Immer der Freiheit entgegen von kimikomuh ================================================================================ Kapitel 32: Gespräche --------------------- Gespräche „Lio“, flüsterte der Wassermann und stupste ihr leicht in den Bauch. Das Mädchen allerdings drehte sich auf die andere Seite und schlief seelenruhig weiter. Fukaboshi wollte sie wach bekommen, ohne seine Schwester mit aufzuwecken. Diese hatte einen sehr festen Schlaf, sie hörte es inzwischen kaum noch, wenn wieder etwas gegen den Turm flog, dennoch wollte er behutsam sein. Der Prinz sah zu der Rothaarigen und fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn er sie einfach entführte. Er grinste schelmisch, das wollte er zu gern sehen. Vorsichtig schob er seine Arme unter ihren Körper und hob sie hoch, leises Gebrumme kam von ihr und sie kuschelte sich an seine Schulter. Fukaboshi lächelte, als er ihr schlafendes niedliches Gesicht sah. Mit dem Mädchen in seinen Armen schwamm er zu seinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich, er legte sie in sein Bett und betrachtete sie. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Langsam schien sie aufzuwachen und sie öffnete müde ihre Augen. Als sie den Blauhaarigen erkannte, fragte sie während eines Gähners: „Fukaboshi? Was machst du hier?“, er grinste sie an „Ich sollte wohl eher dich fragen, was du hier machst“, irritiert sah sie sich um und erkannte, dass sie nicht mehr bei Shirahoshi war. Das Zimmer war auf die Größe des Prinzen angepasst und somit im Großen und Ganzen normalgroß. Sie setzte sich auf und schaute ihn fragend an „Hast du mich etwa entführt?“, er konnte sein Grinsen nicht verstecken und nickte. „Verrätst du mir auch wieso?“, fragte die Rothaarige nun und erwartete von ihm eine gescheite Antwort für sein Tun. Augenblicklich verschwand sein Grinsen und er schaute sie ernst an. Fukaboshi räusperte sich und war kurz davor etwas zu sagen, doch kostete es ihn einiges an Überwindung, dennoch verließ kein Wort seine Lippen. Unsicher sah er zu ihr und ein Seufzer war von ihm zu hören. Lio sah ihn immer noch fragend an, verstand nicht, was gerade vor sich ging. Was war so wichtig, dass er sie deswegen extra hergebracht hatte und vor allem, warum konnte er gerade nicht sprechen? Durch seinen Gesichtsausdruck, sah er so alt aus, dass Lio kaum glauben konnte, dass er nur wenige Monate älter war als sie. Fukaboshi räusperte sich ein weiteres Mal und begann zu sprechen: „In dem vergangenem Jahr ist einiges passiert, nicht nur bei dir“, er machte eine kurze Pause und sah ihr ausdrücklich in die Augen. Sie wusste immer noch nicht, was er ihr damit sagen wollte und schwieg einfach. Er setzte wieder an: „Der Kuss.. Ich denke gerne daran zurück“, sagte er etwas leiser und kam ihr ein Stück näher. Seine Hand legte sich wie von selbst an ihre Wange und sie sah aufgrund seiner Größe zu ihm auf. Sie lächelten sich beide zaghaft an, doch Fukaboshis Blick wurde etwas trauriger. „Ich muss für die Bewohner da sein, mich um sie und vor allem auch um meine Schwester und Brüder kümmern“, kam es leise über seine Lippen und er hoffte, dass sie verstehen würde. Stumm blickte sie zu ihm auf, was genau wollte er ihr damit sagen? Wollte er ihr damit klar machen, dass zwischen ihnen nichts war? So traurig es war, sie wusste es selbst schon. Zwischen ihnen hätte niemals