Alle Jahre wieder von Cherrybodt (Jeanmarco Adventskalender ♥) ================================================================================ Kapitel 4: 4. shopping for and/or wrapping gifts ------------------------------------------------ Jean mochte Geschenke. Allerdings nicht welche einkaufen. Er war so unglaublich schlecht darin und dies ließ ihn hinterher frustrieren, weil er nicht wusste, was er denn nun besorgen sollte. Am Schlimmsten war es, dass er nicht wusste, was er Marco schenken sollte. Nun, er hatte schon eines und das würde hoffentlich die erwünschte Reaktion hervorbringen, die sich Jean vorgestellt hatte, aber das konnte nicht das einzige sein. Was schenkte man jemanden, der sich nicht einmal etwas wünschte? In der Werbung wurde man mit diversen Ideen beworfen, die natürlich auch fein säuberlich auf Mann und Frau abgestimmt waren. Schuh- und Klamottenwerbung mit glücklichen Frauen und zumeist elektronisches für Männer. Sonderlich viel hielt Jean nicht davon, auch wenn er es furchtbar fand, dass es oft zustimmte. Er selbst war einfach der perfekte Durchschnitt, wie es sich die Gesellschaft vorstellte. Er hätte absolut nichts dagegen, zum Beispiel einen neuen Rasier zu bekommen - seiner war sowieso inzwischen ziemlich alt. Aber hauptsächlich würde er sich darüber auch freuen, weil es eben von Marco kommen würde. Vermutlich könnte er ihm sogar Socken stricken und es würde ihn trotzdem freuen (was Jean nicht wundern würde, wenn es tatsächlich geschehen sollte). Außerdem ging es ihm dieses Weihnachten sowieso nur um das Glück von Marco - auch wenn er sich mit seinem Geschenk für ihn, sogar selbst eines machen würde. Nein, es bleibt ein Geheimnis. Wo wäre denn die Überraschung? Aber nun stand Jean in der Innenstadt, fror sich die Finger zu Eis und balancierte von einem Fuß auf den anderen, in der Hoffnung, seine Durchblutung anzuregen. Just in diesem Moment wurde er in eine warme Umarmung gerissen, wenn auch nur im Bereich seiner Brust. Seine Nase blieb weiterhin eingefroren. “Schön, dass du auch mal auftauchst, Sash.” Er erwiderte die Umarmung flüchtig und rieb die Hände an ihren Körper, nutzte ihre Wärme aus. Warum waren alle viel wärmer als er selbst? “Entschuldige, ich musste unbedingt noch Crepés auf dem Weihnachtsmarkt essen.”, erklärte sie und schmunzelte zu ihm hinauf. Jean seufzte. “Und dafür hast du mich erfrieren lassen? Hättest doch was sagen können.” “Ich glaube, du hast Connie und mich immer noch auf ‘ingo‘.”, gluckste sie und kratzte sich an der rötlichen Wange. “Oh. Naja, habt ihr verdient, ihr Spamer.” Zügig verschwanden sie im nächsten, beheizten Einkaufscenter. “Hast du schon etwas für Connie geholt?”, fragte Jean und war nicht ganz davon abgeneigt, dass Sasha sich an seinen Arm gehakt hatte. Sie war wenigstens warm und er konnte aufpassen, dass sie nicht einfach weglief, wie ein Kleinkind. Manchmal war die Brünette anstrengender als Mina. “Ja, hab ich. Letzten Monat sogar schon!”, rief sie aus und wäre beinahe zu einem Bäcker gesprintet, wenn Jean sie nicht aufgehalten hätte. “Was denn?”, fragte er neugierig und hoffte auf Inspiration. “Ich hab ihm ein Gutscheinbuch geschenkt.” Verwirrt zog Jean die Augenbrauen in die Höhe. “Von McDonalds, oder was?” “Hey!” Sie boxte ihm sachte gegen den Oberarm. “Nicht so frech, Kernfrucht. Ich habe es selbst gebastelt. Die kann er einlösen, wann er möchte. Zum Beispiel, dass ich ihn zum Essen einlade, oder Kinofilm seiner Wahl mit Popcorn