Die Auswahl von SummerBreeze (Der Bruder des Königs) ================================================================================ Kapitel 1: Die Last der Verantwortung ------------------------------------- Seit ich denken kann, liebe ich die unendliche Freiheit, die sich mir bietet. Ich liebe die Natur und die Unabhängigkeit. Ich liebe es rastlos auf einer Reise zu sein, die niemals endet … Doch in den letzten Monaten hat sich einiges geändert und meine Familie und ich haben zum ersten Mal einen festen Wohnsitz. Für viele ist das wohl selbstverständlich, doch was für die Meisten als „normal“ bezeichnet wird, ist für uns ungewöhnlich, denn wir sind Wanderer. Seit Generationen schon gehört meine Familie zu den Wanderern. Wir reisen von Stadt zu Stadt von Dorf zu Dorf, schlagen unsere Zelte auf und bleiben nie länger als nötig an einem Ort. Ich kannte nie etwas anderes. Doch jetzt wo wir einmal einen festen Wohnsitz haben, sehne ich mich nach der nie endenden Reise, die ich seit meiner Geburt beschritten hatte. Seit schon fünf Monaten leben wir in einem kleinem, heruntergekommen Haus abseits der Stadt. Es war ein ziemlich schäbiges Haus im Gegensatz zu den in der Stadt, doch niemand beschwerte sich. Wir waren überhaupt schon froh, dass unser Geld für dieses Haus ausgereicht hat. Ich war sehr erleichtert darüber abseits der Stadt zu wohnen. Auch wenn die Bewohner uns ohne jegliche Probleme duldeten, so konnte ich trotz allem ihre Abneigung uns gegenübersehen. Wir Wanderer waren noch nie beliebt unter den „zivilisierten“ Menschen. Wir lehnten es ab mit der Zeit zu gehen und lebten dementsprechend. Unser Geld verdienten wir in dem wir die Menschen unterhielten. Viele bezeichneten es als betteln, doch das war Schwachsinn. Wir zwangen nie jemanden uns Almosen zu geben. Wir tanzten und sangen, spielten und sprangen auf den Straßen unseres Landes und baten unsere gesegneten Fähigkeiten den Bürgern an. Wenn es den Leuten gefiel, konnten sie selbst entscheiden, ob sie uns dafür etwas geben wollten. Es war ein Geben und Nehmen, wie auch alles andere in dieser Welt. Ich verstand nie, warum die Menschen so abgeneigt von uns waren. So wie ein Bäcker Brote backte und dafür entlohnt wurde, so unterhielten wir die Menschen. Das hatte rein gar nichts mit betteln zu tun. Natürlich konnten wir mit solch einer Arbeit kein Luxusleben führen, doch das war nie unsere Absicht. Wir brauchten diese ganzen neuartigen Technologien nicht. Ich hatte nicht das Bedürfnis jederzeit und an jedem Ort durch ein Mobiltelefon erreichbar zu sein. Das ist doch lästig. Und wozu brauchten wir einen Computer, wenn wir doch die Natur hatten? Diese ganzen Technologien machten abhängig und unglücklich. Ohne das Internet war der Großteil unserer Bevölkerung zu nichts mehr zu gebrauchen. Warum noch sein Gehirn anstrengen, wenn man doch Google hatte? Nein danke, darauf konnte ich gern verzichten. Meine Eltern unterrichteten uns zu Hause, so dass wir wahrscheinlich noch die letzten Menschen sind die aus Büchern lernte. Heutzutage benutzte man kaum noch Bücher. Die Schulen stiegen auf Notebooks und Tablets um und im Arbeitsleben drehte sich schon lange alles nur noch um die neuste Technologie. Alles war elektronisch. Sogar das Schreiben wurde nicht mehr in den Schulen beigebracht. Wozu denn auch? In unserer Gesellschaft mussten man ja nur noch tippen können. „Saku, wir wollen los!“, schrie meine kleine Schwester Sayuri nach mir. Schon seit dem Aufstehen saß ich im Garten und genoss die frische Luft. Ich konnte mich einfach nicht an das ständige im Haus eingesperrt Dasein gewöhnen. Es ließ mich fast ersticken. „Saku, komm schon!“, wiederholte Sayuri und ich hörte deutlich die Ungeduld in ihrer Stimme. Unfreiwillig ging ich zurück zum Haus. „Ich bin gleich soweit. Ich gehe kurz nur noch nach Mom schauen.“, sagte ich zu ihr und strich über ihr weiches, blondes Haar. Für ihr Alter übernahm die Kleine viel zu viel Verantwortung. Ich sollte sie in nächster Zeit eventuell nicht mehr mittags zur Arbeit mitnehmen. „Hey Mom, wie geht es dir heute?“, kniete ich mich an ihr Bett und strich ihr eine braune Locke aus dem Gesicht. Sie sah schrecklich aus. „Blendend, mein Schatz!“, log sie mich an und zwang sich zu einem Lächeln. Ich konnte mein Seufzen nicht unterdrücken. Von Tag zu Tag verschlechterte sich der Zustand meiner Mutter. Nachdem der Arzt uns mitgeteilt hatte, dass sie an Krebs litt, hatten wir beschlossen uns niederzulassen. Ohne die nötigen Behandlungen, wird sie den Winter nicht überstehen. „Ich habe dir auf dem Nachttisch etwas zu essen hingestellt. Bitte versuch etwas zu essen solange wir unterwegs sind.“, sagte ich zu ihr bevor ich wieder das Zimmer verließ. Ich wollte sie nicht mit meiner Anwesenheit ärgern. Meine Mutter würde nie zu geben, wie schlecht es ihr in Wahrheit ging auch wenn der Tod ihr schon im Gesicht stand, versuchte sie immer die Starke vor uns zu spielen. Ich konnte dieses Theater nicht mehr lange mitmachen. Ich wusste noch nicht wie, doch ich musste irgendwoher schnell und viel Geld auftreiben … Seit Stunden saß ich schon auf einer Decke im Central Park der Innenstadt. Es war Mittwoch und deswegen Zukunftstag. Meine Schwester und ich hatten uns für jeden Tag der Woche verschiedene Attraktion ausgedacht. Heute sagte ich den Menschen, die meine Dienste in Anspruch nahmen, die Zukunft voraus. Es hörte sich lächerlich an, aber ich konnte wirklich gewisse Dinge vorhersagen. Nichts Genaues oder Konkretes. Ich konnte nur Ereignisse oder Entscheidungen sehen, die sich in naher Zukunft ergeben würden. Meine Mutter nannte es stets eine göttliche Gabe, doch ich würde es eher einen Fluch nennen. Denn seit kurzem konnte sehen, dass die Zukunft meiner Mutter sich langsam auflöste und verschwamm. Und auch wenn ich noch nie zuvor den Tod vorausgesehen hatte, so wusste ich, dass es dieser war, der meine Mutter heimsuchte. Obwohl mein Vater es mir untersagt hatte die Zukunft unserer Familienmitglieder vorherzusehen, konnte ich meine Neugierde nicht bremsen. Diese Neugierde würde wahrscheinlich irgendwann mir das Leben kosten. Jedoch konnte sich die Zukunft durch die kleinsten Zufälle ändern und deswegen waren meine Vorhersagen nicht hundertprozentig zutreffend. Jetzt saß ich hier und wartete bis Sayuri Passanten überzeugte, sich die Zukunft von mir vorhersagen zu lassen. Heutzutage glaubten die wenigsten Menschen an diesen Hokuspokus. Ich glaube, ich würde selbst nicht daran glauben, wenn ich nicht selbst diese Gabe hätte. Doch Sayuri schaffte es stets einige der Passanten zu überzeugen sich darauf einzulassen. Meine kleine Schwester war ein Naturtalent darin Menschen um den Finger zu wickeln. Sie diese gewisse Ausstrahlung, die es einen unmöglich machte, wegzuschauen. Meine Eltern waren stets der Meinung, dass wir uns darin ähneln. Doch das war absurd! Obwohl wir äußerlich uns bis auf die Augenfarbe wirklich gleichen, war meine Ausstrahlung nicht vergleichbar mit ihrer. Ich hatte keinen Funken von ihrem Charme. Im Gegensatz zu mir ist Sayuri ein Wirbelwind voller Lebensfreude. „Kommen Sie schon! Es tut auch gar nicht weh!“, schleppte Sayuri einen dunkelhaarigen, jungen Mann hinter sich her. „Herr, für sowas haben wir keine Zeit.“, sprach ein älterer Mann hinter den Beiden. „Hab dich doch nicht so, Kakashi. Wir sind doch schon zu spät. Auf die eine Minute länger kommt es auch nicht mehr an.“, lächelte der junge Mann meine Schwester an und ließ damit ihre Augen vor Freude strahlen. „Guten Tag, setzen Sie sich.“, lächelte ich den jungen Mann zu, der meiner Aufforderung ohne zu zögern nach ging. Wie jedes Mal setzte sich Sayuri währenddessen auf meinem Schoss. Auch wenn ich ihr mehrmals erklärt hatte, dass diese Fähigkeit nicht erlernbar sei, dachte sie vom genauen Zusehen, könnte sie womöglich hinbekommen. „Danke!“, flüsterte ich in ihr Haar und gab ihr einen leichten Kuss auf den Hinterkopf. Was würde ich nur ohne diesen kleinen Sonnenschein tun? Auch wenn ich Sayuri am liebsten zu Hause bei meiner Mutter lassen würde, konnte ich nicht auf die verzichten. Mir fehlte es an ihrer Überzeugungskraft. Sayuri war sich stets im Klaren, wie dringend wir Geld brauchten und tat alles in ihrer Macht Stehende um ihren Beitrag zu zahlen. Auch wenn mir dieser Gedanke Bauchschmerzen bereitete, versuchte ich es als Notwendigkeit zu akzeptieren. „Geben Sie mir ihre Hand und schauen Sie in meine Augen.“, forderte ich den Unbekannten auf und hielt ihm meine rechte Hand hin. Um in die Zukunft eines Menschen zu schauen, brauchte ich den Augen- und Körperkontakt der jeweiligen Person. Ohne zu zögern ging er meiner Aufforderung nach. „Ich sehe ein großes Ereignis von dem Ihre Zukunft abhängt. Sie müssen eine wichtige Entscheidung treffen, die niemand Ihnen abnehmen kann. Mit dem Ende dieser Entscheidung kommt eine große Bürde auf Sie zu. Doch wenn Sie sich richtig entscheiden, müssen Sie diese Last nicht alleine tragen.“, beendete ich meine Vorhersage und ohne den Blickkontakt abzubrechen, ließ ich seine Hand los. „Hören Sie auf ihr Herz. Nur ihr Herz kann Ihnen den rechten Weg zeigen. Der Verstand lässt sich täuschen, das Herz jedoch nicht. Lassen Sie sich nicht beirren!“, lächelte ich ihn an und strich Sayuri übers Haar. Es war mir unangenehm derart intime Dinge über die Zukunft eines Fremden zu offenbaren. Meine Wangen glühten vor Scham und mein Herz wollte nicht aufhören zu rasen. Noch eine Ewigkeit, so kam es mir vor, sah mich der junge Mann an. „Herr, wir müssen nun wirklich los!“, sprach nun der Ältere wieder und rettete mich vor den durchdringenden Blicken des Dunkelhaarigen. „Ja, verstanden!“, antwortete er genervt und stand auf. „Sie sind wirklich eine bemerkenswerte junge Frau. Wie viel schulde ich Ihnen?“, wandte er sich mir wieder zu und verflogen war sein genervter Unterton. „Sie schulden mir nichts! Das geht schon so in Ordnung!“, sagte ich nervös. Ich nahm kein Geld für meine Dienste an. Die Kunden konnten selbst entscheiden, ob sie mir etwas gaben. „Oh, das geht doch nichts. Ich habe Ihre wertvolle Zeit in Anspruch genommen, zudem haben sie mir wirklich geholfen.“, lächelte er charmant und ließ mich wieder erröten. „Schon okay, das habe ich gern getan!“, flüsterte ich und biss mir auf die Unterlippe. Es war mir unangenehm, dass er seinen Blick nicht von mir wandte. „Hmm… dann bekommt die Kleine meinen Dank, dass sie mich zu Ihnen geführt hat.“, sprach er freundlich und drückte Sayuri einen Schein in die Hand. „Kauft euch davon etwas Schönes. Bis bald!“, lächelte er mir zu bevor er sich umdrehte und seinen Weg fortsetzte. Ich hatte ein seltsames Gefühl, dass er mehr wusste als ich, was die Zukunft betraf … „Paps, Paps. Guck mal, ich habe einen Hunderter bekommen!“, schrie meine Schwester durch das ganze Haus und rannte zu meinem Vater ins Wohnzimmer. Mein Vater fuhr jeden Tag bei Sonnenaufgang mit dem Bus aufs Land hinaus, um den Bauern bei der Ernte zu helfen. Er bekam nicht viel, doch es reichte aus, um meine Mutter wenigstens einige Medikamente und seltene Arztbesuche ermöglichen zu können. Sayuri und ich versuchten Geld für Strom, Wasser und Lebensmittel zu verdienen. Jetzt im Spätsommer ging das noch ganz gut, doch ich wusste, sobald der Winter einziehen würde, hatten wir ein großes Problem. Sobald die Tage kälter würden, würde die Arbeit meines Vaters und auch unser Nachlassen und wir hätten kein anständiges Einkommen mehr um die Kosten zu decken. An die Kälte wollte ich erst gar nicht denken. Wie sollte meine schwache Mutter das alles nur überleben? „Kirschblüte, der Strom wurde abgestellt.“, informierte mich mein Vater und nahm Sayuri auf den Schoss, um ihrer Geschichte zu folgen. Ich nickte nur und ging in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Vom Wohnzimmer aus hörte ich Sayuri’s fröhliche Stimme, die von dem jungen Mann erzählte, der uns einen Hunderter gegeben hatte. Ich hatte es erst viel zu spät mitbekommen, wie viel Geld er Sayuri tatsächlich in die Hand gedrückt hatte. Wir haben ihn danach noch gesucht, doch von dem jungen Mann und der älteren Herren fehlte jede Spur. Für gewöhnlich bekam ich einige Penny‘s oder auch mal ein paar Dollar, doch einen Hunderter hatten ich nie in die Hand gedrückt bekommen. Ich habe Sayuri erklärt, dass wir das Geld nicht gleich ausgeben können und eine Woche lang warten bevor wir es nutzen. Der junge Mann hatte sich vermutlich nur vertan. So viel Geld verschenkte man doch nicht! „Danke, Kirschblüte. Das sieht köstlich aus!“, sagte mein Vater, als ich den Tisch fertig gedeckt hatte. Das sagte mein Vater stets, egal, was wir zum Essen hatten. Da der Strom abgestellt wurde, konnte ich nur kalte Speisen vorbereiten. Doch außer ein wenig Rohkost, Brot und Butter konnte ich nichts anbieten. Normalerweise hätte ich einige Eier und Tee noch kochen können, doch jetzt mussten wir uns damit zufriedengeben. Sayuri und ich hatten schon früh gelernt uns nicht zu beschweren und nur mit dem Nötigsten zurecht zu kommen. Solange wir uns als Familie hatten, waren wir glücklich und an diesem Glück durfte sich nichts ändern. Mit einem Tablett bewaffnet ging ich zu meiner Mutter ans Bett. Heute hatte sie einen ihrer schlechten Tage. Sie hatte kaum Kraft sich aufs Bett zu setzen und auch ihre Suppe vom Mittag stand unberührt auf dem Nachttisch. Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen sie allein zu Hause zu lassen. Doch leider blieb uns keine andere Wahl. „Mom, bitte iss etwas!“, sprach ich zu ihr und half ihr sich aufzusetzen. „Danke, mein Schatz.“, antwortete sie und nahm sich ein Stück Gurke. Ich wusste, dass sie keinen Appetit hatte, aber solange ich bei ihr saß, zwang sie sich zu essen. Sie musste essen, die brauchte Kraft, deswegen wich ich ihr nicht von der Seite. „Saku, der Mann vom Park will mit dir reden.“, sagte meine Schwester zu mir und weckte mich auf. Nachdem meine Mutter sich wieder hingelegt hatte, war ich an ihrem Bettende eingeschlafen. Es war noch hell draußen, solange konnte ich also nicht geschlafen haben. „Sayu, bleib bitte hier bei Mom.“, bat ich meine Schwester bevor ich aus dem Zimmer ging. Außer dem jungen Mann mit dem Hunderter hatte ich heute keine männlichen Kunden und ich konnte mir bereits denken, worum es ging. Lächelnd betrat ich das Wohnzimmer und versuchte nicht allzu niedergeschlagen zu wirken. Wir hätten das Geld wirklich gebrauchen können. Auch wenn ich es vor Sayuri nie zugegeben hätte, hatte ich mich über derart viel Geld gefreut und es bereits für Rechnungen und Lebensmittel verplant. „Miss Haruno, schön dass ich sie gefunden habe!“, sprach der ältere Mann. Es war der Mann, der mit dem Dunkelhaarigen heute im Park war. „Keine Sorge, ich habe das Geld nicht ausgegeben.“, sagte ich höfflich und gab ihm den Hunderter, den ich Sayuri vorhin abgenommen hatte. „Oh nein, darum geht es mir nicht. Den können sie behalten, das ist ihr Geld.“, lächelte der Mann mich freundlich an. Obwohl er graue Haare hatte, musste ich feststellen, dass sein Gesicht gar nicht alt wirkte. Er konnte kaum älter als mein Vater sein. „Setzen sie sich doch bitte. Mein Name ist Kakashi Hatake, ich möchte gern mit ihnen ein Angebot machen.“, sprach er nun ernst und schaute meinen Vater kurz unbeholfen an bevor ich mich ihm gegenübersetzte. „Verfolgen sie eigentlich den königlichen Beitrag im Fernsehen?“, fragte der Grauhaarige und schaute mich und meinen Vater abwechselnd an. Wir schüttelten beide gleichzeitig den Kopf. Natürlich wussten wir, dass wöchentlich im Fernsehen ein einstündiger Beitrag lief, in dem der König über sein politisches Handeln sprach, doch da wir nie einen Fernseher besaßen, hatten wir eine solche Sendung nie verfolgt. „Hmm… Okay, dann muss ich Ihnen alles genau erklären.“, sagte Kakashi mehr zu sich als zu uns während er überlegte, wo er ansetzen sollte. „Wie sie wahrscheinlich wissen, wird der König in weniger als zwei Jahren sein Amt niederlegen und somit seinem ältesten Sohn den Thron überlassen. So schreibt es unser Gesetz vor. Zu ihrer eigenen Sicherheit werden die königlichen Kinder von der Öffentlichkeit ferngehalten. Kommen sie mit?“, fragte Kakashi und sah mich an. „Ich bin nicht dumm! Ich kenne die Geschichte und Gesetze unseres Landes.“, antwortete ich wütend und fing mir damit einen ermahnenden Blick von meinem Vater ein. Nur weil wir keinen Fernseher besaßen, hieß es noch lange nicht, dass wir hinterm Mond lebten. „Tut mir leid, also was ich eigentlich damit sagen wollte war, dass unser Gesetz besagt, dass der Thronfolger vor seiner Krönung mit einer auserwählten Dame aus dem Volk vermählt sein muss. Also hat der König beschlossen, dass der erste Prinz sich aus den drei verschiedenen Regionen unseres Landes jeweils eine Dame aussucht, die er dann alle in das Königshaus einlädt und sich dort durch ein Ausschlussverfahren für eine von Ihnen entscheidet. Diese Auerwählte wird dann seine Gemahlin. Bereits seit Monaten stehen die drei Anwärterinnen fest und morgen soll das öffentliche Auswahlverfahren offiziell stattfinden.“, erklärte Kakashi und konnte sich am Ende ein seufzen nicht verkneifen. „Und was wollen sie uns damit jetzt mitteilen?“, fragte ich grob, da ich die Absicht hinter dem ganzen nicht verstand und mir von der stickigen Luft in dem Raum schlecht wurde. Ich konnte mich einfach nicht an geschlossene Räume gewöhnen. „Berechtigte Frage, um es kurz zu machen. Der junge Herr, den sie heute im Park getroffen haben, war niemand geringeres als eure Hoheit der Erste Prinz Itachi persönlich, der nächste Thronfolger unseres Landes. Sie haben ihn sehr beeindruckt, so dass er seinen Vater um eine weitere Kandidatin gebeten hat. Nun bin ich hier, um sie zu fragen, ob sie dieses Angebot in Erwägung ziehen?“ beendete Kakashi seinen kleinen Vortrag und schaute mir dringlich in die Augen, als könnte er dort die Antwort lesen. „Ich weiß, dass ich sie damit überrumple. Die anderen Damen hatten alle längere Bedenkzeit, doch ich brauche jetzt und hier eine Antwort. Wenn sie das Angebot annehmen, würde man sie schon morgen abholen, so dass sie mit den anderen Mädchen zusammen das Königshaus beziehen können. Während der Zeit, die sie bei der Auswahl mitmachen, wird für ihre Familie in einem Anwesen in der Hauptstadt gesorgt und Ihnen alles Lebensnotwendige zur Verfügung gestellt. Auch wenn der Prinz schlussendlich sich für eine der anderen Damen entscheidet, werden sie großzügig für ihre Teilnahme entlohnt und ein sorgenfreies Leben führen können.“ fügte Kakashi hinzu, als er mein Zögern bemerkte. Ich hörte seinen Worten genau zu und verstand auch, was er mir versuchte mitzuteilen, doch irgendwie ergab dies in meinem Kopf keinen Sinn. „Tut mir leid, ich muss kurz an die frische Luft.“ und stand ohne weiteres Wort abzuwarten auf und verließ das Haus. „Sakura?“, hörte ich die Stimme meines Vaters sagen, als er sich neben mich auf die Wiese setzte und mit der flachen Hand über mein langes Haar strich. Ich war wahrscheinlich seit einer halben Stunde hier draußen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. „Ich weiß, das kommt dir alles unwirklich vor. Ich muss zugeben sogar mir kommt das ganze absurd vor, aber wie auch immer das passiert ist, ich Zweifel nicht daran, dass du den Prinzen beeindruckt hast. Meine kleine, hübsche Kirschblüte, du bist ein kluges Mädchen und egal, wie du dich entscheidest für mich wirst, ich stehe stets hinter dir.“, sprach mein Vater und setzte sich wieder auf, um sogleich ins Haus zu gehen. Das war typisch für meinen Vater. Er würde nie jemals von Sayuri oder auch mir verlangen. Über unsere Leben sollten nur wir selbst entscheiden dürfen. Mein Vater sowie meine Mutter er möglichsten uns so viel Entscheidungsfreiheit, wie es nur möglich war. Sie vertrauten, dass wir uns stets für das richtige Entscheiden würden. Natürlich liebte ich diese Freiheit und genoss sie in vollen Zügen, doch manchmal wünschte ich mir meine Eltern würden mir Entscheidungen abnehmen und ich könnte jemand anderen als mir selbst die Schuld für meine Fehler geben. Verantwortung übernehmen ist wohl einer der größten Bürden auf dem Pfad des Erwachsenwerdens. Ich war mir vollkommen im Klaren, dass ich bei dieser Entscheidung nie eine Wahl hatte. Ich musste bei diesem absurden Wettbewerb mitmachen. Nicht für mich, weil ich Prinzessin oder gar Königin werden wollte. Nein! Ich musste es für meine Mutter, für meinen Vater und für Sayuri tun. Sie würden in dieser Zeit und auch danach ein besseres Leben genießen. Meine Mutter würde endlich eine nötige Behandlung bekommen und eine Zukunft haben. Ich wollte nicht die Verantwortung dafür tragen, was geschehen würde, wenn ich mich gegen dieses Angebot entschied. Vielleicht musste ich ja lange dabei sein und irgendeinen Prinzen heiraten, vielleicht würde es reichen, wenn ich einige Wochen da mitmachen würde, vielleicht würde meine Mutter vollkommen genesen und vielleicht könnten wir nächste Saison dann wieder mit den anderen Wanderern weiterziehen … vielleicht … doch vielleicht ist so ein dummes Wort, in das unser Herz zu viel Hoffnung setzt und sich vor der Verantwortung des Seins drückt. Kapitel 2: Perfekte kleine Zufälle ---------------------------------- Hey meine Lieben, danke für das liebe Feedback zum ersten Kapitel. Ich hab mich wirklich gefreut, dass die Idee so gut bei euch angekommen ist :) Ich hoffe, das Kapitel sagt euch ebenfalls zu. Es ist diesmal ziemlich lang geworden, doch irgendwie kam ich einfach nicht auf den Punkt xD Viel Spaß beim lesen und hinterlasst mir doch einen Kommentar, wie die Story euch bisher gefällt xoxo P.S: Schaut doch mal in die Charakterbeschreibung, um ein Bild von den Kleidern zu bekommen. Leider bin ich in der Beschreibung miserabel xD Solange ich mich erinnern kann, hatte ich niemals diese absurde Vorstellung davon einmal Prinzessin sein zu wollen. Ich war nicht eine dieser Mädchen, die an Märchen geglaubt und davon geträumt hat irgendwann einmal von einem Prinzen in glänzender Rüstung gerettet zu werden. Schon als kleines Mädchen fand ich diese Art von Geschichten albern. Hätte mir jemand damals erzählt, dass irgendwann genau mir dieses Schicksal drohte, hätte ich ihn oder sie wahrscheinlich für geisteskrank gehalten. Aber wie das Leben nun einmal spielt, befand ich mich jetzt wirklich in solch einem Mädchentraum. Oder war es doch eher ein Albtraum? „Lady Sakura, sie müssen jetzt wirklich einmal still halten.