Vampireheart von Tsuki_no_Hime (SessKago) ================================================================================ Kapitel 2: The demon in her --------------------------- Kagome kam nicht dazu sich weitere Gedanken über diese Frage zu machen, denn sie spürte ein schnell näher kommendes Youki, welches ihr ziemlich bekannt vorkam. Auch Inuyasha blieb stehen und verharrte still in seiner Position, die Hand an sein Schwert gelegt. Kurz darauf erschien jemand vor ihnen, den sie alle wohl nicht erwartete hatten. Sesshomaru. Inuyasha knurrte. Es war wie immer kein Vergnügen seinem Bruder zu begegnen. Wenn er in der Nähe war, bedeutete dies meist Ärger. „Was willst du hier?“ Sesshomarus Mine blieb neutral, als er seinen Halbbruder ansah. Eine Reaktion die den Hanyou nur noch mehr in Rage zu versetzen schien. Das dieser Typ auch immer so emotionslos sein konnte. Was stimmte denn nicht mit dem? „Das geht dich gar nichts an.“ Kagome seufzte. Warum mussten die beiden ungleichen Brüder sich nur immer wieder streiten, sobald sich ihre Wege kreuzten? Sie verstand es einfach nicht. Plötzlich fiel Sesshomarus Blick auf sie. Wie in Zeitlupe nahm sie war, dass er die Nase kräuselte und sich seine Augen blutrot verfärbten. Dies geschah im Bruchteil einer Sekunde und sie war sich nicht sicher, ob die anderen überhaupt etwas davon mitbekommen hatten. Es sah nicht so aus. Sie schluckte schwer. Was sollte das? In Gedanken versunken, nahm sie nur am Rande war, wie Inuyasha sein Schwert zog und auf Sesshomaru zu stürmte, welcher den Angriff natürlich spielend leicht parierte, doch nicht die Absicht zu hegen schien, nun einen ernsthaften Kampf auszufechten. Irgendwas war definitiv anders mit Sesshomaru und vor allem mit ihr selber. Dieser unnötige Hahnenkampf, wie Kagome es gedanklich nannte, dauerte nicht lange und endete abrupt, als Sesshomaru seinen verhassten Halbbruder an der Kehle packte und ihn einige Meter weit wegschleuderte, sodass er direkt in einen Baum krachte. Kagome sah, wie Inuyasha sein Bewusstsein verlor und regungslos liegen blieb. Sie schüttelte den Kopf. Es war nicht das erste Mal, dass eine Auseinandersetzung der Brüder so endete. Mit Sesshomaru war wahrlich nicht gut Kirschen essen. Wieder spürte sie, wie Sesshomarus Blick auf ihr lastete. Sie verstand nicht, was er von ihr wollte? Sonst interessierte er sich doch auch nicht für die Menschen in seinem Unfeld und sie war nun einmal definitiv ein Mensch! „Kagome…“ Sie schüttelte abwesend den Kopf und sah Sango vielsagend an. „Kümmert euch um Inuyasha.“ Sie merkte, wie Miroku widersprechen wollte, doch ihr Blick ließ keine Widerworte zu und so fügten sie sich und ließen sie mit dem DaiYoukai alleine. Kagome würde schon wissen was sie tat. Hoffentlich. Kaum das ihre Freunde außer Hörweite waren, strafte sie ihre Körperhaltung und blickte Sesshomaru fest entgegen. „Was willst du von mir?“ Er konnte nicht leugnen, dass er durchaus erstaunt war von ihrem Entgegentreten. Nicht jeder nahm sich in seiner Gegenwart so viel Respektlosigkeit heraus. Entweder sie war sehr mutig, oder sehr dumm. Äußerlich regte er keine Mine. „Dein Geruch hat sich verändert.“ Verwundert runzelte Kagome die Stirn. Seine Worte ergaben überhaupt keinen Sinn. Ihr Geruch hatte sich verändert. Machte er sich etwa über sie lustig, oder war das eine Ermahnung, dass sie bald wieder baden müsste? „Was genau willst du mir damit sagen?“ Nur mit Mühe konnte er den aufkommenden Seufzer unterdrücken. Das Menschen auch immer so begriffsstutzig sein mussten. Wobei es auch in vielerlei Richtungen seltene Ausnahmen gab. Wortlos machte er Kehrt und beschloss nicht näher auf ihre Frage einzugehen. Was ging ihn auch dieses Weib an? Sie würde es schon noch früh genug herausfinden und er hatte nicht vor dann in unmittelbarer Nähe zu sein. Nicht, wenn sich seine Vermutung bestätigte. „Erst Andeutungen machen und dann den Schwanz einziehen…“ Ihre gemurmelten Worte ließen ihn inne halten. Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt, oder? Knurrend fuhr er herum. Was nahm sie sich eigentlich heraus? Niemand – absolut Niemand! – wagte es so mit ihm zu sprechen. Und schon gar kein Menschenweib, welches in Begleitung dieses dreckigen Hanyous reiste! Innerhalb eines Augenaufschlages war er bei ihr und hob sie mit der Hand an der Kehle hoch, so wie er es vor kurzem noch bei Inuyasha getan hatte. Mal sehen, ob sie nun auch noch so gesprächig war. Sango, die das mitbekommen hatte, riss geschockt die Augen auf und rief laut den Namen ihrer Freundin, die einige Zentimeter in der Luft hing und sich nicht rührte. Ihre Mine war ausdruckslos und doch glomm ein auffordernder Ausdruck in ihren Augen. Sie brachte sich irgendwann in Teufels Küche. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Amüsement klang in Sesshomarus Stimme mit. Doch wenn er gedacht hatte Kagome somit einschüchtern zu können, so hatte er sich geschnitten. Gequält verzogen sich ihre Lippen zu einem angedeutet Lächeln, was ihn dazu veranlasste, verwundert eine Augenbraue hoch zu ziehen. Was gab es da zu grinsen? Diese Frau war ihm ein Mysterium. „Du hast ja doch so etwas wie Gefühle.“ Sofort ließ er von ihr ab, wie als hätte er sich verbrannt, sodass Kagome unsanft auf der Erde ankam. Machte sie sich gerade über ihn lustig? Ein grollendes Knurren entrann seiner Kehle. Am liebsten hätte er sie nun zur Rechenschaft gezogen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Nur was? Lag es vielleicht an… Er schüttelte den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Das war ganz und gar abwegig. Unmöglich. Ohne ihr noch eines Blickes zu würdigen, drehte er sich um und setzte seinen Weg fort. Rin und Jaken erwarteten ihn sicherlich bereits. Es dämmerte schon. Verdutzt schaute Kagome ihm nach. Was sollte dass den nun schon wieder? Seufzend rappelte sie sich auf und ging zu ihren Freunden. Inuyasha hatte mittlerweile sein Bewusstsein wieder erlangt und wurde hartnäckig von Miroku davon abgehalten aufzustehen und Sesshomaru zu folgen, um sich an diesem zu rächen. Inuyasha bekam wohl nie genug. Ein weiterer Seufzer entrann Kagomes Kehle. „Mach Platz.“ Das sollte den Hanyou erstmal ruhig stellen. Wenn auch nicht langfristig. Mittlerweile hatte die Nacht sich über das Land gelegt und holte die meisten Tiere des Waldes aus ihren Verstecken, um auf Nahrungssuche zu gehen. Doch nicht nur Tiere bevorzugten diese Zeit des Tages für ihre Streifzüge. Auch Banditen und Dämonen trieben stets ihr Unwesen im Schatten der Dunkelheit, der sie vor den wachsamen Augen ihrer Opfer schützte. Wenn man nicht gerade ebenfalls dämonischer Natur war, oder eine Miko, die dank ihrer Kräfte das Youki der Dämonen spüren konnte. Doch vor Banditen schützten diese sie keineswegs. Kagome hatte bei ihrer Weihung geschworen, die Menschen zu schützen und ihnen kein Leid anzutun. Doch waren Räuber und Mörder nicht ebenfalls menschlich? Sie kauerte sich hinter dem dicken Stamm einer hoch gewachsenen Buche zusammen und machte sich so klein, wie es ihr möglich war. Es war ein Zufall, dass sie sich erneut in den nächtlichen Wald verirrt hatte. Der Hunger trieb sie zu dieser Tat. Ihre ganzen Vorräte waren bereits verbraucht. „Sucht sie, Männer. Die Kleine muss hier doch noch irgendwo sein.“ Fest biss Kagome sich auf die Unterlippe, um jeglichen Laut zu unterdrücken. Warum geriet sie nur immer wieder in solch heikle Situationen? „Hast du Angst?“ Erschrocken ruckte ihr Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. War sie es? Die Frau, aus ihrem Traum? „Ich sehe, du erinnerst dich an mich. Wie erfreulich. Nun steh auf und zeig mir, dass du meines Geschenkes würdig bist.