Immer der Freiheit entgegen von kimikomuh ================================================================================ Kapitel 6: Fürs Erste ein auf Wiedersehen ----------------------------------------- Fürs Erste ein Aufwiedersehen Nachdem Lina der Vierjährigen ein paar einfache Übungen gezeigt hatte, um sich zum Beispiel aus einem Klammergriff zu lösen, widmete Shanks sich seiner Tochter. Die ersten Stunden fand die Kleine noch ziemlich witzig, allerdings änderte sich dies schlagartig, als sie erfuhr, was noch alles notwendig sei, um eine begnadete Schwertkämpferin zu werden. Er redete von Kondition, Konzentration und Kraft. Mit einem Holzschwert zeigte er ihr, wie man es zur Verteidigung hielt und wie man damit ausholte. Die drei befanden sich im Garten, die Brünette saß auf der Bank und sah den Rothaarigen dabei zu, wie sie einige Übungen wiederholten. Sie stellte dabei fest, dass ihre Tochter sich gar nicht schlecht anstellte, wenn man bedachte, dass sie erst vier Jahre alt war. Einige Bewegungen führte sie nach mehrfachen Wiederholen erstaunlich gut aus, bei anderen brauchten sie und ihr Vater sehr viel Geduld. Lina richtete ihren Blick aufs Meer und dachte nach. Lio war unglaublich entschlossen, sollte sie als Piratin darüber stolz sein oder sich als Mutter Sorgen machen? Wahrscheinlich beides, jedoch spürte sie nur Stolz in ihrer Brust. Jemand hatte sich neben ihr niedergelassen, sie blickte auf und sah den Rothaarigen, der sie breit angrinste. Die Brünette konnte sich nur zu gut an seinen Gesichtsausdruck vor zwei Tagen erinnern, als er erfahren hatte, dass seine Tochter Piratin werden wollte. ~*~ Shanks blickte seinem kleinen Mädchen hinterher, er konnte es nicht fassen. Was war denn vorgefallen, als sie fort waren? Nicht, dass er sich nicht darüber freuen würde, aber woher kam so plötzlich diese Entscheidung – Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Lina holte den Mann aus seiner Starre heraus „Vergiss nicht, den Mund wieder zu zumachen“, er blinzelte einige Male und schloss wie angewiesen den Mund. Er suchte nach Worten fand sie allerdings nicht „Wie.. ich meine, was? Ich dachte..hä?“, die Frau am Tisch verstand sehr wohl, was er fragen wollte, stocherte aber nach: „Was meinst du?“ Entsetzt blickte er die Brünette an, hatte sie gerade tatsächlich gefragt, was er meinte? Sie war doch von Anfang an der Meinung, dass man ihre Tochter nicht beeinflussen durfte, was Piraten anging, und jetzt wollte diese eine werden – mit VIER! „Was ich meine? Lina! Vor drei Jahren hast du noch gemeint, dass wir nicht voreilig handeln sollen und dass sie selbst entscheiden sollte und jetzt will sie ernsthaft Piratin werden! Was hast du ihr denn erzählt?“, „Hey, beruhig' dich mal“, sagte die Brünette und aß das restliche Brot von ihrem Teller. Shanks wollte sie gerade wieder fragen, als sie sprach: „Außerdem, hat sie das selbst entschieden, das war ich gar nicht. Und wenn du jemanden die Schuld dafür geben willst, dann gib sie Bardo“, „Der alte Sac..Mann aus dem Dorf?“ „Jep.“ Der Rothaarige knurrte, wusste er doch, dass der Opa was erzählen würde, immerhin war er selbst Pirat. „Was hat er ihr denn erzählt?“, „Anscheinend nichts, sie hat mich nämlich direkt ausgefragt“, „Was hast du ihr denn dann erzählt..?