“, schimpfte die alte, schrumpelige Dame mit mir, die gerade dabei war meine Maße zu nehmen. Schon seit den frühen Morgenstunden wimmelte es in unserem Haus nur so von unbekannten Menschen, die an mir zupften und zogen, drückten und bohrten. Und das alles sollte nur der Anfang sein … Seit ich gestern Abend entschieden hatte an der Auswahl zur womöglich nächsten Königin unseres Staates teilzunehmen, hatte sich mein Leben schlagartig verändert. Ich hatte mich bereit erklärt vor den Augen des ganzen Landes um die Gunst des Prinzen, den nächsten Thronfolgers zu konkurrieren. Nachdem Kakashi, der Bote der Königsfamilie, gegangen war und mir ein Handbuch beziehungsweise Regelbuch da gelassen hatte, konnte ich die ganze Nacht kein Auge zu machen. Bei nur schwachem Kerzenlicht habe ich das Buch so zu sagen fast verschlungen. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? „Lady Sakura, ihr Kleid ist fertig. Sie können es jetzt anziehen.“, sprach das junge Mädchen mit den Sommersprossen und reichte mir das Kleid. „O jetzt schon?“, fragte ich ein wenig verunsichert. Ich wusste, dass die anderen Mädchen und ich heute ins Schloss ziehen würden, doch ich dachte erst dort würde die eigentliche Prozedur beginnen. „Selbstverständlich, Lady Sakura.“, schaute mich das junge Mädchen verständnislos an. Sie hielt mich wohl für nicht ganz bei Verstand. Zum wiederholten Mal heute fragte ich mich ernsthaft worauf ich mich hier eingelassen hatte. Ich war schlicht und weg nicht für solch eine Welt gemacht … „Heilige Mutter Gottes!“, flüsterte meine Mutter geschockt, als ich mich nach fünf Stunden Dauerbehandlung ihr endlich präsentieren konnte. „Sehe ich denn so schrecklich aus?“, fragte ich verunsichert und kniete mich vor ihren Stuhl, so dass ich meinen Kopf auf ihrem Schoss legen konnte. Seit ich das Licht der Welt erblickt hatte, war sie stets an meiner Seite. Noch nie war ich von ihr getrennt … Wie sollte ich das alles nur ohne meine geliebte Mutter überleben? „Schatz, du bist wunderschön!“, sagte sie und strich über mein leicht rosa gefärbtes Haar. Der junge Mann, der mir die Haare machen sollte, war der Meinung, ich bräuchte etwas Außergewöhnliches und beschloss kurzerhand mein blondes Haar rosa zu färben. Zu meiner Verwunderung schmeichelte die ungewöhnliche Farbe wirklich meinem Teint und ließ das Grün meiner Augen noch intensiver wirken. „Glaubst du wirklich, dass ich gegen die anderen Mädchen eine Chance habe?“, fragte ich meine Mutter ohne meinen Kopf zu heben. Ich wollte nicht dass sie meine Tränen sieht. „Natürlich glaube ich das! Wenn der Prinz ein aufrichtiges Herz hat, dann wird er sofort erkennen, was für ein fantastisches Mädchen du bist und ich kenne niemanden, der so ein Mädchen gehen lassen würde.“, antwortete sie mir ruhig und nahm mein Gesicht in die Hand um es anzuheben, so dass sie mir in die Augen sehen konnte. „Sakura, bleib so wie du bist und mache nichts, was du auch nicht willst. Dein Vater und ich werden immer stolz auf dich sein!“, sagte meine Mutter mit fester Stimme. Ich hatte sie schon lange nicht mehr so reden hören … als wäre sie nicht mehr Todkrank. „Saku, darf ich dich endlich sehen?“, schrie meine kleine Schwester und stürmte sogleich ins Zimmer. Mein Vater hatte sie heute mit einkaufen genommen, damit sie nicht allen im Weg stand und ihr versucht zu erklären, was auf uns beziehungsweise auf mich zu kam. „Aaaaah, du siehst schon jetzt aus wie ein Prinzessin!“, schrie sie voller Freude und lief um mich herum, als ich wieder aufgestanden war und versuchte die imaginären Falten von meinem Kleid zu glätten. „Findest du wirklich?“, lächelte ich sie an und nahm sie auf den Arm. „Warum weinst du denn?“, fragte Sayuri verständnislos und wischte mir eine Träne vom Augenwinkel. Diese verdammten Tränen wollten einfach nicht aufhören. „Ich werde dich so unheimlich vermissen!“, antwortete ich und drückte sie noch fester an mich. Ich konnte ihr doch nicht sagen, dass ich in die Zukunft unserer Mutter geschaut habe und noch immer nichts weiter außer Leere sehen konnte. „Ich dich auch, Saku! Aber wenn du bald Prinzessin bist, dann kann ich dich doch besuchen kommen, oder?“, fragte meine kleine Schwester und konnte ihr Schluchzen nicht mehr unterdrücken. „Erst muss ich soweit kommen!“, gab ich ehrlich zu und setzte sie auf den Schoss meiner Mutter. „Sayu, jetzt wo ich nicht da bin, bist du die älteste Tochter im Haus. Du musst gut auf Mama aufpassen. Versprochen?“ „Versprochen!“ „Hatten sie Zeit das Handbuch durchzulesen?“, fragte mich Kakashi, als wir in der Limousine Richtung Flughafen saßen. Ich nickte. „Gut! Sie werden die anderen Mädchen in der Hauptstadt treffen und von dort aus werden sie gemeinsam zum königlichem Anwesen geflogen.“ „Wir fliegen? Ich dachte, das Anwesen befindet sich schon in der Hauptstadt.“ Ich hatte mir die Route genau eingeprägt. Wir lebten in der Landregion weit im Süden des Landes, das Königshaus befand sich in der Hauptstadt Selene City, welches ziemlich Zentral lag. „Ja, sie haben Recht. Doch man kommt hauptsächlich fast nur mit einem Hubschrauber in das königliche Dorf. Natürlich gibt es auch andere Wege, aber die sind viel zu mühsam.“, erklärte Kakashi grob und ich nickte nur. Aus Sicherheitsgründen gab es nur wenige Informationen über das Schloss, Anwesen oder auch das Dorf in der die Königsfamilie hauste. Ich ließ meine Fragen jedoch bleiben, da ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich alles so genau wissen wollte. Je weiter wir uns von meiner gewohnten Umgebung entfernten, desto mehr verkrampfte sich der Muskel in meiner Brust und erinnerte mich unaufhörlich daran, dass ich geradewegs dabei war meine Freiheit aufzugeben. „ …Lady Sakura, haben sie das verstanden?“, holte mich Kakashi aus meinen Gedanken und ich schaute ihn nur verwirrt an. „Entschuldigung, wie bitte?“, fragte ich ein wenig neben der Spur. Ich hatte nicht mitbekommen, dass der Grauhaarige angefangen hatte zu sprechen. „Ich habe ihnen den heutigen Tagesablauf erklärt.“, seufzte er und wusste, dass ich wahrscheinlich kaum ein Wort mitbekommen hatte. „Okay, dann erkläre ich es ihnen noch einmal. Sie treffen die drei anderen Mädchen, Karin Uzumaki, Temari Sabakuno und Ami Sarutobi in der Hauptstadt. Jede von ihnen kommt aus einer der Regionen unseres Staates. Lady Ami kommt aus dem Südosten des Landes, der Meerregion. Lady Temari kommt aus dem Norden, der Berg- und Kohleregion und Lady Karin kommt, wie auch sie aus der Landregion. Passend tragen alle von ihnen stets ihre Kleider in ihrer Regionalfarbe, so dass sie gleichzeitig die Farben unserer Nationalflagge darstellen. Lady Ami trägt blau, Lady Temari rot und Lady Karin grün. Da sie ja ungeplant dazu gestoßen sind und die Farbe Grün schon vergeben war, haben wir ihnen weiß zugeteilt, symbolisch für die Taube auf der Nationalflagge …“ „Ziemlich patriotisch.“, unterbrach ich Kakashi, der mich entsetzt anschaute bevor er weiter redete. Ich als ehrenvolle Bewohnerin des Staates Selene sollte stolz sein in einer Nationalfarbe gekleidet werden zu dürfen. Wie lächerlich das alles doch eigentlich war! „Wie gesagt, sie begegnen den anderen Mädchen in der Hauptstadt. Von dort aus werden sie mit dem Hubschrauber in das königliche Anwesen geflogen. Nachdem wir mit ihnen einen kleinen Rundgang gemacht und sie ihr erstes Interview gegeben haben, können sie ihre Zimmer beziehen. Am Abend sind sie dann zum Essen bei der Königsfamilie eingeladen. Dort begegnen sie dann auch zum ersten Mal den Prinzen.“, wiederholte Kakashi seine kleine Rede und ich konnte in seinen Augen sehen, dass er inständig hoffte, dass ich diesmal ernsthaft zugehört habe. „Zum zweiten Mal!“ „Wie bitte?“, fragte der Grauhaarige. „Das ist dann das zweite Mal, dass ich den Prinzen begegne.“, verbesserte ich ihn. „O ja, stimmt! Ich muss sie bitten diese Tatsache nicht vor den Anderen zu erwähnen. Laut dem Regelwerk dürften sie den Prinzen erst heute Abend das erste Mal begegnen. Ich hoffe das bleibt unter uns.“, zwinkerte Kakashi mir zu und lehnte sich entspannt in den Sitz. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie angespannt er die ganze Zeit gewesen war. „Man wird sich doch um meine Familie kümmern … Meine Mutter ist Schwerkrank.“, sagte ich und beobachtete Kakashi‘s Reaktion. Auch nachdem ich im Handbuch schon gelesen hatte, dass meiner Familie Unmengen von Geld zu kamen, wollte ich Kakashi’s persönliche Bestätigung hören. „Natürlich, wir werden alles Lebensnotwendige tun!“ „Danke!“ „Ach du Scheiße!“, schrie das blonde Mädchen, namens Temari, neben mir. Wie Kakashi gesagt hatte, traf ich die restlichen Mädchen in der Hauptstadt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, wurden wir jeweils zu zweit in einen Hubschrauber gesetzt und zum Königshaus geflogen. Wenn man das überhaupt als „Haus“ bezeichnen konnte. Es war unglaublich, was sich da unter uns bot. Inmitten eines Waldes, welcher von Königsmauern umgeben war, erhob sich ein U-förmiges, mehrgebäudiges Schloss, welches quadratisch von einem Graben vollkommen umringt war. An jeder Seite führte eine Brücke über den Graben zu jeweils einen Garten, einer schöner als der andere. „Fuck, Fuck, Fuck! Sakura, hättest du dir das jemals so vorgestellt?“, schrie Temari erneut und brachte mich zum Lachen. Das Mädchen war wirklich eine Klasse für sich. Äußerlich edel und grazil, doch sobald sie den Mund öffnete, fluchte sie schlimmer als jeder Cowboy. „Das ist der absolute Wahnsinn!“ flüsterte ich und wusste, dass Temari mich nicht hören konnte. Doch als hätte sie meine Gedanken gelesen, lächelte sie mich in dem Moment an. „Willkommen auf Neo Versailles!“ „Hallo Sakura, mein Name ist Tsunade und ich leite die Auswahl. Heute werden wir nur ein kurzes Interview führen, dass wir dann am kommenden Sonntag im Fernseher ausstrahlen können. So kann das Volk sie und die restlichen Mädchen ein wenig besser kennen lernen. Ich stelle ihnen einige Fragen und sie beantworten sie einfach, wie sie es für richtig halten. Ist das in Ordnung?“, erklärte die blonde Frau sachlich. Ich nickte zögerlich. Die ganzen Kameras und Menschen machten mich unglaublich nervös. „Seien sie einfach natürlich.“, lächelte mich Tsunade aufmunternd an. „Vor mir sitzt Lady Sakura Haruno. Erst einmal Herzlich Willkommen und schön, dass wir sie kennen lernen dürfen.“ „Danke, die Freude ist ganz meinerseits.“ „Ist es hier nicht atemberaubend? Haben sie jemals zuvor etwas Schöneres gesehen als Neo Versailles?“ „Ja, es ist wirklich faszinierend, doch ich glaube, das Strahlen meiner kleinen Schwester, wenn sie Schokolade isst, übertrifft es nicht.“, lächelte ich strahlend in die Kamera, als ich an Sayuri’s Gesicht denken musste. „Doch wenn sie darauf hinaus wollen, ob ich jemals ein schöneres Gebäude gesehen habe, muss ich ihre Frage verneinen. Ich bin überzeugt, dass es kein schöneres Anwesen gibt als Neo Versailles. Sogar das Original Versailles selbst würde wahrscheinlich vor dessen Schönheit verblassen.“ „O jetzt müssen wir unbedingt ihre Schwester kennen lernen, um uns selbst davon zu überzeugen.“ „Liebend gern!“ „Sie sind die jüngste Kandidatin in diesem Wettbewerb. Glauben sie, dass sie eine Chance bei dem Prinzen haben?“ „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Doch manchmal geht unser Herz unerklärliche Wege, also lassen wir den Prinzen lieber entscheiden, wen er eine Chance geben will. Ich kann ihnen nur eines sagen, jede der Mädchen ist auf ihre persönliche Art etwas Besonderes.“ „Sehr jung, doch sehr Weise. Danke Lady Sakura!“, beendete Tsunade das Interview. „Willkommen, Lady Sakura. Mein Name ist Ino und das ist Hinata. In der Zeit in der sie im Schloss leben, sind wir ihre persönlichen Zofen und stehen ihnen jederzeit zur Verfügung.“, sprach ein hübsches blondes Mädchen während sie in einer Verbeugung verharrte. „O, danke! Aber nennt mich bitte nur Sakura.“, sagte ich ein wenig verwundert und schaute die beiden Mädchen abwechselnd an. Niemand hatte uns gesagt, dass auf unseren Zimmern Zofen auf uns warteten. „Ähm, wäre es vielleicht möglich, dass ihr mich für einige Stunden allein lässt? Ich muss mich dringend ein wenig ausruhen.“, sprach ich noch zögerlich. Ich hatte heute einfach viel zu viele neue Menschen kennen gelernt. Ich wollte jetzt erstmals nur für mich sein. „Aber … La.. Ähm Sakura, wir müssen sie doch für das Abendessen vorbereiten.“, sprach die Blonde erneut und schaute verzweifelt zu der Dunkelhaarigen. „Warum vorbereiten?“ „Äh, sie müssen sich ein Kleid aussuchen… und … und duschen und umziehen… und da-dann noch die Haare. In drei Stunden ist das Abendessen.“, sprach nun die Dunkelhaarige schüchtern und kaute sich nervös auf die Unterlippe. „O okay, wir haben ja noch genug Zeit. Ich lege mich ein wenig hin und gehe duschen in der Zwischenzeit könnt ihr alles Nötige raussuchen. Ich vertraue euren Geschmack und eine Stunde vorm Abendessen dürft ihr mir dann beim fertig machen helfen.“ „Aber …“, versuchte Ino mir zu widersprechen. „Kein aber, ihr seid bestimmt die besten Zofen hier im Schloss und werdet das mit links schaffen.“, lächelte ich ihnen zu und bekam ein amüsiertes Kichern von Beiden bevor sie sich mit einem Knicks verabschiedeten. Als endlich die Tür hinter mir ins Schloss fiel, ließ ich mich erschöpft auf das Bett fallen. Worauf hatte ich mich hier nur eingelassen? Überall waren diese ganzen unbekannten Menschen, die stets etwas von einem wollten. Jeder unserer Schritte und jede Bewegung stand unter dem aufmerksamen Auge von Tsunade. Vor jedem Ausgang im Schloss waren Wachen positioniert. Keine Ecke blieb ungesehen. Ich fühlte mich wie in einem goldenen Käfig gefangen. Auch wenn das Schloss größer war als jedes Haus auf dieser Welt, änderte es nichts daran, dass ich dem Ersticken nah war. Ich öffnete die Balkontür und alle Fenster in meinem Zimmer. Vielleicht würde mir die frische Luft gut tun und mich wieder beruhigen. Ich schloss meine Augen und versuchte meine Atmung wieder zu regulieren. Einatmen, Ausatmen. In Gedanken fing ich an bis zehn zu zählen und die Panik, die sich weiterhin in meinem Inneren ausbreitete zu unterdrücken. Doch nichts half. Ich konnte nicht noch länger hier bleiben. Ich musste hier so schnell, wie möglich, raus. Panisch lief ich zur Tür um auf den Flur zu gelangen. Bei dem Rundgang hatte man uns die Ausgänge gezeigt. Verwundert darüber, dass mein Gehirn anscheinend noch funktionierte, lief ich zum Ostausgang. „Kann ich bitte kurz raus?“, fragte ich die Wachen ganz außer Atem und hoffte, dass man meine Panik mir nicht ansah. „Es tut mir leid, Lady Sakura. Wir dürfen sie nicht ohne die Erlaubnis des Prinzen nach draußen lassen. Bitte gehen sie wieder auf ihr Zimmer.“, sprach einer der Wachen. „Bitte, ich muss an die frische Luft!“, flehte ich sie fast schon an und konnte meine Tränen kaum noch zurückhalten. Sahen sie denn nicht, dass sie dabei war zu ersticken? „Lady Sakura, bitte gehen sie wieder auf ihr Zimmer!“ sprach der andere. „Sie verstehen es nicht. Ich kann nicht!“, sprach ich noch verzweifelter bevor ich nur noch Schwarz sah und merkte, wie mich einer der Wachen vor dem Sturz bewahrte. „Geht es ihnen gut?“, fragten mich Beide Männer gleichzeitig. „Bitte, ich will nur ganz kurz an die frische Luft.“ „Lasst sie nach draußen.“, hörte jemanden im Hintergrund sagen und ohne zu zögern stellte man mich wieder auf die Beine bevor die Wachen mir die Türen öffneten. Wie ein Gefangener, der zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder die Freiheit sah, rannte ich aus dem Schloss runter in den Garten, soweit meine Beine mich trugen bis ich kurz vor dem Wald auf den Boden fiel. Schwer atmend drehte ich mich auf den Rücken und schaute in den feuerroten Himmel. Die Sonne ging gerade unter. Und ohne es wirklich bewusst wahr zunehmen fing ich an zu weinen. Ich sagte mir einfach, dass es Tränen der Erleichterung seien, da ich endlich nach draußen konnte und legte einen Arm auf meine Augen. An etwas anderes wollte ich jetzt gar nicht denken. „Warum weinst du? Gefällt es dir denn hier nicht?“, fragte mich jemand. „Warum sollte es mir denn hier gefallen?“, zischte ich wütend ohne auch nur Anstalten zu machen mich zu bewegen. Ich hatte jetzt wahrlich keine Lust eine Konversation zu führen. „Dieser ganze Luxus müsste doch dein kleines Mädchenherz vor Glück platzen lassen.“, sagte die Person abfällig und ließ mich noch wütender werden. Was dachte sich dieser ungehobelte Mensch eigentlich. „Tzzz, wer will denn schon in so einem Käfig leben? Goldener Käfig hin oder her, so ein Ort könnte mir nie gefallen und vor allem lässt es ganz sicher nicht mein Herz vor Glück platzen!“, schrie ich fast schon und nahm den Arm endlich von meinen Augen um die Person wütend anzufunkeln. „Dieses Grundstück ist fast so groß wie ein ganzer Stadtteil und du nennst es Käfig.“, lachte der schwarzhaarige junge Mann und konnte sich kaum noch einkriegen. Wie unhöflich! Genervt stand ich auf und klopfte den Staub von meinem Kleid. „Egal, wie groß das Grundstück auch sein mag. Irgendwo hinter diesen Wäldern sind wir von einer Mauer umgeben und diese Tatsache macht uns zu Gefangenen und dieses Schloss zu einem Käfig.“, erklärte ich wieder mit ruhiger Stimme und schaute dem jungen Mann ins Gesicht. Er hatte ein ausgesprochen schönes Gesicht, leider konnte ich das bisher von seinem Charakter nicht behaupten. „Du kannst jederzeit gehen!“, sagte der Schwarzhaarige nun ernst und ließ mich durch seine kalte Stimme unweigerlich zusammenzucken. „Ich wünschte, ich könnte das.“, flüsterte ich mehr zu mir als zu ihm und ging langsam wieder in Richtung Osteingang. „Danke, für deine Hilfe bei den Wachen.“, lächelte ich den Unbekannten nochmals an bevor ich wieder los rannte. Ich wünschte, ich hätte die Wahl gehabt jederzeit mich gegen diesen Wettbewerb zu entscheiden, zu meiner Familie zurück zukehren, wieder mit den Wanderern weiterziehen zu können, doch leider hatte ich nie die Wahl. Es ging um Leben oder Tod und wer würde sich schon freiwillig für den Tod entscheiden? „Ach du … ich sehe … Bin das wirklich ich?“, fragte ich verblüfft und schaute in den Spiegel und konnte nicht glauben, was meine Zofen in kürzester Zeit geschafft hatten. „La… Sakura, sie sehen fantastisch aus!“, strahlte Hinata. „Ist das nicht zu viel für ein Abendessen?“, fragte ich verunsichert und drehte mich um meine eigene Achse. Ich hatte bisher in meinem Leben kein schöneres Kleid gesehen. „Ach was, sie werden gar nicht auffallen. Ihre Konkurrentinnen werden höchst wahrscheinlich noch eine Schippe drauf legen.“, sprach Ino mir Mut zu und zupfte an meinem Kleid. „Aber ich sehe doch aus wie eine Braut und das noch bevor mich der Prinz überhaupt einmal gesehen hat.“, gab ich zu und schaute noch einmal in den Spiegel. Ich trug ein weißes langes Kleid, welches eigentlich nur aus einem hauchdünnen, durchsichtigen Stoff bestand. Meine Brustpartie bis hin zur Mitte meiner Oberschenkel war mit einem weißen Blumenmuster verziert, damit die wichtigen Stellen alle Blickdicht bedeckt waren. Um meine Taille halb herum bis hin zu meinen Beckenknochen fiel ein mehrlagiger Chiffonstoff zu Boden, so dass der Rockteil weit ausgestellt war. Das Kleid war ein Traum in Weiß. Mein rosa, langes Haar ließ Ino in leichten Wellen über meine schmalen Schultern fallen. Nur ein Haarreif mit fünf großen weißen Rosen schmückte meinen Kopf, gleich einem Diadem und ließ mich unfreiwillig wie eine Prinzessin aussehen. Eine Prinzessin in einem Brautkleid. „Wir können nichts dafür, dass ihnen weiß zugeteilt wurde.“, kicherte Ino, der genau bewusst war, was für ein Bild ich darstellte. „Das ist nicht witzig!“, schimpfte ich gespielt beleidigt und verfiel auch einem Kichern. „Ihr scheint ja euren Spaß zu haben.“, sprach Tsunade, als sie augenblicklich mein Zimmer betrat. „O Sakura, wie ich sehe, sind sie ja schon fertig. Dann kommen sie gleich mit.“ „Das Abendessen findet im Nordgarten statt. Sie gehen alle einzeln raus. Da Temari als erstes fertig war, wird sie den Anfang machen. Danach kommen Ami, Sakura und als letztes folgt Karin. Passen sie auf wenn sie die Stufen nach draußen gehen, gleich zu Beginn vorm Pavillon warten der König, die Königin und die Beiden Prinzen zur Ihrer Begrüßung. Sie begrüßen die Majestäten und machen einen tiefen Knicks bevor Prinz Sasuke sie dann zu Tisch geleitet. Haben sie das alle verstanden?“, erklärte Tsunade uns, als wir unten in der Empfangshalle standen. „Okay dann kann das Theater wohl beginnen. Temari sie können jetzt in den Garten.“, forderte Tsunade die Blonde auf. Auch wenn Temari mehr als nervös war und unterbrochen ihre Finger knetete, sah sie bezaubernd aus. Sie hatte ihr Haar kunstvoll hochstecken lassen und trug ein weinrotes, pompöses Kleid, welches sie königlich aussehen ließ. Mir fiel es schwer zu glauben, dass sie nicht bereits adelig war. Ich musste ihr später unbedingt sagen, wie bezaubernd sie aussah. Nach ihr ging Ami, die nicht weniger beeindruckend aussah. Auch sie hatte ihre Haare hochgesteckt und trug ein nachtblaues, futuristisches Kleid. Ami war womöglich mit ihrem Kleid ihrer Zeit voraus, doch es änderte nichts daran, dass sie unnatürlich schön aussah. Ino hatte recht damit, dass ich wahrscheinlich gar nicht auffallen würde. Neben den anderen Auserwählten, fühlte ich mich wie ein schwarzes Schaf. Sie waren nicht nur alle ausgesprochen hübsch, sondern wirkten auch viel reifer, graziler und edler als ich. Der Prinz müsste schon blind sein um sich für mich zu entscheiden. „Sakura, hören sie auf zu träumen und gehen sie endlich in den Garten.