Immer der Freiheit entgegen von kimikomuh ================================================================================ Kapitel 3: Geburtstag --------------------- Geburtstag Lios Geburtstag stand vor der Tür und es wurde innerhalb der Crew heftig darüber diskutiert, was man der Kleinen denn schenken könnte. Einige Spielzeuge waren dabei, dazu natürlich noch etliche Kuscheltiere und noch ein Haufen anderer Dinge, die die Rothaarige lieben würde. Die Feier würde auf der Red Force stattfinden, deshalb gab es so manches vorzubereiten. Bunte Girlanden wurden aufgehängt, Unmengen an Luftballons wurden platziert und man überlegte sich Spiele. Am Morgen wurde die Kleine viel zu früh von ihren Eltern geweckt. Völlig verschlafen schaute sie auf und erblickte ihre Eltern, die freudig ein Lied sangen. Als ihr Vater auf sie zu kam, um sie hochzuheben, war Lio immer noch völlig verwirrt, ließ ihn dennoch machen. Sie bekam von ihm einen dicken Schmatzer aufgedrückt, auch ihre Mutter kam auf sie zu und drückte die Kleine so gut es ging. Die Einjährige schaute immer noch verdattert ihre Eltern an, sie war soviel Aufmerksamkeit am Morgen nicht gewohnt. Zu dritt ging die kleine Familie in die Küche, dort warteten noch ein paar weitere Crewmitglieder, die der Kleinen herzlich gratulierten. Mittlerweile war es der Rothaarigen egal, weshalb sie von allen beachtet wurde, sie freute sich die vielen lächelnden Gesichter zu sehen. Auf dem Tisch stand ein Kuchen mit einer Kerze drin. Als besagter Kuchen in das Blickfeld des Mädchens kam, leuchteten ihre Augen groß auf, Vorfreude machte sich breit. Shanks trat zum Tisch vor und stellte seine Tochter auf einen Stuhl, er ging auf ihre Höhe und sagte „Lio, du musst pusten, siehst du? So wie ich“, daraufhin pustete er der Kerze entgegen. Lio sah beeindruckt auf die Flamme, die bei dem leichten Windzug hin und her tänzelte. Sie sah wieder ihren Vater an, der erneut ansetzen wollte. Sie tat es ihm gleich, blies ihre Backen auf und pustete auf die Kerze, diese begann zu flackern. Sie musste kichern und hörte, wie die Anderen sie ermutigten weiter zu machen. Sie pustete erneut und die Flamme erlosch. Alle Anwesenden jubelten, riefen erneut: „Alles Gute!“ und sie klatschte erfreut in die Hände. Lina schnitt den Kuchen in Stücke und stellte einen Teller befüllt vor Lios Nase. Lina war klar, dass Kuchen zum Frühstück nicht sonderlich gesund war, aber es war immerhin der erste Geburtstag ihrer Tochter, da konnte man doch Ausnahmen machen. Die Rothaarige stopfte sich das Stück Kuchen in einer unglaublichen Geschwindigkeit in den Mund, das hatte natürlich als Resultat, dass die Hälfte sich überall befand nur nicht in diesem. Alle um sie herum grinsten sie an und sie grinste zufrieden zurück. Sie hatte zwar keinen Schimmer für was das alles war, aber wieso sollte sie sich beschweren? Der großgewachsene Blonde trat näher und hielt ihr ein Geschenk hin. Es war eher schlecht als recht verpackt, aber daran störte sich die Kleine nicht. Yasopp gab ihr das Geschenk und sie klatschte eifrig in die Hände und plapperte los, zwischenzeitlich konnte man ein „yaya“ erahnen. Sie hielt das Geschenk in ihren viel zu kleinen Händen und freute sich. Die Männer sahen sie verwundert an, warum öffnete die Kleine es nicht? Lina grinste und nahm der Kleinen das verpackte Geschenk ab. Diese schaute abwartend zu ihrer Mutter, sie wollte es zurück haben, das stand fest. Der komisch verpackte Gegenstand hatte sie völlig verblüfft, all die bunten Farben, wieso hatte ihre Mutter ihr es weggenommen? Yasopp wollte die Brünette gerade fragen, als er sah, wie diese das Geschenkpapier entfernte. Die Männer hätten sich ohrfeigen können. Natürlich! Wie sollte eine Einjährige auch gegen Geschenkpapier ankämpfen? Lio dagegen starrte mit großen Augen auf das Ausgepackte. Es war tatsächlich ein Plüschhase. Sie zeigte mit ihren kleinen Fingern darauf und sagte „dada“, Lina gab ihr den Hasen und alle beobachteten die Kleine, wie sie den Hasen an sich drückte. „Lio Schätzchen?