Merry Christmas von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Christmas eve ------------------------ Es war eine Nacht, wie jede Andere. Der Schnee knirschte unter den Schuhen, wieder einmal fielen die Flocken zu Boden und bedeckten die Erde mit der Decke der Unschuld. An seinen Händen klebte bereits Blut, er wusste, dass er es schon lange übertrieben hatte. Und gerade in Nächten wie diesen dachte er darüber nach, was aus ihm geworden war. Zittern steckte er sich eine Zigarette an und kämpfte mit dem Feuerzeug, da seine Lederhandschuhe zu dick waren. Nachdem er sich entschlossen hatte für einen Moment die Kälte an seine Hände zu lassen, um endlich eine rauchen zu können, schlüpfte er zurück in die Handschuhe und zog an der Zigarette. In den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass viele Familien in Gotham sich zu Spaziergängen getroffen hatten und das Lichterspiel der Weihnachtsdekoration bewunderten. Für Edward war dies nur Kommerz. An Weihnachten schleuderte mal viel Geld für Personen raus, denen man in gewisser Weise verpflichtet ist, ein Geschenk zu machen. Das Prinzip war einfach. Man bekam ein Geschenk und der Schenkende erwartete dann ein Geschenk, was er zurück bekam. Hier ließ sich die Gier des Menschen wieder wunderbar beobachten. Erneut zog er an der Zigarette und beobachtete eine Katze, die gerade auf eine Gasse zustürmte, als hätte man sie gerufen. Wahrscheinlich war Selina in der Nähe, also machte er auf dem Absatz kehrt und wählte eine andere Richtung. Das Letzte, was er an Weihnachten gebrauchen konnte, waren Menschen, die ihm auch noch „fröhliche Weihnachten“ wünschten. Für ihn war die Einsamkeit an diesem Fest so ziemlich das Angenehmste, was ihm gegeben wurde. Während alle bei ihren Familien oder Freunden waren, genoss er die Ruhe und Unerreichbarkeit. Edward schloss die Augen und atmete tief durch. Es war ein Wunder, dass er sich dieses Jahr nicht damit beschäftigte, Batmans Systeme zu hacken, die Stadt zu terrorisieren und das Weihnachtsfest für den dunklen Ritter zu verderben. Er zuckte mit den Schultern, zog ein letztes Mal an der Zigarette und trat sie im Schnee aus. Heutzutage den Riddler noch einmal so ruhig zu erleben war eine Seltenheit. Er hatte schon viele Jahre hinter sich. Jahre, in denen er ganze Systeme unter seine Kontrolle gebracht hatte, in denen er sich mit der Mafia angelegt und sich der Mafia angeschlossen hatte und in denen er so viele Menschen bereits umgebracht hatte und versucht hatte umzubringen... Prinzipiell machte er sich nicht viel daraus, was andere von ihm dachten. Doch heute dachte er darüber nach, wie kaltblütig er größtenteils war. Sein Blick erhob sich... Er war am Gotham-River angekommen. Der Hafen war einer der schönsten Orte, die Gotham zu bieten hatte, allerdings hielten sich hier auch der Clown und der Pinguin auf... Seufzend machte Edward kehrt. Auf die beiden hatte er sogar noch weniger Lust, als auf Selina. Er vergrub die Hände in den Taschen und stapfte weiter durch den immer höher werdenden Schnee. Sein grüner Parker war bereits vollkommen mit Schnee bedeckt. Tief in Gedanken versunken, setzte er seinen Weg fort, fror, wollte allerdings nicht zurück in sein einsames Versteck... „RIDDLER!“, erklang ein Schrei, sodass Edward zusammenzuckte und sich ruckartig umdrehte. Doch anstatt der Fledermaus zu begegnen, wie er es erwartet hatte, sah er die kleinere, weibliche Version von Batman vor sich. Nach kurzer Überlegung fiel ihm auf, dass die Stimme wirklich weiblich war. Er sah Batgirl eine Weile resigniert an und seufzte dann. Doch als er sich wieder umdrehte und weitergehen wollte, landete ein Batarang vor seinen Füßen. Nun fuhr er von 0 auf 180 herum und brüllte die Kleine an: „WAS WILLST DU?!