“, sagte Tsunade und gab mir einen Schubs Richtung Tür. Gelassen ging ich den Weg entlang zum Pavillon. Warum sollte ich mich denn noch verrückt machen? Ich hatte gar keine Chance gegen die anderen Mädchen. Mit erhobenem Kopf ging ich auf die Königsfamilie zu. Auch wenn ich keine Chance hatte, würde ich mich von meiner besten Seite zeigen. Doch was sich da für ein Bild mir bot, hätte ich noch nicht mal in meinen Träumen erwartet. Vielleicht in meinen Albträumen, doch sogar für einen Alptraum war es zu absurd. Was hatte Tsunade nochmals gesagt, wer uns erwartete? König, Königin und die Prinzen? Ich betete inständig sie hätte sich geirrt. „Guten Abend mein König, meine Königin, Prinz Itachi.“, begrüßte ich sie melodisch und versuchte meine Unsicherheit mir nicht anmerken zu lassen. „Guten Abend Lady Sakura, es freut mich sie in unserem Haus willkommen zu heißen.“, sprach die Königin freundlich. „Anscheinend kennen sie meinen jüngsten Sohn Sasuke noch nicht.“, fügte sie noch lächelnd hinzu. O wenn die Königin nur wissen würde, wie ich ihn kannte. „Ich bitte um Verzeihung. Auch Ihnen einen guten Abend Prinz Sasuke.“, sagte ich bevor ich wieder einen Knicks machte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass dieser ungehobelte junge Mann von heute Nachmittag der jüngere Prinz sein sollte. Warum hatte er nichts gesagt? „Lady Sakura, sie sehen wirklich bezaubernd aus. Ich hoffe wir können uns später noch unterhalten. Mein Bruder wird sie jetzt am besten zu ihrem Platz begleiten.“, sprach Itachi noch als mir Sasuke schon seinen Arm anbot. Diesen Vollidioten wollte ich am liebsten in den Allerwertesten treten. Wie konnte er mir nur verheimlich, dass er der Prinz war und mir erlauben mich so vor ihm bloß zustellen. „Das ist nicht Nötig mein Prinz. Ich möchte ihnen und ihrer Familie keine Umstände machen.“, sagte ich lächelnd an Itachi gewandt und machte einen kurzen Knicks bevor ich zu meinem Platz ging ohne Sasuke eines weiteren Blick zu würdigen. Dieser Idiot konnte warten bis er alt und grau wird. „Du hast was?“, lachte Temari lauthals los, als ich ihr die Geschichte mit Sasuke erzählt hatte. Sie verstand es nicht, wie ich Sasuke nicht erkennen konnte, da im ganzen Schloss doch Gemälde von der Königsfamilie hingen. „Du bist echt der Hammer, Sakura.“, sagte sie als sie sich wieder eingekriegt hatte. Wir hatten uns beide nach dem Essen auf eine Bank ein wenig Abseits gesetzt. Der König und die Königin hatten sich gleich nach dem Abendessen verabschiedet. Nachdem Itachi und Ami den ganzen Abend nebeneinander gesessen und geredet hatten, hatte auch sie sich verabschiedet und wurde von Sasuke ins Schloss begleitet. Itachi war nun mit Karin eine Weile spazieren. Ich konnte mir gut vorstellen, dass der Prinz von ihr begeistert war. Karin sah heute Abend wirklich bewundernswert aus. Sie trug ein enges, grünes Kleid mit goldenen Verzierungen. Ihr gestuftes, rotes Haar ließ sie glatt über ihre rechte Schulter fallen. Unfreiwillig erinnerte sie mich an eine Meerjungfrau. „Glaubst du Prinz Itachi kommt heute nochmal zurück?“, fragte ich Temari, um die entstandene Stille zu brechen. „Ich zweifele daran, dass Karin ihn jemals wieder gehen lässt.“, scherzte die Blonde und fing an zu kichern. Ich hatte schon gleich am Anfang bemerkt, dass die Beiden anscheinend nicht gut aufeinander zu sprechen waren. „Sie sah heute wirklich schön aus.“, gab ich zu und legte meinen Kopf in den Nacken, um in den Nachthimmel zu schauen. Auch wenn es inzwischen kühler geworden war, liebte ich es draußen sein zu können. Die frische Luft ließ mich alle meine Sorgen vergessen und schenkte mir ein Gefühl der Schwerelosigkeit. „Aber dich konnte sie definitiv nicht übertreffen! Man kann ja kaum den Blick von dir wenden. Ich war fast schon eifersüchtig, als ich dich vorhin mit Tsunade kommen gesehen habe.“, hörte ich Temari sagen. „Danke, aber du irrst dich. Prinz Itachi hat mich heute keine Sekunde angeschaut.“ „Wenn man vom Teufel spricht.“, hörte ich noch Temari kichern bevor wir Beide ruckartig aufstanden. „Eure Majestäten!“, lächelte Temari charmant während wir einen höflichen Knicks machten. „Lady Sakura, Lady Temari, schön dass ich sie Beide heute noch sehe.“, lächelte Itachi uns freundlich an. „Die Freude ist ganz auf unserer Seite.“, antwortete Temari höflich. Ich ließ ihr lieber das Reden. „Lady Temari, es wäre mir eine Ehre, wenn sie mir noch bei einem Tee Gesellschaft leisten würden.“ „Liebend gern, mein Prinz.“ „Sasuke, würdest du bitte Lady Sakura zu ihrem Zimmer führen?“, wandte der Ältere sich an seinen Bruder bevor er Temari seinen Arm anbot. „Ich wünsche Ihnen noch eine angenehme Nacht, Lady Sakura.“, verabschiedete sich Itachi freundlich und ging mit Temari Richtung Schloss. Temari hatte unrecht! Itachi konnte anscheinend mit Leichtigkeit den Blick von mir abwenden. „Es ist kühl geworden.“, holte mich die Stimme von Sasuke zurück in die Realität. Ich hatte ganz vergessen, dass Itachi ihn gebeten hatte mich zu meinem Zimmer zu begleiten. Heute blieb mir auch gar nichts erspart. „Ich liebe die kühle Nachtluft. Sie können gern wieder rein gehen. Ich finde den Weg zu meinem Zimmer schon selbst.“, sprach ich ruhig und setzte mich wieder auf die Bank. Ich wollte auf keinen Fall wieder auf mein stickiges Zimmer. Wortlos setzte sich Sasuke zu mir. Es hatte nicht den Anschein, dass er ohne mich zurück in Schloss gehen würde. „Sie hätten mir heute Nachmittag sagen müssen mit wem ich es zu tun hatte.“ Ich war kein Freund der Stille. „Und mir den ganzen Spaß entgehen lassen?“, sprach er amüsiert und schaute mich dabei an. Ich hätte auch selbst drauf kommen können. Die Ähnlichkeit zu seinem Bruder war unübersehbar, obwohl Sasuke viel weichere Gesichtszüge hatte. Da kam er wohl eher nach seiner Mutter. „Du findest das anscheinend sehr lustig?“, fuhr ich ihn zickiger an als beabsichtigt. Ich wusste nicht warum, doch sein überheblicher Ton gefiel mir gar nicht. Prinz hin oder her, das machte ihn nicht zu einem wertvolleren Menschen als andere. „Na ja, mehr oder weniger schon, sie haben geheult wie ein Schlosshund. Ist die Vorstellung meinen Bruder zu heiraten und Königin zu werden denn so schrecklich?“ „Was weißt du schon? Die Vorstellung jemanden heiraten zu müssen, den man gar nicht liebt, ist unerträglich und wenn ich nur daran denke, für immer hier gefangen sein zu müssen, will ich mir die Seele aus dem Leib schreien. Ich wollte das alles gar nicht!“ Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Dieses ganze Theater war falsch! Doch was hatte ich für eine Wahl? Ich konnte meine Mutter doch nicht sterben lassen. Egal, wie sehr mein Vater, Sayuri und ich arbeiten würden. Es würde nie für ihre Medikamente ausreichen. Das Geld reichte ja noch nicht einmal mehr für eine richtige Mahlzeit aus. Was würde nur aus meiner geliebten Schwester werden? Sie war noch so klein und musste schon so viel Leid miterleben. Die Krankheit meiner Mutter, das tägliche Geld eintreiben, das hungern … Das alles konnte ich ihr doch nicht antun! „Stell dich nicht so an! Andere Mädchen würden für das hier morden und ich lebe schon mein ganzes Leben in diesem Schloss und hatte noch nie das Bedürfnis mir die Seele aus dem Leib zu schreien.“, sagte Sasuke wütend und fasste schmerzhaft nach meinem Handgelenk, um mich im selben Moment hinter sich Richtung Schloss zu ziehen. Ich hatte ganz vergessen, dass dieses Schloss, das zu Hause von Sasuke und Itachi war. Ob sie auch nach draußen durften? „Lass mich los!“, schrie ich fast schon und versuchte meine Hand loszureißen. Unerwartet ließ Sasuke los und drehte sich zu mir. „Weißt du, für das du nur Gast bei uns bist, hast du wirklich eine große Klappe.“, zischte er mich wütend an und umfasste grob meine Schultern. Er tat mir unheimlich weh. „Vielleicht sollte ich dir erst einmal Manieren bei bringen!“, nahm seine Stimme noch einen dunkleren Ton an. Wütend und ängstlich über Sasuke’s Verhalten riss ich mich los und ging einen Schritt zurück. „Hat dir noch niemand beigebracht, dass man Frauen nicht weh tut?“, sagte ich wütend und ehe ich noch über mein Verhalten nur nachdenken oder mir sonst irgendwelche Gedanken machen konnte, hob ich meine Hand und verpasste ihm mit voller Wucht eine Ohrfeige bevor ich wieder weinend ins Schloss rannte. Mein Vater hatte schon immer gesagt, dass wenn ich einmal wütend war, mich kein Sturm mehr aufhalten konnte. Kopflos lief ich gegen die Wand und verletzte nicht nur mich sondern auch alle anderen um mich herum. Wie Recht er doch damit nur hatte! Ehe meine Zofen mich wecken wollten, war ich schon wach und lag in meinem Bett. Nachdem ich gestern Nacht aufgebracht Ino und Hinata aus meinem Zimmer verscheucht hatte, konnte ich kein Auge zu machen. Hatte Sasuke Itachi oder gar dem König gesagt, dass ich ihn geschlagen hatte? Drohte mir jetzt eine Strafe? Würden sie mich aus dem Wettbewerb schmeißen? Wie sollte ich das nur meinen Eltern erklären? Fragen über Fragen und ich hatte keine einzige Antwort. Erschöpft stieg ich in die Dusche. Meine Zofen würden wahrscheinlich gleich kommen und mich für das erste und auch bestimmt letzte Frühstück vorbereiten. „Sakura, sie sehen ja fürchterlich aus.“, sagte Ino und legte sich entsetzt die Hände auf den Mund, als sie bemerkt hatte, was sie da eigentlich gesagt hatte. „Sogar schlimmer als das.“, gab ich ehrlich zu und lächelte sie schwach an. Ino sollte sich nicht dafür schlecht fühlen, dass sie die Wahrheit sagte. „Keine Sorge, wir bekommen das schon hin.“, lächelte die Blonde mir aufmunternd zu bevor sie sich an mein Make-up machte. Ich hatte sie darum gebeten nicht zu viel zu benutzen, da es mir unangenehm war, wenn ich mich selber nicht erkannte. „Ich habe das perfekte Kleid gefunden!“, stürmte Hinata außer Atem ins Zimmer und hielt sich aufgeregt das Kleid vor ihren zierlichen Körper. Nachdem wir uns gestern unterhalten hatten, hatte ich ihr erklärt, dass ich es lieber nicht so ganz pompös mochte, daraufhin stellte sie meine ganze Garderobe auf den Kopf. „Das ist ein wirklich schönes Kleid.“, sagte ich und war dankbar dafür Hinata und Ino an meiner Seite zu haben. Nach nur wenigen Minuten stand ich schon fertig vorm Spiegel und betrachtete voller Ehrfurcht das Werk meiner Zofen. Die Person im Spiegel hatte nichts mit der von heute Morgen gleich. Auch wenn mir klar war, dass ich noch immer dieselbe Sakura war, wirkte ich wie eine ganz andere Person. Das kurze Spitzenkleid mit den passenden Riemchen High-Heels ließen meine Beine länger aussehen, als sie waren. Sogar der seitlich, geflochtene, lockere Zopf, den ich sonst auch zu Hause trug, wirkte mit dem leichten Make-up viel eleganter und vornehmer. Leichte Wehmut machte sich in mir breit, wenn ich daran dachte, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war, dass mich meine Zofen zu Recht gemacht hatten. „Danke, ihr seid wirklich die Besten!“, dankte ich Beiden und umarmte sie nacheinander. „Da-das machen wir do-doch gerne.“, antwortete Hinata verunsichert und schaute hilfesuchend Ino an, die nur mit den Schultern zuckte. Mir war klar, dass mein Verhalten eigentlich unangemessen war. Doch ich war nie der Typ Mensch gewesen, der Andere nach ihrer gesellschaftlichen Stellung beurteilte. Ob Dienstmädchen, Prinz oder Bauer für mich war ein Mensch nur so gut, wie sein Charakter! „Ich habe heute kurz in das Rohmaterial ihrer Interviews reingeschaut und ich muss zugeben, dass ich sehr beeindruckt war von ihren antworten.“, sprach Itachi während des Frühstücks zu uns und ich registrierte nur im Hintergrund, wie die Anderen etwas dazu sagten. Ich schämte mich zu sehr, um den Prinzen ins Gesicht schauen zu können. Vermutlich hatte Sasuke von meinem nächtlichen Wutausbruch schon berichtet. „Lady Sakura, vor allem ihre Antworten fand ich interessant.“ „Ich fühle mich geschmeichelt, mein Prinz.“, antwortete ich kurz ohne von meinem Teller aufzuschauen. Ich hatte noch gar nichts gegessen. „Ich hatte leider gestern keine Zeit mehr mich mit ihnen allein zu unterhalten. Vielleicht könnten wir das heute Mittag nachholen?“ „Es wäre mir eine Ehre.“, antwortete ich und schaute Itachi diesmal in die Augen, um irgendein Anzeichen zu erkennen worauf er hinaus wollte. „Das freut mich!“, lächelte er mir zu, so dass ich wirklich glaubte, dass er sich auf unsere Verabredung aufrichtig freute. Vielleicht hatte Sasuke doch nichts erzählt. Doch warum tat er das? „Meine Damen, ich muss mich leider schon verabschieden. Sie können ruhig zu Ende frühstücken. Danach bitte ich sie sich umzuziehen und sich fertig in Sportsachen im Ostgarten zu treffen. Dort erwarten sie mein Bruder und sein guter Freund, um ihnen Techniken zur Selbstverteidigung beizubringen. Es ist unausgesprochen wichtig, dass sie diese Übungen ernst nehmen. Eine Schönen Tag noch meine Lieben.“, verabschiedete sich Itachi und ich konnte wetten, dass er mir am Ende noch ein kurzes Lächeln geschenkt hatte. Wusste er doch etwas? „Das meinen die doch nicht ernst? Warum sollte man sich als Prinzessin oder Königin verteidigen müssen? Wozu gibt es denn Wachen?“, meckerte Karin, als wir uns im Ostgarten versammelten. Hatte Itachi nicht gesagt, dass man uns erwartete? „Hör auf so rum zu heulen. Ein wenig Sport hat noch niemanden geschadet.“, gab Temari genervt von sich. Auch wenn sie es nicht zu gab, merkte ich, dass sie sich dasselbe fragte. „Vielleicht gehört das zum Wettbewerb dazu und Prinz Itachi will sehen, wer von uns am stärksten ist.“, sprach Ami nun und wir schauten uns alle gegenseitig entsetzt an. Wollte Itachi wirklich uns gegeneinander kämpfen lassen um zu sehen, wer am stärksten ist? Was hatte das für ein Sinn. Ich schaute in die Runde. Die Anderen stellten sich wahrscheinlich gerade dieselbe Frage. Wenn das wahr war, dann hatte ich wohl die geringste Chance. Wie sollte es auch anders sein? Im Vergleich zu Temari, Karin und Ami war ich einen halben Kopf kürzer und viel zierlicher als sie. Ich fragte mich das schon seit der Hauptstadt, wieso Itachi ausgerechnet noch mich ausgesucht hatte. Auch wenn sich die anderen drei in ihrem Erscheinungsbild und in ihrem Charakter sehr unterschieden, so waren sie sich in ihrer Statur ziemlich ähnlich. Groß, sportlich schlank, auffällig weiblich gebaut. Ich war genau das Gegenteil klein, zierlich und an weiblichen Rundungen fehlte es mir auch, wenn ich mich so mit den Anderen verglich. Aber wie mein Vater so schön predigte, wer sich einmal schlecht fühlen will, müsste sich nur anfangen mit anderen zu vergleichen. Da kamen die Minderwertigkeitskomplexe ganz von selbst. Schnell verwarf ich wieder den Gedanken, als ich Sasuke und einen blonden, jungen Mann auf uns zu kommen sah. „Haben sie das verstanden?“, fragte Sasuke kühl in die Runde ohne einen von uns direkt anzuschauen. Wir hatten uns auf die große Wiese gestellt. Sasuke und sein Freund, den er mit Naruto vorgestellt hatte, wollten erstmals unsere Reflexe testen. Karin und Ami wurden von Naruto getestet. Zu meinem Leidwesen sollten ich und Temari von Sasuke getestet werden. So wie ich es verstanden hatte, würden die Jungs jeweils immer auf einen von uns zuschlagen ohne uns wirklich zu treffen und wir sollten die Schläge abwehren oder ihnen ausweichen. Den Anfang machten Karin und Naruto. „Naruto, wenn du mich auch nur streifst, werde ich dich umbringen.“, sagte Karin ernst und machte sich bereit. „Stell dich nicht so an, Pumuckl.“, scherzte Naruto und fing mit langsamen Fausthieben an. „Kennen die sich?“ „Naruto ist ihr Cousin.“, antwortet Temari beiläufig ohne den Blick von den Beiden zu wenden. Karin machte ihren Job wirklich gut auch nachdem Naruto schneller wurde und sie nach hinten drängte, wehrte sie die Hiebe gekonnt gut ab. Ich hoffte, ich würd es wenigstens halb so gut hinbekommen. „Okay, genug geschaut.“, sagte Sasuke und deutet auf Temari, dass sie jetzt an der Reihe war. Im Gegensatz zu Naruto ging Sasuke gleich am Anfang hart ran und gab sich erst gar keine Mühe Temari zu schonen. Als hätte es Temari geahnt, wich sie mit Leichtigkeit seinen Schlägen aus. Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, dass ich eigentlich gar nichts über Temari wusste. So wie sie sich bewegte, hatte sie wahrscheinlich Kampfsport Erfahrungen. Nur beiläufig bekam ich mit, dass Naruto inzwischen Ami testete. „Das reicht.“, beendete Sasuke die Übung und zeigte auf mich. Nervös schritt ich auf Temari’s Platz, die mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Ich wusste nicht genau warum, doch irgendwie wurde mir ganz schlecht bei dem Gedanken, dass Sasuke auf mich zuschlagen würde. „Dann los!“, warnte Sasuke mich kurz vor bevor er die ersten Hiebe ansetzte. Mit Glück wich ich ihnen aus und taumelte nach hinten. „I-ich kann das nicht!“, sagte ich zwischen den Schlägen und versuchte mich nicht treffen zu lassen. „Weich aus!“, sagte Sasuke und wurde immer schneller. „Bi-bitte, hör auf!“, flehte ich ihn an und kam kaum noch mit und versuchte die Hiebe abzuwehren. Ich wusste, dass er mich gehört hatte, doch er machte keine Anstalten aufzuhören. Danach ging alles so schnell, dass ich selber nicht sicher war, was alles eigentlich passierte. Ich taumelte immer weiter nach hinten bis mich die Angst erfasste, ich nicht mehr genau wusste, ob er mit rechts oder mit links zuschlagen würde und mich ein harter Schlag an der Schulter traf, so dass ich seitlich zu Boden fiel. Nur im Augenwinkel nahm ich Temari wahr, wie ihr ein kurzer, schriller Schrei entfuhr. Benommen versuchte ich mich wieder aufzusetzen und sah nur Sasuke’s dunkle Augen, die mich irgendwie seltsam anschauten. „Sie blutet!“, sagte Temari besorgt an Sasuke gewendet, der sich zu mir gebeugt hatte und mich sanft am Oberarm herauf zog. „Ich bring sie ins Krankenzimmer. Naruto, halt du hier die Stellung.“, hörte ich Sasuke sagen, der mich langsam hinter sich herzog. Noch ganz durcheinander von dem Sturz, wurde mir klar, dass es Sasuke war, der mich geschlagen hatte. Wütend über diese späte Erkenntnis riss ich meinen Arm aus seinen Griff. „Fass mich nie wieder an.“, fauchte ich ihn böse an und ging im schnellen Schritt an ihm vorbei. Ich hatte ihn gebeten aufzuhören, doch ohne zu zögern hatte er weiter auch mich zugeschlagen. Wie konnte sich so ein Arschloch nur Prinz nennen? Sollten Prinzen nicht eigentlich einen in der Not retten anstatt selbst einen in Nöten zu bringen? „Sakura, warte doch! Das war nicht mit Absicht!“, rief der Schwarzhaarige mir hinterher, als er mich einholte. „Das ich nicht lache. Ich habe dir doch gesagt, du sollst aufhören!“, zischte ich ihn nicht weniger wütender als vorhin an. „Ja, ich weiß, aber …“ sprach Sasuke bevor ich ihn unterbrach. „Kein aber! Du bist das aller Letzte und sowas nennt sich Prinz. Wenn du es auch nur noch einmal wagst ohne meine Erlaubnis mich anzufassen, werde ich dafür sorgen, dass du den Tag deiner Geburt bereust!“, sagte ich mit fester Stimme und schaute in seine dunkeln Augen. „Drohst du mir?“, fragte Sasuke mehr belustigt als ängstlich. „Nein, mein Prinz, das war eine nett gemeinte Warnung!“, sagte ich gespielt freundlich und ging um die Ecke, um sogleich in jemanden reinzulaufen. Heute war einfach nicht mein Tag. „Lady Sakura? Sasuke?“, hörte ich Itachi sagen und blickte verwirrt nach oben. Ich war doch wirklich in Itachi’s Armen gelaufen. „O, ich bitte um Verzeihung. Ich hatte sie nicht gesehen.“, gab ich beschämt zu und ging einen Schritt zurück. Ich hoffte er hatte Sasuke und mich nicht gehört. „Warum seid ihr Beide nicht beim Training?“, wandte sich der Ältere an seinen Bruder, der einige Schritte hinter mir stand. „Ich wollte sie nur zum Krankenzimmer führen.“, erklärte Sasuke nüchtern und ich spürte seinen bohrenden Blick im Rücken. Sollte ich Itachi die Wahrheit sagen? „Sie bluten ja!“, stellte Itachi besorgt fest und nahm mein Gesicht in die Hände, so dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Unfreiwillig wurde mir ganz schwindelig und ich verlor den Halt. Hätte mich Itachi nicht gestützt, wäre ich womöglich umgekippt. „Ich bin ausgerutscht und habe mir den Kopf gestoßen.“, log ich und konnte mir selbst nicht erklären, warum ich Sasuke in Schutz nahm. „Sasuke, du kannst wieder zu den anderen. Ich bringe Lady Sakura ins Krankenzimmer.“, sagte er zu seinen Bruder ehe er mich mit einen Hiev schon auf den Armen trug. „Wie du meinst.“, verabschiedete sich der Jüngere und ich könnte schwören, dass ich ihn mit den Zähnen knirschen gehört hätte. Vielleicht hatte ich ja mir den Kopf doch ernsthaft verletzt … „Es tut mir leid, dass ich gestern keine Zeit für dich hatte, aber ich wollte schnell das Kennenlernen der Anderen hinter mich bringen, damit ich mich heute mit dir in Ruhe treffen kann.“, sagte Itachi, als er mich zum Krankenzimmer trug. „Prinz Itachi, ich …“, versuchte ich etwas zu sagen, doch mir fiel nichts Passendes ein. „Nenn mich nur Itachi und bitte hör auf mit den ganzen Höflichkeitsfloskeln. Ich kann das alles nicht mehr hören.“, lächelte er mich warm an und ich konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern. „Seit ich dich im Park das erste Mal getroffen habe, kann ich nicht aufhören an dich zu denken. Du weißt nicht, wie glücklich ich war, als mir Kakashi berichtet hatte, dass du hiermit einverstanden bist.“, beichtete Itachi mir und ließ mich unweigerlich erröten. „Mein Prinz, wie hätte ich denn so ein großzügiges Angebot ablehnen können, wo doch jedes Mädchen davon träumt Prinzessin zu werden.“, sprach ich gespielt hofiert und ließ Itachi damit blöd aus der Wäsche gucken. „Das war doch nur ein Scherz. Ich war wirklich überrascht als Kakashi plötzlich in unserer Küche stand.“, lachte ich und war innerlich stolz Itachi hinters Licht geführt zu haben. „Du bist wunderschön, Sakura!