etwas sein können. Nicht wegen ihrer Abstammung, eher wegen ihrer beider unterschiedlichen Leben. Er, als zukünftiger Thronfolger einer Insel, die sich 10000m unter dem Meeresspiegel befand und sie, als eine gesuchte Piratin, die geradezu sorgenlos über die Meere segelte. Es war nicht beider Schicksal derart miteinander verbunden zu sein, dem war sie sich sehr früh bewusst geworden. Noch immer lag sein Blick auf ihren Augen, die sie etwas gesenkt hatte, ihr Blick war ebenso traurig wie der seine. Schwach lächelte sie und überwand den minimalen Abstand zwischen ihnen. Nun war sie es, die eine Hand an seine Wange legte. Die Beiden waren sich so nahe, dass sie den Atem des jeweils anderen auf ihrer Haut spürten, nur wenige Zentimeter trennten sie. Sie lächelte etwas stärker „Ich verstehe das, glaub mir“, sagte sie und überbrückte den Abstand zwischen ihnen. Fukaboshi hatte gar nicht realisiert und sah sie erst überrascht an, schnell hatte er sich gefasst und schloss ebenfalls die Augen. Der Kuss war wie ihr Erster sanft und zart, frei von sämtlichen Sorgen, die ihn zu plagen schienen. Nach kurzer Zeit lösten sie sich mit einem Lächeln voneinander, sie wussten, dass dies ihr letzter Kuss war. „Erzählst du mir, was noch alles passiert ist?“ fragte die Rothaarige und setzte sich wieder zurück, er tat es ihr gleich und nahm neben ihr Platz. Die ganze Zeit hörte sie ihm gespannt zu, wie er über diese Unruhen auf der Insel sprach. Kleine Gruppierungen, die Aufstände anzettelten waren inzwischen schon Alltag geworden. Lio merkte schnell, dass es den Prinzen ziemlich mitnahm, dass es untereinander keinen dauerhaften Frieden mehr gab. Nachdem sie dieses Thema abgehakt hatten, sprachen sie darüber, was sie die kommenden Tage noch gemeinsam machen wollten. Auch wenn sie keine gemeinsame Zukunft in diesem Sinne hatten, wollte das Mädchen ihn niemals missen, nicht ihn und auch nicht seine Geschwister. Freunde würden sie immer bleiben und darauf kam es doch an. ~*~ Der Rothaarige hatte es mit viel Not und Mühe geschafft in den Palast zu kommen. Zu niemand anderem als König Neptun wollte er, um diesen zu fragen, ob die Möglichkeit bestünde, den Geburtstag seiner Tochter dort zu feiern. Man hatte ihm, bevor er zu dem König gehen konnte, sein Schwert abgenommen. Sonderlich gestört hatte es den Piratenkaiser nicht, denn auch ohne kam er ganz gut zurecht. Die Wachen brachten ihn zu Neptun, welcher fragend zu dem Menschen hinab blickte. „König Neptun, es ist mir eine Ehre“, sagte Shanks und verneigte sich ein wenig. Argwöhnisch wurde er von allen Anwesenden angestarrt, hatten doch nicht erwartet, dass der Pirat sich so verhalten würde. „Rothaar, du hast lange um eine Anhörung gebeten, worum geht es?“, fragte der Wassermann, der Pirat erhob sich wieder und grinste dann. „Wie du weißt, ist Lio meine Tochter und..“, die Augen des Königs weiteten sich „Tochter?!“, er hatte sich etwas aufrechter in seinen Thron gesetzt und sah fragend zu seinen Beratern, die ebenfalls verblüfft von dieser Information waren. „Mir scheint, als hätte sie nicht darüber gesprochen“, sagte der Rothaarige und grinste immer noch so breit wie zuvor. Keiner von ihnen sagte etwas, ein paar Wachen verließen allerdings den Raum, um das Mädchen zu suchen und zu fragen, ob das der Wahrheit entsprach. „Nun“, setzte Shanks wieder an und trat ein wenig näher „Sie hat bald Geburtstag und ich wollte sie überraschen. Eure Kinder scheinen wohl sehr gut mit ihr befreundet zu sein und ich dachte mir, wir könnten etwas für sie organisieren?