“ Er sah, wie sie ihn erschrocken ansah. Wenn sie nicht damit klar kam, dass er Wutausbrüche hatte, sollte sie ihn gefälligst nicht nerven. Edward beugte sich runter und nahm den Batarang vorsichtig an sich, ging zu ihr und reichte ihn Batgirl. Diese sah ihn perplex an. „Riddler wir müssen reden...“, erklang ihre zartes Stimmchen. „Worüber?“, er klang eher kalt wie das Wetter in Gotham. „Ich muss dir was zeigen..“ „Was zeigen? Was willst du Batgirl, ich hab nichts angestellt, klar?“ „Bitte komm einfach mit...“ „Nein.“ „Dann zwing ich dich!“ „Versuchs doch!“ Das hätte er nicht sagen sollen, denn kurzum zückte Batgirl Handschellen und hatte Edwards Hände schneller, als er reagieren konnte, auf seinem Rücken fixiert und legte ihm die Handschellen an. Ein leises Kichern ging von ihr aus. „Siehst du? Und jetzt komm mit...“, flüsterte sie reizvoll in sein Ohr. Er konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen, seufzte theatralisch und folgte ihrer Aufforderung. „Waren die Handschellen wirklich von Nöten?“, immer noch klang Edward kalt. Als Antwort bekam er nur ein Grinsen. Was hatte die Kleine vor? Als er den Weg beobachtete, den sie einschlug, blieb ihm fast das Herz stehen... Sie steuerten genau auf Jokers Versteck in der Steel Mill zu. „Was hast du vor, kleine Fledermaus?“, fragte er etwas ängstlich. „Keine Sorge, ich geh gleich wieder. Ich soll dich nur hinbringen.“, kicherte sie und nahm ihm die Handschellen ab. Er drehte sich perplex zu ihr um. „Wieso bringst du mich zum Joker?!“ „Weil wir was mit dir vorhaben, Rätselbubi!“, erklang eine quietschende Stimme. Harley Quinn. Sie sprang von einer Erhöhung und landete direkt neben ihm. Ihr Outfit war knapp... Wie konnte diese Frau in diesen Klamotten nicht frieren? Der Anblick war zwar wirklich köstlich und ihm fiel gar nicht auf, dass er gerade nicht wirklich in Harleys Augen sah, aber eigentlich musste dieses Outfit doch eiskalt sein im Winter? „Hey Rätselbubi, hier oben bin ich!“, kreischte Harley und drückte seinen Kopf hoch. Edward wurde etwas verlegen. Er räusperte sich. „I-ihr habt was vor? Batgirl, was-“ Er war zu lange abgelenkt. Die kleine Fledermaus war längst verschwunden und Harley und Ed waren allein... Das größte Rätsel an der Sache war, wie hatte Harley es geschafft, dass Batgirl mit ihr zusammen arbeitet? Was hatte Harley vor? Wer sind „wir“? Anscheinend standen Edward die Fragen ins Gesicht geschrieben, denn Harley bekam direkt einen Lachanfall, als er sie mit seinem wohl unwissendsten Gesichtsausdruck ansah, den er jemals hatte... Kapitel 2: Bekommst du keinen Ärger? ------------------------------------ „Ich habe keine Lust auf eure Spielchen.“, gab er kalt zurück und wollte gerade auf dem Absatz kehrt machen, als Harley ihn packte und festhielt. Genervt verdrehte Edward die Augen und riss sich los. Er konnte sich schon denken, was der ganze Mist sollte. Aber auf Friede und Freude an Weihnachten zu machen, erschien ihm als keine logische Option. „Bitte Eddie... Wir haben uns was Feines ausgedacht...“, erklang Harleys Stimme, dieses Mal ein wenig sanfter, als dieses sonst so kreischende Organ, was man von ihr kannte. Trotzdem drehte sich Edward nur langsam um und sah sie resigniert an. Es interessierte ihn relativ wenig, was sie geplant hatten. „Wir wollten dich überraschen... Komm doch wenigstens kurz mit?“, fragte sie sanft und hörte sich dieses Mal eher nach Harleen an, als nach der aufgedrehten Clownsgöre. „Nein.