Und so bestrafte ich mich dafür, tat mir weh, rang mir das Essen ab, bis mein Körper es von selbst wieder loswerden wollte, mir schon automatisch übel wurde, und das Kratzen über meine Unterarme eine Art Reflex, sobald meine Stimmung kippte. Die Neigung dazu, mich zu verletzen, hatte ich schon immer irgendwie gehabt, doch seit Mamas Tod war es schlagartig so schlimm geworden, dass ich die Kontrolle darüber verlor. Es erschien mir vollkommen logisch: Ich trug Schuld und musste mich dafür bestrafen. Warum ich Meto nichts davon gesagt, ihm eine halb gelogene Version vom Tod meiner Mutter erzählt hatte? Weil ich nicht wollte, dass er wusste, wie schuldig ich wirklich war. Die Gedanken an meine Schuld verursachten mir körperliche Schmerzen. Ich zog langsam meine Schuhe aus, kroch in meinen Schlafsack und schlang die Arme um meinen Oberkörper. Es gab so gut wie nichts, womit ich diese Schmerzen lindern konnte. Sie zerrissen mich immer wieder aufs Neue und ich wünschte mir verzweifelt, dass Meto noch da wäre, meine Hand in seine nahm und die andere auf mein Herz legte, die Schuld so etwas erträglicher machte. Aber er war nicht da. War nach Hause gegangen, zu seiner Familie, über die ich so gut wie nichts wusste, außer dass er mit seinen Eltern in Natsukita lebte. Am liebsten hätte ich geschrien vor Verzweiflung und Traurigkeit. Ich vergrub mein Gesicht in meinem schmutzigen Kopfkissen, versuchte, die Bilder von Mama irgendwie loszuwerden, wollte sie gleichzeitig vergessen und mich an sie erinnern. Ich hatte sie doch gern gehabt! Wir hatten eigentlich selten gestritten, eben weil sie krank gewesen war und ich das gewusst hatte. Nur an jenem Abend, da hatte ich in meiner Wut nicht daran gedacht. Nur ein einziges Mal. Mein Körper bewegte sich wie von selbst, ich setzte mich auf, zog meine schwarze Tasche heran und kramte in einem Seitenfach nach meinem Messer. Es war eins der wenigen Dinge, die ich noch von früher hatte. Mit zitternden Fingern klappte ich die Klinge aus, zog den linken Ärmel meines Shirts bis zum Ellbogen zurück und suchte schon nach einer Stelle zwischen meinen vielen Tattoos, an der noch Platz für einen Schnitt war. Der erste Schnitt war nur ein weißer Kratzer, beim zweiten quollen schon winzige Blutstropfen hervor. Ich sah meinen Arm an, als gehörte er nicht zu mir und spürte doch den Schmerz, der sich besser anfühlte als Verzweiflung. „Tsuzuku?! He, was machst du denn da?!“ Das war Harunas Stimme. Ich blickte auf und sah sie auf mich zukommen, ihr langes, meerblaues Haar leuchtete in der Abendsonne und blendete meine Augen, die alles nur noch unscharf wahrnahmen. Sie kniete sich vor mir hin und sah meinen Arm, den blutigen Schnitt, das Messer in meiner Hand. Dann streckte sie die Hand aus und griff danach. „Gib das her“, sagte sie und als ich zögerte, wiederholte sie: „Komm, gib her, das hilft doch nichts.“ „Es muss nicht helfen, es passiert einfach…“ Meine Stimme klang rau und erstickt. „Lass mich in Ruhe.“ Haruna ignorierte meine Worte, drehte sich kurz um und rief nach Hanako: „Hana, komm mal schnell her! Tsu geht’s nicht gut.“ Hanako kam nun ebenfalls in meine Richtung, und ein paar andere Leute, die zu dieser Zeit noch hier waren, warfen neugierige Blicke herüber. Mein Griff um das Messer lockerte sich und Haruna nahm es mir einfach ab. „Hana, frag mal rum, ob wer Pflaster oder so da hat.