☾ Mikadzuki-ko von Mimiteh (Fortsetzung zu "☾ Mikadzuki") ================================================================================ Kapitel 2: Bangen ----------------- „Okaa-san, wer ist denn das?“ Kagome sah ihre älteste Tochter nur kurz an, während sie sich herabbeugte und das kleine Hanyômädchen, das Yutaka mitgebracht hatte, auf das Lager legte, das eigentlich ihrer Jüngsten gehörte, vorsichtig die dünne Sommerdecke über das Kind zog. „Ein Findelkind, Kikyô. Und wie du siehst eine Hanyô. Yutaka hat sie mitgebracht – mehr als was er eben erzählt hat wissen wir auch nicht von ihr“ Kagome wusste genau, dass ihre Tochter das Gespräch vor der Hütte mitbekommen hatte. Auch wenn sie nur ein Viertel Dämonenblut in sich trug, so waren ihre Sinne, vor allem Ohren und Nase, dennoch besser als die eines Menschen. Sie kniete sich neben das kleine Mädchen, dem das Fieber nun deutlicher anzusehen war. Mit jeder Sekunde wurde ihr Schlaf unruhiger. „Hast du eine Ahnung, woran das liegen könnte?“, fragte Kagome über die Schulter. Yutaka, der in der Tür stand machte eine sichtlich nachdenkliche Miene. Hinter ihm hatte sich das Sonnenlicht etwas abgeschwächt, mittlerweile war es Nachmittag geworden. „Ehrlich gesagt nicht. Aber man könnte Kirin um Rat bitten“, schlug er nach einem Moment vor. „Tu‘ das. Vielleicht weiß er da weiter. Er oder sein Medaillon“ Inzwischen wusste Kagome sehr genau, dass Kirin einen jener magischen Gegenstände trug, die als die ehemals dreizehn ‚Artefakte des magischen Gleichgewichtes‘ bekannt waren und von denen auch die Sekai no Tía eines war. Zwei davon waren inzwischen verschwunden, ein drittes unerreichbar, blieben noch zehn, die entweder in Verwendung oder zu mindestens in sicherer Verwahrung waren. Kirins war ebenfalls eine Kette, allerdings mit einem flachen, weißgoldenen Medaillon anstatt dem kristallen anmutenden Anhänger der Tía. Mit seiner Hilfe besaß Kirin ein unschlagbares Gedächtnis. Was er einmal gehört oder auch nur mit halbem Ohr aufgeschnappt hatte, das merkte sich das Medaillon, wenn nicht er selbst. Derweil hatte Kikyô sich neben ihre Mutter gekniet, stellte eine kleine Schale mit Wasser ab, über deren Rand ein Streifen weichen Stoffes hing. Dankbar für die vorrausschauende Hilfe tauchte Kagome den Stoff ein und wrang ihn leicht aus, ehe sie dem schlafenden Hanyômädchen damit über Stirn und Wangen strich. Nachdenklich blickte Kagome es an. Welche Geschichte steckt wohl wieder hinter deiner Situation, hmm, Kleine? InuYasha, Jinenji und auch Shiori damals sind die Väter früh weggestorben, obwohl sie jeweils der dämonische Elternteil waren. Rins Kinder konnten in Frieden aufwachsen, weil sie beide Elternteile haben und von der Familie geschützt werden… aber warum werde ich das Gefühl nicht los, dass hinter dir eine andere Geschichte steckt, sagst du mir das, Kleine? Kagome seufzte leicht, während sie erneut das erhitzte Gesicht ihrer kleinen Patientin benetzte. Kikyô hatte derweil das Kleid entdeckt. „So sehen also Kleider außerhalb des Bannkreises aus?“, fragte sie interessiert. Kagome blickte auf. „Nicht nur. Kimono und all das werden nur noch sehr selten getragen. Und die neuzeitliche Kleidung ist sehr… vielfältig. Verschiedene Stoffe, verschiedene Schnitte, ganz unterschiedlich“, erklärte sie. „Verschiedene Stoffe? Dann ist das hier auch ein Stoff, den wir hier nicht kennen, oder? Er riecht etwas anders… fast pflanzlich“ Kagome lachte leise auf. „Huch, dass du das unter der ganzen Chemie wahrnimmst. Ja, ich nehme an, das Kleidchen ist aus Baumwolle. Der Rohstoff sieht aus wie Wollbällchen, aber er wächst tatsächlich auf Sträuchern. Genau genommen gibt es sogar Baumwolle hier in Japan, aber unter dem Bannkreis eben nicht, weil das Klima ja, bevor der Bannkreis gezogen wurde, hier oben Tundra war. Da kann auch die widerstandsfähigste Baumwolle nicht wachsen“, gab sie dann zurück. Kikyô nickte verstehend. Man sah ihr an, dass sie noch einige Fragen hatte, sie aber im Moment nicht stellen wollte, um ihre Mutter nicht zu überrumpeln. In solchen