No exit von Loomis ([Bagfield]) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- „Legen Sie die Waffe weg!“ Ein schmunzeln bildete sich auf seine Lippen, während die Waffe den Weg durch die Luft direkt auf den Boden bahnte. Die Waffen spürte er im Nacken, ebenso die dicke Luft die bei den Cops herrschte. „Langsam umdrehen!“ Ein letztes Mal sah er in die verängstigten Gesichter der Angstellten. Es tat ihm leid, er wollte ihnen keine Angst machen. Aber er musste.  Wie ihm befohlen drehte er sich um. Ein Helicopter flog über die Skyline New Yorks. Einer von Eurocopter, eine gute deutsche Firma. Er sah die Cops direkt an, die steif ihre Waffen auf ihn richteten und ihn nicht aus den Augen ließen. Keiner Angst, er ist nicht gefährlich und er hat auch garantiert nicht vor, die Flucht zu ergreifen. „Wir haben ihn.“, sprach einer in sein Funkgerät und es dauerte nicht lang, bis die Antwort kam. „Rogger, wir rücken nach und schnappen ihn uns.“ „Rogger.“  „Wie nehmen Ihnen jetzt die Ketten ab. Keine Dummheiten, klar?“ Der strenge Blick des Wärters haftete auf ihn. Die Augen waren braun, wie dunkle Schokolade und wenn man ihn länger ansah, so bekam man das Gefühl, dass er eigentlich ganz nett war. Doch das war er nicht. Allein sein fester Griff verriet, dass er nicht gut auf Gefangene zu sprechen war. Ob er bestechlich war? Jeder Mensch war das. Sein Blick glitt an dem Wärter hinab, der ihm sämtliche Wertsachen abgenommen hat. Eine goldene Uhr und ein Anzug. Mehr trug er nicht bei sich. Seine Uniform war sauber, frisch gebügelt und roch nach chemischen Reinigungsmittel. Er verkniff es sich die Nase zu rümpfen. Auf dem Namensschild seiner Uniform stand Bellick.  Die Blicke der Gefangenen lagen auf ihn, als er zu seiner Zelle geführt wurde. Neugierig musterten sie und bemerkte dabei deutliche Unterschiede der Gesichter. Manch einer sah ihn einfach nur aus purer Neugierde an, er war schließlich ein neuer. Manche sahen ihn mit einer Skepsis an, vor allem an die schwarzen Gefangenen. Andere musterten ihn gierig und stellten sich wohl bereits vor, wie sie ihn dazu brachten, sich nach der Seife zu bücken. Andere allerdings würdigten ihn keines Blickes, weil er ihnen eindeutig nicht interessierte. Das würde sich aber bald ändern. „Zelle 40 öffnen!“ Die feste Stimme hallte im gesamten Tracht wider, sogar in seinem Kopf hallte das Echo. Vor ihm bewegten sich die Gitterstäbe und er fixierte endlich den Mann, der darin saß. „Fernando, das ist dein neuer Zellenpartner Scofield. Sei nett zu ihm.“ Er wusste genau, dass diese Worte nicht ehrlich waren. Es war ihm weitgehend scheißegal, was die Gefangenen in ihren Zellen trieben. Wieder wurden ihm die Fesseln abgenommen und er wurde direkt in die Zelle gestoßen. „Viel Spaß.“ Er drehte sich um und sah auf Bellick. Ein letztes Mal, bevor die Zelle sich wieder zu schob. „Wie ist dein Name, Frischling.“ Kaum 5 Minuten war er hier und hatte schon einen neuen Kosenamen bekommen. Wieder breitete sich ein Schmunzeln auf seine Lippen aus. „Michael Scofield.“  * „Wir müssen hier raus.“ Die Blicke hafteten auf ihn und er spürte, wie skeptisch sie momentan zu sein schienen. Dennoch konnte er das vorfreudige Aufblitzen in ihren Augen erkennen, als sie realisierten, was er eigentlich gesagt hatte. „Wann?“ Abruzzi sah ihn ernst an und legte seine Stirn in Falten und für einen Moment würde er es ihm niemals abkaufen, dass er zu den Heiligen übergetreten war. Ein Mafiaboss, der eine Gottheit anbetete und nicht sich selbst? Das war nun wirklich kaum zu glauben und doch vertraute Michael diesem Mann. Er musste ihm vertrauen, zumal dieser die einzige Möglichkeit war, aus Amerika zu verschwinden mit einem Direktflug nach Mexiko. Und so war es ihm egal, ob C-Note den Plan anzweifelte und versuchte gewisse Häftlinge aus der Gruppe zu vernichten. Michael konnte seine Zweifel verstehen, es war ja nicht so, dass er die beiden nicht schon längst im Auge hatte. T-Bag und Abruzzi. Die beiden hatten sich anscheinend noch nie wirklich verstanden, was auch kein Wunder darstellte. Die beiden waren vollkommen verschieden und hatten absolut nichts miteinander zu tun gehabt. Bis zu den Zeitpunkt, an dem Michael das Gefängnis betreten hatte. „Heute.