“, sprach die Mutter ihre Tochter an, welche sie fragend ansah. „Wir gehen jetzt baden und danach feiern wir ganz groß weiter, ja?“ die Rothaarige nickte nur und drückte wieder den Stoffhasen. Die Brünette wandte sich an die Männer: „Ihr könnt schon mal aufs Schiff gehen und schauen, ob alles vorbereitet ist, ich komme bald mit ihr nach“, zur Antwort bekam sie von allen ein Nicken bis auf einen. Lina sah ihn fragend an, er antwortete schließlich „Ich helfe dir.“ Seine Nakamas verließen das Haus und ließen die kleine Familie allein. Lina räumte das Geschirr beiseite und sagte mit dem Rücken zu Shanks gewandt: „Wenn du helfen willst, kannst du sie ja jetzt baden.“ Zur Antwort nickte er, sagte dann aber noch schnell „Ist in Ordnung“, nachdem er bemerkt hatte, dass sie ihn gar nicht sah. Er hob seine Lio hoch und betrat mit dieser das Schlafzimmer. Er suchte sich möglich notwendige Gegenstände heraus und ging mit seiner Tochter ins Bad. Dort angekommen ließ er das Wasser in die Wanne laufen, testete die Temperatur und wandte sich wieder zu der Rothaarigen, die ihn aufmerksam beobachtete. Er entledigte sie ihrer Kleidung und wollte sie in die Wanne setzen, als diese plötzlich protestierte und mit ihren Beinchen strampelte. Dabei kam es nicht umhin, dass Wasser aufspritzte und Shanks somit nass wurde. Er testete erneut die Temperatur und ließ nachträglich noch wärmeres Wasser ein. Er wartete geduldig und hob seine Tochter erneut in die Wanne. Ohne Proteste ließ sie ihn machen und planschte im warmen Nass herum. Am Wannenrand entdeckte Shanks eine kleine gelbe Quietscheente und drückte diese Lio in die Hände. Er schaute sich fragend im Bad um und erspähte eine Flasche mit Babyshampoo. Motiviert öffnete er diese, ließ sich etwas in die Hand tröpfeln und machte sich dann an den Haaren des Mädchens zu schaffen. Diese drückte immer wieder die gelbe Ente, die daraufhin ein Quietschen von sich gab. Als das Einschäumen erledigt war, versuchte Shanks ihr dieses wieder auszuwaschen und bekam von seiner Tochter eine Ladung Wasser ab. Völlig verwirrt schaute er seine Tochter an, die ihn gerade tatsächlich vermeintlich absichtlich nass gemacht hatte und fröhlich lachte. Er ließ sich nicht beirren und wusch den Schaum von ihrem Kopf. Fertig gebadet holte er die Rothaarige aus der Wanne. Diese konnte es natürlich nicht verhindern und ließ noch einige Tropfen an ihren Vater abperlen. Shanks schnappte sich ein großes weiches Handtuch und wickelte die Kleine darin ein. Zufrieden mit sich und seiner Leistung grinste er das Mädchen vor ihm an und schaute sich im Bad um. Es war einiges nass geworden, mal abgesehen von ihm selbst, aber sein Ziel hatte er erreicht. Er nahm das Handtuch mit seiner Tochter und verließ das Bad. Am Wickeltisch angekommen, kleidete er die Rothaarige ein und begutachtete sein Werk. Er spürte Stolz in seiner Brust. Er hatte es tatsächlich geschafft sie zu baden, zu wickeln und anzuziehen. Die Rothaarigen grinsten sich gegenseitig an. Lina betrat gerade den Raum und begutachtete die beiden und musste feststellen, dass Shanks es wahrhaftig geschafft hatte ihre Tochter zu baden. Mal davon abgesehen, dass er sich und das Bad unter Wasser gesetzt hatte. Sie kam den beiden näher und lächelte „Nicht schlecht“, sagte sie und Shanks drehte sich zu ihr um und grinste ihr entgegen „Ja, ich weiß.