umsonst, und so weiter…” “Naww”, kommentierte Jean und warf ihr einen warmen Blick zu. “Süüüüß. Junge Liebe!”, scherzte er und lachte, als Sasha rot um die Nase wurde - mehr als vorher. Zumindest musste er sich jetzt keine Sorgen mehr machen, dass sie möglicherweise auch noch erfror. “Tz. Und was schenkst du Marco, Loverboy?” Beim Kosenamen rümpfte er die Nase, ehe er verzweifelt seufzte. “Ich weiß es nicht…” “Du hast noch nichts?”, fragte sie verblüfft. “Doch, doch.. Etwas..”, nuschelte er in den Schal. “Aber eine Sache reicht nicht.” “Okay.. uhm… was mag er denn so? Connie sagt immer, es braucht etwas praktisches und etwas persönliches. Sozusagen etwas, was man gebrauchen und nutzen kann, und etwas, was im Grunde unnütz ist.”, erklärte sie und zog an Jeans Ärmel, zerrte ihn in den nächsten Klamottenladen. “Nein, Sash‘, hör auf!”, wehrte sich Jean, hatte aber kaum Kraft Sasha ernsthaft von sich zu stoßen, da er durch das Lachen geschwächt wurde. Sie wedelte mit knapper Männerunterwäsche vor seinem Gesicht rum und schlug ihm damit hin und wieder auf den Hintern, sodass er die Flucht ergriff. “Ich kaufe ihm so was nicht! Wie käme das denn?!” “… Sexy? Das machen.. ‘Bros’ doch so.”, gluckste sie und schnipste die Unterwäsche quer über das Feld zu ihm rüber. Eine Verkäuferin schlich zum Getöse und hob unbeeindruckt eine Augenbraue. Jean schluckte und schnappte das Stück Stoff vom Boden, pfiff vor sich hin und versteckte die Unterwäsche hinter dem Rücken, während er zu Sasha zurück schlich. Die Verkäuferin machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. Jean zischte. “Kannst du ja Connie schenken, wenn du drauf stehst.”, grummelte er. “Pff, ach komm.”, meinte sie und fuchtelte mit einem weiteren Stofffetzen vor seinem Gesicht, sodass er zurück schritt. “Tu doch nicht so, als wenn du dir Marco darin nicht vorstellst! Ich meine, der Kerl hat schon in Jeans einen knackigen Hintern.” Sie lachte. “Hahah, Je-ea-ns. Verstehst du? Oh man.” Der Brünette grummelte vor sich hin. Er hasste es, wenn man seinen Namen verspottete, besonders weil Sasha wusste, dass er nicht ‘Jeen’ hieß und diese Aussprache seines Namens verabscheute. Gian, John, whatever. Französisch verdammt! War das so schwer? Allerdings hielt seine Empörung darüber nicht lange, da er plötzlich ein Bild von Marco vor seinem inneren Auge hatte. Nicht, dass er den Schwarzhaarigen noch nie in ordentlicher Männerunterwäsche gesehen hätte, aber Sashas Entdeckung war doch etwas sehr.. knapp. Ein Schauer jagte über seinen Rücken und er ermahnte sich innerlich. Er fuchtelte mit der rechten Hand seine imaginäre Vorstellung weg und funkelte zu Sasha. “Warum checkst du überhaupt den Hintern meines Freundes ab?!” Sasha gluckste weiterhin fröhlich vor sich hin und schüttelte den Kopf. “Menschlicher Urinstinkt.”, behauptete sie und gab daraufhin keine weitere Erklärung. Am Ende ihrer Einkaufstour war Jean mehr als erleichtert, dass er Sasha mitgenommen hatte. Zwar war er immer noch etwas geknickt darüber, dass er sich so schwer damit getan hatte, aber letztendlich war er nun um einiges Ärmer, aber auch an Geschenken reicher. Selbst für Mina hatte er eine kleine Besorgung gemacht. Er erinnerte sich, wie sie am vorherigen Tag nur davon gesprochen hatte, dass bald im Fernsehn eine Weihnachtsfolge von Monster High laufen würde. Bis dato hatte er noch nie etwas davon gehört und nun hatte er eine dieser merkwürdigen Puppen gekauft, von der sie geträllert hatte, dass sie