Immer der Freiheit entgegen von kimikomuh ================================================================================ Kapitel 13: Können wir Pudding essen? ------------------------------------- Können wir Pudding essen? Es war mitten in der Nacht und die Rothaarige konnte einfach nicht schlafen. Sie war derzeit immer noch auf der Krankenstation, obwohl sie sich inzwischen erholt hatte. Es war eine Woche seit dem Kampf vergangen, doch dieser komische Kauz von Arzt hatte ihr absolute Ruhe verordnet. Doch jetzt schlief er wahrscheinlich, also könnte sie ja mal an Deck gehen, etwas frische Luft schnappen und ihren Kopf frei kriegen. Als das junge Mädchen an Deck trat, wurde sie direkt von der Nachtwache entdeckt. Sein Kamerad, der ebenfalls für die Wache zuständig war, schlief tief und fest, typisch für ihn. Er blickte der Rothaarigen hinterher, welche zum Bug ging. Lio setzte sich auf den Kopf des Wals und schloss die Augen, sie atmete die kühle Seeluft ein und hörte auf das gleichmäßige Rauschen. Es war wie früher, als sie noch zu Hause war. Sie öffnete ihre Augen und blickte hinauf in den Himmel, einige Wolken verdeckten den sonst so klaren Himmel und sie genoss die Ruhe. Sie musste an die letzten vergangenen Tage denken. Sie durfte ihr Zimmer nicht verlassen und deswegen brachte Thatch ihr immer wieder Essen und besuchte sie, wenn er Zeit hatte. Ihr war so unendlich langweilig und sie versuchte sich immer wieder raus zu schleichen, doch entweder erwischte Tom sie direkt oder sie wurde von den Anderen zurück ins Bett verfrachtet. Der vierte Kommandant verhielt sich ihr gegenüber genauso nett wie am ersten Tag, er hatte ihr sogar gesagt, wie verblüffend ihr Kampfstil war. Sie hatte ihm erzählt, wie sie jeden Tag trainiert hatte und dass sie unbedingt stärker werden wollte. Er hatte wirklich keinen Zweifel mehr daran, dass sie eine großartige Piratin werden würde. Die Zwölfjährige legte sich auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, sie blickte die Sterne an und dachte an ihre Mutter. Wo sie jetzt wohl war? Hoffentlich ging es ihr gut. Ihre Gedanken schweiften weiter, sie überlegte sich, wie es wohl mit ihr weitergehen würde. Thatch hatte ihr erzählt, dass sie morgen an einer Insel vorbeikommen würden, dort sollten die Vorräte aufgestockt werden, doch hatte er ihr nicht gesagt, dass man sie dort absetzen würde. Würden die Whitebeardpiraten sie etwa mitnehmen? Wollte sie das überhaupt? Sie dachte gründlich über ihre Optionen nach, sonderlich viele gab es da nicht. Entweder man würde sie auf einer Insel zurücklassen oder aber bei sich behalten und weiter über die Meere ziehen. Einsam auf einer fremden Insel sein, wollte sie nicht, zurück nach Hause wollte sie ehrlich gesagt auch nicht, viel zu stark erinnerte sie alles an ihre Mutter. Also doch hier bleiben, aber wollte sie das? Wollte sie nicht mal eines Tages Piratencaptain einer Crew sein? Sie hatte doch schon damals alles geplant, ein wunderschönes Schiff, einen Smutje, einen Navigator.. Die Rothaarige seufzte. Wie sollte sie das jetzt mit zwölf alles schaffen? Sie war immer noch nicht stark genug und ihre Mutter hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass sie erst losziehen dürfte, wenn sie stark genug war. Klar, im Moment war sie auch auf der Grandline, aber sie war nicht auf sich allein gestellt, eine riesige Bande von 16 Division war ständig einsatzbereit. Selbst jetzt tief in der Nacht, in der fast jeder schlief, wusste sie, dass sich zwei Piraten im Krähennest befanden. Sie wusste es, da immer jemand Wache halten musste. Lio war nur irritiert, dass man sie nicht direkt wieder unter Deck geschickt hatte, schließlich hielt sich jeder an die Anweisungen vom Schiffsarzt, niemand hatte das Bedürfnis sich mit ihm anlegen. Sie hing noch ein Weilchen in ihren Gedanken und ging irgendwann wieder unter Deck, auf direktem Wege zu ihrem Bett, mittlerweile war sie sogar müde. Der Pirat hatte gesehen, wie sie wieder verschwand, war doch irritiert darüber, da er dachte, sie wäre eingeschlafen. Er hatte gehört, dass sie gegen den Kommandanten der vierten Division gekämpft und sogar gesiegt hatte. Anfang konnte er den Worten keinen Glauben schenken, er hatte das Mädchen doch gesehen. Winzig, zerbrechlich, schwach, wie sollte sie es schaffen einen erwachsenen Mann zu besiegen? Doch Thatch hatte zugestimmt, selbst Marco sagte, dass sie es geschafft hatte. Der Morgen kam für Lio ziemlich früh, als Tom sie ziemlich unsanft weckte und mehr oder weniger aus dem Bett jagte. Er hatte ihr das 'Okay' gegeben sich wieder frei bewegen zu dürfen. Trotz der freudigen Nachricht, grummelte sie nur etwas, von wegen „Blöder alter Sack., wie zu erwarten war, hatte er es gehört und fuhr sie an: „Wie war das?!