“, einer der Berater schien sich wohl als Erster gefasst zu haben. Er blieb etwas auf Abstand vor dem Piraten stehen und sagte dann: „Wenn es wirklich der Wahrheit entspricht, lässt es sich sicherlich einrichten. Wir werden dafür aber noch den Prinzen berichten und alles weitere lässt sich dann klären“, der Rothaarige nickte und dachte sich innerlich, dass schon alles geklärt sei. Einige Wachen kamen zurück, bei ihnen waren die Brüder Manboshi und Ryuuboshi zu sehen, welche den Rothaarigen angrinsten. Sie wussten bereits, dass er der Vater von Lio war und auch, dass sie sich sehr nahe standen. „Wo ist Fukaboshi?“, fragte Neptun, als er seine Söhne sah, wobei der Älteste fehlte. „Er ist irgendwo mit Lio“, erklärte Ryuuboshi und sein Bruder fragte dann: „Was gibt es denn so dringendes?“, ehe der König, noch seine Berater etwas sagen konnten, mischte Shanks sich ein. „Lio wird bald 16 und ich wollte ihr eine Überraschungsparty organisieren, hier im Palast“, erklärte er sich und sah, wie die beiden Prinzen anfingen breiter zu grinsen. Also hatte er sie auch schon davon überzeugen können, das traf sich ganz gut. „Das klingt wirklich super!“, „Aber wann denn genau?“, „Und vor allem, was sollen wir ihr schenken?“ fragten die Brüder abwechselnd und der Rothaarige lachte. Das waren wirklich zwei Lustige, kein Wunder, dass seine Tochter sich so gut mit ihnen verstand. „Das würde ich gerne alles klären, allzu viel Zeit ist nämlich nicht mehr“, sie nickten und sahen zu ihrem Vater, der am überlegen war. Lange diskutierten sie, wie die Feier sein sollte und irgendwann fanden sie einen Kompromiss mit dem alle zufrieden waren. Shanks wusste, dass seine Tochter kein Fan von großen Feiern war, somit hatte er auch bedacht darauf Rücksicht genommen. Es sollte nicht zu gewaltig und pompös werden, eher gemütlich und in einer noch überschaulichen Runde. Die Crew würde für den Abend vollständig anwesend sein, nicht zu vergessen die Prinzen und ein paar Meerjungfrauen, die Lio wohl zu kennen schien, natürlich durfte der König nicht fehlen und noch weitere Bedienstete, die für die Versorgung zuständig waren. Allerdings sollte die Feier nicht so werden, wie die, wenn die Whitebeardpiraten kamen. Keine gewaltige Party, an der ununterbrochen gegessen und getrunken wurde, keine laute Musik und auch keine anwesenden Personen, die dort nichts zu suchen hatten. Es sollte so sein, dass Lio sich vollständig wohlfühlen würde, wobei man dies eigentlich schon missachtete, wenn man ihr eine derartige Feier organisierte. Aber da würde sie keinesfalls drum herum kommen. ~*~ Die Piratin und der Prinz waren auf dem Weg zur Süßigkeitenfabrik, ein ganzes Weilchen hatten sie darüber gesprochen, was sie noch alles machen wollten, bis das Mädchen wieder abreisen würde. Natürlich war ein Besuch bei der Süßigkeitenfabrik schon lange eingeplant und da sie nun Lust auf das Paradies voller Bonbons hatte, machten sie sich auf den Weg dorthin. Sie hatten vorher bei den Brüdern Manboshi und Ryuuboshi angeklopft, doch schien keiner von denen da zu sein und da Lio keine Geduld hatte, machten nur die Zwei sich auf den Weg. Die Rothaarige wusste nicht, wie viele