“ Was meinte sie? Welches Geschenk? Langsam stand sie auf und klopfte sich den Dreck von ihren Sachen. „Da ist sie.“ „Sie ist nicht allein.“ „Gleich zwei auf einen Schlag. Da wird sich der Boss aber freuen.“ Die Stimmen drangen nur verzerrt zu ihr hinüber. „Töte sie. Labe dich an ihnen und lass ihr Blut dein Lebensnährstoff sein.“ Nerezas Worte versetzten sie in eine Art Trance. Ihr Blut geriet in Wallung. Alles wurde unwichtig und rückte immer mehr in den Hintergrund. All ihr Denken stellte sich ab. Intuition war alles, was sie noch vorantrieb. Ihr Instinkt übernahm die Führung, ihr Hunger war ihr Antrieb. Die Schreie der Männer gingen in einem Röcheln unter. Leblos fielen die Körper zu Boden. Begierig ausgesaugt bis zum letzten Tropfen. Blutleer. Bleich. Schreckverzerrte Gesichter. Lachend wandte Nereza sich ab. Ihre Tochter lernte schnell. Kagome war wahrlich eine Bereicherung für sie. Vielleicht würde sie sogar Dank ihr endlich ihre lang ersehnte Rache bekommen. Die kleine Miko würde ihr definitiv noch nützlich werden. Allmählich kam Kagome wieder zu sich und sah sich erschrocken um. Was war nur geschehen. Diese Männer… Und sie mitten drin… War sie das etwa gewesen? Nein, daran wollte sie nicht glauben. Sie wäre dazu niemals im Stande gewesen. Schnell rappelte sie sich auf und verließ diesen Ort. Warum konnte sie sich nicht mehr erinnern? Nereza… Es gab sie wirklich. Hatte sie vielleicht sogar etwas damit zu tun? Wer war diese Frau nur? Gedankenverloren kam sie am Lager an. Inuyasha erwartete sie bereits. Als sie näher trat rümpfte er angeekelt die Nase, schaute sie jedoch gleichzeitig besorgt an. „Kagome, was ist passiert? Du stinkst nach Blut und Tod.“ Sie schwieg, wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. „Kagome.“ Er trat näher, doch sie wich ihm aus. Dieser sorgenvolle Blick. Sie konnte ihm nicht länger Stand halten. Schnell wandte sie sich ab und eilte davon. In der Nähe war ein Fluss, in dem sie sich waschen konnte. Doch das Blut würde sie wohl nie von ihren Händen bekommen. Es würde auf ewig an ihr kleben bleiben. Sie fühlte es, dass sie für diese schreckliche Tat verantwortlich war. Dennoch empfand sie keine Schuldgefühle, keine Reue. Ein melancholisches Lächeln umspielte Kagomes Mundwinkel, als sie sich an das Ufer des Flusses kniete und sich an dessen spiegelnder Oberfläche betrachtete. Ihr ebenmäßiges Gesicht war umrahmt von blauschwarzem Haar, welches an den nächtlichen Himmel erinnerte, ihre braunen Augen wirkten tief und geheimnisvoll und ihre rosigen Lippen und die kleine Stupsnase rundeten das Bild einer schönen, jungen Frau geradezu ab. Sie war hübsch, keine Frage. Doch war sie nicht ebenso ein Monster? War sie nicht mindestens genauso schlimm, wie all die Dämonen, die den Menschen nach ihrem Leben trachteten, um sich an deren Leid zu ergötzen? Mit einer unwirschen Handbewegung brachte sie das Wasser in Aufruhe und verwischte somit ihr Bild. Sie konnte ihren eigenen Anblick nicht mehr ertragen. Was war nur aus ihr geworden? „Kagome?“ Inuyasha trat langsam auf die auf dem Boden kniende Frau zu. Es versetzte ihm einen Stich Kagome so leiden zu sehen. Doch, wie sollte er ihr helfen, wenn sie ihm nicht sagte, was sie so aus der Fassung brachte? „Geh weg.“ Gekonnt ignorierte er ihre flüsternden Worte und ließ sich stattdessen neben ihr nieder. Sein sorgenvoller Blick schien sie zu erdrücken. „Sag mir, was geschehen ist.“ Betrübt schüttelte sie den Kopf. Er würde es nicht verstehen. Sie verstand es selber nicht einmal. Wie würde er wohl reagieren, würde er von Nereza und den Banditen erfahren? Kagome wollte ihn da keinesfalls mit reinziehen. Und auch Sango und Miroku nicht. Shippo… Sie alle steckten in Gefahr, wenn sie weiterhin bei ihnen verweilte. „Ich werde die Gruppe verlassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)