be my princess von Nephelin (Liebe hat keine Regeln (Kid x Nami)) ================================================================================ Prolog: the past ---------------- Er starrte aus dem Fenster und versuchte die Menschen um sich herum auszublenden. Diese ganzen Anzugsträger und Schmarotzer, wie er sie zu beschimpfen pflegte, wollten doch eh nur eines: ihn so schnell wie es geht entsorgen und das am besten auf dem einfachstem Weg. Also was machten die? Ihn in ein Heim für schwer erziehbare Kinder stecken. Genau aus diesem Grund saß er hier in einem stinkenden Büro. Neben ihm die Frau vom Sozialamt, da seine Eltern bereits seit langer Zeit das Zeitliche gesegnet hatten. Was das Kind nicht wirklich störte, da er sich an beide kaum erinnerte. Sie hatten, so bekam er von der Tussi neben ihm gesagt, bei einer Drogenfeier einen Flug vom Dach als Überlebenswert eingestuft. Tja, an das gerade mal 8 monatige Kind hatten sie nicht gedacht. Ab diesem Zeitpunkt ging es für ihn nicht wirklich aufwärts. Er wurde von einer Familie zur anderen gesteckt, blieb nie wirklich lange irgendwo. Was er auch nicht wollte. Es wurde darauf spekulierte, dass er ein schweres Trauma durch den frühen Tod seiner Eltern hat. Aber ihn hatte keiner dieser Idioten jemals gefragt. Er wollte nur seine Ruhe haben! Was er wollte oder wünschte spielte jedoch in ihrer perfekten Welt keine Rolle. Und nun waren sie hier gelandet. In diesem beschießenden Ort, den er jetzt schon hasste. Mit ihm waren noch der Leiter des Heimes, zwei Angestellte aus diesem und diese blonde Frau mit den mega Brüsten, welche er sehr ansprechend fand, in einem Raum. „Zuerst sollte der Junge Disziplin erlernen, was ihm anscheinend noch keiner beigebracht hat.“, es war dieser blöde Affe mit dem Rosen Tattoo und dem roten Anzug. Er sah den Jungen direkt an. „Wenn er es schnell lernt, dann ist es gut, wenn nicht, wird er allein die Konsequenzen dafür tragen. Ich gebe Ihnen mein Wort, jedes unerträgliche Kind wurde von uns zum Besten erzogen.“ Der Junge verabscheute diesen Kerl jetzt schon so derbe. Die Monate verstrichen und das Kind wurde bei jeder Gelegenheit vorgeführt und so gut wie jeden Abend höchstpersönlich von diesem Hund verprügelt. Er war furchtbar brutal und kam auch noch mit allem durch. Einmal hatte er versucht sich der blonden Frau anzuvertrauen, doch diese bestritt, dass Herr Schmarotzer jemals einem Kind so etwas antun würde. Da lernte es, niemandem außer sich zu vertrauen. An diesem Abend kam der Vogel wieder. Er hatte seinen Gürtel bereits abgelegt und hielt ihn in der Hand. „Ich weiß, dass du dich bei Frau Takami ausheulen wolltest, aber es hat dir nichts gebracht, du Wurm. Dennoch gibt es dafür eine Strafe, lass sie dir schmecken Kid!“ Und ohne ein weiteres Wort schlug dieses Arschloch zu, noch härter als die Abende zuvor. In diesem Augenblick schwor Kid sich, sein Leben soweit zu verändern, dass dieser Kerl ihm nie wieder etwas tun kann und er so schnell wie nur möglich hier raus kam. Kapitel 1: the first meeting ---------------------------- Die junge Frau betrachtete ihre paar Umzugskartons vor sich. Es war wirklich nur eine Handvoll und sie seufzte darüber. Leider hatte sie das Meiste in ihrer alten Wohnung in Bochum lassen müssen, weil ihr ach so toller Exfreund nicht darauf verzichten wollte. „Was für ein Idiot.“, sprach sie zu sich selbst. Sie hatten sich vor zwei Monaten getrennt, als sie herausfand, dass er schon länger etwas mit dieser Studentin Keimi hatte. „Nami, es sieht nicht so aus, wie es gerade ist. Wir…lernen. Wirklich!“ In dieser wirklich eindeutigen Situation, hatte sie sich einfach umgedreht und ist gegangen. Da sie mit ihm zusammen gewohnt hatte, konnte sie jedoch nicht weit weg und musste sich schnell etwas einfallen lassen. So kam der Entschluss zurück nach Berlin, ihre Geburtsstadt, zu ziehen. Der ganze Papierkram ging auch erstaunlicherweise sehr schnell, wodurch sie schon drei Wochen später umgemeldet und Mieterin einer kleinen Zwei-Raumwohnung war. Auch die Umschreibung an der Uni ging sehr zügig, diese würde in knapp zwei Monaten wieder losgehen. Wieder verließ ein seufzten ihren Mund. Cavendish und sie waren drei Jahre ein Paar gewesen, doch so richtig funktioniert hatte es nie. Nami war eher der Mann in dieser Beziehung gewesen und er die Frau. Aber trotzdem konnte sie ihn nicht verlassen. Sie hätte sonst niemanden dort gehabt. Sicherlich war sie oft von vielen Leuten umgeben, doch es lag ihr nichts an diesen. Sie waren gut um mal feiern zu gehen, doch mehr nicht. Nami´s einzige Bezugspersonen waren ihre ältere Schwester Nojiko und ihre Mutter Bellemere. Ihre Schwester wohnt jedoch mit ihrem Mann in Finnland und ihre Mutter mit ihrem neuen Ehemann in Florida. Sicherlich gab es auch die Option zu einen dieser Beiden zu ziehen, doch wollte Nami ihr Leben selbst packen. Und wenn sie ehrlich war, gefiel es ihr hier sehr. Es war alles hier. Nichts musste sie teilen oder dergleichen. Dank der Beziehung hatte sie auch ordentlich sparen können, wodurch erst alles möglich wurde. Dennoch hatte sich die junge Frau vorgenommen, so schnell es geht einen Job zu finden. So beschloss sie, später die Kisten auszuräumen und erst einmal ein wenig rumzulaufen. Sie schnappte sich ihre Tasche und eine kleine Jacke, da es zwar Sommer, jedoch heute recht frisch war. Nami´s Wohnung war in dem Bezirk Tempelhof und hatte einen kleinen Balkon, sowie ein Bad mit Dusche und Fenster. Eine kleine Küche konnte diese Wohnung auch aufweisen, wodurch sie erheblich an Geld sparte. Sie lag im zweiten Stock einer Wohnsiedlung und nur ein paar Minuten zur S-Bahn, sowie Busstation. Mit ersterem fuhr die junge Frau auch gleich in die Stadtmitte. Wenn Studenten einen Job suchten, war das hier die erste Anlaufstelle. Hier wurden oft an allen möglichen Verkaufshallen, Bars und Kneipen nach neuen, jungen Arbeitskräften gesucht. Nami war nun zweiundzwanzig Jahre altund im drittem Semester. Sie studiert auf Lehramt Deutsch und Geografie. Sie wusste nicht seit wann, aber Kindern etwas beizubringen, lag und machte ihr auch sehr viel Spaß. Bevor sie angefangen hatte zu studieren, hatte sie mal hier und mal dort gejobbt und war dadurch mit vielem bereits vertraut und konnte sich schnell überall einfinden. Oft wurde sie von ihren weiblichen Mitmenschen wegen ihres guten Körperbaus beneidet und von den Männern begehrt, doch daraus macht sie sich nicht viel. Ihre Leidenschaft ist neben dem Reisen auch der Kampfsport, wodurch man einen unheimlich guten durchtrainierten Körper bekommt. Auch liebte sie ihre langen orangefarbenen Haare. Alles in allem war sie ziemlich zu frieden mit sich. Nami stieg aus der Bahn und lief die Straßen lang. Hier und dort suchten Geschäfte nach Verkaufspersonal, weswegen sie ihre Bewerbungen abgab. Gerade ging sie etwas zu schnell um eine Ecke und rempelte sogleich eine andere Person an. „Ahh..!“ so gleich wäre sie auf ihren Allerwertesten gelandet, wenn nicht die andere Person sie am Arm festgehalten hätte. Verwundert blicke sie in das unbekannte Gesicht. „Du hast es aber eilig!“ Es war ein Mann in ihrem Alter mit vielen Sommersprossen und einem ansteckendem Grinsen im Gesicht. Er hatte schwarze Haare, welche etwas länger waren und sein hübsches Gesicht einrahmten. Trotz der kühleren Temperaturen heute trug er ein gelbes Hemd offen über seine beachtlichen Brustmuskeln, auch trug er schwere schwarze Stiefel und eine kurze ebenfalls schwarze Hose, welche von einem orangefarbenen Gürtel gehalten wurde. „Nein, eigentlich nicht, entschuldige.“, sie lächelte ihm entgegen. Sie griff gerade nach ihrer Handtasche und den heruntergefallenen Bewerbungen, als der Mann ihr zuvorkam und sie aufsammelte. Er studierte diese, worüber die Frau nicht begeistert war. Ihre Augenbraue zuckte und sie riss ihm das Dokument aus der Hand. „Es ist unhöflich, fremdes Eigentum anzufassen.“, sprach sie leicht angezickt. Nami konnte noch nie wirklich ihr Temperament unter Kontrolle halten und oft ging es mit ihr durch. Der Typ hob abwehrend die Hände und lachte. „Hey, Sorry. War nicht meine Absicht. Meine Name ist übrigens Ace und die bist Nami und suchst nen Job?“ Die Augenbraue zuckte weiter. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ Sie stopfte ihre Sachen dorthin, wo sie hingehörten und wollte weitergehen, als sie erneut am Arm festgehalten wurde. „Hey warte mal! Ich arbeite in einer Bar und wir suchen noch jemanden.“ Die junge Oranghaarige blieb stehen. „Eine Bar?“ Ace nickte. „Ja, sie ist hier ganz in der Nähe, wenn du magst komm doch mit. Meine Schicht fängt gleich an.“ Nami überlegte. Sicherlich könnte sie auch in einer Bar arbeiten, zumal diese Art von Job wesentlich leichter zu timen ist, als einer bei einer Verkaufsfiliale. Sie grinste Ace an. „Ok, ich schaue es mir mal an.“ Wenig später waren sie auch schon vor besagtem Objekt. „New Age?“ Nami betrachtete das große Schild, welches auf Brettern angebracht war. Es zeigte in einem dunklen Rotton die besagten Wörter und schien im Dunkeln zu leuchten. Umgeben waren diese von einem großen Schiff und vielen Wellen. Auch der Eingang der Bar ließ an ein Schiff erkennen. „Jupp, keine Ahnung wie Chefe darauf kam. Aber naja. Ist auf jeden fall immer was los hier.“ Ace hatte seine Arme hinter seinen Kopf verschränkt und grinste vor sich hin. „Mmhhh.“, war Nami´s nicht gerade intelligente Antwort, aber was sollte sie dazu auch sagen? Jedoch wurde sie schnell aus ihren Gedanken gerissen, als Ace sich in Bewegung setzte und die Bar betrat. Noch einmal Luft holend, aufrichtend und das schönste Lächeln aufsetzend ging Nami ihm hinterher. „Wow.“, murmelte die Frau. Und es war wirklich beeindruckend, was sich ihr hier bot. Beide gingen durch eine Art Tor, welches reichlich verziert war. Nach diesem, wo links vermutlich Eintritt gezahlt wurde und auf der rechten Seite die Kontrolle der Taschen von statten ging, kamen sie in einem riesigen Raum. Genau gegenüber war eine ebenfalls sehr große Bar, wo an der hinteren Wand viele Spirituosen aufgereiht waren. Links von ihnen war ein breiter Durchgang zu weiteren Räumlichkeiten. Von ihrem Standpunkt aus, konnte sie ein kleines Podest erkennen, jedoch lag der Rest im Dunkeln verborgen. Zu ihrer Rechten war eine große Tanzfläche, mit allem was dazu gehört. Glitzerkugel, Scheinwerfer, DJ Pult. Doch alles war nicht, wie leider zu oft in vielen Clubs, billig oder zu abgedroschen aufgebaut, sondern erinnerte überall an ein teures Schiff. So gab es Säulen, die an einen Mast erinnerten, an diesen waren wiederum teilweise Segel befestigt. Dann gab es Bullaugen, wodurch man in die anderen Räume sehen konnte und knarrende Balken unter ihren Füßen. Als Tische und Sitzgelegenheiten dienten große Fässer, wo teilweise eine kleine Platte angebracht war. Alles war in warmen hellen Tönen gehalten. Sie schmunzelte. Es gefiel ihr hier wirklich gut. Ihr Blick glitt wieder zur Bar, weil sie von dort Stimmen hörte. „Marimo, kannst du nicht einmal was richtig machen?! Ich sagte Vodka und nicht Whiskey!“ Neben ihr lachte Ace. „Die beiden Streithähne sind wohl auch schon da.“ Er ging zur Bar hinüber, Nami im Schlepptau. „Was interessiert mich das? Ich bin müde, also lass mich in Ruhe, Kochlöffel.“, antwortete eine ruhigere Stimme der Ersten. Diese kam von einem grünhaarigen großen Mann, er trug einen schwarzen Anzug und ein grünes Hemd. Er wurde von einem anderen blonden Mann mit Blicken regelrecht erdolcht. Auch dieser trug einen Anzug, jedoch ein hellblaues Hemd. Gerade wollte der Blonde eine deftige Erwiderung machen, als Ace sie unterbrach. „Hey Jungs, wir haben Besuch, also seit doch etwas freundlicher.“ Die Männer wandten ihre Blicke nun auf die Neuankömmlinge. Sofort wurde Nami´s Hand von dem einen Typen gegriffen. „Mademoiselle, es tut mir leid, dass du diese dumme Konversation mitbekommen musstest. Lass mich dich zu einem meiner berühmten und leckeren Drinks einladen.“ Er küsste ihre Hand. Nami kicherte dem blonden Mann an. „Danke, aber ich möchte noch nichts trinken.“ „An seinen Drinks ist auch nicht soviel leckeres dran.“, war die Antwort von dem Grünhaarigen, sehr muskulösen Typen, der noch an der Bar stand und lässig einige Gläser abwusch. „Achja?! Du Spinatschädel weißt doch keinen Drink zu schätzen. Bei dir muss es immer nur Bier sein!“, die eine sichtbare Augenbraue zuckte bei diesen Worten von dem Blonden. „Leute, ich meine es ernst. Nami will bei uns arbeiten. Aber wenn ihr hier son Theater veranstalten, wird das nichts.“ Ace lächelte gequält. „Möchte sie das?“, eine weitere Person betrat die Bar und ging auf die Theke, wovor sie alle standen, zu. Nami konnte es nicht erklären, aber sie spürte, wie ihre Nackenhaare aufstanden und eine Gänsehaut lief ihren Rücken herab. So eine Reaktion auf eine Stimme hatte sie nur sehr selten bis jetzt erlebt. Sie spürte, wie diese Person näher kam und hinter ihnen stehen blieb. „Sanji, Zorro, räumt den Müll auf und hört auf euch die Köpfe einzuschlagen.“ Die Beiden murten, machten sich jedoch beide wieder an die Arbeit. „Ace, zieh dich um und dann wisch nochmal durch. Es klebt immer noch einiges auf dem Boden.“ „Jo, wird erledigt.“ Ace salutierte mit einem breiten Grinsen und verschwand dann in dem benachbarten Raum. Das Unbehagen lies die Frau nicht los, doch langsam drehte sie sich um. Sie sah einen ziemlich großen Typen mit feuerroten Haaren und einem Grinsen vor sich stehen. Auch er trug, wie die Anderen einen Anzug, doch war seiner komplett schwarz, Er hatte Handschuhe an und schwarze hohe Stiefel. Selbst seine Krawatte war in schwarz, wodurch seine Haare noch leuchtender wirkten. Nami konnte es sich nicht erklären, aber er wirkte unheimlich anziehend auf sie. Seine ganze Haltung, wies daraufhin, dass er ein Mann war, der wusste was er wollte und das auch immer bekam. „Du willst also hier arbeiten?“ Seine rotbraunen Augen musterte sie in eine Art und Weise die ihr nicht sonderlich gefiel, es war, als stünde sie nackt vor ihm. Doch nicht nur das. Auch schien es ihr, als könnte er ihre Gedanken lesen und das mochte sie gar nicht. Nami brachte nur ein Nicken zu standen. Sie fühlte sich noch kleiner als sonst. Sicherlich war sie mit ihren 1,79 Meter nicht klein, aber neben diesem zwei Meter Mann fühlte sie sich wie ein kleines Kind. An irgendetwas erinnerte er sie unheimlich, jedoch fiel ihr nicht ein, was das war. „Hast du denn Erfahrung mit dieser Arbeit?“, eine weitere Frage, die sie mit einem Nicken beantwortete. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Prinzessin, hör mal. Wenn du hier arbeiten willst, musst du auch reden. Ich meine, ich weiß, dass ich fantastisch aussehe, aber sprich mal ein wenig mit mir.“ Nun war sie aus ihrer Trance gerissen. Was für ein aufgeblasener, arroganter Arsch! „Ich war nicht über Sie geschockt, sondern über diese Räumlichkeiten, Mr. ...?“ „Nenn mich Kid. So wie alle hier.“ Er reichte ihr die Hand, welche sie annahm und schüttelte. „Nami Orenji, freut mich.“ „Mich auch, Nami.“ Und bei diesem Lächeln fiel es ihr auf, an was er sie erinnerte, auch wenn es komisch klang. Teufel, er ist ein Teufel, dachte sich die junge Frau. Kapitel 2: sexy and I know it ----------------------------- Kid tastete nach dem fürchterlichen Geräusch, welches immer lauter und aufgeregter wurde, er war sich sicher, wenn er es nicht sofort abstellte, würde der Ton noch die Form einer menschlichen Faust annehmen und ihn zum aufstehen aus dem Bett prügeln. Endlich hatte der Rothaarige es geschafft und dieses penetrante Ding im hohen Bogen an die gegenüberliegende Wand gepfeffert. Das er dadurch wieder einmal einen Wecker zerstört hatte, interessierte ihn dabei wie sooft nicht im geringsten. Nach einer ordentlichen Streckung setzte er sich auf die Bettkante und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Sone Scheiße. Fünf nach Fünf. Wenn dieses verdammte Flugzeug nicht pünktlich ist, werde ich echt ungemütlich. Mies gelaunt, stieg er schließlich unter die Dusche um wenigstens den Anschein zu erwägen, sich für den Tag „frisch und fröhlich zu stimmen“. Wenige Minuten später war er schon soweit angezogen und trank nun einen starken Kaffee, welchen er auch bitter nötig hatte. Kid hatte einem Freund versprochen ihm vom Flughafen abzuholen, leider würde das entsprechende Flugzeug bereits um 6 Uhr landen. Man hatte er einen Bock darauf. Er trank den Kaffee noch aus, warf sich seine schwarze Lederjacke über, dazu trug er eine schwarze Jeans. Das Leder war natürlich Kunstleder. Er hasste die Vorstellung, dass ein Tier seine Haut abgeben musste, nur das er sich in diese kleiden konnte. Nein, er verabscheute sowas. Nur sah man das ihm nicht an. Überhaupt dachte man bei seiner Gestalt eher nur das Negative, was ihm nicht unbedingt missfiel. Der junge Mann war um die zwei Meter fünf groß, hatte auffallend rotes strubbeliges Haar und ein sehr breites Kreuz, sowie durchtrainierten Körper. Kurz er war keiner von den Typen, die man gerne nachts im Dunkeln in einer Gasse antreffen wollen würde. Er grinste vor sich ihn, als er seinen matt schwarzen BMW X6 CLR X 650 GT E71 startete und schwungvoll aus der Parklücke und Richtung Flughafen fuhr. Schnell stellte er seinen Lieblingssender Star FM ein und hörte die rockigen Hits die dieser Sender zu bieten hatte. Sein Aussehen war für die meisten Frauen sehr anziehend, was ihm natürlich gefiel. Doch hielt er nichts von einer längeren Liebelei, da diese seinen Vorsatz brechen würde. Und überhaupt hatte Kid keine Lust immer die selbe Frau zusehen, was sollte das auch bringen? Sein Motto war eindeutig. „Jedem Menschen, dem du Vertrauen schenkst, drückst du ein Schwert in die Hand, mit dem er dich verteidigen oder vernichten kann.“ So war es auch. Er wurde oft verraten und verkauft als kleines Kind. Nun war er ein großer erwachsener Mann, konnte sein Leben so wählen wie er wollte, dazu zählte auch niemandem voll und ganz zu vertrauen, weil im Endeffekt wird man eh immer nur verarscht. Kid fuhr gerade auf den Parkplatz vor dem Flughafengebäude, stieg aus und wurde so gleich von der Sonne geblendet, welche gerade über den Horizont kletterte. Er schob sich die ebenfalls schwarze Sonnenbrille vor die Augen und ging in das Gebäude hinein. Es dauerte sage und schreibe noch 20 Minuten bis das besagte Objekt landete. Wodurch seine Nerven nun wirklich strapaziert wurden. Zumal diese ganzen Leute, die um ihn herumstanden ebenfalls ihren Teil dazu beitrugen. Die einen von ihnen, heulende Weiber die auf ihre Männer warteten, dann noch Eltern, die höchstwahrscheinlich ihr Balg abholen wollten und dann schreiende Kleinkinder, wovon eines so waghalsig war sich ihm zu nähern. Es stand nur einen Meter von ihm entfernt und starrte ihn mit großen blauen Augen an. Es lutschte an einem Lolli und schien wirklich von ihm beeindruckt zu sein. Doch bevor Kid das Kind irgendetwas entgegen pfeffern konnte, war sein Mutter auch schon da, hob schnell das Kind auf ihren Arm und trug es weg. Gut. Diese Rotznasen nerven noch mehr als ihr alle zusammen. Nicht wirklich bester Laune fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und starrte die Anzeige, welche die Flugzeuge anzeigte, zu Boden. Vielleicht würde sie sich seiner erbarmen und endlich das Gewünschte anzeigen, doch das dauerte und dauerte. Kid war wirklich langsam beim überlegen, ob er nicht einfach wieder fahren sollte. Es war Donnerstag und das hieß, dass in seiner Bar wieder ein Karaoke meets Rock -Abend stattfinden würde, wo er noch einiges zu erledigen hatte. Seine Gedanken glitten zu seinem Allerheiligsten. Seiner Bar. Er hatte sie aus seinem Gesparten erbaut und war sehr stolz auf diese. Sie war nicht, was untypisch für Rock Bars war, dunkel und vermodert, sondern strahlte fast schon hell. Doch dies wirkte nicht wirklich schwul oder dergleichen, nein. Viele seiner Gäste empfanden das als sehr angenehm, da diese Szene mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hatte und er sie alle übern Haufen warf. Das Aussehen der Bar hatte er ebenfalls nach seinen Wünschen geformt. Er mochte Schiffe, ganz besonders die Art, welche zu den Piraten gehörten. Sicherlich sieht die Realität anders aus, doch das war ihm egal. Piraten im Film stellten für ihn das dar, was Freiheit und Träumen bedeutet. Sie zeigte, dass wenn man sich etwas vornimmt, man dafür kämpfen muss und nicht auf halber Strecke aufgeben kann. Nein, ein jeder muss für das einstehen, was er mag und liebt. Und genau das wollte er mit seiner Bar herüberbringen. Er liebte die Rockmusik und Piraten, weswegen er sozusagen alles in einen Topf gesteckt hatte und daraus ist das „New Age“ entstanden. Sonntag, Montag und Dienstag war die Bar geschlossen, Mittwoch bis einschließlich Samstag nicht. An jedem Abend hatte er verschiedene Mottos eingeführt, welche auch wieder untypisch für eine Bar dieser Art waren. Doch wie sooft interessierte ihn die Meinung von anderen herzlich wenig. Kid machte das, worauf er Lust hatte und würde sich niemals diesem Mainstream-Scheiß ergeben, außerdem hat er immer sehr gute Einnahmen, was ihn wiederum auch bestätigte. Der Rothaarige wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der ersehnte Flug verkündet wurde und kurze Zeit später kam auch schon der Kerl, auf den er gewartet hatte. Kid viel sofort auf, dass dieser noch brauner und sein Gang noch selbstbewusster war. Unter anderen Umständen hätte er ihn als schwul abgetan, womit er kein Problem gehabt hätte schließlich ist ein Mitarbeiter bei ihm auch aufs gleiche Geschlecht fixiert. Doch er wusste, dass sein Kumpel derzeit noch eindeutig auf Frauen stand und ähnlich wie er selber nicht oft etwas anbrennen lies. Kid erhob sich aus dem unbequemen Gitterstuhl und ging ihm entgegen. „Hey Pumukel. Bist doch aus dem Bett gefallen?“ Normalerweise würde er jeden anderen Typen für diese Aussage kalt machen, doch bei diesem vor ihm nicht. Sie kannten sich seid der gemeinsamen Zeit im Waisenhaus und hatten schon einige schwierige Situationen zusammen gemeistert. Jedoch könnten sie verschiedener nicht sein. Kid war der brutale von ihnen, der erst handelt und dann nachdenkt. Die Schule hatte er zwar mit der 10. Klasse abgeschlossen, doch danach keine Ausbildung oder der gleichen getan, nein. Der Rotschopf hatte sich um Nebenjobs bemüht und seinem Traum einer eigenen Bar nachgejagt. Sein Kumpel war genau das Gegenteil. Er war sehr gut in der Schule, hatte das Abitur mit 1,0 bestanden und studierte nun hier in Berlin im letzten Mastersemester. „Schwatz mir kein Mist ans Bein, lass uns los machen. Habe noch was anderes zu erledigen als mit dir hier zu sabbeln, Law.“ Der Besagte hatte für diese Aussage nur ein schiefes Grinsen über. „Gern, doch möchte ich bitte noch zu einem Mäc´n. Das Essen im Flugzeug war nicht so mein Fall.“ Kid´s Augenbraue zuckte. „Alter. Du bist über 7 Stunden geflogen.“ „Genau deswegen will ich was essen, Kid. Du kannst natürlich auch für mich kochen, da mein Kühlschrank sicherlich leer sein wird, weil du vergessen hast einzukaufen.“ Während sie gesprochen hatte, sind die beiden jungen Männer zu dem BMW gelaufen, wo der Koffer und die Handtasche Law´s verstaut wurde. Kid fuhr seinen gewohnten sportlichen Fahrstil und sie waren schon auf der Stadtautobahn. „Ich habe deinen Kühlschrank gestern aufgefüllt, weil ich wirklich keine Lust habe, dass du dich bei mir einquartierst. Und ich würde niemals freiwillig für dich kochen. Zehn Minuten, dann sind wir bei soner Budde.“ Law grinste nur vor sich her. „Da bin ich über 6 Monate in meinem Auslandssemester und du hast mich nicht mal vermisst, ich bin wirklich geknickt.“ Nun grinste auch Kid sein sadistisches Grinsen. „Doch, mein Täubchen, ich habe unsere Pokerabende vermisst. Willste die Tage in die Bar kommen? Die anderen sind auch da und dann können wir einen richtigen Whiskey trinken. Ich denke nicht, dass es in Japan einen ordentlichen gab.“ „Da irrst du dich. Aber der Beste war es nicht, dass stimmt. Wann soll ich da sein?“ „Wie du willst.