“ Wisst ihr, wie man als kleines Kind noch an Märchen geglaubt hat? An eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie das eigene Leben aussehen wird? Ein weißes Kleid, der Märchenprinz, der einen in sein Schloss entführt? Man hat nachts im Bett gelegen, die Augen geschlossen und glaubte ohne jeden Zweifel, dass es so werden würde. Wie gesagt ich hatte nie daran geglaubt, doch manchmal spielt das Leben einen die seltsamsten Streiche und es kommt durchaus vor, ganz ganz selten, dass Menschen einen überraschen. Und ab und zu werden solche Träume wirklich wahr - ohne dass man gewusst hatte, das man davon geträumt hatte ... Kapitel 3: Dunkel war die Nacht ------------------------------- Hey meine Lieben, hier ist wieder ein neues Kapitel. Diesmal ist es ein wenig kürzer geraten ... ich hoffe ihr verzeiht mir! Dieses Kapitel steht ganz im Licht von Sakura & Sasuke! Hinterlasst mir doch einen Kommentar, wie euch der Verlauf gefällt. xoxo Ich hatte mir bisher noch nie darüber ernsthafte Gedanken gemacht, wie meine Zukunft aussehen könnte. Seit Jahrhunderten lebten wir Wanderer stets in den momentanen Tag hinein. Es brachte nichts sein Leben zu planen, wenn man doch gar nicht wusste, wo einen der Weg morgen noch hinführen würde. So glaube ich, ist es keine Absurdität, dass ich mir noch nie Gedanken, um meine ferne Zukunft gemacht hatte. Wie grotesk das Schicksal doch manch einmal war, ich die, die besondere Gabe hatte in die Zukunft Anderer sehen zu können, konnte nichts mit meiner eigenen anfangen. Doch in meiner jetzigen Situation, blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit dem Gedanken auseinander zu setzen, was ich mir eigentlich von meiner Zukunft erhoffte. Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen über das kleine Pflaster am Haaransatz entlang. Es schmerzte kaum noch. Ich hatte heute Morgen wahrscheinlich ein wenig zu übertrieben, als mich Sasuke zu Boden geschlagen hatte. Die Wunde sah schlimmer aus, als sie war. Der Arzt musste sie nicht einmal nähen und eine Narbe würde sie schon gar nicht hinterlassen. So gesehen müsste ich mich eigentlich bei den Schwarzhaarigen eher bedanken! Nur durch seine kleine Unaufmerksamkeit, hatte ich die wunderbare Gelegenheit den ganzen Nachmittag mit Itachi im Rosengarten verbringen zu dürfen. Zu meinem persönlichen Verwundern war Itachi alles andere als konventionell und steif, wie er sonst für mich herüber kam, ganz im Gegenteil, der Prinz war unausgesprochen aufmerksam und lustig und hatte immer ein charmantes Lächeln parat. Nun konnte ich auch die Begeisterung der Anderen um seine Person verstehen. Itachi war nicht nur äußerlich sondern auch charakterlich ein wahrer Jackpot für jedes dieser Mädchen. Für mich dagegen stand schnell fest, dass ich wohl nie den Platz an seiner Seite einnehmen würde. Auch wenn er sich vollkommen entspannt und ehrlich mit mir unterhalten hatte, konnte ich mich ihm keine Sekunde ganz ungehemmt geben, wie ich doch eigentlich war. Egal, wie sehr ich mich noch bemüht hatte, im Hintergrund blieb stets diese große Kluft zwischen unseren verschiedenen Welten. Ich hatte mich bisher noch nie in meinem Leben für einen Jungen interessiert geschweige war ich jemals verliebt gewesen, doch dieses Gefühl, was ich in Itachi’s Nähe hatte, war definitiv nicht das Richtige. Ich fühlte mich, wie in Ketten gelegt… „Ja?“, rief ich leise und setzte mich schnell auf, als es an meiner Tür klopfte. Wer suchte mich um diese Zeit auf? Ich hatte schon vor Stunden meine Zofen weggeschickt, um schlafen zu wollen. „Kann ich rein kommen?“, fragte eine männliche Stimme und öffnete die Tür. „Sasuke, was willst du hier?“, flüsterte ich entsetzt und ignorierte seine Frage, als ich die Gestalt des Schwarzhaarigen im leichten Mondschein erkannte. „Komm bitte mit, ich will dir etwas zeigen.“, antwortete er leise und betrat ohne mein Einverständnis das Zimmer ehe er die Tür wieder in Schloss fallen ließ. „Nein, ganz sicher nicht!“ „Sakura, jetzt komm bitte mit!“, wiederholte er und fuhr sich genervt durch die Haare. Er war es anscheinend nicht gewohnt, dass man ihm widersprach. „Nein! Was fällt dir eigentlich ein einfach so in mein Zimmer zu kommen? Was würden meine Zofen denken, wenn sie hier wären?“, sprach ich diesmal in normaler Lautstärke. Ich würde ganz sicher nicht mit ihm mitgehen. Bei unserem „guten“ Verhältnis würde er mich höchstwahrscheinlich lebendig im Wald vergraben. „Naruto, hatte mir gesagt, dass du alleine bist.“ „Naruto?“ „Hinata hatte ihm erzählt, dass du Nachts deine Zofen wegschickst. Kommst du nun mit?“, fragte er immer noch genervt. Ich strapazierte sichtlich seine Geduld. „Nein, warum sollte ich?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage und konnte mir bildlich vorstellen, wie er augenblicklich mit den Augen rollte. „Oh man Sakura … ich will mich wegen dem Vorfall heute Morgen entschuldigen. Komm jetzt einfach bitte mit!“ „Okay!“, gab ich schlussendlich nach und hievte mich aus dem Bett, um mir meine Schuhe anzuziehen. Sasuke machte nicht den Anschein nachzugeben und da ich noch heute Nacht schlafen wollte, beschloss ich mit ihm mit zu gehen. „Solange wir im Schloss sind, darfst du keinen Mucks mehr von dir geben!“, warnte er mich ehe wir aus dem Zimmer gingen. Ich nickte. „Du willst mich doch nicht hier runter schubsen?“, fragte ich ernster als gewollt, als wir uns draußen auf dem Dach des Schlosses befanden und war mehr als froh darüber, dass ich gegen den Willen meiner Zofen einen Pyjama trug. Ich war halt kein Freund von Nachtkleidern. „Hmm .. ich überlege es mir noch.“, scherzte Sasuke und legte sanft seine Hand zwischen meinen Schulterblättern. „Sehr witzig!“ antwortete ich und entschloss dennoch einige Schritte von ihm fern zu bleiben. Man konnte ja nie wissen! „Und was wolltest du mir jetzt zeigen?“, fragte ich und schaute mir die verschiedenen Gärten von Neo Versailles an, die sich vor uns erstreckten. Leider konnte man nachtsüber nicht viel von ihrer Schönheit erkennen. „Da unten wirst du nicht viel sehen. Leg dich hin!“ forderte Sasuke auf und ließ mich mit seiner Aussage blöd aus der Wäsche gucken. Vielleicht war es doch keine so gute Idee mit ihm mitgegangen zu sein. Ob die Wachen meine eventuellen Schreie hören würden? „Was du schon wieder denkst …“, fügte der Schwarzhaarige beleidigt hinzu, als hätte er meine Gedanken lesen können und legte sich auf den kalten Boden. „So kannst du besser in den Himmel schauen.“, erklärte er mir und schaute hoch auf zu den Sternen. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich mich genau zu ihm legte. Doch ich war noch nie der Typ gewesen, der sich großartig über sein Handeln den Kopf zerbrach. Wenn ich schon einmal hier oben war, konnte ich genauso gut die frische Nachtluft genießen. „Warte, gleich geht es los.“, lächelte Sasuke ohne seinen Blick vom Himmel abgewendet zu haben. Mir fiel zum ersten Mal auf, dass ich ihn bisher noch nie Lächeln gesehen hatte. Er hatte ein unausgesprochenes schönes Lächeln. „Da!“, zeigte er mit dem Finger zum Himmel und holte mich aus meiner Gedankenwelt. „Ein Sternschnuppenschauer!“, stellte ich voller Ehrfurcht fest und hielt den Atem an, als ich ganz unbedacht nach Sasuke’s Hand gegriffen hatte. Noch nie im Leben hatte etwas Schöneres gesehen, als würde es tausende Diamanten vom Himmel regnen. „Wünsch dir was!“ Und ohne dem Bewusst zu sein, wünschte ich, dass wir in diesem Moment ewig leben könnten. Unsere Wünsche sind nicht so leicht zu erfüllen. Wir haben große Wünsche, anspruchsvolle, unerreichbare. Wir haben Wünsche, weil wir Hilfe brauchen und weil wir Angst haben. Wir wissen, dass wir vielleicht viel zu viel verlangen, wir wünschen uns trotzdem etwas. Denn manchmal gehen die Wünsche in Erfüllung. Ich weiß nicht, wie lange wir schweigend nebeneinander lagen, doch auch lange nachdem der Schauer vorüber war, hatte keiner von uns sich getraut diesen magischen Moment zu zerstören. Es war außergewöhnlich, doch zum ersten Mal seit meiner Ankunft fühlte ich mich frei. Ich fühlte mich hier in Sasuke’s Nähe frei! „Es tut mir leid!“, unterbrach Sasuke meinen Gedankengang und setzte sich wieder auf. „Was?“, fragte ich eher aus Reflex als bewusst. Ich hatte wirklich vergessen, warum ich eigentlich hier war. „Ich wollte dir nicht weh tun. Ich war noch ziemlich wütend wegen gestern Abend … aber ich wollte …“, sprach Sasuke bevor ein lauter Knall ihn unfreiwillig inne halten ließ. Ehe ich etwas sagen konnte, ertönte ein lauter Alarm. „Wir müssen hier schnell weg!“, rief Sasuke gegen den Lärm an und half mir auf, um so schnell wie möglich das Dach verlassen zu können. „Sasuke, was ist hier los?“, fragte ich ihn ruhig während er mich hektisch durch die Flure zog. Ich hatte schon immer diese bizarre Eigenschaft in stressigen und gefährlichen Situationen Ruhe bewahren zu können. Mein Vater meinte immer, dass es eine wirklich bemerkenswerte Eigenschaft war, solange mir stets der Ernst der Lage bewusst wäre. „Wir müssen uns verstecken!“ Auch wenn seine Antwort meine Frage nicht ganz beantwortete, ließ ich es darauf beruhen und folgte ihm weiter. Ich hatte das merkwürdige Gefühl das Schweigen im Augenblick angebracht wäre. „Mein Prinz, Lady Sakura, was machen sie Beide noch hier?“, schrie einer der Wachen, die uns gerade entgegen gerannt kam. „Wo sind meine Eltern und Itachi?“ „Sie sind in Sicherheit. Wir müssen Sie Beide jetzt schnell hier weg bringen.“, nahm die Wache Sasuke’s Arm und bog um die Ecke bevor am Ende des Ganges plötzlich Schüsse ertönten. „Kümmer du dich um Lady Sakura.“, rief er dem Anderen noch zu, der mich ebenfalls packte und ihnen hinterher rann. „Sasuke!“, schrie ich noch ehe alles so schnell ging, dass ich meiner Wahrnehmung nicht ganz trauen wollte. Vor Sasuke tauchten zwei bewaffnete Männer auf, die ohne zu zögern anfingen in unsere Richtung zu schießen, ohrenbetäubender Lärm entstand, ich erkannte noch, wie die Wache und Sasuke zu Boden gingen und weißer Marmor sich dunkelrot färbte. Unweigerlich sah ich Sasuke’s Lächeln vor meinen inneren Auge, spürte seine warme Hand, die ich ergriffen hatte und erinnerte mich an den sehnlichen Wunsch ewig leben zu können … Jemand zog mich gegen meinen Willen weg von ihnen, schleifte mich durch die Flure, öffnete irgendwo eine Wand und drückte mich in einen Raum. „Versuchen sie zu schlafen, hier sind sie in Sicherheit!“, sagte der Wachmann noch und schloss hinter mir die Wand. Der Lärm war verstummt, ich war alleine. Langsam ging ich zur gegenüber liegende Wand und setzte mich auf den Boden. Es war zu dunkel, um zu erkennen wie groß der Raum war und ich war viel zu erschöpft, um auf Erkundung zu gehen. Es verging eine Ewigkeit, so kam es mir vor, wie ich da saß und darauf wartete, dass mich irgendjemand raus holen würde. Ich versuchte nicht an das Geschehene zu denken, ich versuchte nicht an Sasuke zu denken, ich versuchte überhaupt nicht zu denken! Nach Stunden des vergeblichen Wartens erinnerte ich mich wieder an die Worte des Wachmanns und schloss meine schweren Augen. Wenn man klein ist, hat man in der Nacht Angst weil sich angeblich Monster unterm Bett versteckt haben. Wenn man älter wird, sind die Monster überall. Es sind Selbstzweifel, Einsamkeit, Reue und obwohl man älter und weiser ist fürchtet man sich immer noch vor der Dunkelheit. Schlafen, sowas kann man doch mühelos, man macht einfach die Augen zu. Doch sooft scheint Schlaf außerhalb unserer Reichweite. Wir wollen schlafen, aber wir wissen nicht, wie wir einschlafen sollen. Doch wenn wir uns unseren inneren Dämonen stellen, unseren Ängsten dann ist die Nacht nicht mehr so angsteinflößend, weil uns klar wird, das wir nicht allein sind in der Dunkelheit. „Sakura?“, hörte ich eine Stimme sagen, als die Wand wieder geöffnet wurde. „Sasuke?“, fragte ich und erhob mich vom Boden. „Gott sei Dank, du lebst!“, seufzte der Schwarzhaarige erleichter und kam auf mich zu, um mich im nächsten Moment in den Arm zu nehmen. „Wie ist das möglich? Du wurdest angeschossen und da war so viel Blut!“ „Sie hatten den Wachmann erwischt und als er zu Boden fiel, hat er mich unter sich begraben, so dass es aussah, als ob auch ich getroffen wurde.“, erklärte er ruhig und streichelte mir sanft über mein Haar. „Geht es dir gut?“, fragte Sasuke und ließ mich mit seinen Worten unfreiwillig in Tränen zusammenbrechen. Ging es mir denn wirklich gut? Ganz egal wie hart wir sind. Traumatisches hinterlässt immer eine Narbe. Es folgt uns, es verändert uns: traumatisches wirft jeden aus der Bahn. Vielleicht müssen wir manchmal fallen … Vielleicht müssen wir erst einmal die Orientierung verlieren, bevor wir klar sehen. Aber wie ich schon einmal gesagt hatte, vielleicht ist so ein dummes Wort … Kapitel 4: Zeit der Missklänge ------------------------------ Schmerz kommt in vielen Formen vor. Das leichte Zwicken, ein bisschen Brennen, der zufällige Schmerz. Das sind die normalen Schmerzen, mit denen wir jeden Tag leben. „Gott sei Dank, Sie leben!“, schrie Ino augenblicklich, als Sasuke und ich mein Zimmer betraten. „Lady Sakura wird sich heute den gesamten Tag ausruhen. Bitte sorgen sie dafür, dass sie sich wohl fühlt.“, befahl Sasuke kühl und ließ mich unfreiwillig zusammen zucken. Ich hatte doch wirklich das seltsame Gefühl gehabt, dass sich zwischen uns etwas verändert hatte, dass die letzten Ereignisse das Eis geschmolzen hatte, dass wir uns auf eine lächerliche Art und Weise womöglich angenähert hätten. Doch anscheinend hatte ich einen Teil meines gesunden Menschenverstandes in dem dunkeln Raum verloren, denn offenbar hatte Sasuke von dieser veränderten Chemie zwischen uns nichts mitbekommen. „Selbstverständlich, mein Prinz!“, hörte ich Hinata’s dünne Stimme sagen ehe Sasuke sich wieder abwendete und zur Tür Schritt. „Sasu… eure Hoheit …“ „Ich werde meinen Bruder über euer Wohlbefinden Bericht erstatten.“, unterbrach er mich und verließ unverzüglich mein Zimmer. Hätte mich die vergangene Nacht nicht dermaßen erschöpft, wäre ich ihm wahrscheinlich aus dem Zimmer gefolgt, um zu fragen, was für ein Problem er hatte. „Sakura, wo waren sie? Nachdem der Alarm ertönt war, sind wir zu ihrem Zimmer geeilt, doch sie waren unauffindbar.“, erkundigte sich Ino nervös und tastete meinen Körper nach Verletzungen ab. „Wir ha-hatten schon befürchtet sie seien ent-entführt worden.“, gab Hinata zitternd zu während sie mein Bett vorbereitete. „Es tut mir leid, ich wollte nur kurz an die frische Luft, als ich plötzlich den Alarm hörte.“ Ich hatte beschlossen mein nächtliches Abenteuer lieber für mich zu behalten. „Sie sollten nicht alleine unterwegs sein.“, seufzte Ino erleichtert und ließ von mir ab. Erst jetzt bemerkte ich, wie geschafft meine Zofen aussahen. Sie hatten letzte Nacht anscheinend auch nicht viel Schlaf bekommen. „Es tut mir leid…“, gab ich genickt zu und setzte mich auf mein Bett. Sie hatten sich sicherlich große Sorgen gemacht. „Sie müssen sich doch nicht entschuldigen. Hauptsache sie sind wohl auf!“, lächelte Hinata mich an. Auch wenn Hinata nur eine gewöhnliche Zofe war, wirkte sie unglaublich vornehm und edel. Im Gegensatz zu mir war sie die geborene Prinzessin. „Legen sie sich jetzt erst einmal hin. Letzte Nacht haben sie vermutlich nicht viel Schlaf bekommen.“ „Wie wahr …“, antwortete ich noch bevor ich mich ins Land der Träume verabschiedete. Aber es gibt auch den anderen Schmerz, den man nicht ignorieren kann. Ein so heftiger Schmerz, der alles andere verdrängt. Der die ganze Welt verblassen lässt, sodass wir an nichts anderes mehr denken können außer daran, wie weh es tut. „Was waren das für Menschen, die in das Schloss eingebrochen waren?“, fragte ich während Hinata meine Haare hochsteckte. „Der Staat Selene hat viele Feinde. Solche Angriffe sind leider keine Seltenheit.“ „Das beantwortet nicht meine Frage.“ Ich hatte ihr Zögern bemerkt. Hinata wusste mehr als sie zugeben wollte. „Soweit wir wissen sind diese Angriffe dem Nachbarstaat Helios zuzuschreiben.“, meldete sich Ino zu Wort, die noch letzte Änderungen an meinem Kleid vornahm. „Warum greifen sie uns an?“ „Vor vielen Jahren waren Selene und Helios ein einziger Staat. Als es darum ging, wer das Land nach dem Tod des damaligen Königs weiter regiert, beschloss seine Gemahlin, Königin Gaia, dass das Land in zwei geteilt werden sollte. Den westlichen Teil, unseren heutigen Staat, bekam ihre ältere Tochter Selene und den östlichen Teil ihr zwei Jahre jüngerer Sohn Helios. Mit diesem Beschluss lehnte sich die Königin gegen das damalige Erbrecht, dass der erstgeborene Sohn den Anspruch auf den Thron des Landes hatte. Doch da Königin Gaia in der Zeit Alleinherrscher war, änderte sie dieses nach ihrem empfinden ungerechte Gesetzt, so dass auch Frauen ein Anrecht auf den Thron haben durften. Helios fühlte sich um sein Erbe betrogen und schwor seiner Schwester Selene den Krieg. Auch nach all den Jahrzehnten sind die beiden Staaten verfeindet. Der Hyuuga-Clan besteht auf das damalige Erbrecht, was sie im Grunde zum Alleinherrscher von Helios und Selene macht. Doch nach dem geänderten Gesetz gehört der Staat Selene dem Uchiha-Clan.“, erklärte Hinata ruhig und ließ von meinen Haaren ab. „Ein nie endender Krieg. Jeder will im Recht sein, dabei merkt niemand, dass das kein Weg zu leben ist.“, flüsterte ich und schaute mir betrübt auf die Hände. Natürlich kannte ich die Geschichte unseres Staates, doch ich hatte bisher noch nie den unerbittlichen Kampf am eigenen Leibe spüren müssen. Auch wenn Königin Gaia damals nur gutes im Sinn hatte, bezweifel ich, dass sie dies alles gewollt hatte. Konnte denn Niemand diesen Krieg beenden? „Guten Tag Lady Sakura, Sie sind jetzt nun seit einigen Tagen hier auf Neo Versailles und haben den Prinzen ein wenig kennen lernen dürfen. Erzählen sie doch unseren Zuschauern bitte, wie er Ihnen bisher gefällt.“, eröffnete Tsunade das live Interview und brachte mich mit ihrer direkten Frage schon gleich am Anfang aus dem Konzept. „Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll.“, gab ich ehrlich zu und senkte verlegen meinen Kopf. Ich bereute es, dass meine Haare nicht offen waren, so dass sie meine aufkommende Röte verbergen hätten können „Seien sie nicht so schüchtern.“, hörte man Tsunade‘s Stimme freundlich sagen. Ihr ermahnender Blick war jedoch für die Zuschauer unsichtbar. Ich durfte mir jetzt bloß keine Blöße geben. „Ich muss zugeben auf den ersten Blick fand ich den Prinzen irgendwie, wenn ich das sagen darf, versnobt.“, kicherte ich und musste unweigerliche an Sasuke denken. „…und ich glaube sogar auf den zweiten Blick und dritten Blick konnte ich mich nicht so richtig mit ihm anfreunden. Doch nach gefühlten hundert Blicken, musste ich feststellen, dass ich einen falschen Eindruck hatte. Er ist eigentlich ganz liebevoll…“ Ich dachte an Sasuke’s besorgten Gesichtsausdruck als er mich zu Boden geschlagen hatte. „…und wenn man mit ihm alleine ist, hat er manchmal dieses schöne Lächeln, welches einem das Gefühl von Geborgenheit gibt.“ Ich dachte an den Sternschnuppenschauer und Sasuke’s Lächeln und wie ich seine Hand ergriffen hatte und mir gewünscht hatte ewig in den Moment leben zu können. „Ich kenne ihn noch nicht gut genug, doch wenn er da ist, bereitet sich ein angenehmes Gefühl von Sicherheit in mir aus.“ Ich dachte an den Augenblick, als Sasuke die Wand öffnete und mich in den Arm nahm. „Höre ich da etwa schon eine leichte Verliebtheit raus?“, holte mich Tsunade aus meinen Tagtraum und ließ mir kurz das Blut in den Adern gefrieren. Anstatt von Itachi zu reden hatte ich die ganze Zeit von Sasuke gesprochen. War ich den wirklich von allen guten Geistern verlassen und was hatte dieses seltsame Ziehen in meinem Bauch zu bedeuten? „Dafür wäre es viel zu Früh.“, überspielte ich meine aufkommende Unsicherheit mit einem strahlenden Lächeln und beendete das Interview. Ich konnte mir nicht erklären, wie ich nur dazu kam von Sasuke zu reden. Hatte ich denn wirklich derartige Gefühle in seiner Nähe? Wo blieb der Sinn dabei? Hatte Tsunade bezüglich meiner Verliebtheit recht? Ich musste dringend mit Sasuke reden. „Ino? Hinata? Seid ihr da?“, riss ich meine Tür energisch auf und ließ die kleine Hinata verängstigt von ihrem Platz aufspringen. „Was ist passiert?“ „O Entschuldigung! Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte euch … Ist Ino nicht da?“ „Sie mu-musste noch etwas erledigen. Kann ich Ihnen he-helfen?“, fragte Hinata und erholte sich nur langsam von ihrem anfänglichem Schock. „Ach jaaa, das kannst du! Also ich suche Sasu… Prinz Sasuke. Weißt du wo ich ihn finden kann?“ „Prinz Sasuke?“ „Ja … Ähm … also ich wollte mich noch wegen seiner Rettung bedanken.“, versuchte ich harmlos zu erklären und hoffte, dass Hinata keinen Verdacht schöpfte. „O Jaaa! Das wäre wahrscheinlich angebracht. Ich würde es auf seinem Zimmer versuchen.“ „Sein Zimmer? Warum bin ich nicht selber darauf gekommen.“, lachte ich über meine eigene Dummheit ehe ich schon wieder aus dem Zimmer eilen wollte. „Ähm … Sakura, wissen sie, wo sich sein Zimmer befindet?“, hielt mich Hinata noch rechtzeitig auf. „Ah Nein, weißt du das vielleicht?“ „Drittes Stockwerk, erstes Zimmer rechts!“, lächelte mich meine dunkelhaarige Zofe an. „Danke!“, rief ich noch während ich mein Zimmer verließ um zu Sasuke’s zu eilen. Ich hatte wahrlich den Verstand verloren, so wie ich die Treppen hoch rannte. Und während ich mich Stufe für Stufe Sasuke’s Zimmer näherte, wurde mir unbewusst bewusst, dass Tsunade in einem Punkt recht hatte. Ich hatte mich tatsächlich blindlings verliebt, jedoch nicht in Itachi sondern Sasuke Uchiha. Diese Erkenntnis traf mich so heftig, dass ich augenblicklich vor der letzten Stufe inne halten musste. Wann war das nur passiert, wiederholte ich den Satz in Gedanken, wie ein Mantra, als ich ein Klicken vernahm und zwei innig sich küssende Personen stolpernd Sasuke’s Zimmer verließen. Wie ein Kartenhaus im Sturm, wie eine Seifenblase auf Dornen, wie ein Blatt Papier im Feuer … brach irgendeine Verbindung in mir ein und ließ mich zu lebenden Stein erstarren. „Sakura, was machen sie hier?“, hörte ich Ino’s geschockte Stimme sagen, als sie von Sasuke abließ und mich als erste entdeckte. „Es tu-tut mir leid, ich… ich wollte nur … bedanken. Ich wollte mich bei Ihnen bedanken, eure Majestät, da sie mich gestern befreit haben. Danke, mein Prinz!“ unterbrach ich Sasuke und versuchte ihm zu zulächeln. „Sakura…“ „Lassen sie sich nicht von mir stören.