Momenten wurde deutlich, dass Kikyô wie eine Neunzehnjährige wirken mochte, aber in Wirklichkeit fast fünfhundert Jahre zählte. Kagome hatte inzwischen den Stoffstreifen zurück in die Wasserschale gelegt und strich dem kleinen Hanyômädchen mit der Hand über das Haar, die bepelzten Ohren. Diese zuckten leicht, aber das Mädchen erwachte nicht. Noch steht sie unter dem Schlafzauber… ob der für das Fieber verantwortlich ist? Kagome vermochte es nicht einzuschätzen, aber sie verschob die Überlegung auf später. Yutaka war sehr pflichtbewusst, der würde sich schon beeilen. Also erhob die nur scheinbar so junge Miko sich: „Mehr können wir im Moment nicht tun, ehe wir wissen, was mit ihr los ist. Passt du auf sie auf? Ich gehe zu Jinenji, vielleicht hat er noch eine Idee. Wenn es irgendein Kraut gibt, das ihr helfen könnte, bis wir Näheres wissen, dann kennt er es“ Kikyô nickte nur, ehe sie an Stelle ihrer Mutter fortfuhr, die Stirn der Schlafenden zu kühlen. ~*~ Einige hundert Meter Luftlinie entfernt, auf der anderen Seite der Hügelkette, erhoben sich die rötlich-weißen Mauern, die das Schloss des Inu-Fürsten umgaben. Das Klirren von Metall hallte vom Trainingsplatz herüber, wo die Kampfschüler der Inu-Akademie ungeachtet der heißen Wetterlage trainierten, aber auf der Rückseite des Schlossgebäudes, wo die Gärten lagen, war Ruhe. Bis… „Zankò! Du sollst doch niemanden heimlich beobachten“ Der etwa dreizehnjährig wirkende Junge, der an der Balkonbrüstung eines Gemachs im zweiten Stock gestanden hatte, zuckte leicht zusammen. „Hai, Haha-ue“, gab er etwas kleinlaut zu. Die Frau hinter ihm verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du es schon tust, dann sei‘ wenigstens so aufmerksam, dass du merkst, wenn sich dir jemand nähert. Du hast mich nicht einmal wahrgenommen. Und so etwas schimpft sich ein halber InuYôkai“ Jetzt erst hatte der Junge das Schmunzeln in der Stimme seiner Mutter ausgemacht und drehte sich halb um. „Gomen nasai, Haha-ue“, erwiderte er übertrieben höflich und verneigte sich. Sein Gegenüber schüttelte leicht den Kopf. „Was ist denn da so interessant, Musuko?“, fragte sie, obwohl sie es ahnte. Auch ihr Geruchsinn war gut genug, dass sie ausgemacht hatte, dass Rin mit ihrer Familie dort unten im Garten war. Zankò wollte vermutlich einfach mit Nichte und Neffe spielen, anstatt zu warten, bis er zum Training abgeholt wurde. „Zankò, du weißt, wie wichtig es ist, dass du vernünftig kämpfen lernst“, wandte sie diesmal ernster ein, ehe ihr Sohn antworten konnte. Der senkte etwas den Blick, die silberweißen Ponysträhnen mit den schwarzen Spitzen fielen ihm ins Gesicht und verdeckten fast das Zeichen auf seiner Stirn, das den blauen Sichelmond seines Vaters und die meeresgrüne Doppelkralle seiner Mutter miteinander zu vereinen schien. „Hai, Haha-ue. Es ist nur… ich mag‘ nicht schon wieder von Kin so zusammengeschlagen werden…“, murmelte er, ohne den Kopf wieder zu heben. Das tat er dann nachträglich, als er seine Mutter leise lachen hörte. Natsu hatte sich seitlich auf die Brüstung des Balkons gesetzt und ihre silbriggrünen Katzenaugen blitzten belustigt. „Wenn du wüsstest, wie dein Onkel und dein Vater sich früher gegenseitig behandelt haben, dann wärst du froh, dass dein großer Bruder dich immer nur zu Boden schickt“, erklärte sie ihr Amüsement. Nun grinste auch der Junge. Er kannte die Erzählungen von früher, als besagte beiden sich angeblich noch spinnefeind gewesen waren und wenn man manchmal die Trainingskämpfe der beiden beobachtete, bekam man auch eine leichte Ahnung davon, was da früher gelaufen sein musste. Diese beiden schenkten sich niemals etwas. Natsu legte ihrem Sohn eine Hand auf die Schulter. „Na siehst du, Zankò. So schlimm ist es bestimmt nicht. Außerdem…“, sie machte eine kurze Pause, ehe sie mit verschwörerischer Stimme fortfuhr: „Achte darauf, wie dein Bruder seine Seiten deckt. Er verlässt sich ab und an zu sehr darauf, dass sein Schwert im Gegensatz zu deinem Katana zwei Schneiden hat.“ „Hältst du es für so sinnvoll, ihm meine Schwäche zu verraten, ehe er sie selbst herausfindet, Haha-ue?