“ „Ach Kid, deine Antworten habe ich wirklich vermisst. Ok. Ich werde dann gegen acht da sein. Wie läuft die Bar eigentlich?“ Kid´s Grinsen nahm wieder ab. „Sie läuft wie immer wie geschmiert, aber leider sind zwei meiner Mitarbeiter gegangen.“ „Wer?“ „Zwei Studenten. Dieser komische Lysop und seine Flamme Kaya. Sie hatten die Uni gewechselt und studieren jetzt in Kassel glaube ich. Naja, Ansicht nicht schlecht, doch brauche ich jetzt neue, sonst wird es für die Anderen ziemlich hart. Hast du keinen Bock?“ Law hob seine Hände. „Ich helfe dir gerne aus, wenn es nicht anders geht, aber ich habe keine Lust den ganzen Abend dein Laufbursche zu sein.“ „Schade eigentlich, dass würde mir schon gefallen.“ Sie kamen gerade an dem besagten McDonald´s an, doch hatte Kid keine Lust auszusteigen und so fuhren sie an den Drive, bestellten sich jeder etwas aus dem Frühstücksangebot und fuhren dann Richtung der Wohnung von Law. Dort luden die beiden Männer die Sachen aus und verabschiedeten sich wie gewohnt. Der Rothaarige fuhr dann Richtung Behörde, da er ein Jobangebot dort lassen wollte. Aus Erfahrung wusste er, dass sehr viele Aushilfskräfte eigentlich auf das Angebot direkt vor Ort aufmerksam wurden, doch suchten fast genauso viele über Internet und der Gleichen danach und da er so schnell wie möglich neue Aushilfen bräuchte, musste er überall danach suchen. Als dies erledigt war, führte sein Weg in ein großes Fitnessstudio, wo er wie fast jeden Vormittag seinen Körper stählte. Er wusste, dass ein gutes Aussehen, viele Türen öffnen könnte und auch Frauenbeine. Bei diesem Gedanken grinste er wieder in seinem typischen sadistischen Grinsen vor sich. Ja, er konnte sich nicht beklagen. Viele Frauen servierten sich ihm auf dem silbernen Tablett, welches er nur zu gern aß. Er mochte es, wenn er kein schweres Spiel hatte, doch genauso mochte er es, wenn die Frau nachdem Sex auch schnell wieder verschwand. Noch war ihm lange nicht danach, sich zu binden, anders als seine Angestellten. Von ihnen war eigentlich jeder mehr oder weniger in einer Beziehung. Nach zwei Stunden des Trainings, war es nun Zeit wieder nach Hause zu fahren und sich für den Abend fertig zu machen. Er kochte sich ein Proteinhaltiges Mittagessen und aß dieses während des Fernsehens auf der Couch. Seine Wohnung war ziemlich nobel und modern eingerichtet. Fast schon penibel hatte er alles aufeinander abgestimmt. Die vorherrschenden Farben waren bei ihm Schwarz und Weiß, in Kombination mit roten und grünen Accessoires. Die Wohnung war nicht weit weg von seiner Bar, zu Fuß gerade mal 15 Minuten, was bedeutete, dass sie ebenfalls im Stadtteil Mitte war. Weiter lag sie im vierten Stock eines Wohnhauses, welches nur von höheren Gehaltsklassen gefüllt war. Die Wohnung konnte mit einem großen Balkon, einer eingebauten Edelstahlküche, ebenfalls großem Wohnzimmer und Schlafzimmer, sowie einem Badezimmer mit Dusche, Wanne und Fenster, aufwarten. Als er fast fertig gegessen hatte stolzierte ein großer roter Kater ins Wohnzimmer. Typisch für seine Art, würdigte er Kid keines Blickes, da dieser es gewagt hatte ihm noch kein drittes Frühstück zu geben. Gelassen setzte er sich offensiv vor dem Fernseher und putze sich eine Vorderpfote. „Hey Mr. Kuma. Hier hast was zu futtern.“ Auch wenn man es Kid nicht zutrauen würde, so liebte er diesen ziemlich großen Kater mit dem strubbeligen und dennoch sehr weichen roten Fell, sehr. Der Angesprochene hörte in seiner Bewegung auf und starrte nur sein Herrchen an. Katzentypisch bewegte er sich keinen Millimeter. „Ok, wenn du nicht willst.“ Kid war gerade dabei, das Stückchen Fleisch selber zu essen. Der junge Mann beobachtete sein Tier genau, in der Hoffnung, dass es schnell angerannt kommen würde und seine Mahlzeit einforderte und gegeben falls noch ein paar Streicheleinheiten. Doch er machte die Rechnung ohne Mr. Kuma, dieser saß noch da und beobachtete ihn in einer Seelenruhe, da das Tier genau wusste, dass Kid nicht alles aufessen würde ohne ihm etwas zu geben, dass würde er sich nicht wagen. „Ach, du Kater. Hier!“ Schwungvoll warf er das Fleischstückchen direkt vor dem Tier hin, welches ganz langsam und ruhig dieses fraß. Es war mittlerweile früher Nachmittag und Kid machte sich frisch um dann in die Bar zu gehen. Wie fast immer, musste irgendwo noch etwas erledigt werden und er wollte auch den Tanzraum nochmal säubern lassen, da einige seiner Gäste ihn ganz schön in Mitleidenschaft gezogen hatten. So machte er sich wenig später bereits auf den Weg, natürlich in seinem BMW. Er hatte wie fast immer seinen schwarzen Anzug an. Dazu seine schwarzen Handschuhe und eine schwarze Krawatte, die bei genauem hinsehen silbern verziert war. Alles in allem fühlte er sich wie immer unwiderstehlich und einfach nur, in seiner Sprache gesagt, grandios. Als er bei seinem Laden ankam und das Auto abgestellt hatte, ging er, zur Abwechslung mal, durch den Vordereingang. Sogleich sah er drei seiner Mitarbeiter um eine hübsche junge Frau stehen. Und Kid musste wirklich nicht zweimal hinsehen um sagen zu können, dass sie voll und ganz seinem Typ Mädchen entsprach. Sie hatte lange Haare, die ihr bis zum wohlgeformten Hintern reichten. Ihre ebenfalls langen Beine hatte sie, zum Glück für die Männer, in keine langen Hosen gesteckt sondern, trug sie einen kurzen blauen Rock und ein weißes Shirt, was eine ihrer Schultern frei ließ. Dadurch sah Kid, dass sie ein Tattoo auf dieser hatte. Ihre Jacke lag auf ihrem einem angewinkeltem Arm. Er leckte sich über die Lippen. Seine letzte Eroberung lag schon mindestens zwei Wochen zurück, viel zulange für einen Eustass Kid. Doch wurden seine Gedankengänge von Ace unterbrochen. „Leute, ich meine es ernst. Nami will bei uns arbeiten. Aber wenn ihr hier son Theater veranstalten, wird das nichts.“ Das ist natürlich noch interessanter, bedeutet jedoch, dass sie keine Bettgeschichte werden wird. Kid hielt nicht viel davon, mit einem Mitarbeiter etwas anzufangen. Berufliches und Privates müsse in seinen Augen streng getrennt werden. So schritt er auf die Gruppe zu „Möchte sie das“? Er blieb direkt hinter der jungen Frau stehen und spürte, wie sie sich verkrampfte. In sich hinein grinste er noch sadistischer als nach außen. Er liebte es solch eine Reaktion auf eine Frau zu haben. Langsam drehte sie sich um. Er beauftragte seine Jungs mit Aufgaben, die noch vor dem Öffnen der Bar erledigt werden mussten und wandte sich dann wieder ihr zu. „Du möchtest also hier arbeiten?“ Er konnte deutlich sehen wie seine Erscheinung ihr die Sprache verschlagen hatte, wodurch sein Grinsen noch breiter wurde. Ja, da war wieder die Bestätigung, die er so liebte und auch brauchte. Doch er musste sich zusammen reißen, sie wollte hier arbeiten, dass bedeutete wiederrum, keinen Sex oder dergleichen mit ihr. Schade eigentlich, dachte sich der Mann. „Hast du denn Erfahrung mit dieser Arbeit?“ Wieder keine Antwort von ihr. Unter normalen Umständen hätte er sie einfach an die nächste Wand genommen um ihr endlich einen Ton aus diesen vollen Lippen zu rauben. „Prinzessin, hör mal. Wenn du hier arbeiten willst, musst du auch reden. Ich meine, ich weiß, dass ich fantastisch aussehe, aber sprich mal ein wenig mit mir.“ Sein Grinsen nahm zu, als er bemerkte, dass sie ihre Trance vergaß und nun ihre Stimme wieder fand. „Ich war nicht über Sie geschockt, sondern über diese Räumlichkeiten, Mr. ...?“ Ohh Madame wurde zickig, wie interessant. „Nenn mich Kid. So wie alle hier.“ Er reichte ihr die Hand, welche sie annahm und schüttelte. „Nami Orenji, freut mich.“ Er mochte Frauen mit wenig Geduld und viel Temperament. Und wie, kleine Prinzessin. Kapitel 3: you drive me crazy ----------------------------- Nami könnte immer noch den Kopf schütteln. Nach ihrem peinlichen Start hatte dieser Rothaarige Teufel sie durch seine Bar geführt, alles was wichtig war gezeigt und hier und da etwas erklärt. Jedoch schien es, als habe er genug von ihr gesehen und sie nicht weiter mit diesem hungrigen Blick ausgezogen. Was der jungen Frau wirklich nicht unangenehm war, im Gegenteil. Dieser Mann war ihr auf der einen Seite sehr unsympathisch, jedoch zog er sie auf der Anderen nahezu magisch an. Und genau das verwirrte sie ungemein. Nach dem Rundgang waren sie wieder in dem vorderen Teil der Bar gelangt, wo die Jungs ihrer Arbeit nachgingen. Er hatte ihr den Job als Kellnerin angeboten und Nami hatte zu gesagt. Doch wusste sie jetzt nicht ob das gut oder schlecht ist. Die Arbeitsbedingungen sind ok und der Verdienst auch. Sie müsste an drei Abenden ihrer Wahl bis jeweils 24 Uhr arbeiten, also alles recht human. Jedoch ließ sie das Gefühl nicht los, dass es ein Fehler war so schnell ja zu diesem Job zu sagen. Was solls? Jetzt hast du erst einmal eine Arbeit und kannst dir dann noch einen anderen Job in Ruhe suchen, versuchte sie sich zu beruhigen. Nami wusch einige Gläser ab, trocknete diese und stellte sie an die vorgesehenen Plätze ab. Sanji brachte ihr gerade noch welche. Zoro hatte heute frei, weil er ein Date hatte. Die Oranghaarige wusste leider nicht um welche Frau es sich handelte, aber so wie sie den Grünhaarigen bis jetzt kennengelernt hatte, müsse es eine Frau mit starkem Willen sein. Es war Freitag, was bedeutete, dass dieser Abend kein Themenabend war. Heute lief einfach nur rockige Musik und die Gäste konnten sich die Zeit mit Billard spielen, Dart werfen oder Pokern vertreiben. Der Bierpreis lag freitags bei gerade mal zwei Euro, wodurch der Laden nicht gerade leer war. Die junge Frau stand nun seit vier Stunden hinter der Bar und machte dort die anfallenden Arbeiten. Unterstützung fand sie bei Sanji und Ace, sowie einer jungen Frau, die sich ihr als Jewelry Bonny vorstellte. Sie hatte eine ziemlich große Klappe, schien aber das Herz am rechten Fleck zu haben. Nami mochte es, wenn Leute sagen was sie denken und diese Leute sagten immer, was sie denken. Überhaupt schienen diese Menschen hier in der Bar alle von dem gleichen angenehmen Kaliber zu sein. Nur ihren Chef konnte die Frau nicht einschätzen. Überhaupt hatte sie ihn den ganzen Abend noch nicht gesehen, genauso wenig die letzten beiden Wochen. Von den Anderen hatte sie erfahren, dass Kid in den letzten Tagen ziemlich viel mit der Verwaltung zu tun hatte und meist nur für einen Abend da war, dann auch nur kurz. Von Sanji hatte sie erfahren, dass der Rothaarige alles vorbereitete, dass die Bar am Tag auch als Café genutzt werden könnte. Dafür müsste ihr Chef dann noch einiges erledigen. Sie dachte gerade an den rothaarigen Teufel, als ein junger Mann an der Bar platznahm und sie leicht fasziniert ansah. „Guten Abend meine Dame. Könnten Sie mir bitte einen Martini machen?“ Sie sah den Mann zuerst leicht verwirrt doch dann geschmeichelt von seiner Wortwahl an, nickte und machte sich daran, den bestellten Cocktail zuzubereiten. „Du kannst mich einfach Nami nennen.“ Sie reichte ihm das Glas und kassierte ab. „Dank Nami, mein Name ist Law. Arbeitest du schon lange hier? Der Rest ist übrigens Trinkgeld für dich.“ Die Oranghaarige schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe erst angefangen.“ Sie schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln, da sie ihn wirklich sehr attraktiv fand. Er hatte eine selbstbewusste und ruhige Ausstrahlung, was ihn aber nicht arrogant wirken lies. Auch stand die junge Frau darauf, wenn ein Mann tätowiert war und das war Law definitiv. Er trug ein weißes Shirt, wodurch sie an beiden Unterarmen und Händen Tattoos erkannte. Da das Hemd einen V-Ausschnitt hatte, konnte sie den Ansatz eines Tattoos auf seiner Brust erkennen. Er erwiderte ihr Lächeln, doch legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Hey du Arzt, hast den Weg doch gefunden?“, allein bei dem Klang dieser Stimme wurde ihr mulmig, doch auch noch ihn zu sehen, ließ sie unsicher werden. Kid trat neben Law und grinste sein typisches Grinsen. „Ich hatte dir zu gesagt Kid, auch wenn ich ein paar Tage später als geplant hier bin.“ Genüsslich und in völliger Ruhe trank der Angesprochene sein Getränk. „Worüber ich mich wirklich freue. Komm nach hinten und lass uns quatschen.“ Der Schwarzhaarige Mann nickte, schenkte Nami noch ein Lächeln und verschwand mit Kid in den hinteren Bereich der Bar. War klar, dass Kid jeden hier kennt, dachte sich die junge Frau. Der weitere Abend verlief ohne besondere Vorfälle. Sie lernte noch einige angenehme und unangenehme Menschen kennen, wurde bei allen Arbeiten unterstützt und durfte dann auch schon gegen 24 Uhr nach Hause gehen. Darüber freute sie sich ungemein. Sie war gerade auf den Weg zur SBahn, die nur ca. zehn Minuten von dem „New Age“ entfernt war. Als ein ziemlich großes Auto neben ihr anhielt. „Hey Prinzessin, warum allein unterwegs?“ Ein sadistisches Grinsen zierte ein sehr bekanntes Gesicht und sah sie an. „Weil es nachts ist und ich nur noch nach Hause möchte, Kid. Was machst du eigentlich hier? Müsstest du nicht auf deine Bar achten oder mit deinem Kumpel reden?“ „Aufpassen schon aber nur das du nicht überfallen wirst.“ Baff von dieser Aussage, blieb sie stehen, wodurch auch der Mann das Auto anhielt. Wie konnte er denken, dass sie ein kleines Püppchen war, welches beschützt werden müsste?! Wut stieg in ihr auf und sie stapfte ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei, würdigte ihn keines Blickes und bog die Gasse ein, wodurch sie zum Bahnhof gelangte und hoffte diesen Kerl losgeworden zu sein. Und tatsächlich, er folgte ihr nicht mehr. Ist auch besser so. So ein aufgeblasener Kerl, der denkt auch, dass die Sonne sich nur um ihn dreht. Ich beschützt werden?! Ich habe schon andere Sachen überlebt als einen Gang zur Bahn. Sie schüttelte nur den Kopf. Genervt sah sie auf die Anzeige und stellte, nach einem Blick auf ihrer Armbanduhr fest, dass die nächste Bahn erst in zwanzig Minuten fuhr. Schnaubend lies sie sich auf einen der Gitterstühle fallen und zog ihr Handy aus der Tasche. Nur leider war der Akku fast leer, wodurch sie es wieder wegsteckten musste. Einige Geräusche ließen sie aufblicken und sie erkannte, dass sie nicht mehr allein auf dem Bahngleis war. Es standen im einigen Abend vier Jugendliche, die laut der Lautstärke und Gestik bereits den Abend ordentlich feucht fröhlich gefeiert hatten. Noch hatten sie Nami nicht bemerkt und sie hoffte, dass würde auch so bleiben, sie war noch nie ein Freund von betrunkenen Menschen gewesen, wenn sie allein war. Doch ihre Hoffnung erstarb, als einer dieser Kerle etwas in ihre Richtung warf und alle sahen sie nun an. Wenige Augenblicke später setzten sie sich in Bewegung. „Du bist aber ne Süße Maus. Wie heißt du denn?“ Nami blieb natürlich stumm und sah weiter gerade aus. Sie versuchte, diese Kerle zu ignorieren. Die Oranghaarige zuckte zusammen, als einer dieser Kerle eine ihrer Haarsträhne nahm und sie zwischen den Fingern rollte. „Du bist echt heiß, Schätzchen. Bock auf Sex?“ Er roch an ihrem Haar, was Nami eindeutig zu bunt wurde. In einer flüssigen Bewegung entzog sie ihm ihre Strähne und erhob sich. Sie wollte wirklich nicht mit denen reden, doch es ließ sich jetzt nicht vermeiden. „Lass mich einfach in Ruhe. Geht in eine Bar und sauft weiter.“ Nami hoffte, diese Kerle würden sie in Ruhe lassen, doch hatte sie sich getäuscht. Schneller als erwartet, waren sie um sie herum und begafften ihren Körper mit lüsternden Blicken. Der Kerl, der an ihren Haaren gerochen hatte, stand direkt vor ihr. Bedrohlich baute er sich vor ihr auf, weswegen sie instinktiv zurückwich. Doch leider stand hinter ihr auch einer dieser Typen und dieser hielt sie sogleich an den Schultern fest. Innerlich zitterte sie, sicherlich hatte Nami Kampfsportunterricht genommen und war da auch nicht schlecht, doch ihre Glieder schienen wie in einem Schockzustand zu sein, gehorchten ihr nicht. Langsam spürte sie die Angst. „Schätzchen, ich werde dir nichts tun. Aber sei artig und komm mit uns. Wir wollen doch nur spielen.“ Wieder nahm er ihre Haare, roch an diesen und sah sie an, was ihr ziemlich unangenehm war. „Magst du mit uns spielen?“ Er ließ von ihren Haaren ab und nahm nun ihr Gesicht in beide Hände. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sie geküsst. Doch zum Glück kam es anders. „Hey Kleiner, Pfoten weg von ihr.“ Wie froh war sie über seine Stimme! Der Kerl vor ihr drehte sich um und grinste Kid nur an. „Wer bist du denn? Ist sie etwa deine Freundin?.“ Der Rotschopf schnaubte. „Nochmal. Flossen weg von ihr, oder es wird euch Leid tun.“ „Achja? Ich glaube nicht. Jungs, macht ihn fertig.“ Nami schloss erschrocken die Augen. Kid war zwar groß, doch gegen diese Kerle hatte er keine Chance. Sie spürte, wie sie am Arm gepackt wurde und dieser Kerl sie hinter sich herzog. „Lass uns gehen, mein Mäuschen.“ „Ich bin nicht dein Mäuschen. Finger weg!“ Endlich fühlte sie, wie der Schock aus ihren Gliedern verschwand. Der Typ hob nur eine Augenbraue und wollte sie weiterziehen, doch kam er nicht dazu. In einer flüssigen Bewegung, warf ihn Nami auf den Rücken, wo er geschockt liegen blieb und sich stöhnend den Rücken hielt. Auf ein Mädel, welches sich wehrte, hatte er wirklich keine Lust. Nami ging von ihm weg und sah zu Kid, wie die anderen Kerle sich alle möglichen Stellen am Körper hielten. Der junge Mann schien sie ordentlich in die Mangel genommen zu haben. So schnell wie es ging versuchten die am Bodenliegenden das Weite zu suchen. Mit einem ziemlich sadistischen Grinsen drehte sich ihr Chef zu Nami um, er rückte seinen Schlipps zurecht und schien über das gerade getane zufriedenen zu sein. Die Oranghaarige konnte ihn nur stumm anstarren. „Hey Prinzessin, alles in Ordnung? Ich hoffe ich bin noch rechtzeitig gekommen.“ Er ging auf sie zu, blieb kurz vor ihr stehen. Die Angesprochene nickte. „Was machst du hier? Ich hätte es auch allein geschafft, schließlich bin ich kein Püppchen!“ Ja, Nami war sauer, dass er sich in ihre Angelegenheit eingemischt hatte, sogar ziemlich. Das Lächeln machte einem überraschtem Gesichtsausdruck Platz. Ungläubig hob er die Schultern. „Das habe ich dir doch gerade schon gesagt, aufpassen das dir nichts geschieht.“ Nami schüttelte den Kopf. „Nochmal zum mitschreiben für dich: Ich kann auf mich selber aufpassen. Du brauchst dich in mein Leben nicht einmischen.“ Trotzig hob sie ihr Kinn und verschränkte die Arme vor der Burst. Darüber konnte Kid nur wieder grinsend den Kopf schüttelten. „Wie du meinst, doch nun steigst in mein Auto, dann können wir endlich los.“ „Hörst du mir eigentlich zu? Ich brauche keinen Aufpasser!“, Namis Augenbraue zuckte bereits. Was bildete sich dieser Kerl nur ein? Sie war doch kein schwaches Mädel! „Prinzessin, diese Diskussion können wir auch im Auto weiterführen.“ „Ich fahre mit der Bahn.“ „Die erst wieder in ein paar Tagen fährt.“ „Was..?“ Nun sah sie den rothaarigen Mann vor sich an. Dieser deutete auf die Anzeigetafel. Er hatte Recht. Dort stand, dass aufgrund von Bauarbeiten diese Linie bis in vier Tagen gesperrt bleibt. Warum konnte die SBahngesellschaft sowas nicht eher sagen? Völlig überrumpelt sah sie nun wieder Kid an. „Aber dort stand gerade noch etwas von zwanzig Minuten?“ „Ach Süße, du bist hier in Berlin. Hier entfallen dauernd Züge ohne besondere Gründe. Aber nun komm, lass uns fahren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ging. Nami sah im nach. Ich kann auch zu Fuß gehen, nur bin ich dann höchstwahrscheinlich erst in den frühen Morgenstunden zu Hause. Die Buslinie fährt auch erst wieder ab fünf Uhr. Ich glaube mir bleibt nichts anderes übrig. Aber dann wird er denken, dass ich klein beigebe. Aber hier zu warten ist auch unvernünftig, ich will mich nicht erkälten. Ok, eine Fahrt, was ist da schon dabei? Schnell folgte sie nun ihrem Chef, dieser stand schon breit grinsend vor einem mattschwarzen BMW X6. Nami zog ihre Braue hoch. „War klar, dass du kein normales Auto fährst.“ Kid strich mit der Hand über das Auto. „Normal ist ja auch langweilig.“ Er griff nach der Türklinke und hielt ihr die Beifahrertür auf. „Sie können nun einsteigen, Madame.“ Nami konnte sich einen Augenroller nicht verkneifen, dennoch stieg sie ein und schnallte sich an. Auch Kid nahm seinen Platz ein und fuhr los. Nami musste grinsen. „Du hörst wohl immer diesen Typ von Musik oder?“ Gerade lief der etwas älterer Song von Linkin Park >in the end<. Kid bog grinsend auf die Straße. „Ja, ich liebe diese Musikrichtung sehr und warum soll ich etwas anderes hören, wenn es mir nicht passt? Nur um mich irgendwem unterzuordnen? Das wird nie geschehen.“ Nami konnte sich denken, dass Kid immer nur das tat, worauf er Lust hatte, alles andere würde ihn sicherlich nicht die Bohne interessieren. „Weißt du eigentlich wo ich wohne oder soll ich es dir sagen.“ Kid drehte grinsend den Kopf zu ihr um. „Warum solltest du? Wir fahren zu mir und haben da noch etwas Spaß.“ Nami war, wie sooft von ihm und seinen Aussagen, geplättet. „Wenn du wirklich denkst, dass ich mit dir in die Kiste steige, hast du dich geschnitten. Wenn das also dein Plan war und ist, vergiss es.“ Nun lachte der junge Mann neben ihr. „Schon ok, Prinzessin. Ich bin immer noch dein Chef und als dieser fange ich grundsätzlich nichts mit meinen Mitarbeitern an. Und um auf deine andere Frage zurück zukommen. Ich weiß wo du wohnst, schließlich habe ich mir deine Bewerbung durchgelesen.“ Erleichterung durchflutet Nami. Aber da war auch ein anderes Gefühl. Fühlte sie sich gekränkt, weil er sie anscheinend nicht als potenzielle Bettgeschichte einstufte? Niemals, der Schreck, der von den Typen auf dem Bahnhof noch in ihren Gliedern war, musste sie doch mehr durcheinander gebracht haben als gedacht. Sie war eine sehr attraktive Frau, dass wusste sie. Warum sollten ihr sonst so viele Männer hinterher pfeifen? Dennoch wollte sie ihn noch etwas fragen. „Wenn ich nicht dein Mitarbeiter wäre, wäre ich dann dein Fall?“ Sie hatte die Blicke, die er ihr damals gleich zu Beginn gegeben hatte, nicht vergessen. Auch brauchte sie die Bestätigung. Kid leckte sich über die Lippen, sah jedoch weiter auf die Straße. „Ja, definitiv.“ Nami nickte nur. Wusste ich es doch! Er ist ein Höschenjäger. Wie widerlich! „Wäre ich denn auch dein Typ?“ Die junge Frau war etwas überrumpelt von dieser Frage, weswegen sie ihre Hände, die ineinander verhakt waren, anstarrte. Das er attraktiv war, stand außer Frage. Seine Haltung, sein schiefes, sadistisches Grinsen, sein Hüftbewegung wenn er ging. Alles war attraktiv. Aber wäre er auch Nami´s Typ? Er war ganz anders als Cavendish. Er war eindeutig ein Mann. Wäre der Sex dann mehr, wie sie ihn mochte? Halt! Stopp! Memo an mich selbst: Nicht an Sex mit dem Chef denken! „Du hast zu lange mit deiner Antwort gebraucht, das heißt ja. Das braucht dir nicht peinlich sein. Ich weiß das ihr Frauen auf mich steht.“ Wieder lachte Kid auf und riss sie aus ihren Gedanken. „Dein Selbstbewusstsein ist echt riesig.“ „Nicht nur das!“ Nami verdrehte die Augen und Kid lachte noch mehr. „Das wird deine Freundin doch freuen.“ Das Lachen hörte auf. „Welche Freundin? Mit sowas belaste ich mich nicht.“ Nami schmunzelte vor sich ihn. „Du bist also kein Beziehungstyp? Eher hast du jede Woche eine Neue am Start?“ Nun drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und erkannte, dass er wieder grinste und nickte. „Wie gesagt, Beziehungen und Liebelein bringen nur Ärger, dass will ich umgehen. Ich möchte mein Leben leben, wie ich will und nicht, wie es mir irgendwer erklärt. Aber genug von mir. Wie sieht es mit dir aus, muss ich aufpassen, dass du mit einem meiner Gäste aufs Klo verschwindest oder hast du einen Partner?“ Er blickte sie aus den Augenwinkeln an. „Ich habe keinen Bedarf an wechselnden Sexpartnern und ich verachte jeden, der dies tut. Ich persönlich finde es gibt nichts was ekliger ist, als Menschen die öfter ihren Bettpartner wechseln als die Bettwäsche in der sie es treiben. Und nein, ich habe mich vor kurzem von meinem EX getrennt, deswegen bin ich auch wieder nach Berlin gekommen.