“, drehte ich mich ohne ein Zögern um und stieg so gefasst ich konnte langsam die Treppen runter. Wie dumm ich mich doch fühlte … Wie wir mit unserem Schmerz umgehen, liegt an uns. Schmerz – wir betäuben ihn, wir halten ihn aus, umarmen ihn oder ignorieren ihn. Und für manche von uns ist der beste Weg mit ihm umzugehen, sich einfach durchzubeißen. „Darf ich mich zu dir setzen?“, holte mich eine männliche Stimme wieder in die Realität. Ich wusste nicht, wie lange ich schon draußen auf der Bank saß, doch es musste sich um Stunden gehandelt haben, da es inzwischen schon dunkel war. Ich gab wahrscheinlich ein armseliges Bild ab. „Du musst nicht fragen! Genaugenommen ist es doch eigentlich deine Bank.“, versuchte ich lustig zu klingen. Ein kläglicher Versuch, wie ich fand. „Da hast du im Grunde recht.“, lächelte Itachi trotzdem und setzte sich ans andere Ende. „Fühlst du dich schlecht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Heimweh?“ Ich schüttelte erneut den Kopf „Dann ist es wahrscheinlich der Liebeskummer.“, lachte Itachi und ließ mich erschrocken aufhorchen. „Was?“ „Ich habe heute das Interview im Fernseher mit verfolgt. Ich wäre doch ziemlich peinlich, wenn ich nicht bemerkt hätte, dass du nicht von mir sprichst.“, lächelte Itachi weiterhin und fuhr sich mit dem Fingern durchs Haar. „Ich muss jedoch zugeben, dass ich wirklich eifersüchtig war und mir gewünscht hatte, dass vielleicht doch ich damit gemeint bin.“ „Ich … es ist nicht … es tut mir leid!“ „Ach, das muss dir doch nicht leid tun. Willst du vielleicht mit mir darüber reden?“ „Itachi … ich …“, kämpfte ich mit mir selbst, doch mir wollten einfach nicht die passenden Worte einfallen. Ich konnte ihm doch nicht die Wahrheit erzählen. Instinktiv schaute ich in den Himmel, als würde in den Sternen die richtige Antwort stehen. „Es ist nicht so, wie du denkst.“, sprach ich gefasster und ließ mich zur Seite fallen, so dass mein Kopf auf Itachi’s Schoss lag. Ich brauchte jetzt dringend Jemanden zum anlehnen. Prinz hin oder her. „Du hast Recht damit, dass ich nicht von dir gesprochen hatte. Es gibt da eine andere Person … aber da ist nichts und da wird auch nie etwas sein. Es gibt nur mich und dieses dumpfe Gefühl … nicht mehr, nicht weniger.“, seufzte ich und schloss meine Augen. Besser konnte ich mich momentan nicht ausdrücken. „Ich verstehe es, wenn du mich jetzt nach Hause schicken musst.“, sprach ich meine Befürchtung laut aus. Welcher Mann wollte schon eine Frau haben, die Gefühle für Jemand anderen hegte. „Es tut mir leid, dass du darunter leidest.“, flüsterte Itachi und strich über mein langes Haar. Auch wenn ihn keine Schuld traf, hörte sich seine Entschuldigung aufrichtig an und ließ mich unweigerlich an einem schlechten Gewissen leiden. Warum war er nur so Verständnisvoll? „Solange du nicht von dir aus darauf bestehst zu gehen, werde ich dich nicht nach Hause schicken. Das verspreche ich dir!“ „Danke …“, formte ich lautlos meine Lippen und hoffte, dass er es verstand. Mehr bekam ich im Augenblick nicht zustande, zu sehr noch schmerzte der Muskel in meiner Brust. Schmerz – man muss ihn einfach aushalten und hoffen, dass er von allein wieder weggeht. Hoffen, dass die Wunde, die er ausgelöst hat, verheilt. Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine leichten Antworten. Am besten atmet man tief ein und aus und hofft, dass der Schmerz nachlässt. „Itachi, Vater lässt dich rufen.“, sprach Sasuke und ließ mich sofort wieder aufrecht sitzen. Ich hatte doch wirklich nicht bemerkt, wie er sich uns genähert hatte. „Die Arbeit ruft!“, seufzte Itachi gespielt erschöpft und zwinkerte mir zu während er sich erhob. „Sasuke, würdest du bitte Lady Sakura zu ihrem Zimmer führen?“ „Das ist nicht nötig!“ „Ich bestehe darauf!“, lächelte er mir noch zu ehe er sich i Richtung Schloss begab. „Nicht das es mich was angeht, aber du scheint zwischen euch ganz gut zu laufen.“, ertönte Sasuke’s Stimme als Itachi außer Sichtweite war. Aus seinem Mund klag es wie eine Beleidigung. „Du hast recht, es geht dich gar nichts an!“, antwortete ich kühl zurück und glättete die imaginären Falten meines Kleids. Sasuke war die letzte Person, die ich heute noch sehen wollte. „Nur um deinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, ich war der, der nach dir gesucht und dich befreit hat.“ „Genaugenommen war ich nur dank dir in diese Situation geraten und außerdem hatte ich mich schon dafür bedankt. Doch vielleicht hattest du das ja nicht mitbekommen, da du zu sehr damit beschäftigt warst meiner Zofe die Mandeln mit der Zunge zu entfernen.“ „Was ist dein Problem Sakura?“, fauchte Sasuke nun wütend. Ich hatte es womöglich ein wenig übertrieben, doch ich konnte ja noch nie meinen Mund halten. „Gute Frage, Sasuke. Ich kann es dir sagen… Erst schenkst du mir einen der schönsten Momente meines Lebens, dann stirbst du vor meinen Augen, um nur kurz darauf mich zu befreien und nicht dass das alles genug wäre, nein, ich dummes Ding bilde mir noch irgendwelche Gefühle dir gegenüber ein, um nur im nächsten Moment zu sehen, wie du einem anderen Mädchen die Zunge in den Hals steckst. Du fragst mich, was mein Problem ist? Du bist mein verdammtes Problem Sasuke Uchiha!“, schrie ich ihn fast schon an und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Er hatte schon zu oft meine Schwächen gesehen. „Ich bin dein Problem? Das ich nicht lache! Und das alles soll ich dir wirklich glauben? Deine Schwärmerei für meinen Bruder war im Fernseher nicht zu überhören. Ich habe es doch selber gerade mit eigenem Auge gesehen. Sakura, wen willst du hier denn verarschen?“ „Du verdammtes Arschloch, fahr doch zur Hölle!“, schrie ich ihn an und verpasste ihn zu zweiten Mal in dieser Woche eine deftige Ohrfeige. „Wenn ein Mä- mädchen dir ihre Ge-gefühle gesteht, solltest du stets mit Re-respekt antworten!“, stotterte ich nun unter Tränen und wusste nicht, ob ich über meine eigene Dummheit oder Sasuke’s Worten weinen sollte … Man musste doch wirklich geisteskrank, um Gefühle für diesen Idioten zu entwickeln. Dem Anschein nach, war ich es … Schmerz – man muss sich ihm einfach stellen. Denn die Wahrheit ist, dass man ihm nicht entkommen kann. Das Leben bringt ständig neuen Schmerz. Kapitel 5: Die Maskerade der Hinata Hyuuga ------------------------------------------ Hey meine Lieben, ich bin soooo ein schrecklicher Mensch! :/ Sorry, dass ich solange gebraucht habe! Es ist wirklich unentschuldbar, aber ihr müsst wissen, dass das Studium und die Arbeit mich vollkommen einnehmen. Ich würde ja eigentlich auch lieber an meinen Fanfics weiterschreiben, doch leider ist das nicht möglich. Ich hoffe trotzdem, dass ihr fleißig weiter liest und meine Fehler entschuldigt. Ich werde demnächst einmal Korrekturlesen und einige Fehler beheben, aber erst einmal viel Spaß beim Lesen! hinterlasst mir einen Kommi, wie euch der bisherige Verlauf gefällt! xoxo Jeder hat doch sicher als er oder sie klein war auf dem Spielplatz hin und wieder ein anderes Kind gebissen … oder? Wir wurden dann gezwungen uns zu entschuldigen. Wir entschuldigten uns, aber wir meinten es nicht ernst. Denn das blöde Kind, das wir gebissen hatten, hatte es vollkommen verdient! Doch wenn wir älter werden ist es leider nicht mehr so einfach etwas wieder gut zumachen. Ist man aus dem Sandkasten raus, darf man es nicht nur so sagen, man muss es auch so meinen … oder? Während meine Mutter immer der Meinung war, ich sollte mich so verhalten, wie ich es für richtig hielt, versuchte mein Vater mich immer wieder in eine, seiner Ansicht nach, besseren Richtung zu drängen. Natürlich war mein Vater kein Tyrann und zwang mir seine Gedanken auf, stattdessen versuchte er unermüdlich mich stets eines Besseren zu belehren, denn ich muss zugeben, ich war schon immer ein stures, eigenwilliges Kind gewesen. Doch jetzt, wo ich auf mich selbst gestellt war, verfiel ich wieder in mein altes Muster. Ich konnte es mir einfach nicht abzwingen mich bei Sasuke für mein Verhalten zu entschuldigen. Wozu auch? Ich hatte nichts Falsches getan und schlecht fühlen, tat ich mich auch nicht dafür. Ganz im Gegenteil, mich beschlich ein Gefühl der Zufriedenheit ihm meine Meinung gesagt zu haben. Ob Knecht oder Prinz, für mich war ein Mensch nur so gut wie seine Taten. Doch warum kreisten meine Gedanken dennoch um den jüngeren Prinzen? „Sakura, geht es Ihnen denn ein wenig besser?“, erkundigte sich meine dunkelhaarige Zofe vorsichtig und setzte sich dabei an die Kante meines Bettes. „Ich war nur müde.“, log ich ohne rot zu werden, konnte jedoch dabei mein schlechtes Gewissen nicht abschalten. Normalerweise legte ich sehr viel Wert auf Ehrlichkeit. Doch was war denn in letzter Zeit noch normal? „Ruhen Sie sich einfach heute aus.“ Wie sollte ich der kleinen Hinata nur beichten, dass es mir noch nie besser ging und ich nur zur Feier meines Mutes lieber im Bett blieb, statt mir die ganze Tortur mit den Mädchen anzutun? „Wo ist Ino eigentlich?“, ergriff ich wieder das Wort. Einerseits weil ich von mir ablenken wollte, andererseits weil mich die Abwesenheit meiner blonden Zofe wirklich interessierte. Seit der Begegnung von Sasuke und ihr hatte ich sie nur einmal kurz gesehen, als sie bemüht war mich heute Morgen zu wecken und ich sie wegen unwohl sein bat mich fürs Frühstück zu entschuldigen. Seitdem war sie wie vom Erdboden verschwunden, zu mindestens für meine Wenigkeit. Eigentlich traf Ino keine Schuld für mein gestriges Gefühlschaos. Im Gegensatz zu ihr lebte ich erst seit einigen Tagen im Schloss. Ohne mir wirklich Gedanken gemacht zu haben, hatte ich mich wieder einmal in etwas hineingesteigert, was womöglich gar nicht existierte. Fest davon überzeugt mich nur noch auf Itachi zu konzentrieren, wollte ich Sasuke für den Rest meiner Zeit auf Neo Versailles aus dem Weg gehen. „Sie ist beim Schneider und sucht Ihnen ihre Kleider für die nächsten Tage aus. Soll ich sie holen lassen?“ „Nein, das ist nicht nötig. Danke nochmals für eure Mühe!“, lächelte ich Hinata zu. Ich vergaß des Öfteren, wie viel Arbeit unser Aufenthalt im Schloss für die Zofen bedeutete. Ich musste mich bei Ino unbedingt nochmals bedanken, auch wenn ich dabei ein seltsames Gefühl hatte. Ein Gefühl, welches mich von Innen aufzufressen drohte. Ein Gefühl, welches mich veranlasste ihr Böses zu wünschen. Ein Gefühl, Eifersucht! „Sakura, sind Sie wirklich in Ordnung? Sie wirken so abwesend.“, schaute die dunkelhaarige mir dringend in die Augen, als könnte sie darin die Antwort entdecken. „Hinata, warst du schon einmal verliebt?“, wendete ich meinen Blick zum Fenster. Es war mir doch recht unangenehm derart gemustert zu werden. Es hatte sicherlich seinen Grund, dass man sagte, die Augen seien der Spiegel zur Seele. „Ja, ich bin es sogar immer noch!“, sagte meine Zofe mit eine für sie eher ungewöhnlichen festen Stimme, so dass ich sie doch verwundert anstarren musste. Ich hatte erwartet sie würde wieder anfangen zu stottern oder rot anlaufen oder verschämt zu Boden schauen. Ich hatte alles erwartet, doch nur nicht das! „Ah … Okay … ähmm … Wie ist es verliebt zu sein? Ich meine, woran merkt man es?“, kämpfte ich nach den richtigen Worten. Ich war auf ihre direkte Antwort nicht vorbereitet gewesen. „Hmmm … ich glaube verliebt sein äußert sich bei jedem Menschen auf eine andere Art und Weise. Es ist eine Art Bedürfnis einem anderen Menschen Nahe sein zu wollen, ihn oder sie zu beschützen … Ich weiß nicht so recht, wie man es ausdrücken kann, aber plötzlich stellt man fest, dass das bloße Lächeln des Anderen für einen selbst das Wertvollste auf der Welt ist.“, versuchte Hinata mir zu erklären und schaute dabei aus dem großen Fenster meines Zimmers. Ich konnte es mir nicht erklären, jedoch klang ihre Stimme dabei derart seltsam bedrückt, als wäre verliebt sein die traurigste und schmerzvollste Erfahrung, die einem begegnen könnte. „Hinata, lass uns bitte ein wenig spazieren gehen.“, holte ich meine zierliche Zofe aus ihren Gedanken. Ich hatte nicht vor sie traurig zu stimmen. „Ge-gern, dann be-bereite ich Ihnen ihr K-kleid vor.“, stotterte die Dunkelhaarige wieder wie üblich und lief aufgeregt zu meinem Kleiderschrank, um mir nur im nächsten Moment ein aufwendig verziertes weißes Kleid zu präsentieren. „Ähmm… also… das ist wirklich ein sehr… ein sehr schönes Kleid, aber kannst du mir vielleicht ausnahmsweise nur eine Hose und ein T-Shirt besorgen. Von mir aus kann es auch weiß sein.“ „Oh, ge-gefällt Ihnen das Kleid nicht?“ „Doch, doch es ist perfekt, aber ich will nur spazieren gehen und nicht gleich vor Ort heiraten.“, betrachtete ich das Kleid skeptisch. Es kam mir wirklich so vor, als würden meine Zofen mich in den verschiedensten Brautkleidern stecken. Nicht dass ich mich beschweren wollte, welches Mädchen aus meinen Verhältnissen konnte dies schon von sich behaupten? Doch ich musste zugeben, dass ich mich nach einer gemütlichen Jeans sehnte und für einen gewöhnlichen Spaziergang wollte ich sicherlich kein Brautkleid tragen. „Natürlich lässt sich das machen. Gehen Sie sich solange duschen, ich bin in Kürze wieder zurück.“, kicherte Hinata und verließ dabei das Zimmer. Mein verdutzter Blick war ihr anscheinend nicht entgangen. „Jetzt verstehe ich Sie. Ino und ich dachten uns schon seit Beginn, warum Sie überhaupt dabei sind. Verstehen Sie mich nicht falsch, es hatte nur den Anschein, dass sie kaum Interesse an diesem Wettbewerb hätten.“ Kaum Interesse an Prinz Itachi hätten, würde es richtig heißen. Doch meine dunkelhaarige Zofe war dafür viel zu taktvoll, um derartiges laut auszusprechen. „Es ist wahrscheinlich nicht zu übersehen, dass ich nicht dafür gemacht bin ein Land an der Seite des zukünftigen Königs zu regieren.“, lächelte ich Hinata belustigt zu. Es war ja die Wahrheit! Ich war nicht für diese Welt gemacht. Alles hier kam mir wie ein Käfig vor und ich konnte dieses dauerhafte Gefühl des Erstickens einfach nicht los werden. Nicht nur das mir das „Prinzessinnen-Gen“ fehlte, nein, ich wollte es auch gar nicht haben! Im Laufe unseres Spaziergangs hatte ich Hinata begonnen zu erzählen, weshalb ich an der Auswahl teilnahm. Von meiner Nomadenfamilie bis hin zu der Begegnung mit Itachi im Park hatte ich nichts ausgelassen. Noch während meiner Erzählung wurde mir stetig bewusst, wie ungeeignet ich doch für diese Auswahl doch war. Es war untypisch für mich, dass ich so offen mit Jemanden reden konnte, da ich sonst doch höchst vorsichtig war, welche Informationen ich von mir preisgab. Mein Vater pflegte zu sagen, je man Jemanden anvertraute, desto verletzlicher wurde man. Doch Hinata hatte so eine vertrauenswürdige Ausstrahlung, dass ich nicht anders konnte, als ihr die Wahrheit zu erzählen. Es war für mich unvorstellbar, dass dieses zierliche Geschöpf jemals irgendjemanden absichtlich Leid zufügen könnte. „Ich muss Ihnen in dem Punkt widersprechen. Sie haben wahrscheinlich von allen Mädchen hier das größte Potenzial ein Land zu regieren.“, blieb Hinata plötzlich auf der Stelle stehen. Auch wenn ihre Stimme dünn klang, spiegelten ihre Augen vollkommen Überzeugung aus. Irgendetwas in Hinata’s hellen Augen gab mir das Gefühl von Frieden. Ein Gefühl, wie eine Vorahnung … „Hinata, darf ich kurz etwas an dir austesten?“, ging ich einen Schritt auf meine Zofe zu. „Ähhmm... ja.“, blickte sie mich verdutzt an, da sie nicht verstand worauf ich hinaus wollte. „Ich lege dir kurz meine rechte Hand auf deine Brust, um dein Herzschlag zu spüren, dabei musst du mir bitte in die Augen schauen. Okay?“, versuchte ich ihr mein Vorhaben zu erklären. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich unbedingt jetzt meine Fähigkeiten an Hinata testen musste, doch dieses dumpfe Gefühl es sei von großer Wichtigkeit, ließ mich einfach nicht los. „Keine Angst, es ist nichts …“ „Heeeeey!“, unterbrach mich eine laute Stimme und ließ mich vor Schreck einen Schritt nach hinten machen. „Na-naruto-kun?“ „Hi Hina-chan, was macht ihr hier?“, kam ein blonder Junge auf einem Schimmel geritten. Hätte ich es nicht besser gewusst, würde ich glatt denken, er wäre der Prinz dieses Anwesens. Er wirkte wie ein edler Held mit seinem goldenen Haar auf seinem weißen Pferd. Es fiel mir sichtlich schwer ihn nicht anzustarren, doch ein Blick auf Hinata bewies mir, dass es nicht nur mir so erging. Ich konnte mich an den jungen Mann erinnern, er war beim Selbsverteidigungstraining dabei gewesen. Temari hatte mir erzählt, dass er Sasuke’s bester Freund war und dazu noch Karin’s Cousin. „La-lady Sa-Sakura wo-wollte…“ „Ich wollte ein wenig spazieren gehen und bat Hinata mich zu begleiten.“, erlöste ich meine Zofe. Sie hatte es anscheinend schwer erwischt. „Sie sollten sich dennoch nicht so weit in den Wald begeben. Die Gegend hier ist nicht abgesichert.“ „Oh, wir waren so vertieft in unserem Gespräch, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie tief wir in den Wald gelaufen sind.“, sagte ich wahrheitsgemäß und schaute hilfesuchend zu Hinata. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo wir uns befanden. „Keine Angst, wir werden euch schon wieder auf den richtigen Pfad bringen.“, grinste Naruto mir zu bevor er einen lauten Pfiff mit seinen Fingern erzeugte. „Komm schon Hina-chan, ich bringe dich zurück!“, reichte der Blonde meiner Zofe die Hand, die sie nur zögernd annahm und mit einem Zug vor ihm auf das Pferd befördert wurde. „U-und La-lady Sa-sakura?“, flüsterte Hinata fast schon verstörte, wobei ihr Gesicht verdächtig einer hochreifen Tomate ähnelte. Es war nicht zu übersehen, dass sie mehr für den Blonden empfand. „Warte hier! Teme wird gleich da sein. Er wird dich dann schon mitnehmen.“, grinste Naruto mich immer noch an bevor er los ritt und mich Mutterseelen allein im Wald stehen ließ. So ein Witzbold, hatte er nicht noch vor ein paar Sekunden gesagt, dass es hier zu gefährlich sei? „Was machst du hier?“, hörte ich eine kühle Stimme hinter mir und erschrak sogleich. Nicht zehn Schritte weg, saß Sasuke auf einem pechschwarzen Pferd und schaute mich wütend an. Hatte ich nicht erwähnt, ihm aus dem Weg gehen zu wollen? „Ich war mit Hinata spazieren.“ „Und wo ist Hinata?“ „Dieser blonde Dauergrinser hat sie mitgenommen und meinte, ich solle hier warten.“, versuchte ich selbstsicher zu klingen, ein kläglicher Versuch, wie ich fand. „Dobe!“, fasste sich Sasuke genervt an den Nasenrücken. Ich war mir nicht mehr so sicher, ob mich „Teme“ wirklich mitnehmen würde, erinnerte ich mich an Naruto’s Worte. Aber wenn uns wirklich etwas leid tut und wir es sagen und es wirklich so meinen. Wenn unsere Taten mehr sagen als es Worte je könnten. Wenn wir es richtig hinkriegen, ist ein tut mir leid perfekt. Wenn wir es richtig anstellen, ist ein tut mir leid eine Erlösung. „Wenn du mir die richtige Richtung zeigst, finde ich schon allein zurück ins Schloss.“, lächelte ich und ging einige Schritte nach hinten, als ich bemerkte, wie sein Pferd einige Schritte auf mich zu kam. Noch vor einigen Minuten wirkte Naruto wie ein Held auf seinem Schimmel. Ganz im Gegenteil von Sasuke, er hatte eine düstere Ausstrahlung, die jedem normalen Menschen beim Verstand das Weite suchen lassen würde. „Hn.“ „Sasuke, wirklich. Mach dir keine Mühe. Ich finde den Weg schon.“, ging ich noch weiter zurück. Bei unserem „freundschaftlichen“ Verhältnis wäre ich nicht verwundert, wenn er mich noch tiefer in den Wald bringen würde, so dass ich den Weg niemals wieder finden würde. Meine Fantasie hatte keine Grenzen! „Sakura, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ „Da-dann ist es besser wenn du wieder zurück reitest.“, versuchte ich immer noch den Abstand zwischen uns zu vergrößern. „Komm jetzt!“, kam das Pferd jetzt schneller auf mich zu und ließ mich auch mein Tempo erhöhen. „Sasuke bitte!“ flehte ich ihn fast schon an und bewegte mich so schnell Rückwärts, dass ich eine Wurzel übersah und unsanft auf meinem Hintern landete. „Aua!“ „Du sture, dumme Göre! Kannst du nicht einmal das tun, was man dir sagt?“, fluchte der Schwarzhaarige und stieg vom Pferd. „Kannst du nicht einmal das tun, was man dir sagt?“, äffte ich ihm nach und klopfte den Dreck von meiner Hose. So ein Arschloch! „Hast du dir weh getan?“, fragte Sasuke kühl und fasste nach meinen Handgelenken, um sich meine Handflächen anzuschauen. „Sie sind nur bisschen aufgeschürft.“, betrachtete ich ebenfalls meine Handflächen. „Ich bringe dich gleich ins Krankenzimmer. Das muss desinfiziert werden, damit es sich nicht entzündet.“ „O-Okay.“, hob ich meinen Blick und schaute in seine dunkeln, ausdruckslosen Augen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie nah Sasuke an mich getreten war. Mit den Sneakers an den Füßen reichte ich ihm gerade so noch bis zum Kinn. Eine seltsame Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Auch wenn ich Sasuke gern als Anti-Helden sah und er mir nicht selten Angst einjagte, so zögerte er doch nie eine Sekunde wenn es um mein Wohlergehen ging. Vielleicht schätzte ich ihn falsch ein, vielleicht musste ich ihn nur unter seine harte Schale schauen, aber vielleicht auch bildete ich mir gerade viel zu viel ein… „Sasuke, ich… ich wo-wollte mich ... wegen gestern …“ „Schon okay!“, unterbrach mich der Schwarzhaarige und streifte eine Strähne aus meinem Gesicht, die sich in meinem Wimpern verfangen hatte. Sie hatte sich höchst wahrscheinlich beim Hinfallen aus meinem Zopf gelöst. „Es ist nicht okay. Ich habe mich kindisch Verhalten. Es tut mir leid.“, legte ich meinen Kopf leicht in seine Hand, die sich noch an meinem Ohr befand. Eigentlich hatte ich nicht vor mich zu entschuldigen, eigentlich wollte ich Sasuke nicht mehr sehen … aber wie gesagt nur eigentlich. „Bist du denn nicht noch ein Kind?“, schmunzelte der Schwarzhaarige und all seine Wut schien verflogen zu sein. „Sehr witzig, Sasuke!“ „… und warum läufst du, wie ein verängstigtes Kind, vor mir weg?“ „Nicht vor dir, sondern vor diesem Tier da.“, blickte ich ängstlich zu dem schwarzen Pferd. So sehr ich die Natur auch liebte mit Pferden konnte ich leider nichts anfangen. Ich konnte nicht genau sagen, wie lange ich schon vor ihnen Angst hatte, doch gab es keinen Moment in meinen Erinnerungen, indem ich mich nicht vor ihnen gefürchtet hatte. „Du musst doch keine Angst vor ihr haben.