“ Haruna blieb bei mir. Als Hanako mit einem Pflaster zurückkam, war Haruna es, die es auf den Schnitt klebte, ihre Hand auf meinen Rücken legte und mir vor allem mein Messer nicht zurückgab. Die mich einfach nicht in Ruhe ließ, obwohl ich sie bissig anfauchte, dass sie verschwinden sollte. Als würde sie Metos ‚Aufgabe‘ übernehmen. Natürlich hatte sie nicht mal annähernd dieselbe Wirkung auf mich wie er, doch … ein wenig beruhigte ich mich wieder. Haruna fragte nicht nach meinen Gründen. Sie wusste nichts über mein Leben früher, meine Mutter, meine Schuldgefühle, und sie beließ es dabei. Alles, was sie tat, war ihre Hand auf meinen Rücken zu legen und einfach da zu sein. Irgendwann fragte sie: „Kann man dich jetzt alleine lassen, ohne dass du Dummheiten machst?“ Ich nickte, obwohl ich nicht wusste, ob es stimmte. Sie kramte einen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche und schrieb etwas auf, drückte mir dann den Zettel in die Hand. „Meine Adresse. Wenn’s dir heute Nacht wieder schlecht geht, kannst du gern zu mir kommen, okay?“ Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Sie kannte mich doch kaum, wieso machte sie das? Es war über zwei Jahre her, dass ich bei jemand anderem in der Wohnung gewesen war. Nein, ich wusste, ich würde nicht zu ihr gehen, egal wie es mir heute Nacht ging. Als sie weg war, fragte ich mich, wieso es mir jetzt eigentlich so schlecht ging. Immerhin hatte ich heute eigentlich einen guten Tag gehabt, sogar mit dem Gefühl, dass es mit mir langsam besser wurde. Wieso also war ich derartig zusammengebrochen? Ich verstand mich selbst nicht mehr und das machte es nicht besser. Doch Dummheiten machte ich keine mehr. In dieser Nacht hatte ich einen ziemlich merkwürdigen Traum. Obwohl, so abwegig war er dann doch nicht, wenn ich bedachte, was für Gedanken ich in letzter Zeit über Meto im Kopf hatte… Er und ich waren in einem ziemlich teuer und edel aussehenden Raum, in dem ich mich zuerst etwas unwohl fühlte. Es war ein Schlafzimmer mit einem großen Bett, bezogen mit seidig glänzender Bettwäsche, mit weißen Verzierungen an der Decke, und Lampen, die ein angenehmes, gelbes Licht abgaben. Obwohl mein Traum erst einsetzte, als ich schon in diesem Raum war, wusste ich, dass er sich nicht in einem Hotel, sondern in einem großen, sehr edel aussehenden Haus befand. Das Haus, der Raum, alles wirkte viel zu schick und teuer für jemanden wie mich, doch Meto bewegte sich ganz natürlich in dieser gediegenen Umgebung. Und doch wirkte er irgendwie ziemlich nervös und aufgeregt. Ich setzte mich aufs Bett, er setzte sich neben mich und auf einmal war da seine Hand auf meinem Bein, die andere auf meinem Rücken, er mit einem Mal so nah. „Geht’s dir gut, Tsu?“, fragte er. Ich nickte mechanisch, schlecht ging es mir ja nicht. Mein Herz klopfte zwar bis zum Hals, doch das fühlte sich gut an, es war dieses wundervolle Herzklopfen, das ich immer hatte, wenn Meto mir so nah war. Das, was machte, dass ich mich lebendig fühlte und ein bisschen Hoffnung hatte. Unbewusst war mir klar, dass ich träumte und so war es wenig verwunderlich, als sich dieser Traum schließlich in jene bestimmte Richtung entwickelte, die ich noch sorgfältig vor Meto geheim hielt, weil ich sie bisher selbst kaum verstand. Meto nahm meine Hand, mein Herz klopfte und mit einem Mal war da dieses Wort in meinem Kopf. Dieses eine Wort, das einfach nicht mehr verschwand. Das mein Herz noch schneller schlagen ließ und mir die Hitze in den Kopf trieb. Verliebt. Das war das Wort. Die Erklärung für mein Herzklopfen, für meine Eifersucht MiA gegenüber und die seltsamen Gedanken, die ich manchmal hatte und die sich ausschließlich auf Meto bezogen. Es war schon ein kleiner Schock, dass ich jetzt erkannte, was das war mit Meto und mir, doch es fühlte sich viel zu gut an, um es abzustreiten. Ich drehte mich ganz zu ihm um, hob die freie Hand und berührte vorsichtig seine Wange. Wusste er eigentlich, wie wunderschön er war, geradezu anziehend? Hatte er eine Ahnung, wie sehr ich ihn liebte? Dass er mir wichtig war, hatte ich ihm ja schon oft gesagt, doch das war freundschaftlich gewesen. Das, was ich jetzt empfand, war anders. Und auch, wenn ich irgendwo wusste, dass ich träumte, ahnte ich, dass meine Gefühle echt waren. Ich streichelte seine Wange, strich mit dem Daumen über seine vollen Lippen und wartete, dass er mich aufhielt. Doch das tat er nicht. Stattdessen öffnete er leicht seine Lippen und begann, kleine Küsse auf meine Hand zu tupfen. „Meto…?