“ Sie überwand die letzten Schritte und stand nun vor Lio. „Ich wollte ihr allerdings etwas anderes anziehen“, stellte Lina fest und zupfte an der Kleidung der Rothaarigen. „Ist das etwa nicht schön?“, fragte der Rothaarige und sah der zierlichen Frau dabei zu, wie sie ihrer Tochter die Kleider wechselte. „Doch doch, schön ist es, aber ich wollte etwas ausgefalleneres anziehen“, sagte sie und präsentierte Shanks seine Tochter in einem Blümchenkleid. Das rothaarige Mädchen sah zuckersüß aus, das musste auch ihr Vater sich eingestehen und nickte. „Lio“, die Brünette wartete darauf, dass die Angesprochene ihr Aufmerksamkeit schenkte um weitersprechen zu können. Als diese fragend ihre Mutter ansah, sprach Lina weiter: „Wir werden gleich auf das Schiff gehen und dann bekommst du noch viele schöne Geschenke“, ihre Tochter legte allerdings nur den Kopf schief und blickte noch fragender drein als zuvor. Shanks sah, dass Lio ein paar Worte fehlten und korrigierte seine Frau „Wir gehen gleich auf das große Boot, erinnerst du dich?“ Bei dem Wort „Boot“ grinste die Kleine freudig und nickte zur Antwort. Der Rothaarige hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass die Red Force als Boot abgestempelt wurde, irgendwann würde die Kleine auch Schiff sagen können, einfach nur abwarten. Nachdem sich auch Lina umgezogen hatte und die Tasche gepackt hatte, konnten sie sich auf den Weg zum Hafen machen. Den Weg über blieb Lio ziemlich ruhig, lächelte aber. Als die Red Force sichtbar wurde, zeigte die mittlerweile Einjährige auf das Schiff und rief „Booooot!“ Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Vater betrat sie das große Schiff und wurde von der gesamten Crew bejubelt. Alle zusammen schmetterten sie ein Geburtstagslied für das Geburtstagskind, welches immer wieder in die Hände klatschte. Von Shanks wurde sie ein paar Mal in die Luft hochgeworfen, natürlich nicht sonderlich hoch und nur mit der Zustimmung Linas. Als es dann zum Geschenke auspacken ging, halfen ihre Eltern ihr. Immer abwechselnd wurden die verpackten Geschenke geöffnet und deren Inhalt übergab man der Kleinen, deren Augen strahlten wie die Sonne zur Mittagszeit. Einige Kleidungsstücke waren dabei, nicht zu vergessen etliches Spielzeug und auch einige nützliche Dinge, die Lina für ihre Tochter verwenden konnte. Das letzte ungeöffnete Geschenk übergab Shanks der Brünetten, welche neugierig darauf schaute, um vielleicht erraten zu können, was sich darin befinden könnte. Es war um einiges kleiner als die Geschenke davor. Lina zerriss das Papier und hielt eine kleine Schmuckdose in den Händen, gespannt öffnete sie diese und erblickte eine silberne Kette mit einem Teddybären als Anhänger. Sie schaute gerührt zu Shanks, der sie warm anlächelte „Ich dachte mir, dass es gut zu ihrem Bibo passen würde“, Lina nickte und zeigte ihrer Tochter die Kette. Diese schaute auf den glitzernden Teddybären und sagte darauf mit klatschenden Händen „Bibo.“ Lina legte ihr die Kette um und drückte ihre Tochter an sich. Shanks überbrückte die kurze Distanz zu ihnen und drückte seine beiden Frauen. Alle Anwesenden sahen diesem Schauspiel zu und wussten nicht so recht, ob sie vor Freude jubeln sollten oder der kleinen Familie ihre Ruhe lassen sollten. Die Entscheidung wurde ihnen abgenommen als Shanks sich löste und den Beginn der Feier ankündigte: „Ich freue mich unglaublich, dass ich den ersten Geburtstag von Lio miterleben darf. Es soll ein unvergesslicher Tag werden, feiert meine Kameraden, auf das Wohl von Lio!