“ Die Überraschung stand den Männern deutlich ins Gesicht geschrieben und doch wusste er, dass sie raus mussten. „Jetzt oder nie.“  Michael sah auf Charles und musterte ihn. Obwohl sich der alte Mann nichts anmerken ließ, so konnte er die Blässe kaum übersehen. Michael hatte ein Auge für Details, was als Krankheit eingestuft wurde und er eher als Vorteil nutzte. Ebenso war ihm aufgefallen, dass er unter seine Jacke eine Wunde versteckte. Es war nur eine Sekunde gewesen, an der er ein Blick erhaschen konnte und doch hatte er zur richtigen Zeit hingeschaut. Er hatte dafür gesorgt, dass Bellick ihr Loch im Pausenraum nicht entdeckt hatte und dafür war Michael ihm sehr dankbar. Zu schade, dass er selbst davon eine Wunde davon getragen hatte, aber er erwähnte sie nicht. Ihm zu Liebe. Die anderen würden ihn ansonsten ausschließen oder gar töten.  „Dann ist dir aber klar, dass wir deinen Bruder nicht mit nehmen können, oder?“ C-Note sah ihn streng an und wenn Michael ehrlich war, störte ihn diese direkte und herrschende Art dieses Zeitgenossen. Er nahm sich hier einiges raus und doch musste Michael den Mund halten, da er nicht wollte, dass C-Note irgendwas verriet. Ihm traute er es zu, genauso wie er es T-Bag zu getraut hatte. „Um Lincoln mach dir mal keine Sorgen.“, sagte Michael mit ernstem und doch ruhigem Tonfall, sodass man meinen könnte, er hätte vollkommen alles im Griff und bereits geplant. Ein Plan im Plan.  „Und was ist mit der Krankenstation?“, fragte Fernando anschließend, wobei Michaels Mundwinkel für einen Moment in die Höhe zog. „Auch darum werde ich mich kümmern. Ihr müsst nur ein paar Kleinigkeiten erledigen, aber das sage ich euch später.“ Kurz blickte er zur Seite, als zwei Wärter an ihnen vorbei gingen. „Ihr sollt arbeiten und nicht dumm herum stehen!“ Der mahnende Blick war auf die gesamte Gruppe gerichtet, doch nur Abruzzi antwortete. „Natürlich, Sir.“ Michael sah in die Runde und zog jeden Blick, den er kassierte ein. Skeptische und gierige Blicke, die sich abwandten und die Gruppe löste sich auf. Auch Michael wollte sich abwenden, um seine Arbeit wieder aufzunehmen, als er plötzlich eine Hand auf seinem Oberarm spürte, die ihn bestimmend griff. „Wir kommen hier wirklich raus?“ Michael drehte sich um und sah direkt in die Augen von Theodore. Einen Moment lang genoss er diesen Anblick, bevor er leicht nickte. „Ja.“  Die Lippen des Brünetten wurden zusammengepresst, während er Michael noch immer anschaute, die Hand nicht von seinem Oberarm weg nahm. „Auf welche Seite würdest du stehen?“ Die Frage verstand Michael nicht sofort. Etwas, das womöglich nur T-Bag schaffte. Unwissenheit war ganz und gar nichts für Michael. Er hatte sonst immer den Überblick über alles. Emotionen, Handlungen und Denkweisen anderer Menschen. Bei T-Bag war das alles aber ein wenig komplizierter, denn dieser Kerl hatte wahnsinnig viele Facetten. Doch Sekunden später wusste Michael, um was es ging. „Dazu wird es nicht kommen, T-Bag.“ Michaels Stimme war noch immer ernst und ruhig, doch merkte er T-Bag sofort an, dass ihm diese Antwort nicht reichte. Der Kerl war selten zufriedenzustellen. „Dieser Moment wird kommen, das weißt du ganz genau, Frischling.“ Die Worte waren ein Zischen, welches sich sofort in Michaels Kopf brannte und doch antwortete er nichts darauf. Sekunden verstrichen und der Griff an seinen Oberarm wurde leichter, während Theodore seufzte. Doch seine Miene verfinsterte sich und er hob das Kinn etwas an, zog seine Brauen in die Höhe und leckte sich kurz über die Lippen. Ein Tick, den er sich wohl nie abgewöhnen würde. „Übertreib es in der Krankenstation nicht.“ Damit nahm er die Hand vollends von Michaels Oberarm und verschwand, ließ Michael hinter sich, der ihm mit einem Schmunzeln im Gesicht nachsah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)