“, der Rote wurde hellhörig, er war gespannt aus welchen Gründen seine Tochter denn nun Pirat werden wollte. „Ich hab ihr von guten und bösen Piraten erzählt. Ich schätze ausschlaggebend war, dass ich gesagt hab, dass man frei ist.“ Ungläubig schaute er seine Frau an. Wegen Freiheit wollte sein Kind Pirat werden? Es gibt doch keinen schöneren Grund! Er grinste breit. „Sie will keine Zähne mehr putzen, deshalb.“ Er runzelte die Stirn „Wie jetzt“, „Na, ich hab ihr gesagt, dass man frei von Regeln und Gesetzen ist und dann war das für sie wohl der Grund schlechthin.“ Der Blick des Piratencaptains hatte sich noch nicht geändert, schließlich wurde er mit einem Ellbogen in die Seite gestupst. „Als ob ihr einen besseren Grund hättet“, die Brünette grinste ihn frech an „Das stimmt doch gar nicht..“ er schmollte. Als Lina das sah, konnte sie nicht anders und lachte los. Viel zu oft verhielt er sich wie ein kleines Kind, so süß unser Shanks. „Freust du dich eigentlich gar nicht?“, „Doch eigentlich schon..“, „Warum ziehst du dann so ein furchtbar langes Gesicht, mh?“ Er legte den Kopf schief und dachte nach. Ja, wieso eigentlich? Auf die Schnelle hatte Lina abgeräumt und stand schon an der Tür „Also ich werde unserer Tochter jetzt einige Griffe zeigen, wenn du schmollen willst, kannst du ja hier bleiben“, sie öffnete die Tür und drehte sich nochmal um „Sie will übrigens Schwertkämpferin werden“, damit verließ sie das Haus. Ein völlig verwirrter Piratenkaiser saß noch immer am Küchentisch und dachte über die Ereignisse nach. Erstens, seine Tochter wollte Piratin werden, um frei zu sein, mal ganz unabhängig davon inwiefern frei. Zweitens, sie wollte schon jetzt mit vier ihr Training beginnen und drittens, sie wollte Schwertkämpferin werden. Er atmete tief ein und aus, war das gerade wahrhaftig echt oder doch nur ein Traum, der aufgrund seiner Alkoholeinnahme entstanden war? Er erhob sich vom Stuhl und vergewisserte sich. Durch das Fenster konnte er eindeutig seine Frau und sein Kind sehen. Der Rothaarige begab sich immer noch ungläubig in den Garten und schaute dem Geschehnis vor ihm zu. Die Rothaarige stand vor ihrer Mutter und wurde in einem Klammergriff festgehalten, sie versuchte sich mit sämtlicher Kraft daraus zu lösen, scheiterte aber kläglich. Die Brünette ließ sie los und erklärte ihr erneut, was zu tun war. Nach weiteren Anläufen hatte sie es geschafft sich aus dem Griff zu befreien und lag nun keuchend auf dem Boden. „Du darfst nicht so viel Kraft aufwenden“, sagte der Rothaarige und überwand die letzten Schritte. „Du brauchst eine richtige Technik, du musst die Schwachstelle finden und diese zu deinem Vorteil machen.“ Es war für sie ein Ansporn eine solche Unterstützung von ihrem Vater zu hören, sie rappelte sich auf und ließ sich erneut von ihrer Mutter, wenn auch widerwillig ihrerseits aus, in die Mangel nehmen. Das Mädchen konzentrierte sich, ab und zu drückte sie und spürte den starken Druck, der von Lina ausging. Und dann.. hatte sie tatsächlich einen Punkt gefunden, wo der Druck nicht gleichmäßig stark verteilt war und drückte die Arme der Brünetten nach Außen. Ihr Vater lächelte stolz und auch Lina musste lächeln, wenn auch verwundert über die schnelle Wendung. Shanks setzte sich auf die Bank und sah seinen Frauen dabei zu, wie diese weitere Griffe übten. ~*~ „Vielleicht sollte sie in ein Dojo, wenn ihr wieder weg seid“, grübelte die Brünette. „Ich meine, ich kann nicht wirklich mit dem Schwert kämpfen, da wäre ich ihr keine Hilfe.