Immortals Girls von DCMarvelFan (Blutige Straßen) ================================================================================ Kapitel 12: Faiths Geschichte ----------------------------- Die Fahrt verlief schweigend, Marie hing ihren Gedanken nach, während sie hinter Lissa saß. Sie hatte die Macht eines Meistervampirs zu sehen bekommen. Und Marie musste zugeben, dass es ihr Angst machte. Obwohl sie tot war, hätte Marie schwören können, ihr Herz klopfen hören. Als sie endlich zu Hause und endlich in die Garage gefahren waren, beruhigte sich Marie etwas, hier waren sie in Sicherheit. Lissa fuhr ihre Ninja hinein, doch Faith machte keine Anstalten ihnen zu folgen. Sie klappte das Visier ihres Helms hoch. „Wartet hier. Ich bin vor Sonnenaufgang wieder zurück .“ Dann fuhr sie davon. „Was war das denn?“, fragte Marie. Lissa seufzte. „Faith hat manchmal so eine Phase, da muss sie allein sein.“ Sie gingen nach oben und Marie merkte, dass ihr der ganze Körper wehtat. Die zwei Vampirinnen setzten sich an den Tisch, streckten ihre Beine aus und warteten darauf, dass Faith nach Hause kam. Mit der Zeit wurde Marie vor Sorge nervös und begann auf und ab zu gehen. Es war jetzt zwölf Uhr, Mitternacht, und Faith war immer noch nicht zu Hause. Also schnappte sich Marie ihre Jacke ging nach unten. „Wo willst du ihn?“, rief Lissa ihr hinterher. „Ich gehe Faith suchen.“, rief Marie und nahm die Seitentür. Als Marie nach draußen trat überprüfte sie die Luft, nahm den Geruch von Faith auf und folgte ihm. Der Geruch führte Marie an den Rand des Hutson, der ruhig vor ihr lag. Immer noch vom Geruch geleitet fand sie Faiths Harley, die auf einem Parkplatz am Rande des Strands stand. Und Faith fand sie weiter unten am Strand. Etwas unbeholfen schritt Marie die Böschung hinunter, bis sie neben Faith stand. „Was machst du hier?“, knurrte Faith. „I-ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“, sagte Marie. „Wie rührend.“, meinte Faith. Sie schwingen beide für eine Weile und starrten auf den Fluss hinaus. Irgendwann sagte Faith: „Willst du wissen, was zwischen mir und Victoria passiert ist?“ Marie schluckte, nickte aber. Mit Faith jetzt alleine zu sein, war irgendwie unangenehm. Dann begann Faith zu erzählen. „Ich wurde 1930 hier geboren. Ich hatte schon lange erkannt, dass ich anders ticke als andere Mädchen. Dass ich mich mehr zu Frauen hingezogen fühlte als zu Männern.“ Faith ballte ihre Hände zu Fäusten „Meine Eltern waren religiöse Fanatiker und hielten Homosexualität für was Schlechtes. Irgendwann hat mich mein Vater beim Rummachen mit einem Mädchen erwischt. Er hat mich verprügelt, gesagt, ich sei eine Satanstochter und mich dann rausgeworfen. Ich bin dann durch die Gassen von New York geirrt, mittelos, allein, ohne eine Familie. Und da...“ Sie unterbrach sich kurz um sich zu sammeln und sagte dann: „Habe ich Victoria getroffen. Sie war so freundlich, und in meiner Situation war ich für alle Wärme dankbar, die man mir gab. Sie brachte mich zu sich nach Hause und dort machte sie mich zum Vampir.“ „Und was ist dann passiert?“, fragte Marie. „Nun, Victoria erfüllte ihre Pflicht als Meisterin und brachte mir alles bei, was man über das Vampirdasein wissen muss. Ich muss zugeben, dass ich in Versuchung war, zu meinen Eltern zu gehen um ihnen zu zeigen, was für ein Monster ihre Tochter geworden war.“ Faith lachte kalt. „Aber ich habe es nicht getan, weil Victoria mir klar gemacht hat, dass ich mit meiner Vergangenheit abschließen sollte. Die Jahrzehnte vergingen und mit der Zeit wurden wir ein Paar. Ich half Victoria, ihr Geschäft aufzubauen.“ „Und was war das genau?“, fragte Marie nach. „Du hast doch ihre Kerle gesehen. Ihr gehören die meisten Stripclubs ihn Brooklyn. Naja, im Laufe der Zeit fing ich an mich in Victoria zu verlieben, und auch sie schien meine Gefühle für sie zu erwidern. Das ging Jahrzehnte so. Aber irgendwann merkte ich, dass Victoria auch andere Frauen neben mir hatte. Und sie schien meiner überdrüssig zu sein. Aber was sollte ich tun ohne sie? Weggehen? Wohin sollte ich gehen? Ich liebte sie. Ich war nichts ohne sie. Zumindest dachte ich das damals. Also versuchte ich alles, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ich lies mich sogar in ihrem Lieblingsstriplokal einstellen, nur damit ich bei ihr sein konnte. „Was hat sich geändert?