Alle Jahre wieder von Cherrybodt (Jeanmarco Adventskalender ♥) ================================================================================ Kapitel 1: 1. getting out/putting up decorations ------------------------------------------------ “Last Christmas I gave you my heart, but the very next day you gave it awaaaay~” “Marco, bitte! Hör auf.”, flehte Jean und rieb sich mit seiner freien Hand über das rechte Ohr. “Wenn du so weiter machst, stecke ich mir gleich den falschen Schnee ins Ohr.”, klagte er. Marco plusterte die Wangen auf und stapfte von seinem Tritt hinunter, mit dessen Hilfe er eine kleine Lichterkette im Wohnzimmer über den Fernseher angebracht hatte. “Ich fühle mich jetzt etwas beleidigt.” Jean seufzte und schüttete den Puderschnee auf die Kommode, die er extra dafür frei geräumt und abgewischt hatte. “Nichts gegen deine Gesangskünste, aber mir reicht es schon, wenn die Anlage viel zu laut ist.” “Ist mir aber neu, dass du laute Musik nicht leiden kannst.” Jean schnaubte. “Weihnachtsmusik, Marco. Diese ganze Weihnachtsmusik macht mich fertig. Es ist gerade mal der erste Dezember und die Welt spielt verrückt. Schon seit Anfang November. Ich glaube ich habe drei Kilo zugenommen, seit du die Lebkuchen ins Haus gebracht hast. Sünde. Diese ganze Jahreszeit ist eine Sünde.” “Weihnachten ist keine Jahreszeit.” “Und ob. Frühling, Ostern, Sommer, Halloween, Weihnachten. Meine Jahreszeiten.” “Okay, Ebenezer Scrooge, ich bin ja schon ruhig. Aber ich werde die Musik nicht ausmachen. Die gehört dazu, wenn man dekoriert.” “Du hast auf diesen Tag das ganze Jahr gewartet, oder?”, grummelte Jean und schloss die Tüte mit dem falschen Schnee mit einem Gummiband, bevor er überraschend sorgfältig die Porzellanhäuser in den Schnee drückte und eine kleine Stadt aufbaute, mit Porzellantannenbäumen und sogar einem verdammten Porzellanschlitten mit verdammten Rentieren und einem winzigen, dicken Weihnachtsmann. Was tat man nicht alles. “Genau genommen warte ich auf diesen Tag, seit wir zusammen gezogen sind.” “Tz. Ich sagte doch, seit einem Jahr.” “Na, nicht ganz.” “Jetzt werd’ mal nicht kleinlich. Ist das gut so?”, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust, als er sein kleines Kunstwerk betrachtete, dass auf der Kommode seinen Platz gefunden hatte. Es war so verdammt kitschig. Marco kam neben ihm zum stehen und entzückt summte er. “Sieht gut aus, Grinch. Jetzt müssen wir nur noch die Vorhänge umtauschen und die Kalender aufhängen.” “Was macht dich so sicher, dass du einen Kalender von mir bekommst, eh?” Mit hochgezogener Augenbraue wandte er sich an seinen sommersprossigen Freund. “Liegt vielleicht daran, weil ich immer einen von dir bekommen habe. Seit vier Jahren.” “Um Himmelswillen. Schreibst du dir das alles auf?” “Nein, ich erinnere mich einfach nur gut.”, gluckste er und drehte sich herum zu den durchsichtigen roten Vorhängen und tauschte diese etwas aufwendig mit den vorherigen Grünen aus, welche die Fensterfront zum Garten hin bedeckt hatten. “Tausche noch die Glühbirnen mit roten Birnen aus und wir taufen unsere Bude zum Bordell.” “Ach, du hast doch keine Ahnung.”, zischte Marco, lachte kurz darauf jedoch und klappte den metallischen Tritt zusammen, nachdem er die Häkchen eingefädelt hatte. Jean erkannte sofort ein Gemütswandel in dessen Gesicht und er neigte den Kopf erwartungsvoll zur Seite. Marcos Mund presste sich zu einer schmalen Linie, als wolle er sein aufgeregtes Grinsen verbergen. Jean schnaufte kurz durch die Nase und machte auf dem Absatz kehrt um im Schlafzimmer zu verschwinden. Unter dem Bett fand sich ein Karton, den er hervorzog und öffnete. Heraus holte er eine einfache Kette mit 24 kleinen, stoffigen Weihnachtssöckchen in welchen man etwas verstauen konnte. Jean war nun um die zwei Jahre mit Marco zusammen, seit neun Monaten lebten sie in dem untersten Apartment eines drei Familienhauses und dennoch kam der Brünette nicht drum herum zu erröten wie ein Teenager. Dabei war er doch schon stattliche vierundzwanzig. Fast schon schüchtern schaute Jean zur Seite als er Marco die Adventskalenderkette in die Hand drückte. Was Marco nicht erwartet hätte war, dass sie vollkommen leer waren. Etwas verwirrt schaute er zurück zu Jean, welcher etwas schmunzelte. “Du glaubst doch nicht, dass ich da schon alles drin hätte. Ich kenne dich, Marco Neugierig Bodt.” Marco lachte zuckrig und befestigte die Kette an einer freien Wand, von links nach rechts. “Nun gut.”, gab er von sich und huschte davon um selbst etwas aus einem Versteck zu holen, von dem er wusste, dass Jean dort niemals hingeschaut hätte - dem Putzmittelschrank. Als er wieder kam presste er fest und sicherlich schmerzhaft die Lippen aufeinander und Jean runzelte skeptisch die Stirn. Als er entgegen nahm, was Marco ihm reichte, wäre ihm der rechteckige Kalender beinahe aus der Hand gefallen. “Ernsthaft?!”, japste er und wollte den Kalender kaum ansehen. Auf der Vorderseite befanden sich halbnackte Frauen mit rot-weißen Mützen und freizügigen Kostümen, die auch nur mit viel Fantasie auf Weihnachten deuteten. Es waren 24 Frauen, genau genommen, und bei jeder befand sich direkt auf der Brust ein Türchen. Jeans Handfläche klatschte gegen seine Stirn und Marco platzte beinahe vor Lachen. “War mir klar, dass du das lustig findest.”, grummelte der Brünette und wackelte mit der Nase. “Selbst schuld, Jean No-Homo Kirschstein.”, kicherte Marco und wischte sich über das Gesicht, als wolle er sein dreckiges Lachen vom Mund wischen. Nein, korrigierte Jean, es war ein wunderbares Lachen. Aber das legitimierte noch immer nicht... das. “Du bist unmöglich.” “Ich hoffe, die Brüste sind aus Schokolade.”, neckte Marco weiter und lehnte sich gegen Jean, um einen Blick auf den Kalender zu erhaschen, bevor das Lachen wieder aus seiner Kehle gurgelte. “Hmh. Habe ich wohl verdient. Aber glaube nicht, dass ich den hier aufhänge. Du weißt das unsere Eltern in zwei Wochen vorbei kommen.” Marco gluckste weiter fröhlich vor sich hin. “Und wie wir den hier aufhängen. Wenn es dich beruhigt, können wir ihn dann abhängen, aber der wird so was von wieder angebracht, wenn sie das Haus verlassen haben.” Jean seufzte und schüttelte den Kopf. Schließlich konnte er sich sein eigenes Grinsen nicht verkneifen, weil sein Freund einfach der totale Idiot war. Sein Idiot. Hmh. Jean schob den Kalender auf den runden Esstisch im Wohnzimmer und hielt Marco davon ab zu entschwinden, um wahrscheinlich weiter zu dekorieren. “Du weißt, dass Rache süß ist, oder?”, murmelte er an die Lippen des anderen, als er Marco mit einer ruckartigen Bewegung an sich gezogen hatte. “Nächstes Jahr wirst du dran sein, vergiss das nicht.”, neckte er. Marco glitt mit seinen Händen über die Hüften des anderen und verschränkte seine Hände an dessen Rücken. “Ich vergesse selten etwas, weißt du doch.” “Gut, mein Kalender wird so peinlich für dich sein, dass du ihn nicht mal anfassen wollen würdest.” “Ich möchte sehen, wie du so einen, mit einem ernsten Gesicht, an der Kasse bezahlst.”, entgegnete der Schwarzhaarige und neigte den Kopf etwas Seite, streifte mit seiner Nase die von Jean. Für einen Moment schloss dieser die Augen, ehe er auf japste. “Wo hast du den überhaupt gekauft?”, fragte Jean schließlich mit zusammengezogenen Augenbrauen. “Reiner hat ihn mir gegeben und ich dachte, perfekter geht es nicht.” “Warum hat- ich frag besser nicht.” “Besser nicht.”, schmunzelte Marco und lehnte sich nach vorne um jedes weitere Wort von Jean abzufangen , indem er seinen Freund liebevoll und sanft küsste. Jean erwiderte es in binnen von Millisekunden und strich mit seinen Händen über den Hals des anderen hinauf, griff dessen Gesicht und streichelte sachte mit den Daumen seine Wangen. “Das wird das schönste Weihnachten meines Lebens.” “Hmmh. Meins auch.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)