“, mischte sich eine andere Stimme ein. Natsu blickte auf und sah ihren Ältesten fest an – und der verstand. Raffiniert, Haha-ue…, kommentierte sein Blick nur, ehe er zu seinem Bruder blickte. „Na komm, ototo-chan. Arata-san und Kôhei trainieren gerade. Vielleicht können wir noch einen Moment zusehen“ Da sprang der Jüngere sofort auf. Das wollte er allerdings sehen. Es war eine Seltenheit, dass benannte auf dem Kampfplatz trainierten. Kurz darauf waren die Brüder aus dem Gemach ihrer Mutter verschwunden. Natsu sah ihnen nach. Sie hatte ihrem Jüngsten den Tipp nur gegeben, weil sie bereits gehört hatte, dass ihr Erstgeborener sich näherte. So wusste der eine über die Schwäche des anderen Bescheid und der andere würde besonders darauf achten, diese Schwäche nicht zu zeigen. So würden beide etwas lernen. Kin hatte sie offenbar auch durchschaut. Da zeigt sich, dass Sesshômaru ihn schon oft bei sich hat, im Alltag, um ihm die Regierungsgeschäfte zu zeigen. Er hat Sesshômarus Raffinesse bereits übernommen... Natsu lächelte leicht. Kin, oder InuKin, wie er offiziell hieß, wirkte zwar wie ein fünfzehn, sechzehn Jahre alter Bursche, aber er zählte nun ziemlich genau fünfhundert Jahre und da machte es sich bemerkbar, dass er die Ausbildung eines Erbprinzen erhielt. Dabei war das zuerst gar nicht einmal sicher gewesen. Aber dank eines guten Freundes und eines geschickten Zaubers, trat Kins Handicap kaum zu Tage. Die Erzfeindin der Familie, Néko-Fürstin Tôran, hatte wohl nicht damit gerechnet, dass man etwas gegen ihren Fluch würde unternehmen können. Natsu lachte etwas sarkastisch auf. Tôran war ihre entfernte Cousine und sie hatte es nur ihr zu verdanken, dass man sie seinerzeit mit Sesshômaru auf Reisen geschickt hatte, aber was sich daraus entfalten würde, damit hatte Tôran wohl nicht gerechnet. Im Gegenteil, als sie es herausfand hatte sie sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt, Natsu und Sesshômaru wieder auseinanderzutreiben. Dass ihr das nicht gelungen war, lag an einem Grund, den Tôran wohl nie würde nachvollziehen können: Auf jener Reise hatte Natsu sich verliebt. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Unwillkürlich fasste Natsu mit einer Hand in ihre Halsbeuge, fühlte unter den Fingern die leichte Veränderung der Haut, dort wo jenes Zeichen prangte, dass die Verbindung besiegelte: Sesshômarus Sichelmond. Das unzerstörbare Zeichen, dass sie seine Gefährtin war. Sie lächelte erneut, als sie daran dachte, dass Kin älter war als dieses Zeichen. Noch am Tag der Geburt ihres Sohnes, hatte Natsu keine Ahnung gehabt, wie ernst es Sesshômaru mit ihr war. Das hatte sie erst Tage später erfahren. Es war alles eine sehr verworrene und abenteuerliche Geschichte gewesen. Dagegen waren die letzten fünfhundert Jahre fast erholsam zu nennen. Keine Kriegsgefahr, keine Verräter, keine größeren Kämpfe. Klar gab es ab und an ein paar Grenzgefechte, klar muckten hier und dort Banditen oder Abtrünnige auf, aber ansonsten war es ruhig. Natsu konnte ja nicht ahnen, dass es mit der Ruhe bald vorbei sein würde. Und das ein gewisses Hanyômädchen daran unbeabsichtigt die Hauptschuld tragen würde. ~*~ Besagtes Kind lag noch immer auf dem Futon, auf den Kagome es gebettet hatte und dämmerte unruhig vor sich hin. Der Schlafzauber hatte noch nicht gänzlich von ihr weichen wollen und auch das Fieber schwächte sich nur langsam ab. Kagome saß daneben und beobachtete ihre kleine Patientin sorgenvoll. Als sie Jinenji erzählt hatte, das Kind, für das sie um ein Kraut bat, sei eine Hanyô, war der sanfte Riese ziemlich zusammengezuckt. Kagome wusste warum. Sie hatte einmal aus nächster Nähe erlebt, was Fieber bei einem Yôkai bedeutete und InuYashas Bemerkung dazu, Fieber sei auch bei Hanyô kein gutes Zeichen, hatte sich tief in ihrer Gedächtnis eingebrannt. Das einzige, womit Jinenji ihr hatte dienen können, nannte er Kōri yakusō. Es war in der Lage, die Kühle des Wassers zu konzentrieren und über längere Zeit zu erhalten, aber das half nur bedingt. Und