“, fragte ich, verwirrt von seiner Reaktion. Er antwortete nicht, sondern legte seine Arme um mich, zog mich an sich und wir fielen zusammen nach hinten in die weichen Kissen. Mein Herz raste, ich spürte ein Flattern im Bauch und mein Kopf schien vergessen zu haben, wie Denken ging. Und dann drückte Meto seine wundervollen, weichen, liebevollen Lippen auf meine, ich spürte seinen Atem und das erwärmte Metall seiner Piercings, und das Flattern in mir wurde heiß … Mit einem leisen Keuchen wachte ich auf. Das erste, was ich wieder von der Welt mitbekam, war der Ruf eines Nachtvogels hoch oben in einem der Bäume. Langsam richtete ich mich auf und warf einen Blick auf die anderen, die hier unter der Brücke schliefen. Meine Leidensgenossen, zu denen ich jedoch auch nach zwei Jahren Straßenleben noch keinen richtigen Kontakt hatte. Glück gehabt, keiner außer mir war wach. Ich fror und beeilte mich, mich wieder in meinen Schlafsack zu kuscheln, so gut das eben möglich war. Aber einschlafen konnte ich nicht mehr. Dieser Traum war der erste, in dem es so eindeutig geworden war. In meinen bisherigen Träumen von Meto war es nie bis zu einem Kuss gekommen. Und nie hatten sich meine veränderten Gefühle für ihn so echt angefühlt wie in diesem Traum und jetzt, danach, wenn ich so an ihn dachte. Es war nicht wie dieses übliche Nachgefühl eines Traumes, sondern so, dass ich sicher war, dass es bleiben würde. Auf einmal hatte ich Hunger, wer weiß warum. Ich zog meine Tasche heran und kramte eine Packung Instant-Ramen heraus, riss sie auf und brach ein Stückchen von dem Nudelblock ab. Da ich den ganzen Tag über wieder nicht wirklich gegessen hatte, war es vielleicht auch nicht weiter verwunderlich, dass ich auf einmal Hunger hatte. Ein wenig befürchtete ich nach dem schmerzhaften Ende des vergangenen Tages, dass mir wieder übel werden würde, doch ich fühlte mich überraschend gut. Zwar kannte ich dieses Auf und Ab ja schon von mir, doch es war selten so krass wie heute. Irgendwann stand ich auf, packte die verbliebene Hälfte Ramen wieder in meine Tasche und ging zum Fluss hinüber. Die eine Bank dort war während der letzten zwei Jahre zu einem meiner Lieblingsplätze geworden und manchmal saß ich hier nachts und schaute auf den Fluss. Wieder hörte ich einen nächtlichen Vogel rufen, wusste nicht, was es für einer war, aber das war ja auch egal. Ich ließ mich auf die Bank sinken, legte den Kopf in den Nacken und atmete die kühle Nachtluft ein. Hier draußen waren sogar ein paar Sterne zu sehen. Der Himmel war klar, doch die Lichter der Stadt stahlen den Sternen das Licht, sodass ich nur die hellsten von ihnen erkennen konnte. Je länger ich so in den Himmel schaute, umso kleiner und unbedeutender fühlte ich mich. Doch es war ein seltsam angenehmes Gefühl. So, als ob ich und vor allem meine Schuld gar nicht so wichtig wäre, weil es so viel Größeres in dieser Welt gab. Ein paar Momente lang fühlte ich mich vollkommen ruhig und gelassen, fast frei. Schließlich stand ich auf, ging zu meinem Schlafplatz zurück und legte mich wieder hin. Es dauerte jedoch noch recht lange, bis ich wieder eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)