Immer der Freiheit entgegen von kimikomuh ================================================================================ Kapitel 5: Ein Morgen wie jeder andere -------------------------------------- Ein Morgen wie jeder andere Es war ruhig auf der Red Force, schließlich war es gerade mal elf Uhr morgens und wenn man die Feier von gestern Abend bedachte, war es ein Wunder, dass manche schon wach waren. Ben Beckman gehörte wie immer zu den wenigen. Er stand an der Reling und zog genüsslich an seiner Zigarette. Wie sehr er es doch liebte, dieses Gefühl, wenn sich die Lunge mit Rauch vollsog. Der Schwarzhaarige wusste selbst sehr genau, wie schädlich rauchen war, doch er war Pirat, sein Leben war ohnehin gefährlich. Er konnte sich auch sehr gut daran erinnern, wie Lina ihm immer einen überbraten wollte, wenn sie den Rauch abbekam. Ihre ständigen Standpauken darüber, dass Rauchen ungesund sei und dass man davon früher sterben würde, kümmerten ihn nicht. All den Unsinn, den sie erzählte. Der Vize musste sich eingestehen, dass er sie vermisste. Ohne sie fehlte an Bord noch eine weitere vernünftige Meinung, außerdem hatte sie den Captain und auch den Rest der Crew gut unter Kontrolle. Was sie wohl momentan machte? Wahrscheinlich stellte Lio das Haus völlig auf den Kopf. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Nur die Kleine konnte die sonst so starke Frau aus der Bahn werfen. Er zog ein letztes Mal an dem Stängel und warf die Überreste ins Meer. Ein kleines Boot war auf dem Weg zu ihnen, das hatte er schon vor einiger Zeit gemerkt. Er wusste auch, wer sie besuchen wollte, sagte aber nichts. Sollten sich doch die Anderen darum kümmern, es würde witzig werden den Neuen dabei zuzugucken, wenn sie feststellten, wer zu Besuch kam. Lange würde es nicht mehr dauern. Der Schwarzhaarige drehte sich herum und ließ seinen Blick übers Deck schweifen. Sein Blick blieb bei dem Rothaarigen, der immer noch schlief, hängen. Wie könnte es auch anders sein? Ben trat einige Schritt zu Yasopp und weckte diesen. „Ey, was soll das denn?“, der Blonde war sichtlich unglücklich. „Wir bekommen gleich Besuch“, „So wichtig, dass du mich weckst?“ „Guck doch selbst.“ Mit einem Grummeln erhob sich der Blonde und begab sich zur Reling. Das Boot, welches inzwischen näher gekommen war, erkannte er direkt, fragend richtete er seinen Blick wieder zu Ben „Was will der hier?“, „Wir werden es gleich erfahren“, bekam er zur Antwort. Das Boot mit dem Kreuz als Mast war inzwischen nah genug, sodass manche der bereits am Bewusstsein befindlichen Männer das Boot auch endlich entdeckten. Einer von ihnen erkannte den Mann auf dem Boot „Das ist.. das ist doch Falkenauge!“, die nächsten waren ebenfalls völlig verblüfft, einer von ihnen rannte zum schlafenden Captain und weckte ihn umgehend „Captain! Da ist Mihawk Falkenauge! Wach auf verdammt!“ Der Rothaarige nuschelte irgendetwas und umarmte im Schlaf seine Flasche weiter „Captain!“ Sein Nakama war überfordert, einer der Sieben Samurai war auf dem Weg zu ihnen und sein Captain schläft hier einfach weiter. „Captain, da ist Falkenauge, jetzt wach endlich auf!“, der Angesprochene setzte sich langsam auf „Ganz ruhig, es ist noch viel zu früh, um so wach zu sein.“ Mittlerweile war der Mann vom Boot an Deck „Immer das selbe mit dir“, Shanks grinste von einem Ohr zum anderen und stand auf „Mihawk altes Haus, was verschafft mir die Ehre. Heute einen Kampf?