“, fragte Marie. „Es traten zwei Männer in mein Leben.“, erklärtet sie. Die Worte verwunderten Marie etwas, weil sie immer der Meinung gewesen war, dass Faith auf Frauen stand. "Eines Tages begegnete mir einen Martial Art Trainer namens Chow. Er begann mich in Martial Arts zu trainieren.“ „Wie kann Kampfsport dabei helfen?“, fragte Marie. „Im Kampfsport geht es nicht darum, Leute zu verprügeln, es geht und Selbstvertrauen. Ich habe gemerkt, dass ich Victoria nicht brauche.“ „Moment mal! Dieser Mann, der von den Gangmitgliedern getötet wurde, das war dein Trainer!“, rief Marie. Faith nickte. „Und dem zweiten Mann habe ich die hier zu verdanken.“ Sie deutete mit ihrem Kopf in Richtung ihrer Harley. „Irgendwann kam ein Mann in den Club, in dem gearbeitet habe. Er war ein Biker und mietete mich. Nachdem ich für ihn getanzt hatte, begangen wir uns zu unterhalten. Er erzählte mir von seinem Leben und vor allem von dem Gefühl, auf so einer Maschine zu sitzen. Ich hörte ihm begeistert zu. Am nächsten Tag kam er wieder, und an den darauf folgenden auch. Irgendwann nahm er mich auf seiner Maschine mit. Das war so aufregend. Schließlich überzeugte ich ihn davon, mir das Fahren beizubringen. Und ich war eine sehr gut Schülerin. Mit der Zeit beherrschte ich seine Maschine so gut wie er. Ich glaube, er war auch ein wenig in mich verliebt.“ Faith seufzte. „Und als ich ihn nicht mehr brauchte, habe ich ihn umgebracht. Marie, ich habe in meinem langen Leben viele Menschen getötet. Dies zu tun fiel mir sehr schwer, weil ich diesen Mann gemocht habe.“ Eine kleine, blutige Träne schwamm in Faiths linkem Auge. Sie wischte sie hastig wieder weg. „Der letzte Schritt, mich von Victoria zu lösen, war Lissa. Ich trieb mich zu dieser Zeit auf Bikertreffen herum und nahm kaum noch meinen Job im Stripclub wahr, nur wenn ich Lust dazu hatte. Auf einem dieser Treffen lernte ich Lissa kennen. Sie war so anders als Victoria, nicht so dominant. Sie war keine Herrscherin, sondern jemand, der Spaß haben wollte. Meine Pläne, mich von ihr zur nähren ließ ich fallen und unterhielt mich die ganze Nacht mit ihr. So erfuhr ich, dass ihre Freundin sie verlassen hatte. Nächtelang trafen wir uns heimlich. Anfangs war es nur Sex, aber dann wurde mehr draus.“ „Wie hast dich jetzt letztlich von Victoria gelöst?“, fragte Marie nach. Faith seufzte. „Irgendwann kamen Lissa und ich an den Punkt, an dem sie zum Vampir gemacht werden wollte.“ „Was war das Problem?“, fragte Marie. „Nun, Victoria war immer noch meine Meisterin und sie würde niemals einen Vampir bei sich aufnehmen, den sie nicht selbst geschaffen hatte. Meine größte Angst war, das Victoria herausbekommen würde, dass ich mit Lissa zusammen war. Lissa war immer noch ein Mensch, Victoria hätte nicht gezögert sie zu töten, nur um mir gegenüber ihre Macht zu demonstrieren. Und einfach so konnte ich Lissa nicht in einen Vampir verwandeln, weil uns ein Gebiet fehlte, in das wir uns zurückziehen konnten. Und andere Vampire hätten uns eher selbst in Stücke gerissen, als uns aufzunehmen.“ „Und was hast du dagegen gemacht?“, wollte Marie wissen. „Ich habe mit jemandem einen Deal abgeschlossen. Er sorgte dafür, dass mir der Meister ein Gebiet in Brooklyn zusprach. Und irgendwann werde ich denn Preis für diesen Deal zahlen müssen.“ Faith zog die Luft ein „Die Morgendämmerung fängt bald an. Lass uns nach Hause gehen.“ Sie stiegen den Hügel zum Strand empor und setzten sich auf Faiths Harley. Marie zögerte noch, sich hinter sie zu setzen. „Marie“, sagte Faith, bevor sie sich den Helm aufsetzte „Wenn du das, was ich jetzt gesagt habe, irgendjemanden verrätst, reiß ich dir persönlich den Kopf ab.“ Marie lächelte. Da war sie wieder, die alte Faith. „Meine Lippen sind versiegelt.“, antwortete sie. „Gut, dass wir das geklärt haben. Und jetzt steig auf, bevor wir zu Asche verbrennen.“, knurrte die schwarzhaarige Vampirin. Marie kam der Aufforderung nach und wollte sich am Heck festhalten, doch Faith griff hinter sich und legte Maries Arme um ihre Hüfte. Und zum ersten Mal seit Marie Faith kennengelernt hatte, glaubte sie, in ihr so etwas wie eine Freundin zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)