Yutaka hatte, als er zurückkehrte, auch keine sonderlich guten Nachrichten gehabt. »Kirin meint, ihr Fieber könnte damit zusammenhängen, dass ihr Körper plötzlich mit ihrem Yôki konfrontiert wird, nachdem er so lange davon abgeschottet war. Dass ihr kindlicher Körper das nicht unbedingt mitmacht, ist nur verständlich. Da hilft nichts außer Gewöhnung. Das Beste wäre, wenn sie ruhig und tief schläft. Ohne Zauber« Und genau das war leichter gesagt, als getan. Der Körper der Kleinen war schon so sehr mit seinem eigenen Kampf beschäftigt, dass er den Schlafzauber nur sehr langsam abzubauen vermochte. Es konnte noch Stunden dauern, bis die Kleine richtig einschlafen würde und bis dahin würde sie immer und immer mehr geschwächt werden. Sie atmete schon jetzt nur recht schwach. Kagome wusste genau, dass der Grenzgänger, der den Schlafzauber gesprochen hatte, es nicht böse gemeint hatte, denn jeder unterhalb des Bannkreises wusste, was ihm blühte, wenn er rechtschaffende Leben aufs Spiel setzte. Ohne diese Regel wäre ein Zusammenleben mehrerer Dämonenarten auf so kleinem Gebiet nicht zu gewährleisten. Und die meisten Fürsten achteten auch darauf, dass sie Hanyô und Menschen nicht von dieser Regel ausschlossen, denn sie wussten, dass sie sonst mindestens mit einem Gutteil des Inu-Clans empfindliche Probleme kriegen würden. Aber auch wenn er es nicht gewollt hatte, so trug der Grenzgänger indirekt Schuld an dem schlechten Zustand der Kleinen. Kagome wollte darüber allerdings im Moment nicht nachdenken. Es gab Wichtigeres. Seufzend strich Kagome mit einem Finger über den Handrücken des Kindes. Wie können wir dich bloß zur Ruhe kriegen, hmm? ~*~ Im Schloss ahnte niemand etwas von der kleinen Problempatientin. Vom Rande des Trainingsplatzes schauten zwei goldene und vier dunklere Augen dem Trainingskampf zweier Halbwüchsiger zu. „InuKin ist ein begabter Kämpfer. Aber auch Zankò hält sich diesmal besser, als sonst“, bemerkte der Älteste der drei Beobachter schließlich, ohne den Blick von dem Kampf zu nehmen. „Allerdings reiben sie sich nur an einer Technik auf. Es sind immer gleiche Finten. Zankò ist zu fixiert“, bemerkte derjenige neben ihm. Der Dritte im Bunde sah sich die kleine Fachsimpelei mit stillem Amüsement an, ohne eine Miene zu verziehen. Jetzt allerdings gab er einen kurzen Wink mit der Hand. Die beiden anderen verstanden. „Aber ziele knapp vorbei. Wir wollen sie nur aufwecken“, bemerkte der Ältere. Der andere verschränkte kurz die Arme, wobei die Klinge seiner Waffe an seiner Schulter zu liegen kam. In seiner Miene war Entrüstung zu lesen. „Glaubst du, ich will einen meiner Schwager ernsthaft verletzen, Sensei?“ Die Ansprache klang ein wenig ironisch. Der Angesprochene antwortete nicht. Also trat Kôhei zwei Schritte vor, blieb genau im toten Winkel der beiden Kämpfer stehen, die gerade in einer kurzen Kraftprobe die Klingen gegeneinander pressten. Der Wolfsdämon packte den elfenbeinfarbenen Schaft seines Naginata fester, streckte den Arm etwas zur Seite, während das Schaftende noch immer auf dem Boden ruhte. Ohne daran etwas zu ändern, beschrieb er mit der Klinge rasch einen kleinen Bogen. Die nur schwache Yôkiwelle schoss auf die beiden Halbwüchsigen zu – und knapp an Kins Rücken vorbei. Der duckte sich rasch, drehte sich halb auf einem Fuß ohne den Kontakt zur Klinge seines Bruders zu verlieren. Erst als der Yôkiangriff an ihm vorbei war, sprang er zurück. „Kami, Kôhei!“, keuchte er ungehalten. Der blickte ihm gelassen entgegen. „Zuviel der Ehre, Kin. Mit den Göttern würde ich mich nun nicht vergleichen“, konterte er ruhig. Kin schnaufte ärgerlich, und sprang augenscheinlich ohne Vorwarnung auf seinen Schwager zu, schlug mit der Klinge zu. Ohne große Mühe blockte Kôhei den Schlag ab. Er schmunzelte: „Das war vorhersehbar, mein Freund. Wenn du schon einen Überraschungsangriff startest, dann ziele wenigstens dahin, wo ich mit der Stangenwaffe Probleme habe sofort abzublocken. Auf meine Beine zum Beispiel. Ach, und noch etwas… Pass auf deinen eigentlichen Gegner auf“ Damit sprang