“ Der Mann neben ihr antwortete nicht, er überlegte, wie er ihr das nun kommende erklären sollte. Lina sprach erneut: „Allerdings gibt es auf der Insel kein Dojo und ich werde sie definitiv nicht auf eine andere Insel bringen. Glaubst du es reicht, wenn du ihr die Grundstellungen zeigst und sie sie selbst übt? Eigentlich reicht das doch, oder? Außerdem gibt es ja noch Bücher, in der die Formen dargestellt sind. Sobald sie lesen kann, werde ich ihr welche organisieren.“ Der Rothaarige hatte noch immer nicht geantwortet „Shanks? Hörst du mir zu?“ Irgendetwas belastete ihn, das konnte die Brünette sehr deutlich erkennen, was war es? „Shanks..?“, „Ich kann euch in nächster Zeit nicht mehr besuchen. Die Marine ist ziemlich aufmerksam geworden. Ich habe letztens sogar Mihawk getroffen, er wollte der Vermutung der Marine nachgehen und schauen, ob es stimmt. Wir sind zu oft hier, es ist inzwischen aufgefallen..“ Es blieb still, Lina dachte über seine Worte nach. „Du hast Mihawk getroffen? Er hat dich sozusagen gewarnt? Unglaublich, dass er seinerseits immer noch nicht behauptet, dass ihr Freunde seid“, „Du kennst ihn doch. Aber der springende Punkt ist, dass ich.. dass wir erst mal nicht hierher können“, „Was heißt erst mal?“, „Ein paar Jahre“, damit war es wieder still. Die Brünette spürte eine Kälte in ihr aufsteigen. War es wirklich so schlimm, dass sie sich erst in ein paar Jahren wiedersehen würden? Wie sollte sie das schaffen, wie sollte sie es solange aushalten ohne ihn und den Anderen und vor allem, was sollte sie Lio erzählen? Sie bemerkte gar nicht, wie sich eine Träne aus ihrem Auge stahl und ihre Wange hinab lief. Shanks hatte sie die ganze Zeit im Blick behalten, um ihre Reaktion zu sehen. Mit dieser hatte er allerdings nicht gerechnet. Er legte seinen Arm um sie und zog sie näher an sich heran. „Tut mir leid“, flüsterte er leise. Mittlerweile hatte sie sich noch näher an den Rothaarigen gedrückt, die Tränen flossen, sie konnte sie nicht mehr beherrschen. Sie konnte ihn nicht gehen lassen und vor allem wollte sie nicht. Die Beiden waren so sehr mit sich beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommen hatten, dass Lio vor ihnen stand. „Mama, alles okay?“, Angesprochene entzog sich aus der Umarmung des Rothaarigen und wischte sich umgehend die Tränen aus dem Gesicht. „Ja Liebes, alles gut“, sie zwang sich zu einem Lächeln, ihre Tochter war noch nicht wirklich überzeugt. „Wieso hast du dann geweint?“ Lina suchte nach einer plausiblen Erklärung, fand aber keine. Glücklicherweise war Shanks etwas eingefallen: „Weißt du Lio, ein alter Freund von uns ist ziemlich krank“, „Ein alter Freund? Etwa Ben? Oder Yasopp? Oder Lou? Oder überhaupt einer aus deiner Crew?“, „Nein Kleines, ihnen geht es gut. Du kennst unseren alten Freund nicht“, „Wie heißt er denn?“ „Ehm.. Tom“, „Dann sag Tom das nächste Mal, wenn du ihn siehst, gute Besserung von mir. Und Mama, du darfst nicht traurig sein, Tom wird bestimmt wieder gesund.