“. Falkenauge blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust „Nein, ich wollte nur manchen Gerüchten nachgehen.“ Der Rothaarige wurde aufmerksamer „Was für Gerüchte?“ „Dass du nur noch in den Blues bist. Eine Begründung hat die Marine dafür nicht, ich hätte da aber schon eine Vermutung. Vor allem wenn ich mich hier umblicke und sehe, dass eine gewisse Person fehlt.“ Shanks seufzte, Mihawk wusste es also, es war an der Zeit darüber in Ruhe zu sprechen. „Komm unter Deck“ waren seine Worte, als er sich auf den Weg machte. Der Mann mit dem Schwert auf dem Rücken folgte ihm, Shanks drehte sich ein letztes Mal um „Und ihr räumt gefälligst das Deck auf“, ein einstimmiges „Aye!“ bekam er zur Antwort. Unter Deck begab sich Shanks in einen Raum mit Regalen voller Bücher und Seekarten an den Wänden, einige Eternal-Ports waren ebenfalls vorzufinden. Beide Männer setzten sich an den Tisch, der Rothaarige fragte „Was weiß die Marine sonst noch?“ Gefragter zog seinen Hut vom Kopf „Sie weiß im Grunde genommen nichts, wie sonst auch immer.“ Spott war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören. „Denen ist nur aufgefallen, dass du dich in den Blues aufhältst, obwohl du doch in der Neuen Welt sein solltest“, „Keine Vermutungen oder derartiges?“ „Da die Zeit, in der du dich in den Meeren aufhältst, immer gleich ist, gibt es keine ernstzunehmende Vermutung. Mich wundert es allerdings nicht, dich hier im West Blue anzutreffen“, „Willst du eine Bestätigung deiner Vermutung?“ Der Blick des Schwarzhaarigen war desinteressiert, doch wollte er wissen, ob er Recht behalten hatte, er antwortete nicht. Shanks verstand zu gut und erklärte: „Lina ist auf meiner Heimatinsel und kümmert sich um unser Kind, sie ist inzwischen vier Jahre alt“, voller Stolz musste er lächeln. Wie Falkenauge vermutet hatte, war der Rothaarige inzwischen Vater und versteckte Mutter und Tochter auf einer Insel. Vernünftiger als er gedacht hätte, Shanks hätte man auch zutrauen können, dass er beide mit auf dem Schiff behält. Der Schwarzhaarige setzte seinen Hut auf und erhob sich vom Stuhl, der Mann ihm gegenüber tat es gleich. Gemeinsam betraten die Männer das mittlerweile halbwegs aufgeräumte Deck. Mihawk begab sich zu seinem Boot und sprach ein letztes Mal „Du solltest weniger Aufsehen erregen, irgendwann erkennt auch die Marine, was dein Handeln bezwecken soll“, Shanks sah ihm hinterher und bedankte sich schlussendlich noch „Danke, alter Freund.“ Bei den Worten „alter Freund“ hätte Mihawk den rothaarigen Trottel mit seinem Schwert angegriffen, doch beließ er es bei einem Schweigen. Das Boot entfernte sich ziemlich schnell von der Red Force und irgendwann auch aus der Sichtweite. „Captain?“ Ben hatte sich neben Shanks gestellt und wartete. Nie nannte er ihn Captain, außer es war eine potenziell ernstzunehmende Situation. „Wir werden uns auf den Weg zu Lina und Lio machen, wahrscheinlich das letzte Mal in nächster Zeit“, der Schwarzhaarige verstand und gab die Anweisungen an den Navigator weiter. Shanks konnte nicht anders und dachte nach. Hatte er die beiden schon jetzt in Gefahr gebracht? Er wollte doch nichts anderes, als beide in Sicherheit wissen und jetzt hatte er die Marine schon auf sich aufmerksam gemacht. All die Bemühungen und das seltene Sehen waren absolut umsonst. Und jetzt würde er seine zwei wichtigsten Personen ein letztes Mal innerhalb von Jahren sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)