“ „Ach schon gut alter Mann. Beruhige dich, das ist nicht gut für deinen Blutdruck.“ Damit war sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden, wusste doch, dass es noch ein Nachspiel geben würde. Völlig verschlafen betrat sie den Essenssaal und sah von weitem schon die Haartolle des Kommandanten, sie ging geradewegs zu ihm. Sie hatte die große Ehre am Kommandantentisch sitzen zu dürfen und wurde von allen Anwesenden mehr oder weniger wach begrüßt. Thatch schob ihr einen gefüllten Teller zu und zwinkerte, er hatte gehört, dass sie wieder auf freiem Fuß war und hatte ihr einen Teller mitgenommen. Sie grinste überglücklich den Teller an, sie hatte ja mal so was von Kohldampf. Zu erst aß sie von dem Rührei, dieser Geschmack war einfach unglaublich. Wie konnte man aus so etwas einfachem, so etwas leckeres machen? Thatch war wirklich ein Genie! Sie schaute, was es noch für Schätze gab und erkannte einen Pfannkuchen, herzhaft mit Käse gefüllt. Mit vollem Mund brachte sie ein sehr undeutliches „Dasch so guuut!“ hervor und der Kommandant freute sich, dass es ihr schmeckte. Ein Neuankömmling setzte sich an den Tisch, doch Lio war viel zu sehr mit dem Essen beschäftigt, um sich die Mühe zu machen herauszufinden, wer sich gerade an den Tisch gesetzt hatte. Er begrüßte seine Kameraden und blickte etwas fragend das Mädchen an, sie durfte also wieder rumlaufen. Sie war auch zu beschäftigt damit sich Essen rein zu schaufeln, anstatt ihn zu beachten. Sie war wirklich noch ein Kind. „Warum so spät?“ wurde der Blonde von Jozu gefragt, dieser war es nicht gewohnt, dass der erste Kommandant später als alle Anderen kommen würde. „Ich hab noch mit Vater gesprochen, wir kommen in ein paar Stunden an einer Insel an“, damit hatte er fürs Erste genug gesagt und bediente sich nun an einem Brötchen. Nach einer Weile schaute Lio Marco an und fragte sich, seit wann er denn da war. „Guten Morgen Marco, sag mal, seit wann bist du denn hier?“, hatte sie die Frage ernst gemeint? Er konnte nur den Kopf schütteln „Schon etwas länger, so cicrca gegen Teller dreiviertel vor leer“, „Oh“, brachte die Rothaarige nur daraufhin hervor. War sie so ins Essen vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass er dazu gekommen war? Es ärgerte sie, sie hatte doch gelernt, ihre Umgebung nicht außer Acht zu lassen. „Wir werden bald eine Insel erreichen, du solltest dich umziehen“, sagte der Blonde schließlich noch und sie sah ihn abwartend an. Eine Insel, würde man sie jetzt rausschmeißen? Sie spürte auf einmal Angst, sie wollte nicht zurückgelassen werden. Sie hatte seine indirekte Aufforderung gehört und ging zurück zu ihrer zwischenzeitlichen Unterkunft. Sie hatte einige Sachen bekommen, doch waren sie alle viel zu groß. Sollte sie fragen, ob sie auf der Insel vielleicht eigene Kleidung bekommen könnte oder wäre das zu dreist? Schließlich war sie hier nur Gast und wusste nicht einmal, ob man sie auf der Insel zurücklassen würde. „Oh je..“ sie seufzte und wollte mit dem Captain der Crew sprechen, sie wollte wissen, was passieren würde. Sie wollte einfach nur vorbereitet sein. Sie spürte ein Unbehagen, hatte sie Angst? Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf den Weg. An Deck konnte sie seinen großen Thron direkt sehen und schritt voller Mut zu diesem. Dieser verschwand augenblicklich, als sie direkt vor dem Mann stand, er war so unglaublich riesig, er wartete darauf, dass sie sprach. „Guten Morgen Whitebeard“, stammelte sie etwas unbeholfen, Angesprochener antwortete mit einem Nicken und wartete, sie wollte irgendwas und er war zu gespannt, was es war. „Ich hab gehört, dass wir gleich bei einer Insel anlegen.. und ehm.. ich wollte fragen, ob ihr mich da rauslasst oder ob ich mit euch reisen darf..