“ Die Kleine stellte sich vor ihre Mutter und streckte wie früher schon immer ihre Arme aus. Sie wurde auf den Schoß der Brünetten gehoben „Nicht traurig sein“, damit gab sie ihrer Mutter noch einen Schmatzer auf die Wange. Sie bedankte sich und drückte das kleine Mädchen ganz fest an sich. „Schatz, du stinkst“, sagte die Brünette zu ihrer Tochter, welche beleidigt wegschaute und sich aus der Umarmung ihrer Mutter gelöst hatte, Shanks prustete los. „Stimmt doch gar nicht!“ sie streckte ihrer Mutter die Zunge raus und sprang von ihrem Schoß. Der Rothaarige konnte nicht anders „Stimmt leider doch.“ Lio schaute ihre Eltern beleidigt an „Ihr seid so gemein“, sie schob ihre Unterlippe vor und schmollte. Lina lachte inzwischen auch und stand von der Bank auf „Wie wäre es, wenn wir dich einfach baden, damit du nicht mehr stinkst?“, sie antwortete nicht und schaute beleidigt zur Seite. Natürlich wollte sie baden, schließlich stank sie. Die Brünette ging vor dem Mädchen in die Knie „Jetzt sei bitte nicht mehr beleidigt“, versuchte sie sich zu entschuldigen und gab sie ihr einen Kuss auf die Stirn. Shanks erhob sich auch von der Bank „Kommt bitte zum Schiff, wenn ihr fertig seid“, er gab beiden einen Kuss und verschwand Richtung Hafen. Die beiden Frauen blickten dem Piratencaptain verwirrt hinterher, Lina dachte sich nichts dabei und begab sich mit der Kleinen ins Haus. Der Rothaarige hatte nachgedacht, ihm würden nur noch wenige Tage mit ihnen bleiben, also sollte er sie nutzen. Auf dem Weg zur Red Force bemerkte er, wie es langsam dunkel wurde, wie lange hatten sie trainiert? Als das Schiff in Sichtweite war, konnte er schon einige seiner Nakamas erkennen, er lief gerade den Steg entlang, da ertönte eine Stimme vom Schiff: „Schon zurück Captain?“, „Ja, es gibt etwas vorzubereiten“, seine Schritte vergrößerten sich. An Deck angekommen, kamen die ersten Fragen: „Was denn vorbereiten, eine Feier?“ Freude machte sich innerhalb der Crew bereit, eine Feier war immer etwas tolles, egal wie oft eine stattfand. „Nicht direkt, ihr werdet heute im Dorf feiern, ich brauch das Schiff heute für mich“, „Captain?“ die Crew war verwirrt, was hatte der Rote vor? „Es soll eine Überraschung für Lina und Lio werden, also macht, dass ihr verschwindet.“ Noch immer waren einige verwirrt, gingen aber langsam vom Schiff, als Yasopp und Lou sie mit sich vom Schiff gingen. Als Shanks seinen Smutje sah, hielt er ihn zurück „Sam, könntest du bitte etwas kochen?“, Angesprochener dachte kurz nach „Für Lina und Lio?“, der Rothaarige nickte „Dann weiß ich, was ich machen werde“, damit verschwand er unter Deck. Inzwischen war die Red Force so gut wie leer, an Deck befanden sich nur noch zwei – Captain und Vize. „Was hast du vor?“, „Ich will ihnen nur einen unvergesslichen Abend bereiten, mehr nicht“, „Dann viel Spaß“, er klopfte seinem Captain auf den Rücken und verschwand. Nun war er fast allein, fehlte nur noch sein Smutje. Besagter kam an Deck „Es steht alles bereit, für jeden ist etwas dabei. Bald essen wäre gut, noch ist es heiß“, „Danke Sam“, „Nichts zu danken Captain, viel Spaß“ damit war er auch verschwunden. Shanks begab sich an die Reling und schaute auf das dunkle Meer und den voller Sternen übersehenen Himmel. Bald würde er wieder in See stechen und seine größten Schätze zurücklassen, diesmal für eine unbestimmte Zeit. Könnte er sie einfach mitnehmen? Die Gefahr, dass die Marine Lio entdecken würde, wäre um einiges größer. Sie würde nur für ihre Herkunft ein Kopfgeld bekommen und dann wäre man hinter ihr her, keine Minute mehr in der sie frei sein konnte. Das wollte er für seine Tochter nicht, da verzichtete er lieber darauf sie zu sehen. 