Stunden sie in der Fabrik verbrachte, aber es war ihr auch ziemlich egal. Hier fühlte sie sich wohl und würde niemals wieder verschwinden wollen. Nach geschlagenen zwei Stunden zerrte Fukaboshi das Mädchen mit großer Mühe aus der Fabrik raus. Unmengen an Taschen hatte sie gefüllt, dass man glauben konnte, dass sie sich Vorräte für mehrere Jahre zugelegt hatte. Da Lio wenig Lust hatte, sämtliche Taschen zu schleppen, führte der nächste Weg zur Red Force, die sich am anderen Ende der Insel befand. Freundlich hatte die Crew ihres Vaters die Beiden begrüßt. Viele von ihnen schienen noch immer sehr müde zu sein, doch inzwischen war die Rothaarige es nicht anders gewohnt, schließlich kannte sie deren Trinkverhalten. Mit einem neugierigen Wassermann ging sie in ihre Kajüte und stellte die Süßigkeiten ab. Auch wie im Jahr zuvor, betrachtete Fukaboshi das Zimmer des Mädchens. Eine schlafende Teleschnecke stand auf dem Schreibtisch, auf dem weitere Bücher und Zettel verteilt lagen. An einer Wand sah er einige Bilder und auch Zeitungsausschnitte hängen. Als er das Gesicht der Rothaarigen auf einem Steckbrief erkannte, betrachtete er diesen näher. Sie hatte bereits erwähnt, dass sie mittlerweile ihr erstes Kopfgeld hatte und wie stolz sie auch darüber war. Doch ihm bereitete es hauptsächlich Sorgen. Was wäre, wenn man sie nun gezielt suchen würde? Durch den Steckbrief wurde sie doch geradezu auf einem Präsentierteller serviert. Kopfschüttelnd sah er auf die Summe Geld, die auf ihren Kopf ausgestellt war. Er spürte, wie eine warme Hand sich in seine legte und er drehte sich zu der Person, der diese gehörte. Sie lächelte ihn an und zog ihn aus der Kajüte raus. Er hörte, wie eine Tür geschlossen wurde und blickte sich irritiert um. Lio hatte ihn gerade tatsächlich rausgeworfen. Stirnrunzelnd sah er die Holztür an und fragte „Lio?“, von innen hörte er dumpf ihre Stimme „Ich komm gleich. Muss mich nur umziehen“, seine Gesichtszüge wurden wieder weicher und er nickte. Nach keinen fünf Minuten trat sie heraus und grinste ihn an. Sie hatte, wie ihr üblich, eine der kurzen blauen Hosen an, welche ihr bis zu den Knien ging. Dazu ein schlichtes weißes Top über dem sie eine dünne ebenfalls blaue Bluse trug. Passend zu der Temperatur auf der Insel trug sie einfache Sandalen. Ihre feuerroten Haare hatte sie zu einem seitlichen Zopf herunter geflochten und mit einem Band versehen. An ihrer Hüfte sah er das farblich passende Schwert, welches sie inzwischen immer bei sich zu haben schien. Er bot ihr seinen Arm an und sie hakte sich unter, gemeinsam traten sie wieder an Deck und verabschiedeten sich von den Piraten. Lio wollte unbedingt zu dem Seewald, der sie schon beim ersten Mal fasziniert hatte. Dank einer Luftblase konnte Fukaboshi mit ihr einfach über die Wasserbahnen zum Wald gelangen. Es dauerte nicht lange und sie waren dort angekommen. Wie beim ersten Mal sah sie hinauf und bewunderte den Anblick auf all die Lebewesen, welche über sie hinweg schwammen. Das Farbspiel mit dem Licht und den Korallen nahm sie so für sich ein, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass der Prinz ihr ein wenig näher gekommen war. Er stand unmittelbar hinter ihr und verfolgte ihren Blick. Dass sie so fasziniert von all den Dingen war, freute ihn unheimlich. Mit einer halben Drehung ihrerseits, stand sie nun vor ihm und blickte zu ihm auf. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie umarmte ihn. Es erschien ihr eine passende Geste zu sein, für all seine Geduld mit ihr und seinem Verhalten generell ihr gegenüber. „Du kannst mich ruhig kurz allein lassen“, sagte die Rothaarige und lächelte immer noch zaghaft. Fragend sah er sie an „Was meinst du?“, ihr Blick ging zur Seite in Richtung Wald. Von Shirahoshi wusste sie, dass sich das Grab ihrer Mutter dort befand und sie wollte ihm die Möglichkeit geben, dort hinzugehen. Er deutete ihren Blick und verstand, doch schüttelte er den Kopf „Es ist schon in Ordnung“, sagte er, vor wenigen Tagen war er erst dort, wollte nun die Zeit nutzen, um mit Lio hier zu sein. Doch bestand sie darauf und schob ihn leicht in die Richtung. Zumindest versuchte sie es, denn es scheiterte kläglich. Ein Lacher verließ seine Lippen und er nickte. Wenn sie so sehr darauf bestand, würde er seiner Mutter einen Besuch abstatten, sie würde sich sicherlich freuen. „Stell keinen Unfug an, ich bin sofort wieder da“, sagte er noch spaßeshalber warnend und war auch schon verschwunden. Sie sah, wie die blaue Schwanzflosse verschwand und blickte sich wieder um. Viele Schiffsteile lagen verteilt um sie herum, manche Schiffe sahen sogar ziemlich vollständig aus. Mit einem leisen Seufzer setzte sie sich auf den Boden und blickte wieder hinauf. Die Aussicht war wirklich unglaublich schön. Sie konnte kaum glauben, dass etwas derartiges möglich war und doch sah sie, wie eine Wal-schule über sie hinweg schwamm. Kleine Schwärme von den unterschiedlichsten Fischen schwammen umher und glitzerten im Licht. Stunden könnte sie hier verbringen und sich dieses Naturspiel anschauen. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verging, doch irgendwann kehrte der Wassermann zurück und half ihr vom Boden auf. Mit einem Lächeln schaute er sie an und wollte gerade etwas fragen, als er das Knurren ihres Magens hörte. Verlegen schaute die Rothaarige zur Seite und kratzte sich am Hinterkopf, Fukaboshi grinste und sagte: „Wirklich sehr passend. Ich wollte dich gerade fragen, ob du schon Hunger hast“, immer noch beschämt schaute sie ihn an und nickte. „Dann lass uns mal zurückgehen, sie fragen sich bestimmt schon, wo wir sind“, mit einem weiteren Nicken stimmte sie zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Palast. Dort angekommen, wurden sie freundlich von einigen Wachen begrüßt. Ihr Ziel war der Essenssaal, der zu dieser Zeit leer sein sollte. Der Prinz drückte sie auf einen der Stühle und verschwand hinter einer großen weißen Tür, hinter der wohl die Küche sein sollte. Nach kurzer Zeit kam er wieder heraus und lächelte sie an. Er setzte sich neben sie und sagte: „Sie machen uns etwas, es wird nicht allzu lange dauern“, Lio sah zur Seite, um in sein Gesicht zu sehen und nickte. Die Zwei sprachen ein Weilchen über alles mögliche und machten Witze über die banalsten Dinge. Irgendwann kamen Bedienstete aus der Küche und servierten das Essen. Mit großen Augen machte sich die Rothaarige darüber her und versuchte mit großer Mühe nicht alles unmittelbar zu verschlingen. Fukaboshi konnte über ihr Verhalten nur schmunzeln. Nach dem Essen traten die Brüder des Prinzen ein und begrüßten sie freundlich. „Da seid ihr zwei ja“, „wir haben euch schon überall gesucht“, sagten sie abwechselnd und stellten sich zu den Beiden. „Shirahoshi hat nach dir gefragt“, „und Vater nach dir“, sagten sie erst zu Lio und dann zu Fukaboshi. Fragend stand die Piratin auf „Ist alles in Ordnung mit ihr?