“, sie hatte es gesagt und ihr war es sichtlich unangenehm, sie sah ihn nicht an und starrte auf ihre Füße. Ihr Gegenüber sagte immer noch nichts und es verunsicherte sie, sie sah auf und konnte ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes sehen. Er lächelte nicht gehässig, eher warm und liebevoll, dann sprach er: „Wir überlegen uns noch eine Lösung für dich, solange bleibst du auf dem Schiff und bist unser Gast.“ Sie konnte nicht fassen, was er gesagt hatte. Meinte er es wirklich Ernst? Es hörte sich nicht nach einem Witz an, sie sah ihn mit großen Augen an. Sie war ihm in diesem Moment so dankbar, dass sie auf sein Bein zu rannte und es umarmte, da sie viel zu klein war, um ihn zu umarmen. Dann spürte sie plötzlich eine viel zu große Hand, die ihren Kopf tätschelte. Sie ließ sein Bein wieder in Ruhe und trat etwas zurück, um ihn ansehen zu können „Danke, danke, danke“, sagte sie ausdrücklich. Er sah das kleine strahlende Mädchen vor sich an „Solange du auf diesem Schiff bist, musst du meinen Befehlen Folge leisten. Du darfst an Land, aber gehst mit Thatch und bleibst immer bei ihm, verstanden?“, sie nickte heftig und sagte: „Jap, danke.“ Sie ging wieder unter Deck, auf der Suche nach dem Kommandanten, sie musste ihm diese freudigen Nachrichten erzählen und vor allem wollte sie wissen, was sie auf der Insel machen würden. Könnte sie ihn vielleicht doch fragen, ob er ihr ein paar Sachen kaufen könnte? Nein, sie hatte schon genug von diesen Leuten bekommen, jetzt sollte sie nicht übertreiben. Sie wollte gerade den großen Essenssaal betreten, als sie in jemanden rein lief. Völlig überwältigt von der Wucht, landete sie nicht gerade schmerzfrei auf den Hintern, leise sagte sie „Autsch“ und blickte auf die Hand, die ihr hingehalten wurde. Sie sah zu der Person, der sie gehörte, und ließ sich grummelnd auf die Beine helfen. Wie hätte sie gegen Jozu ankommen sollen? Der Typ war ein Schrank! Bei jedem Anderen wäre es genauso verlaufen, nur vielleicht mit weniger Schmerzen. „Tut mir leid Kleines, alles in Ordnung?“, fragte er und sah sie entschuldigend an. Sie rieb sich ihr Hinterteil und nickte „Ja, ist schon okay. Kannst du mir sagen, wo Thatch ist?“, „Er ist im Lagerraum für Speisen, geh einfach durch die Kombüse und dann immer geradeaus, du wirst es schon finden“, antwortete er und wuschelte ihr durch die Haare. Etwas griesgrämig sah sie ihm hinterher. Er hatte ihr einfach durchs Haare gewuschelt, so etwas machte man doch nur bei Kindern und sie war schließlich keines mehr, in ihren Augen zumindest. Die Rothaarige ging durch den Gang des Saals und betrat die Kombüse, einige Männer standen dort und beseitigten die Spuren des Frühstücks. Verunsichert ging sie an ihnen vorbei und lächelte zaghaft, sie bekam ein Lächeln zurück und entspannte sich. Am Ende der Kombüse sah sie einen Durchgang, sie betrat ihn und sah mehrere Regale und Schränke. Es erinnerte stark an eine Bibliothek, nur waren die Regale gefüllt mit Essen und nicht mit Büchern. Sie ging an den Regalen vorbei und sah in jeden Gang, doch kein Kommandant mit Haartolle zu sehen. Wo er wohl war? Sie entschied sich dafür, ihn einfach zu rufen: „Thatch?“, sie lief weiter „Thahaatch“, rief sie etwas genervter. Sie war am letzten Gang angekommen und sah in der hintersten Ecke den Brünetten, wie er wild auf einem Block kritzelte, er hatte sie überhaupt nicht bemerkt. Sie trat zu ihm und zuppelte an seinem Hemd, er beachtete sie immer noch nicht, war viel zu vertieft in seinen Gedanken. Irgendwann hatte Lio genug und sie stupste ihn in den Bauch, ganz oft und irgendwann schreckte er zusammen „Was zum.. Lio! Was sollte das?“, er sah sie verwirrt an „Ich bin gerade dabei eine Liste anzufertigen, was alles gekauft werden muss“ erklärte er ihr. „Na, ich hab dich die ganze Zeit gerufen und du hast mich einfach ignoriert“. „Die ganze Zeit?“ „Jaha, ich hab dich gerufen, mehrmals, und als ich neben dir stand, hast du immer noch nicht reagiert.“ Thatch sah sie etwas verdutzt hat, konnte sich nicht vorstellen, dass er mit seiner Aufgabe so sehr beschäftigt war. „Aber egal jetzt! Der Opa hat gemeint, ich darf erst mal bei euch bleiben, als ein Gast. Ich muss seine Befehle befolgen und er hat gesagt, ich darf auf die Insel!