“ „Ihr?“ „Amaterasu ist eine Stute.“ „Du nennst dein nachtschwarzes Pferd nach einer Sonnengöttin?“ „Ist doch nur ein Name oder haben dich deine Eltern nur wegen deines Haars Sakura genannt?“ „Nein, aber ich glaube euer Stylist hat es wegen meines Namens rosa gefärbt.“, betrachte ich eine Strähne, die sich ebenfalls gelöst hatte. Sasuke kannte mich ja gar nicht anders. „Du bist so schön…“, flüsterte Sasuke und ließ mich ihn wieder in die Augen blicken. Mich ließ das Gefühl nicht los, das wir nicht mehr über mein Haar sprachen. „Da-danke.“, formte ich tonlos, während Sasuke sanft mit seinem Daumen die Form meiner Lippen nachzeichnete. Würde mein Herz nicht in den nächsten Minuten aufhören so schnell zu rasen, wäre ein Tod durch Herzversagen nicht ausgeschlossen. „Weißt du eigentlich, wie verrückt du mich machst?“, nahm Sasuke’s Stimme einen rauchigen Ton an und ich ließ mich widerstandslos zu ihm ziehen. Lächelnd drückte er mich an den Baum über dessen Wurzel ich noch vor einigen Minuten gestolpert war, oder war es schon länger her? Seine Hand legte sich sanft auf meine Wange, gleichzeitig beugte er sich hinab, um die Distanz zwischen unseren Gesichtern zu verringern. „Ich sollte das nicht tun.“, flüsterte er leise an meinen Lippen und ließ damit mein Herz einen Schlag aussetzen. Ich musste mich darauf konzentrieren nicht das Atmen zu vergessen, ehe ich meine Arme um seinen Nacken schlang und vorsichtig, fast schon scheu meine Lippen auf die Seine drückte. Überrascht von meiner Initiative, wich er erschrocken einen Schritt zurück. „Ent-entschuldigung!“, biss ich mir nervös auf die Unterlippe. Was hatte ich mir nur dabei gedacht Sasuke zu küssen? Einen Moment lang blickt er mich stumm an, bevor er wieder einen Schritt auf mich zu kam und mir in die Augen blickte. „Danke!“, hauchte er mir entgegen und für einen Augenblick war ich zu erstaunt, um sein Lächeln zu erkennen, ehe er wieder seine Lippen auf die Meine bettet und mich in einem leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Alles Geschah viel zu schnell, um dass ich mir großartig Gedanken machen konnte. Sasuke’s Berührungen, der Kuss, ein lauter Schrei, die Sirenen. Das erste, was ich nach unserem Kuss real mitbekam, war Sasuke’s hektische Blicke und seinen Körper, der mich fest gegen den Baum drückte. „Was ist los?“, fragte ich nervös. Ich kannte diese Sirenen. Sie hatten uns auch vor einigen Tagen, als wir auf dem Dach waren, gestört. Bei der bloßen Erinnerung an dieser Nacht lief es mir kalt den Rücken runter. „Wir müssen sofort hier weg!“ „Vielleicht sollten wir hier warten bis alles zu Ende ist.“, beruhigte ich mich und versuchte Sasuke’s Augen zu folgen. „Hier ist es zu gefährlich. Bitte Sakura, du musst jetzt genau das tun, was ich dir sage.“, packte er mich fest an die Schultern. Ich wollte ihm nicht sagen, dass er mir weh tat und nickte nur. „Wir reiten jetzt zum Schloss. Auch wenn es dort jetzt vor Angreifern wimmelt, sind die Mauern unsere einzige Hoffnung. Ich finde schon einen Weg rein.“ „Ich kann nicht Sasuke.“, schaute ich verängstig zu Amaterasu. „Sakura, ich weiß du hast Angst, aber versteh doch, der Wald wird gleich zu einem Schlachtfeld. Ich kann dich hier nicht beschützen. Vertau mir…“, sprach er ernst und deutlich und ich wusste, dass ich diesen Tag unversehrt überstehe, solange Sasuke bei mir war. Manchmal bestätigt die Antwort, die wir bekommen, unsere schlimmsten Befürchtungen. Doch manchmal und nur manchmal kann Sie ein Problem in neuem Licht erscheinen lassen. Nachdem alle Meinungen angehört wurden und jeder Standpunkt in Betracht gezogen wurde, findet man endlich was man gesucht hatte: Die Wahrheit! Schnell ritten wir auf Amaterasu Richtung Schloss. Auch wenn ich vor Angst gelähmt war, hielt ich mich fest im Sattel. „Wir sind gleich da.“, flüsterte Sasuke mir beruhigend zu und schlug einen mir unbekannten Weg ein. Ich hatte keinen Spiegel, aber ich war mir sicher, dass man mir meine Angst im Gesicht ablesen konnte. „Sasuke!“, hörte ich die helle Stimme Naruto‘s laut flüstern bevor ich ihn uns zuwinken sah. „Wo wart ihr solange?“, fragte er sogleich und half mir vom Pferd. Wackelig hielt ich mich an ihm fest, als wäre er mein Rettungsring auf offener See. „Was ist mit ihr?“, fragte er seinen Schwarzhaarigen Freund skeptisch. Ich gab wahrscheinlich ein wirkliches verstörtes Bild ab. „Keine Zeit für Erklärungen. Wo sind meine Eltern und Itachi?“ „Sie sind alle in Sicherheit. Wir schaffen es nicht mehr zum Schloss, lass uns das Versteck hinter den Ställen nehmen.“ „Ich verstehe. Sakura schaffst du es selbst zu gehen?“, wendete sich der Schwarzhaarige an mich. Ich nickte und ließ von Naruto ab. Meine Beine fühlten sich wieder sicherer an. „Ich gehe vor, bleib du dicht…“ „Wo ist Hinata?“, unterbrach ich Sasuke und schaute hilfesuchend zu Naruto. Er hatte sie zuletzt gesehen. „Sie wollte ins Schloss. Sie ist bestimmt in Sicherheit!“, antwortete mir der Blonde, wobei ich nicht wusste, ob er selbst überzeugt von seinen Worten war. Was wäre, wenn sie es nicht rechtzeitig in ein Versteck geschafft hatte? Bei der Vorstellung Hinata’s hilflosen Körper irgendwo blutend auf den Fluren zu sehen, wurde mir ganz schlecht und ich musste mich beherrschen nicht zu würgen. „Sakura, komm jetzt.“, holte mich Sasuke aus meinen Gedanken, als einige Schüsse bedrohlich näher kamen. „Ich muss Hinata suchen!“, befreite ich meinen Arm aus seinem Griff und rannte ohne zurück zu schauen in Richtung Haupteingang. Ich hörte noch Sasuke meinen Namen rufen, bevor Naruto ihn aufhielt mir zu folgen. „Deine Sicherheit hat höchste Priorität!“, war das Letzte, was ich wahrnahm, ehe ein Schussfeuer eröffnet wurde. Mit sehr viel Glück schaffte ich es irgendwie ins Schloss. Mir war selbst unklar, wie ich es geschafft hatte den Angreifern unversehrt zu entkommen, doch es hatte den Anschein, als ob ich unsichtbar wäre oder gar sich niemand für mich interessierte. Seltsamerweise ließen mich alle in Ruhe und waren nur mit den Wachen beschäftigt. Jedoch wollte ich mein Glück nicht provozieren und durchquerte hektisch die Flure, um nach meiner Zofe zu suchen. Ohne es bewusst wahrzunehmen lief zu meinem Zimmer, als ich Stimmen im Gang wahrnahm. „Wie lange willst du dieses Spiel noch spielen?“, ertönte eine kühle Männerstimme. „Solange es nötig ist!“, hörte ich eine mir bekannte weibliche Stimme. „Ich hoffe, du kennst noch deine Aufgabe!“ „Natürlich und ich hoffe, du weißt noch, wofür ich das alles mache!“, erklang die weibliche Stimme erneut und ich war mir sicher zu wissen, wem sie gehörte. Nichtsdestotrotz wollte ich mich davon selbst überzeugen und trat aus dem versteckten Winkel, um den Personen persönlich ins Antlitz blicken zu können. „La-lady Sakura…“, bemerkte mich meine dunkelhaarige Zofe zuerst und ließ ihren Gesprächspartner erschrocken zu mir umdrehen, ehe er realisierte, was gerade geschah und mit seiner Waffe auf mich zielte. „Hinata, was hat das zu bedeuten?“, fragte ich das zierliche Mädchen, die jetzt viel selbstsicherer wirkte als sonst. „Sakura, es ist nicht das wonach es aussieht.“ „Hinata, geh aus dem Weg!“, forderte der braunhaarige Junge auf. „Neji, nimm die Waffe runter!“ „Ich habe dir gesagt, geh aus dem Weg! Wir wissen nicht, wie lange sie uns belauscht hat!“ „Und ich habe gesagt, nimm die Waffe runter! Das ist ein Befehl!“, schaute Hinata den Braunhaarigen wütend an, ehe er ihren Worten Folge leistete. „Du bist eine Spionin!“, sprach ich meine Befürchtung aus. „Ja, aber du verstehst das falsch.“ „Was ist daran falsch zu verstehen? Du belügst und tauscht alle!“ „Ich muss es tun!“ „Wofür? Damit die Angreifer besser ins Schloss kommen? Damit es unsererseits mehr Tote gibt? Damit ihr den König stürzt und das Land an euch reißt?“ „NEIN!“, kam Hinata auf mich zu und verpasste mir eine heftige Ohrfeige. Und ich dachte, dieses zierliche Geschöpf könnte niemanden etwas antun. Wie sehr der Schein doch manch einen trügt … „Es tu-tut mir leid, Sakura. Ich bin nicht das, was du von mir denkst. Ja, ich bin vielleicht eine Spionin, aber nichts von dem, was du gesagt hast, stimmt. Ich bin hier, um mein Land zu retten. Ich bin die Thronfolgerin des Staats Helios, Hinata Helios Hyuuga. Ich habe mich in dieses Schloss eingeschleust, damit ich die Menschen meines Landes retten kann. Durch eine neuartige Biowaffe verpestet Fugaku unser Trinkwasser. Die Ernten verderben, die Erde verrottet, mein Land ist dabei zu verhungern. Ich hatte keine andere Wahl. Du musst mich doch verstehen, du hast mir doch selbst erzählt, dass du das Alles für das Wohl deiner Familie auf dich nimmt. Und ich tue es für das Wohl einer ganzen Nation!“, erklärte mir die kleine Dunkelhaarige, die gar nicht mehr so klein wirkte. „Erzähl ihr doch gleich unseren gesamten Plan!“, bemerkte der Braunhaarige abfällig. „Wieso sollte ich dir glauben?“ „Neji, verschwinde schnell und zieh deine Männer zurück.“, befahl Hinata dem Braunhaarigen, als immer näher kommende Stimmen nach uns riefen. „Wie du meinst, kleine Cousine!“, verabschiedete er sich und verschwand, als wäre er nie da gewesen. „Sakura, bitte! Du musst mir vertrauen!“ „Kami sei Dank, ihr seid unversehrt!“, lief Naruto auf uns zu und drückte Hinata fest an sich. „Alles okay bei dir, Sakura?“ „Ja, ich glaube schon.“, schaute ich zu meiner zierlichen Zofe, die in diesem Moment nur Augen für den Blonden hatte. Wenigstens war nicht alles gespielt. Doch die Wahrheit ist niemals das Ende. Von diesem einen Moment an beginnt man wieder von Vorne mit einem Haufen neuer Fragen. Kapitel 6: Verzweifelte Flucht ------------------------------ Hey meine Lieben, diesmal habe ich euch nicht so lange warten lassen. Ich konnte es selbst nicht erwarten dieses Kapitel zu Ende zu schreiben :) Ich hoffe es gefällt euch genauso gut, wie das Letzte. Danke nochmals für die ganzen lieben Kommentare. Ich habe mich wirklich sehr gefreut. Hinterlasst mir doch auch diesmal eure Meinung. Bin schon gespannt, was ihr von den Verlauf der Geschichte haltet :) xoxo Wer erinnert sich nicht an die Gute-Nacht-Geschichten aus seiner Kindheit? Da passt Aschenputtel der Schuh, der Frosch wird zum Prinzen und Dornröschen wach geküsst. Es war einmal... und dann lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende. Märchen - der Stoff aus dem die Träume sind. Das Problem ist nur, dass Märchen nicht wahr werden. Das passiert nur bei den anderen Geschichten, denen die mit düsteren, stürmischen Nächten beginnen und schlimm enden. Es sind die Alpträume, die anscheinend immer wahr werden. Dem der sich die Redewendung: “...sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ einfallen ließ, sollte man kräftig in den Arsch treten. „Danke, dass du zu Naruto nichts gesagt hast.“, flüsterte meine Zofe fast schon, als wir alleine auf meinem Zimmer waren. „Wo ist Ino?“, ignorierte ich die Dunkelhaarige und machte mir inzwischen Sorgen um meine andere Zofe. „Ihr geht es gut! Sie wird bestimmt gleich hier sein!“ „Woher willst du das so genau wissen? Es werden bei diesen Aufständen ständig Menschen verletzt. Was macht dich so sicher, dass es Ino doch nicht erwischt hat?“, fuhr ich Hinata aufgebracht an. Dieser ganze Tag kam mir absurd vor. Das Mädchen, was jetzt vor mir stand hatte nichts mit dem Mädchen von heute Morgen gemein. Das alles konnte doch nur ein schlechter Witz sein. „Sa-sakura, vertrau mir!“ „Wie soll ich dir denn Vertrauen? Du bist eine Spionin und hast mich die ganze Zeit angelogen. Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich glauben soll!“, schrie ich Hinata noch lauter an und bekam meine Stimme einfach nicht in den Griff. „Pssst … man hört euch bis draußen hin!“, öffnete sich die Tür und meine blonde Zofe betrat das Zimmer. „Du hast es ihr erzählt?“, sprach Ino Hinata nun gezielt an. „Sie hatte mich und Neji reden hören. Ich hatte keine andere Wahl.“ „Nicht du auch noch?“, seufzte ich erschöpft, doch war mehr als erleichtert darüber die Blonde wohlauf zu sehen. „Sakura… bitte, Sie müssen uns vertrauen. Wir haben nichts Böses im Sinn!“, kam Ino auf mich zu und lächelte mich sanft an. „Dann erklärt es mir!“, beruhigte ich mich ein wenig und setzte mich auf mein Bett. Meine Beine taten mir unglaublich weh. „Hinata und ich verfolgen kein böses Ziel, wir sind nur hier, um Proben von dem Gift zu entnehmen, dass Fugaku in das Trinkwasser von Helios einführt. Durch die Proben können wir ein Gegengift herstellen.“ „Kommst du auch ursprünglich aus Helios?“ „Nein, ich bin hier in Selene geboren, jedoch lebten meine Familie und ich genau an der Grenze zu Helios‘ Mauern.“ „Wie kommt es dann, dass du Hinata zur Seite stehst, wieso bist du hier?“, verstand ich nicht den Zusammenhang von Ino’s Erzählung. Das alles ergab für mich einfach keinen Sinn. „Ino lebte mit ihrer Familie an der Grenze, genau an der Mauer zwischen Helios und Selene. Dort lernte sie auch Sai kennen, einen Soldat meines Volkes, der damit beauftragt war die Mauern zu überwachen.“, erklärte Hinata und schaute Ino mit Bedacht an. „Vor etwa einem Jahr hatte Fugaku einen Bombenanschlag veranlasst, jedoch nicht auf Helios sondern auf die Grenze von Selene. Dabei sind viele Menschen, die an der Grenze ihr Heim hatten, gestorben, wie auch Ino’s Familie. Ino war zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite der Grenze … Sie war bei Sai. Fugaku ließ es so aussehen, als sei Helios der Übeltäter dieses Anschlags und marschierte daraufhin in unser Land ein. Natürlich waren wir auf so etwas nicht vorbereitet gewesen, als die Wachen von Helios fielen, wurde auch Ino entdeckt, um sie zu schützen, so dass sie nicht als Verräterin dasteht, gab Sai zu sie entführt zu haben.“, erzählte die Dunkelhaarige und griff nach Ino’s Hand, die mit leerem Blick zu Boden starrte. Eine seltsame Übelkeit machte sich in mir breit. Das alles war viel zu viel für meinen Körper. „Sie haben Sai getötet.“, flüsterte Ino nun und sprach meine Befürchtung aus. Ich wollte Ino in den Arm nehmen, ihr etwas Aufmunterndes sagen, doch ich war unfähig auch nur zu Blinzeln. Wie konnten Menschen sich gegenseitig nur solch Grausamkeiten antun? Wie konnte ich jahrelang unwissend in einem Land leben, dass von solch einem erbarmungslosen König regiert wurde? Mein Magen verkrampfte sich, während kalte Schauer meinen Körper durchzuckten. Hastig erhob ich mich von meinem Bett und stürmte aus dem Zimmer. Sobald die Tür hinter mir zufiel, begann ich zu rennen. So schnell ich konnte. Vergessen waren die Beinschmerzen. Ich fühlte mich, als würden die Wände des Palastes mich erdrücken, als würde ich hier drinnen nie wieder zu Atem kommen. Meine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen, während ich die aufsteigenden Tränen in meinen Augen kaum mehr unterdrücken konnte. Ich musste hier raus! Sofort! Endlich erreichte ich die Tür zur Terrasse, ehe ich plötzlich laute Stimmen vernahm und anhielt. „Wieso rastest du so aus? Ich will doch nur kurz nach ihr schauen!“, erklärte Itachi aufgeregt. „Ich bin doch nicht blind, du hast dich von ihr um den Finger wickeln lassen.“, hörte ich Sasuke‘s amüsiertes Lachen und drückte mich automatisch fester gegen die Tür. „Sasuke, du benimmst dich wirklich paranoid.“ „ITACHI! Du bist einfach nur zu naiv, um es zu sehen. Sie hat kein Interesse an dir! Schau sie dir doch bitte einmal richtig an, ihre Eltern sind ärmer als Kirchenmäuse! Sie ist doch nur aus Eigennutz hier!“ „Jetzt übertreibst du! Ich will doch nur kurz nach Sakura sehen!“, antwortete Itachi aufgebracht. „Verdammt, sie würde alles tun um länger hier bleiben zu können!“ Sasuke‘s Stimme war so kalt, dass sich Gänsehaut von meinen Armen bis zu meinem Nacken hin ausbreitete. Mir wurde schwindelig. Übelkeit stieg in meinem Hals empor und ließ mich panisch keuchen. Was sagte Sasuke da? War sein ganzes Verhalten mir gegenüber nur gespielt? Was hatte der Kuss zwischen uns zu bedeuten? Wollte er mich nur testen? Blanke Panik brach in mir aus. Noch nie zuvor hatte ich derartiges gespürt. Mein Herz klopfte so schnell, dass ich glaubte, sogleich ohnmächtig zu werden. Meine Hände begannen zu schwitzen und in meinem Kopf schien sich alles zu drehen. Wie war das möglich? Wie konnte ich nur so dumm sein? So schnell ich konnte lief ich zurück die Treppen hoch und rannte gegen Naruto, der gerade in die andere Richtung wollte. Mit einem Mal war mir wieder furchtbar schlecht. Meine Gedanken und Gefühle machten mir Angst und ließen meinen Magen verrücktspielen. „Naruto …. Mir ist schlecht …“, brachte ich noch gerade so hervor und drückte mir dann schnell die Hand vor den Mund. Der Blonde starrte mich entgeistert an, ehe er es auch verstand und mich sogleich packte. Wir liefen die Treppen hoch bis zu meinem Zimmer. Naruto öffnete die Tür und schob mich schnell in die Toilette, da erbrach ich mich schon. Mein Hals brannte, wie Feuer, während Tränen über meinen Wangen liefen. Wieder und immer wieder würgte ich bis nur noch blanke Magensäure übrig blieb. Nur noch halb bekam ich mit, wie mir Naruto meine Haare hielt und mir über den Rücken streichelte. Kalter Schweiß lief mir über die Stirn, während heftiger Schüttelfrost mich packte. Ich zitterte am ganzen Körper. Nur mit Mühe konnte ich meinen Kopf oben halten. Es war so unerträglich kalt. Mein Körper zitterte noch heftiger, wollte einfach nicht mehr aufhören. Krämpfe durchzogen meinen Magen. Mein Gesicht war nass von Tränen und Schweiß. Tausende kleine Lichter tanzten vor meinen Augen. Sie nahmen mir jegliche Orientierung … und dann wurde alles schwarz. Das Letzte was ich spürte, waren Naruto’s Arme, die mich noch auffingen, bevor ich zu Boden fallen konnte. „Ich bin tausende Tode gestorben, als ich hörte, dass du nach dem Angriff auf der Krankenstation liegst.“, hörte ich Temari’s Stimme, als ich die Augen aufschlug. „Hey Temari!“, lächelte ich nur schwach, während sie mir unaufgefordert ein Glas Wasser reichte. Mühevoll versuchte ich mich aufzurichten. „Du solltest lieber in Zukunft mehr auf dich Acht geben. Der Arzt meinte, dass du eine Panikattacke hattest. Doch bei diesem Durcheinander, ist es auch kein Wunder.“, sprach die blonde Schönheit ruhig und strich mir sanft über das Haar. Es war eine wahrlich Willkomme Abwechslung mal Jemanden um sich zu haben, der mich nicht anlog und versuchte zu täuschen. „Wie lange war ich weg?“, fragte ich schwach, kaum in der Lage mich sonst zu bewegen. „So etwa zwei Stunden. Geht es dir denn wieder gut?“ „Hmm..“, nickte ich. Erst jetzt nahm ich Sasuke und Naruto im Augenwinkel wahr, wie sie beide an der Wand standen. „Danke Naruto!“, lächelte ich den Blonden beschämt zu. Es war mir unangenehm ihm fast vor die Füße gekotzt zu haben. Für eine angehende Prinzessin gehörte sich so etwas bestimmt nicht. Gut, dass ich nicht vor hatte, Prinzessin zu werden. „Gern geschehen, kleine Sakura! Ich gehe dann mal und berichte Itachi, dass du wach bist. Er war leider noch mit den Nachwirkungen des Aufstandes beschäftigt!“, rechtfertigte Naruto die Abwesenheit des Prinzen. Ich nickte nur. „Ruh dich aus!“, zwinkerte der Blonde mir noch zu bevor er das Krankenzimmer verließ. „Ich gehe dann auch mal. Ich schau später nochmal nach dir.“, drückte Temari mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn und verließ ebenfalls das Zimmer. Nun waren Sasuke und ich alleine. Unsicher schaute ich zu ihm herüber. Er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und wirkte wütend, wie ich überrascht feststellte. Gilt mir nicht eigentlich das Recht wütend zu sein? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns an ohne ein Wort zu sagen. Das unangenehme Schweigen bereitete sich aus und ließ einen dicken Kloß in meinem Hals wachsen. Immer wieder musste ich mich ermahnen nicht anfangen zu weinen. Schnell wich ich seinem Blick aus und betrachtete meine Hände. „Du solltest lieber diesen Wettbewerb verlassen!“, durchbrach seine kühle Stimme die Stille und ich konnte nicht anders, als ihn wieder anzuschauen. Entsetzt über seine Aussage fiel mir einfach keine passende Antwort ein. Ich war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Oder vielleicht wollte ich auch nur nicht die Antwort, die sich mir ergab, wahr haben. Denn tief in meinem Inneren wusste ich, dass es das Beste wäre hier und jetzt einfach aufzuhören. Angestrengt versuchte ich mich von Sasukes‘s Augen loszureißen. Warum hatte er auch nur so eine fesselnde Wirkung auf mich? „Ich würde jetzt gerne ein wenig schlafen!“ Meine Stimme zitterte, doch war laut genug, dass er es am anderen Ende des Raumes hören konnte. Kleinlaut beobachtete ich, wie er hinausging. Das Leben im Palast tat mir nicht gut. Die aufkeimenden Gefühle für Sasuke durfte ich nicht mehr an mich ran lassen. Ich passte hier einfach nicht her und ich wusste schon gar nicht, ob ich dafür bereit war meine Freiheit zu opfern, um womöglich vielleicht Prinzessin oder gar Königin zu werden. Doch ich war viel zu erschöpft meine Gedankengänge weiter auszuführen. Den ganzen nächsten Vormittag lief Temari aufgeregt durch meinem Zimmer herum und erzählte mir unermüdlich von der Wochenaufgabe, die wir von Tsunade beim Frühstückt erhalten hatten. Wir sollten unsere Freizeit in der kommenden Woche dazu nutzen, ein selbstgemachtes Präsent für Itachi vorzubereiten. Dafür wurden wir in zweier Teams eingeteilt. Sicherlich hatte Tsunade’s wachsames Auge die Rivalität zwischen Karin und Temari erkannt und dem Wettbewerb zu Liebe die Beiden nicht in das gleiche Team verfrachtet. Doch auch ich war über diese Konstellation mehr als froh, auch wenn ich nichts gegen meine Beiden anderen Mitstreiterinnen hatte, so waren sie mir dennoch fremd. „Temari, jetzt beruhig dich doch einmal. Wir haben eine ganze Woche Zeit, da wird uns schon etwas einfallen.“, lächelte ich die Blonde an, die sich nun neben mich auf mein Bett setzte. „Es muss unbedingt besser werden, als Karin’s Idee!“ seufzte Temari und ließ sich auf den Rücken fallen. „Das wird es schon!“, bestätigte ich ihr und hoffte sie würde es von nun an ruhiger angehen lassen. „Sakura, darf ich dich etwas fragen?“ „Klar!