“ „Ich mag deine Ausdrucksweise, Prinzessin und den Fakt, dass du solo bist. Warum hast du dich getrennt?“ Nami wusste nicht warum, aber bei dieser Frage ließen ihr die Tränen in die Augen steigen. Es zeigte wieder ganz deutlich, dass sie allein war und keinen, der zu Hause auf sie wartete. Sicherlich war sie die Starke und Selbstbewusste, dennoch war sie nicht gern allein und sich daran zu erinnern, wie Cavendish es mit Keimi auf ihrer gemeinsamen Couch trieb, trug auch nicht dazu bei, dass Gefühl zu vertrieben. „Er hatte ein anderes Mädchen toller gefunden und ich wollte eh von dort weg.“, war ihre ziemlich knappe, aber sehr Informative Antwort. Natürlich war Kid nicht dumm und hatte zwischen den Zeilen gelesen. „Mit anderen Worten, er hat dich betrogen und du konntest die Beiden nicht ertragen und bist abgehauen.“ Verdutzt sah sie Kid an. „Voll ins Schwarze würde ich sagen.“ „Woher willst du das wissen?“ Nami flüsterte nur. „Ich konnte es in deinem Blick sehen. Aber mal ehrlich, wenn dich ein Kerl wegen einer Anderen sitzen lässt, muss er ziemlich blöd sein. Mach dir keinen Kopf, hier in der Hauptstadt findest du schnell wieder einen Neuen, vielleicht ja auch mich.“ „Ich bin deine Mitarbeiterin!“, sie war ziemlich empört über sein Angebot, als ob sie sich je auf dieses Niveau herablassen würde! Irgendetwas an seinen Worten tat ihr dennoch gut und sie gab sich diesem Gefühl hin. „Danke trotzdem, nicht für dein Angebot, aber wir die netten Worte.“ „Nicht dafür, Prinzessin.“ „Warum nennst du mich eigentlich so? Hast du meinen Namen vergessen?“, darüber wäre sie eindeutig sauer und enttäuscht. „Nein, dennoch nenne ich dich so.“ Nami versuchte gar nicht erst ihn umzustimmen, sie wusste es würde nichts bringen. „Wo wohnst du eigentlich?“ „Fast direkt neben der Bar.“ Nami drehte sich schnell zu ihm um. „Was?! Aber dann fährst du doch einen riesigen Umweg. Warum hast du mich nicht einfach an einem anderen Bahnhof abgesetzt?“ „Hey, ich weiß ich sehe nicht so aus, dennoch weiß ich, dass man Frauen nicht allein nachts durch Berlin tingeln lässt.“ Nami war immer noch erschlagen von dieser Antwort. „Aber du fährst dann eine Stunde völlig umsonst hin und her und verplemperst deinen Sprit!“ „Es sind nur vierzig Minuten und wofür ich meinen Tank leer mache und wofür nicht, dass lass mal meine Sorge sein.“ Er zwinkerte ihr zu. Die junge Frau hingegen schüttelte nur den Kopf. „Dann gebe ich dir wenigstens das Geld für die Fahrt.“ „Vergiss es, von dir nehme ich nichts an. Obwohl, du kannst mir Nacktbilder von dir schenken, darüber würde ich mich freuen.“ Nami schlug sich innerlich die Hand gegen das Gesicht. Dieser Kerl war einfach nur unmöglich. „Wie war das doch gleich mit Mitarbeitern und Chef?“ Sein Grinsen wurde breiter. „Wenn du sie mir zu Weihnachten schenkst, dann ist es nur eine Aufmerksamkeit.“ „Ich glaube du solltest mal wieder Dampf ablassen. Du redest die ganze Zeit nur von Sex.“ Kid lachte wieder. „Das stimmt. Meine letzte Eroberung liegt schon etwas zurück, aber danke, dass du um mich besorgt bist. Wenn ich Sex hatte, sage ich dir Bescheid.“ „Kid! Das will ich nicht wissen.“ Dennoch musste auch Nami in sein Lachen miteinfallen. Es war zu absurd, da redete sie mit ihrem Chef über Sex. Bei einem anderen Mann wäre ihr dies peinlich gewesen, doch bei dem Chaoten nicht. Bei ihm brauchte sie keine Rolle spielen, sondern konnte einfach so sein wie sie wollte und das gefiel ihr wirklich gut. „Warum bist du eigentlich schon raus aus der Bar? Ich dachte dein Freund wäre noch da und ihr wolltet reden?“ „Du meinst Law? Ja, dass haben wir, aber der Kerl war ein Semester im Ausland und hat noch ziemlich viel um die Ohren wegen Aufbereitung dessen. Wir werden uns nochmal treffen, außerhalb der Bar.“ Über soviel Informationen wunderte sich die junge Frau schon ein wenig, aber ihr viel auf, dass sie ja mit Kid redete und dieser sagte immer das was er dachte, ohne es zu verschönern. „Er war im Ausland studieren? Was studiert er denn und wo war er?“ „Medizin und er ist im letzten Masterstudiengang. Das Jahr hat er in Japan verbracht. Achja ich soll dir schöne Grüße ausrichtet.“ „Medizin? Das hätte ich ihm nicht zu getraut. Eher Grafikdesign.“ „Das Äußere sagt nichts über die wahren Ziele eines Menschen aus, Prinzessin.“ Er zwinkerte ihr zu. Die Oranghaarige stutzte. War ihr Chef unter die Philosophen gegangen? „Du hast Recht, bestell ihm einen Gruß zurück.“ „Ich bin doch nicht eure Eule. Er wird öfter bei uns in der Bar sein und sicherlich mit dir reden.“ Die Fahrt war gleich vorbei, Nami konnte schon ihren Wohnblock sehen. Sie war leicht überrascht, wie schnell die Zeit vergangen und musste gestehen, dass es trotz riesiger Vorurteile, sehr angenehm war. Kid lenkte seinen Wagen geschickt in eine Parklücke direkt vor ihrer Tür und stellte den Motor ab. „Da wären wir, Prinzessin.“ Nami schnallte sich ab und nickte. „Ich danke dir und möchte dir wirklich nichts schuldig bleiben. Kannst du mir bitte sagen, wieviel du bekommst?“ „Ach Süße, ich nehme von dir außer den Fotos nichts an.“ „Die bekommst du nicht.“ Kid lachte, stieg aus, ging um das Auto rum und öffnete ihr die Tür. Die Orangehaarige stieg nun auch aus, holte ihren Schlüssel aus der Tasche und sah nun ihren Chef direkt an. „Schlaf gut und wenn dich wieder jemand überfallen oder ähnliches will, sag ihnen, dass du mit Eustass Kid befreundet bist, dann hauen sie schnell wieder ab.“ „Bist du hier der Bandenkönig?“ „Sowas in der Art.“ Er zwinkerte ihr zu. „Okay, ich werde es mir merken. Schlaf du nachher auch gut.“ Sie ging um ihn herum auf ihren Eingang zu. „Ich meine es Ernst. Wenn was ist, sag meinen Namen und schreibe mir.“ Sie drehte sich wieder zu ihm um und wollte gerade etwas erwidern, da fiel er ihr ins Wort. „Ich weiß, du brauchst keinen Bodyguard, dass will ich auch nicht sein. Nur kann ich es nicht leiden, wenn meine Mitarbeiter und Freunde belästigt werden.“ Nami nickte daraufhin nur, schloss ihre Tür auf, winkte kurz nochmal und verschwand in den Flur des Hauses. Grinsend lehnte sie sich an die Tür und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. War das eine komische Fahrt!, dennoch grinste sie. Kapitel 4: to recall the past ----------------------------- Er stand grinsend vor dem Kino und sah sich immer wieder um. Wie dumm musste das aussehen! Er, ein Berg von einem Mann, grinsend und umherschauend! Frisch verliebt! Wieder stahl sich ein Lächeln auf seine Züge. Was hatte diese Frau nur mit ihm gemacht? Sie war so schnell in sein Leben getreten und hatte fast alles umgeworfen. Sie waren jetzt seit mehreren Monaten ein Paar und zu seiner Verwunderung genoss er jede Minute. Und der Sex erst! Niemals hätte er gedacht, dass dieser, der auf Gefühlen basiert, so grandios sein kann. „Oh Mann, wenn jemand deine Gedanken hören könnte, wäre dein Ruf endgültig futsch.“, sagte er zu sich selber, doch auch darüber musste er grinsen. Es war ihm egal, nur sie zählte. Eigentlich hätte er sie von der Uni abgeholt und sie wären zusammen zum Kino gefahren, aber sie wollte noch etwas einkaufen und sich mit ihm hier direkt treffen. Das war etwas was er noch lernen musste, die Meinungen und Bitten von ihr zu akzeptieren und einzuhalten. Doch er fand, dass er sich ziemlich gut schlug. Er drehte seinen Kopf gerade, da fiel ihm der orangene Haarschopf schon von weitem auf. Da war sie und sie schien genauso wie er über beide Ohren zu grinsen. Sie waren nur noch wenige Schritte entfernt, als er nun auch auf sie zuging und sie in seine Arme schloss. Sie schmiegte sich an ihn und er spürte, wie sie seinen Duft einatmete. „Ich habe dich vermisst, kleine Prinzessin.“ Er spürte wie sie leicht kicherte. Sie nahm ihren Kopf zurück und legte ihre Lippen auf seine. Wie bei jedem ihrer Küsse, bekam er nicht wirklich genug davon und drückte seine Lippen mehr auf ihre und strich mit seiner Zunge über ihre, sodass sie diese öffnete. Doch das sollte nie geschehen. Es war nur eine zehntel Sekunde, doch diese reichte aus, um seine Welt komplett zu zerstören. Ein lauter Knall. Menschengeschrei. Ihr lebloser Körper in seinen Armen. Diese leeren wunderschönen Augen. Das Blut auf ihren Lippen. Schweißnass saß Kid im Bett. Was war das für ein Scheiß?! Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und merkte, dass er völlig durchgeschwitzt war, auch schien sein ganzer Körper zu zittern. Beruhige dich, es war nur ein Traum…der sich ziemlich echt angefühlt hatte.. Der Rothaarige beschloss zu duschen und etwas zu essen, es war zwar erst gegen 6 Uhr morgens, aber er bezweifelte, dass er wieder einschlafen könnte. Mr. Kuma betrachtete sein Herrchen dabei argwöhnisch und machte es sich dann wieder in seiner Katzenliege bequem. Unter der Dusche konnte der Rotschopf auch keinen Abstand zu dem Geträumten herstellen. Vor seinem Geistigen Auge sah er Nami immer wieder lebendig und dann tot in seinen Armen. Jetzt reiß dich mal zusammen! Er schüttelte den Kopf und wusch sich die Haare, dabei streifte sein Arm seine Lippen und erhielt geschockt inne. Bei dieser Berührung war ihm, als ob sich ihre weichen vollen Lippen auf seine gelegt hätten. Kid schüttelte abermals den Kopf. Seit wann brachte ihn ein Traum so aus der Fassung? Es war ein Traum. Er würde niemals sie küssen, mit ihr schlafen, geschweige denn mit ihr zusammen sein. Das würde gegen alle seiner Vorsätze verstoßen. Niemals und jetzt vergiss diesen Dreck! Mit nur einem Handtuch um die Hüften gewickelt ging er in seine große Küche und machte sich dort einen extra starken Kaffee. Diesen lehrte er in wenigen Schlucken. Dabei beschloss er, dass es höchste Zeit war, eine Frau wieder ins Bett zubekommen. Kid war sich sicher, dass wenn er Sex gehabt hätte, hätte er nicht so einen Mist geträumt. Einige Zeit später lag er auf der Hantelbank und drücke mit zusammen gebissenen Zähnen das Gewicht nach oben. Da es noch ziemlich früh war, war das Studio auch fast leer. Außer ihm war noch der Trainer, welcher gleichzeitig auch die Funktion als Getränkegeber übernahm, ein weiterer Kerl, den Kid nicht kannte und zwei Mädels da. Als er den Satz beendet hatte, setzte er sich auf und holte sein Handy raus. Auf dem Display erkannte der Rotschopf, dass ihm Law eine Mail geschrieben hatte. Dieser wollte sich mit ihm in 2 Stunden am Alexanderplatz treffen. Kid schrieb zurück das der Medizinstudent ihm dann ein Frühstück spendieren müsste, worauf nur >Wenn’s sein muss. < zurückkam. Sehr gut, dann gab es nachher gleich noch ein gutes Essen. Der junge Mann stand auf und ging zu der Bar, dabei wischte er sich den Schweiß vom Nacken. Zum Trainieren zog er immer nur eine schwarze Jogginghose und ein ebenfalls schwarzes enganliegendes Muskelshirt an. Er wusste, dass er dadurch extrem gut aussah, wie sonst auch. Er grinste vor sich hin, als er sich an die Bar stellte und einen Proteinshake bestellte. Ja, in diesem Studium hatte er schon die eine oder andere Frau gehabt. „Hier, Kid.“ Der Trainer gab ihm das Getränk. „Danke, Lucci.“ Dieser grinste Kid nur wissend an. Er beugte sich zu dem größeren Mann rüber und flüsterte: „Wenn ich du wäre, würde ich mal zu den beiden Miezen rübergehen. Die eine starrt dich schon die ganze Zeit an.“ Da Kid nichts von Geheimhaltung hielt, drehte er sich offensiv zu den Mädchen um, diese waren bei der Beinpresse und die eine von ihnen sah wirklich aufreizend zu ihm rüber. Er grinste, trank einen Schluck und leckte sich genüsslich über die Lippen. Sie schien dies zu sehen, sagte kurz etwas zu ihrer Freundin und ging dann auf ihn zu, jedoch nicht direkt. Sie stellte sich neben ihm und bestellte sich nun ebenfalls einen Shake. Schnell übergab Lucci ihr das Bestellte und zwinkerte Kid zu. Dieser grinste noch immer vor sich hin. Diese Frau war echt scharf. Sie hatte langes schwarzes Haar und war auch recht groß, er selber mochte große Frauen sehr gern. Auch hatte sie riesige Brüste und er musste sagen, er wollte sie gerne nackt sehen, darauf musste er jetzt hinarbeiten. „Dieser Shake, soll deinen Hintern straffer machen. Aber ich kenne da noch eine andere Technik.“, lüstern grinste er sie an. Die Angesprochene drehte ihr hübsches Gesicht zu ihm um. Mit einem ebenfalls lüsternden Blick erwiderte sie nur: „Achja, was denn?“ Kid grinste noch mehr. Jackpot! „Das kann ich dir unter der Dusche zeigen, wenn du möchtest. Ich heiße übrigens Kid Eustass.“ „Mein Name ist Boa Hancock und ich bin für alles zu haben.“ Kid war etwas verplant, als sich ihre Lippen auf seine legten, weswegen er in ihren Nacken griff und sie so zwang ihn anzusehen. „Lass uns duschen gehen.“, war nur seine Antwort mit einer beinahe rauen Stimme. Ziemlich entspannt fuhr er mit seinem Auto Richtung Alex. In Gedanken war er jedoch nicht direkt bei der Fahrt. Die Kleine war echt ziemlich scharf gewesen und ihre Lippen wusste sie sehr gut einzusetzen, genauso wie ihre Finger, ach was dachte er da?! Sie war echt eine gelungene Partie und der Sex war wirklich gut gewesen. Als sie sich beide verabschiedet hatten, gab sie ihm einen kleinen Zettel und küsste ihn noch einmal. Gegen seine Lippen sagte sie: „Das war echt besser als das Training mit den Geräten. Wenn du Lust hast, ruf mich an, dann können wir die nächste Einheit machen.“ Lüstern hatte Kid daraufhin ihre Nummer in sein Handy eingegeben. Es war immer gut eine Bettgeschichte im Handy zu haben. Als er endlich am Alex war, fand er auch schnell einen Parkplatz und ging zu dem Neptunbrunnen. Dort trafen sich die beiden jungen Männer immer, wenn sie sich verabredeten. Kid sah gerade auf sein Handy, als er eine bekannte Stimme hörte. „Wir scheinen immer noch beide die Pünktlichkeit zu lieben.“ Der Rotschopf drehte sich zu seinem Kumpel um. „Und noch etwas, was uns verbindet.“ „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.“ Auch Law musste lächeln. „Wo willst du frühstücken?“ „Das ist mir egal. Isst du auch noch etwas?“ Law nickte. „Ja, ich habe noch nichts zu mir genommen. Gut, dann lass uns zu dem Bäcker dort gehen, da sieht’s gemütlich aus.“ Kurze Augenblicke später, saßen die beiden Männer vor ihren Tellern mit den belegten Bagels. Genüsslich aß Kid bereits eins davon. Nachdem er runtergeschluckt hatte, sagte er: „Echt nett von dir, dass du mich eingeladen hast.“ Law grinste nur, als er seinen extra starken Kaffee trank. „Ich glaube du hast dich wieder selbst eingeladen. Aber ich war dir noch etwas schuldig, schließlich hattest du mich vom Flughafen abgeholt.“ „Stimmt auffallend.“ Nun grinste auch Kid. „Da fällt mir ein ich soll dir von Nami einen Gruß zurückgeben.“ Ein kurzes innerliches Zucken fuhr durch seinen Körper. Kid, jetzt reiß dich zusammen! ermahnte er sich selber. „Nur einen Gruß? Keine Liebeserklärung? Sie ist echt heiß, aber ich glaube, dass weißt du selber.“ Law grinste seinen Freund verschmitzt an. „Nur leider arbeitet sie bei dir und dein Vorsatz heißt ja keinen Sex mit Mitarbeitern zu haben. Tja, zu schade. Aber ich kümmere mich gerne um sie.“ Kid schnaubte. „Als ob sie auf so eine halbe Portion wie dir stehen würde.“ „Du hattest ihre Blicke nicht gesehen, als ich mit ihr an der Bar geredet hatte.“ „Sie war im Dienst und hatte professional mit dir geflirtet, mehr nicht.“ „Glaube an was du willst, mein Freund.“ „Law, ich meine es Ernst, lass sie in Ruhe.“ Kid sah, wie sein Freund ihn leicht geschockt ansah. „Du bist in sie verknallt?“ Nun war auch der Rotschopf verplant. „Was? Erzähle keinen Mist. Ich kenne sie ja kaum und hatte seit ihrer Einstellung kaum was mit ihr zu tun.“ „Alter, dass ich das bei dir erleben darf. Okay, sie gehört dir.“ Völlig in Ruhe trank der Schwarzhaarige seinen Kaffee weiter und gönnte sich einen Bissen vom Bagel. „Law, höre auf sowas zu erzählen! Ich bin in niemandem außer mir selbst verknallt. Apropos knallen. Ich habe heute Morgen eine richtig heiße Tussi unter der Dusche gefickt, wenn ich verknallt wäre, würde ich es nicht tun oder? Also lass den Scheiß. Ich werde mich niemals verlieben!“ Nun trank auch Kid von seinem Getränk, er konnte jedoch weiterhin den wissenden Blick von Law auf sich spüren. „Okay, wenn du das sagst, bitte. Dennoch muss ich dich daran erinnern, dass es nicht „gefickt“ heißt. Du weißt ich mag diese Ausdrucksweise von dir nicht. Aber gut. Ich wollte dich nicht nur treffen um über belanglose Dinge zu reden. In Japan hatte ich, nun sagen wir es so, eine Begegnung der dritten Art.“ Der Bissen blieb Kid im Hals stecken. Law war ein junger Medizinstudent, den nicht vieles aus der Bahn zu werfen drohte. Wenn er also so etwas sagte, dann schien es wirklich unangenehm gewesen zu sein. „Kid, wie lange ist es her, seid du die Bar aufgemacht hast und ich das Studium begonnen habe?“ Der Rotschopf wusste, worauf sein Freund hinaus wollte. „Etwas mehr als 6 Jahre.“ Law nickte. „Genau. Wie lange ist die Verurteilung her?“ „Etwas mehr als 10 Jahre.“ Kid wusste genau von welcher Verurteilung sein Kumpel sprach. Wieder ein Nicken des Studenten. „Du weißt noch das Urteil von damals?“ Kid wurde kalt und warm zu gleich. Er brachte nur ein Nicken zustande. „Es war 10 Jahre in therapeutischer Behandlung und dann eventuell auf Bewährung frei. Kid, er ist wieder frei.“ Kid schüttelte den Kopf. „Nein das kann nicht sein.“ Wut sammelte sich in seinem Körper. „Du musst dich irren. Der wird nie wieder frei herumlaufen können!“ Die Worte waren nur gepresst. „Leider nein. In Japan bin ich ihm begegnet, dachte aber, dass er mich nicht gesehen hat. Doch bekam ich nach einigen Tagen eine SMS. Ich habe sie ausgedruckt. Hier.“ Der Jüngere holte einen kleinen unscheinbaren Zettel hervor und übergab diesem Kid. Als der Rotschopf ihn berührte, war ihm schlecht, weil er eine Vorahnung hatte, was in diesem stehen würde. >Es ist 10 Jahre her, zu schade, dass du dich nicht offensivere gezeigt hast. Wie gerne hätte ich mit dir über die alten Zeiten gesprochen! Ich meine es ist ziemlich lange her und wir sind nicht gut auseinander gegangen. Aber weißt du was? Richte doch meinem geliebten Kid zuckersüße Grüße aus. Sag ihm, dass ich euch Beide vernichten werde, alles woran ihr glaubt und auch die, die ihr liebt. Es ist noch lange nicht vorbei. < „Ich weiß was du denkst, Kid. Aber das ist kein Scherz. Wir müssen wachsam sein.“ Kid konnte nicht anders. Er lass immer und immer wieder diese Sätze durch. Es waren nur wenige Wörter, die doch so viel bedeuteten. Jedes einzelne fraß sich in sein Gedächtnis. Sofort schweiften seine Gedanken wieder zu dem Traum von heute Morgen. Jetzt wusste er, wer sie dort erschossen hatte. Ihm wurde übel. „Kid?“ Eine ruhige Stimme drang durch sein Chaos im Kopf. „Kid!“ Mit verwirrtem Ausdruck im Gesicht, sah der Rotschopf seinen Freund vor sich an. Sollte er ihm von dem Traum erzählen? „Was hast du?“ Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Nichts. Denkst du er ist hier?“ „Ich weiß nicht ob er hier in Deutschland, ja überhaupt in Berlin ist. Vielleicht findet er uns auch nicht oder wollte uns nur Angst einjagen.“ „Ich habe geträumt, dass er jemanden vor meinen Augen tötet. Sie fiel in sich zusammen und sah mich aus ihren toten Augen an.“ Nun war auch Law verwirrt. „Wegen einem Traum bist du so außer Gefecht gesetzt? Kid, es war ein Traum, eine Verarbeitung deines Hirns, von dem, was du in letzter Zeit wahrgenommen hast.“ Nun sprach wieder der typische ruhige Arzt aus seinem Freund. Der Rothaarige wusste darauf nichts zu erwidern und sah stattdessen aus dem Fenster. Law hatte Recht. Er war doch kein Weichei, er würde mit allem fertig werden! „Wie dem auch sei. Ich will nochmal ins Alexa hinein. Willst du mitkommen?“ „Ich hoffe du willst mit mir keine Unterwäsche für dich und deinen Freund holen.“ Law verdrehte auf diese Antwort nur die Augen. „Ich bin nach wie vor nicht homosexuell und habe demnach auch keinen Freund. Nein, ich brauche noch eine Jacke.“ Kid nickte grinsend. Mit seinem Kumpel einkaufen zu gehen machte immer Spaß, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Mädels sie beide immer heiß fanden und es in der Vergangenheit schon die ein oder andere Situation ergab, wo Kid mit einer länger in der Umkleide blieb und Law sich um ihre Freundin gekümmert hatte. Nun standen sie beide im Laden und Law ist recht schnell in die Abteilung für Jacken verwunden. Kid hatte wenig Lust ihm zu folgen und schaute sich deswegen bei den T-Shirts um. Wie es der Zufall will, lag diese direkt neben der Unterwäscheabteilung für Frauen. Welche ein Missgeschick aber auch, dachte sich Kid grinsend. Er sah sich dennoch ein Shirt etwas genauer an. Es war ein langärmliches Poloshirt in grau mit weißem Kragen. Gerade sah er sich den Preis an und entschied für sich, es zu kaufen, als sein Blick auf eine Frau nicht weit vor ihm fiel. Seine Augen weiteten sich. Ohne daran zu denken, stieg in ihm das Gefühl von ihren auf seinen Lippen auf, wie weich die ihren waren, wie süß sie geschmeckt hatten. Kid schüttelte den Kopf. Er sollte diesen blöden Traum endlich vergessen! Er hing das Shirt weg und stellte sich direkt hinter Nami. Diese sah sich gerade einen ziemlich hübschen BH und den passenden Slip dazu an. Innerlich könnte er laut loslachen, weil er genau wusste, wie sich die junge Frau erschrecken wird, sobald er sie ansprach. Kid liebte es sie auf die Palme zu bringen und diese Situation schrie schon fest danach. Der Rotschopf legte ihr die Hände auf die Schultern und spürte, wie sie zusammen zuckte. In ihr Ohr flüsterte er: „Der würde wirklich wunderbar zu meiner Bettwäsche passen.“ Kapitel 5: feeling of faintness ------------------------------- Nami fuhr erschrocken zusammen, als sich starke Hände auf ihre Schultern legten. Doch als ihr dieser Duft, sein Duft, in die Nase stieg, war sie sofort wieder ruhiger. Dennoch drehte sie sich mit zuckender Augenbraue um und boxte ihn in den Magen, zumindest wollte sie es. Schnell fing er den Hieb ab und grinste sie nur süffisant an. „Du wechselst deine Bettwäsche sicherlich sooft wie deine Mädchen, also passt das nicht.“ „Ohh, jetzt bin ich aber geknickt. Du würdest sicherlich gut auf meinem Bett aussehen damit.“ „Hatten wir nicht vor einigen Tagen geklärt, dass du nichts mit deinen Mitarbeitern anfängst?“ „Vielleicht habe ich mich um entschieden in der Zeit, wo du nicht da warst.“ Sie schüttelte nur entnervt den Kopf. „Was machst du hier? Ich dachte ich hätte außerhalb der Arbeit meine Ruhe vor dir?“ „Na aber so redet man doch nicht mit seinem Lieblingschef. Aber wenn du es wissen willst, ich bin mit Law hier. Und du?“ Sie holte gerade Luft, als der junge Mann von neulich sich zu ihnen stellte. Ein Lächeln breitete sich nicht nur bei Nami auf den Lippen aus, auch bei ihm. Zu ihrer Überraschung, musste sie feststellen, dass er im hellen Licht nach besser aussah. Er hatte dunkle Haut und fast graue Augen, die sie amüsiert musterten. „Du bist Nami, richtig? Freut mich dich wiederzusehen.“ Er reichte ihr die Hand, welche sie freudig schüttelte. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Law.“ „Kid hat mir deine Grüße übermittelt.“ „Dann ist ja gut. Wenigstens etwas kann er.“ „Die Kleine hat Feuer, Kid.“ Law grinste seinen Freund nur an. Nami konnte deutlich sehen, wie der Rothaarige seinen Kumpel mit Blicken regelrecht umbrachte. Gerne hätte sie sich darüber noch mehr gefreut, doch musste sie auch weiter. Zumindest wollte sie, dass es so aussah. „Ok meine Herren, ich gehe dann mal. Bis später!“, sie lächelte zuckersüß und verließ den Laden sehr schnell. Die Unterwäsche hatte sie dabei wahllos an einen Kleiderständer gehangen. Das die beiden Männer ihr völlig verdutzt hinterhersahen, bekam sie nicht mehr mit. Die Oranghaarige war ziemlich froh ihrem Chef wieder entkommen zu sein. Seine Nähe war ihr einfach nur unangenehm und sie wollte dieses Gefühl loswerden. Weswegen sie entschied schon einiges für die Uni zu machen. Das Semester würde zwar erst in etwas mehr als sechs Wochen losgehen aber lieber fing sie eher mit der Vorbereitung an, als das später ein paar böse Überraschungen auf sie warteten. Deswegen hatte sie auch ihren Laptop mitgenommen und saß nun in einem gemütlichen Internetcafé in der Nähe des Alexanderplatzes. Sie hatte einen Sitzplatz auf einem gemütlichen Sofa in einer Ecke ergattern können und hatte es sich dort gemütlich gemacht. Schnell fuhr sie ihren Rechner hoch und war leicht entsetzt. Wie nicht anders zu erwarten war, warteten viele Mails auf ihre Aufmerksamkeit. Da sie noch kein Internet zu Hause hatte, konnte sie nur das Nötigste über Handy klären. Es verging eine Weile bis Nami endlich diese sortiert und auch schon den Großteil beantwortet hatte. Da viel ihr eine Nachricht auf, die sie bis dato noch nicht beachtet hatte. Sie war von Cavendish. „Was will er denn?