Zum Inhalt der Seite

Schneetreiben

Fanfiction-Adventskalender 2014
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander

Hier folgt mein Beitrag zum Adventskalender 2014 aus dem Fanfiction-Forum mit Tür 22 - Schneetreiben.
(Es handelt sich um Tag 22 welcher auf Tag 20 und dem angefragten Tausch mit Shizana vorgelegt wurde. Unsere Themen blieben gleich, ich lade nur zwei Tage früher als ursprünglich vorgesehen hoch.)

Da es sich bei Kurai (BloodwingedAngels Charakter) und Law (meiner) um Charaktere zweier eigentlich nie aufeinandertreffender Universen und Originalhandlungen handelt, ist dieser OS ein Crossover zwischen den beiden und spielt auf Kurais Heimatplanet.

Wer gerne mehr über Kurai erfahren möchte, dem sei die Geschichte Dunkellicht ans Herz gelegt. Sie behandelt die Originalhandlung zwischen Cole und Kurai, den Charakteren von BloodwingedAngel.


Ganondorf Dragmiere Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schneetreiben

„Selbst schuld, wenn man nicht hören will.“
 

Dabei hatte Kurai Law extra noch auf die hügelige Landschaft hingewiesen und dass dieser sich nicht von der trügerischen Gleichmäßigkeit der Umgebung täuschen lassen sollte. Wenn man trotzdem wie ein zwei Meter großer Trampel ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit in die Weltgeschichte guckte, anstatt auf die eigenen Füße, dann hatte Kurai für etwaige Unfälle keinerlei Mitleid. Schon gar nicht für jemanden wie Law.

Nicht dass Kurai ihn generell nicht leiden konnte, aber eine gewisse Antisympathie hegte er Law gegenüber nach wie vor. Vielleicht trug Laws seltsame Art, die Dinge einfach zu akzeptieren eine gewisse Mitschuld an diesem Umstand. Oder es lag an diesem Kerl, der Law in gewisser Weise ähnlich sah und durchaus einige Charakterzüge mit diesem teilte. Oder daran, dass es Kurai vielmehr gewohnt war, dass man ihn wegen seiner schneidenden Worte und generell seiner Art anfuhr. Was nicht bedeuten sollte, dass er Law zu letzterem anstacheln wollte. Aber es war doch ein wenig ungewohnt.

Wie auch immer, Kurai schritt direkt an Law vorbei. Wenn sie sich beeilten, würden sie noch vor Einbruch der Nacht wieder zurück sein.

Obwohl Kurai langsam erste Zweifel kamen, solange wie Law schon im Schnee lag und sich nicht regte.
 

Wer war er denn, dass er sich für seine eigene Unachtsamkeit rechtfertigte? Interessieren, dass er auf dem vereisten Grund unter sich ausgerutscht und dadurch den Halt verloren hatte, tat Kurai sowieso nicht.

Wozu also zu einer Rechtfertigung ansetzen? Davon völlig abgesehen, dass Law keinen Mitteilungsdrang hatte, noch überhaupt Lust auf eine derzeitige Konversation.

Wo er schon einmal so im Schnee lag und den grauen Himmel betrachten konnte, wieso nicht eine kleine Verschnaufpause einlegen? Ihn störte die Kälte nicht im geringsten und anders als in seiner eigenen Heimat, war es dort wo es Schnee gab, sehr viel kälter. Das hier war bestenfalls ein Sprung in ein kühles Gewässer und sonst nichts.

Trotzdem bequemte sich Law nach kurzer Zeit dazu aufzustehen.

Mit ein paar kräftigen Schlägen klopfte er sich den Schnee vom Körper und folgte Kurai durch die weiße Landschaft.
 

Egal wohin man auch blickte, die Umgebung um sie herum änderte sich nicht. Alles sah wie ein einziges großes, weißes Feld aus.

Die Pflanzen die zu den übrigen Jahreszeiten hier blühen mochten, lagen unter mehreren Metern Schnee begraben.

Nicht einmal Vögel zogen am Himmel ihre Bahnen. Alles lag in einer unheimlichen Stille gehüllt, lediglich von den beiden Wanderer durchbrochen, die sich seit Stunden bereits durch den Schnee schlugen.

Nur langsam kamen sie vorwärts und der Schnee knirschte bei jedem Schritt unter ihren Stiefeln.
 

Die Menge an Menschen die sich um den Stand gescharrt hatte, hatte auch Law angelockt. Obwohl es eigentlich der neue, interessante Geruch irgendeiner herzhaft-würzigen Knabberei war. Es roch gut, keine Frage. Aber die Portionen dieses Gebäcks waren ziemlich klein und so er die Leute verstand, auch teuer.

Law dachte ernsthaft über einen Diebstahl nach. Dazu würde er nur näher herantreten müssen, ein wenig Konversation führen, seine Umgebung im Auge behalten, zugreifen und sich dann desinteressiert abwenden. Darin war er Perfektionist.

