Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Kapitel 28: Flashbacks ---------------------- Aiko Nach der ganzen Aufregung rund um den Valentinstag, vergingen die Wochen wie im Flug. Der Frühling eilte bereits herbei und die ganzen Ereignisse des Winters schienen, als lägen sie eine Ewigkeit zurück. Es blieb nicht unbemerkt, dass sich Shouta immer öfters vom Unterricht fernhielt und auch uns gegenüber distanzierter verhielt. Er ignorierte uns nicht, doch er verbrachte weniger Zeit mit uns, da er abseits der Schule beschäftigt zu sein schien. Leider wusste keiner genau, was der Wechsel in seinem Verhalten hervorgerufen hatte. Bis zum Valentinstag schien noch alles in Ordnung gewesen zu sein. Wir entschieden uns aber ihm seinen Raum zu geben, da er auch Zeit für sich selbst brauchte. Schliesslich wäre es für niemandem leicht, plötzlich ohne Erinnerungen sich durchs Leben kämpfen zu müssen. Da Yamato, Fumiko, Rina und Masao seit einigen Wochen ganz offiziell als Paare unterwegs waren, versuchte ich auch mehr Zeit mit dem Cheerleader Club zu verbringen, um mich nicht wie das fünfte Rad am Wagen vorzukommen. So sehr ich meine Freunde liebte, sie waren alle noch in der vollkommene Verliebtheitsphase und das konnte manchmal ganz schön nerven. Besonders wenn man selbst niemanden hatte. Ja etwas Neid war vielleicht vorhanden, doch ich freute mich das sie glücklich waren. Seufzend schloss ich mein Schliessfach und wurde sogleich aus meinen Gedanken gerissen. Ein erschrockenes ausschnauben entfloh mir bei Shouta’s Anblick. Er hielt seine Bücher in den Armen und sah mich mit leicht geneigtem Kopf an: - „Deinem Gesicht nach, habe ich dich erschreckt?“, stellte er fragend fest. Ein schwaches lächeln zeichnete sich darauf auf seinen Lippen. Mein Herz machte einen kurzen Satz als ich ihn genauer betrachtete. Seine Haare waren etwas länger geworden und hingen ihm leicht übers Gesicht. Noch immer musste ich mich an seinen neuen „Look“ gewöhnen. Verlegen kratzte ich mich an der Wange und lachte nervös auf: -„Nur ein bisschen. Versuch dich bitte nie wieder so anzuschleichen“ Shouta lachte auf und zwinkerte mir mit einem frechen Grinsen zu: -„Werde ich mir merken“ Er glich dabei wieder mehr dem Shouta, denn wir kannten. Auch wenn es ihm wohl nicht bewusst war. Ich schmunzelte leicht und wuschelte ihm durch die Haare, ehe ich an ihm vorbei ging: -„Los komm, wir kommen sonst noch zu spät zum Unterricht“ Er stiess einen tiefen Seufzer aus und folgte mir daraufhin zum Klassenzimmer. Dort begrüssten uns unsere Pärchen Freunde bereits in ihrer üblichen freudigen Art. Als wir uns nach kurzer Begrüssung an unseren Plätzen setzten, lehnte sich Shouta leicht zu mir. -„Ich fasse es immer noch nicht, Yamato hat es geschafft mit Tujihana zusammen zu kommen“, flüsterte er leise in mein Ohr. Sein Blick wanderte zwischen den beiden, die sich die ganze Zeit etwas zuflüsterten. Ich lachte tonlos und zuckte mit den Schultern: -„Die grössere Überraschung sind immer noch Rina und Sootoka“, entgegnete ich flüsternd. Shouta liess seinen Blick durch die Menge gleiten und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper -„Ich hoffe nur sie kommen nicht auf die Idee, uns mit anderen verkuppeln zu wollen“ Er murmelte kaum hörbar diesen Satz, doch er betonte „mit anderen“ in einem irritierten Unterton. Deutete er darauf hin, dass wenn sie uns beide zusammen verkuppeln wollen würden, er nichts anzuwenden hätte? Oder bildete ich mir es, wie immer, bloss ein? Als