“, sprach sie zu sich selber. Die Oranghaarige öffnete die Mail: Meine geliebte Nami, Ich muss seit längerem öfter an dich denken. Es gefällt mir nicht, dass du abgehauen bist und mich hier allein zurückgelassen hast. Ich würde mir sehr wünschen, wenn wir nochmal miteinander reden könnten und vielleicht es nochmal probieren. Ruf mich bitte an, ich möchte deine Stimme hören. Ich liebe dich dein Cavendish. < „So ein Idiot! Immer nur „ich, ich ich“ “, ihre Augenbraue zuckte wieder und sie war wirklich sauer auf diesen Kerl. „Ich hoffe du redest nicht von mir.“ „Was?“, perplex sah Nami in das Gesicht von Kid. Dieser hatte sich auf einem der gemütlichen Sessel gesetzt und sah sie belustigt an. „Hey Prinzessin. Du bist vorhin so davon gebraust, ich konnte mich gar nicht mit dir unterhalten.“ Der Schock fuhr langsam aus ihre Glieder und machte der Wut wieder Platz. „Was willst du dauernd von mir? Ich habe gerade zu tun.“, ja sie war angesäuert und wenn Kid sie so dämlich ansah, konnte sie ihm das auch gleich entgegen pfeffern. „Ohh, da ist aber jemand mit dem falschem Bein aufgestanden.“ „Ach, lass mich doch in Ruhe.“ Doch Der Rothaarige dachte nicht mal im Traum daran. Er griff sich eines ihrer Bücher und lass laut den Titel vor. „>Chemie für Einsteigerpokern bis der Arzt kommt<. Da es an diesen Tagen meist weniger zutun waren, arbeiteten nur die beiden Frauen und Sanji in der Bar. „Puhh…heute ist es echt anstrengend. Vielleicht wird unser Chef ja mal endlich fertig und kann uns helfen.“ Sie wischte sie theatralisch über die Stirn. Nami nickte nur zur Antwort. „Sag mal, was machst du nächsten Sonntagabend?“ Bonney wischte mittlerweile die Theke und sah nun erwartungsvoll die Oranghaarige an. „Bis jetzt noch nichts…?“, Nami wusste nicht, ob sie sich nicht schnell eine Ausreden einfallen lassen sollte, entschied sich aber dagegen. „Sehr gut! Dann kommst du mit!“ „Wohin?“ Nun war sie ziemlich verwirrt. „Hast du noch nicht davon gehört? Den Sonntag ist auf dem Tempelhofer Feld wieder ein riesiges Feuerwerk. Jedes Jahr ist das. Es ist wirklich ein tolles Fest. Die Anderen kommen auch alle.“ Nun war sie noch verwirrter. „Wegen eines Feuerwerkes soll ich mir den ganzen Abend die Beine in den Bauch stehen?“ Nami war noch nie ein Fan von Silvester gewesen, also warum sollte sie nun freiwillig auf so eine Veranstaltung gehen? „Das ist nicht nur irgendein Feuerwerk. Die machen es passend zur Musik. Letztes Jahr waren das zum Beispiel die Songs von two steps from hell >protectors of earth< und >never forget<, das war einfach nur fantastisch!“ Bonney schien in Erinnerungen zu schwelgen, weil sie ihre Unterarme auf die Theke gestützt hatte und verträumt den Raum mit den paar Gästen betrachtete. Nami schüttelte den Kopf. Für sie war es immer noch keine Begründung, dort hinzugehen. „Du könntest so auch alle kennenlernen.“, die Rosahaarige sah nun die nebenstehende Frau an. Dieses Argument war natürlich besser. Nami wusste, dass sie soziale Kontakte knüpfen musste, am besten aus verschiedenen Bereichen. Nochmal, dass sie nur von einer Person abhängig war, würde ihr das nicht passieren. Dennoch war sie neugierig, wenn ihre Kollegin mit allen meinte. „Wer wird denn da sein?“ Ein spitzbübisches Grinsen breitete sich auf Bonney´s Gesicht aus. Nami meinte mal gehört zu haben, dass ihre Kollegin eine ziemlich große Tratschtante sei. Nun sie würde sich überraschen lassen. „Du kennst die Partner von keinem von uns?“ Die junge Frau nickte nur zur Bestätigung, nahm eine Bestellung von einem Cocktail entgegen und bereitete dieses zu. Bonney stützte sich mit dem Rücken Richtung Innenraum an der Theke ab und fing munter an zu erzählen. „Sanji und seine Freundin Violet werden da sein. Ihn kennst du ja, er ist ein selbsternannter „Mr. Love“, aber ein wirklich korrekter Kerl. Seine Freundin ist eine russische Tänzerin und eine wirklich gute dazu. Wenn Kid hier einen Tanzabend hat oder sowas, ist sie immer hier. Vielleicht siehst du sie ja mal in Aktion. Zoro ist ein ziemlich heißer Kerl. Er hatte jedoch noch nie ne wirkliche Freundin und ich glaube deswegen stellt er sich so extrem doof an bei Tashigi. Sie studiert mit mir zusammen, jedoch auf die römische Geschichte fixiert, an der Fu Berlin. Keine Ahnung wo sie sich kennen gelernt haben, aber es hatte von Anfang an extrem geknistert. Nun bandeln sie an und ich hoffe, dass es bald mal was wird mit ihnen. Nun zu Law. Den kennst du ja schon und ja, er ist auch hot, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er auf unseren Ace steht, was man ihm nicht verübeln kann.“ Nami hatte den Cocktail der Frau übergeben, die ihn bestellt hatte und sah nun Bonney geschockt an. „Was?!“ Diese grinste nur wissend. „Ja, ich weiß es ist schade für uns Frauen. Aber Ace ist schwul. Er ist seit einer Ewigkeit mit Marco zusammen, glaube nun schon vier Jahre.“ Nami schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber Law doch nicht?“, sie konnte sich deutlich an seine Blicke erinnern. „Das weiß keiner so richtig, folgere mal er auch nicht. Ich aber denke, dass er schon auf Frauen steht, aber bei Ace scheint das anders zu sein. Irgendwie scheint unser Grinsekönig ihn anzuziehen. Der bekommt es natürlich nicht mit, sehr wohl aber sein Freund. Und Marco gefällt das überhaupt nicht, will aber Ace keinen Kontaktverbot oder dergleichen aussprechen, was auch ziemlich dumm von ihm wäre. Das könnte nur nach hinten losgehen. Ace ist kein Freund davon, wenn man ihm Grenzen aufzieht.“ Die Oranghaarige war ziemlich geschockt von den ganzen Neuigkeiten. Aber im Endeffekt, war es ihr egal, auf welches Geschlecht ihre Mitmenschen standen. „Wo Ace hingeht, kommt meist noch sein kleiner Bruder und dessen Freundin mit. Ruffy und Vivi wirst du lieben, sie sind beide einfach nur toll und der Inbegriff eines Perfekten Pärchens. Ok, dann kommen noch ich, mein Freund und du mit. Er heißt übrigens Pauly und arbeitet bei einem Möbelhersteller.“ Da musste Nami sofort an den bekanntesten Möbelhersteller aus Schweden denken und ihr fiel auch ein, dass sie dringend etwas für ihre Wohnung kaufen musste. „Da bringt du mich auf Gedanken. In welchem Ikea arbeitet er denn? Ich muss nämlich noch viele Möbel kaufen.“ Bonney lachte, als sie den Cocktail für einen weiteren Gast zubereitete, diesen übergab und zwei Euro Trinkgeld einstecken konnte. „Pauly stellt Möbel in seiner Firma selbst her. Du gibst ihm deine Maße und eventuell noch ein Foto, wo das Teil hinsoll und er zimmert dir dann das, was du haben willst. Wir sind vor einem Jahr zusammen gezogen und er hat fast alle Möbel selbst hergestellt. Das ist echt toll und durch seine Arbeit hat er einen perfekten Body.“, verliebt sah Bonney wieder in die Bar. Nami schüttete daraufhin nur grinsend den Kopf. Auch wenn sie kein Freund von Feuerwerk und überhaupt Festen war, so würde es dennoch ein lustiger Abend werden, vor allem weil Kid nicht mitkommen würde. „Ok, ich werde mir dieses Spektakel ansehen.“ Bonney fiel ihr grinsend um den Hals. „Sehr gut!“ „Was ist gut?“ Oh nein! Sie spürte seine Präsenz direkt hinter ihnen. „Hey Chef. Nami kommt nächsten Sonntag mit zum Fest beim Tempelhofer Feld. Das wird echt lustig. Achja, nächsten Dienstag fahren wir noch zu Sanji und Violett, da gibt’s dann ordentlich was zu futtern alla russische Küche! Da kommst du natürlich dann auch mit.“ Bonney grinste vor sich hin, als sie einen weiteren Drink zubereitete, doch davon bekam Nami nicht allzu viel mit. Sie starrte vor sich hin und versuchte ihren Atem zu beruhigen. „So so, die kleine Prinzessin mischt sich unters Volk?“ Er stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen und Grinsen neben sie. Leider konnte Nami nicht einfach wie heute Vormittag abhauen. Trotzig hob sie deswegen ihr Kinn und sah Kid direkt an. „Ja und ich werde meinen Spaß da haben.“ Kid grinste nur weiter. „Oh davon werde ich mich selbst überzeugen.“ Die Oranghaarige sah ihren Chef geschockt an. „Du kommst mit? Das wird ja immer besser! Kannst du Pauly und mich dann abholen?“ Am liebsten wäre Nami der Rosahaarigen an die Gurgel gegangen. „Ich hole euch um 18 Uhr ab. Gegen halb Sieben sind wir dann bei dir, Prinzessin.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ der Rothaarige die beiden Mädels. Nami sah ihn fassungslos hinterher. Dieser aufgeblasene Kerl! Warum kann er nicht einfach mal weg bleiben! Sie spürte, wie ihr Temperament mit ihr durchzugehen schien, weswegen sie versuchte ruhig zu atmen. „Der hat es dir angetan? Oh nein, Kid ist kein leichter Charakter. Aber wenn es was mit euch wird, bist du seine erste Freundin. Wie aufregend!“ Bonney stellte ein abgetrocknetes Glas zu den Anderen. Nun sahen die Rosahaarige zwei ziemlich verwirrte haselnussbraune Augen an. „Was?“ Bonney kicherte. „Na du stehst doch auf Kid, dass sieht man doch!“ Nun war Nami noch verwirrter. „Auf diesen aufgeblasenen Gockel? Quatsch nicht! Der ist mir viel zu anstrengend, außerdem ist er ein Weiberheld.“ „Die Ausreden hast du dir ja gut zu Recht gelegt. Aber ich denke dennoch, dass du ihn ziemlich magst. Du schaust ihm immer auf eine gewisse Art und Weise an und wenn er weggeht hast du auch einen komischen Blick drauf.“ Nami schüttelte den Kopf. Was redete die andere Frau da nur? Kid war ein Kerl der mit Frauen spielte und auf sowas hatte sie keine Lust. Sicherlich, war er anziehend und roch gut und hatte ein niedliches Grübchen beim Lächeln auf der linken Wange und seine Blicke waren wissend und fordernd und ... Fuck! Sie hatte sich anscheinend wirklich etwas in ihn verguckt. Doch sie wollte dies Bonney nicht auf die Nase binden. Stattdessen fiel ihr etwas von dem gerade Gesagtem auf. „Er hatte noch nie eine Freundin?“ Bonney schüttelte nur den Kopf. „Er hatte schon viele Mädels in der Kiste, aber keine von denen durfte über Nacht bleiben. Nachdem Sex mussten sie alle gehen.“ „Woher willst du das wissen, hattest du mal was mit ihm?“ Ein leichter Schmerz war in ihrem Magen zu spüren bei dem Gedanken, das Kid und Bonney eine gemeinsame Vergangenheit haben. Doch zu ihrer Erleichterung lachte die Rosahaarige auf. „Niemals! Für nichts in der Welt! Er ist absolut nicht mein Typ. Law hatte es mir einmal erzählt. Er meinte, dass es eine Art Schutz vom Chef ist. Aber keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Nur wenn du was von ihm willst, mach dir keine Hoffnung, dass, wenn ihr in der Kiste wart, es ihm etwas bedeuten wird.“ Nun war Nami auf der einen Seite erleichtert, dennoch gefiel ihr das Gesagte nicht. Eine Schutzfunktion? Sie war schon immer ziemlich neugierig gewesen und sie nahm sich vor, herauszufinden warum Kid anscheinend so wenig von Frauen hielt. „Ok. Willst du zuerst deine Pause oder soll ich gehen? Mir ist das egal.“ Bonney riss sie aus ihren Gedanken. „Ähm, geh du ruhig erst. Ich habe noch keinen Hunger.“ Nach einer guten Stunde war Nami auch in der Pause. Sie saß hinter der Bar in einem bequemen Sessel und betrachtete die Spree. Heute war eine Vollmondnacht und dieser spiegelte sich im Wasser. Dieser kleine Bereich war komplett mit Sand ausgelegt und an einigen Stellen standen auch typische Sträucher vom Strand, es gab sogar zwei große Palmen. Nami musste gestehen, dass es wirklich schön hier aussah. Sie hatte erfahren, dass das Café zum Teil hinter und in der Bar geplant war. Es würde sicherlich toll werden. Die Geräusche von Schritten rissen sie aus ihren Gedanken. „Schön, dass du auch gerade Pause machst.“ Leicht genervt seufzte sie aus. Warum immer ich?! Kid setzte sich neben ihren Sessel in einen eigenen, streckte seine langen Beine aus und lehnte den Kopf an die Lehne. Seine Augen waren geschlossen und seine Lippen leicht geöffnet. Sofort spürte Nami einen angenehmen Druck in der Magengegend. Doch sie schüttelte den Kopf um dieses Gefühl zu vertreiben. „Du starrst mich an.“ Die Oranghaarige spürte wie sie rot wurde und wandte den Blick ab. „Bild dir nichts ein.“ Nur ein Lachen war seine Antwort. „Du musst mich nicht abholen. Mit Bahn fahre ich gerade mal 15 Minuten zum Feld.“ „Als du das letzte Mal mit den Öffentlichen fahren wolltest, waren da ein paar ziemlich spitze Kerle. Soweit ich kann hole ich dich ab sofort immer ab. Ende der Diskussion.“ Nami sah ihn nun geschockt und sauer an. „Was bildest du dir eigentlich ein? Ich bin nicht dein Besitz!“ Doch Kid wurde nicht sauer, stattdessen grinste er sie nur zuckersüß an. „Ich bilde mir ein, dass ich dich schwach mache. Und nein, mein Besitz bist du nicht. Noch nicht.“ Das wurde Nami zu bunt. Ziemlich genervt stand sie auf. „Du bist echt ein Idiot!“ Schnellen Schrittes ging sie wieder hinein um weiter zu arbeiten. Er ist echt ein Arsch! Pah! In sowas werde ich mich niemals verlieben! Nie, nie , nie! Noch nicht sein Besitz? Will der mich verarschen?! Und schwach macht der mich nicht, eher sauer! Ihr Enthusiasmus blieb nicht unbemerkt. „Was los, Nami? Ich denke mal das Glas hat dir nichts getan...?“ Die Angesprochene blickte erschrocken hoch. „Es tut mir leid.“ Sie spürte eine zarte Hand auf ihrer Schulter. „Schon ok. Er bringt uns alle auf die Palme. Aber ärgere dich nicht weiter.“ Da sie nur zu dritt diesen Abend waren, arbeitet Nami Ausnahmsweise etwas länger. Es war nun schon gegen vier Uhr in der Früh und die letzten Gäste verließen gerade die Bar. Sanji hatte soweit auch schon aufgeräumt und die Mädchen waren auch fast fertig mit ihrer Arbeit. Nami hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, weil sie ihren Chef beleidigt hatte. Sie wusste, dass sie es nicht hätte sagen dürfen, aber er brachte sie halt immer auf die Palme. Die junge Frau seufzte laut aus als sie gerade den Boden wischte. Ich muss mich bei ihm entschuldigen... „Hey Bonney, ist unser Chef noch da?“ Die Rosahaarige sah sie zuerst verwundert und dann anzüglich grinsend an. „Ich glaube er ist allein im Büro und hockt über irgendwelche Berechnungen. Kannst ja mal zu ihm gehen.“ Zum Schluss zwinkerte sie Nami noch zu. Diese schüttelte nur den Kopf, sollte Bonney doch denken, was sie wollte. Vor der Bürotür hielt sie an, atmete noch einmal tief durch, richtete die Haare und Klamotten und klopfte zaghaft an die Tür. „Herein!“, kam auch gleich die Aufforderung. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat ein. Kid saß rechts von der Eingangstür an einem ziemlich großen Schreibtisch und hatte sehr viele Dokumente vor sich zu liegen. Als die junge Frau eintrat, bemerkt sie, dass er sie noch nicht angesehen hatte. Er studierte noch weiter, als er sie ansprach. „Was gibt’s?“ „Ich…ähm…ich wollte mich entschuldigen.“, Nami flüsterte fast, beschämt sah sie auf den Boden vor sich. „Prinzessin? Was willst du hier?“, er schien endlich aufgeschaut zu haben, doch traute Nami sich nicht ihn anzusehen. „Ich wollte mich für das Gesagte von vorhin entschuldigen. Ich hätte das nicht sagen dürfen.“ Sie hörte, wie der Stuhl zurückgeschoben wurde und dann seine Schritte auf sie zu. Direkt vor ihr blieb er stehen. „Das ich ein Idiot bin? Ach Prinzessin. Frauen haben mir schon weiß Gott schlimmere Dinge an den Kopf geworfen.“ Nun hob den Kopf und sah in sein breites Grinsen. Er war ihr nah, so nah, dass sie deutlich seinen Duft einatmen konnte. „Dennoch. Ich bin eine Angestellte von dir und darf sowas einfach nicht sagen. Bitte werfe mich nicht raus.“ Er sah sie weiter grinsend an. „Nur wenn du morgen mit mir Essen gehst.“ Nami war perplex. „Das hatten wir doch schon ausgemacht.“ „Schon, aber nicht wann und wo du hinmöchtest. Also?“ „Wo ich hinmöchte?“ Er nickte. „Du suchst das Restaurant aus, ich bezahle.“ „Nein, jeder bezahlt sein Essen selber.“ „Das klären wir morgen, wenn ich dich abhole. Also?“ Nami wusste, dass sie erstmal nicht gewinnen konnte. „Okay. Der Grieche hier um die Ecke soll gut sein.“ „Gut, dann morgen 19 Uhr bin ich unten bei dir.“ „Kid, das wäre Schwachsinn. Ich fahre mit der Bahn oder aus dem Essen wird nichts.“ Nami hatte eindeutig nicht vor, wieder klein bei zu geben. Sie stand auf der gleichen Stufe wie er und niemals unter ihm. Er sollte auch nicht denken, dass sie ein kleines Püppchen war, welches er nach Belieben rumkommandieren könnte. Nein. Sie war eine junge, attraktive und selbstständige junge Frau und dass sollte er endlich verstehen. „Na gut. Dieses eine Mal noch.“ Er grinste sie nur wieder auf seine typische Art und Weise an. Nami nickte und verließ dann sehr zügig sein Büro. Kapitel 6: I´m a bad boy ------------------------ „Alter, was ist los?“ Kid saß mit seinem Kumpel Law in dessen Wohnung. Der Rotschopf ist gleich am frühen Morgen hierhergekommen und hockte nun wie ein begossener Pudel auf dem Sofa, ein verschlafener Law sah ihn mittlerweile ziemlich genervt an. Auf die Frage hin, brummte Kid nur wieder etwas Unverständliches. „Ich habe kein Problem damit, dass du herkommst, aber dann sag was los ist und schweige mich nicht an! Ich habe wirklich noch viel zu tun und keinen Bock auf deinen Kindergarten.“ Der Rotschopf lehnte sich daraufhin nur zurück und schloss die Augen. Ja, was machte er hier? Was sollte es bringen und woher kam dieses Merkwürdige Gefühl in ihm? Er wusste es nicht. Das Einzige was er wusste war, das ein unbekanntes Gefühl in seinem Magen seit gestern da war. Seitdem die Kleine Oranghaarige in seinem Büro war, seitdem sie ihn angegrinst hatte. Dieses Gefühl, wenn er daran dachte, nahm zu und er würde es sogar als angenehm abstempeln, wenn da nicht eine Stimme in seinem Kopf wäre. Diese sagte, dass es absolut nicht in Ordnung ist und das Gefühl nur Ärger bedeutete. Kid seufzte laut aus. „Seit dem du die Kleine kennst, bist du noch anstrengender.“ Wunderpunkt. Blitzschnell erhob sich Kid und griff nach Law. An dessen Hemdkragen zog er diesen ganz nah zu sich. Mit wütend funkelnden Augen sah Kid auf den Schwarzhaarigen herab. „Alter, höre auf mit deinem Gesabbel, dass die mich verändern würde. Das habe ich dir schon gestern gesagt.“ Law spürte, wie sehr sein Kumpel vor Wut zitterte. „Wenn du dich so über eine kleine Bemerkung aufregst, scheint sie wahr zu sein.“ Law provozierte gerne, sehr gerne. „Noch ein Wort und du wirst in dein eigenes Krankenhaus als Patient eingeliefert.“, knurrte ihn daraufhin nur der Rothaarige entgegen. „Jeder Schlag wird dir mehr wehtun als mir. Jeder einzelne wird dir zeigen, dass ich Recht habe. Schlag ruhig zu.“ Der Schwarzhaarige sah förmlich wie der Geduldsfaden riss. Kid hob die Faust und drückte diese jedoch nur in Law´s Wange. „Ich prügle mich nicht mehr mit Schwächlingen.“ Der Rothaarige ließ seinen Kumpel einfach los und ging. Er war sauer, sehr sauer, weswegen er beschloss ohne Umwege zu sein Fitnesscenter zu gehen. Kid brauchte Ablenkung und wenn er Glück hatte wäre ein Idiot da, den er im Ring fertig machen könnte. Jeder Schlag war eine Perfektion, dass wusste Kid. Er zielte immer wieder auf die gleiche Stelle des Boxsackes. Die Härte der Schläge spürte er deutlich in seinem Körper wiederhallen, doch ihm war es egal, ob er sich selbst verstümmelte. Diese Wut in seinem Inneren wurde dadurch nur noch mehr entfacht. Kid wusste nicht genau, wann diese da war, es interessierte ihn auch nicht. Er hatte nur den Wunsch irgendetwas zu zerstören. „Deine Schläge waren auch schon mal besser, Kido.“ Da war ein Opfer wohl gefunden. „Du kannst sie dir ja in einem Kickboxkampf genauer ansehen, Bruno.“ Der Mann mit den schwarzen kurzen Haare und den ebenfalls schwarzen Augen sah ihn nur von oben herab an. „Du willst wohl wieder verprügelt werden, na dann aufgehst!“ Kid grinste. Er würde Bruno fertig machen, sodass dieser nicht mehr geradeaus schauen könnte. Sein Magen hüpfte vor Aufregung. Sie stellten sich gegenüber, Lucci hatte sich als Schiedsrichter angeboten und gab nun den Kampf frei. Kid hatte schon oft gegen Bruno gekämpft und ihre Kämpfe waren meist in einem Unentschieden auseinander gegangen. Dennoch hatte der Rotschopf heute genug Kraft in sich, dass er diesen aufgeblasenen Kerl fertig machen kann, dass wusste er. Kid deutete einen Front-Kick an und Bruno ging voll drauf ein, so wie immer. Der wird es nie lernen. Kurz vor einem Treffen drehte sich der Rotschopf aber soweit und ließ mit voller Wucht einen Side-Kick auf die Niere des Gegners los. Kid spürte, wie Bruno kurz die Luft wegblieb, doch das war ihm egal. Der Rothaarige schnellte wieder vorwärts und vollzog einen fast schon perfekten Roundhouse-Kick. Diese traf den Gegner auch genau an der richtigen Stelle. Leicht taumelnd ging Bruno ein paar Schritte zurück. Mit so einer starken Eröffnung des Kampfes hatte er nicht gerechnet. „Du legst ganz schön an Tempo vor. Mal sehen wie lange du das durchhältst.“ Kid antwortete daraufhin nichts, ging stattdessen wieder auf Bruno zu, doch nun legte dieser los. Zuerst führte der Schwarzhaarige ein paar recht leichte Fronthand´s aus, doch dann ging es zur Sache. Bruno drehte sich blitzschnell und führte einen Hell-Kick durch, gefolgt von einem Back-Kick und vollendet von einem Hook-Kick. Kid hatte ganz schön zu knabbern, diese abzuwehren, doch bei dem letzten Kick misslang ihm dies. Hart traf ihn der Kick und er ging kurz einen Schritt zurück. Doch anstatt dies Kid zu gewähren, griff Bruno weiter an. Der Rotschopf hielt sich seinen Gegner aber mit einem Front-Kick vom Leib und ging stattdessen wieder auf Angriff. So ging dies ganze fünf Runden und keiner der Beiden gab auch nur im Ansatz nach. „Gib endlich auf, Kido. Du schnaufst wie ein Wallach.“ Darüber konnte der Angesprochene nur müde lächeln. „Wenn dann bin ich ein Hengst, frag deine Frau. Die wird es dir bestätigen.“ „Meine Frau spielt in einer viel höheren Liga als du, Abschaum.“ Diese Aussage brachte das Fass wieder zum Überlaufen. Kid sah rot und ging voll auf Bruno los, warf ihm so ziemlich jeden Schlag und Kick entgegen, den erkannte und beendete den Kampf schließlich mit einem harten Axe-Kick. Bruno schlug auf die Matte des Ringes auf und blieb liegen. Kid hatte ihn genau an der richtigen Stelle getroffen, dass sein Kontrahent ohnmächtig wurde. Mit sich zufrieden, ging er aus dem Ring. „Hey Kid, musste das sein?“, Lucci ging zu dem anderen Schwarzhaarigen und versuchte diesen wach zu bekommen, vergeblich. „Er hatte es provoziert. Ich geh duschen.“ Das warme Duschwasser lief seinen Körper entlang. Eigentlich hätte ihn das entspannen sollen, doch das tat es nicht. Diese unbändige Wut war noch immer da. Wo kam diese nur her? Er wusste es nicht und er wusste auch nicht, wie er sie abstellen sollte. In Gedankenversunken hörte Kid nicht, wie die Tür zu den Duschräumen geöffnet wurde, er spürte nur mit einem Mal zierliche Hände auf seinen Rücken. Schnell drehte er sich um, griff nach den Händen und drückte die Person gegen die nächste Wand. Leicht überrascht sah er, dass es sich um eine junge Frau mit langen grünen Haaren und hellbraunen Augen handelte. Sie war nackt, was ihn nicht störte, aber doch leicht verwunderte. Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie von oben herab an. „Der Kampf war ganz schön hart gerade. Bist du in allen Lebenslagen so?“ Kid grinste sein typisches sadistisches Grinsen und ohne ein weiteres Wort nahm er diese fremde Frau hart in dem Duschraum. Er achtete nicht auf ihre Wünsche oder dergleichen, sondern nahm sich einfach das, worauf er Lust hatte, alles andere war ihm egal. Als er seinen Höhepunkt erlebt hatte, ließ er einfach von ihr ab. Ihren hatte sie schon vor längerer Zeit gehabt, doch das war ihm egal gewesen, ihm ging es nur um seine Befriedigung. Erschöpft sank die junge Frau, deren Namen er immer noch nicht wusste, an der Wand zusammen. „Das war wirklich brutal. Ich heiße übrigens …“ „Interessiert mich nicht. Ich brauchte dich nur zum ficken, jetzt hau ab.