“, gab Edward knapp zurück, vergrub die Hände wieder in den Manteltaschen und setzte seinen Weg fort, weg von Harley und dieser ganzen Sippe, die Gotham langsam in den Untergang riss. Nach dieser Aktion bevorzugte er dann doch eher sein einsames Versteck. „Edward, warte!“ Als wäre seine Laune nicht schlecht genug gewesen, folgte Harley ihm nun auch noch. Sie lief neben ihm her und warf dem Riddler einen mitleidigen Blick zu. Er erwiderte diesen nur desinteressiert. Ihr Weg führte sie entlang der Anlegestellen für die Frachter, die jeden Tag Gotham belieferten. Ab und zu waren auch mal Lebensmittel dabei, aber meistens lieferten sie Waffen, Sprengstoff, Öl, Chemikalien, einfach alles, was das kriminelle Herz begehrte. Nachdem er sich eine Weile mit Harley angeschwiegen hatte, konnte er im Augenwinkel erkennen, dass sie doch fror. Trotzdem entfernte sie sich immer weiter mit ihm von Jokers Versteck. Edward nahm seine Zigaretten aus der Jacke und stopfte sein Feuerzeug in seine Hosentasche, während er seinen Mantel auszog und ihn Harley über die Schultern legte. „Warum gehst du nicht zurück? Wird Joker nicht wütend sein?“, fragte der Riddler leise. Harleys verwunderter Blick wandelte sich in ein herzliches Lächeln, als sie sah, dass Edward sich um sie sorgte. „Ich weiß nicht, ob er wütend wird... Ich hatte eigentlich geschworen heute für einen Freund da zu sein und naja das bin ich doch gerade, oder?“, antwortete sie mit ihrer lieblichen Stimme. Anscheinend war Edwards Gesichtsausdruck dieses Mal sogar noch dümmlicher, denn plötzlich fing Harley schallend zu lachen an, während dem Riddler die rote Farbe ins Gesicht schoss. Die beiden traten gerade in das Scheinwerferlicht einer Laterne, die einsam an der Mole des Hafens stand. Um abzulenken sah Edward aufs Wasser, welches dort gefroren war, wo es das Land berührte. Seit zwei Monaten beherrschte die Eiseskälte Gotham und gerade heute, an Weihnachten, hatten die Menschen in der dunkelsten und dreckigsten Stadt der Welt, den kältesten Tag. Edward hatte nur noch seinen Anzug an, da er Harley seinen Mantel gab, doch er zitterte nicht einmal ansatzweise. Langsam griffen seine Hände nach den Zigaretten und dem Feuerzeug. Kurz darauf hatte er auch schon eine brennende Kippe im Mund und zog daran. Der Riddler war viel zu sehr damit beschäftigt nachzudenken, als dass er sich jetzt noch mit frieren befassen könnte. Im Hintergrund hörte man Harleys Schuhe klacken, die neben ihm zum stehen kamen. Auch sie beobachtete ebenfalls das Wasser, was ab und zu den Mond spiegelte, wenn dieser nicht gerade von Wolken bedeckt wurde.... „Nicht einmal Weihnachten kannst du genießen, Edward...“, murmelte Harley und machte sich nicht einmal im Geringsten Hoffnung, dass der Angesprochene sie gehört hatte. Als sie den Kopf zu ihm drehte, bekam sie keinerlei Reaktionen. Seine Augen ruhten auf dem Wasser und wenn der Mond sich wirklich spiegelte, sah man es in ihnen. „Du denkst zu viel nach...“ Immer noch keine Reaktion. Sie entschloss sich seine Hand zu greifen und sie zu drücken, endlich bewegte sich der Riddler mal und sah zu ihr. „Was?“, fragte er, dann konnte Edward realisieren, was Harley gerade gesagt hatte. „Ich will einfach nicht unter Leuten sein, okay? Du weißt doch, woran das liegt... Als du noch normal warst, hatten wir darüber geredet...“ „ICH BIN NORMAL!“, kreischte Harley los und Riddler zuckte zusammen, als wäre eine Bombe explodiert. Er sah sie an, als hätte sie gerade ein Lügenmärchen erzählt. „Ich glaubs nicht! Du nimmst mich nach all den Jahren immer noch nicht ernst?!“ „Ist das ein Wunder, Harley?!“, antwortete Edward, doch die Blonde feuerte zurück. „Du bist doch nicht viel besser, Kobold!“, fauchte sie, Edward wurde langsam wieder wütend. „Weißt du was?, fragte er und sah sie resigniert an. „Behalt den Mantel und lass mich in Ruhe.“ Mit diesen Worten drehte sich Edward um und ging voran. Dieses Mal rannte Harley ihm nicht nach. Anscheinend hatte er sie genug verärgert. Wenigstens hatte er dann seine Ruhe. Irgendwo waren Polizeisirenen zu hören und eine Frau schrie... Gotham... Warum hatte der Riddler eigentlich überhaupt einen Schritt vor die Tür gesetzt? Leise entkam ihm ein Seufzen, während er eine enge, dunkle Gasse durchschritt, in der an der Seite Mülltonnen standen und ab und zu ein Obdachloser mit einer Plane als Dach zu sehen war. Langsam schüttelte er den Kopf. Manchmal fragte Edward sich, warum er kriminell war. Er hatte genug Grips, um erfolgreich in einem normalen Beruf zu sein. Dann fiel ihm ein, dass ihn wirklich absolut kein Beruf genug fordern konnte und ein gelangweilter Riddler war gefährlicher als alles Andere. Als ihm das letzte Mal langweilig war, missbrauchte er die Informationen des GCPD-Systems, um die Stadt zu erpressen und seinen Willen zu bekommen. Selbstverständlich kam ihm damals Batman in die Quere. Ein schmales Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er trat auf die Straße. Schon hatte es wieder angefangen zu schneien und Edwards Kopf neigte sich gen Himmel. Schneeflocken berührten sein Gesicht und kühlten auf eine angenehme Art und Weise seinen Kopf. Harley hatte in dieser Beziehung wirklich Recht gehabt... Riddler war einfach jemand, der viel zu viel nachdachte, doch was sollte er denn auch sonst tun? Jede Möglichkeit abzuwägen, einen Plan A, B und C zu haben und jede Option mit mitzuberechnen war eine persönliche Eigenschaft von ihm. Würde er das plötzlich lassen, dann wäre Edward Nigma nicht mehr Edward Nigma. Kapitel 3: Wo Unschuld zu Verbrechen wurde... --------------------------------------------- Edward Nigma... ...derjenige, der sich gerade in Gotham verlaufen hatte. „Wo zur Hölle bin ich jetzt rausgekommen?“, murmelte er und sah sich um. Er stand mitten in einer kleiner Siedlung, die er vielleicht schon einmal auf einem seiner Bildschirme gesehen, aber nie wirklich weiter erforscht hatte. Fluchend versuchte er eine Richtung anzuschlagen und wieder zu seinem Versteck zu kommen. Was am meisten auffiel war, dass es plötzlich immer wärmer wurde. In dieser Siedlung lag auch kein Schnee... Wo war er hier gelandet? „Du nutzloses Stück Scheiße! Du Idiot! Du Schwachkopf!“, hörte Edward jemanden brüllen und es kam ihm verdammt bekannt vor... War es möglich, dass... Naja immerhin sah es aus, wie die kleine Siedlung am Stadtrand, wo sie damals lebten... „James! Bitte lass den Jungen in Ruhe!“, erklang eine ängstliche Frauenstimme... Edwards Mutter? Seine Schritte beschleunigten sich. Kurzum war er angekommen und klopfte an die Tür. Tatsächlich schien alles materiell zu sein. Wenn er wirklich rein gedanklich in die Vergangenheit gefallen war, wieso konnte er Dinge berühren und viel mehr die Frage... „Wer sind Sie und was wollen Sie hier?!“ ...wieso war er für die Anderen zu sehen? Sein Vater stand vor ihm. Er war um die 1,90m groß, hatte ein breites Kreuz und war wie immer unrasiert, ungepflegt und hatte eine Flasche guten Whisky in der Hand. Schon allein der Anblick machte dem Riddler Angst. „Ich hatte Schreie gehört.“, gab er knapp zurück und versuchte das Zittern aus seiner Stimme zu verbannen. „Das geht sie einen Scheiß an!“, brüllte sein Vater zurück und wollte die Tür zuschlagen, doch der Riddler hielt seinen Fuß dazwischen. „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.