Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Kapitel 20: Mayumi's grosser Fehler ----------------------------------- Mayumi So viele Jahre täglich an seiner Seite und doch wusste er nichts von meinen Gefühlen für ihn. Alles begann so harmlos, doch ehe ich mich versah war es bereits um mich geschehen. Zu beginn dachte ich selber das es bloß eine freundschaftliche Zuneigung war. Je mehr allerdings die Zeit verging, je mehr ich erkannte wie er von einem einfachen kleinen Jungen zum gut aussehenden junger Mann wurde, erkannte ich das meine Gefühle weitaus über Freundschaft hinaus gingen. Meine Versuche es ihm irgendwie durch Handlungen zu zeigen scheiterten kläglich. Dazu musste ich mir immer wieder anhören wie viel ihm noch seine erste Liebe aus Tokyo bedeutete. Aiko Sawada. Sobald mir dieser Name zu Ohren kam verdrehte sich mein Magen, jedes Mal. Letzte Nacht auf dieser Party wurde meine Angst ihn an dieses Mädchen zu verlieren nur grösser. Von beginn an konnte er seine Augen nicht von ihr abwenden, selbst wenn er es immer wieder versuchte. Er hatte doch MICH eingeladen ihn auf diese Party zu begleiten nicht SIE! Nach dem ganzen Desaster von letzter Nacht stand ich nun hier, in seinem Haus. Um sicher zu gehen das zwischen uns noch alles in Ordnung war hatte ich mich dazu aufgerafft hier her zu kommen. Zu meiner Überraschung begrüßte er mich so freundlich wie immer, mit einer Umarmung. Da kam mir ein Duft entgegen das ich letzte Nacht schon gerochen hatte. Allerdings nicht das seine War letzte Nacht etwas zwischen den beiden passiert nachdem ich gegangen war? Ich war ja nicht blöd und sah das zwischen den beiden eine gewisse Chemie herrschte. Vielleicht bildete ich es mir auch bloß ein… In diesem Haus schien nichts darauf zu deuten das er Frauen besuch gehabt hatte. Aiko war einfach zum Geist geworden der mich in meinen Alpträumen verfolgte. Ja genau das musste es sein. Shouta Gerade zog ich mir meine Jacke an als mir das Gespräch mit Aiko von heute Morgen wieder in den Sinn kam, und wie dieses abrupt geendet hatte. Selbst wenn ich wollte ich kann dich einfach nicht hassen Das waren ihre Worte gewesen, doch was bedeuteten sie? Ich konnte mir noch immer keinen Reim daraus machen. Hoffentlich würde unser Treffen mir dafür die Antworten liefern. Ich öffnete die Haupttüre des Hauses mit solch einer Wucht das sie beinahe jemanden direkt ins Gesicht knallte. -"Oh verdammt, entschuldige ich hab…Mayumi? Bist du verletzt? Warum bist du überhaupt wieder hier?" Überrascht musterte ich meine schwarzhaarige Freundin aus Kyoto.  Diese rieb sich kurz die Nase ehe sie mit einem schwachen Lächeln ihre Wintermütze wieder richtete. -"Nein, nein alles gut nichts gebrochen. Verzeih bitte das ich… schon wieder hier bin" Anscheinend hatte ich sie wirklich nicht hart mit der Türe getroffen, sie blutete auch nicht. Erleichtert atmete ich kurz aus. -"Da bin ich ja froh, hör zu Mayumi entschuldige bitte aber ehrlich gesagt… habe ich es etwas eilig…Ich muss zu einem wichtigem Treffen. Hast du den etwas bei mir vergessen?", meinte ich noch leicht verwirrt durch ihre Anwesenheit. -"Oh, nein schon gut ich halte dich auch nicht länger auf. Ich kann sonst Morgen kommen" In mein Haus musste also keiner von uns beiden, somit schloss ich die Türe ab und wandte mich an Mayumi. -"Ja danke. Wir können gerne später telefonieren okay?" Mayumi nickte lächelnd -"Natürlich. Sag Mal ist das wichtige Treffen etwa ein Date? Du hast dich ja ziemlich heraus geputzt" Bei ihrer Frage musste ich kurz schlucken. Genau genommen war es kein Date, aber ich hatte mir sehr wohl Mühe gegeben meinen Kater zu vertuschen. Ich konnte mir den Grund selbst nicht erklären. Seit dem ich Aiko die Nachricht geschickt hatte, war zwischen uns Funkstille. Nicht ein Mal eine Antwort erhielt ich. Die Ungewissheit ob sie meiner Einladung folgen würde oder nicht, machte mich einfach irre! Aber so wie ich sie kannte würde sie mich sicherlich nicht einfach im Stich lassen. Nein, nicht Aiko. Mayumi Eigentlich war ich hier weil ich ihm endlich sagen wollte wie ich für ihn empfinde. Zumindest wollte ich das bei einem ruhigem Gespräch erledigen. Doch meine Pläne wurden erneut durchkreuzt. Genau in dem Moment als ich bei