Panem Adventskalender von District_13_rising ================================================================================ Kapitel 4: 06.12 - Coco LaRossa ------------------------------- Vorsichtig schloss Coco Caesars Haustür auf. Es war noch recht früh am Morgen. Sie horchte, schaute nach links und dann nach rechts. “Caesarlein?”, flötete sie fröhlich, dann wartete sie angespannt auf eine Antwort. Aber sie bekam keine. Sehr gut. Dann war Caesar tatsächlich gerade damit beschäftigt, sein Weihnachtsoutft mit dem Schneider seines Vertrauens abzusprechen. Umso besser für Coco, denn so hatte sie freie Bahn und konnte noch ein wenig weihnachtliche Stimmung verbreiten. Obwohl ihr Chef nicht da war, schlich Coco, weihnachtlich mit rot getöntem Haar und einem golden glitzernden Haarband gestylt, durch das Haus. Im Wohnbereich hatte Caesar einen riesengroßen Weihnachtsbaum aufbauen lassen, der in den schönsten Farben glitzerte. Coco war hin und weg von diesem Anblick. Andächtig legte sie die Geschenke, die sie für Caesar und Maxi besorgt hatte, unter den Baum und betrachtete das Gesamtbild. Wie schön es war! Irgendwann jedoch konnte sich Coco von dem herrlichen Anblick losreißen, um sich auf die Suche nach Maxi zu machen. Sie fand ihn im Salon, wo er in seinem Goldfischglas umherschwamm und Blubberbläschen produzierte. Freudig drückte Coco ein Küsschen an die Scheibe, das sie dann sofort wieder wegwischte. “Maxilein! Ich hab’ dir etwas mitgebraucht für dein eigenes kleines Weihnachten! Du wirst begeistert sein! Und dein Chefchen auch!” Stolz zog sie einen Miniatur-Weihnachtsbaum aus Porzellan aus ihrer Tasche. “Sieh’ dir das an, Maxi! Ist der nicht wunderschön?” Sie präsentierte ihrem Lieblingsfischlein den Weihnachsbaum, indem sie ihn vor dem Aquarium drehte und wendete. “Ich weiß, er ist nicht ganz so schön wie der große Baum von deinem Papa, aber so einen tollen Baum gibt es ja nur einmal.” Ganz vorsichtig, um Maxi nicht zu erschrecken, tauchte sie den Weihnachtsbaum in das Wasser ein und verankerte ihn im Bodengrund. Maximus schwamm um den Baum herum und stupste ihn mit dem Mäulchen an, was Coco vor Freude laut quietschen ließ. “Ooooh, ich habe mir doch gedacht, dass er dir gefällt!”, freute sie sich und griff erneut in ihre Tasche. “Aber das ist ja noch nicht alles! Ich habe etwas GANZ besonderes gefunden!” Langsam, um die Spannung zu erhöhen, beförderte Coco einen Plastikbeutel aus ihrer Tasche hervor. ‘Vegan artificial Snow’ stand darauf in weißen Lettern geschrieben. “Tadaaaaa!”, rief sie freudenstrahlend. “Nein Maxi, da sind keine künstlichen Mini-Präsidenten drin, dafür aber köstliche weiße Schneeflöckchen für dich, und dann auch noch vegan!” Darüber freute sich Coco besonders. Sie achtete peinlich genau auf Maxis Ernährung, denn er sollte ja ein biblisches Alter erreichen. Vorsichtig ließ sie die ersten weißen Futterflöckchen in das Goldfischglas rieseln. Dabei erzählte sie Maxi konsequent alles, was sie auf dem Weg hierher auf der Packung über den artificial Snow gelesen hatte. “Also Maxi, das tolle daran ist, dass die Flocken formstabil sind. Wenn du also satt bist und gerade nichts mehr davon futtern willst, dann behalten die Flöckchen ihre Form und du hast ein wunderschönes Schneegestöber in deinem Glas, bis du den Rest dann auch noch aufisst.” Im Moment war Maxi scheinbar hungrig und pickte sich jede Schneeflocke, die er finden konnte, sofort heraus, sodass leider kein Schneegestöber entstehen konnte. Coco zog eine Schnute. Sie war ein bisschen enttäuscht. Sie wollte Schneegestöber! Kurzerhand nahm sie eine ganze Hand voll Flocken und warf sie in Maxis Fischglas. Er musste im Paradies sein. Aufgeregt schwamm er von links nach rechts und wieder zurück durch sein Zuhause, rammte dabei einmal fast den Weihnachtsbaum und futterte dabei so viele Flocken, wie er finden konnte, und es waren nicht gerade wenige. Nach einigen Augenblicken war er so vollgefressen, dass er erst einmal innehalten musste und auf der Stelle schwebte. Er blubberte eine riesige Blubberblase aus. “Ein Bäuerchen!”, freute sich Coco und küsste schon wieder das Goldfischglas. “Überfriss’ dich nicht, Schatzi, genieß’ lieber ein bisschen deinen tollen Schnee!” Nun packte Coco wieder ihre Sachen zusammen. Ihre Familie erwartete sie zum alljährlichen Weihnachtsbrunch und zum Ausflug ins Theater, das durfte sie auf keinen Fall verpassen. Aber sie hatte einfach nicht widerstehen können, ihre Geschenke bei Caesar und Maxi vorbeizubringen und Maxis Heim in eine kleine Weihnachtswelt zu verwandeln. Hoffentlich würde sich Maximus über sein Geschenk, Schneeflocken-Aufkleber für sein Glas, freuen. Für Caesar hatte sich Coco etwas ganz besonderes Ausgedacht. Er bekam von ihr eine goldene Taschenuhr, in deren Deckel, wenn man sie aufklappte, drei Bilder eingelassen waren. Eines von seiner Schwester Edna, eines von Maxi und eines von Coco selbst. Dann könnte er seine liebsten immer bei sich tragen. Und wüsste dabei stets, wie spät es gerade war. Als Coco in der Haustür stand, drehte sie sich noch einmal um und schmetterte durch das ganze Haus: “FROHE WEIHNACHTEN, MAXI!” “Coco?”, drang da plötzlich Caesars verschlafene Stimme aus dem Obergeschoss. “Bist du das?” “UND FROHE WEIHNACHTEN, CAESARLEIN!” Ertappt schloss Coco die Tür hinter sich und stöckelte in ihren Absatzstiefeln durch den Schnee davon. Na so was! Da hatte der gute Caesar wohl noch friedlich im Bett gelegen und geschlummert. So eine Überraschung! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)