“, der Brünette war immer noch etwas überrascht von seiner Abwesenheit und hatte ihre Worte nur aufgefasst. Er war dabei sie zu verarbeiten und verstand, dann grinste er „Ja das freut mich doch! Du darfst auf die Insel? Wer ist denn dein Begleitschutz?“, „Begleitschutz? Tze!“, sagte sie beleidigt und verschränkte ihre Arme, er ging in die Hocke und lächelte sie an, nicht hämisch, ganz freundlich „Ach, hab dich nicht so, wer geht mit dir?“, „Na du, alter Mann!“, „Freut mich, wir müssen aber erst mal mit meiner Division die Vorräte aufstocken und jetzt komm, wir müssten gleich da sein.“ Er stand wieder auf und griff nach ihrer Hand. An Deck sahen sie, wie die Segel eingeholt wurden und man den Anker sinken ließ. Marco kam zu ihnen „Wie ich sehe, weißt du Bescheid. Pass gut auf sie auf“, sagte er zu seinem Kameraden und verschwand so schnell, wie er gekommen war. „Warum denkt eigentlich jeder, dass ich Hilfe brauche?“ fragte sie den Kommandanten, der noch immer ihre kleine Hand festhielt. „Das denken wir doch gar nicht Kleines, wir wollen nur sicher sein, dass dir nichts passiert“ meinte er ernst. Er hatte das junge Mädchen schon beim ersten Aufeinandertreffen ins Herz geschlossen. Vater hatte mit ihm und den anderen Kommandanten schon darüber gesprochen sie aufzunehmen, damit wäre sie das bisher jüngste Mitglied der Whitebeardpiraten. Ihre Fähigkeiten und auch ihre Vergangenheit sprachen dafür, bald würde der Captain es ihr schon sagen. Thatch machte sich keine Gedanken über ihre Antwort, sie wollte Piratin werden, so konnte sie es und sie wäre niemals alleine. Die Ersten gingen schon vom Schiff, der vierte Kommandant nickte seinem Vater nochmal zu und ging dann ebenfalls mit der Kleinen an der Hand an Land. Nach über vier Wochen betrat sie das erste Mal wieder eine Insel. Es war völlig ungewohnt kein dauerhaftes Schwanken zu spüren und sie war froh, dass Thatch immer noch ihre Hand hielt. Sie blieben stehen und langsam sammelten sich Menschen um sie herum, der Brünette ließ ihre Hand los und teilte seinen Kameraden die Aufgaben zu. Nachdem jeder seine Aufgabe erhalten hatte, standen nur noch Lio und Thatch da „Und was müssen wir holen?“ „Wir holen dir jetzt erst mal eigene Kleidung, wie wäre das?“, sie schaute ihn mit großen Augen hatte. Hatte sie sich verhört? Sie wollte ja wirklich eigene Sachen haben, aber fand es zu unverschämt nach all dem jetzt auch noch etwas zu bekommen. „Wir müssen nicht.. ich meine.. ach schon gut“, verwundert sah der Kommandant die Rothaarige an „Wieso müssen nicht? Klar müssen wir, du hast schließlich nichts“, „Aber ihr habt schon so viel für mich gemacht, du musst das nicht für mich tun, wirklich“, versuchte sie ihm zu erklären. Er verstand schnell, sie hatte das Gefühl in ihrer Schuld zu stehen und wollte nicht noch tiefer reinrutschen, doch Thatch sah da kein Problem. Bald wäre sie ein Mitglied der Bande und spätestens da hätte Vater ihr etwas gegeben, wieso also nicht jetzt? „Du machst dir viel zu viele Gedanken“, er tätschelte ihren Kopf und nahm sie einfach bei der Hand, er würde keine Widerworte zulassen. Den Weg über blieb es still, schnell erreichten sie das Dorf und der Brünette war schon direkt auf der Suche nach einem Kleidergeschäft für Kinder. Irgendwann hatte er eins entdeckt und zog die Kleine mit sich rein. Sie stand nur da, bewegte sich nicht. Sie wollte ihm nicht noch mehr schulden. Thatch schüttelte nur den Kopf „Wenn du nichts aussuchst, werde ich einfach tütenweise Kleidung mitnehmen, ich weiß ja eben nicht, was du magst und was dir passt.“ Sie hatte endlich zu ihm hochgeblickt, ihr Blick war betrübt und sie schien zu schmollen. Sie wusste, was er gemeint hatte, wusste ganz genau, dass er sie provozierte und sie entschied sich einfach dazu, selbst loszuziehen und zu schauen. Lieber wenige Sachen, die passten und ihr gefielen, anstatt unendlich viele Sachen, wovon ihr womöglich nichts passte und vor allem nichts gefiel. Sie entschied sich für einfache Kleidung, kurze Hosen bis zum Knie in mehreren Farben und dazu ein paar T-Shirts. Die Rothaarige versuchte zu errechnen, wie viel sie wohl brauchte? Ein paar mehr wäre sicherer, aber das wollte sie nicht. Sie nahm nur das Nötigste. Etwas peinlich war es ihr dann, als sie sich noch Unterhosen schnappte. Nie hatte das Mädchen sie selbst gekauft, ihre Mutter war dafür zuständig. Mit geröteten Wangen ging sie zu dem Brünetten, der in einem seiner Kochbücher las. Als er unter dem Buchrand kleine Füße sah, schaute er sie überrascht an „Schon fertig?