“ „Was? Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ Sie stand nun ziemlich empört wieder auf und funkelte Kid böse an. „Bla bla bla. Erzähl das irgendjemandem denn es interessiert und geh.“ Er machte eine abwertende Handbewegung und zog sich noch sein Shirt über. „Du bist echt ein Arsch.“, die junge Frau stürmte an ihm vorbei, was Kid jedoch nicht interessierte. Er zog sich weiter an und verstaute die restlichen Klamotten in seiner Tasche und verließ dann die Umkleidekabine und das Center. Ihn interessierte nicht, ob die Frau noch da oder ob Bruno wieder wach war. Jetzt wollte er etwas essen. Essen! Ich bin mit ihr Verabredet! Sofort tauchte ihr Anblick vor seinem Inneren auf und auch augenblicklich dieses Gefühl in seinem Magen. Er könnte kotzen. Was war nur los mit ihm! Kid sah auf seine Handy Uhr und stellte fest, dass es gerade Mal um zwei war. Was sollte er noch machen? Sollte er wirklich mit ihr zu Abendessen? Warum wollte er das eigentlich unbedingt? Was erhoffte er sich davon? Du bist ein Trottel. Du weißt ganz genau, warum du mit ihr ausgehen möchtest, aber es geht einfach nicht. Treff dich stattdessen mit Boa und vergiss son scheiß Gefühl endlich. Das vergeht alles! Kid lief zu seinem Auto und erkannte, dass eine ziemlich bekannte Person dort stand. „Was willst du hier?“, knurrte er dieser entgegen. „Ich dachte, dass nach etwas Training und Sex bei dir die Laune langsam gestiegen ist, Fehlanzeige.“ Kid ging auf keine Bemerkung von Law ein. „Geh von meinem Auto weg, ich will los.“ „Wohin?“ Die Wut nahm fast wieder überhand von ihm. „Das geht dich einen Scheiß an!“ Sein Kumpel grinste ihn nur an. „Alles gut, mein Großer. Lass uns Essen gehen. Ich bezahle.“ Law klopfte Kid auf die Schulter und ging dann an ihm vorbei in die Richtung wo sich ein ziemlich leckeres Restaurant befand. Dieses war nur knapp zweihundert Meter entfernt und spezialisiert auf italienische Köstlichkeiten. Kid war immer noch sauer, dennoch nahm er die Einladung an. Schon allein aus dem Grund, dass Law bezahlte. In dem Restaurant angekommen, suchten sich die Männer einen Tisch am Fenster und bestellten sich jeder eines ihrer liebsten italienischen Gerichte. Bei Law war dies eine mediterrane Pasta, eine Pfanne mit Gemüse und Ziegenkäse dazu leckere Gnocchi. Kid hingegen liebte eine deftige Barbecue Pizza. Nachdem sie bestellt hatten, ergriff auch gleich der Schwarzhaarige das Wort. „Also, was ist los mit dir?“ Jedoch hatte Kid keine Lust zu antworten. Genervt seufzte Law wieder aus. „Du bist echt anstrengend. Wir kennen uns jetzt schon zwanzig Jahre und eigentlich hatten wir immer ein gutes Verhältnis, warum nun nicht mehr?“ „Jetzt wirst du sentimental und ruheselig. Wir sind immer noch Kumpels.“ „Du wolltest mich heute Morgen verprügeln!“ Kid grinste nur schief. „Quatsch.“ Daraufhin massierte sich Law die Schläfen. Kid konnte wirklich anstrengend sein wenn er wollte. Dennoch hatte Law das Gewissen in seinem Kumpel erweckt. „Ich wollte dir nicht wehtun, dass weißt du oder?“ Der Schwarzhaarige war immer wieder geschockt, wenn Kid so war wie gerade. „Nein. Aber dann sag was los ist.“ „Du gibst keine Ruhe oder?“ „Du hast es erfasst. Ich habe einen eisernen Willen.“ „Ach lass mich doch. Da fällt mir ein, woher wusstest du, dass ich heute in der Umkleidekabine Damenbesuch hatte?“ Law grinste wissend. „Sie hatte dich bei deinem Kampf beobachtet, genau wie ich. Irgendwann hatte sie mich angesprochen, ob ich dich kenne und dergleichen. Als sie mich fragte, ob du solo bist, verneinte ich. Daraufhin grinste sie nur und meinte ob ich es schlimm finden würde, wenn sie zu dir unter die Dusche geht.“ Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „Mir war das ziemlich egal, dachte ja, dass sie dich etwas runterbringt. Da hatte ich mich ja wohl geirrt.“ „Es war nicht schlecht aber auch nicht gut.“ „Kid, darüber will ich nicht reden. Sag einfach, was dich bedrückt.“ „Keine Ahnung warum ich heute Morgen bei dir war. Ich wollte irgendwie ein wenig Ablenkung. Die ganze Zeit geht mir die Kleine nicht aus dem Kopf und dann musste ich heute schon wieder von ihr träumen! Das geht mir sowas von auf den Sack! Ich habe keine Peilung, was mit mir los ist. Nur spüre ich son scheiß Gefühl in mir, was ich nicht kenne und das wiederum macht mich einfach nur sauer und lässt mich durchdrehen. Ich könnte alles zu Kleinholz verarbeiten!“ Law grinste nur wissend vor sich hin. Er wollte seinem Kumpel daraufhin etwas antworten, doch wurden sie von dem Kellner unterbrochen, der ihnen das Essen brachte. Nachdem sie gegessen hatten, ergriff der Schwarzhaarige wieder das Wort. „Du hast wirklich keine Ahnung, warum du so fühlst?“ „Wenn du dich wieder lustig machst, werde ich noch unangenehmer.“, knurrte Kid daraufhin nur. Law grinste ihn an. „Kid, ich werde dir nicht sagen, was das zu bedeuten hat. Vielleicht solltest du mit der Kleinen einfach mehr Zeit verbringen? Von welchem Mädchen reden wir eigentlich? Nami?“ Geschockt sah Kid seinen Kumpel an. Warum traf dieser Typ gleich voll ins Schwarze? „Woher weißt du das?“ „Ich kann es dir ansehen.“ „Ach hör doch auf. Nun nervst du wirklich. Ich gehe!“ Der Rotschopf stand auf, ging jedoch noch nicht. „Sie ist eine Mitarbeiterin, mehr als ein geschäftliches Verhältnis wird da nicht sein. Wir sehen uns.“ Kid war nun wieder in seine Wohnung und sah etwas hilflos seinen Kleiderschrank an. Was sollte er nur anziehen? Es war ein warmer Sommertag, aber doch recht windig. Vor allem welche Farbe? Ein knalliges Rot sowie seine Haare? Genervt fuhr er sich durch seine Mähne und ließ sich aufs Bett fallen. Mr. Kuma beobachtete sein Herrchen dabei argwöhnisch. Warum waren Menschen nur so komisch? Genervt wischte er sich noch über die Augen und sah dann auf den Wecker auf seinem Nachschrank. In einer Stunde ist es soweit… Kid setzte sich wieder auf. Was mache ich hier eigentlich? Es ist doch nur ein Essen unter Bekannten, unter Mitarbeitern. Warum mache ich mir Gedanken über meine Kleidung?! Der Rothaarige entschied sich schlussendlich für eine dunkelblaue Jeans, schwarze Schnürstiefel, ein ebenfalls dunkelblaues Hemd mit weißem Kragen und ein dunkles Jackett. Seine Haare gelte er sich wie jeden Tag. Als sich Kid im Spiegel betrachtete, fühlte er sich wie immer unwiderstehlich. Es war nun zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit und Kid stand nervös vor dem Restaurant. Law hatte ihm kurz vor der Abfahrt noch eine SMS geschrieben. >Frauen stehen auf kleine Geschenke. Bringe ihr etwas mit. Keine Blumen oder Schokolade! Das ist zu abgedroschen. ;)< Natürlich hasste Kid es, wenn er Befehle erhielt. Jedoch hielt er dennoch an einem kleinen Laden an. Nur war er absolut nicht der Kenner und griff das Erstbeste. Dies stellte sich als ein Armband mit kleinen Anhängern heraus. Er seufzte genervt aus. Warum sollte er ihr überhaupt etwas mitbringen? Wozu? Er wusste es nicht. Er tastete nach der kleinen Verpackung in seinem Jackett und grinste vor sich hin. Dennoch tat es gut, ihr etwas zu schenken. Kid blickte sich um und als er in Richtung Bahnstation sah erkannte er sie schon von weitem und sofort fiel ihm sein erster Traum von der Oranghaarigen ein. Leichte Panik machte sich in ihm breit. Würde sie gleich getötet werden? Es war ein Traum, du Flachpfeife! Er schüttelte den Kopf und grinste nur, als sie auf ihn zulief. Sie hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug eine weiße, enge Hose. Ebenfalls weiße hohe Schuhe und ein gelbes lockeres Oberteil ohne Ärmel. Die passende Schultertasche war auch weiß mit hellen Verzierungen. Kid musste gestehen, dass sie hübsch aussah. Wie eigentlich immer. Reiß dich zusammen! Sie blieb vor ihm stehen und sah ihn an. „Du hast es ja doch geschafft, Prinzessin.“ Sie grinste ihn keck an. „Ich bin immer noch keine Püppi, Kid.“ „Vielleicht ja schon. Komm, gehen wir rein. Ich hoffe du hast Hunger.“ „Und wie! Bonney, die anderen Mädels und ich waren heute shoppen. Das war anstrengend.“ Kid hielt Nami die Tür auf und sie gingen auf einem Tisch im hinteren Bereich zu. Dort zog er ihr den Stuhl zu Recht und hing sein Jackett danach an den Hacken neben ihnen auf. Etwas verwundert sah Nami ihn an. „Du kannst zuvorkommend sein?“ „Ich habe dich schon nach Hause gebracht und dir beim Lernen geholfen.“ „Ich dachte immer, dass du nur so… naja egal.“ Der Kellner kam und Kid entging absolut nicht, dass er sie anschmachtete. Er kannte ihn. Sein Name war Thatch und er konnte ihn absolut nicht leiden. „Hast du schon gewählt, meine Hübsche?“ Nami kicherte und in Kid sammelte sich wieder diese Wut. „Ja, wir würden gerne einen guten Wein als Aperitif haben wollen. Den Rest sagen wir dir gleich.“ Thatch sah ihn eingeschüchtert an, nickte und ging dann. „Warum bist du so unhöflich?“ „Prinzessin, sag mir nicht, dass du auf solch halben Portionen stehst.“ „Und wenn, dass würde dich nichts angehen!“ Na toll, da waren sie gerade mal ein paar Minuten zusammen und schon streiten sie sich. Das wollte Kid nicht. Er wollte sie lachen sehen, frech und ungestüm, temperamentvoll und lustig. „Ok, dann lasse ich dir den Freiraum.“ Er wandte sich seiner Karte zu und bemerkte nicht den perplexen Blick von Nami. Nachdem Thatch ihnen das Getränk gebracht und die Bestellung des Essens entgegengenommen hatte, legte sich das Schweigen über ihnen. Kid war das ziemlich unangenehm, doch wusste er nicht, was er sagen sollte. Seit wann fehlt dir die Sprache! Doch Nami half ihm. „Was möchtest du denn mit mir besprechen? Bonney meinte, dass du mit jedem Mitarbeiter Essen gehst. Um denjenigen kennenzulernen.“ Er nickte. „Das stimmt. Ich finde auch wenn die meisten Leute bei mir nur einen Nebenjob ableisten, so sollte dennoch das Verhältnis gut sein. Was erhoffst du dir von dem Job?“ „Ich will mir eigentlich nur etwas Geld dazuverdienen. Ich habe zwar schon einiges auf meinem Sparbuch, dennoch will ich viel reisen und auch meine Schwester und meine Mutter oft besuchen, dafür brauche ich das.“ „Wo warst du denn noch nicht und willst unbedingt einmal hinreisen?“ „Nach Neuseeland und Grönland.“ „Zwei ziemlich unterschiedliche Länder.“ Nami grinste. „Das stimmt. Aber ich bin ja auch noch jung und ich will so viel von der Welt sehen wie es nur geht.“ „Das kann ich verstehen.“ „Was sind deine Hobbys? Und Frauen und sowas zählt nicht.“ „Hey das ist gemein.“ Sie lachten beide und Kid fühlte sich das erste Mal heute nicht wutzerfressen oder absolut nicht befriedigt. Er fühlte sich eher wohl und ausgeglichen. Konnte es wirklich nur an ihr liegen? „Ich betreibe sehr gerne Kraftsport und wenn es die Zeit zulässt, jogge ich gerne oder fahre mit dem Fahrrad durch die Gegend.“ „Dein Ernst? Ich hätte nicht gedacht, dass du so sportlich sein kannst.“ „Dieser Traumkörper ist harte Arbeit, Prinzessin.“ Wieder fingen sie an zu lachen. Kid fand es sehr angenehm und der ganze Abend war in seinen Augen toll. Selten hatte er solche Abende gehabt, wo alles stimmig war. Die Wut war auch wie verflogen und ließ einem anderen, warmen Gefühl Platz. Er konnte es immer noch nicht benennen, aber ihm war es irgendwie angenehm. Sie standen nun vor dem Gleis. Es war nicht kalt, dennoch zitterte Nami leicht. Kid grinste. Er legte ihr seine Jacke über die Schultern. Perplex sah Nami ihn an. „Dann ist dir aber kalt.“ Der Rotschopf schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Ich bin gleich im Auto und habe da eine Heizung. Ich kann dich auch nach Hause fahren.“ Daraufhin schüttelte die junge Frau nur energisch den Kopf. „Nein. Ich fahre selber. Da kommt auch schon meine Bahn. Wir sehen uns morgen auf Arbeit!“ Sie umarmte ihn kurz und Kid spürte deutlich, wie sein Herz kurz aussetzte. Nami drehte sich um und ging in den Zug. Kid grinste sie noch an und winkte als der Zug losfuhr. Das Summen seines Handys riss ihn aus der Starre. >Wie herzzerreißend. Die Kleine ist wirklich süß. Du solltest auf sie aufpassen, nicht das ihr ein Unglück geschieht. A.< Geschockt sah er auf die Nachricht herab. Er ist hier! Und er beobachtet mich…und Nami! Verdammt! Kid war mit der Situation überfordert und er wusste nicht, was er machen sollte. Diese Angst, die er als kleiner Junge sooft verspürt hatte, kehrte zurück und ließ ihn erstarren. Was sollte er nur tun und wie konnte er Nami beschützen? In seinem Kopf hörte er deutlich diese Lache, die nichts als Schmerz bedeutete, deutlich. Kapitel 7: 1. Extra: Marco & Ace -------------------------------- Ace saß in der SBahn, die ihn nach Hause bringen sollte. Es war früher Nachmittag und einer der wenigen Nachmittage wo er frei hatte. Deswegen war er am Vormittag in der Stadt unterwegs gewesen und ein paar Sachen besorgen. Zu seiner Beute konnte er heute einen neuen kleinen Tisch für sein Wohnzimmer und einen Toaster zählen. Beides hatte sein kleiner Bruder Ruffy vor ein paar Tagen zerstört, natürlich ausversehen. Gedankenverloren sah er nach draußen und gähnte herzhaft. Der Abend gestern war ziemlich lang und er hatte nicht wirklich ausschlafen können, sobald er zu Hause war, würde er das als Erstes nachholen. Jedoch schlief er genau über diesen Gedanken ein. „Hey. Weg von meinem Platz!“, ziemlich unsanft wurde Ace von seinem Sitz geschupst und landete auf seinen vier Buchstaben. Verstört sah er sich um und strich sich über seinen schmerzenden Allerwertesten. „Na Schwuchtel, penn zu Hause unter deine Brücke, du Versager!“, der Kerl mit dem Glatzkopf lachte so laut, dass die restlichen Bahngäste sich nervös und auch verärgert nach ihm umsahen. „Was glotzt ihr so dämlich!“, machte der Kerl sie daraufhin an. Das wurde Ace zu bunt. Er hasste aus tiefstem Herzen solch provokante Kerle. Sicherlich war es ein Fehler sich gegen ihn zu wehren, nicht zu Letzt aus dem Grund, weil er Ace um mehr als einen Kopf überragte. Nein, der Kerl war einfach nur fett, aber das war sein Vorteil. Der Schwarzhaarige Mann war ziemlich gut durchtrainiert, aber gegen den wäre es schwer, dennoch wollte er es versuchen. Er stand auf und wollte gerade etwas sagen, als ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Ein Mann mit einer ziemlich komischen Frisur und blauen Augen stand neben ihm. Er schüttelte nur den Kopf und grinste Ace an. „Hey. Kennst du die Regeln nicht für die Fahrt mit einer Bahn?“, wandte er sich an den Glatzkopf. „Was willst du, Ananaskopf?“ Der Mann nahm die Hand von Ace´s Schulter und ging nun auf den Typ mit dem Doppelkinn zu. „Wie hast du mich genannt?“ Der Schwarzhaarige konnte deutlich die Angespanntheit von dem Blonden aus der Stimme heraushören. Der Fette grinste nur. „Du hast mich schon verstanden und nun lass mich in Ruhe und geh mit deinem schwulen Freund da spielen.“ Nun war Ace aus seiner Starre gelöst. „Hey Fetti. Hör auf hier so einen Kotten zu schieben und verzieh dich!“, er ballte die Hände. „Ihr wollt mir etwas erzählen? Ihr seid doch nur zwei halbe Portionen!“ Der Glatzkopf stand auf und baute sich vor Ace und dem Blonden auf, doch dieser war im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen die Ruhe selbst. Noch bevor der dicke Kerl einen weiteren Schritt machen konnte, lag er schon auf dem Boden. Der Blonde hatte sich nur minimal bewegt und doch so schnell, dass Ace gar nichts wahrgenommen hatte, genauso wenig wie der Glatzkopf. Dieser sah ziemlich perplex zu den beiden Männern auf. In seinen Augen war deutlich die Verwirrung zu lesen. Das einzige Geräusch war die Ansage, dass die nächste Station erreicht war. „Du solltest jetzt aussteigen, sonst endet das für dich noch böse.“, es war nur ein Flüstern und Ace war sich sicher, dass nur er und der Glatzkopf es hörte. Der Blonde machte bei seinen Worten einen Schritt auf dem am Boden liegenden, doch dieser sprang erstaunlich leichtfüßig auf und verließ in Windeseile die Bahn. „Ich hasse solche Typen.“ Der Blonde dreht sich zu Ace um. „Ich heiße übrigens Marco.“ der Schwarzhaarige war immer noch perplex über das gerade Geschehe. „Ace…ich heißte Ace.“ Marco grinste. „Freut mich dich kennenzulernen. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Bis dann!“ Und da ging dieser komische Vogel auch schon wieder aus Ace Leben. „Los lasst uns heute ordentlich saufen!“ „Ja, dann aber alle!“ „Stimmt, du kannst dich dieses Mal nicht rausreden, Marco!“ Der Angesprochene rollte nur genervt mit den Augen. Er liebte seine Jungs wirklich, jeder von ihnen war einzigartig und auf seine eigene Art und Weise eine Bereicherung. Aber wenn sie feiern gehen wollten, endete es meist damit, dass er sie irgendwann sturzbesoffen nach Hause bringen musste. Worauf er keinen Bock hatte. In seinen Augen sollten Soldaten eine Vorbildfunktion sein und das im positiven Sinn. „Jungs, ich habe keine Lust auf euch aufzupassen.“ „Ach komm schon! Du kannst dir auch aussuchen, wo es heute hingeht.“ Vista und Ecki legten ihm beide einen Arm um die Schultern. „Ich soll aussuchen, wo ihr euch besäuft?“ „Ja, nur keine Schwulenbar. Ich will in paar süße Mädels sehen und vielleicht eine klar machen.“, sagte Jozu. Seine Jungs wussten, dass er selber wohl kein Mädel mehr mit nach Hause nehmen würde. Er war homosexuell, was sie akzeptiert hatten. Zu Beginn hatten sie leicht verunsichert reagiert aber nun war es für sie alle ziemlich normal geworden und kein Thema mehr. „Okay, ich wollte mir schon länger mal diese komische Bar in Mitte ansehen. Kennt ihr das „New Age“?“ „Nein, aber es soll ein richtig guter Schuppen sein. Und die Mädels an der Bar sind sicherlich auch heiß. Ich bin dafür.“, war sogleich die Zusage von Ecki. „Ich auch!“ „Ich bin auch dabei.“ „Ace, hole nochmal ein paar Flaschen von diesem Bier. Die Leute gehen heute total darauf ab.“ Der Angesprochene nickte Zoro zu. Im Keller hob er gleich zwei Kästen hoch, was jedoch nicht so gut war. Das bemerkt er, als er vor einer verschlossenen Tür stand. Verdammt! Ich hätte dieses Worki Torki Ding mitnehmen sollen! Gerade als er einen der Kästen abstellen wollte, wurde die Tür geöffnet und Ace blieb der Atmen weg. „Marco?!“ Der Angesprochene grinste daraufhin nur. „Ace? Was machst du hier und so überladen? Komm, ich nehme dir einen ab.“ „Nein, halte mir nur die Tür auf, dass reicht.“ „Kannst du vergessen.“ Der Blonde griff nach dem oberen Kasten, wobei sich ihre Hände streiften und Ace ein angenehmes Gefühl durchzuckte. „Ähm…danke.“ Der Kleiner ging voran und zeigte dem Älteren wo sie die Bierflaschen samt Kästen abstellen könnten. Als sie fertig waren nahm Ace eine Flasche heraus und gab sie Marco. „Hier und danke für deine Hilfe!“, Ace spürte, wie sich seine Stimme überschlug. Dieser Kerl machte ihn nervös, dabei kannten sie sich doch gar nicht, hatten sich nur einmal im Zug getroffen. „Danke und sag Bescheid, wenn du wieder Hilfe brauchst.“ Marco wuschelte durch die Haare des Kleineren und ging wieder zu seinen Jungs. Ecki grinste ihn schon von weitem an. „Wer ist denn der kleiner Kerl da?“ „Ich habe ihn vor ein paar Tagen im Zug getroffen, wusste nicht, dass er hier arbeitet.“ Was mich aber freut. Er ist wirklich niedlich. Marco drehte sich wieder zu der Bar um und fing an Ace zu beobachten. Er musste grinsen. Der Schwarzhaarige war wirklich niedlich wie er versuchte mehrere Bestellungen anzunehmen und dennoch falsch herausgab. Irgendwann hatte wohl der grünhaarige Typ, der mit Ace da stand, die Nase voll und schickte Ace in die Bar um leere Gläser zu sammeln. Marco grinste wieder. So könnte man wieder in ein Gespräch kommen. „Du findest ihn süß? Ich bin nicht schwul aber einen guten Geschmack hast du ja. Wie heißt er?“ Sein Kumpel mit der komischen Nase hatte sich neben ihn gestellt und hatte den Schwarzhaarigen ebenfalls beobachtet. „Ace ist sein Name und ja. Er hat was.“ Marco ist gleich der Knackpo von Ace aufgefallen und diese Sommersprossen. Er seufzte. Der Kleine war wirklich sein Geschmack. „Spreche doch nochmal mit ihm.“, schlug sein Kumpel vor. Marco nickte. Das hatte er vor. Definitiv. Ace war müde und hungrig. Doch seine Pause wartete noch auf ihn, erst in einer Stunde dürfte er gehen. Was für eine Qual! Aber leider nicht zu ändern. So versuchte er die Zeit totzuschlagen und sammelte alle Gläser ein. Er kam gerade ein einen Tisch an, als er eine Bekannte Stimme hört. „Ace! Darfst du wieder den Laufburschen spielen?“ „Hey Law. Cool das du da bist.“ Der Größere lächelte nur den Kleineren an. „Ja, es sind ja auch Semesterferien, da wollte ich in meiner Lieblingsbar mal vorbeischauen.“ „Chefe ist heute nicht mehr da.“ „Nicht schlimm. Ich leiste gerne dir Gesellschaft.“ Ace grinste. Er mochte Law wirklich zumal dieser immer extrem zuvorkommend ihm gegenüber war. Marco hatte nur kurz den Blick von Ace genommen, da war auf einmal so ein dämlicher Kerl da! Was wollte er von dem Kleinen und warum grinste er ihn nur so an? Der Blonde schnaubte. „Hey Marco, was los?“, Jozu hatte sich von zwei Mädels losgerissen und saß nun neben Marco. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Nichts.“ „Quatsch nicht. Ach der Kleine hat doch schon einen Freund? Das tut mir Leid für dich. Aber hier gibt’s doch ein paar hübsche Kerle.“ „Hör auf damit! Ich wollte ihn nur kennenlernen, nichts weiter. Außerdem ist Ace vielleicht gar nicht schwul und das da ist nur ein Kumpel.“ Marco hoffte, dass er mit dieser Aussage richtig lag, zumindest mit der Letzteren. „Ihr könnt euch doch trotzdem unterhalten.“ Marco nickte, manchmal war sein Freund doch nicht so blöd wie er aussah. „So, die Tische sind dann sauber. Ich bin gleich wieder da, Ace.“ „Ist gut.“ Ace wischte gerade über den Tisch vor ihm, als er ein angenehmes Kribbeln auf seinem Rücken spürte. Er hob den Kopf und sah in zwei wunderschöne blaue Augen. „Du hast echt viel zutun hier.“, Marco grinste ihn an und Ace erwiderte es. Dennoch wunderte er sich, dass er wieder nervös wurde. „Das stimmt, aber heute ist erst Donnerstag, Morgen und Übermorgen wird’s schlimmer.“ Ungeschickte kickte er beim Sprechen ein halbleeres Glas um, der Inhalt breitete sich dabei auf das dunkle Shirt von Marco aus. „Shit! Sorry Marco! Warte hier.“, ungeschickt versuchte er die Flüssigkeit, die nach dem Geruch zu urteilen Bier war, abzutupfen. Marco lachte nur. „Schon ok. Ich gehe kurz auf die Toilette.“ „Ich hole ein paar saubere Tücher.“ Marco zog sich das Shirt übern Kopf und betrachtete sich im Spiegel. Das Tattoo auf seiner Brust zeigte seine Lieblingsband. Die Whitebeards. Es war eine Hardrock-Band aus Chicago und er hatte sich irgendwann deren Symbol tätowieren lassen. Er wurde aus den Gedanken gerissen, als die Tür zu den Toiletten der Männer geöffnet wurde. Ace stand mit einem ziemlich geschockten Blick da. Marco grinste in sich hinein. Vielleicht war der Kleine doch an seinem Ufer? Der Schwarzhaarige ging ein paar zghafte Schritte auf den Blonden zu. Ace sah etwas beschämt zu Boden und versuchte sich voll und ganz auf das Austupfen des Bieres zu konzentrieren, jedoch machte ihn die Anwesenheit von dem anderen Mann ziemlich nervös. So war er doch sonst nie, was war los mit ihm? „Du solltest vielleicht hinschauen, was du machst, Ace.“ Allein der Klang seiner Stimme ließ ihn erschaudern. „Ähm…ja. Tut mir leid. Ich wollte dich nicht einsauen.“ „Du kannst mich gerne einsauen, Ace.“ Geschockt sah er in die Augen von Marco. Was meinte er damit? Marco ging nun aufs Ganze. Er wusste nicht woher seine Ungeduld mit einmal kam. So war er sonst nie. Er ließ es immer sanft und ruhig angehen. Doch bei Ace wollte er gleich wissen, was Sache ist. Also warum nichts riskieren? Er konnte deutlich sehen, wie die Hautfarbe ein schönes rot annahm. War dies nun aus Schüchternheit oder woher stammte es? Marco wusste es nicht, wollte es aber herausfinden. Er legte eine Hand an Ace´s Wange und strich sanft mit dem Daumen über diese. Diese kleine Berührung löste in Ace ein Feuerwerk aus. Er wusste nicht warum, dennoch wollte er, dass dieser Mann ihn fest in den Armen hielt. Doch woher kam nur dieser Wunsch? War er schwul? Scheint wohl so. Aber Ace störte es nicht. Jeder sollte den lieben, denn er liebte, egal welches Geschlecht er hatte. Er schloss seine Augen und genoss diesen Augenblick in vollen Zügen. Erst durch seine Stimme wurde er aus der Trance geweckt. „Ist er dein Freund?