Kôhei ein kleines Stück zurück und entging damit Zankòs Katana, der sich sicher gewesen war, zugleich einen Treffer bei Kin landen und sich bei Kôhei für den Streich revanchieren zu können. Kin dagegen konnte das brüderliche Schwert nur knapp abwehren. Beinahe hätte Zankò ihm sein Tsurugi aus der Hand geprellt. Er verzog mehr ärgerlich als vor Schmerz das Gesicht und wollte gerade kontern, da mischte sich die Stimme seines Vaters ein: „Das reicht für heute, ihr beiden“ Sofort wichen die Brüder auseinander. Sesshômaru nahm das zur Kenntnis, ehe er sich abwandte. Den beiden ihre Fehler aufzuzählen, würde Arata wohl übernehmen. Und Kôhei war sowieso schon auf halbem Weg in den Garten. Natsu hatte vom Ausgang des Trainingskampfes wenig mitbekommen. Sie war auf dem Balkon geblieben und genoss jetzt den leichten Wind, den die Dämmerung mit sich brachte. Yôkai wie sie waren nicht sonderlich empfindlich was das Wetter betraf, aber die letzten Tage war es so schwül gewesen, dass selbst sie über jede frische Brise froh war. Denn noch ließ ein erlösendes Gewitter auf sich warten. Als ihr plötzlich jemand eine Strähne, die ihr ins Gesicht gerutschte war, zurück hinters Ohr strich, zuckte sie aber keinesfalls zusammen. Stattdessen schmiegte sich den Kopf leicht in die Hand, die nun an ihren Hinterkopf ruhte. Sie hatte ihren Gefährten längst bemerkt. Der schlang einen Arm von hinten im sie und setzte sich hinter ihr auf die Brüstung. Natsu lehnte sich etwas zurück, begann leise zu schnurren. Ein ebenso leises Knurren von Sesshômaru ließ sie innehalten. „Was ist? Störe ich dich beim Nachdenken? Oder missfällt es dir bloß, dass dieser Art Lautäußerungen dir verwehrt sind, ehrenwerter Inu no Taishô?“, fragte Natsu wispernd und unüberhörbar neckend. Dennoch erwartete sie keine Antwort und erhielt auch keine. Also lenkte sie ihren Blick hinab in den Garten. Dort saß Rin noch, während die Kinder wieder im Gebäude waren, dafür hatte sich nun Kôhei dazugesellt. Natsu lächelte, als sie daran zurückdachte, wie die beiden zusammengefunden hatten. Kannte man Rins Vergangenheit, so war es noch erstaunlicher, dass sie ihr Glück ausgerechnet mit einem Wolfsdämon gefunden hatte. Aber die Liebe ging eben manchmal Wege, die beim besten Willen nicht nachzuvollziehen waren. Und außerdem war Kôhei in mancher Hinsicht anders, als seine Artgenossen, auch wenn er inzwischen deutlich aufgetaut war. Als er hierher kam, als einfacher Schüler der Inu-Akademie war er vollkommen verschlossen gewesen und alle Bemühungen seines Mentors hatten daran wenig geändert. Erst Rin hatte zu ihm durchdringen können. Und mit der Zeit hatten sie sich gegenseitig therapiert. Als er sie schließlich im letzten Moment vor einem aufdringlichen Diener rettete und es ihm sogar gelang, sie aus ihrem Trauma ob dieses Geschehens zu wecken, war offenbar geworden, dass da mehr war, als pure Freundschaft. Aber es hatte noch Jahre gedauert, bis sie es sich eingestanden hatten. Gerade Kôhei hatte sich damit schwer getan. Bei allem abweisenden Verhalten, auch seinen Rudelkameraden gegenüber, hing er doch sehr an seinen Artgenossen und besonders an seiner kleinen Schwester, aber irgendwann waren seine Gefühle für Rin wohl das überzeugendere Argument gewesen. Und Natsu rühmte sich nicht umsonst, dass sie an der entscheidenden Szene einen gewissen Anteil hatte. So wie jetzt, allerdings ohne Sesshômaru hinter sich, hatte sie an jenem Abend hier auf dem Balkon gesessen. Natsu schmunzelte etwas, als sie daran dachte, dass die Art, wie Kôhei und Rin jetzt gerade dort unten im Gras saßen, der damaligen Situation sehr ähnlich war. Und kurzerhand griff Natsu in ihren Obi, in dem sie stets etwas bei sich trug, das ihr beinahe so kostbar war, wie ihre Schwerter. Behutsam setzte sie das Instrument an die Lippen und spielte ein paar Takte. Vergleichsweise tiefe, sanfte Töne woben sich ineinander. Natsus Katzenaugen erfassten nur zu deutlich, dass Rin unten im Garten aufblickte, zu ihr hochsah und sich ihr charakteristisch strahlendes Lächeln noch etwas vertiefte. Ihre