ich mich wieder fasste, blieb mein Blick bei Yamato hängen: -„So wie ich unseren Dr.Love kenne, wird er bestimmt hinter unserem Rücken schon seine Pläne schmieden. Jetzt wo er doch zusätzlich eine Assistentin an seiner Seite hat“ Meine Worte kamen eher sarkastisch über meine Lippen. Shouta zuckte leicht angespannt neben mir, ehe ihm ein leises Lachen entfuhr. -„Ich glaube ich muss mir unseren Dr.Love mal vorknöpfen“ Gerade in diesem Moment kam, plötzlich Shouta’s Cousin in unser Klassenzimmer. Shouta Es war kein Geheimnis, dass mein Cousin ein Lehrer an unserer Schule war. Doch, ihn in unserem Klassenzimmer zu sehen, wirkte auf mich surreal. Schliesslich war es das erste Mal für mich, ihn in unserer Klasse zu sehen. Mit grossen Augen sah ich Hyuchi an, während er an der Wandtafel seinen Namen schrieb. War das etwa absicht? Mein Vater und Hyuchi haben sich zwar, die letzten Wochen verstärkt um mein Wohl gesorgt, doch ich dachte mit den Sitzungen bei Dr.Itō wären ihre Sorgen besänftigt. Hyuchi, würde es doch nicht wagen nur meinetwegen unsere ganze Klasse auf sich nehmen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er so weit gehen würde. -„Leider kann eurer Lehrer heute nicht zum Unterricht erscheinen, aus Gesundheitlichen Gründen. Deshalb werde ich für heute, euer Ersatzlehrer sein.“ Seine Erklärung beruhigte mich nur kurz. Unser Lehrer war also bloss krank. Er ging durch die ganze Klasse durch, um uns unsere Aufgaben zu verteilen. Als er bei mir und Aiko zum Stehen kam, spürte ich seinen Blick auf mir. -„Gut, jetzt wo ihr alle eure Aufgabenblätter habt. Schlagt eure Bücher auf Seite 40 auf.“ Zu meiner Überraschung zögerte er nicht, den Unterricht gleich zu beginnen. Dabei rechnete ich schon mit einem Kommentar von ihm, um mich bloss zu stellen. Oder zumindest eine Reaktion aus mir heraus zu holen. Dabei wollte ich meine Fortschritte erst Mal für uns behalten. ****** FLASHBACK – EINIGE WOCHEN ZUVOR******* Mit weit aufgerissenen Augen, sah ich Aiko nach, die in den grossen Wohnblock verschwand. Zögerlich legte ich meine kalte Hand auf meine Wange, auf welche sie mir einen Kuss gegeben hatte. Ich konnte mein Herz schneller schlagen hören. Denn noch immer dachte ich über das Dejà-Vu nach. Gerade vorhin, war es als wären mir verschwommene Bilder vor den Augen durchgeflitzt. Es wäre nicht das erste Mal, nur dachte ich bisher es seien einfach sinnlose Träume die ich hatte. Ich war mir sicher, ich habe uns als Kinder gesehen. In einem kleinen Laden. Beide waren durchnässt, wie gerade in diesem Moment. Nachdenklich lief ich nach Hause und bevor ich hineintrat schloss ich angestrengt die Augen. Dabei hatte ich wieder dasselbe Bild vor Augen. Ich legte Aiko ein Tuch über ihre nassen Haare und lächelte ihr zu. -„Ah je du bist ja völlig nass. Bei dem Regen wundert es mich auch nicht.“ Ich riss die Augen auf und schluckte schwer, mein Griff umklammerte die Türklinke fest. Etwas Ähnliches hatte sie vorhin bezüglich des Schnees gesagt. Hatte das, vielleicht diese Bilder bei mir ausgelöst? Waren es wirklich Erinnerungen? Mein Herz schlug immer noch unaufhörlich als ich hereintrat. Deshalb eilte ich gleich in mein Zimmer hinauf. Ich wollte den fragenden Blicken meines Vaters und meines Cousins aus dem Weg gehen. Immer wieder stellte ich mir dieselbe Frage: Ich schloss die Türe hinter mir zu und liess mich ihr entlang auf den Boden sinken. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte ich ein kleiner Funke Hoffnung. Freudetränen verschwammen meine Sicht und ich vergrub mein Gesicht zwischen meinen Knien. Lange konnte ich meinem Vater und meinem Cousin, meine neue Erkenntnis nicht verheimlichen. Einige Tage später, erzählte ich ihnen davon und wir beschlossen gemeinsam, dass es vielleicht hilfreich wäre mit einem Therapeuten zu reden. Vielleicht könnte mir das, helfen meine Erinnerungen wieder ins Bewusstsein zu rufen. Abgesehen von dem Therapeuten, gab es noch eine weitere Sache, die mir vielleicht eine Stütze in der ganzen Sache wäre. Doch davon musste ich meinen Vater und Hyuchi noch erst überzeugen. -„Ich würde gerne mit euch nach Kyoto fahren. Vielleicht kann ich mich Dort an mehr erinnern“ Mein Vorschlag schien Papa und Hyuchi zu sorgen. Was ich verstehen konnte. Schliesslich war es auch der Ort an dem ich meine Mutter verloren hatte. -„B-bist du dir sicher? Ich weiss nicht Shouta…“, fragte Hyuchi ängstlich. Papa legte mir sanft eine Hand auf meine Schulter und sah mich ernst an: -„Mein Sohn ich kann verstehen, dass du alles Mögliche versuchen möchtest. Du weisst, wir stehen hinter dir. Aber denkst du wirklich Kyoto ist eine gute Idee? Sollten wir nicht erst die Sitzungen beim Therapeuten abwarten?“ Ich sah zwischen beiden hin und her und schluckte hörbar. Vielleicht war es wirklich sinnvoller, erst abzuwarten. Doch die ganze Euphorie, meine Erinnerungen vielleicht bald wieder zu haben, machte mich auch ungeduldig. Es dauerte schon viel zu lange. -„Ich kann auch ohne euch gehen. Mit dem Therapeuten kann ich auch danach reden“ Die Entschlossenheit in meiner Stimme, überraschte die beiden. Sie sahen mich mit grossen Augen an, ehe sie sich fragende Blicke zuwarfen. Nach langem hin und her Argumentieren, beschlossen wir fürs Wochenende nach Kyoto zu fahren. Ich musste ihnen allerdings versprechen, dass beim kleinsten Anzeichen von Unwohlsein, wir gleich die Rückreise antreten würden. ****** FLASHBACK ENDE******* Yamato Es war ungewohnt, Shouta’s Cousin als unseren Ersatzlehrer zu haben. Doch der Unterricht bei ihm, wirkte spannender als bei unserem üblichen Lehrer. Von der Sitzreihe hinter mir, kam plötzlich ein Papierzettel geflogen, das mich am Nacken traf. Ich zuckte kurz zusammen und legte mir eine Hand auf die Stelle, da es mich gekitzelt hatte. Irritiert sah ich über meine Schulter zu der Sitzreihe hinter mir. Eigentlich konnte es nur Shouta oder Aiko gewesen sein, die beiden sassen ja gleich hinter uns. Meine Augen weiteten sich, als ich Shouta’s abwesender Blick bemerkte. Aiko nickte in seine Richtung und schien sich genauso Sorgen zu machen. Ich zog die Augenbrauen zusammen und hob ein Buch vor mein Gesicht, damit man mich nicht sah: -„Psst Shouta“, flüsterte ich ihm zu und hoffte ihn aus seinen Gedanken zu holen. Unser Freund reagierte gleich und blinzelte verwirrt. Er warf mir darauf einen fragenden Blick zu. Ich nickte leicht in Richtung des Lehrertischs, an welchem sein Cousin angelehnt war. Shouta verdrehte leicht die Augen und wandte sich gleich seinem Notizheft. -„Suzumura, nimm dein Buch herunter und wende dich deinem eigenem Blatt bitte“ Die strenge Stimme von Hyuchi, liess mich für eine Sekunde erschaudern. Augenblicklich drehte ich mich um und tat wie mir befohlen. Dafür kassierte ich wütende Blicke meiner Freundin, neben mir. Während ich auf mein Blatt starrte, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Nach einigen Wochen fasste ich es immer noch nicht, dass Fumiko meine Gefühle erwiderte. Es fühlte sich immer noch