“ Marco musste Gewissheit haben. Er wollte keine Affäre sein. Zwei perplexe schwarze Augen sahen ihn an und Marco grinste wieder. Der Kleine war wirklich niedlich. „Der Typ mit den Tattoos und den schwarzen Haaren meine ich.“ „Law? Nein…ich habe keinen Freund…auch keine Freundin.“ Marco könnte vor Freude platzen. „Darf ich dich küssen, Ace?“ Warum fragte Marco ihn das? Aber innerlich bejahte Ace die Frage. Er wollte diese Lippen auf seinen spüren. Er nickte leicht verunsichert und Marco beugte sich zu ihm herab und legte seine Lippen sanft ab. Die Gefühle explodierten in Ace und er wusste gar nicht, dass diese überhaupt da waren. Marco zog sich nach einer Weile wieder zurück, die Atmung zwang ihn dazu. Er sah auf seinen stark verunsicherten Ace herab. Sanft streichelte er diesem übern Kopf. „Ich wusste nicht…“ „Das du auf Kerle stehst?“ „Und das ich einen Fremden mich küssen lasse.“ Marco grinste über diese Aussage. „Ich hoffe das kam noch nicht sooft vor.“ Nun grinste auch Ace. „Nein. Du bist der Erste.“ „Ich hoffe doch auch der Einzige!“ Kapitel 8: heartbeat and heartbroken ------------------------------------ Nami konnte nicht anders, sie grinste nur vor sich hin. Doch warum? Wegen diesem blöden, großen Typen mit seinen strubbeligen roten Haaren und den schönen rotbraunen Augen? Ja, wegen genau diesem Kerl. Sie musste fast lachen. Aber ihr tat es gut. Der ganze Abend war toll gewesen. Zuerst hatte sie wirklich gedacht, sie müsse eine Lebensmittelvergiftung vortäuschen, um schnell wieder gehen zu können. Aber dann wurde es immer besser und sie hatten gelacht. Ja, Kid hatte gelacht! Und dabei sah er mal nicht so aus, als würde er irgendetwas Sexistisches denken, nein, er sah einfach nur …fröhlich, ja, er sah fröhlich und glücklich aus. Nami spürte, wie ihre Wangen einen rosa Ton annahmen. Die Gedanken an sein Lächeln ließ das wärmende Gefühl in ihrem Magen wieder zunehmen. Kid war heute wirklich sehr entspannt…was wohl geschehen ist? Sie grinste weiter und erschrak mit einmal, als sich zwei Hände auf ihre Schultern legten. Erschrocken drehte sie sich um und sah in die amüsierten Gesichter von zwei Bekannten Menschen. „Vivi! Erschrecke mich doch nicht so!“ Vivi nahm auf der Bank ihr gegenüber Platz, neben ihr setzte sich ihr Freund Ruffy. Sie hatte heute beide beim Shoppen kennengelernt, ebenso Tashigi und Violett. Am Nachmittag wurde Vivi dann von ihrem Freund abgeholt und Nami musste Bonney Recht geben, dass diese Beiden einfach nur das perfekte Paar waren. „Ich wusste nicht, dass du so in Gedanken warst!“, immer noch lächelte Vivi und auch Ruffy fand den Spaß gerade wohl sehr komisch. „Du musst echt ganz schön geträumt haben.“, sagte dieser. „Ach quatsch. Ich bin nur müde.“ „So so…und was machst du dann hier und vor allem allein?“, fragte nun die Blauhaarige. „Ich war noch Essen.“ „Das wissen wir doch. Wie war’s?“ „Wie war was, Schatz?“, Ruffy verstand nicht was seine Freundin gerade aus Nami herauszuholen versuchte. „Nami hatte sich heute mit Kid getroffen.“ „Mit Kid? Geht ihr zusammen? Das ist ja lustig. Ich habe noch nie eine Freundin von ihm kennen gelernt!“, grinsend sah er Nami an. Diese spürte deutlich, dass ihre Wangen wieder rot wurden. „Ich bin mit niemandem zusammen. Sag das doch nicht immer! Wir waren nur Essen, nichts weiter.“ „Aha, deswegen trägst du seine Jacke.“ Vivi war wirklich scharfsinnig. „Mir war kalt..“ „Schwache Ausrede, aber es ist ok. Ich möchte nur informiert werden, wenn da mehr wird!“ Nami schüttelte nur den Kopf. Heute bei ihrer Shoppingrunde hatte Bonney irgendwann erzählt, dass sie und Kid Essen gehen würden und die Mädels waren davon total baff. Was die Oranghaarige wirklich verunsichert hatte. Bonney hatte zwar dann erzählt, dass Kid mit allen sowas machen würde, jedoch immer in einer Gruppe, nicht allein. Daraufhin haben die Mädels dann die wirrsten Spekulationen gesponnen und Nami hatte nur lachend dagesessen. Schließlich meinte Bonney auch, dass sich der Chef schon etwas freundlicher ihnen gegenüber verhalte und auch immer Nami beobachte, wenn diese an der Bar mit einem Typen stand. Sie seufzte laut aus. „Egal was ihr euch alle heute ausgedacht habt, es stimmt nicht.“ Vivi antwortete daraufhin nichts, lächelte nur wissend. Endlich wurde ihre Station angesagt, da Vivi und Ruffy in derselben Siedlung, nur einen Aufgang weiter wohnten, konnten sie noch den Weg zusammen zurücklegen. Vor Nami´s Haustür blieben sie stehen und verabschiedeten sich voneinander. Nami war froh endlich in ihrer Wohnung zu sein. Schnell schloss sie ihre Tür zu und ließ auch die Sicherungen zuschnappen. Erleichtert seufzte sie aus. Die junge Frau zog das Jackett von Kid aus, behielt es jedoch noch im Arm und roch daran. Sein unverkennbarer Geruch haftete an diesem Kleidungsstück und sie musste sich zwingen es an der Garderobe auf zuhängen. Sie strich es noch glatt, schließlich wollte sie die Jacke nicht unordentlich zurückgeben. Dabei viel ihr auf, dass in einer Tasche eine kleine Box war. Neugierig wie sie war, nahm sie diese aus der Tasche und hielt nun ein kleines rotes Kästchen mit der großen silbernen Aufschrift Christ in der Hand. Warum hat er ein Schmuckstück von diesem recht teuren Juwelier gekauft und in seinem Jackett? Sie wog es in ihren Händen hin und her, auch wenn sie sich stark zusammen reißen musste, sie öffnete es nicht. Es war Kid´s und sie würde auch nicht wollen, dass er in ihren Sachen rumschnüffelte, sie legte es wieder in die Jackentasche. So machte sich Nami bettfertig und legte sich schon wenig später in ihr neues großes Bett. Sie wollte sich gerade für morgen einen Wecker stellen, als ihr Handy vibrierte. Verwundert, wer ihr jetzt noch schrieb, machte sie die WhatsApp-Nachricht auf. Wieder breitete sich die Wärme in ihr aus. Die Mail war von Kid. >Bist du gut nach Hause gekommen, Prinzessin? Wenn ich dich gefahren hätte, wärst du viel schneller da gewesen. < Sie schmunzelte und verfasste schnell eine Antwort. >Ja, die Bahn hat mich gut zu Hause abgeliefert. Ich habe auch noch Vivi und Ruffy unterwegs getroffen, also musste ich den dunklen und gefährlichen Weg nicht allein gehen ;). < >Das ist gut. Mir gefällt es nicht, wenn du allein unterwegs bist. Es könnte alles Mögliche geschehen.< Nun rollte Nami mit den Augen. >Kid, ganz ehrlich. Ich bin kein kleines Kind. Ich kann auf mich aufpassen. Du brauchst dir nicht immer Gedanken um mich zu machen. < >Das mache ich aber. Ich denke oft an dich. < Ihr Herz klopfte sehr gegen ihren Brustkorb. Hatte er das gerade wirklich geschrieben oder träumte sie schon? Und warum hatte sie so Herzrasen?! Es bringt nichts es weiter zu verstecken…du hast dich in ihn verliebt. Diese Erkenntnis traf sie wie der Wintersturm am frühen Morgen kurz nach dem Aufstehen. Doch da fiel ihr das kleine Kästchen von dem Juwelier ein. Wem wollte er das schenken? Etwa einer seiner vielen Mädchen? Wollte sie wirklich eine von vielen werden? Nein, niemals… . Nun wurde Nami sauer und sie spürte, wie sich ein weiteres Gefühl in ihr regte. >Sicherlich nicht nur an mich. Du kennst doch viele junge hübsche Mädchen. Da bin ich keine Ausnahme. < Als sie auf senden gedrückt hatte, bereute sie das Geschriebene. Er war nicht dumm. Er würde zwischen den Zeilen lesen, ganz sicher. >Da ist ja wieder die kleine fauchende Katze. < >Ich bin keine Katze. < >Du benimmst dich aber gerade wie eine. Aber um deine Frage zu beantworten. Klar kenne ich auch noch viele andere Mädels. Warum auch nicht? Bist du eifersüchtig? < Warum musste er immer so richtig liegen mit seinen Fragen?! >Worauf denn bitte? Ich hatte dir doch schon Mal gesagt, bilde dir nicht zu viel ein. :P < >Ich hoffe du verwendest deine Zunge auch für andere Sachen, als zum rausstecken ;) < >Du bist ein Spinner! Ich schlafe nun, bis morgen. < >Gute Nacht, Prinzessin. PS: In meiner Jacke ist ein kleines rotes Kästchen, es ist für dich. Ich wollte es dir eigentlich noch geben, aber irgendwie hatte ich es dann doch vergessen. < Nun war sie leicht verwirrt. Dieses Kästchen war doch für sie? Warum und…Moment. Kid hatte ihr ein Geschenk besorgt?! Von Christ??!! Was war denn hier los? Schnell stand die junge Frau auf und holte das kleine Kästchen hervor. Sie setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett und betrachtete nun die Box vor sich. Sollte sie es wirklich öffnen und annehmen? Aber ich hatte nichts für ihn…Ist doch jetzt egal, es ist von Christ! Also los…aufmachen! Sie holte nochmal tief Luft und öffnete dann vorsichtig das kleine Kästchen. Zum Vorschein kam ein sehr hübsches Armband, welches in Altrosa gehalten war. Es hatte bereits 3 kleine Anhänger und sie könnte noch weitere selber hinzufügen. Nami betrachtete die Anhänger genauer. Einmal war es eine kleine Krone, sicherlich für den Spitznamen, denn er ihr gab. Dann war da noch ein Schiff. Vielleicht für die Bar? Weiter hing noch eine kleine Katze an dem Armband. Jeder Anhänger war sehr detailliert dargestellt, jedoch nicht zu groß. Es war alles sehr hübsch und Nami konnte nicht aufhören zu grinsen. Er hatte sich anscheinend wirkliche Gedanken gemacht. Sie griff nach ihrem Handy. >Bist du sicher, dass es für mich ist? < >Natürlich. Für wenn sonst? Ist es denn dein Geschmack? Ich kann es auch wieder umtauschen. < >Nein, es ist wirklich schön. Vielen Dank, aber ich habe nichts für dich…< >Na und? Ich brauche nichts, beziehungsweise möchte ich, dass du am Dienstag dich von mir zu Sanji und Violet fahren lässt. < Sollte sie ja dazusagen? Andersrum hatte er etwas gut bei ihr. >Ok, aber nur diesen Abend. < >Das werden wir sehen, Prinzessin. < >Werden wir. Wirst du am Wochenende auf Arbeit sein? < >Nein, ich habe viel zu tun und bin auch nicht in Berlin. Tue mir bitte einen Gefallen. Wenn irgendetwas ist, sage Law oder einem anderen der Jungs Bescheid. < >Du leidest unter Verfolgungswahn. < Nami war schon etwas traurig, dass sie ihn erst wieder nächste Woche sehen würde. >Leider nein. Sei einfach nur vorsichtig. < >In Ordnung. Dann schlafe gut und nochmal vielen Dank für das Armband. < >Gute Nacht dir auch, meine Prinzessin. < Sie grinste über beide Ohren. Meine Prinzessin. Er mochte sie also auch!? Sie konnte nicht anders und holte schnell sein Jackett, schlüpfte in dieses und kuschelte sich so in ihr Bett. Schnell schlief sie dann auch ein. „Bis Dienstag!“, stürmisch wurde die Oranghaarige von Bonney umarmt. „Ja, ich freue mich!“ Nami winkte nochmal und verließ dann die Bar. Es war Samstagabend und trotz des schönen Wetters am Tag, war es eine kühle Nacht. Die junge Frau ging gerade zu dem kleinen Bahnhof, als sie das Gefühl beschlich, beobachtet zu werden. Sie sah sich um, konnte jedoch niemanden ausmachen. Schnellen Schrittes ging sie weiter und mit einmal hörte sie Schritte hinter sich. Verdammt! Nur noch ein kleines Stück, dann bin ich am Gleis! Doch da hörte sie schon eine bekannte Stimme. „Nami! Warte!“ Erschrocken drehte sie sich um und sah Law auf sie zukommen. „Hey.“, begrüßte er sie. „Law?“ Er lächelte sie an. „Ich wollte dich eigentlich in der Bar abfangen, doch Sanji sagte, dass du schon weg bist.“ „Was wolltest du denn?“ „Mit dir reden. Willst du gleich nach Hause oder hast du noch kurz Zeit.“ Law wirkte auf sie immer ruhig und ausgeglichen, aber gerade schien er etwas nervös zu sein, weswegen sie nickte. „Gut, lass uns in eine Bar gehen.“ Sie lächelte. „Das New Age vielleicht?“ Auch er grinste. „Nein. Wie wäre es mit the thousand sunny? Die ist hier gleich um die Ecke. Nami nickte wieder und so waren sie auch schon kurze Zeit später in der besagten Bar. Law bestellte sich einen Martini, Nami wählte einen Erdbeer Caipi. Kurz nachdem auch schon ihre Getränke kamen, fing Law an zu reden. „Es tut mir Leid, dass du noch nicht zu Hause bist, aber ich muss dir dringend ein paar Dinge erklären. Doch zuerst beantworte mir bitte eine Frage. Du magst Kid sehr, richtig?“ Nami spürte, wie sie rot wurde. Woher wusste er das?! Hatte Bonney getratscht?! Ohh nein, wie peinlich! Law lächelte. „Dein Gesichtsausdruck spricht Bände. Keine Sorge, ich sage es nicht weiter.“ Beschämt sah Nami zu Boden. „Hat Bonney dir das gesagt?“ „Nein, ich habe Augen im Kopf und immerhin ist er mein bester und ältester Freund. Ich merke eigentlich immer, wenn ein Mädchen auf ihn steht. Er selber ist da etwas…anders.“, er lächelte ihr aufmunternd entgegen. „Auf ihn stehen viele Mädels?“ „Immer mal wieder eine.“ „Achso.“ „An was denkst du gerade?“ Ja, an was dachte sie? Daran, wie er mit anderen Mädchen schlief? Er sich mit ihnen traf, Zeit verbrachte? Ein unangenehmes Gefühl durchdrang sie. Ich bin keine Ausnahme. Kid ist nicht der Typ für Romantik, Treue…Liebe. Ich sollte nicht weiter in Schwärmereien für ihn leben. Doch da fiel ihr etwas ein, was sie Law fragen konnte. „Macht er seinen Mädchen oft Geschenke?“ Da die Antwort von Law ausblieb, sah die junge Frau auf und hätte fast gelacht. Der Schwarzhaarige Mann sah sie perplex an. „Er hat dir wirklich ein Geschenk mitgebracht? Das hätte ich nicht gedacht.“ Nun war Nami verwundert. „Wie meinst du das?“ „Er hatte mir erzählt, dass er sich mit dir trifft. Ich hatte ihm geraten dir eine Kleinigkeit mitzubringen. Was hat er dir geschenkt?“ „Das hier.“ Nami streckte ihren Arm aus und zeigte Law das Armband. Dieser grinste sie an und Nami wurde wieder rot im Gesicht. „Nein, er hat noch nie einem Mädchen ein Geschenk gemacht.“ Mit weitaufgerissenen Augen sah die junge Frau den Mann vor sich an. „Warum mir dann?“, flüsterte sie mehr zu sich. „Er mag dich, soviel kann ich dir sagen. Aber bevor du mir weitere Fragen stellt, lass mich dir erst etwas erzählen. In Ordnung?“ Nami nickte, zu geschockt war sie noch von der Aussage gerade. „Gut. Kid ist kein einfacher Mensch. Er ist ziemlich stur, dickköpfig, launenhaft und wenn etwas nicht nach seiner Nase tanzt, dann wird er aggressiv und angriffslustig. Er würde nie nach dem Wohl eines anderen Menschen fragen, wenn es ihn nicht wirklich interessiert. Sowieso macht er nur das, was er auch wirklich will. Jedoch gibt es auch ziemlich viel Gutes über ihn zu berichten. Wenn er einmal eine Art Freundschaft bei jemandem aufgebaut hat, dann steht er für diese Person auch gerade, egal was kommt. Und bevor du dich fragst, was ich meine mit einer Art Freundschaft meine, Kid traut niemandem. Wir beide hatten keine schöne Kindheit, eigentlich keine. Wir wurden von den Menschen, die um uns herum waren, immer nur verraten. Genau aus diesem Grund fällt ihm vertrauen auch sehr schwer. Ich kenne Kid, seitdem ich sieben Jahre alt bin, wir haben sehr viel erlebt und ich kenne jeden Charakterzug von ihm, daher ist mir nicht entfallen, dass er sich in letzter Zeit noch unausgeglichener verhält. Es ist wegen dir. Ich weiß nicht, was er für dich fühlt, aber du scheinst ihn zu reizen, ihn herauszufordern. Er weiß nicht wie er damit umgehen soll, wie er darauf reagieren wird, wenn du ihm die Stirn bietest, wenn du nicht das machst, was er verlangt. Du machst meist etwas anderes, als er will oder erwartet. Du bist für ihn etwas ganz anderes, als er bis jetzt kannte.“ Nami saß total baff vor Law und starrte diesen Mann nur an. Was sollte das? Was bezweckte er damit? „Warum sagst du mir das?“ „Ich möchte, dass du ihn und sein Verhalten besser verstehst.“ „Warum? Ich bin doch nur eine Mitarbeiterin bei ihm im Team.“, sie sah traurig zu ihrem Cocktail. „Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt. Irgendetwas ist da zwischen euch, keine Ahnung was genau. Das müsst ihr rausfinden, das ist nicht meine Aufgabe. Versprich mir bitte einfach nur, dass du etwas auf ihn aufpasst.“ „Ich soll auch ihn aufpassen? Du bist lustig. Er ist riesig und durchtrainiert. Ich glaube nicht, dass er einen Beschützer wie mich braucht. Zumal ich auch ziemlich mickrig dabei aussehen würde.“ Wieder lächelte Law sie an. „Ich meine auf ihn und sein Innerstes.“ Nami rollte mit den Augen. „Du solltest Psychologe und nicht Chirurg werden!“ Daraufhin lachten Beide und sie unterhielten sich noch über ungezwungene Sachen. Später brachte Law die junge Frau noch zum Bahnhof und verabschiedete sich bis Dienstag. Heute war es soweit. Dienstagabend und Nami stand völlig unschlüssig vor ihrem Kleiderschrank. In weniger als vierzig Minuten wirst du abgeholt! Zieh endlich etwas an und dann los! Nami griff dann einfach nach einem hübschen blauen Sommerkleid und eine leichte Jacke, passend dazu wählte sie ein paar flache Sandalen. Ihre Haare ließ sie offen und schminkte sich nur leicht. Als sich Nami im Spiegel betrachtete fand sie sich hübsch, aber nicht zu aufgebrezelt. Also perfekt für einen gemütlichen Abend mit guten Bekannten. Von unten hörte sie ein Auto hupen und sie musste grinsen. Die junge Frau konnte sich denken, wer dort stand. Grinsend sah sie aus dem Fenster und wurde in ihrem Verdachte bestätigt. Kid stand mit seinem Auto auf der anderen Straßenseite und sah erwartungsvoll zu ihr hoch. Sofort durchdrang sie wieder das Gefühl mit den vielen Schmetterlingen. Doch sie schüttelte den Kopf und dachte stattdessen an das Gespräch mit Law. Sie schnappte sich ihre Tasche, schloss die Wohnungstür ab und ging auch schon zu Kid runter. An seinem Auto angekommen, sah sie, dass er ihr die Beifahrertür aufhielt, was sie grinsen ließ. „Hallo und danke.“ Er grinste ihr nur ebenfalls zu und nickte, stieg dann selber ein und fuhr auch los. Nami wurde leicht nervös. „Wie war dein Wochenende, Prinzessin?“ „Auf Arbeit war es recht voll. Sonst habe ich nur noch ein wenig für die Uni gemacht.“ Kid grinste. „Brauchst du wieder Hilfe?“ „Nein, ich kann das nun.“ Nervös spielte sie an dem Saum ihres Kleides. Hör auf damit! Wenn du so weiter machst, dann kannst du ihm auch gleich sagen, dass du ihn magst! „Was los? Du sitzt hier, als ob du auf einen Ameisenhaufen wärst.“ Nami zuckte leicht zusammen, als er sie erneut ansprach. Wunderbar, er hats gemerkt…. „Ähm…es ist nichts.“ „Trägst du das Armband?“ Sie nickte und zeigte ihm das besagte Schmuckstück. Kid schien damit mehr als zufrieden zu sein. Er grinste vor sich hin und nachkurzer Zeit waren sie auch schon bei Sanji und Violet zu Hause angekommen. Freundlich öffnete Sanji ihnen die Tür, als sie im fünften Stock angekommen waren. „Nami-Swan! Schön dass du hier bist!“, er umarmte sie stürmisch. „Sanji, lass die Arme doch erstmal reinkommen und vor allem atmen.“ Violet stand hinter ihrem Freund und lächelte die beiden Neuankömmlinge nur an. „Wie du möchtest, mein Stern. Hey auch Chef. Ich kümmere mich dann weiter ums Essen.“, er gab Violet noch einen Kuss und verschwand dann im Inneren der Wohnung. „Tut mir leid, aber du kennst ihn ja.“ Nun wurde die junge Oranghaarige auch von der Tänzerin umarmt. „Schon ok.“ „Danke, dass du Nami mitgebracht hast und hallo Kid.“ Zu Nami´s Verwunderung umarmte Violet auch den rothaarigen Mann. „Das habe ich gerne gemacht, aber nun will ich was essen. Sind die Anderen schon da?“ „Ja, sie sind alle auf dem Balkon, du weißt ja wo. Dir zeige ich nach dem Essen die Wohnung, meine Liebe.“ Die große schöne Frau lächelte die Oranghaarige nochmal zu und ließ die Beiden dann auch wieder allein. Kid zeigte nur den Weg zum Balkon, doch auf diesem staunte Nami nicht schlecht. Die Wohnung der Beiden stellte sich als ein ziemlich großes Apartment heraus, welches im Dachgeschoss zu finden war. Überall waren große Bodentiefe Fenster eingelassen, wodurch ein wunderschöner Ausblick auf die Stadt zu sehen war. Auch wies die Wohnung einen gemütlichen großen Balkon auf. Auf diesem stand eine große bequeme Sitzlandschaft. „Da seid ihr ja endlich!“, Nami wurde von Viv umarmt und begrüßt. Sie grinste der Blauhaarigen zu. „Wir sind doch noch pünktlich.“ „Trotzdem seid ihr die Letzten.“ „Das Beste kommt immer zum Schluss.“, antwortete ihr nur Kid. Dieser setzte sich an den Tisch zwischen Zoro und einen blonden Mann setzte und begrüßte mit einem Klopfen auf dem Tisch die bereits Anwesenden. Nami betrachtete kurz alle. Es waren Zoro, der neben einem großen Blonden Mann mit Fliegerbrille saß; Ruffy neben seinem Bruder und einen weiteren unbekannten Blonden. Die Mädels saßen auf der großen Couch und Tashigi klopfte lächelnd neben sich. Nami ging zu ihr und setzte sich zu der Dunkelblauhaarigen, Bonney und Vivi. „Das hier sind übrigens Pauly und Marco.“, stellte Vivi kurzerhand ihr beide unbekannten Männer vor. Freudig nahm sie beide gereichten Hände an und schüttelte diese. „Schön, dass wir uns auch mal kennenlernen. Bonney hatte mir schon einiges von dir erzählt.“, sagte Pauly an die Oranghaarige gewandt. Nami sah zu Bonney rüber und die pfiff nur mit nach oben gewandtem Blick vor sich hin. Pauly lachte darüber. „Wollte Law nicht auch kommen?“, fragte da Zoro seinen Chef, dieser zuckte mit den Schultern. „Er meinte ich brauch ihn nicht abholen. Aber er wird sich dieses Festmahl sicherlich nicht entgehen lassen.“ Der Grünhaarige nickte. „Dann wäre er auch ziemlich blöd.“ „Ich liebe es, wenn ihr uns Komplimente macht.“, Violett kam zu ihnen auf den Balkon und stellte den Neuankömmlingen jeweils ein Glas hin. „Es ist nur die Wahrheit!“, Kid grinste die Tänzerin an und Nami beschlich ein ungutes Gefühl. Hatten die Beide mal was miteinander? Sie wirken so …vertraut.. Vivi holte sie jedoch mit einer leichten Berührung aus ihren Gedanken. Nami sah sie verwirrt an. „Später.“, formte die Blauhaarige mit den Lippen. „So meine Liebe, was möchtest du trinken?“ „Einen Saft oder ein Wasser bitte.“ Violet sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Du bist hier in einem russischen Haushalt und wir sitzen hier gemütlich zusammen. Da werde ich dir doch nicht sowas geben. Zu Sanji´s Essen passt ein schöner Kwas. Trinke doch lieber diesen.“ Nami sah kurz was die anderen Mädels tranken. „Der ist wirklich lecker.“, sagte Tashigi. „Ok, dann nehme ich ein Glas.“ „Aber pass auf, der ist wirklich hart.“, sagte nun Ace und grinste. Marco schüttelte neben seinen Freund nur den Kopf. „Kid fährt sie ja nach Hause.“ Sofort wurde Nami rot. Sie verträgt zwar schon sehr viel Alkohol, dennoch sollte sie aufpassen, wieviel sie hier trank. Sie spürte einen Blick auf sich ruhen und hob den ihren. Kid saß ihr schräg gegenüber und grinste sie nur an. Die Röte nahm zu und sie wandte sich an Tashigi und fing auch gleich an sich mit ihr über ein paar Kampfsportarten zu unterhalten. Nach ungefähr zwanzig Minuten kamen Violet und Sanji wieder zu ihnen. „So, dass Essen ist fertig. Räumt mal eure Gläser weg und dann lasst uns Essen!“ Kurz bevor sich Sanji gesetzt hatte, klingelte es. „Das ist sicherlich Law. Bin gleich wieder da.“ Kurz verschwand Sanji und war dann auch mit dem Schwarzhaarigen Mann wieder da. „Hey Leute.“, begrüßte der angehende Arzt die Anwesenden. Nami grinste. Der einzige freie Stuhl war zwischen Ace und Kid. Nun könnte sie das beobachten, was die Mädchen ihr bei der Shoppingtour über Marco und Law erzählt hatten. „Na dann, lasst es euch schmecken. Es ist von allem sehr viel da, also werdet auch ihr Beide satt, Ace und Ruffy.“ Die beiden Brüder grinsten sich zu und alle wünschten sich dann einen guten Appetit. Nami kostete zuerst von den Oladji mit ein wenig Marmelade. Dann ein paar Syrniki und schließlich noch ein paar Piroggen und Pelmeni. Alles schmeckte einfach nur köstlich, aber nicht nur das gefiel ihr. Auch die Atmosphäre beim Essen war wunderbar. Alle lachten und redeten miteinander. Die Laune war einfach nur super und das Essen zog sich ziemlich in die Länge, jedoch war es alles andere als unangenehm. „Ich bin so satt, da passt nichts mehr rein!