Doch er tat es nicht. Stattdessen wandte er sich von dem Stand ab und entdeckte zwei Stände weiter Kurai, wie dieser sich eine Kleinigkeit kaufte. Schon wunderlich, dass Kurai von etwas so kleinem satt werden konnte, dessen Durchmesser ungefähr die Größe einer Kinderhand hatte.

Für Law war das nichts. Er brauchte weit mehr an Nahrung, als diese Spatzenmahlzeit.
 

„Hat es sich nicht gelohnt?“
 

Ohne Law anzusehen, setzte sich Kurai in Bewegung um den Markt dieser eher abgelegenen Stadt zu verlassen und einen kleinen Bissen von seinem Essen zu nehmen. Auch wenn es ihn nicht wirklich interessierte was Law tat, so hatte er diesen doch beobachtet. Nur so zur Sicherheit.

Bei einem so undurchsichtigen Kerl wo man nicht wusste wo man an ihm war, konnte es nie falsch sein immer ein wachsames Auge zu haben. Oder zwei.

Ausnahmsweise antwortete Law dieses Mal.
 

„Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt darum kümmern.“
 

Kurai vermutete stark, dass Law die Auswahl nicht zusagte. Aber jetzt eine Taverne aufsuchen und dort auf das Essen zu warten. Dadurch würden sie kostbare Zeit verlieren. Denn so allmählich sehnte sich Kurai nach einem heißen Bad. Aus der nassen Kleidung wollte er schnellstmöglich raus.
 

„Wie du meinst.“
 

Nach dem zweiten Bissen und einem kurzen Seitenblick seitens Law, schien es so, als wäre Kurai bereits jetzt satt. Dabei war das Stück nun wirklich nicht groß.
 

Kurz bevor sie die Tore der Stadt erreichten, kamen ihnen zwei kleine Kinder entgegen. Die Gesichter verdreckt, die Kleidung zerlumpt und die Haare ungepflegt und zottelig in allen Richtungen abstehend.

Kurai senkte langsam seinen Arm und reichte im vorbeigehen dem Mädchen sein Essen. Dieses griff gierig danach und rannte in Windeseile an ihnen vorbei.

Law hatte diesen Vorgang zwar kurzzeitig beobachtet, äußerte sich dazu aber nicht.

Selbstlosigkeit hätte er Kurai nun nicht unbedingt zugeschrieben. Aber was wussten sie schon voneinander, wie der andere tickte?
 

„Beeinflusst du niemals das Leben anderer?“, fragte Kurai und zeigte nun ein deutlicheres Interesse an seinem Weggefährten, als bislang.
 

Law wägte einer Antwort ab. Natürlich tat er das. Jeden Tag aufs Neue. Doch blieb es durch seine Handlungen nicht nur bei der Beeinflussung. Er zerstörte Leben mit jeder Entscheidung die er traf – und anderen sicherte er selbiges.
 

„Nicht auf solch selbstlose Weise.“

Nicht mehr.
 

Einen kurzen Moment studierte Kurai noch Laws Mimik. Dann befand er, dass er nicht weiter nachfragen sollte. Etwas in ihm sagte ihm, dass er keine zufriedenstellende Antwort bekäme.
 

Neben der weißen Pracht, kehrte auch das Schweigen untereinander zurück.
 

Obwohl zumindest Kurai wusste, dass vor ihnen ihr Ziel lag, so blieb es doch vor ihrer Augen verborgen. Der sanfte Wind wirbelte noch immer den frischen, flockigen Schnee auf und durch das erneute herabfallen von Neuschnee, wurde ihre Sicht stark gemindert.

Wohlbekanntes krächzen begleitete sie – zumindest für Kurai.
 

Es blieben nur noch wenige Schritte und bald schon würde Kurai das heiße Badewasser genießen. Sofern nicht etwas anderes dazwischen kam – oder jemand.
 

Jetzt wo langsam die ersten Umrisse sichtbar wurden, verstummten Laws Schritte plötzlich und Kurai wandte sich um. Nicht dass es ihn wirklich interessierte, aber seit sie die letzte Stadt passiert hatten, hatten sie doch bis eben noch eifrig diskutiert. Und es wäre gelogen zu sagen, dass Kurai doch positiv überrascht war von Law als Gesprächspartner.

Wobei dies natürlich auf Gegenseitigkeit beruhte.
 

„Was ist?“
 

Irgendeinen Grund musste es für Laws abruptes innehalten geben.
 

„Ich werde mich noch eine Zeit hier draußen aufhalten.“
 

Nach dem warum fragte Kurai nicht. Für heute hatte er Ausnahmsweise genug von Schnee und Kälte.

Er wollte nur noch ein heißes Bad nehmen. Sollte Law doch tun was er für richtig hielt. Davon würde er ihn garantiert nicht abhalten.

So wenig, wie er ihm den Rat gab, sich nicht zu weit zu entfernen, da ein zurückfinden ohne jegliche Ortskenntnisse doch schwer sein dürfte. Und so wie der Schnee nun zunahm, würde dies ebenfalls zu einem Problem werden.
 

Wortlos nahm Kurai die wenigen Schritte wieder auf um sich in jene Wärme zu begeben, die seit langem sein Zuhause war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück