Merry Christmas von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Christmas eve ------------------------ Es war eine Nacht, wie jede Andere. Der Schnee knirschte unter den Schuhen, wieder einmal fielen die Flocken zu Boden und bedeckten die Erde mit der Decke der Unschuld. An seinen Händen klebte bereits Blut, er wusste, dass er es schon lange übertrieben hatte. Und gerade in Nächten wie diesen dachte er darüber nach, was aus ihm geworden war. Zittern steckte er sich eine Zigarette an und kämpfte mit dem Feuerzeug, da seine Lederhandschuhe zu dick waren. Nachdem er sich entschlossen hatte für einen Moment die Kälte an seine Hände zu lassen, um endlich eine rauchen zu können, schlüpfte er zurück in die Handschuhe und zog an der Zigarette. In den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass viele Familien in Gotham sich zu Spaziergängen getroffen hatten und das Lichterspiel der Weihnachtsdekoration bewunderten. Für Edward war dies nur Kommerz. An Weihnachten schleuderte mal viel Geld für Personen raus, denen man in gewisser Weise verpflichtet ist, ein Geschenk zu machen. Das Prinzip war einfach. Man bekam ein Geschenk und der Schenkende erwartete dann ein Geschenk, was er zurück bekam. Hier ließ sich die Gier des Menschen wieder wunderbar beobachten. Erneut zog er an der Zigarette und beobachtete eine Katze, die gerade auf eine Gasse zustürmte, als hätte man sie gerufen. Wahrscheinlich war Selina in der Nähe, also machte er auf dem Absatz kehrt und wählte eine andere Richtung. Das Letzte, was er an Weihnachten gebrauchen konnte, waren Menschen, die ihm auch noch „fröhliche Weihnachten“ wünschten. Für ihn war die Einsamkeit an diesem Fest so ziemlich das Angenehmste, was ihm gegeben wurde. Während alle bei ihren Familien oder Freunden waren, genoss er die Ruhe und Unerreichbarkeit. Edward schloss die Augen und atmete tief durch. Es war ein Wunder, dass er sich dieses Jahr nicht damit beschäftigte, Batmans Systeme zu hacken, die Stadt zu terrorisieren und das Weihnachtsfest für den dunklen Ritter zu verderben. Er zuckte mit den Schultern, zog ein letztes Mal an der Zigarette und trat sie im Schnee aus. Heutzutage den Riddler noch einmal so ruhig zu erleben war eine Seltenheit. Er hatte schon viele Jahre hinter sich. Jahre, in denen er ganze Systeme unter seine Kontrolle gebracht hatte, in denen er sich mit der Mafia angelegt und sich der Mafia angeschlossen hatte und in denen er so viele Menschen bereits umgebracht hatte und versucht hatte umzubringen... Prinzipiell machte er sich nicht viel daraus, was andere von ihm dachten. Doch heute dachte er darüber nach, wie kaltblütig er größtenteils war. Sein Blick erhob sich... Er war am Gotham-River angekommen. Der Hafen war einer der schönsten Orte, die Gotham zu bieten hatte, allerdings hielten sich hier auch der Clown und der Pinguin auf... Seufzend machte Edward kehrt. Auf die beiden hatte er sogar noch weniger Lust, als auf Selina. Er vergrub die Hände in den Taschen und stapfte weiter durch den immer höher werdenden Schnee. Sein grüner Parker war bereits vollkommen mit Schnee bedeckt. Tief in Gedanken versunken, setzte er seinen Weg fort, fror, wollte allerdings nicht zurück in sein einsames Versteck... „RIDDLER!“, erklang ein Schrei, sodass Edward zusammenzuckte und sich ruckartig umdrehte. Doch anstatt der Fledermaus zu begegnen, wie er es erwartet hatte, sah er die kleinere, weibliche Version von Batman vor sich. Nach kurzer Überlegung fiel ihm auf, dass die Stimme wirklich weiblich war. Er sah Batgirl eine Weile resigniert an und seufzte dann. Doch als er sich wieder umdrehte und weitergehen wollte, landete ein Batarang vor seinen Füßen. Nun fuhr er von 0 auf 180 herum und brüllte die Kleine an: „WAS WILLST DU?!“ Er sah, wie sie ihn erschrocken ansah. Wenn sie nicht damit klar kam, dass er Wutausbrüche hatte, sollte sie ihn gefälligst nicht nerven. Edward beugte sich runter und nahm den Batarang vorsichtig an sich, ging zu ihr und reichte ihn Batgirl. Diese sah ihn perplex an. „Riddler wir müssen reden...“, erklang ihre zartes Stimmchen. „Worüber?“, er klang eher kalt wie das Wetter in Gotham. „Ich muss dir was zeigen..“ „Was zeigen? Was willst du Batgirl, ich hab nichts angestellt, klar?“ „Bitte komm einfach mit...“ „Nein.“ „Dann zwing ich dich!“ „Versuchs doch!“ Das hätte er nicht sagen sollen, denn kurzum zückte Batgirl Handschellen und hatte Edwards Hände schneller, als er reagieren konnte, auf seinem Rücken fixiert und legte ihm die Handschellen an. Ein leises Kichern ging von ihr aus. „Siehst du? Und jetzt komm mit...“, flüsterte sie reizvoll in sein Ohr. Er konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen, seufzte theatralisch und folgte ihrer Aufforderung. „Waren die Handschellen wirklich von Nöten?“, immer noch klang Edward kalt. Als Antwort bekam er nur ein Grinsen. Was hatte die Kleine vor? Als er den Weg beobachtete, den sie einschlug, blieb ihm fast das Herz stehen... Sie steuerten genau auf Jokers Versteck in der Steel Mill zu. „Was hast du vor, kleine Fledermaus?“, fragte er etwas ängstlich. „Keine Sorge, ich geh gleich wieder. Ich soll dich nur hinbringen.“, kicherte sie und nahm ihm die Handschellen ab. Er drehte sich perplex zu ihr um. „Wieso bringst du mich zum Joker?!“ „Weil wir was mit dir vorhaben, Rätselbubi!“, erklang eine quietschende Stimme. Harley Quinn. Sie sprang von einer Erhöhung und landete direkt neben ihm. Ihr Outfit war knapp... Wie konnte diese Frau in diesen Klamotten nicht frieren? Der Anblick war zwar wirklich köstlich und ihm fiel gar nicht auf, dass er gerade nicht wirklich in Harleys Augen sah, aber eigentlich musste dieses Outfit doch eiskalt sein im Winter? „Hey Rätselbubi, hier oben bin ich!“, kreischte Harley und drückte seinen Kopf hoch. Edward wurde etwas verlegen. Er räusperte sich. „I-ihr habt was vor? Batgirl, was-“ Er war zu lange abgelenkt. Die kleine Fledermaus war längst verschwunden und Harley und Ed waren allein... Das größte Rätsel an der Sache war, wie hatte Harley es geschafft, dass Batgirl mit ihr zusammen arbeitet? Was hatte Harley vor? Wer sind „wir“? Anscheinend standen Edward die Fragen ins Gesicht geschrieben, denn Harley bekam direkt einen Lachanfall, als er sie mit seinem wohl unwissendsten Gesichtsausdruck ansah, den er jemals hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)