wie ein Traum an, sie meine Freundin zu nennen. Nicht lange und meine Gedanken wanderten wieder zu den Sorgenkindern hinter mir. Weshalb war Shouta so abwesend gewesen? In letzter Zeit redeten wir eher selten. Vielleicht sollte ich Mal wieder mehr Zeit mit ihm verbringen, um dem ganzen nachzugehen. Auch wenn ich meine Zeit gerne mit Fumiko verbrachte, war Shouta für heute meine Priorität. Als am Ende des Tages die Schulglocke, endlich erklang, stand ich augenblicklich von meinem Platz auf und packte meine Sachen. Fumiko sah mich dabei fragend an, da wir normalerweise immer gemeinsam den Weg antraten: -„Tut mir leid Fumiko. Aber ich habe noch etwas mit Shouta-kun zu erledigen. Ich hoffe du bist mir nicht böse?“ Sie wandte den Blick kurz zu unserem schwarzhaarigen Freund, der genauso verwirrt war. Doch Fumiko lächelte und nickte mir zustimmend zu: -„Ja, natürlich. Wir hören uns später dann?“ Ich nickte lächelnd und näherte mich ihrem Gesicht, um ihr einen kurzen Kuss aufzudrücken: -„Versprochen“, flüsterte ich ihr zu, ehe ich mich zu Shouta wandte und in Richtung Türe nickte. Dieser folgte mir schweigend und liess mich zum Glück vor den anderen nicht auffliegen. Als wir uns einige Schritte vom Klassenzimmer entfernt hatten, blieb er vor mir stehen. -„Du lässt deine Freundin wegen mir sitzen? Was hast du vor?“ Sein Blick genügte mir. Ich lächelte nervös und massierte mir verlegen den Nacken: -„Was denn? Kann ich nicht spontan, mit meinem besten Freund etwas unternehmen?“ Shouta musterte mich skeptisch und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper: -„Ach, was willst du denn genau unternehmen? Vielleicht hatte ich ja selber schon Pläne?“ Ich presste die Lippen zusammen und senkte meinen Blick. Daran hatte ich gar nicht gedacht! Shouta prustete leise und schlug mir freundschaftlich auf den Rücken: -„Alles gut Yamato. Ich nehme dich doch bloss aufs Korn. Willst du zu dir oder zu mir nach Hause?“ Ich verdrehte lachend die Augen und legte ihm einen Arm um die Schultern: -„Da nehme ich die Einladung zu dir nach Hause gerne an“ Wir beide warteten nicht auf Aiko, da sie noch ihren Clubaktivitäten nachgehen musste. Bei Shouta zu Hause, hatten wir es uns in seinem Zimmer gemütlich gemacht. Wir sassen beide auf dem Boden und tranken Tee. Es herrschte eine Weile Ruhe zwischen uns. Denn ich wusste nicht, wie ich genau das Gespräch beginnen sollte. -„Weisst du...“, begann Shouta und ich hob augenblicklich meinen Blick. -„Es trifft sich gut, das wir beide alleine sind. Ich wollte schon seit einer Weile, mit dir unter vier Augen, über eine Sache reden.“ Er sprach vorsichtig, als würde es ihm schwerfallen die richtigen Worte zu finden. Ich setzte meine Tasse auf dem Tablett ab und wandte mein neugieriger Blick zu Shouta. Vorsichtig holte er ein altes Notizheft, unter seinem Bett hervor und öffnete es auf eine von ihm markierten Stelle. Zögerlich hielt er es mir dann entgegen. Meine Augen weiteten sich augenblicklich. Auf der unteren Ecke des Blattes, war Aikos Namen mehrere Male hingekritzelt worden Ein grosses Herz umrandete dabei Shoutas alte Handschrift. , dachte ich mir in diesem Moment. -„Das ist nicht das einzige Yamato. Ich war letztens an meiner alten Schule in Kyoto. An meinem alten Schreibtisch, war ihr Name direkt ins Holz reingekritzelt. Wie soll ich das ganze bitte verstehen? Aiko, ist doch ganz klar mehr für mich, als nur eine gute Freundin oder? Du weisst es“ Kalter Schweiss begann mir über die Stirn zu laufen und ich biss mir nervös auf die Unterlippe. Verdammt, wie sollte ich jetzt aus dieser Sache rauskommen, ohne ihm alles zu offenbaren?! Mein Magen knurrte in diesem Moment. Ich legte mir eine Hand darauf und stand auf: -„Entschuldige mich kurz…ich müsste auf die Toilette“, entschuldigte ich mich leise. Shouta seufzte und deutete mit der Hand zum Bad, in welches ich auch gleich verschwand. Fumiko Ich war in meinen Hausaufgaben vertieft, als plötzlich mein Handy klingelte. Yamatos Name erschien auf dem Bildschirm, da musste ich sofort lächeln. -„Na du? Etwa schon mit Yoshida-kun fertig?“ Das nervöses ausschnauben am anderen Ende des Telefons, liess mich nichts Gutes erahnen. -„Ich brauche deine Hilfe Fumiko. Shouta, weiss Bescheid! Er weiss, dass er damals in Aiko wohl verliebt war. Ich werde hier gerade befragt!“ Augenblicklich stand ich von meinem Stuhl auf und begann in meinem Zimmer auf und ab zu gehen. Am Telefon klang es, als würde mein Freund es mir genauso gleichtun. -„Du…du bist dir da sicher? Aber laut Aiko, haben sich beide das ja bei ihrem Wiedersehen bereits gestanden. Richtig? Dann denke ich, ist es ja halb so schlimm, wenn…“ Ein panischer Yamato unterbrach mich: -„Oh doch es ist sehr schlimm! Denn als nächstes fragt er sich, wie es wohl kurz vor seinem Unfall zwischen den beiden gewesen sein muss. Ob die alten Gefühle doch nicht wieder hochgekommen waren! Was soll ich dann antworten? Verdammt …ich stehe hier mit dem Schwert gegen die Wand“ Ich schluckte hörbar und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Wohl oder übel, müssten wir Aiko davor warnen. Nicht das Yoshida sie plötzlich, mit jeglichen Fragen überraschte. -„H-hör zu … ihn jetzt anzulügen bringt aber auch nichts. Ich werde Aiko vorwarnen. Versuche dich einfach langsam in die Sache zu stürzen“ Yamato seufzte und schien sich nur langsam wieder zu beruhigen. -„Sie bringt uns um…“ Ich verdrehte leicht die Augen und schüttelte den Kopf lächelnd. Er konnte manchmal echt eine Dramaqueen sein. -„Du wirst schon, das richtige tun. Ich glaube an dich“ Yamato atmete am anderen Ende des Hörers schwer aus. -„Gut, ich sollte zurück zu ihm. Danke dir“ Ich lächelte leicht und legte mich auf mein Bett: -„Stets zu ihren Diensten Dr.Love“, sagte ich und verkniff mir dabei zu lachen. Er lachte leise und ich konnte eine gewisse Erleichterung in seiner Stimme hören: -„Fumiko? Ich liebe dich“ Die röte stieg mir plötzlich ins Gesicht, verlegen biss ich mir auf die Unterlippe: „Mh-ja …ich liebe dich auch“, antwortete ich leise ehe ich wieder auflegte. Als mir die Realität wieder vor Augen fiel, setzte ich mich auf und schrieb Aiko sofort die Nachricht. Houston, wir haben ein Problem! Sei gewarnt, es könnte komplizierter werden mit Shouta…Wir müssen unbedingt reden! Shouta Yamato liess sich ganz schön viel Zeit im Badezimmer. Ob es wirklich an seinem Magen lag? Seiner Reaktion nach, lag ich mit meiner Annahme wohl richtig. Es war ja auch mehr, als offensichtlich. Nachdenklich sah ich zum Heft in meiner Hand. Mein blonder Freund kam in diesem Moment auch endlich wieder ins Zimmer. -„Entschuldige. Mein Magen, meldet sich manchmal ungewollt“, murmelte er leise. Nachdem er sich mir gegenüber hingesetzt hatte, hielt ich ihm das Heft wieder entgegen. -„Also?“, fragte ich nach. Yamato seufzte und hob seine Hände geschlagen vor sich: -„Ich-ich also es stimmt schon, das du damals in der Grundschule, bevor du nach Kyoto bist, ziemlich in Aiko-chan verknallt warst. Das wusste ich. Es liegt aber so weit zurück, dass ich nicht wüsste, wie das dir in der Gegenwart irgendwie helfen soll?