Ziehtochter hatte die Melodie erkannt. Kurzerhand sprang Rin auf und zog Kôhei dabei mit sich. Der ließ sich nicht lange bitten, denn auch ihm war das Lied schließlich nicht fremd. Als Rin seine Hand los ließ, hob er den Unterarm an, die Aufforderung zum Tanz. Rin kicherte, als sie ihre Hand auf Kôheis Arm legte und auch Natsu schmunzelte oben auf dem Balkon, ehe sie weiterspielte. Dabei dachte sie zurück, wie es damals gewesen war… Natsu trat etwas verwundert auf den Balkon, als sie sowohl die Witterung ihrer Ziehtochter, als auch die von Aratas zweitem Schüler im Garten ausmachte. Es war nicht ungewöhnlich, dass die beiden zusammen anzutreffen waren und Natsu brauchte auch schon lange nicht mehr die gelegentlichen Bemerkungen von Rins aufmerksamer Zofe um den Grund dafür zu wissen, aber so spät am Abend, allein und hier hinten im Garten, wo es still und abgeschieden war? Das war eine Seltenheit. Kurzerhand ging sie gucken und sah die beiden doch tatsächlich Hand in Hand über die Kieswege spazieren. Ebenfalls eine Neuerung. Rin war gerade achtzehn, sodass keinerlei Altersunterschied zwischen beiden zu erkennen war, obgleich Kôhei natürlich in Wirklichkeit bereits einige Jahrhunderte alt war. Sie schienen nicht einmal zu reden, sondern nur die Zweisamkeit zu genießen. Da konnte Natsu nicht anders. Sie setzte sich seitlich auf die Balkonbrüstung und holte ihr Instrument hervor. Fast lautlos testete sie ein paar Töne an, ehe sie den richtigen Beginn für eine sanfte, romantische Melodie gefunden hatte. Von da an entwickelte sich das Lied fast von selbst, webte sich in die Luft, ganz als würde es dem Wind selbst gehören. Und es kam bei den beiden Spaziergängern an. Kôhei hörte es zuerst, Natsu nahm sein kurzes Kopfheben wahr, aber er maß dem Ganzen anscheinend keine große Bedeutung bei. Rin dagegen reagierte ganz so, wie Natsu erwartet hatte. Unbefangen trat sie halb um Kôhei herum, fasste auch seine zweite Hand und zog ihn mit sich vom Weg hinunter auf die Wiese daneben, drehte sich dabei halb im Kreis und hängt ein paar vermutlich frei erdachte Tanzschritte an. Natsu erkannte in ihrer Trittfolge jedenfalls keinen offiziellen Tanz, aber das war nun einmal typisch Rin. Dadurch, dass Kôhei nichts dagegen zu haben schien und in ihrer Bewegung bereitwillig mitging, geriet sie ein gutes Stück näher an ihn heran und schließlich war es der junge Wolfsdämon, der die Initiative ergriff. Sacht löste er eine Hand aus Rins Griff und legte sie stattdessen auf ihren Rücken, zog sie so noch etwas dichter zu sich. Auch das nicht gerade eine Haltung, die der distanzierte, höfische Tanz verlangte, dem Tanzpaare ohnehin eher fremd waren. Augenblicklich wurden ihre Schritte langsamer, bis sie nach einigen Minuten die letzte Distanz überwanden und sich eng aneinandergeschmiegt in der Melodie verloren. Natsu hatte das Lächeln gerade noch so weit unterdrücken können, dass es ihr gelang, weiterzuspielen. Dieser Anblick war einfach zu niedlich. Der Mond schien auf das Tanzpaar hinab, ein paar Glühwürmchen und verirrte Schmetterlinge gaukelten durch die Luft, besser hätte es gar nicht zusammen passen können. Behutsam ließ Natsu die Melodie ausklingen und zog sich taktvoll zurück. So sah sie nicht mehr, dass Rin und Kôhei erst eine kleine Weile später innehielten und noch einen Moment stehen blieben, nah beieinander, wie eben während des Tanzes. Langsam trat Rin einen halben Schritt zurück, sah Kôhei von unten her an. Der jedoch blickte zur Seite, etwas unsicher, weil seine Konzentration bis gerade eben Rins süßem Duft gegolten hatte. Erst ein paar Herzschläge später wagte er wieder, auf sie herunterzusehen – und ihre so aufrichtigen, tiefbraunen Augen nahmen ihn wie so oft gefangen. Doch etwas war heute anders. Vielleicht war es die Stimmung um sie herum, vielleicht war es Rins Nähe, auf jeden Fall erfüllte ihn in diesem Moment eine tiefe Ruhe, die alle Zweifel überflüssig machte. Rin ging es nicht viel anders. Kurzerhand stellte sie sich etwas auf die Zehenspitzen und näherte sich seinem Gesicht, bis sie