'Man kann sich ja schreiben..' dachte er sich und seufzte. Die Briefe könnte man genauso gut abfangen und das Geheimnis wäre gelöst. „Mama, was machen wir auf dem Schiff?“, „Ich weiß es auch nicht, wird bestimmt eine Überraschung von deinem Papa sein“, „Ouh ja toll, ich liebe Überraschungen. Können wir endlich los? Ich will sehen, was die Überraschung ist!“ Lina verdrehte die Augen. Erst lässt sich ihre Kleine von oben bis unten bedienen und jetzt konnte sie keine fünf Minuten warten „Gib mir noch fünf Minuten, okay?“, widerwillig antwortete Lio: „Ja, okay“ und setzte sich in die Küche auf einen Stuhl. Lina betrat fertig umgezogen die Küche „So, wir können gehen“, die Kleine blickte auf und ihre Augen wurden groß „Oh Mama, du siehst voll hübsch aus!“, die Brünette lächelte nur. Sie hatte sich nach all den Jahren mit Lio mal wieder herausgeputzt. Sie hätte es vor einiger Zeit, als ihre Tochter schon etwas selbstständiger wurde, machen können, doch gab es dazu keinen Anlass. Und nun gab es einen, Shanks war da. Lina nahm ihr Kind bei der Hand und begab sich mit ihr zum Hafen. „Was glaubst du, was für eine Überraschung es ist? Ich hoffe es sind ganz viele Süßigkeiten!“, die Brünette konnte nicht anders und schüttelte einfach den Kopf „Von zu vielen Süßigkeiten gehen deine Zähne kaputt“, „Nicht, wenn ich immer putze“, „Was du ja auch so oft machst, nicht wahr?“ sie zwinkerte ihrer Tochter zu, welche wieder schmollte. Sie wuschelte durch die roten Haare und bekam ein quengelndes „Ey..“ zu hören. Als die Kleine die Red Force sah, wurde ihre Laune direkt besser, sie ließ die Hand ihrer Mutter los und lief über den Steg auf das Schiff. „PAPA!“, schrie das kleine Mädchen mit einer gewaltigen Lautstärke. Lina ging ihr gemächlich hinterher und lächelte die beiden Rothaarigen an. Shanks hatte sie in die Arme genommen und drückte sie fest an sich. Als er Lina anschaute, stockte ihm der Atem. Er hatte sie lange nicht mehr in einem so schönen Kleid gesehen, das letzte Mal muss bestimmt fünf Jahre zurückliegen? Sie sah atemberaubend schön aus. Er ging mit Lio in seinen Armen zur Brünetten und gab ihr einen Kuss „Du siehst bezaubernd aus“, „Ach, hör auf“, sagte Lina mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht „Aber er hat doch recht“, gab die Kleine von sich. Der Rothaarige setzte seine Tochter wieder auf den Boden, sofort rannte sie übers Deck, um nach der Überraschung zu suchen. Ihr fiel auf, dass niemand sonst anwesend war „Wo sind denn die anderen?“, Lina war es ebenfalls aufgefallen. „Macht euch darüber keine Gedanken. Hunger?“, von der Kleinen kam ein eifriges „Ouh ja! Du hast ja gar keine Ahnung, wie hungrig ich bin“, „Ich kann's mir vorstellen“, grinste er seine Tochter an und wuschelte ihr durch die Haare. Wieder schmollte sie beleidigt „Wieso macht das eigentlich jeder?“, nun antwortete die Brünette „Na, weil du so süß bist“, „Ich bin Pirat, ich bin nicht süß!“. Shanks grinste „Noch bist du nicht Pirat. Und jetzt ab in die Kombüse, das Essen wird noch kalt.