“, Manboshi antwortete ihr „Ja, aber sie hat sich gewundert, dass du heute morgen schon verschwunden warst“, überrascht sah sie den Fischmenschen an – das war wohl einer der längsten Sätze, den sie von ihm allein gehört hatte. Sie grinste und verabschiedete sich bei den Brüdern „Ich geh dann mal euer Schwesterchen besuchen. Ihr findet mich bei ihr“, sie grinste die Prinzen an und verschwand hinter der großen Tür, die auf den Gang führte. Fukaboshi fragte seine Brüder „Was will Vater?“, misstrauisch sah er seine Brüder an, die anfingen breit zu grinsen. Irgendwas war hier doch am laufen, was würde er sicherlich gleich erfahren. Als Lio vor dem großen Turm stand, hob sie ihren Kopf und sah die unzähligen Waffen in der Wand. Von Schwertern bis zu Äxten war alles vertreten. Kopfschüttelnd trat sie ein und sah die junge Meerjungfrau in ihrem Bett liegen, sie hatte wohl noch nicht mitbekommen, dass sie Besuch hatte. Megalo lag neben ihr auf dem Bett und sie schienen gerade heftig über etwas zu diskutieren. Die Rothaarige lachte leise bei diesem Anblick und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf sich. Die Prinzessin hatte sich aufgerichtet und strahlte die Piratin an. „Lio! Da bist du ja, wo warst du denn? Ich hab mir schon Sorgen gemacht“, sagte sie und sah der Rothaarigen dabei zu, wie sie auf das Bett hinauf kletterte. Darauf angekommen, setzte sie sich neben Shirahoshi und grinste: „Dein Bruder hat mich heute morgen entführt. Dann waren wir Süßigkeiten kaufen und noch bei dem Schiff meines Vaters“, bewusst ließ sie den Seewald aus, da sie wusste, dass die Meerjungfrau nichts lieber wollte, als dort ihre Mutter zu besuchen. Das Mädchen hatte sich auf den Rücken gelegt und sah hinauf in das Gesicht der Prinzessin, welche sie mit ihren großen schönen Augen ansah, ein leichter Rotschimmer war auf ihrer Wange zu sehen, was hatte sie? Stirnrunzelnd fragte Lio sie: „Hast du was?“, etwas zögerlich antwortete die Meerjungfrau „Also.. Ich wollte fragen, ob du mir wieder etwas von der Welt dort oben erzählst..?“, die Rothaarige lächelte. „Klar doch“ sagte sie und fing an von der Winterinsel Nubieve zu erzählen, da sie der Prinzessin wohl am exotischsten wegen all des Schnees wirkte. ~*~ Argwöhnisch stand er mit seinen Brüdern vor ihrem Vater, welcher gerade davon berichtete, dass der Rote eine Feier für Lio planen wollte. Natürlich musste alles so geheim wie möglich gehalten werden, damit es durch und durch eine Überraschung werden sollte. Völlig überrascht war Fukaboshi, als er erfahren hatte, dass das Mädchen in wenigen Tagen Geburtstag hatte. Dabei fiel ihm auf, dass sie nie darüber gesprochen hatten, doch dagegen konnte er nichts tun. Immerhin wusste er es jetzt und sie könnten einen unvergesslichen Geburtstag für sie planen. Er hatte sich den Plan genaustens angehört und stimmte in jedem Punkt zu, bis auf den, indem die Süßigkeiten eine Rolle spielten. Natürlich wusste er, wie sehr sie all die Naschereien liebte und da könnte man es doch ruhig etwas übertreiben. Um jeden Preis sollte sie diesen Abend niemals wieder vergessen und dafür würden alle sorgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)