“ Es wurde gejubelt und kaum wurde der Start der Feier verkündet, wurden die ersten Krüge befüllt um danach direkt wieder geleert zu werden. Lio verputzte fröhlich ein weiteres Stück Kuchen und wurde von ein paar Männern abgeholt, um ein Spiel zu spielen. Es war ziemlich leicht, forderte dennoch die Konzentration der Kleinen. Vor ihr befanden sich drei Becher, unter einem von ihnen befand sich ein Bonbon, welches es zu ergattern galt. Völlig überfordert zeigte die Rothaarige gedankenlos auf einen Becher in der Hoffnung das Bonbon zu bekommen und tatsächlich, nach dem vierten Versuch hatte sie es nun. Dieses Spiel wurde ihr aber schnell langweilig, das merkten auch die Männer um sie herum. Schnell kam einem von ihnen eine neue Idee in den Sinn. Er ging auf allen Vieren und sagte einem anderen, dass er Lio auf seinen Rücken setzen sollte. Gesagt, getan. Die Kleine kicherte immer wieder und winkte den anderen Nakamas zu an denen sie vorbeikamen. Als sie vor ihren Eltern waren, machten sie dort Halt. Shanks nahm seine Tochter von dem Rücken seines Freundes und ging mit dieser zur Reling. Etwas abseits von der Feier wollte er einen kurzen Moment mit ihr allein haben. „Schau mal Lio, das ist das große weite Meer. Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass es unendlich ist, so unbeschreiblich groß und unberechenbar. Immer wenn ich nicht bei euch bin, schaue ich aufs Meer und sehe euch. Meine Lieben, meine kleine Familie. Ich liebe euch zwei unbeschreiblich und hoffe, du kannst es mir irgendwann mal verzeihen, dass ich nicht immer für dich da sein kann“, sagte er und gab der Rothaarigen einen Kuss auf die Stirn. Von seinem Redefluss verblüfft schaute sie abwechselnd von ihm zum Meer und wieder zurück. Seine Stimme hatte etwas beruhigendes und sie kuschelte sich an ihren Vater. Was auch immer er gerade gesagt haben mochte, es beruhigte sie. Lina sah den beiden zu und entschloss sich ihnen Gesellschaft zu leisten. Als sie hinter Shanks stand, drehte sich dieser um und lächelte seine Frau herzlich an. Er liebte sie, alle beide. Er würde alles notwendige tun, um sie zu beschützen. Niemand sollte es jemals wagen ihnen zu schaden. Bis zum Abend hin wurden die Rothaar-Piraten immer ruhiger, sie hatten früh begonnen zu feiern und so war der Großteil vor Sonnenuntergang schon breit und lag verstreut an Deck. Die üblichen Gesichter schauten sich immer noch munter an und wechselten ab und zu ein Wort. Zu diesen gehörte Lio allerdings nicht. Die Spiele mit den Männern und das Geschenke bestaunen, hatte ihr viel Kraft gekostet, sodass sie nun in den Armen ihres Vaters eingeschlafen war. Lina hatte sich inzwischen auch an Shanks gekuschelte, dieser erzählte ihr davon, was sie als nächstes tun würden, wenn sie Insel verlassen hatten. Die Brünette ließ sich von dem baldigen Abreisen ihrer Freunde nicht deprimieren und genoss die Zeit in der sie noch alle da waren. Shanks würde in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich in den Blues rum dümpeln, um dann wieder zurück in den West Blue zu kommen. Es sollte nicht auffallen, dass einer der Vier Kaiser sich hauptsächlich im West Blue aufhielt, zumal er doch in die Neue Welt gehörte. Sie sprachen auch darüber, für was Lio sich entscheiden würde und ob sie überhaupt etwas damit zu tun haben wollte. Vielleicht wollte sie ja wirklich Konditorin werden, wer wusste das schon. Ihre Vorliebe zu Kuchen befürwortete die Berufswahl nur noch mehr. „Schon ein Jahr alt..“, begann Lina und Shanks nickte, schon ein Jahr war vergangen und dieses verging so unglaublich schnell. „Erzählst du ihr davon, dass wir Piraten sind?