“, Ace streichelte sich genüsslich über den prallgefühlten Bauch und grinste vor sich hin. „Ich auch. Schatz, du musst mich nach Hause rollen!“, Ruffy grinste seine Freundin vielsagend an. „Später, oder möchtest du gleich los?“ Daraufhin schüttelte Ruffy nur energisch den Kopf. „Ihr beide habt echt eine Menge gegessen. Ein Wunder das ihr nicht geplatzt seid!“, Nami musste wirklich über die beiden Brüder lachen. „Ich glaube deren Mägen bestehen aus Gummi, die können so viel essen, wie wir alle zusammen.“, antwortete Marco ihr und trank einen Schluck vom Rotwein. „Aber dann wisst ihr, dass es einfach nur wieder sehr lecker war!“, antwortete Ace ihm. „Na gut, ich zeige dann Nami erstmal die Wohnung. Macht mir keinen Ärger Jungs!“ Nami stand auf und wunderte sich, dass auch Bonney aufstand. „Ich muss nur aufs Klo.“, sagte Bonney auf ihren Fragenden Blick. „Das hier ist das Wohnzimmer und es ist morgens immer so schön hier. Der Sonnenaufgang scheint direkt hier rein und erleuchtet alles so warm. Dann grenzt hier die offene Küche an und der Balkon, wo wir gerade waren. Vom Flur aus kommst du dann ins Schlaf-, Gäste- und Esszimmer. Achja und das Bad. Wo komische Geräusche herkommen.“ Nami stimmte ihr zu. „Bonney wollte auf die Toilette.“ „Hey Süße, alles ok mit dir?“ Violet klopfte an die Tür und wieder war ein würgendes Geräusch zu hören. Nun traten auch Vivi und Tashigi zu ihnen, beide hatten schon ein paar Teller vom Tisch geräumt, was Violet missbilligend hinnahm. Sie mochte es nicht, wenn ihre Gäste sich mit sowas befassten. „Was denn los?“, fragte die junge Frau mit der Brille. „Bonney ist auf der Toilette und es hört sich an, als ob sie bricht.“ „Ohh.“ „Sie meinte doch gestern, dass ihr in letzter Zeit öfter schlecht ist und das nicht immer nur vom Essen, manchmal sind es auch Gerüche. Vielleicht hat sie sich irgendetwas eingefangen?“, deutete Vivi an. „Ich hole mal Law, er ist ja Arzt.“ Nami ging wieder auf dem Balkon und hörte schon die Männer deutlich lachen und über irgendeinen Mist faseln. Doch hier gefiel die Stimmung wirklich sehr gut, hoffentlich dürfte sie bei sowas öfter dabei sein. Es tat gut neue Freundschaften zu knüpfen. Die junge Frau trat hinter Law und sofort ruhten rotbraune Augen auf sie. Mit hochgezogener Braue sah Kid sie an. „Hey Law, kommst du mal bitte kurz?“ Der Angesprochene drehte sich leicht verwundert um. „Was gibt’s denn?“ „Komm bitte einfach mal kurz mit.“ Der Schwarzhaarige Mann stand nur schulterzuckend auf und folgte der Oranghaarigen. Nami spürte deutlich den Blick von Kid auf sie beide ruhen und sie fragte sich, ob der Mann vielleicht eifersüchtig wäre. Kid und eifersüchtig? Schätzchen, mach dich nicht lächerlich! „Was ist denn los?“ „Bonney ist auf Toilette und bricht die ganze Zeit. Du bist doch Arzt, vielleicht kannst du ihr ja helfen.“ „Nami, ich bin Chirurg und kein Allgemeinmediziner.“ „Das hattet ihr alles in eurer Ausbildung.“ Sie lächelte ihn zuckersüß an, woraufhin er nur ergebend seufzte und sich mit ihr zu den anderen Frauen stellte. Bonney hatte mittlerweile die Tür geöffnet und ihr Kopf lag auf Vivi´s Schoß. Schon von weitem konnte Nami erkennen, dass sie ziemlich blass war. Law ging auf die Rosahaarige zu und hockte sich vor ihr hin. Behutsam legte er ihr die Hand auf die Stirn. „Tut dir was weh? Wenn ja, was und wo!“, war seine Aufforderung. Bonney setzte sich auf, sie versuchte es zumindest, krümmte sich jedoch wieder. „Keine Ahnung, irgendwie tut mir alles weh und mir ist schwindelig und schlecht. Gib mir irgendetwas, dass es aufhört.“, die junge Frau sprach sehr leise und verzog das Gesicht schmerzverzehrt. Law grinste derweil nur vor sich hin. „Musst du in letzter Zeit öfter auf die Toilette? Nicht zum Brechen, sondern wegen erhöhtem Harndrang?“ Bonney nickte nur. „Bist du auch in letzter Zeit sehr müde und unausgeschlafen?“ Wieder ein nicken. „Okay, ich kann dir nicht helfen. Das wird von allein aufhören.“ Sofort sahen ihn vier geschockte Augenpaare an. „Du bist ja ein toller Arzt!“, fauchte ihn Vivi an. „Da stimme ich ihr zu, du solltest ihr helfen und nicht so tun als wäre nichts.“, sagte die schöne Russin. Law hob beschwichtigend die Hände. „Ganz ruhig, Mädels. Ich kann gegen eine Schwangerschaft nichts machen. Bonney scheint in der sechsten bis achten Woche zu sein. In einiger Zeit hören die Anzeichen auf und dann wächst ein kleiner Mensch in ihr heran. Ich bin jedoch kein Frauenarzt. Um sicherzugehen, solltest du einen Test machen, aber die Zeichen sind eigentlich eindeutig.“ Nun waren alle anwesenden Frauen noch mehr geschockt. Ihre Freundin war schwanger? Doch diese Stimmung war nur kurz, schon fingen die Mädels an sich freudestrahlend zu umarmen und gratulierten der werdenden Mutter. Diese saß ziemlich geschockt da und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. „Ich will zu Pauly.“ Vivi half der Rosahaarigen auf und gefolgt von den anderen gingen sie auf den Balkon. Ein ziemlich verwirrter Pauly stand auf und ging zu seiner Freundin rüber, die von Vivi und Tashigi gestützt wurde. „Was denn passiert? Was los, mein Engel?“ Dem jungen Mann war deutlich anzusehen, dass er ziemlich verunsichert war. Doch Bonney grinste ihn nur an, ließ die Hände ihrer Freundinnen los und zog ihren Freund in die Arme. Freudestrahlend sagte sie: „Wir werden endlich Eltern!“ Pauly stand wie vom Blitz getroffen da, doch fing er sich genauso schnell und umarmte voller Freude seine Frau. Nami konnte nicht anders, ihr lief eine Träne aus den Augenwinkeln. Law legte ihr einen Arm um die Schultern, sie grinste ihn an und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Nun erhoben sich auch die anderen Männer und beglückwünschten das Paar zu ihrem Glück. „Das ausgerechnet ihr beide zuerst Eltern werdet! Das hätte ich niemals gedacht!“, sagte Ace. „Oh ja, meine Wette wäre auf Vivi und Ruffy gefallen.“, meinte Zoro. „Quatsch Spinatschädel. Eher Violet und ich.“ „Oder Kid und Nami.“ Nun sah die Oranghaarige in das feixende Gesicht von Law und auch die Anderen fingen an zu lachen. Sie sah zu Kid herüber, der ebenfalls lachte. Wie gerne wüsste ich, was er gerade denkt…. Pauly nickte, jedoch hatte er nur Augen für seine Freundin. Diese hatte ihren Kopf an seine Brust abgelegt und schien mit sich völlig im Reinen zu sein. „Ich will nach Hause.“ Wieder nickte der große blonde Mann. „Wir werden dann gehen. Bis Sonntag Leute.“ „Nur wenn es ihr besser geht. Am besten sucht ihr einen Frauenarzt auf. Der berät euch dann zu allem.“, antwortete noch Law. Nami grinste vor sich hin und sah aus dem Fenster. Kurz nachdem die werdenden Eltern losgegangen waren, sind auch sie und Kid losgefahren. „Was denkst du, Prinzessin?“; holte ihn seine Stimme aus der Gedankenwelt. „Das es ein wunderschöner Abend war. Der zweite, denn ich dir zu verdanken habe. Und das jemand in meinem Bekanntenkreis schwanger ist. Ich habe sowas noch nie erlebt.“ „Ich auch noch nicht. Aber nun sind alle in dem Alter um Eltern zu werden. Denke bei den Anderen wird es auch nicht mehr lange dauern.“ Nami drehte nun den Kopf zu ihrem Chef um und beobachtete wie die Lichter der Straße feine Schatten auf seinem Gesicht zauberten. Ihr drängte sich eine Frage in den Kopf und sie war einfach zu neugierig, als das sie diese ignorieren könnte. „Möchtest du auch mal Vater werden?“ Kid´s Gesicht wurde daraufhin sehr ernst. „Ich habe eine beschießende Vergangenheit hinter mir und wäre alles andere als ein guter Vater. Noch dazu halte ich nichts von Beziehungen. Nein, Kinder kommen für mich nicht in Frage. Niemals.“ Etwas zerbrach in Nami, wovon sie nicht wusste, dass es da war. Hoffnung. Die Hoffnung, auf ein Glück mit diesem rothaarigen Mann. Sie hatte sich dem Trugschluss hingegen, mit diesem Mann irgendwann zusammen sein zu können. Du bist eine Närrin. Du wusstest von Anfang an, dass er kein Typ ist, der Beziehungen eingeht. Nun hast du´s persönlich von ihm gehört. Also höre auf in deiner Traumwelt zu leben! Sie musste sich zusammenreißen, dass sie nicht gleich anfing zu weinen. Doch der Schmerz in ihrer Brust nahm ihr fast gänzlich die Luft zum Atmen. Sie verabschiedete sich nur mit einer winkenden Handbewegung von ihm, ging die Treppe rauf und war froh, als sie endlich in ihrer Wohnung war. Dort fiel sie in sich zusammen wie ein Kartenhaus im Wind. Wie dumm sie doch gewesen war. Hatte sie wirklich gedacht, sie sei etwas Besonderes?! Könnte einen Typen von Grund auf ändern?! Ja, genau das waren meine Gedanken…wie dumm diese doch waren… Nami weinte die ganze Nacht und reagierte auf kein einziges Vibrieren ihres Handys. Kapitel 9: 2. Extra: Pauly & Bonney ----------------------------------- Bonney stand unschlüssig in ihrer neuen Wohnung. Sie hatte endlich den Schritt gewagt und sich eine eigene Wohnung besorgt. Ihr Bruder war darüber nicht gerade erfreut, schließlich war er seit dem tragischen Autounfall ihrer Eltern für sie verantwortlich, jedoch hatte er sie gehen lassen. „Wenn etwas ist, sage mir sofort Bescheid! Ich bin dein großer Bruder und will das es dir immer gut geht!“, hatte Drake noch gesagt. Bonney war ihm immer dankbar für dass, was er für sie alles getan hatte. Er hatte sie immer beschützt und sie wie eine Prinzessin behandelt. Sie seufzte. Die junge Frau sollte nun jedoch versuchen auf eigenen Beinen zu stehen. In zwei Wochen beginnt endlich ihr Studium. Sie wollte Geschichtswissenschaften studieren und sich nach vier Semestern dann auf die Geschichte des Mittelalters spezialisieren. Einen Nebenjob hatte sie auch schon. Sie würde als Aushilfe in einer Bar in Mitte arbeiten, sicherlich wird das Spaß machen, überhaupt freute sie sich riesig auf den neuen Lebensabschnitt. Ihr Exfreund hatte zwar ordentlich etwas dagegen gehabt, aber deswegen hieß es ja jetzt auch EX. Bonney war noch nie der Freund davon gewesen, wenn man ihr sagte, was sie machen sollte und was nicht. Und wenn der Herr nicht damit klarkam, war das nicht ihr Problem. Nun genug in Erinnerungen geschwelgt, auf auf…Möbel besorgen sich nicht von allein! Sie nickte sich selber zu und war auch schon unterwegs. Durch einen Zeitungsartikel hatte sie von einer Firma gehört, die Möbel direkt für einen anfertigt und das auch noch zu fairen Preisen. Bonney liebte selbstgemachtes und wenn sie noch selbst mitbestimmen konnte, wie die Möbel auszusehen haben, dann wollte sie das unbedingt ausprobieren. Ihre Eltern waren Zeit ihres Lebens mit sehr guten Jobs gesegnet, wodurch Drake und sie sicherlich nie auf der Straße landen würden, also spielte Geld keine Rolle. Die Firma befand sich in Steglitz und nach etwas mehr als dreißig Minuten war sie auch schon da. Bonney ging die Reihen entlang und besah sich die einzelnen Materialien und verschiedenen Ausstellungsstücke. Es gefiel ihr alles wirklich sehr gut und sie hoffte jemanden zu finden, der sie zu dem Ablauf und alles beraten könnte. Gelangweilt überflog Pauly seine neuen Aufträge. Es war wieder nichts Außergewöhnliches dabei. Nur ein paar Möbel für Ältere oder stinkreichen Leute. Er konnte nicht verstehen, warum die Jugend nicht auf selbstgezimmerte Möbel stand. Diese waren doch viel ansprechender als die von der Industrie. Gut sie waren teurer, hielten aber dafür sehr lange und waren weniger anfällig. Jedoch konnte niemand gezwungen werden. Genervt seufzte er aus und fuhr sich durch die längeren blonden Haare. „Ich sehe mal im Laden nach, ob eine Omi Hilfe braucht.“ „Ist gut.“, antwortete ihm nur sein Chef Herr Eisberg. Dieser Herr war wirklich außergewöhnlich, er konnte aus den komischsten Baumstämmen das Beste rausholen und die Verarbeitung war immer perfekt. Pauly hatte vor irgendwann mal so gut zu sein wie dieser Mann. Bonney war nun in dem hinteren Bereich des Geschäftes angekommen. Nachdem sie sich alles angesehen hatte, wollte sie unbedingt ein paar Möbel von diesen Leuten hier herstellen lassen. Sie sah sich nach einem Mitarbeiter um und ihr blieb der Atem weg. Aus einer Tür trat ein Halbgott mit wallendem Haar. Er war etwa 1,85 m groß, hatte mittellange blonde Haare und einen blauen Overall an. Dieser versteckte jedoch nicht den durchtrainierten Körper, im Gegenteil, er betonte ihn nur noch mehr. Bonney schluckte. Dieser Typ war wirklich total ihr Geschmack. Pauly ging durch einen Gang in den vorderen Bereich des Geschäftes. Es war Mittwochnachmittag und wirklich nicht viel los. Was ihn ziemlich nervte. Er hatte gerade Stress mit seiner Freundin und eigentlich gehofft das die Arbeit ihn ablenkt, doch wie sollte sie das, wenn es nichts zu tun gibt? Er seufzte wieder genervt aus. Kalifa war wirklich eine tolle Frau und es war auch alles gut bei ihnen, aber er liebte sie nicht mehr. Natürlich hatte er ihr das gesagt, aber sie wollte es nicht wahr haben und hatte eine Pause vorgeschlagen. Keine Ahnung warum er darauf eingegangen ist, aber nun wohnten sie zwar zusammen, schliefen aber in getrennten Betten. Er hatte erstmal das Gästezimmer bezogen. Genug bemitleidet. Ran an die Arbeit…ich kann ja aufräumen. Doch daraus wurde nichts. „Entschuldigung. Ich hätte da ein paar Fragen zu ihren Produkten.“ Pauly drehte sich zu der unbekannten Stimme um. Leicht verwundert sah er auf eine junge Frau mit ziemlich auffälligen rosafarbigen Haaren herab. Es war Winter und sie hatte eine grüne Mütze auf den Kopf und einen braunen Kunstfellmantel um den Körper geschlungen. Dieser verdeckte nur Ansatzweise ihre sicherlich sehr gute Figur. Hör auf andere Mädchen anzuglotzen! Sie ist auch viel zu jung UND du bist noch nicht solo! Das stimmte alles, dennoch konnte er ruhigen Gewissens sagen, dass sie sehr hübsch war. Bonney fühlte sich unwohl unter dem prüfenden Blick des Mannes. Warum sagte er nichts? Hatte sie etwas falsch gemacht? Er wird vielleicht kein Deutsch sprechen! Na dann Englisch vielleicht? „Excuse me, can you tell me a little bit about this work, please?” Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Du brauchst kein Englisch mit mir reden. Ich verstehe dich sehr gut. Ich war nur leicht über deine beiden Piercings verwundert. Eine ziemlich ungewöhnliche Stelle oder?“ Bonney spürte wie sie rot wurde. „Ich mag es.“ „Es steht dir jedenfalls.“, er lächelte sie an und sie konnte nicht anders als beschämt zu Boden schauen. „Danke.“, murmelte sie. Wie süß, ich scheine sie eingeschüchtert zu habe, dennoch ist ihr Englisch jetzt nicht so gut, aber das ist ja nicht schlimm. „Bitte. Doch nun sag mir, wie ich dir helfen kann?“ Pauly sah, wie sie sich wieder zusammen riss und ihn ansah, der leichte Schimmer auf ihren Wangen blieb jedoch. Wie weich wohl ihre Lippen sind? STOPP! Du kennst nicht mal ihren Namen! „Ich würde mir gerne ein paar Möbel von Ihnen herstellen lassen. Ich bin recht neu in der Stadt und meine Wohnung ist noch sehr leer.“ „Gerne, doch nenne mich doch einfach Pauly. So alt bin ich nun auch noch nicht, als das du mich so höfflich ansprechen musst.“, er zwinkerte ihr zu. „Ich heiße Bonney. Und so alt kannst du doch noch nicht sein.“ „Gut, dann hätten wie das geklärt. Naja, ich bin 30 und das ist schon etwas älter. Hast du denn schon eine Vorstellung, von dem was du haben möchtest?“ Bonney nickte. „Ich möchte einen großen Schrank im Schlafzimmer und noch eine Schrankwand im Wohnzimmer. Vielleicht auch noch einen Tisch für die Küche, aber da hatte mir hier noch keiner gefallen.“ „Okay, dann komm mal mit.“ Leicht verunsichert ging die junge Frau dem Mann hinterher. Er führte sie wieder in den hinteren Bereich des Ladens und bot ihr einen Platz an einem Schreibtisch an. Er gab ihr ein paar Kataloge. „Hier sind sehr viele Tische drinnen, suche dir am besten einen aus. Doch nun erstmal zu den Schränken. Hast du dir die Maßen aufgeschrieben?“ Bonney spürte wie sie wieder unter seinem Blick rot wurde. Doch nicht wegen seinen hellblauen Augen, sondern wegen seiner Frage, sie hatte komplett vergessen sich die Maße aufzuschreiben! „Ähm…das habe ich vergessen.“ Pauly konnte nicht anders. Er musste Lächeln. „Schon ok, wir kommen eh immer zu unseren Kunden nach Hause und nehmen nochmal selber Maß einfach um sicher zu gehen. Dann vereinbaren wir am besten einen Termin, wann wir bei dir zu Hause vorbeikommen, in Ordnung?“ Der junge Mann sah förmlich wie die junge Frau noch mehr Farbe im Gesicht annahm. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Das würde ja heißen, dass dieser Traum von einem Mann zu ihr nach Hause kommen würde! Innerliche jubelte sie, wurde dann aber wieder ernst. Er sprach immer von wir und uns. „Wie viele seid ihr denn, beziehungsweise, wer wird denn alles zu mir kommen?“ „Das hängt davon ab, wann der Termin ist. Wir sind zehn Leute und einige bleiben hier im Laden, während andere arbeiten müssen. Wann passt es dir denn?“ Sie musste also einen Tag finden, wo er unterwegs ist. „Keine Ahnung, mir eigentlich auch egal. Die Uni beginnt erst in zwei Wochen.“ Pauly nickte. „In Ordnung. Wie wäre es mit dem Dienstag nächste Woche. Ich habe da noch komplett frei.“ Innerlich grinste sie über beide Ohren. „Passt perfekt!“ „Gut, dann sehen wir uns Dienstag.“ Er reichte ihr die Hand. „Achso und wenn bei dir noch Fragen oder so auftauchen, dann melde dich einfach. Hier ist meine Karte.“ Er gab ihr den Besagten Zettel und Bonney freute sich ziemlich. Pauly klingelte an Bonney´s Tür. Es war mittlerweile Dienstag und er würde heute sich die Stellplätze der Möbel ansehen und auch Maße nehmen. Wenn alles gut ging, könnte er vielleicht heute sogar schon anfangen mit der Herstellung. Das Geräusch zum Öffnen der Tür ertönte und er trat ein, ging zwei Stockwerke nach oben und blieb vor Bonney´s Tür stehen. Er grinste als er sie im Türrahmen stehen sah. Sie hatte eine bequeme Jogginghose an und ein kurzes weißes Top, welches ihren Bauch frei ließ. Pauly mochte es nicht, wenn Frauen so viel Haut zeigten, jedoch konnte er ihr das nicht sagen. So gut kannten sie sich dann doch nicht. Oh Gott! Er ist wirklich da! Bonney freute sich riesig darüber, versuchte es jedoch soweit es ging zu verstecken. „Hey.“ „Hallo Bonney.“ Allein wie er ihren Namen aussprach ließ sie schaudern. Wo kamen nur diese Emotionen her?! Das kannte sie von sich gar nicht! „Komm rein.“ Pauly war beeindruckt. Es war eine große Altbauwohnung wo locker zwei bis drei Leute wohnen konnten. Wo hatte die Kleine nur so viel Geld her? Aber eigentlich sollte es ihm egal sein. Er war hier um zu arbeiten, nicht um privates von ihr zu erfahren. Bonney führte ihn ins Wohnzimmer und zeigte ihm wo die Schrankwand stehen sollte. Da er der jungen Frau die Kataloge gegeben hatte, hatte sie sich auch für ein Stück entschieden. Sie erklärte ihm noch, was sie anders haben wollte. Pauly notierte sich alles und nahm dann Maß. Er spürte, wie sie ihn dabei musterte und ihm war es nicht unangenehm. Er wusste, dass sein Aussehen anziehend auf junge Frauen war und wer genoss es nicht angehimmelt zu werden? Zumal ihm nicht entgangen ist, dass sie wieder ziemlich nervös wurde. Weswegen er versuchte ein ungezwungenes Gespräch anzufangen. „Wohnst du eigentlich alleine hier? Die Wohnung ist riesig und wirklich hübsch.“ „Ja, meinem Exfreund gefiel es hier nicht und auch nicht, dass ich studieren möchte.“ Ohh…sie scheint sich frisch getrennt zu haben… Warum erzählte sie ihm das? Es interessierte ihn sicherlich nicht, beziehungsweise ging es ihn auch nichts an. „Dann ist er ziemlich dumm. Es wäre doch für eine gemeinsame Zukunft nur gut, wenn beide gut ausgebildet sind, dann könnten sie ihren Kindern auch eine tolle Zukunft bieten.“ Erstaunt betrachtete sie den knienden Mann vor sich. „Nun gut. Hier bin ich fertig. Wo sollte der Schrank nochmal hin?“ Bonney schluckte. „Ins Schlafzimmer.“ Warum war sie so nervös ihn in dieses Zimmer zu begleiten? Weil er verflucht heiß ist und ich ihn echt toll finde…ist das verwerflich? Nein, das wusste sie. Der junge Mann folgte ihr und nahm dort auch wieder Maß. Bonney setzte sich derweil auf ihr Bett und beobachtete ihn. Da es ein warmer Tag war, hatte er das Oberteil des Overalls abgestreift und stand nur mit seinem weißen Muskelshirt da. „Möchtest du eigentlich was trinken?“ Er nickte und schrieb sich die abgemessene Zahl gerade auf. „Hier.“ Pauly hob wieder den Blick und traf den ihren. Sie hielt ihm ein Glas Wasser hin. Der junge Mann nahm dieses entgegen und berührte dabei ihre Hand und ihn durchzuckte ein Schlag. Ihr schien es nicht anders zu gehen, da sie reflexartig das Glas fallen ließ. Er versuchte noch es aufzufangen, stolperte jedoch dabei und fiel hin. Dabei begrub er die junge Frau unter sich. Pauly sah mit rotem Kopf zu ihr runter. Diese Situation war ihm wirklich unangenehm. Bonney´s Wangen wurden immer wärmer. Er lag über ihr und sie konnte nicht anders als ihn anzustarren. Langsam erhob er sich wieder, doch das wollte sie nicht. Sie griff nach ihm und zog ihn zu sich herunter. Ohne weiter darüber nach zu denken, küsste sie ihn. Pauly war völlig geschockt. Bonney küsste ihn! Einfach so! Eigentlich hätte er den Kuss sofort abbrechen müssen, eigentlich hätte er an Kalifa denken müssen, eigentlich sollte er hier nicht sein…jedoch war dies alles nur eigentlich. So schloss er die Augen und erwiderte den Kuss. Deutlich spürte er wie ihre eine Hand sich auf seine Brust ablegte. Er löste den Kuss und sah sie nur an. Pauly sah deutlich dass sie verwirrt über seine Handlung war. Er lächelte sie an. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte sie in ihn etwas geweckt und durch den Kuss war dies an die Oberfläche getreten. Er beugte sich wieder zu ihr runter und küsste sie. Bonney legte verschränkte ihre Arme hinter seinen Kopf und spürte seine rauen Arbeiterhände auf ihrem Körper. Mit jeder Berührung seinerseits erschauderte sie mehr und mehr. Bald waren ihre beider Sachen im Zimmer vertraut und sie lagen im Bett und schliefen mit einander. Es war nachts und Bonney schlief friedlich in seinen Armen. Sie hatten es die ganze Zeit miteinander getan und er hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Er wickelte eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger und roch an dieser. Er fühlte sich wohl und spürte, dass es kein Fehler war. Langsam öffnete sie die Augen und sah ihn an. Er lächelte nur weiter. Doch wurde diese Situation von seinem Handy zerrissen. Pauly hatte keinen Klingelton, sondern es so eingestellt, dass immer der Name von der Person die anrief genannt wurde. Nun wurde Kalifa´s Name genannt, die ganze Zeit. Kalifa?! Das ist ein Frauenname! Geschockt sah sie ihn an. „Deine Freundin?“ Bonney spürte wie ihr schlecht wurde. Sie hatte mit einem vergebenen Mann geschlafen! Warum hatte er nichts gesagt?! Pauly hatte sich aufgesetzt und sah recht fassungslos auf sein Handy. Bonney wiederholte ihre Frage. Nun drehte er seinen Kopf und sah sie an. „Wir haben uns vor kurzem getrennt, was sie nicht wahrhaben will. Ich würde niemals meine Frau betrügen!“ Die junge Frau spürte, wie er sauer wurde. Schnell stieg er aus ihrem Bett, zog sich an und rief Kalif zurück. Es war kurz vorm Morgen, sicherlich würde sie bemerkt haben, dass er nicht zu Hause war. Aber warum machte er sich so Gedanken? Sie waren nicht mehr zusammen! Weil ein Teil von dir sie noch immer mag… „Wo bist du?“, kam sofort die barsche Frage. „Nicht zu Hause.“ „Das habe ich auch gemerkt!“ Er seufzte, die Wahrheit war immer noch am besten. „Ich bin bei einer anderen Frau.“ Totenstille. Bonney hörte deutlich jedes Wort. Zuerst war es ruhig, doch dann wurde die Frau am anderen Telefon Ende immer lauter und schleuderte Pauly allerhand entgegen. Irgendwann legte er einfach auf und sah sie fast schon flehentlich an. „Es tut mir leid. Ich muss gehen.“ Bonney wollte nicht, dass er ging. Sie wollte, dass er hierblieb, auch wenn sie ihn nicht kannte. Jedoch brachte sie es nicht fertig sich zu bewegen. „Kalifa. Mach es nicht noch schlimmer. Ich habe keine Gefühle mehr für dich, verstehe das doch!“ „Du bist echt ein Arsch! Du hast mich betrogen!“ Wild fuchtelte die junge Frau mit den braunen Haaren vor ihm rum. „Ich habe dich nicht betrogen, weil wir nicht mehr zusammen sind. Das ist ein Unterschied.