diese noch nicht hätte. Werbung für Frauen und Männer waren eine Sache, aber nichts ging über Spielzeugwerbung. Jean glaubte, er hätte noch immer einen Tinnitus von den Jingles und Soundeffekten. Kein Wunder, dass Kinder zur Weihnachtszeit abdrehten. Er würde es auch, wenn er Tag und Nacht dem ausgesetzt wäre. Gegen acht Uhr verließ Sasha das Anwesen Kirschstein-Bodt, in welchem sie Jean beim verpacken geholfen hatte. Es war kein Wunder, dass der gute Jean natürlich total unfähig war, Geschenke zu verpacken. Es wurde still im Zimmer und nachdem der Brünette aufgeräumt hatte, wackelte er mit der Nase und schnappte sich seine sieben Sachen. Gut, eigentlich nur seine Jacke, Schuhe, Schlüssel und Portmonee. Keine halbe Stunde später fand er sich in der urigen Buchhandlung wieder, die wirklich enorm gut besucht war - obwohl schon längst geschlossen sein sollte. Bücher blieben einfach der Geschenkklassiker. Er sah schon, wie Marco gerade eine ältere Dame an der Kasse bediente, die wahrscheinlich ihrem Neffen Die drei Fragezeichen, oder so etwas in der Art, besorgte. Jean sah sich nach potentiellen Kunden um, die etwas von Marco wollen würden, und huschte an die Stelle an der Kasse, als dem nicht der Fall war. Marcos müde Miene erhellte sich sofort und er lehnte sich nach vorne um Jean flüchtig zur Begrüßung zu küssen. “Was machst du denn hier?”, murmelte er und blieb über die Holzzeile gebeugt. “Hab mir nur Sorgen gemacht.”, nuschelte Jean schmunzelnd. “Es ist..” Marco schaute auf die Ohr auf dem Monitor zu seiner rechten. “.. gerade mal halb neun.” “Und? Eine Viertelstunde zu lang. Du hättest schon längst zu Hause sein müssen.”, klagte Jean und rutschte zur Seite, als sich jemand näherte und ein Buch auf die Theke klatschte. Marco setzte ein Lächeln auf und kassierte ab. Gleich darauf widmeten sich die beiden wieder zueinander. “Ich sagte doch, dass es zur Weihnachtszeit wirklich stressig wird.” “Na und? Macht die Tür zu, dann können wenigstens keine neuen Kunden hinein.”, schlug Jean vor und grummelte leise, als er erneut zur Seite treten musste. Glücklicherweise wurde es in den nächsten zehn Minuten leerer und Jean atmete erleichtert aus. “Preiset den Herrn, du hast Feierabend!” Marco lachte leise und zog ihn mit sich ins Hinterzimmer. - Ja, auch Jean hatte den selben Gedanken gehabt, aber dafür war der Schwarzhaarige momentan viel zu müde und außerdem würden sie Gefahr laufen, eingesperrt zu werden. Auch wenn Jean selbst dagegen nichts gehabt hätte. Aber gut, er wollte nun ungern Marcos Job gefährden, weil ihn die Idee reizte, es in der Öffentlichkeit zu tun. Jean schüttelte sich innerlich. Pfui, Jean, aus. Marco klaubte seine Sachen zusammen und gemeinsam stiefelten sie nach Ladenschluss zum Wagen mit welchem er zur Arbeit gefahren war. Um Marco eine Pause zu gönnen, übernahm Jean das Steuer und sie waren schneller daheim, als ein Bus sie jemals hätte bringen können. “Noch 20 Tage.”, trällerte Marco und lullte sich auf das Sofa. Jean kam kurze Zeit später angekrochen und übersäte seinen Freund mit Küssen. “Du bist ja aufgeregt wie Mina.”, lachte Jean feststellend und wurde in eine feste Umarmung gezogen, sodass sich der Brünette über Marco befand, als Ersatz für eine Decke. “Und wie.”, antwortete dieser. “Weißt du etwas, was ich wissen sollte, Bodt?” Er schüttelte lächelnd den Kopf und zog Jean höher, um ihn erneut zu küssen. “Ich bin einfach nur glücklich.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)