“ Bei Yamatos Worte, weitete ich meine Augen überrascht. Wusste ich es doch! Ich legte das Heft beiseite und starrte auf den Boden. Auch wenn Yamato mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, wusste ich hiermit, dass Mayumi mich in Kyoto nicht angelogen hat! -„Dann habe ich diese Vertrautheit mit ihr, tatsächlich weil sie mir schon immer viel bedeutet hat?“ Die Frage stellte ich mir mehr selbst, als dass sie an Yamato gerichtet war. Yamato, war es nun der mich fragend musterte und auf eine Erklärung zu warten schien. -„Es ist nur…ich habe in letzter Zeit bemerkt, dass wenn ich mich mit Aiko unterhalte, eine gewisse Vertrautheit zwischen uns da ist. Ich kann es schwer erklären. Aber der Gedanke das da vielleicht mehr gewesen war, liess mich einfach nie los. Jetzt wo ich Beweise gefunden habe, verstehe ich unsere Beziehung langsam“ Yamato griff nach seiner Teetasse und trank einen starken Schluck daraus. Er atmete schwer aus, bevor er selbst wieder zu Wort kam: -„Gut möglich, das es vielleicht einen Zusammenhang hat ja“, antwortete er kleinlaut. -„Anderes Thema Shouta. Du warst vor kurzem in Kyoto?“, diese Frage erwartete ich nicht. Ich biss mir auf die Unterlippe und wandte den Blick zur Seite. Noch, sollten meine Freunde keine falschen Hoffnungen fassen. -„Naja, ich dachte vielleicht, würde ich mich Dort an etwas erinnern können. Schliesslich wohnte ich ja einige Jahre in der Stadt. Dabei entdeckte ich allerdings was anderes.“ Yamato zog die Augenbrauen zusammen, bestimmt konnte er es sich schon Zusammenreimen. -„Shouta? Du warst ja nicht alleine Dort oder?“ Zögerlich, schüttelte ich den Kopf und sah ihn entschuldigend an: -„Nein mein Vater und Hyuchi waren dabei und…“ Yamato weitete die Augen geschockt und legte seine Handflächen vor sich auf den Boden. Dabei kam er mir beunruhigend nahe. -„Nein! Doch nicht etwa Mayumi?! Spinnst du ? Hast du vergessen, was sie dir…“ Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und hielt ihm meine Handfläche entgegen. Natürlich, war mir bewusst wie ihm das Vorkommen könnte. Yamato verstummte bei meiner Geste und sah mich immer noch geschockt an: -„Sie hat mich kurz vor Valentinstag, hier aufgesucht, um sich zu verabschieden. Mayumi ist nach Kyoto zurück und bei unserem Besuch letztens, ist sie mir über den Weg gelaufen“ Es blieb mir nichts anders übrig, als ihm die ganze Geschichte zu erklären. Mein Treffen mit ihr vor Valentinstag. Bei welchem, ich ihr viele Sachen vorgeworfen hatte und überreagiert hatte. Dann auch unser Wiedersehen in Kyoto. Ohne dabei Details auszulassen. Yamato sah mich mit offenem Mund an und schien alles erst verarbeiten zu müssen. -„I-Ich wusste von dem nichts. Warum hast du nicht eher mit mir darüber gesprochen? Das Mayumi, dich aufgesucht hat. Ich meine, das muss für dich sicherlich schwierig gewesen sein“, fragte er mich stotternd. Ich sah ihn durchdringend an und nickte zögerlich. Eine Frage brannte allerdings auf meiner Zunge: -„Mayumi erwähnte, das ich am Tag meines Unfalls, mich eigentlich mit Aiko treffen wollte. Doch sie sagte mir nicht, was ich mit ihr zu besprechen hatte. Weisst du was davon Yamato?“ Der blonde Junge mir gegenüber, wirkte blass und komplett die Sprache verloren zu haben. Wir beide sahen und schweigend an, während sich die unangenehme Stille sich in meinem Zimmer ausbreitete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)