“, fragte Shanks und war gespannt was er zur Antwort bekommen würde. Lina dachte nach. Sollte sie ihrer Tochter sagen, dass sie Piraten waren? Sie war stolz drauf eine zu sein, keineswegs würde sie es bestreiten, wenn man sie danach fragen würde und sie würde auch lieber als stolze Piratin sterben als eine, die es verleugnet. Aber sollte sie ihrer Tochter erzählen, dass ihre Eltern Piraten waren? Hätte Lio dann noch eine freie Wahl ,was sie werden wollte? Hätte sie, natürlich, aber die Wahl wäre damit beeinflusst. Lina seufzte, sie wusste keine Antwort „Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht, ich will sie damit nicht beeinflussen, sie soll sich selbst für etwas entscheiden.“ Shanks verstand ihren Einwand, hoffte dennoch, dass ihr Kind das Meer ebenfalls lieben würde, so wie sie es taten. „Wir können die Nacht über hier bleiben“, sagte schließlich Lina nach einer Runde des Schweigens. „Sicher?“, „Ja ich hab alles wichtige hier, vielleicht schläft sie gleich auch einfach brav weiter, wenn wir sie ins Bett gelegt haben..“ „Wir könnten auch Ben beauftragen, dass er sich um sie kümmert“, Lina nickte „Guter Einwand, ich glaub das machen wir“, lächelte sie. Zusammen ging das Pärchen samt Kind zu dem Schwarzhaarigen, der immer noch im Gegensatz zu seinen Nakamas bei vollem Bewusstsein war. Die Brünette begann zu sprechen: „Du Ben, du hättest doch nichts dagegen auf unsere Kleine hier aufzupassen oder? Ich meine, sie schläft eh schon und du musst sie nur etwas beschäftigen, wenn sie wach wird, kannst du das bitte machen?“, sie klimperte mit den Wimpern auch wenn sie wusste, dass es bei Ben nichts bringen würde. Der Gefragte brummte nur und stimmte zu „Aber nur, weil die Kleine heute Geburtstag hat.“ Shanks freute sich und übergab seinem Vizen seine Tochter, kam aber nicht um hin ihr noch einen Kuss auf die Stirn zu geben. Im Schlaf nuschelte die Kleine irgendwas und machte es sich in den Armen des Schwarzhaarigen bequem. Das Pärchen hatte nun für einen kurzen Teil des Abends eine kindfreie Zeit und genoss dieses sichtlich. Gemeinsam verschwanden sie unter Deck und begaben sich dort in die Kajüte des Captains. Zur gleichen Zeit an Deck betrachtete der Vize das schlafende Wesen in seinen Armen. Wie niedlich die Kleine doch war und vor allem so unglaublich still. Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, brummelte die Rothaarige wieder irgendetwas im Schlaf. Dem Mann genügte ein Blick übers Deck, um festzustellen, dass kaum noch einer auf den Beinen stand. Allerdings fiel ihm ein kleines Stofftier ins Blickfeld. War das nicht..? Er dachte kurz nach und entschied sich dazu mit der Kleinen gemeinsam zu besagtem Stofftier zu gehen. Es war der Teddybär mit der roten Schleife um den Hals, wie nannte sie ihn nochmal? - Bipo, Bobi, Bibo? Irgendwie so was war es doch. Er grübelte nicht weiter darüber nach und drückte dem schlafenden Mädchen den Bären irgendwie in die Arme, kaum befand sich dieser in ihrem Griff, wurde er an sie gekuschelt. Nach einer ruhigen Stunde öffnete die Rothaarige verschlafenen Augen und blickte den Schwarzhaarigen an, dieser seufzte, er war kein Stück darauf vorbereitet, was die Kleine jetzt von ihm erwarten könnte. Sie sagten beide nichts und schauten sich einfach an, bis schließlich der Vize sprach: „Ich bin Ben, kannst du das sagen? Ben?