“ Er drängte sich an seinem Vater vorbei und ging zu dem kleinen Jungen, der sich wie immer unter dem Schreibtisch seines Vaters verkrochen hatte. So ängstlich... So eingeschüchtert... Er konnte sich gut daran erinnern... Sein Lächeln, was er aufsetzte, wurde sanfter und er breitete vertrauenswürdig die Arme aus. Der Kleine realisierte ihn ein wenig später, kroch hervor, musterte ihn und legte sich dann in seine Arme. Edward Nigma, der Mann, der sich gerade selbst umarmte... „Es wird alles gut, kleiner Edward...“, murmelte der Riddler und strich seinem jüngeren Ich über den Rücken. „Er macht mir Angst... Er wird uns umbringen... Eines Tages...“, wimmerte der Jüngere und sah zu Riddler auf. Irgendwas an ihm schien vertrauenswürdig zu sein... „Ich verspreche dir, dass alles wieder gut wird, Ed... Der Riddler wird dir helfen...“ Verwundert sah der Kleine erneut zu dem fremden Mann. Der Riddler? Wer in Allerweltsnamen war der Riddler? Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Fremde einen grünen Anzug trug, seine Brillengläser lila getönt waren und eine grüne Melone auf seinem Kopf ruhte. Bei genauerer Betrachtung konnte der junge Eddie auch ein Fragezeichen auf Riddlers lilaner Krawatte entdecken, welches golden hervorschimmerte. „Wer ist der Riddler?“, fragte der kleine Edward und sah mit seinen kindlichen und immer noch funkelnden Augen zu Riddler auf. Dieser lächelte sanft, strich dem Kleinen durch die Haare und überlegte kurz, was er darauf antworten sollte. „Weißt du... Eines Tages wirst du mal richtig auf Rätsel abfahren.“, grinste Riddler und zwinkerte seinem jüngeren Selbst zu. „Darum der Riddler...“ „Heißt das du bist ich?!“, fragte der Kleine verwundert. Er hatte schnell begriffen, wie erwartet. Trotzdem interessierte es Riddler immer noch, warum er in seiner Vergangenheit gelandet war und wie das möglich gemacht werden konnte. Wahrscheinlich war es nur ein Traum... „Ja genau das bedeutet es, Eddie... Aber kein Wort zu niemandem... Es ist wichtig, dass sich nichts ändert, damit du auch ja zu Riddler wirst... Ansonsten wirst du dein ganzes Leben nur vor dich hinfristen und nie ein Genie werden.“, grinste der Riddler und zwinkerte erneut. Der Jüngere kicherte und wollte gern noch mehr hören, doch irgendwas sagte Nigma, dass er gehen musste. „Bleib stark und lass dich nicht in den Suizid treiben, mein Kleiner. Eines Tages wird es dir gut gehen...“, sprach er und stand auf, um zur Tür zu gehen. Er hatte sogar sein jüngeres Ich angelogen... Auch heute war doch noch nicht alles gut. Er hatte sich sogar geweigert zu seiner Überraschungsparty an Weihnachten zu gehen. Eigentlich war er nur ein verbitterter, alter Mann geworden... „WACH AUF SCHNARCHNASE!“, brüllte jemand ihm entgegen und er schreckte hoch. Edward saß an einem Tisch und hatte vor sich eine Tasse Tee stehen. Er trank doch gar keinen Tee? Nachdem er sich wieder die Brille aufgesetzt hatte, sah er, dass Jervis am anderen Ende der langen Tafel saß und ihn angrinste. „Was soll das, Jervis?“, knurrte Nigma und rieb sich den Kopf. Anscheinend war er in seine Hypnose gefallen. „Was hast du mich machen lassen, hm?“ Edwards Kopf drehte sich in verschiedene Richtungen und seine Augen suchten den ganzen Raum nach Hinweisen ab. Es war stockfinster und bis auf die Kerze, die auf dem Tisch stand, war hier wirklich gar nichts los. Nigma hob eine Augenbraue. Kapitel 4: Vorweihnachtliche Stimmung ------------------------------------- „Überraschung!