seinen Atem spüren konnte. Zugleich fragte ihr Blick beinahe um Erlaubnis. Aber da er sich nicht regte, den Kopf nicht abwandte, sie nicht wegstieß, überwand sie schließlich die letzten Zentimeter und berührte mit den Lippen die seinen. Zuerst war sie noch überrascht, wie weich die seinen waren, da begann er den Kuss plötzlich sanft zu erwidern, zog sie wieder enger an sich und in diesem Moment fiel alles Denken von Rin ab. Was zählte, war nur der Augenblick. Natsu setzte das Instrument ab und sah auf Rin und Kôhei hinab, die eng umschlungen inmitten des sommerlichen Gartens standen. Sie hatte damals nicht gesehen, was das schlussendliche Ergebnis ihrer Bemühungen gewesen war, aber sie hatte es sich denken können. Rins und Kôheis ganzes Verhalten hatte sich nach diesem Abend geändert. Sie gingen weniger vorsichtig miteinander um. Natsu war wohl am Wenigsten überrascht gewesen, als Kôhei ein knappes halbes Jahr später bei Sesshômaru um Rins Hand anhielt. Ein weiteres halbes Jahr später war die Hochzeit gewesen und seit diesem Tag war Rin gezeichnet, ihre Lebenszeit an die einer Yôkai angepasst, solange Kôhei lebte. Ein Umstand, den Sesshômaru sehr begrüßte, das wusste Natsu genau. Ihr Gefährte hatte schon immer damit gehadert, dass Rins Lebenszeit als Mensch eigentlich so kurz war. So aber waren alle glücklich gewesen. Was wollte man schon mehr? ~*~ Im Dorf, bei Kagome, war die Situation derweil weit weniger entspannt. Das Fieber ihrer Patientin war zwar ein klein wenig gesunken, aber die Kleine war auch um ein Vielfaches schwächer geworden, ihr Atem ging flach und ihr Herz flatterte wie ein Vogel, der aus dem Nest gefallen war, bevor er flügge war. Es sah nicht sonderlich gut für sie aus. Seufzend wechselte Kagome abermals das kühlende Tuch auf der Stirn des Hanyômädchens. „Es geht ihr schlechter, nicht wahr?“ Kikyô trat zu ihrer Mutter und sah auf das fiebernde Kind hinab. Kagome nickte ernst. „Ich kann nur hoffen, dass sie die Nacht durchsteht. Wenn sie morgen noch am Leben ist, dürfte sie über den Berg sein. Aber die Chancen stehen nicht sonderlich gut“, erwiderte sie, ehe sie eine Hand auf den Oberschenkel stützt und sich erhob. „Kannst du Brennholz holen? Dann kümmere ich mich um das Essen – dein Vater läuft sonst Amok, wenn er nach Hause kommt“ Das klang nach Galgenhumor. Kikyô lachte dennoch leise. „Ich war gerade mit Kirara unterwegs, Feuerholz haben wir schon genug. Bleib‘ du bei der Kleinen, ich kümmere mich um das Essen, Okaa-san“ Kagome lächelte etwas gezwungen. „Du bist ein Schatz, Musume-chan.“ „Ich weiß, Okaa-chan“, witzelte sie, „Übrigens ist Hotaru noch drüben am Schloss. Teshi hatte sich wohl etwas verspätet und deswegen musste der Unterricht etwas nach hinten verschoben werden. Der Bote lief mir gerade draußen über den Weg“ Jetzt lächelte Kagome offener. Kikyô erwiderte die Geste ihrer Mutter, ehe sie sich etwas zur Seite wandte, wo Kirara gerade herankam, auf ihrem Rücken zwei dicke Bündel Äste und Zweige. Mit geschickten Fingern begann Kikyô die Verschnürungen zu lösen und Kirara von ihrer Last zu befreien. Die Nekomata hielt still, während ihre roten Augen allerdings auf dem kranken Kind lagen. Kirara sorgte sich ebenso um die Kleine, wie alle anderen um sie herum. Sie konnte wittern, dass der Tod sich bereits hartnäckig anschlich und solange das Mädchen nicht ruhiger schlafen würde, würden die Fieberkrämpfe nicht aufhören, konnte sie sich nicht entspannen. Und das könnte ihr Todesurteil bedeuten, zumal sie immer wieder ein bisschen Blut verlor, wenn sie sich im Banne ihrer Fieberträume selbst verletzte. Kirara weilte zu lange auf dieser Welt und hatte auch viel zu viel Kontakt mit Menschen gehabt, als dass sie den Tod nicht als steten Begleiter kannte, aber dennoch täte es ihr sehr Leid um die Kleine. Etwas sagte ihr, dass dieses Mädchen etwas ganz besonderes war. Inzwischen war das letzte Holz von ihrem Rücken geladen und Kirara wechselte in ihre kleine Form, in der sie inmitten der Hütte weniger im Weg stand. Kurze Zeit später kündigte ein mehrstimmiges Japsen in der Nähe der Siedlung jemandes Rückkehr an. Während das tierische Hunderudel aber zum Schloss weiterjagte, kam ihr weniger tierischer Begleiter direkt richtung Dorf. Kurz darauf stand die Gestalt bereits im Türrahmen. Roter Suikan, silberweiße Haare und ebensolche Hundeohren auf dem Kopf, bernsteinfarbene Augen, es hätte keines zweiten Blickes bedurft, den Ankömmling zu erkennen. Kagome drehte sich zu ihm um. „Guten Abend, Otou-san!