“, sie nickte und hielt ihm einen kleinen Stapel an Kleidung entgegen. „Das ist doch viel zu wenig, such dir doch noch was, ich warte“, „Thatch.. das reicht wirklich“, man sah sehr deutlich, dass es ihr unangenehm war. „Du bist wirklich unglaublich, weißt du das?“, Er nahm ihr den Stapel ab und ging zur Kasse, erleichtert atmete sie auf. Er hatte sich geschlagen gegeben, das beruhigte sie. An der Kasse sah die Verkäuferin die Beiden freundlich an, der Brünette legte den kleinen Haufen an Kleidung auf den Tisch und meinte: „Wir schauen noch, ich wollte es nur ablegen, wenn es in Ordnung ist“, „Aber natürlich, lassen sie sich ruhig Zeit“, erwiderte sie mit freundlicher Stimme. Der vierte Kommandant griff einfach nach der Hand des Mädchens und zog sie mit sich, er machte Halt vor bunten Kleidern und zeigte mit einem Finger darauf „Wie findest du das?“, sie schüttelte nur den Kopf, sie fand es schön, aber sie wollte nicht noch mehr Aufwand für ihn sein. „Mhpf, na gut“, Er nahm mehrere Sachen in die Hand und fragte sie immer wieder, ob es ihr gefiel, doch sie verneinte jedes Mal. Irgendwann begriff er, dass sie das mit Absicht tat. Er hockte sich wieder vor sie hin, damit sie auf Augenhöhe waren, „Hör mal, ich möchte nicht, dass du so traurig guckst und ich möchte dir doch nur eine Freude machen, wärst du bitte so freundlich und lässt das zu?“ Ihr Blick war immer noch zaghaft, so kannte er sie gar nicht. Sie war immer so glücklich, energiegeladen und vor allem frech. Und dann, ganz unerwartet, nickte sie. Thatch lächelte sie breit an und stellte sich wieder aufrecht hin „Also, ein paar Kleidchen?“, „Jap, das Erste war schön“, kaum ausgesprochen, zog er sie mit sich. Sie suchte sich ihre Größe raus und legte es über den Arm. Es ging noch eine ganze Weile so, bis sie ungefähr das Dreifache ihres ersten Haufens zusammen hatten. Sie verabschiedeten sich freundlich von der Dame und verließen das Geschäft. Die Kleidung würde für die nächste Zeit reichen, je nachdem, wie schnell sie wachsen würde. Thatch nickte freudig, damit wäre ein Punkt von dieser Liste auch abgehakt. „Hast du Hunger?“ „Ouh ja, können wir Pudding essen?“, „Bei Hunger möchtest du Pudding essen? Wie willst du davon satt werden?“, „Na, wenn ich ganz viel Pudding esse, bin ich satt“, er schüttelte lächelnd den Kopf, sie war wirklich noch ein Kind. Er hatte einen kleinen Stand entdeckt, an dem sie Spieße verkauften, davon könnten sie sich welche holen. Der Brünette wies das Mädchen an, sich auf eine Bank zu setzen und zu warten, sie nickte nur und sah ihm hinterher, wie er zu dem Stand ging. Er kam mit einigen zurück und drückte ihr einen in die Hand „Danke“ sagte sie und biss ab, „Pudding gibt’s später“ und damit aßen sie im Stillen. In Gedanken versunken, überlegte Thatch, was sie noch alles für sie kaufen mussten. Irgendwann fiel ihm auf, dass sie gar keine Schuhe gekauft hatten, genauso wenig eine Jacke, falls sie mal an einer Winterinsel vorbeikommen würden. Er hatte bereits aufgegessen und sah, wie sie gerade mal bei der Hälfte war und verzweifelt versuchte, das Fleisch vom Spieß zu ziehen. Er musste schmunzeln, einfach zu niedlich die Kleine. Irgendwann war auch sie fertig und sie machten sich auf den Weg. Lio wusste nicht, was er noch vor hatte und trottete einfach neben ihm her, vor einem Schuhgeschäft machten sie Halt. Sie sah ihn abwartend an, doch er wies sie an vorzugehen. Sie betrat den Laden und das Bimmeln einer Glocke ertönte, ein kleiner Mann kam aus den hinteren Räumen vor und begrüßte sie freundlich. Hier verlief der Einkauf eindeutig schneller, sie hatte sich für Sandalen entschieden. Thatch dachte mit und sagte ihr, sie solle sich noch wintertaugliches Schuhwerk aussuchen. Nach kurzer Zeit hatten sie das Geschäft verlassen und waren auf dem Weg zum ersten Geschäft. Auf dem Weg dorthin entdeckten sie einige aus seiner Division, sie hatten ihre Aufgabe