“ Zu dritt gingen sie unter Deck und betraten die Kombüse. Was sie vorfanden, verblüffte sie alle, hatte doch keiner mit gerechnet, was Sam für ein Festmahl in so kurzer Zeit zaubern würde. Freudig klatsche Lio in die Hände und setzte sich umgehend an den Tisch. Ihre Eltern taten es ihr gleich und begutachteten sämtliche Speisen auf dem Tisch. „Sam ist ein unglaublich“, sagte Lina leise, Shanks nickte und das Mädchen machte sich gerade über einen Teller mit Spaghetti mit Bolognese her. Sie liebte es und könnte es wahrscheinlich den ganzen Tag über essen, unglaublich. Lina tat sich etwas Reis mit Gemüse und Fleisch auf, Shanks tat es ihr gleich. „Guten Appetit“, sagten sie synchron und probierten die erste Portion – Überwältigend. Lio nuschelte mit vollem Mund auch irgendwas, was man als „Guten Appetit“ verstehen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Tisch leer und ihre Bäuche voll. „Erinnere mich daran Sam zu sagen, dass er ein Genie ist“, der Rothaarige nickte lächelnd. Die Rothaarige war völlig vollgefuttert „Das war so unglaublich gut, ich brauch später auch so einen Smutje! Und dieser Pudding, oh Gott! Das war so lecker“, sie hörte gar nicht mehr auf zu schwärmen. „Gehen wir an Deck?“ fragte Shanks schließlich „Was gibt’s denn da? Wenn es noch mehr Essen ist, kann ich nicht mehr“, antwortete seine Tochter ihm. „Nein, aber ich möchte euch etwas zeigen.“ Lina war gespannt und erhob sich mit Shanks, dieser stellte sich zu seiner Tochter und bot ihr seine Hand an. Diese nahm sie entgegen und zu dritt gingen sie wieder an Deck. Inzwischen war es dunkel und das Einzige, was leuchtete, waren die Häuser im Dorf und der Sternenhimmel. Der Piratencaptain ging zum Hauptmast, gefolgt von der Brünetten. „Lio, du musst mir jetzt versprechen, dich so gut es geht an mir festzuhalten, okay? Und nicht runtersehen“, sie war verwirrt, aber ließ sich darauf ein. Shanks nahm sie auf seinen Rücken und sie klammerte sich gut an ihm fest, er kletterte die Takelage hinauf mit Lina hinter sich. Die Rothaarige traute sich gar nicht nach unten zu schauen und wartete darauf das Ziel der Kletterei erreicht zu haben. Und endlich waren sie angekommen – Im Krähennest. Er ließ sie von seinem Rücken runter und stellte sie vor sich, damit nichts passieren konnte. Die Brünette hatte es fast geschafft und stand nun neben den Beiden. Zu dritt blickten sie auf das Meer und den Himmel hinaus, Lio hatte noch nie so etwas schönes gesehen, von hier oben sah alles noch viel umwerfender aus. Die Sterne funkelten vom Himmel hinab und spiegelten sich auf der Wasseroberfläche, die Wellen tanzten. Der Mond war zur Zeit nur eine Sichel, sie lag so außergewöhnlich fein zwischen den vielen Sternen und zierte den Nachthimmel. Die Augen der Rothaarigen funkelten fast so hell, wie die Sterne. „Weißt du Lio, genau deshalb sind wir Piraten“, begann ihr Vater „Wir blicken auf das Meer und sehen soviel, es gibt uns soviel“, Lio nickte. Sie schaute auf das Meer, es sah so ruhig und friedlich aus, es beruhigte sie den Wellen zuzuschauen. Lina hatte sich näher an Shanks gestellt und genoss die Aussicht, lange war es her, dass sie hier gemeinsam standen und das Meer beobachtet hatten. Es fühlte sich an wie früher, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es noch ein klein wenig besser war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)