“, ließ sich Kikyô von der Feuerstelle vernehmen, während sie Holz nachlegte um das Feuer heiß genug zum Kochen zu machen. Kagome war derweil auf den Hanyô zugegangen, nun doch ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Gerade wollte sie ihm zur Begrüßung einen leichten Kuss geben, da schob InuYasha sie etwas von sich. Perplex zog Kagome die Augenbrauen hoch, erst recht erstaunt, als sie InuYasha wittern sah. Er verengte die Augen etwas, sodass er deutlich ernster drein blickte, als bisher. „Ich rieche Blut. Wer von euch ist verletzt? – Und lügt mich nicht an, ich kann wittern, dass jemand aus der Familie verletzt sein muss“ Kagome ließ die angespannten Schultern fallen. Das war es also. „Ach, das ist nur unsere kl- warte mal, hast du gerade Familie gesagt?“ InuYasha nickte, während er versuchte, an ihr vorbei zu schielen, aber sie stand genau so, dass er das Lager, das normalerweise Hotaru gehörte, nicht sehen konnte. Kagome runzelte etwas die Stirn. „Ich wollte gerade sagen, das wäre nur unsere kleine Patientin. Yutaka brachte sie vorhin. Aber… naja, ich bin jedenfalls heile. Kikyô, hast du dir was getan?“ Kikyô verneinte sofort. „Aber dann…“, setzte Kagome fast tonlos an, ehe sie den Kopf schüttelte. „Nein, das kann doch nicht sein. Sie ist ein vollkommen fremdes Hanyômädchen…“, Kagome verstummte. „Bist du dir sicher, InuYasha?“ Der Hanyô zuckte leicht mit den Hundeohren auf seinem Kopf, seine goldenen Augen schimmerten im Dämmerlicht des Hütteninneren. „Die Blutung ist versiegt, aus geronnenem Blut kann ich nichts ablesen. Vielleicht habe ich mich auch geirrt“, lenkte er ein, weil er gemerkt hatte, dass weder Kagome, noch seine Tochter verwundet waren und er jegliche andere Möglichkeit für ebenso unmöglich erachtete, wie Kagome. Dennoch, ganz wollte der Zweifel sich nicht verjagen lassen. Da riss ihn plötzlich Kikyôs Stimme aus seiner Nachdenklichkeit. „Sag mal, Okaa-san, ist es normal, dass die Kleine so still ist?“ Kagome erstarrte, als sie das hörte. Sie ahnte schlimmes und rechnete mit dem Ärgsten, als sie herumwirbelte, auf die Tatami-Matte starrte, auf der die Kleine lag. Was sie sah, ließ sie in der Bewegung erstarren. Ihre Brust krampfte sich zusammen, als ihr erst ein ersticktes Kieksen, dann ein befreites Lachen entwich. Tränen der Erleichterung sammelten sich in ihren Augen. InuYasha, der die Tränen gerochen hatte, legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Was… was hast du, Kagome?“ Noch immer, nach all den Jahren, tat er sich etwas schwer im Umgang mit ihr, wenn sie weinte. Auch wenn es nur Freudentränen waren. Kagome drehte sich zu ihm herum und warf sich an seine Brust. „Nichts, InuYasha… ich habe bloß gefürchtet, dass…“, sie schluchzte kurz auf, ehe sie weitersprechen konnte, „… dass sie mir unter den Fingern wegstirbt. Und jetzt schau dir das an!“ Die Arme um seine geliebte Miko geschlossen, linste InuYasha über ihre Schulter – und musste unwillkürlich lächeln, als er erkannte, was Kagome meinte. Auch wenn er nicht wusste, wie das kleine Mädchen bisher mit dem Tod gerungen hatte, so rührte ihn dieser Anblick. Die kleine Hanyô lag nicht mehr alleine auf der Tatami-Matte. An sie geschmiegt und den Kopf auf ihren Bauch gebettet, lag da eine Nekomata bei der Kleinen. Aber es war nicht Kirara. Es war Kazuya, Kiraras Sohn, der sich bisher nie als sonderlich anschmiegsam gezeigt hatte. Und noch etwas war viel bemerkenswerter: Die Nähe und Wärme des dämonischen Katers schien das Mädchen beruhigt zu haben. Sie atmete ruhiger und endlich schlief sie tief und fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)