bereits erledigt und hatten dafür den restlichen Tag frei. So lief das immer bei der vierten Division. Es war inzwischen Nachmittag und sie waren froh, endlich alles eingekauft zu haben. Sie machten sich auf den Weg zurück zur Moby Dick, sie begrüßten den alten Hünen im Thron und verschwanden unter Deck. Lio wollte auf die Krankenstation gehen, doch der Kommandant führte sie durch einen Gang, den sie bisher noch nie betreten hatte. Vor einer Tür blieb er stehen, öffnete diese und trat ein. Sie standen in einem recht kahlen Zimmer. In der Ecke rechts stand ein kleines Bett, daneben ein kleiner Tisch über diesem befand sich ein Bullauge. Links gegenüber vom Bett stand ein großer Schrank, direkt rechts von ihr neben der Tür war ein Schreibtisch und dazu ein Stuhl. Thatch stellte die Tüten ab und drehte sich zu ihr, sie stand noch immer im Türrahmen und sah den Brünetten fragend an. „Wo sind wir hier?“, fragte sie ihn, er lächelte „In deiner Kajüte, was dachtest du denn?“, „Aber wie..“, sie hatte die Frage nicht aussprechen können, er unterbrach sie „Wir haben von Vater erfahren, dass du vorerst unser Gast auf unbegrenzte Zeit bist. Marco meinte, dass du nicht Ewigkeiten auf der Krankenstation bleiben kannst, im Falle es passiert etwas. Deshalb haben wir dir diese freie Kajüte zugeteilt, stört es dich?“ Sie trat einen Schritt in das Zimmer und sah zu Boden, das Lächeln verschwand von seinem Gesicht und er fragte sich, was sie hatte. Sie sah auf, lächelte zaghaft, in ihren Augen sammelten sich Tränen. Bevor er verstand, lief die erste Träne ihre Wange hinab. „Hey..“ sagte er leise, damit hatte er nicht gerechnet, warum weinte sie? „Ihr seid so unglaublich nett zu mir, wieso? Ihr kennt mich doch gar nicht, ich bin nur ein kleines Mädchen, ihr wisst doch nichts über mich. Ihr habt mich rausgeholt, befreit, mitgenommen. Ihr habt meine Schmerzen gelindert, habt euch um mich gekümmert.. Ihr lasst mich bei euch mitfahren, obwohl ich nur ein fremdes kleines Mädchen bin, du kaufst mir einfach so viele Sachen. Jetzt noch diese Kajüte. Ich versteh einfach nicht..“, als sie gesprochen hatte, fielen noch mehr Tränen ihr Gesicht hinab. Der Kommandant vernahm, dass diese Tränen keine aus Trauer waren, sie war berührt von all der Freundlichkeit, die man ihr gab. Er überwand den letzten Schritt zu ihr und nahm ihr die Tüte ab, stellte diese auf den Boden und nahm das Mädchen in die Arme. Sie fühlte sich so unglaublich geborgen, wie lange war es her, dass man sie in den Arm genommen hatte? Ihre Mutter war die letzte Person gewesen und seitdem sie gestorben war, brauchte Lio diesen Halt nur noch mehr, doch keiner gab ihn ihr und nun? Nach allem, was geschehen war, wurde sie in den Arm genommen. Sie weinte sich bei Thatch aus, wegen allem. Sie vermisste ihre Mutter, war allein, niemand hatte ihre Trauer geteilt, musste es irgendwie verkraften, hatte es verdrängt und nun kam es wieder hoch. Auch die Zeit bei der Marine, die Wochen in der Gefangenschaft. An sich nichts schlimmes, doch diese Worte von dem Käpt'n zur See hatten sie tief getroffen, er hatte von ihrer Mutter gesprochen, sie verspottet, sich über ihre Schwäche lustig gemacht, hatte erzählt, wie er sie verletzt und gequält hatte. All die Last fiel in diesem Moment von ihren Schulter, sie weinte, hörte gar nicht mehr auf zu weinen. Der vierte Kommandant wusste nicht so recht, was er tun sollte, hielt sie einfach in seinen Armen und strich über ihren Rücken. Nach einer Weile wurde es weniger und hörte schließlich gänzlich auf. Er hatte sie losgelassen und ihr in ihre verweinten Augen geschaut, er wollte diesen Schmerz nicht in ihrem Gesicht sehen, sie sollte unbeschwert lächeln, leben wie ein Kind. Sie sah ihn an und lächelte ganz schüchtern „Danke“, „Nicht dafür“, antwortete er und strich über ihren Kopf. „Die meisten werden heute Abend nicht an Bord essen, deswegen wird nicht groß gekocht, möchtest du mir helfen?“, ihr Lächeln wurde etwas breiter und sie nickte „Deine Sachen räumen wir danach ein oder morgen, wir haben genug Zeit“, „Okay“, sagte sie und gemeinsam gingen sie zur Kombüse. Sie versuchte sich den Weg zu merken, doch irgendwie ging es an ihr vorbei. Sie war froh hier zu sein, wirklich froh darüber, dass diese Piraten das Marineschiff angegriffen hatten. Was wäre sonst mit ihr passiert? Sie wollte es sich nicht ausmachen, war im Moment einfach nur glücklich. In der Kombüse fragte er sie: „Wie wäre es mit Nudeln?