Ein Gefühlsexperiment 2 von Birdbrain (Die Zukunft steht in den Sternen.) ================================================================================ Prolog: Ein neuer Anfang ------------------------ Ich frage mich was passiert wäre wenn ich was gesagt hätte. Wenn ich ihn aufgehalten hätte wegzugehen. Ob er dann hier wäre? Hätte ich ihn überhaupt aufhalten können? So viele Fragen drängten sich durch meinen Kopf, als er gegangen war. Und alles in Ikebukuro erinnerte mich an ihn. Jedes Haus, jede Person, die Straßenschilder und Getränkeautomaten. Sogar wenn ich in den Spiegel blickte sah ich ihn. Und dann, irgendwann, war Izaya das einzige an das ich noch denken konnte. Ich konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, bis ich zusammenbrach und im Krankenhaus wieder aufwachte. Hatte ich daran geglaubt ihn hier in Ikebukuro wieder zusehen? Ich hatte mich daran geklammert ihn überhaupt wiederzusehen. Doch als ich hier so lag, angeschlossen an diverse Geräte, begriff ich dass es Zeit war, dass es Zeit war um fortzugehen. Für eine Gewisse Zeit, vielleicht sogar für immer. Ich hatte nie daran geglaubt, dass Zeit vermag zu heilen. Doch ich begriff, dass es nun nichts anderes gab, was ich hier machen könnte, dass es jetzt vorbei war. Ich begriff, dass, seit Izaya weg war, ich hier nur noch meine Zeit absaß, wie in einem Gefängnis aus dem ich nie mehr Auslass bekommen soll. Warum war ich stumm geblieben? Warum nur? Warum? Ich war sauer, auf mich selbst, so sauer. Ich könnte niemals auf Izaya sauer sein, ich könnte nie. - Celty riss mich aufgewühlt aus meinen Gedanken, hastig kam sie ins Zimmer gestürmt, griff nach meiner rechten Hand uns setzte sich auf einen Stuhl. Natürlich hätte ich ihr, zur Beruhigung, gerne über den Kopf gestrichen. Aber da sie keinen hat, lächle ich ihr einfach nur aufmunternd zu, während der Rauch am Ende ihres Halses, vor Aufregung, tosend tanzt. Tom lehnt sich lässig gegen die Tür. "Was hast du jetzt vor?" steht auf ihrem Handy. "Wo ist Shinra?" weiche ich aus, obwohl ich weiß, dass ich schließlich antworten muss. - Ich verliere meinen Blick in dem Rauch und schweife ab, ja ich verlasse, das Zimmer, all das hier und ich weiß, das es Gut ist, ich spüre wie Gut es sich anfühlt. Und doch … ja... vermisse ich die Regelmäßigkeit unserer Auseinandersetzungen, die ständige Katz und Maus jagt. Ich wusste nie wirklich, wer von uns die Maus war. Jetzt fühle ich mich, als wäre ich es immer gewesen. Ich vermisse sein hämisches Grinsen was mich immer zum Ausrasten gebracht hat. Ich brauche mehr, als nur die Hoffnung. - "Du wirst gehen oder?" reißt Shinra mich aus meinen Gedanken, ich lenke meinen Blick von Celt´s schwarzem Rauch und sehe ihn an wie er auf der Bettkante sitzt, sich mit den Armen abstützt und mich anblickt. "Ja.", mein Mund war so trocken, dass ich schlucken musste. "Du wirst Morgen entlassen, mache nichts was du bereuen wirst.", ich lache auf, und forme die Wörter mit meinen Lippen nach, ich hätte weinen können so sehr tat es weh, dieser Stich in der Brust. "Ich bereue das alles hier, ich bereue, das ich hier blieb, ich bereue, dass ich ihn habe gehen lassen. Ich denke nicht, dass es schlimm wäre noch etwas zu bereuen. Ich werde gehen und so wie ihr ihn nicht aufhalten konntet, könnt ihr mich eben so wenig aufhalten, alles zurückzulassen was mir von ihm noch bleibt.", ich hatte fast angefangen zu schreien, so sehr bewusst wurden mir meine eigenen Worte. Eine Sekunde hängten meine Worte in der Luft, dann stand Shinra auf und verließ den Raum, Celty drückte meine Hand und ging hinterher. Ihr war es kaum möglich meine Hand loszulassen. Ich wendete meine Aufmerksamkeit dem Fenster zu, so viel Schnee hatte sich darauf abgelegt. "Ich werde dir genau, dass gleiche sagen wie ich damals zu Izaya sagte.", sagte Tom der immer noch im Türrahmen stand. "Das ist Ein Jahr her du brauchst mir nichts zu sagen." Er trat einen Schritt näher, seine Schuhe knirschten auf dem Boden, das Geräusch war genauso abscheulich wie der Geruch der in der Luft hing. "Du könntest dir eine Chance auf einen neuen und aufregenden Teil deines Lebens vermiesen.", sagte Tom, so unerschütterlich so klar, als hätte er diesen Satz auswendig gelernt und sich ins Herz geschrieben. "Das sagtest du ihm? Und er ist dennoch gegangen?!" Ich vergrub meinen Kopf in meine Hände. Ich fing an zu lachen, löste mein Gesicht von meinen Händen und starrte Tom an. "Und weswegen verbaue ich mir eine Chance? Weil eine Chance besteht, dass er wieder kommt? Wie naiv muss ich denn sein um das noch zu glauben?" "Das heißt wohl, dass ich mir einen neuen Bodyguard suchen muss!?" "Was denkst du?!"entgegnete ich wütend. "Du hast dich verändert.", seufzte Tom. Und dann verließ auch er den Raum. Es war so eigenartig hier zu stehen, am Bahnhof in Ikebukuro. Auf dem Weg zum Flughafen, ohne ein Ziel, ohne eine Zukunft die es sich zu Leben lohnt. Ich zog an meiner Zigarette und blies den Rauch davon. Als der Zug eintraf schnippte ich sie Weg und rollte mit meinen Koffer, in den Zug. Und dann, genau dann konnte ich ihn verstehen, warum er Reisen wollte, warum er so ein leuchten in den Augen gehabt hatte. Ich habe ihn wirklich nie wieder gesehen, bis zu einem gewissen Zeitpunkt in der Zukunft Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)