“ Das Licht erstrahlte und blendete Edwards Augen. Als er wieder etwas erkennen konnte, sah er all die Menschen, die mit Harley zusammen die Party geplant hatten. Jervis hatte ihn also hierher gebracht... Harley sprang Edward um den Hals und setzte sich auf seinen Schoß. „Fröhliche Weihnachten, Eddie!“, flötete sie und sah ihn glücklich an. Für kurze Zeit war Edward ehrlich gesagt wirklich verwirrt, doch langsam bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen, was mit einem Jubeln von den Anderen empfangen wurde. „Das ist ja wirklich herzallerliebst...“, murmelte Ed und stand auf, Harley flog sofort von seinem Schoß auf den Boden und gab ein protestierendes Quietschen von sich. Wunderbar, ihnen war die Überraschung gelungen und nun waren alle zufrieden. Als Ed zur Tür ging und den Raum verlassen wollte, hielt sie ihn allerdings fest. „Eddie? Was ist denn? Wir wollten mit dir Weihnachten feiern? Ich weiß doch wie sehr du dieses Fest hasst... Ich wollte es dir ein wenig schöner machen?“ Edward löste sich aus Harleys Griff und öffnete die Tür. „Man kann mir dieses furchtbare Fest nicht schöner machen, aber danke für den Versuch Leute. Wenn niemand etwas dagegen hat, dann wäre ich jetzt gern allein...“ „Das bist du immer, Nigma...“, säuselte die verführerische Stimme von Poison Ivy im Hintergrund. Sie legte ihre Arme um Harley, die bereits Tränen in den Augen hatte. „Warum lässt du dich nicht einmal auf etwas ein?“, fragte Ivy und strich sich die Haare zurück, um sie wieder festzustecken, da ihre Frisur verrutscht war... Edward seufzte und drehte sich in der Tür ein letztes Mal zu den Beiden, musterte sie und schüttelte den Kopf. „Weil es nichts bringt. Eure Mühe ist wirklich lobenswert, aber ich bin ein Kerl, der nichts mehr zu verlieren hat, weil er nichts besitzt... Ich war immer allein und ich genieße es, okay? Und jetzt tut mir einen Gefallen und lasst mich über die Feiertage in Ruhe.“ Mit diesen griesgrämigen Worten verließ Edward den Saal. Jervis und die Anderen Jungs, die sich extra für heute zusammengerissen hatten, schauten genauso dumm aus der Wäsche, wie Harley, die sofort nach Edwards Abgang anfing bitterlich zu schluchzen... Wenn irgendjemand ihn doch nur so gut kennen würde, wie sie... Dann würden sie es verstehen... „Harley, Kleines... Nicht weinen... Wenn er eben allein sein möchte? Wir haben alles versucht... Sogar Batgirl hatte bei dem Plan mitgemacht... Wenn er nicht möchte, dann möchte er eben nicht... Dieser Knallfrosch ist eben ein Sturkopf...“, murmelte Ivy und strich Harley durch die Haare, während sie versuchte sie zu trösten. Ihre Worte gingen allerdings an der kleinen Clownprinzessin vorbei... Sie überhörte sie... Sie war dabei sich die schlimmsten Szenarien auszudenken... Schluchzend drückte sie ihr Gesicht in Ivys Halsbeuge, die ihr weiter über den Rücken strich... Warum spielte Harley sich so auf? Wusste sie etwas, was der Rest nicht einmal ahnte? Es war Weihnachten... Nicht einmal die Kneipen hatten auf, leider. Wenn man sich Alkohol besorgen wollte, musste man an die Tankstelle zu den einsamen und mies gelaunten Verkäufern gehen und sich das billige Zeug von dort holen. Ed hatte ordentlich zugeschlagen und hatte 6 Flaschen in einem Beutel unterbringen können... 6 Flaschen von dem ganz harten Zeug... Wenigstens war er damit versorgt. Er steuerte sein Versteck an und atmete tief durch... Ein paar Beruhigungsmittel mit ein paar Gläschen würden sicherlich eine interessante Wirkung auf ihn haben... Doch er musste stoppen. Vor ihm, in dieser Gasse, stand jemand. „Was willst du? Ich hab sogar bezahlt und nichts gestohlen.. Hast du an Weihnachten nichts Besseres zu tun? Die Stadt retten zum Beispiel?