“, die Kleine legte den Kopf schief und fragte sich was der Mann wollte. Dieser versuchte es erneut: „Lio, versuch mal Ben zu sagen“, er zog davon das „N“ in die Länge und wartete auf eine Reaktion des Mädchens. Das sonst so gesprächige Mädchen blieb immer noch stumm und runzelte inzwischen die Stirn, was wollte er nur? Er versuchte es noch ein letztes Mal und kam sich mittlerweile ziemlich blöd vor, bei Yasopp und Lou hatte es doch auch halbwegs geklappt, was war so schwer daran seinen Namen zu sagen? „Ich bin Ben“, sagte er schließlich und schaute gespannt auf die Kleine, die langsam verstand. Und dann sagte sie es endlich, wenn auch noch ziemlich eigenwillig ausgesprochen, aber annehmbar. „Bennn“, sagte sie und der Schwarzhaarige schaute mit einem Lächeln auf das Mädchen in seinen Armen. Er hatte es geschafft, sie hatte es geschafft. Als die Rothaarige das Lächeln des Vizen sah, lächelte sie ebenfalls und sagte wieder freudig „Ben“ - sie hatte also ein neues Lieblingswort. Nach einer Weile kamen dann auch Mutter und Vater des Kindes an Deck und lächelten selig. Als die Beiden dann auch noch den Schwarzhaarigen entdeckten, der fröhlich mit ihrer Tochter in seinen Armen plauderte, konnten sie nicht anders und lachten. Sie hatten nichts seltsameres gesehen als den sonst so ruhigen Ben, der bis eben fröhlich mit einer Einjährigen sprach. Als er die Eltern der Kleinen entdeckte, war er einerseits erleichtert, andererseits aber auch etwas traurig. Das Mädchen hatte es tatsächlich geschafft ihn für sich zu gewinnen. Sie hatte ihre Eltern mittlerweile auch entdeckt und streckte ihnen ihre kleinen Ärmchen entgegen. Lina nahm sie hoch und fragte Ben, dessen Blick leicht betrübt wirkte „War sie artig?“, „Ja, hat bis vor kurzem noch geschlafen“, die Brünette nickte und wandte sich zu ihrer Tochter „Hat es dir bei Onkel Ben gefallen?“, heftiges Nicken kam von der Gefragten und ein darauffolgendes „Ben!“ untermauerte ihr eifriges Nicken. Shanks sah verblüfft von seiner Tochter zu seinem Vizen, er hatte es tatsächlich geschafft ihr seinen Namen beizubringen. „Ich bring sie dann mal ins Bett“, sagte Lina und begab sich mit ihrer Tochter unter Deck, die beiden Männer ließ sie dort zurück. Shanks trat neben Ben „Sie ist ein kleiner Engel, nicht wahr?“ er kannte Bens Ansicht bereits, hörte sich trotzdem seine Worte an „Kaum zu glauben, dass sie dein Kind ist.“ Etwas beleidigt senkten sich die Mundwinkel des Captains, kaum später grinste er breiter als üblicherweise „Ich hab es aber damals auch geschafft dich für mich zu gewinnen, sonst wärst du ja jetzt nicht hier!“ Triumphierend klopfte er seinem Vizen auf den Rücken der nur brummte, aber sich eingestehen musste, dass die Rothaarigen sich nicht unähnlich waren. Der Schwarzhaarige verschwand mit einem „Gute Nacht“ als Lina erneut das Deck betrat. Die Brünette begab sich zu dem alleinstehenden Mann und lächelte, er nahm sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss aufs Haar. Bald müsste er sie wieder allein lassen, dann wären sie wieder für ein Jahr getrennt. Es schmerzte in seiner Brust, wenn er darüber nachdachte. Er wollte sie bei sich haben, alle beide. Wieso war das alles so kompliziert? Er seufzte. Lina sah ihn fragend an, bekam aber als Antwort nur ein „Schon gut.“ Sie ließ sich nicht von ihm beirren und erwartete eine vernünftige Antwort, er seufzte wieder. „Ich hab nur dran gedacht, dass wir bald wieder fahren müssen“, seine Stimme wurde gegen Ende immer leiser. In diesem Moment wirkte er so unglaublich schwach und verletzlich. Sie sah es als ihre Pflicht ihn aufzuheitern „Zerbrich dir nicht dein Köpfchen, ihr seid doch bald wieder hier und dann ist das Wiedersehen umso schöner“, er nickte. Er wusste doch, dass es für sie beide nicht leicht war und sie sollte jetzt nicht auch noch stark für alle sein. Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und drehte sich mit ihr zum Meer herum. Gemeinsam blickten sie auf das vom Mond erleuchtete Wasser, wie unbeschreiblich schön es doch in solch ruhigen Nächten aussah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)