“, musterte ich nun Temari’s Gesicht genauer, da ihre Stimme ernster klang als sonst. „Was hältst du von Prinz Itachi?“ „Ich kann mir bisher kein genaues Bild von ihm machen. Wir haben uns ja eigentlich auch nur einmal richtig unterhalten, aber auf mich wirkt er sehr freundlich und charmant. Warum fragst du?“ „Magst du ihn?“, ignorierte Temari meine Frage. „Er ist der Thronfolger unseres Staates natürlich mag ihn, aber warum fragst du mich das alles?“, wiederholte ich mich nochmals. „Sowie Itachi dich immer anschaut, glaube ich, dass er schon jetzt mehr für dich empfindet.“, erklärte mir meine Freundin ohne mich dabei anzuschauen. Sie gab sich gar keine Mühe zu verbergen, dass sie diese Tatsache störte. „Temari, du interpretierst da zu viel herein.“, seufzte ich und warf mich neben sie. Bisher war ich so sehr mit Sasuke beschäftigt, dass ich Itachi vollkommen außer Acht gelassen hatte. „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Prinz Sasuke?“, ertönte Temari’s Stimme neugierig, als sie sich auf den Bauch drehte, um mich besser im Blick zu haben. Es war als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Was soll da zwischen uns sein?“, versuchte ich lässig zu klingen und mir meine Nervosität nicht ansehen zu lassen. „Diese Spannung im Krankenzimmer war ja kaum noch zu ertragen. Du willst mir doch nicht weiß machen, dass ich mir das nur eingebildet habe?“ „Sehr witzig, was für eine Spannung sollte da denn gewesen sein?“, versuchte ich den durchdringenden Blicken der hübschen Blondine standzuhalten. Es war doch zum verrückt werden, wie sie mich las, als sei ich ein offenes Buch. „Sag du es mir!“, lächelte sie mich wissend an, so dass ich mich unfreiwillig ertappt fühlte. „Ich weiß es selbst nicht… es scheint so, als wäre meine bloße Anwesenheit für ihn eine Provokation. Er ist gemein und beleidigend. In seiner Nähe setzt mein Verstand aus und ich verhalte mich für meine Verhältnisse total irrational. Es ist wirklich zum Haare raufen!“, gab ich ehrlich zu und konnte die aufkommende Wut über den jüngeren Prinzen nicht vermeiden. Ich musste mein Vorhaben ihm aus dem Weg zu gehen strikter durchziehen. „Magst du Sasuke?“ „Wie sollte ich einen Menschen, den ich kaum kenne und der mich derart beleidigt und verletzt, mögen können? Wie sollte ich einen Menschen, der so kalt und arrogant ist denn nur mögen?“, setzte ich mich nun aufrecht hin und hoffte, dass Temari das verdächtige glitzern in meinen Augen nicht erkannte. „Sakura…“, flüsterte Temari bevor sie von einem Türklopfen unterbrochen wurde. „Ja?“, riefen wir Beide erschrocken im Chor. „Entschuldigung, dass ich euch störe.“, betrat Itachi mein Zimmer und ließ damit Temari und mich sogleich aufspringen. „Eure Majestät!“, begrüßte Temari ihn zuerst und machte einen tiefen Knicks. Ich folgte ihrem Beispiel wortlos. „Machen Sie sich keine Umstände. Ich wollte nur kurz nach Lady Sakura sehen. Ich hatte mir Sorgen gemacht und musste mich von Ihrem Wohlbefinden selbst überzeugen. Geht es Ihnen denn inzwischen besser?“ „Danke, mein Prinz. Es geht mir wieder blendend. Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Sorgen bereitet habe!“ „Das freut mich zu hören, dann hoffe ich, dass Sie meiner Verabredung heute Abend zustimmen werden!“, lächelte mich Itachi freundlich an, so dass ich unweigerlich errötete. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass mich Jemand um eine Verabredung bat. „Ähmm… Ja, ge-gerne!“, stotterte ich und schaute hilfesuchend zu Temari, die mir nur ein strahlendes Lächeln schenkte. „Dann hole ich Sie gegen 20 Uhr ab. Lady Temari, Lady Sakura!“, verabschiedete sich Itachi angemessen. „Temari, ich …“, wollte ich mich rechtfertigen, da ich nicht wusste, wie die Blonde dazu stand. Ich wollte meine einzige Freundin hier nicht verlieren. „Schon okay, Sakura. Du kannst doch nichts dafür, dass dich Itachi mag.“, lächelte meine blonde Freundin mich beruhigend an, dabei klangen ihre Worte voller Aufrichtigkeit. „Danke!“ Nachdem Temari gegangen war, erzählte ich meinen Zofen von meiner anstehenden Verabredung mit Itachi. Auch wenn es mir inzwischen seltsam vorkam Hinata und Ino als meine Zofen zu betrachten, war ich auf ihre Hilfe angewiesen und wollte unter keinen Umständen ihre Tarnung auffliegen lassen. Ich ließ die Sache mit Helios vorerst ruhen, um mich in Ruhe mit den Gedanken auseinandersetzen zu können. Nur die Bloße Erinnerung an Ino’s Geschichte ließ meinen Magen schon verrücktspielen. Für diese Woche hatte ich genug Aufregung. Nach dem Nachmittagsunterricht bei Tsunade, setzte ich mich mit einem Buch in den Rosengarten. Ich hatte mich immer noch nicht an die Wände des Palastes gewöhnt und dieses Gefühl kurz vorm Ersticken zu sein, wollte mich einfach nicht loslassen. Angestrengt versuchte ich mich auf Shakespeares Hamlet zu konzentrieren, doch immer wieder driftete ich mit den Gedanken zu Sasuke und seinen gestrigen Worten. Hielt er mich wirklich für solch eine Heuchlerin? Sicherlich stimmte es, dass ich für das Wohlergehen meiner Familie diesen Wettbewerb bestritt, doch würde ich nie etwas tun, um Itachi dazu zu zwingen mich weiterhin hier zu behalten. Waren meine Beweggründe denn so falsch? Und auch wenn es so sei, warum hatte mich Sasuke dann geküsst? Was hatte das alles zu bedeuten? Erneut versuchte ich mich auf die Tragödie von Hamlet zu konzentrieren. Es war eigentlich eines meiner Lieblingsbücher und ließ mich nicht selten meine Probleme vergessen, doch heute sollte es einfach nicht sein. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, um einfach nur die Spätsommerluft zu genießen. Wie es wohl meiner Familie in der Zwischenzeit erging? Als ich nach einer Weile wieder meine Augen öffnete, beschlich mich ein mulmiges Gefühl beobachtet zu werden, doch auch nachdem ich mich umgeschaut hatte, konnte ich niemanden entdecken. Ich sagte mir, dass es wahrscheinlich an den positionierten Wachen lag, trotzallem nahm ich es mir nicht mich wieder hinauf in mein Zimmer zu begeben. „Bist du schon aufgeregt?“, fragte mich Ino, als sie noch letzte Handgriffe an meinen Haaren anlegte. „Ja, ein wenig. Ich hatte noch nie zuvor eine Verabredung.“, antwortete ich ungewöhnlich schüchtern und betrachtete dabei mein Spiegelbild. Ino und Hinata hatten sich selbst übertroffen. Ich trug ein langärmliges, weißes Kleid, das gerade einmal bis zu meinen Knien reichte. Um meine Taille herum waren zu einem breiten Gürtel Steine bestickt, die wie Diamanten funkelten. Der U-Boot-förmige Ausschnitt betonte vorteilhaft meine schmalen Schultern. Zu meinem erfreuen, durfte ich im wahrsten Sinne des Wortes Ballerinas tragen. Die schmalen Bänder wurden an meinen Fußknöcheln zu Schleifen gebunden und ließen mich nur mehr mädchenhafter wirken. Mein rosa Haar hatte Ino in großen Locken gedreht und ohne viel Aufwand sanft über meinen Schultern fallen lassen. Auch mein Make-up hielt sich dezent, so dass ich nicht glaubte eine Maske zu tragen. Im Ganzen sah ich eigentlich viel bescheidender aus als es üblich im Palast war, doch exakt diese Tatsache ließ mich hervorstechen. Denn genaugenommen war ich nur ein 17-jähriges Mädchen, das ihr erstes Date hatte. „Danke!“, lächelte ich noch rechtzeitig bevor es an der Tür klopfte. Ich holte noch einmal tief Luft. Mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals, während meine Finger die Türklinke umklammerten. Dann drückte ich sie hinunter und öffnete die Tür. Vor mir stand Itachi und sah überwältigend gut aus. Er trug einen weißen Anzug dazu eine weiße Weste, darunter weißes Hemd sowie eine weiße Fliege. Farblich passten wir perfekt zueinander fast wie ein Brautpaar. „Guten Abend Lady Sakura, wie geht es dir?“, stand ein lächelnder Itachi vor der Tür und hielt mir den Arm hin, damit ich mich bei ihm unterhaken konnte. „Danke, mir geht es fabelhaft. Und dir?“, erwiderte ich sein strahlendes Lächeln. „Ich hab mich schon den ganzen Tag auf unsere Verabredung gefreut.“ „Danke!“, antwortete ich nur schüchtern. Die Situation machte mich doch nervöser, als ich anfangs angenommen hatte. „Du siehst heute übrigens atemberaubend aus!“ „Danke, du siehst auch sehr gut aus!“, erröteten meine Wagen und ich hoffte inständig, er würde nichts davon mitbekommen. „Was wollen wir denn genau machen?“, versuchte ich das Thema zu wechseln, Dieser Austausch von Komplimenten ließ mich nur noch nervöser werden. „Eigentlich nichts besonders. Ich dachte, wir essen zu Abend und unterhalten uns ein wenig.“, lächelte er mich wieder charmant und ließ den Muskel in meiner Brust einen großen Hüpfer machen. Welches Mädchen konnte denn so viel Charme widerstehen? „Das hört sich wirklich gut an!“, gab ich ehrlich zu und war glücklich darüber, dass Itachi keine Aktivität geplant hatte. „Da wären wir!“, blieb der Schwarzhaarige abrupt stehen, als wir uns vor einer großen, mit Wachen besetzten Tür befanden. „Wäre es zu kitschig, wenn ich dich bitten würde, die Augen zu schließen?“ „Ne-nein!“, befolgte ich seine Anweisung. Er lachte leise neben mir, als hätte er gespürt, wie nervös er mich machte. Aufgeregt biss ich mir auf die Unterlippe und ließ mich von ihm in den Raum führen. Ich hörte noch wie die Tür wieder geschlossen wurde, während Itachi mich bat die Augen zu öffnen. Als ich die Augen öffnete, hielt ich unweigerlich die Luft an. Überall flackerten hunderte von Teelichtern. Der ganze Saal wurde vom Kerzenlicht erhellt. Zwischen den Lichtern waren Vasen mit langstieligen Rosensträußen aufgestellt. Es mussten wahrscheinlich Tausende gewesen sein. Doch was mich am meisten beeindruckte, war die Wand vor mir. Sie bestand aus ganz vielen einzelnen Plasmabildschirmen, die ein ganzes ergaben. Sie waren gerade auf einen Sonnenuntergang am Strand eingestellt und ließen mich unfreiwillig für einen kurzen Augenblick wirklich glauben, wir befänden uns wirklich am Meer. „Ein nie endender Sonnenuntergang.“, flüsterte Itachi nun neben mir, als ich noch immer nicht die passenden Worte gefunden hatte. Sofort überzog sich mein Körper mit Gänsehaut. Auch Itachi entging das nicht. Er lächelte in sich hinein und führte mich in die Mitte des Raumes, wo schon ein kleiner Tisch für uns gedeckt war. „Gefällt es dir?“, fragte er sanft. „Es ist wunderschön!“, schaffte ich es nun endlich etwas zu sagen und konnte mich einfach nicht satt sehen. „Es freut mich, dass es dir gefällt! Aber nun fange an zu essen, sonst wird es noch kalt.“, forderte Itachi mich auf und ich versuchte mich auf mein köstliches Steak zu konzentrieren. Seit wann eigentlich hatte ich keine richtige Mahlzeit mehr zu mir genommen? „Willst du tanzen?“, durchbrach Itachi die Stille, als uns langsam die Gesprächsthemen ausgingen. Auch wenn wir wahrscheinlich seit Stunden hier saßen und uns unterhielten, empfand ich es nicht als unangenehm. Ganz im Gegenteil, ich wünschte dieser Abend könnte ewig so weiter gehen. „Ich weiß nicht. Ich kann nicht so gut tanzen.“, gab ich ehrlich zu. „Hab keine Angst, lass dich einfach von mir führen!“, bot mir Itachi seine Hand an, die ich nur zögerlich annahm. „Ohne Musik?“ „Das wird schon!“, zwinkerte der Schwarzhaarige mir zu und begann eine Melodie zu Summen zu welcher er mich taktvoll führte. Ich hoffte inständig, dass das gedämmte Licht der Kerzen meine Röte wenigstens ein bisschen verbarg. „Wie ist es eigentlich gewesen so abgeschottet von der Öffentlichkeit aufzuwachsen?“, traute ich mich nach einer Weile zu fragen, als ich den Takt raus hatte. Mit Itachi zu tanzen, erschien mir plötzlich so einfach, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. „So abgeschottet sind wir gar nicht aufgewachsen. Wir duften eine Öffentliche Schule besuchen, haben auch Freunde! Nur die Tatsache, dass wir Prinzen sind, wurde geheim gehalten. Ansonsten konnten wir ein recht normales Leben führen.“ Seine Finger an meiner Taille strichen sanft über den Stoff meines Kleides und ließen mich erzittern. „Hast du Angst davor einmal König zu werden?“, versuchte ich das Gespräch weiterzuführen, da es mich wirklich interessierte. „Jede einzelne Sekunde fürchte ich mich davor“, gab er zu und ließ mich mit seiner Antwort abrupt stehen bleiben. Mit derart ehrlichen Worten hatte ich nicht gerechnet. „Warum das denn?“ „Die Verantwortung eine ganze Nation zu führen, ist doch für jeden angsteinflössend. Was ist wenn ich etwas falsch mache? Falsche Entscheidungen treffe und andere darunter leiden müssen?“ „Versuch dein Bestes, mehr kann man nicht machen. Ich bin mir sicher du wirst ein guter König!“, schaute ich Itachi in die Augen. Ich wollte, dass er weiß, dass ich es ernst meinte. Er nickte ein wenig verlegen und schien gleichzeitig dankbar für meine Antwort zu sein. Seine Augen blitzten. Ich sah Entschlossenheit darin und fragte mich im selben Moment, was das zu bedeuten hatte. Noch ehe ich verstand, was überhaupt passierte, zog er mich an sich und küsste mich. Wärme durchzog meinen Körper und ich spürte, wie seine warmen Hände mich umfassten. Doch noch bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich mich diesem Kuss hingeben wollte, wurde die Tür ruckartig geöffnet. Sofort ließ Itachi mich los. „Vater lässt dich rufen!“, kam Sasuke’s kalte Stimme bei mir an und ich konnte noch immer nicht fassen, was gerade hier passierte. „Immer diese Pflichten!“, seufzte Itachi und strich mir sanft über den Kopf. „Es tut mir Leid, Sakura. Sasuke wird dich zu deinem Zimmer führen.“, verabschiedete sich der ältere Prinz mit einem Lächeln und ließ mich mit dem Jüngeren zurück. Das alles konnte doch nicht gerade Wirklichkeit sein … Oder? Für einige Minuten blieb ich wie angewurzelt stehen. Ein wütender Sasuke stand nicht zehn Schritte von mir entfern. Er starrte mich an, als würde er mich am liebsten eigenhändig erwürgen. Ich brachte es nicht über mich das Wort zu ergreifen. „Perfekt!“, lachte der Schwarzhaarige und klatschte laut in die Hände, während er sich schrittweise mir näherte. „Eine wirkliche Glanzleistung! An dir geht eine hervorragende Schauspielerin verloren.“, lachte Sasuke weiter und wollte sich einfach nicht mehr einkriegen. Verkrampft bemühte ich mich nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte vor Sasuke keine Schwäche zeigen. Ich war besser als er! Bevor er noch etwas sagen konnte, versuchte ich mich an ihm vorbei zu drücken. „Ich bin noch nicht fertig!“, hielt er mich noch rechtzeitig am Handgelenk fest. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst, während seine Augen mich voller Wut fixierten. „Du bist absolut Perfekt!“, strich er mir sanft über die Wange und seine Stimme klang viel weicher als zuvor. Ich zuckte zusammen und hielt die Luft an. Mein Herz pochte wie wild. Warum musste ich auch auf seine Nähe so empfindlich reagieren? „So ein hübsches Gesicht mit solch fesselnde Augen und dazu diese kirschfarbenden Lippen, wie soll man(n) sich da beherrschen?“ Seine Augen strahlten so viel Entschlossenheit aus, dass es mir Angst machte. Panisch atmete ich ein. „Dieser süße Pfirsichduft, dabei hasse ich Süßes! Wie viele Männer hast du schon damit in den Wahnsinn getrieben?“, fragte Sasuke und verringerte nur noch mehr die wenigen Zentimeter zwischen uns. Seine Worte schnürten meine Brust zusammen, machten es mir unmöglich zu antworten. War er nun vollkommen verrückt geworden? „Deinetwegen verliere ich noch meinen Kopf!“, betrachtete er mich eingehend. „Wa-was mache ich denn?“, hauchte ich ihm entgegen. Zu mehr war ich in diesem Moment nicht fähig. „So viel und dann wieder gar nichts!“, antwortete er knapp und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen. „Entweihe ich mit unwürdiger Hand dieses Heiligtum, so will ich’s lieblich büßen. Und meine Lippen zwei scharlachrote Pilger, müssen den harten Griff durch zarten Kuss versüßen.“, zitierte er Romeo und drückte seine Lippen mit solcher Vorsicht auf meine, als hätte er Angst mich zu zerbrechen. Er küsste mich mit so viel Gefühl, dass ich sogleich meine Augen schließen musste, um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. Fast enttäuscht atmete ich auf, als er sich wieder von mir löste. Seine Augen glänzten verdächtig, doch als ich die Verzweiflung darin sah, wich ich einen Schritt zurück. „Verschwinde!“, schrie Sasuke mich voller Wut an, ehe ich mich hastig an ihm vorbei drängte. Meine Beine trugen mich, wie von selbst zum Ausgang des Saals. Ich rannte so schnell ich konnte und versuchte die Tränen in meinem Auge zu ignorieren. Ich fühlte mich wie ein ausgenutztes Stück Elend. Schlimmer konnte es nicht kommen! Es war einmal...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Die Geschichten, die wir erleben sind der Stoff aus dem die Träume sind. Märchen werden nicht wahr. Die Realität ist viel stürmischer, viel undurchsichtiger, viel beängstigender. Die Realität ist viel interessanter als „...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“. Kapitel 7: Das verlorene Happy End ---------------------------------- Hey meine Lieben, lang ist es her ... ich weiß, ich habe mir diesmal sehr, sehr, sehr viel Zeit gelassen, verzeiht mir! T_T Trotzdem hoffe ich, dass ihr euch umso mehr auf das neue Kapitel freut. Es ist auch etwas länger geworden :) Um eine häufig gestellte Frage zu beantworten: Jaa, ich werde sobald ich mehr Zeit habe, weiter schreiben und das an allen Geschichten! ^^ Viel Spaß beim lesen und teilt mir eure Meinung mit :* xoxo Wisst ihr, wie man als kleines Kind noch an Märchen geglaubt hat? An eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie das eigene Leben aussehen wird? Ein weißes Kleid, der Märchenprinz, der einen in sein Schloss auf dem Berg entführt? Man hat nachts im Bett gelegen, die Augen geschlossen und glaubte ohne jeden Zweifel, dass es so werden würde. Der Weihnachtsmann, die Zahnfee, der Märchenprinz – sie alle waren einem so vertraut, dass man sie fast anfassen konnte. „Sakura, das können Sie … das kannst du nicht entscheiden!“, sprach meine zierliche Zofe und lief in meinem Zimmer auf und ab. Seit ich ihr von meinen Plan berichtet hatte, verhielt sie sich wie ein gerupftes Hühnchen. „Ino, bring du sie bitte zur Vernunft!“, wendete sie sich verzweifelt an die Blonde, die gerade dabei war meine Haare zu glätten. „Vielleicht hat Sakura recht! Ich meine ja nur, dass Sie näher an der Quelle sitzt als wir…“, begann Ino vorsichtig an zu reden. Mit Hinata war gerade nicht zu spaßen. „Ihr habt doch beide den Verstand verloren! Ich möchte davon nichts mehr hören! Ich gehe und hole Sakura etwas zum Anziehen und ich hoffe, wenn ich wieder da bin, habt ihr diese Flausen aus euren Köpfen gefegt!“, stürmte die kleine Dunkelhaarige aus meinen Zimmer. Es hatte schon etwas Amüsantes die sonst so ruhige Hinata aufgebracht zu erleben. Ich hatte ja keine Ahnung, wie viel Temperament sich hinter diesem Engelsgesicht versteckt hielt. „Ist dein Angebot wirklich ernst gemeint?“, fragte mich Ino interessiert, nachdem sie mit meinen Haaren fertig war und sich auf das Bett gesetzt hatte. „Ja, ich meine das völlig ernst! Ich möchte euch helfen an die Proben zu kommen.“, antwortete ich entschlossen und setzte mich zu ihr. Die ganze Nacht über hatte ich mir Gedanken über Hinata’s und Ino’s Geschichte gemacht. Ich war der Überzeugung, dass das was meine Zofen taten das Richtige ist. Eine derartige Ungerechtigkeit konnte ich nicht tolerieren und solange ich hier im Palast war, würde ich ihnen dabei zur Seite stehen! „Dann werde ich Hinata überzeugen, dass du uns helfen darfst!“, sicherte mir Ino zu. Es ging hier nicht um mich oder Ino oder auch Hinata, der Erfolg unserer Zusammenarbeit könnte tausende Leben retten und nur das zählte für mich. „Eine Sache muss ich noch wissen …“, sprach ich leiser als zuvor und behielt die Tür im Blick. Diese Sache sollte zwischen Ino und mir bleiben. „Die wäre?“, nickte mir die blonde Schönheit zu. Jetzt durfte mich nur nicht der Mut verlassen. Ganz leicht nickte ich zurück und atmete die angehaltene Luft aus. Wann hatte ich angefangen die Luft anzuhalten? Auch Ino schien einmal tief einzuatmen, ehe ich zu sprechen begann. „Das zwischen dir und Prinz Sasuke gehört es zum Plan oder ist da mehr?“ Auch wenn in mir ein Orkan tobte, versuchte ich meine Worte so banal wie möglich klingen zu lassen. „Oh man…“, seufzte Ino und ließ sich nach hinten fallen. Sie hatte anscheinend eher mit einer anderen Frage gerechnet. „Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll … Es gehört nicht zum Plan, der Prinz dient nicht als Mittel zum Zweck. So herzlos bin ich dann auch wiederum nicht!“, sprach Ino ruhig und betrachtete die Decke. „Dann seid ihr also zusammen…“, sprach ich mehr zu mir selbst und betrachtete meine Zofe genauer. Es überraschte mich nicht, dass Sasuke sie mochte. Ino war wirklich eine Schönheit! Ihr langes goldblondes Haar umrahmte perfekt ihr herzförmiges Gesicht und ließ sie wie eine griechische Göttin wirken. Ihre gebräunte Haut strahlte reine Lebensfreude und ließ mich neben ihr nur kränklich aussehen. Ino versprühte pure Sinnlichkeit, welch ein Mann konnte da schon widerstehen? „Nein, nein, da verstehst du etwas falsch! Ich vergesse manchmal wirklich, dass du erst siebzehn bist!“, lächelte Ino in sich hinein, als hätte sie ein kleines Kind neben sich. „Wie soll ich das verstehen?“ „Weißt du Sakura, manchmal erinnert mich der Prinz an Sai. Charakterlich ist er ganz anders, aber äußerlich ist er ihm auf eine gewisse Art und Weise etwas ähnlich. Und wenn ich manchmal … wenn ich diese Leere in mir spüre, die mich droht in sich aufzusaugen, suche ich seine Nähe auf. Es ist eine rein körperliche Beziehung, mehr will ich auch gar nicht! Doch für diesen einen Moment gibt er mir dieses Gefühl wieder lebendig zu sein und nicht nur eine leere Hülle … Ich bin wirklich abartig, oder?“, erklärte Ino und verdeckte ihre blauen Augen mit dem Arm. Auch wenn ein Lächeln ihre Lippen zierten, wusste ich, dass sie still weinte. „Nein, bist du nicht!