“, hallte Edwards arrogante Stimme von den Wänden wider und er verengte seine Augen hinter der Brille. Die Fledermaus war wirklich die letzte Person auf Erden, die er an einem Tag, nein, einem Fest wie diesem sehen wollte. Und jetzt kam dieses Monster auch noch auf ihn zu... „H-hey! Was soll das?“ Batman zog Edward an der Krawatte zu sich, da er den Kragen seines Mantels nicht zu fassen bekam und starrte ihm in die Augen. „Tu' nichts Unüberlegtes!“, knurrte die Fledermaus und sah Edward ernst an. Dieser konnte den Blick nur noch angewiderte erwidern... „Ich tue, was ich will, Detective.“, maulte er und schlug Batmans Hand von sich. Dieser atmete tief durch und wich einen Schritt zurück, um sich vor Edward aufzubauen. „Ich warne dich nur dieses eine Mal... Ich finde dich und ich werde dich aufhalten.“, knurrte er erneut und verschränkte die Arme. Ebenso Edward, der nur noch patzig antwortete, ja die Worte fast schrie: „VERSUCHS DOCH!“ Dann ergriff der Riddler die Flucht und machte sich auf den Weg, zurück zu seinem Versteck. Dort angekommen, ließ er sich auf seinen Chefsessel vor seinem PC fallen und öffnete die erste Flasche Scotch. Eine kurze Überlegung, ob er diesen mit Stil trinken sollte... doch schnell war der Gedanke verworfen, wenn er daran dachte, dass es nur das billige Zeug von der Tankstelle war. Aus einer kleinen Dose nahm er 4 Tabletten und warf sie hinter, um sie dann mit dem Scotch, den er sofort ansetzte, runterzuspülen. Mit einem zufriedenen Seufzen stellte er die Flasche ab und leckte sich über die Lippen. Jetzt musste nur noch die Wirkung eintreten. Währenddessen schaltete er durch die Kameras, die in Gotham City angebracht waren und beobachtete die Menschen hier... Ab und zu sah er ein paar Kinder spielen, Schlittschuhe auf dem Eis laufend oder sich unter den beleuchteten Tannen der Stadt mit Schneebällen bewerfend. Schön, dass sie Spaß hatten. Er hätte es beinahe in Erwägung gezogen, sich für sie zu freuen, doch der Hass auf diese Stadt und all die Menschen, die ihm zu dem gemacht hatten, was er war, brodelte zu tief in ihm... „Der Riddler...“ Entstanden durch den Schmerz, den er damals in seiner zerrütteten Familie erfahren musste und verstärkt durch diese Idioten, diese Primaten aus seiner Schulzeit... Je mehr Steine ihm in den Weg gelegt wurden, desto mehr grüne Fragezeichen sprühte er auf diese... Und nun würde er eines Tages eben diese Steine nehmen und sie von weit oben auf die Stadt niederschmettern lassen. Und wenn er es nicht tat, würde es ein Anderer tun, der ihm ähnlich war. Noch ein paar Schlucke Scotch und der Gedanke kam ihm wie eine wunderbare Idee vor... Die Fledermaus wäre vernichtet, die Fledermaus, die sich nur auf Gewalt konzentrierte und sich dann auch noch für schlauer hielt, als Edward... So ein Blödsinn.. Diese Fledermaus verkörperte alles, was Edward an dieser lächerlichen Gesellschaft so verabscheute... Und genau deswegen würde er auch Gotham vernichten... Naja wenn er den Abend überleben würde, hieß das. Eine richtige Motivation etwas gegen seine dunklen Gedanken zu tun hatte er nicht. Und Harleys lächerliche Versuche prallten an ihm ab, wie nichts. So viel zu ihrem Doktor... Obwohl... Vielleicht war er auch einfach nur unheilbar... Ein weiter Schluck Scotch... Gott das Zeug machte ihn immer so verdammt melancholisch... Edward beschloss noch zwei Tabletten zu nehmen und sie mit einem großen Schluckdes brennenden Giftes runter zu spülen... Wenn das vorher keine Überdosis war, dann war es spätestens jetzt eine... Wie viel sollte er nochmal am Tag davon nehmen? Er hatte dem Arzt nicht zugehört... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)