“, ihr Augen strahlten „Ouh ja!“, er bereitete alles vor und wies sie an, Eier aufzuschlagen. Ein Leichtes für sie, damals hatten Lio und Lina zusammen gebacken, ob Thatch auch mal mit ihr backen würde? Er war dabei Fleisch zu würzen und legte es danach in eine Pfanne, dann machte er sich daran Gemüse zu putzen und zu zerkleinern, zwischenzeitlich schaute er immer wieder zu Lio, die immer wieder ein Ei in die große Schale schlug. Bevor er nach dem Fleisch schaute, gab er ihr einen Schneebesen und salzte das Ei. „Einfach nur rühren bis es gut vermischt ist“, damit schaute er auf das brutzelnde Fleisch und wendete es. Heute sollte es gebratene Nudeln mit Gemüse und Pute geben, einfach zu machen, schmeckte immer gut und vor allem würde die Kleine davon begeistert sein, als Nachtisch würde er noch einen Pudding für sie machen, aber das sollte eine kleine Überraschung werden. Er holte das Fleisch aus der Pfanne und legte es vorerst auf ein Brett, nun würde das Ei gebraten werden „Danke schön, das reicht“, er nahm ihr die Schüssel ab und kippte den Inhalt in die Pfanne, währenddessen sagte er ihr, dass sie gleich das Fleisch schneiden dürfte, er würde es vorher aber zeigen, damit sie wusste, wie es sein sollte. In der Zeit des Wartens beobachtete sie ihn, er wirkte so professionell und arbeitete so schnell, sie hatte so unglaublich lange gebraucht für das Eieraufschlagen, aber was solls. Nachdem er das Ei in eine neue Schale getan hatte, trat er an das Brett mit dem Fleisch und deutete mit einem Handzeichen, dass sie zu ihm kommen sollte. Sie stand neben ihm und beobachtete, wie er schnitt, dünne Streifen. Jeder Streifen war gleich breit und sie war wirklich verblüfft davon mit welcher Perfektion er kochte und jetzt sollte sie sein Meisterwerk zerstören? 'Nein' dachte Lio sich, sie würde sich komplett darauf konzentrieren, das Fleisch genauso ordentlich zu schneiden, wie er es tat, sie würde ihr Bestes geben. In der neuen Pfanne vor dem Smutje briet er die Nudeln mit einigen Gewürzen, dazu gab er das kleingeschnittenen Gemüse, am Ende gab er das Ei dazu, fehlte nur noch das Fleisch. Er stellte die Flamme klein und sah zur Rothaarigen, welche sehr bemüht aussah. Er stellte sich daneben und war überrascht, wie ordentlich sie geschnitten hatte. Ähnlich wie seine Streifen waren ihre alle gleich breit, insgesamt aber etwas dünner als seine. Er sah weiter dabei zu und stellte fest, dass sie sich Zeit ließ und vollständig darauf konzentrierte, wie sie zu schneiden hatte. Er lächelte, sie war sehr ehrgeizig für ihr Alter, das hatte er auch schon im Kampf gegen sie festgestellt. Sie war fertig und sah ihn an, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich neben sie gestellt hatte „Wirklich gut gemacht, gerade zu tadellos. Ich bin stolz auf dich Kleine“, er nahm ihr das Brett ab und warf das Fleisch mit in die Pfanne. „Kann ich noch irgendwas machen?“, innerlich freute sie sich riesig über sein Kompliment, sie hatte ihr Ziel damit erreicht. „Du kannst schon mal rausgehen und schauen, wie viele denn da sind und dann Teller verteilen?“, es war eher eine Frage als eine Aufforderung, aber sie nickte und betrat den Speisesaal. Kaum einer war da, die meisten waren wohl auf der Insel und aßen dort. Dass der einzige Grund dafür allerdings Alkohol war, wusste sie nicht und verstand es, wenn doch, eh nicht. Nur einer der vielen Tische war besetzt und selbst da saßen nicht viele, eine überschaubare Anzahl von sechs Leuten. Innerlich nickte sie, das würde sie schaffen, acht Teller und acht Gabeln. Zurück in der Kombüse sagte sie „Sind nur sechs Leute da, also sind wir acht“, aus einem der Schränke kramte sie Geschirr heraus, aus einem Schubfach Gabeln, dann fragte sie: „Warum eigentlich? Ich meine, du kochst doch so gut und sie wollen lieber wo anders essen, obwohl es sie etwas kostet? Versteh ich nicht“, „Das musst du auch nicht“, lächelte er und sah ihr noch hinterher, wie sie wieder den Saal betrat. In der Zwischenzeit kam niemand dazu, sie ging zu dem Tisch und stellte vor jedem einen Teller ab. Sie sah einige fremde Gesichter, aber auch das des Schiffsarztes. „Den ersten Tag auf freiem Fuß heile überstanden?