ihm klingeln wollte, kam er aus dem Haus gestürmt. Timing, nicht gerade ein guter Freund von mir. Shouta war ziemlich in Eile, das war ihm anzusehen. Wie immer blieb er aber sehr höfflich, andere wären ohne weiteres einfach los gegangen. Er nahm sich trotzdem kurz Zeit. Seine Reaktion auf meine Frage ob das Treffen eigentlich ein Date war, ließ mich schlimmes erahnen. Er wurde nervös und verlegen. -"Es ist also ein Date?" -"Nein, nein nein nicht…direkt nein", antwortete Shouta unsicher. Auch wenn ich schon wusste wer diese Person war mit dem er sich treffen wollte, brauchte ich eine Bestätigung. Ich wusste das ich mir selber damit schadete, besser wäre es wenn ich es nicht wüsste. Doch ich konnte es nicht verhindern. -"Triffst du dich mit Aiko Sawada? Kann es sein?" Shouta Mayumis Frage kam unerwartet, wieso wollte sie das wissen? Außerdem gefiel mir der Unterton in ihrer Stimme nicht. -"Ehm, ja…Mayumi entschuldige aber ich muss jetzt wirklich los“ Ohne weiteres ging ich einfach an ihr vorbei um aus meinem Anwesen zur Hauptstraße zu gelangen. Weit kam ich aber nicht den plötzlich spürte ich wie sich zwei Arme um mich legten, so das ich gezwungen war stehen zu bleiben. -"Warte! Bitte….geh nicht….Bitte…" Verwirrt blickte ich auf Mayumis Hände die sich an meiner Jacke festkrallten. So hatte sie sich bisher nie verhalten. -"Mayumi was soll das?! Lass mich los." Ruhig, aber bestimmt versuchte ich auf sie einzureden. Doch meine Worte waren Wirkungslos, sie hielt mich immer noch fest. Erschrocken riss ich die Augen auf als mich Mayumi plötzlich zu sich umdrehte und ihre Hände noch fester um meine Jacke klammerte. Zum ersten Mal weinte sie vor mir, aber ich verstand nicht weshalb. War ich vielleicht zu hart zu ihr gewesen? War mir etwas wichtiges entgangen? -"Nein! …Du machst einen Fehler, Aiko Sawada versteht dich nicht! Sie wird dich nie verstehen können …. Nachvollziehen können was du durchgemacht hast. Sie kennt dich nicht so gut wie ich! Kapierst du es nicht? Ich sollte an deiner Seite sein! Warum merkst du nicht wie ich für dich empfinde du Idiot! Was muss ich noch tun damit du merkst das ich dich liebe!" Für einen Moment blieb mir kurz der Atem weg. Gerade fiel es mir schwer Mayumis Worte richtig zu registrieren. Immer noch fassungslos sah ich zum schwarzhaarigem Mädchen, die ihren Blick nun auf den Boden gerichtet hatte. Nach und nach begann alles einen Sinn zu ergeben, ihr Verhalten, die Sachen die sie manchmal von sich gab. Gott war ich ein Idiot, wie lange hielt sie das schon vor mir Geheim? Wie oft habe ich sie wohl ohne es zu wissen verletzt? -"Mayumi…ich hatte ja keine Ahnung das du so empfindest. Es-es tut mir leid, ich kann aber deine Gefühle nicht erwidern" Mayumi Die ganzen Gefühle die ich bisher in mich hinein gefressen hatte explodierten regelrecht. Tränen rangen über mein Gesicht. Ich wusste ja schon das er meine Gefühle nicht erwidern würde, doch es aus seinem Mund zu hören schmerzte umso mehr. -"W-was ist an ihr bloß so viel besser?", fragte ich ihn verachtend. Shouta griff nach meinen Händen und wollte sich aus meinem Griff befreien. -"Es reicht Mayumi" Das Gefühlschaos das in mir herrschte vernebelte mein rationales Denken. So einfach wollte ich diese Niederlage einfach nicht hinnehmen, mein Griff festigte sich umso mehr. -"Okay, es reicht. Mayumi mach es uns beiden nicht noch schwerer als es bereits ist" Erneut versuchte sich Shouta von meinem Griff zu befreien. Nein ich würde ihn Sawada nicht so einfach überlassen. Beim kleinen Kampf gegen Shouta um mein Griff zu lockern versagte ich, er hielt mich nun an den Handgelenken fest. -"Jetzt beruhige dich bitte. Es tut mir leid wirklich leid….ich wollte nicht…" Schluchzend und voller Wut beging ich den nächsten Fehler. Wohl der größte überhaupt. Wenn ich gewusst hätte was danach passieren würde, hätte ich sicherlich anders gehandelt. -"Halt den Mund!", schrie ich laut bevor ich ihn ungewollt auf die Straße schubste. Das laute quietschen der Notbremse des Wagens das herangefahren kam erklang in meinen Ohren wie ein nie Endendes Echo. Geschockt, am ganzen Körper zitternd blickte ich auf das Szenario vor mir. Was hatte ich bloß getan?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)