“, legte ich meinen Kopf auf ihren Bauch während ich stumm mit ihr weinte. Von meinen Zofen wusste ich, dass das Labor sich im hinteren Teil des Ostflügels vom Palast befand. Doch da man Hinata und Ino tagsüber nicht hier sehen durfte und es nachtsüber von Wachen wimmelte, gestaltete sich der Besuch schwerer als gedacht. Im Gegensatz zu meinen Zofen durfte ich mich frei im Palast bewegen, dementsprechend beschloss ich nach Tsunade’s täglichen Unterricht mich auf die Suche zu machen. Natürlich hatte ich meine Zofen vorerst nichts erzählt. Ich war auch nicht der Überzeugung, dass ich ihnen heute schon irgendwie helfen könnte, nichtsdestotrotz wollte ich es mir nicht nehmen lassen auf Erkundungstour zu gehen. Ich versuchte so unauffällig wie möglich mich durch den Palast zu bewegen. Mir war bewusst, dass jede meiner Bewegungen von Kameras verfolgt werden würde. Ich musste mir erst einmal nur eine Übersicht von der Lage des Labors machen, ehe ich einen Plan austüfteln konnte. In Gedanken versuchte ich mir den ganzen Weg bestmöglich zu merken. Ein zweites Mal konnte ich das hier nicht machen ohne Aufmerksamkeit zu erregen. „Das muss es sein!“, flüsterte ich zu mir selbst, als ich die große Stahltür erreichte von der meine Zofen gesprochen hatten. Hinter dieser Tür befand sich das Labor in dem die Toxide hergestellt wurden. Nur eine Probe war nötig, um tausende Menschenleben zu retten. Kurzerhand beschloss ich doch weiter zu gehen. Auch wenn mein ganzer Körper zitterte, konnte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Doch irgendwann wird man erwachsen. Eines Tages macht man die Augen auf und das Märchen ist verschwunden. Und dann halten sich die meisten an die Dinge und Menschen, denen sie vertrauen können. Aber die Sache ist die: Es ist schwer, dieses Märchen ganz aufzugeben. Denn fast jeder hat noch diese winzige Hoffnung, dass man eines Tages die Augen aufmacht und es ist alles wahr geworden. „Hey, was machst du hier?“, hörte ich eine kühle Stimme die Stille durchbrechen und fühlte mich sofort ertappt. Ich durfte auf keinen Fall die Nerven verlieren. „Ich habe mich verlaufen.“, sprach ich hilflos, während ich mich noch umdrehte. „Sasuke?“, stellte ich verwundert fest und ärgerte mich zugleich über den leicht freudigen Ton in meiner Stimme. Was stimmte bloß nicht mit mir? „Lüg mich nicht an!“, ließ sich der Schwarzhaarige nicht irritieren und kam näher auf mich zu. Anscheinend war er nicht so leicht hinters Licht zu führen. „Und das denkst du beurteilen zu können?“ Für einen kurzen Augenblick erhaschte ich ein Flackern in seinen Augen, das mein Herz rasen ließ. Ich wollte gehen, doch stattdessen spürte ich seine Hand, die vorsichtig meinen Arm berührte. Erschrocken von seiner Berührung riss ich die Augen auf und musterte ihn. Er sah mich eindringlich an. Seine Wärme ließ mich erzittern, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und wartete darauf, dass er sprach. „Es ist hier zu gefährlich!“ „Warum? Was ist hier?“ Plötzlich ließ Sasuke von mir los und ballte seine Hände zu Fäusten. Mit einer leichtfertigen Wut drehte er sich von mir weg und schlug gegen die Wand. „Verschwinde einfach!“ Dabei entwich ihm ein zorniger Schrei, der mich erschrocken zusammenzucken ließ. Wieder diese Worte, wieder dieser Befehl. Das konnte er nicht mit mir machen! Zögerlich ging ich auf ihn zu und drehte ihn, so dass er mich ansehen musste. Wie ich in dem Moment meine nur 1,65 verfluchte! „Wusstest du, dass ich dich hasse?“, flüsterte ich und öffnete seine schmerzende Faust, um seine Handfläche zu küssen. „Ich hasse es, was du mit mir machst!“, reckte ich mich zu ihm hoch, um einen leichten Kuss auf seine Lippen zu drücken. „Ich hasse es, was du in mir auslöst!“, küsste ich ihn erneut, doch ging auf Abstand, als er seine Hand in meinen Nacken legte. „Ich hasse es, was ich in deiner Nähe empfinde!“ Seine Hände fuhren durch meine Haare und pressten mich an sich. Mein ganzer Körper kribbelte als er mich gegen seine harte Brust drückte. Leise stöhnte ich auf, als er begann meinen Hals zu küssen. Hitze durchzog meinen Körper und ließ mich jegliche Selbstbeherrschung verlieren. Erneut trafen sich unsere Lippen und ließen ein Gefühl in mir auslösen, das mich auf Wolken schweben ließ. „Wir sollten das hier nicht machen!“, ließ er schwer atmend von mir los. „Ja …“ Ich zitterte am ganzen Körper. Wieder beugte er sich zu mir hinunter und küsste mich. „Gleich gibt es Abendessen.“, informierte er mich unnötiger Weise und ich konnte ein leichtes seufzen nicht unterdrücken. Ungewollt leckte ich über meine Unterlippe und genoss sogleich Sasuke’s Reaktion. „Was soll ich nur mit dir machen?“, strich er mit dem Daumen über meine Lippen. Seine Stimme klang so stark und doch so traurig, dass ich ihm nicht mehr böse sein konnte. Am liebsten hätte ich in dem Moment, alles, was du willst geschrien, doch so mutig war ich nicht. „Warum?“, fragte ich stattdessen. Da nahm er mich wieder in die Arme und atmete tief ein. „Verlass diesen Wettbewerb!“ Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich war wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Sasuke’s Verhalten war ein einziger Widerspruch in sich selbst. Er hatte wahrscheinlich sogar Spaß daran mit mir und meinen Gefühlen zu spielen. Ich fühlte mich so unendlich dumm. Dumme, kleine Sakura. „Du hast Recht!“, sprach ich so gleichgültig es ging und löste mich aus seiner Umarmung. „Ich sollte dann einmal zum Abendessen.“, verabschiedete ich mich und versuchte dabei stark zu sein, während in meinem Inneren zum wiederholten Mal eine kleine, hoffnungsvolle Welt zusammenbrach. Ich atmete tief durch und drehte mich dann von ihm weg. Würde ich denn nie dazu lernen? Die restliche Woche war ich so sehr mit der Wochenaufgabe und dem Pläne optimieren beschäftigt, dass ich weder etwas von Sasuke noch Itachi gehört hatte. „Sollen wir nicht lieber noch einmal Proben?“, fragte Temari verunsichert, als sie nervös in meinem Zimmer auf und ab lief. Heute Abend würde der Kostümball stattfinden, wo wir unsere Präsente vorstellen mussten. Auch wenn ich es vor Temari nie zugegeben hätte, war ich genauso aufgeregt wie meine blonde Freundin. „Wir sind jetzt alles schon ein Dutzend Mal durchgegangen. Das wird schon, Temari!“, lächelte ich ihr munter zu. „Ich weiß, ich weiß … aber ich will doch nur, dass alles perfekt wird!“ „Das wird es sicher! Du solltest dich lieber fertig machen gehen.“ „Aaaah, du hast recht! Als was verkleidest du dich eigentlich?“, fragte Temari noch eilig, bevor sie aus der Tür ging. „Ich weiß es noch gar nicht, meine Zofen wollten mich überraschen.“, gab ich ehrlich zu und war selber gespannt auf mein Kostüm. „Dann bis später!“, lächelte mir die Blonde ein letztes Mal zu. Sie führte sich ähnlich wie ein Kleinkind vor dem Rummelbesuch auf. Es musste wirklich schön sein verliebt zu sein! „Bin ich jetzt endlich fertig?“, seufzte ich, während Ino noch letzte Handgriffe an meinem Make-up anlegte. „Sei nicht so ungeduldig!“, ermahnte mich meine Blonde Zofe und musste sogleich selbst über ihren Ton schmunzeln. „Das warten wird sich lohnen!“, lächelte Hinata freudig und konnte dabei den Blick nicht mehr von mir wenden. Die ganze Zeit über durfte ich mich nicht im Spiegel betrachten. Ino und Hinata hatten mir stickt verboten auch nur ansatzweise selbst Hand anzulegen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass Ihnen dieser Wettbewerb mehr Spaß bereitete als mir. Es war wirklich aufheiternd die Beiden so glücklich zu sehen. „Okay, ich glaube ich bin fertig!“, betrachtete mich Ino ein letztes Mal und ging dabei einige Schritte zurück. „Perfekt!“, lobte sich die Blonde selbst und platzte nur so vor Stolz. „Jetzt will ich mich endlich auch sehen!“, stellte ich mich ungeduldig vor dem abgedeckten Spiegel. Ich hatte schon durch das Kostüm erahnt, dass ich eine Schneeflocke darstellen sollte, doch konnte ich mir nicht im Entferntesten vorstellen wie das Ergebnis aussehen würde. „Okay, dann lüften wir Mal das Geheimnis!“, lächelte mir Ino zu und nahm die Abdeckung vom Spiegel. „I-ihr seid doch verrückt!“, hielt ich meine Hand vor dem Mund. Es war unglaublich, was meine Zofen immer wieder zauberten. Ich hatte schon die seltsame Vermutung, sie seien eher gute Feen als normale Menschen. Sogar Cinderella würde neben diesem Zauberwerk alt aussehen. Ich musste näher an den Spiegel, um mich genauer zu betrachten. Ich hatte ein hauchdünnes, weißes mit Diamanten besticktes Spitzenkleid an, welches mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging und schwer an Reizwäsche erinnerte. Mit den Highheels wirkten meine Beine viel länger und ließen das Kleid nur noch kürzer aussehen. Meine rosa Haare waren locker hochgesteckt und mit filigranen Sternen geschmückt. Herunterfallende Strähnen umrandeten mein Gesicht perfekt und ließen das eher verführerische Kleid verspielt wirken. Beim Make-up hatte sich Ino selbst übertroffen. Im Grunde war ich eher dezent mädchenhaft geschminkt, wobei der Fokus auf meine Augen lag, die von unten, seitlich zu meinen Schläfen hin von silbernen Pigmenten besetzt waren. Ich fühlte mich wie die Zuckerfee aus dem Nussknacker. Doch was mich am meisten beeindruckte, war die große silberfarbene Schneeflocke auf meinem Rücken, die an Flügel erinnerte und mich wie ein Engel aussehen ließ. Es sah einfach traumhaft aus! „S-so kann ich doch nicht raus gehen.“, stellte ich unsicher fest und schaute verzweifelt meine Zofen an. Ich hatte ja fast nichts an! „Natürlich kannst du das! Sei nicht so prüde, Sakura.“, lächelte Ino. Sie hatte gut reden, sie musste ja nicht so den Prinzen begegnen. „Glaub mir Sakura, die anderen werden genauso sehr auftragen.“, sicherte mir meine dunkelhaarige Zofe zu und ich hoffte, dass sie mich nicht anlog. „Du solltest langsam in den Hauptsaal sonst verpasst du noch den ganzen Ball.“, sprach Ino und schubste mich in Richtung Tür. „Ino bitte… ich bin fast nackt!“, wimmerte ich und wollte nicht, dass mich die anderen alle so sahen. „Wir begleiten dich ein Stück.“, kicherte Hinata neben mir. Mich ließ das dumpfe Gefühl nicht los, dass die Beiden Spaß an meiner Situation hatten. „Ich hasse euch!“, fluchte ich vor mir hin und ergab mich meinem Schicksal. Womit hatte ich das alles verdient? Als ich den Ballsaal betrat, waren schon alle anderen anwesend, so dass mir die volle Aufmerksamkeit galt. Anscheinend hatte ich mir diesmal wirklich zu sehr Zeit gelassen. Peinlich berührt über die Blicke der ganzen Gäste ging ich geradewegs auf die Königsfamilie zu. Ich war sogar später dran als das Königspaar. Mir blieb auch gar nichts erspart! „Schönen Guten Abend mein König, meine Königin, Prinz Itachi!“, machte ich einen tiefen Knicks und hoffte inständig, dass ich dabei nicht meinen Hintern entblößte. Ich hatte Sasuke mit voller Absicht ignoriert. Von mir aus konnte er mir gestohlen bleiben! „Lady Sakura, freut mich, dass Sie uns auch endlich beehren. Sie sehen entzückend aus!“, lächelte mich die Königin an, die als Rosenblüte verkleidet war. Sie sah einfach bezaubernd aus. „Danke meine Königin, mit Ihnen kann ich leider nicht mithalten.“, lächelte ich sie freundlich an und senkte meinen Blick wieder. „Könnte ich deiner Augen Schönheit beschreiben und all deine Grazie mit neuen Worten benennen, möchte die Nachwelt meinen: Dieser Poet lügt; so viel himmlischer Hauch hat niemals die Erde berührt. Nicht wahr Sasuke?“, hörte ich Itachi‘s sanfte Stimme aus Shakespeare’s Sonett Nr. 17 zitieren. „Der Schönheit hohe Majestät, verwirrt die Zung' und macht die Sinne wüst.“, antwortete Sasuke ebenfalls mit einem Shakespeare Zitat diesmal aus König Heinrich VI und ging ohne weiteres an mir vorbei. Leider hatte seine Verkleidung als holder Ritter in der Not nichts mit seinem Charakter gleich. Gezwungen lächelte ich Itachi zu, er sollte auf keinen Fall Verdacht schöpfen. „Nimm es meinen kleinen Bruder nicht böse.“, zwinkerte er mir noch aufmunternd zu, bevor ich mich mit einem Knicks wieder verabschiedete. Lange würde ich dieses Katz und Maus Spiel nicht mehr aushalten! „Mein König, meine Königin, liebe Gäste, wenn ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte. Natürlich dient der heutige Ball nicht nur zu unserem Vergnügen, sondern auch der Auswahl zur nächsten Königin von Selene. Anfang der Woche hatte ich den Mädchen die Aufgabe gestellt sich ein Präsent für unseren geliebten Prinzen Itachi auszudenken. Dazu wurden die Mädchen in zwei Teams aufgeteilt. Nur mit wenig Hilfe mussten sie aus eigenem Können sich etwas Besonderes ausdenken. Lange Rede, kurzer Sinn, ich möchte hiermit Lady Temari und Lady Sakura einmal auf die Bühne bitten, um ihre Umsetzung zu präsentieren.“, kündigte Tsunade uns an und ließ die Gäste applaudieren. „Ähmm, ja … also ... Temari und ich … wir haben ein Lied komponiert. Ich hoffe es gefällt Ihnen, mein Prinz.“, sprach ich nervös in das Mikrofon. Ich hatte doch sonst keine Probleme vor größeren Menschenmengen aufzutreten, wieso war ich dann nur so nervös? Verzweifelt hielt ich mich am Saum meines Kleides fest und hoffte meine Stimme würde nicht verzagen. Temari spielte die ersten Töne auf dem Klavier und ich schloss meine Augen. Warum schlug mein Herz so schnell? You're the light, you're the night You're the color of my blood You're the cure, you're the pain You're the only thing I wanna touch Never knew that it could mean so much, so much Sang ich die erste Strophe und öffnete langsam wieder meine Augen, um den künstlichen Schnee, der nun von oben hinab fiel, zu bestaunen. Der ganze Ballsaal verwandelte sich in einem Winterwunderland. You're the fear, I don't care 'Cause I've never been so high Follow me through the dark Let me take you past our satellites You can see the world you brought to life, to life So love me like you do, lo-lo-love me like you do Love me like you do, lo-lo-love me like you do Touch me like you do, to-to-touch me like you do What are you waiting for? Zum ersten Mal am heutigen Abend trafen meine Augen die von Sasuke. Mit einem undefinierten Blick ließ er mich nicht aus den Augen, so dass ich unweigerlich meine Lieder wieder schließen musste, um nicht den Text zu vergessen. Temari‘s Klavierklänge ließen mein Herz erwärmen. Fading in, fading out On the edge of paradise Every inch of your skin is a holy grail I've got to find Only you can set my heart on fire, on fire Yeah, I'll let you set the pace 'Cause I'm not thinking straight My head's spinning around I can't see clear no more What are you waiting for? Love me like you do, lo-lo-love me like you do (like you do) Love me like you do, lo-lo-love me like you do Touch me like you do, to-to-touch me like you do What are you waiting for? Während ich den Text schrieb und Temari die Melodie dazu komponierte, hatte ich an Sasuke gedacht. Wie sehr ich es auch wollte, ich konnte einfach nicht meine Gefühle im Zaum halten. I'll let you set the pace 'Cause I'm not thinking straight My head's spinning around I can't see clear no more What are you waiting for? Sang ich die letzte Strophe und traute mich wieder zu Sasuke zu schauen. Er hatte sich keinen Zentimeter gerührt. Noch immer fixierten seine dunklen Augen mich und ließen mein Herz rasen. So wie er da stand in seinem Ritterkostüm, leicht vom Schnee bedeckt, sah er noch schöner aus als sonst, wenn es überhaupt möglich war. Warum musste es ausgerechnet er sein? Tobender Applaus holte mich aus meiner Gedankenwelt und ich schaute lächelnd zu Temari, die nun neben mir stand und meine Hand in ihrer hielt. Itachi kam gerade auf uns zu und ich hatte das dumpfe Gefühl die Flucht ergreifen zu müssen. „Danke, das war wirklich wunderschön. Ihr seid wunderschön!“, verbeugte sich Itachi vor uns. Ich konnte an seiner Stimme erkennen wie berührt er von unserem Auftritt war. „Es freut uns, dass es dir gefallen hat!“, ergriff Temari das Wort und lächelte ihn schüchtern an. Seit wann waren sich die Beiden sich so nah? „Darf ich dich zum Dank um den nächsten Tanz bitten?“, bot der Schwarzhaarige meiner Freundin die Hand an und ließ Temari vor Entzückung kichern. Nur zögerlich nahm die Blonde an und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. „Na, geh schon!“, gab ich ihr einen Ruck, so dass sie in Itachi’s Arme fiel. Temari sollte auf keinen Fall denken, dass sie sich meinetwegen zurückhalten müsste. „Du bist auch noch dran!“, lächelte mir der Prinz charmant zu, bevor er mit Temari zur Tanzfläche schritt. Die Beiden gaben ein wirklich schönes Paar ab. Mir fiel erst jetzt auf wie bezaubernd Temari in ihrer Verkleidung als Geschenk aussah. Sie trug ein enges, kurzes, rotes Kleid, welches vorne an der Brust mit einer großen, roten Schleife verziert war und ihre fülligen Brüste umso mehr zur Geltung brachte. Ihr schulterlanges Haar ließ sie verführerisch über ihre nackten Schultern fallen. Man musste sie ja fast schon verbieten so aufreizend wie sie heute aussah. Schmunzelnd wendete ich meinen Blick wieder ab und schaute mich im Saal um, als mir Sasuke allein auf der Terrasse auffiel. Ich schloss kurz meine Augen, ging dann jedoch hinüber zu ihm. Wir hatten uns das letzte Mal vor dem Labor unterhalten. Es ist so: Eines Tages wir einem klar, dass das Märchen vielleicht ein bisschen anders ist, als man es sich erträumt hat. Und das Märchenschloss, tja, das ist vielleicht gar kein Schloss. Und das "...glücklich bis an ihr Lebensende" ist nicht so wichtig, solange man in diesem Augenblick glücklich ist. „Hi!“, hauchte ich leise, als ich mich zu ihm stellte. Er starrte mich nur wortlos an, wobei sein Blick unhöflich lange an meinen Beinen hängenblieb. Doch ich nahm es ihm nicht übel, da ich mich insgeheim freute, dass es ihm sichtlich gefiel, was er sah. „Hey!“, antwortete er schließlich und streifte eine lose Strähne aus meinem Gesicht. Augenblicklich begangen meine Knie an zu zittern. „Du bist wunderschön!“, flüsterte er fast schon heiser und auch wenn Itachi nicht vor langer Zeit dasselbe gesagt hatte, ließen Sasuke’s Worte eine angenehme Hitze in meinem Körper entfachen. Ich lächelte errötend. „Du aber auch!“ Sein Gesicht zierte ein verschlagenes Lächeln. Nie hätte ich mir träumen lassen, so zu empfinden, doch das, was ich fühlte, war so viel mehr, als ich beschreiben konnte. All meine Ängste verbannte ich in die hinterste Ecke meines Bewusstseins. Obwohl ich wusste, wie naiv es von mir war, wollte ich diesen Moment genießen. Warum konnte es nicht immer so zwischen uns sein? „Wie fühlst du dich?“, fragte Sasuke plötzlich. Nervös presste ich meine Lippen zusammen, bedacht nichts Falsches zu sagen. „Ich habe Angst.“, gab ich schließlich zu und sah zu ihm auf. „Warum? Wegen der Entscheidung heute Abend?“ Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, davor nicht.“ Sasuke schien meine Antwort nicht zu genügen, er schaute mich noch mehrere Herzschläge an, aber gab es dann auch auf. Ich konnte doch nicht sagen, dass ich Angst hatte mich bedingungslos in ihn zu verlieben! „Darf ich dich um einen Tanz bitten?“ Ich legte meine Hand in seine und ließ mich zu Tanzfläche führen. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen, die mich frösteln ließ. Mein Herz drohte zu explodieren. Langsam begangen wir uns zu bewegen. Ich schaute zu Sasuke hoch. Hitze durchflutete meinen Körper und ließ mich gleichzeitig beben und erzittern. Als hätte Sasuke es gespürte, drückte er mich fester an sich. Alles kribbelte so intensiv, dass daran zu verbrennen glaubte. „Ich glaube, das Feuerwerk fängt gleich an.“, grinste der Schwarzhaarige mir verschmitzt zu. „Feuerwerk?“, fragte ich ahnungslos, zu ganzen Sätzen war ich gerade nicht imstande. „Eure Konkurrentin veranstalten ein Feuerwerk für Itachi.“, erklärte Sasuke ruhig und mir fiel erst jetzt auf, dass wir alleine im Ballsaal waren. „Hmm…“, lächelte ich ihn an, ehe er sich zu mir herunter beugte und wir uns küssten. Es war, als würde ich auf Wolken schweben. „Sakura!“, rief eine schrille weibliche Stimme nach mir und wir ließen schnell voneinander ab. „Ino?“, fragte ich nervös und hoffte das gedämmte Licht würde meine geröteten Wangen verbergen. „Du.. Sasuke? Ihr ..“, fehlten meiner blonden Zofe die Worte. „Ino, ich kann das erklären!“, ging ich auf meine Zofe zu und hoffte sie würde es verstehen. „Vergiss es! Hier ist Jemand wichtiges am Telefon. Sie muss dringend mit dir reden!“, sprach sie schnell und drückte mir ein Telefon in die Hand. „Ja bitte?“, nahm ich den Hörer an mein Ohr. „Ja!“, bestätigte ich. Schweiß rann mir über meinen Rücken. Ich starrte Sasuke an, der wiederum mich anstarrte. Auf einmal stiegen mir Tränen in die Augen. „I-ich bi-bi-bin auf den We-weg!“ Meine Beine gaben nach und mein Körper fing unkontrolliert an zu zittern, während Ino ihre Arme um mich schlang. Ich spürte einen tiefen Riss in meinem Herzen. Wie in Zeitlupe, sackte ich in Ino’s Armen zusammen. Wie gelähmt saß ich da und starrte den Boden an. Im Augenwinkel sah ich Sasuke neben mir auftauchen. Ohne Worte nahm er mich auf seine Arme und drückte mich fest an sich. Er flüsterte etwas an meinem Ohr. Doch ich hörte es nicht. Ich verstand es nicht. Alles rauschte und das Feuerwerk begann. Mit jedem Knall brannte mein Herz fürchterlich in meiner Brust. Mein Kopf schien zu explodieren, wie die Raketen. Ich meinte sogar den Rauch riechen zu können. Meine Sinne wollten mir nicht gehorchen und ich klammerte mich so fest ich konnte an Sasuke. Meine Augen taten so unendlich weh, doch der Schmerz in meiner Brust wog viel schwerer, weshalb ich es kaum wahrnahm. „I-ich mu-muss zu meiner Schwester!“, schluchzte ich, als Sasuke die Treppen hochging. Es fühlte sich an, als würden wir fliegen. „Me-mein Va-vater ist Tod!“, weinte ich nur noch heftiger. Die Frau am Telefon war die Oberärztin des Krankenhauses in der meine Mutter lag. Meine Mutter lag seit geraumer Zeit im Sterben und mein Vater hatte einen Herzinfarkt erlitten. Sie hatten nichts mehr für ihn tun können. Er starb noch vor meiner Mutter. Sie mussten Sayuri Beruhigungsmittel geben. Meine kleine, geliebte Schwester musste alles mit ansehen, während ich mich hier auf einen Ball vergnügte. Alles um mich herum war verschwommen und einziges leises Rauschen. Aber vielleicht sind wir auch nur nicht dazu bestimmt, glücklich zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)