“, „Jap“, gab sie zur Antwort, sie wollte wieder in die Kombüse, doch sah sie, wie Thatch mit einer großen Schale den Saal betrat und auf sie zuging. Er stellte sie ab und setzte sich mit Lio zu den bereits sitzenden, jedem wurde aufgetan und sie begannen zu essen. Nach einer Weile sagte einer von den für Lio Fremden: „Ich wäre auch lieber im Dorf, aber ich muss gleich Wache halten“, „So schlimm ist es doch nicht, wir bleiben ja morgen auch noch hier“, „Aber nicht bis Abend“, sagte ein Anderer. Lio hörte still zu und fragte sich, was so schlimm daran war, in dem Dorf gab es doch nichts spannendes. Die Meisten waren nach dem Essen gegangen, bedankten sich vorher noch dafür und verschwanden dann. Sie hatten noch Aufgaben zu erledigen, deshalb durften sie leider nicht wie die Anderen in die Bar gehen. „Ich weiß gar nicht, was sie haben, das Dorf ist doch total langweilig“, sagte die Rothaarige irgendwann, der Schiffsarzt Tom lachte „Natürlich ist es für kleine Kinder wie dich langweilig. Aber dort gibt es genug Bars und die ziehen Piraten nun mal magisch an“m „Wieso denn? Was gibt es da?“ „Alkohol, Kleines“, sie hatte schon von ihrer Mutter davon gehört, ab und zu trank diese auch irgendwas, wenn sie sich richtig erinnerte, hieß es Sake oder so. Als sie probieren wollte, hatte ihre Mutter gemeint, dass es nicht gut für sie wäre und nur für Erwachsene gedacht sei. „Das ist doch was zum Trinken“ stellte sie irgendwann fest, Thatch mischte sich ein „Ja, aber es schmeckt nicht jedem und je nachdem wie man es verträgt, benebelt es deine Sinne“, sie sah ihn fragend an. Ein Getränk, welches die Sinne benebelte? Das war absolut nichts für sie, sie hatte doch gelernt auf ihre Umgebung zu achten, wieso sollte sie sich freiwillig so etwas antun. Sie mochte es jetzt schon nicht, was sich allerdings ändern würde, wenn sie es probieren würde. Bei ihrem Stammbaum würde man auch nichts anderes erwaten. Irgendwann meinte der Grauhaarige: „Willst du es mal probieren?“, völlig entrüstet sah der Brünette ihn an und wollte fragen, ob das sein ernst sei, doch Lio lehnte von allein ab. Tom zuckte nur mit den Schultern und aß seinen Teller leer, danach ging er auch direkt zurück auf die Krankenstation, er hatte noch einige Unterlagen zu sortieren und auf feiern mit den jungen Leuten hatte er keine Lust. Den Alkohol konnte er auch so genießen. Nach einer Weile waren die Zwei auch endlich fertig, zusammen hatten sie alles in die Kombüse geräumt, die Rothaarige sollte sich noch kurz an den Tisch setzen, er würde gleich nachkommen, meinte er. Sie war in Gedanken versunken und stellte irgendwann fest, dass vor ihr eine Schüssel stand, Thatch hielt ihr einen Löffel hin. Verwundert nahm sie ihn in ihre Hand und blickte dann in die Schüssel, überrascht stellte sie fest, dass es Pudding war. Ihre Augen begannen direkt wieder zu strahlen und sie löffelte sich den Pudding rein, immer wieder sagte sie zwischendurch, wie gut er schmeckte und was für ein Genie Thatch doch sei. Nachdem sie nun auch ihren Pudding bekommen hatte, brachte er sie in ihre neue Kajüte, diesmal hatte sie sich den Weg gemerkt, es war bereits dunkel und sie wäre beinahe über die ganzen Tüten gestolpert, doch der Kommandant hatte sie festgehalten. Er erklärte ihr noch, dass das Bad zwei Türen weiter rechts auf der gleichen Seite des Ganges war, es war ein Einzelbad, daher auch zu verriegeln. Er wünschte ihr eine gute Nacht und wollte schon gehen, doch sie hielt ihn auf „Thatch, warte bitte“, er hob eine Augenbraue und wartete. Sie stand vor ihm und wusste nicht, wie sie es in Worte fassen sollte, sie war ihm und allen Anderen so unendlich dankbar. Sie umarmte ihn einfach und sagte leise „Danke.“ Er lächelte und drückte sie auch kurz an sich „Immer gern“, danach ließ er sie allein. Lio war in diesem Moment einfach nur wunschlos glücklich, sie war nicht mehr allein. Schnell machte sie sich bettfertig und legte sich in ihr eigenes Bett. Sie dachte über diesen Tag nach und lächelte, sie fühlte sich wohl, schnell schlief sie ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)