“ Pauly wusste nicht, wo er die Ruhe hernahm, aber er wollte Kalifa nicht so aufgebracht sehen, dass hatte sie nicht verdient. Als er noch am selben Morgen nach Hause gekommen war, kam ihn eine völlig aufgelöste Kalifa entgegen, dies änderte sich jedoch und nun war sie einfach nur stink sauer auf ihn. Er versuchte schon seit einer Weile sie zu beruhigen. „Bitte, sei doch mal still und höre mir zu.“ „Vergiss es. Ich fahre zu meiner Mutter aufs Land. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.“ Schnell hatte sie einen Koffer gepackt und das Nötigste darin verstaut. Mit eiligen Schritten ging sie den Hausflur hinunter, lud den Koffer in ihren roten Smart ein und setzte sich ans Steuer. „Ich hätte niemals gedacht, dass du mir das antust!“ Pauly war ihr nachgelaufen und fuhr sich nun mit seiner Hand durch die Haare. „Ich habe dich nicht betrogen, niemals. Wir waren nicht mehr zusammen und ich mag sie wirklich.“ Er war noch nie sonderlich geschickt mit Worten, er wusste er hätte es nicht sagen sollen, doch er wollte ihr die Wahrheit sagen. Kalifa hatte ein Recht darauf. Sie schüttelte nur den Kopf und brauste auch schon davon. Es regnete nun schon seit Stunden ohne Unterbrechung, dennoch konnte Bonney nicht anders als weiter laufen. Sie hatte mit ihm geschlafen! Mit einem völlig Fremden! Doch es hatte sich nicht schlecht oder falsch angefühlt. Eher so, als habe sie endlich ihre andere Hälfte gefunden. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Es war dennoch falsch. Er hatte eine Freundin. Sie hätte ihn nicht küssen dürfen. Aber es war geschehen und aus diesem Kuss hatte sich mehr entwickelt und schließlich hatte sie miteinander geschlafen. Ein ziemlich lauter Streit zwischen zwei Menschen direkt vor ihr, riss sie jedoch aus den Gedanken. Mit geweiteten Augen sah sie, dass die eine Person Pauly war und sofort hatte sie wieder dieses Gefühl seiner Küsse auf ihren Körper. „Ich hätte niemals gedacht, dass du mir das antust!“, war eine aufgebrachte Stimme zu hören. Ohne, dass sie genau wusste worüber sie sprachen, konnte sie es sich denken und sie wurde bestätigt. . „Ich habe dich nicht betrogen, niemals. Wir waren nicht mehr zusammen und ich mag sie wirklich.“ Er mochte sie?! Nun ist sie weg… Auf eine Art freute er sich, dass Kalifa es verstanden hatte, auf der anderen war er schon traurig, dass sie dachte, dass er sie betrogen hatte. Aber hatte er das nicht auch? Zumindest auf eine Art und Weise? Er schüttelte den Kopf, er wusste es nicht. Pauly drehte sich um, spürte jedoch einen Blick auf sich ruhen und hob den Kopf. „Bonney…“ Die junge Frau stand mit Regenmantel vor ihm und schien genauso verwundert wie er selber zu sein. Die Zeit zwischen ihnen schien sich wie Kaugummi zu ziehen, doch da setzten sich beide in Bewegung. Sie schlang die Arme um ihn und er die seinen um ihren Körper. Sie war schon völlig durchnässt und auch kalt. Sie hatte ihren Kopf an seine Brust gebettet und zog seinen Geruch ein. Wie herrlich er duftete! Doch musste sie ihm noch eine Frage stellen. „War das deine Freundin?“ „Exfreundin. Ich bin schon länger nicht mehr mit ihr zusammen.“ Sie nickte. „Bonney, ich will ehrlich sein. Ich kenne dich nicht, deine Macken, Stärken, Schwächen, Vorlieben…alles ist fremd für mich was dich angeht. Und ich weiß es ist alles andere als schön, aber ich möchte, dass du bei mir bleibst und ich dich näher kennen lernen kann. Ich möchte das da mehr zwischen uns wird als eine Bettgeschichte.“ Er konnte deutlich sehen, wie geschockt sie war. Wollte sie vielleicht doch nur Sex von ihm? Nein, ihr Blick, als ich gegangen bin, hatte etwas anderes gesagt. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und wartete nun auf ihre Reaktion. Diese viel anders aus als geplant. Schnell überwand sie den Raum zwischen ihnen und küsste Pauly. Wie gut sich das anfühlte! Sie wollte es mit ihm probieren, ihn kennen lernen und sich beiden eine Chance geben. Schließlich glaubte sie stark an sowas wie Liebe auf den ersten Blick und das war bei ihnen definitiv geschehen. Bonney hatte keine Ahnung, was die Zukunft für sie brachte, doch freute sie sich auf diese, schließlich würde sie diesen unglaublichen Mann an ihrer Seite haben. Noch eine Weile standen sie im Regen und küssten sich und beide fühlten wie ihre Herzen miteinander verschmolzen. Kapitel 10: over the limit -------------------------- Kid stand vor der Wohnungstür und wartete, dass diese geöffnet wurde. Er spürte deutlich seine Vorfreude in seinen Lenden. Aber welcher Mann konnte ihm das verübeln? Boa war extrem heiß und ihre Treffen waren immer sehr … angenehm. Sie trafen sich bei ihr und hatten dort dann ihren Spaß. „Du bist aber pünktlich.“ Er grinste sie nur an als die Schwarzhaarige ihm die Tür öffnete. „Komm rein.“ Plötzlich kam ihm eine andere junge Frau in den Sinn. Warum hatte sie ihm nicht geantwortet? Ich habe ihr 4 Nachrichten geschrieben und sie hat auf keine was geantwortet…was soll der Scheiß?! Kaum stand er drinnen, spürte er auch schon Boa´s Lippen auf seinen. Sie drückte ihn gegen die Wand neben der Tür und verlor keine Zeit, ihm das Hemd aufzuknöpfen, dadurch wurden seine Gedanken wieder ins hier und jetzt befördert. „Du hast es aber auch wieder nötig, Professor.“, presste er zwischen Küssen hervor. Ihre Hände machten sich schon an seiner Hose zu schaffen. „Ich stehe darauf, wenn du mich wie meine Studenten ansprichst. Das ist wirklich ein Gefühl der Überlegenheit.“ Kid wusste jedoch, dass er immer die Oberhand hatte bei ihren Treffen. Er würde entscheiden, wann das hier alles ein Ende hätte. Aber er ließ sie in diesem Glauben, dass sie Macht über ihn hatte. Doch das hatte niemand und wird auch nie jemand haben. Nach einer längeren Zeit saß Kid in seiner Wohnung und aß genüsslich einen mitgebrachten Döner. Ja, er war etwas entspannter als sonst. Es war wieder ganz gut, sich mit Boa zum Sex zu treffen. Das war nun mittlerweile das fünfte Mal gewesen und es wurde noch nicht langweilig. Als er mit Essen fertig war und auch seinen Kater gefüttert und gestreichelt hatte, machte er sich im Bad frisch. Es war Sonntag und heute würden sie alle zu dem Feuerwerk-Spektakel gehen. Doch Kid war nicht gut gelaunt. Er hatte bis heute keine Antwort auf seine Fragen bekommen, die junge Frau schien keine dieser auch nur beachtet zu haben. Er seufzte genervt aus. Was war nur passiert? Nami hatte ihn am Mittwochvormittag angerufen, doch nur um sich krank zu melden, bis einschließlich Samstag. Kid hatte sie daraufhin gefragt, ob sie Sonntag dann mitkommen würde, was sie verneint hatte. Er wusste auch nicht was die junge Frau hatte. Dienstag hatte sie auf ihn noch munter und gesund gewirkt. Nur bis ich sie nach Hause gefahren hatte…Das stimmt, danach war sie irgendwie komisch gewesen. Und was Kid am meisten wurmte war, dass sie ihm auf keine SMS geantwortet hatte. Hör dir auf über ein Frauenzimmer Gedanken zu machen! Er schüttelte wieder den Kopf. Das stimmt, es bringt nichts. Seine Gedanken schweiften dennoch wieder zu der kleinen Oranghaarigen. Er grinste vor sich hin. Letzte Woche hatten sie noch ab und zu miteinander geredet und sie hatte relativ viel über ihn ausgefragt. Jedoch war ihm das alles komischer Weise nicht unangenehm. Er hatte es genossen, dass sie mehr von dem Anderen erfuhren. Und Nami war wirklich gesprächig. So wusste er, dass der Mann von ihrer Schwester Polizist ist und sie ihr drittes Kind erwarten. Als das Thema auf Kinder kam, meinte die junge Frau, dass sie gerne selber welche hätte, am liebsten Zwillinge. Wann jedoch wusste sie noch nicht. Daraufhin hatte Kid gesagt, dass er sich gerne als Versuchskaninchen bereitstellte, um ein paar Probeläufe durchzuführen, wie man Kinder machte. Doch Nami hatte ihn dann wieder leicht geboxt und ist rein gegangen um weiter zu arbeiten. Ein unangenehmes Ziehen machte sich in seinem Magen breit. Er musste wieder an eine Aussage von ihr nachdenken. Kid wusste nicht, was er gesagt hatte, dass Nami so sauer geworden war. Sie hatte sich, wieder einmal, danach bei ihm entschuldigt, doch nervte ihm das Gesagte. Sicherlich er mochte Frauen mit Temperament aber bei Nami wollte er auch die anderen Seiten an ihr kennen lernen. Er hielt in seinem Tun inne. „Niemals werde ich mit dir das Bett teilen. Du bist ein Weiberheld und eindeutig nicht der Beziehungstyp und überhaupt stehe ich absolut nicht auf dich. Du benutzt Mädels nur zum Sex, danach lässt du sie fallen wie eine heiße Kartoffel.“ < Warum hasste er diese Aussagen von Nami nur so sehr? Weil sie der Wahrheit entsprachen? Machte er das nicht auch? Ja, dass tat er. Früher oder später, würde auch Boa ihren Reiz verlieren und er würde so tun, als gäbe es sie nicht. Aber war das falsch? Er ist noch nie anders mit Mädchen umgegangen, niemand hatte ihm gesagt, was richtig und was falsch ist. Woher sollte er das wissen? Wollte er das überhaupt? Kid schüttelte den Kopf. In letzter Zeit dachte er viel zu viel nach, vor allem über diese junge Frau mit den orangenen Haaren. Er tupfte sich noch etwas Shave hinters Ohr und betrachtete sich im Spiegel. Er war heiß und würde so weiter leben, wie er es wollte. Das hieße auch, kein Beziehungsquark eingehen, weil dies Vertrauen voraussetzen würde und das würde er niemandem geben. Niemals. Der rothaarige Mann hatte es sich in den Kopf gesetzt, Nami heute abzuholen und mit ihr auf dieses Fest zu fahren. Eigentlich hätte er Pauly, Bonney und Law abgeholt, doch die wollten auf einmal doch lieber mit Bahn fahren. Wodurch sein Plan nicht scheitern wird, so dachte er. Zwanzig Minuten später stand er vor der Wohnung von der kleinen Oranghaarigen. Er war leicht nervös, schließlich wollte sie eigentlich heute nicht mit und hatte auch nicht auf seine Nachrichten geantwortet. Doch er hatte sich was vorgenommen und das würde er durchziehen. Kid stieg aus seinem Wagen und trat vor die Wohnungstür. Er klingelte und musste nur einen kleinen Augenblick warten, da hörte er schon ihre Stimme durch die Sprechanlage. „Ja bitte?“ „Taxiservice.“ Er grinste und war dennoch total aufgeregt. Wie würde sie reagieren? „Kid? Was machst du hier?“ „Habe ich doch gerade gesagt, ich hole dich ab.“ „Ich hatte dir gesagt, dass ich heute nicht mitkommen werde. Geh bitte wieder.“ „Habe ich wohl vergessen.“ „Dein Problem.“ „Komm, mach die Tür auf.“ „Kid, ich habe gesagt, ich komme nicht mit!“ „Du hast noch meine Jacke, die kann ich gleich mitnehmen, wenn ich schon mal hier bin.“ Er hörte ein entnervtes Seufzen und dann das Geräusch, dass Nami die Tür für ihn öffnete. Grinsend ging er hinein. Die Tür zu Namis Wohnung war bereits offen, Nami stand dort. Sie hatte einen kurzen Schlafanzug an und ihre Haare hingen ihr etwas wirr vom Kopf. „Du siehst wirklich krank aus.“ Doch Kid fiel mehr als ihre Kleidung auf. Sie sieht aus, als habe sie viel geweint…und wenig gegessen. Ihre Wangenknochen zeigten sich deutlicher als noch am Dienstagabend. „Ach lass mich doch in Ruhe. Hier deine Jacke.“ Sie gab ihm sein Jackett, doch er nahm es nicht an, sah ihr nur weiter ins Gesicht. „Was los? Du siehst nicht gerade wie das blühende Leben aus.“ Nami lachte freudlos, doch sie antwortete ihm nicht. Kid ging einen Schritt auf sie zu, sie einen von ihm weg. Sofort war in ihrem Blick ein gehetzter Ausdruck und sie sah auf den Boden zu ihren Füßen. „Geh bitte wieder.“ „Das mache ich, doch nur wenn du mitkommst. Du kannst dich nicht verkriechen, egal was passiert ist.“ Warum sagte er son Scheiß? Das hört sich an wie aus einer dieser dummen TV-Serien. Nami schien es auch aufgefallen zu sein, weil sie ihn nun mit einem schiefen Grinsen ansah. „Mach dich lustig über mich und ich werde ungemütlich.“, knurrte er. Nami lächelte kurz. „Warum soll ich denn mitkommen?“ „Weil ich es möchte. Und jetzt zieh dich an. Es ist warm und wirklich schön draußen.“ Nami schien zu überlegen, sie sah ihn sehr lange an. Dann schien sie resigniert zu haben. Sie zuckte mit den Schultern und ging in ein Zimmer. „Du kannst es dir im Wohnzimmer gemütlich machen. Bin in zehn Minuten fertig.“ Die Tür zu dem Raum, wo sie gerade verschwunden war, wurde geschlossen. Kid grinste. Er hatte es geschafft, sie würde mitkommen. Der junge Mann konnte nicht anders und grinste vor sich hin. Er wusste nicht, wie lange Nami brauchen würde, weswegen er entschied sich einfach etwas in der Wohnung umzusehen. So betrachtete er im Wohnzimmer eine ziemlich große Bilderwand. Er brauchte die ganze Zeit, bis Nami fertig war mit umziehen und schminken und selbst zu diesem Zeitpunkt hatte er sich noch nicht alle Fotos ansehen können. Er sah ziemlich viele von einer rothaarigen und lilahaarigen Frau. Kid schätze, dass dies ihre Schwester und Mutter waren. Teilweise waren auch Männer und Kinder abgebildet. Doch ein Bild ließ ihn stutzen. Es zeigte Nami. In einem Sommerkleid, welches in einem schönen warmen Gelbton gehalten war. Sie saß entspannt auf einer Mauer und sah auf das Meer vor sich. Das Bild wurde leicht von links unten aufgenommen, wodurch ihre Beine noch länger zu sein schienen. Kid merkte ein angenehmes Ziehen im Magen. Dieses Bild war wirklich schön. Er überlegte gerade, ob er es abhängen und einstecken sollte, als Nami zu ihm trat. „Ich wäre dann fertig.“ Kid sah sie an und musste schlucken. Sie hatte dasselbe Kleid wie auf dem Bild an, doch der Gesichtsausdruck war nicht der Selbe. Sie schien immer noch ziemlich fertig zu sein und Kid musste dem Drang wiederstehen, sie einfach zu umarmen, zu trösten und ihr so zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Innerlich gab er sich wieder eine Ohrfeige. Was für einen Scheiß dachte er da wieder?! „Die Anderen wollten auch, dass du mitkommst. Bonney hing mir die ganze Woche in den Ohren, weil sie es doof fand, dass du nicht da warst.“ Die Beiden saßen nun im Auto und fuhren zu dem Fest. Kid konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie die junge Frau auf dem Beifahrersitz gedankenverloren aus dem Fenster sah. Sein Magen zuckte angenehm zusammen, als er die Oranghaarige betrachtete. Es war ziemlich heiß heute, weswegen er sommerlich gekleidet war. Er hatte eine kurze schwarze Hose und ein rotes Sommershirt an, die entsprechende Brille dazu thronte auf seinem Kopf. Nami hatte sich auch passend angezogen. Sie trug dieses wirklich schöne gelbe Kleid, ihre Handtasche hatte die gleiche passende Farbe. Das Kleid war ziemlich knapp, aber es stand ihr ohne Frage. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Kid beschloss heute besonders bei ihr zu bleiben, schließlich sollte kein Typ es wagen sie anzusprechen. Aber warum wollte er das nicht? Konnte es sein, dass er… Nein! Höre auf darüber schon nachzudenken! DU bist nicht der Typ für Beziehungen. Sie schien seinen Blick bemerkt zu haben, reagierte jedoch nicht darauf und tat so, als wäre er Luft. Nach weiteren fünfzehn Minuten, waren sie endlich am Ziel. Schon während Kid einparkte, sah er den anderen Teil der Chaostruppe. „Da seid ihr ja endlich!“, ein ziemlich aufgeweckter Junge mit schwarzen Haaren und breitem Grinsen ging auf das Auto zu. „Berliner Stadtverkehr halt.“ Ruffy grinste weiter und umarmte dann Nami. Sie waren wirklich die Letzten, aber Kid störte das nicht. „Nami! Bin ich froh, dass du doch noch gekommen bist!“, die junge Frau wurde von Bonney stürmisch umarmt. Auch die Anderen nahmen sie in die Arme. „Ok, da jetzt jeder jeden begrüßt hat und mag und überhaupt. Lasst uns was zu essen holen!“, Bonney stürmte auf das Festgelände, Ace und Ruffy waren ihr dicht auf den Fersen. „Hey warte!“ „Das sind ziemliche Fressmaschinen.“, sagte Sanji an die Gruppe gewandt. „Da hast du Recht. Aber Liebenswerte.“, Vivi kicherte. „Naja, Bonney muss ja jetzt für zwei Essen.“, sagte Marco in die Runde. „Ich hoffe die haben ordentliches Bier. Das vom letzten Jahr war echt schlecht.“ „Na klar. Wir finden schon etwas angenehmes.“, Tashigi lehnte sich beim Laufen an Zoro ran und Kid konnte selbst aus der Entfernung zu ihnen erkennen, dass beide gleichermaßen rot wurden. „Für deinen Gaumen reicht auch aufgekochtes Leitungswasser mit ein paar Geschmacksstoffen, Marimo.“ Bevor noch ein Streit vom Zaun brach, ging Violett dazwischen. „Ihr seid wirklich ein altes Ehepaar. Los lasst uns was zu trinken holen und dann über das Gelände schlendern.“ „Wie du willst, mein Goldschatzi!“ Sanji tänzelte um seine Freundin herum. Vivi kicherte neben dem Rotschopf und Nami. „Ob die Beiden sich je ändern werden?“ „Sanji war wohl auch immer schon so, oder?“, Nami wandte sich an die Blauhaarige, diese nickte. „Er macht so ziemlich jeder Frau den Hof, doch lieben tut er nur Violett und seid sie zusammen sind, ist er auch etwas angenehmer geworden.“ „Pahh.“, Kid hasste Gespräche über Liebe und dergleichen. „Was los, Kid?“, fragte ihn deswegen Vivi. „Du und dein Liebesgedöns.“ „Du wirst irgendwann auch mal verliebt sein, glaub mir.“ Kid schnaufte nur und ließ sich dann nach hinten, zu den anderen Männern, fallen. Auf Vivi und ihre rosarote Brille hatte er wirklich keine Lust, außerdem konnte er so die kleine Oranghaarige besser beobachten. Diese sah ihm kurz über die Schulter hinterher und er musste wieder grinsen. Schnell drehte sie sich um und ging mit Vivi den Anderen hinterher. „Du siehst sie ziemlich oft an, mein Freund. Habe ich was verpasst?“, Pauly legte ihm den Arm auf die Schulter und grinste ihn nur wissend an. „Er willst noch nicht zugeben, mach dir also keine Mühe es aus ihm rauszubekommen.“, antwortete stattdessen Law. „Quatscht keinen Müll, alle Beide. Jeder Kerl würde sie anschauen. Zumindest welche, die in keiner Beziehung sind oder aufs gleiche Geschlecht stehen. Also versteht ihr mich nicht.“, er grinste beide sadistisch an. „Die Nummer wird langsam langweilig. Ich bin nicht schwul.“ „Ich erinnere dich später dran.“ Der Rotschopf gab Law einen leichten Seitenhieb mit dem Ellenbogen. „Eine Beziehung ist toll. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass nur eine Person mein Leben so komplett übern Haufen hauen könnte. Und wisst ihr was? Ich freue mich sehr auf unser Kind und hoffe da kommen noch sehr viele.“ Kid standen die Haare zu Berge. „Alter, tickst du noch richtig?“ Doch Pauly grinste nur total verliebt Bonney hinterher. Diese hatte das Gelände schon erreicht und ging mit Ruffy auf eine Futterbude zu. Nun standen sie auch endlich bei dem Futterwagen. Dieser zeigte ein ziemlich großes Brot über dem Dach mit einer großen Aufschrift „Knobibrot“. „Das ist wirklich lecker, willst du auch Schatz?“ Bonney reichte das Brötchen, welches ziemlich nach Knoblauch roch, an ihrem Freund weiter. „Ihr wisst schon, dass ihr dann stinkt?“, Zoro sah etwas skeptisch zwischen ihnen hin und her. „Wir können ja alle etwas essen, oder?“, wieder schmiegte sich die Dunkelblauhaarige an den jungen Mann mit den grünen Haaren. Dieser wurde rot, als er das verliebte Gesicht seiner Freundin ansah. „Ich hole uns etwas.“, sagte er noch und stellte sich dann in die Reihe um eines zu erwerben. „Gute Idee. Ich hole dir auch was, mein Engel.“, sagte Sanji zu Violett und ging hinter Zoro her, stellte sich ebenfalls an. „Vivi, schmeckt dir das? Soll ich noch was holen?“ „Danke Ruffy, aber du hast mir das Halbe abgegeben, das reicht mir.“, die Angesprochene küsste ihren Freund kurz, dieser sah sie danach völlig verliebt an. „Habe dir auch eines geholt. Hier Marco.“ „Du hast an mich gedacht? Ich bin schwer begeistert, Ace.“ Der Blonde streichelte seinem Freund übern Kopf und küsste diesem auf die Stirn. „Sie sind alle sehr glücklich.“, Kid drehte sich zu Nami um, sie beide standen etwas abseits von ihren Freunden. „Sie sind dumm.“, sie schüttelte nur auf seine Aussage hin den Kopf. „Nein, sieh sie dir doch an. So muss Liebe sein und nicht anders.“ „Prinzessin, auch sie streiten und werden sich irgendwann trennen. Nichts ist für die Ewigkeit.“ Daraufhin sah er nur zwei strahlende braune Augen und in seinem Magen zog es sich wieder angenehm zusammen. „Sicherlich gibt es auch schlechte Seiten. Aber viel mehr Schöne.“ „Ich dachte deine Beziehung war nicht so toll?“ Nami nickte. „Die mit Cavendish nicht, das stimmt.“ „Moment. Wie viele Beziehungen hattest du?“, leichte Wut sammelte sich in ihm und er ballte die Faust. Doch zu einer Antwort kam Nami nicht, auch wenn er nicht wusste, ob sie ihm überhaupt geantwortet hätte. „Hier, ich denke wenn wir den ganzen Abend zusammen verbringen, sollten wir alle Knoblauch essen.“ Law übergab ihnen beiden ein Brötchen, bevor er in seines biss. „Danke Law, aber das wäre nicht nötig gewesen.“, leichte Empörung war aus Nami´s Stimme zu hören. „Für dich bezahle ich das gerne. Guten Appetit.“ „Danke, guten Appetit euch auch!“, sie biss hinein und stellte sich zu Vivi und Violett. „Du kamst ungelegen.“, brummte Kid seinen Freund an. „Ich glaube nicht. Du wirktest sauer und ich möchte nicht, dass dein Temperament es versaut mit ihr.“ „Alter, quatsch doch mal was anderes. Ständig gehst du mir auf den Sack mit irgendwelchen Hirngespinsten!“, leicht angepisst biss nun auch Kid von seinem Brötchen ab. „Es sind keine, ich denke das weißt du. Aber in Ordnung, ich halte mich ab jetzt aus dieser Sache raus.“ Die ganze Gruppe lief relativ geschlossen über das Festivalgelände und hatte ihren Spaß. Sie aßen und tranken verschiedene kulinarische Köstlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern und jeder hatte andere Favoriten. An einigen Fahrtgeschäften machten sie auch halt und manche von ihnen fuhren mit diesen. Nun war es kurz vor 24 Uhr und sie standen etwas erhöht und sahen erwartungsvoll in den Himmel über ihnen. Das Feuerwerk würde jeden Augenblick losgehen. Kid sah seine Freunde an und stellte fest, dass jeder von ihnen den Partner im Arm hatte. Warum taten sie so etwas? Was sollte das bringen? Er drehte sich zu Law und Nami und in seinem Inneren kam der Wunsch sie in seine Arme zu schließen. Stopp! Gerade hast du dich über die Anderen aufgeregt, stehe zu deiner Meinung! Und dennoch, als er sie weiter ansah wurde dieser Druck sie zu umarmen fast unerträglich. Zu seinem Glück bemerkte Nami sein Kopfchaos nicht, da sie ihm den Rücken zugewendet hatte und auch leicht angeheitert war. „Mach schon, bevor ein Anderer kommt!“, flüsterte Law ihm zu. Kid wollte ihm gerade wieder eine Antwort entgegen pfeffern, als dieser ihn leicht schupste. Stolpernd kam er hinter der jungen Frau zum Stehen, diese drehte sich um und sah ihn irritiert an. Kid wusste nicht, was er sagen sollte, doch brauchte er das auch nicht. Sie grinste ihn an, nahm seine Arme und legte sich diese um den Körper und lehnte sich mit ihrem Rücken an seine Brust. „Das ist schön.“, sagte sie leise fast nur zu sich selber, doch Kid hörte es deutlich und er konnte auf einmal nicht mehr aufhören zu grinsen. Er hielt sie doch tatsächlich im Arm! In dieser Haltung beobachtete er wie die Anderen das Feuerwerk und er musste sagen, dass er noch nie, wirklich nie, so ein wunderschönes Fest erlebt hatte. „Wie fandst du das Feuerwerk?“, Kid konnte deutlich erkennen, worauf Law hinauswollte, spielte jedoch mit. „Es war ok.“ „Ja, finde ich auch. Nur warum mussten sich alle im Arm halten? Wie albern.“ „Spuks aus und lass mich dann in Ruhe.“, Kid war nicht bereit es ihm leicht zu machen. „Du hattest Nami im Arm, obwohl dein Vorsatz eindeutig dagegen spricht.“ „Alter, laber einen anderen voll, denn es interessiert. Außerdem hattest du mich geschupst.“ „Gib es zu, du stehst auf sie. Hey das ist ok. Aber tu ihr nicht weh mit deinem Verhalten.“ „Ich werde ihr nie wehtun! Und jeder der es tut, bekommt es mit mir zu tun.“ „Und das sagst du nur, weil du der nette Chef bist.“ „Ja.“, die Antwort war alles andere als überzeugend, dass wusste auch Law, beließ es aber dabei. Wenn Kid noch nicht bereit war darüber zu reden, dann war es in Ordnung. „Wir sehen uns dann die Tage Kid, danke fürs nach Hause fahren.“, Law winkte ihm noch zu und ging dann in seine Wohnung. Der Rotschopf hatte ihn nach Hause gebracht, Bonney und Pauly waren noch etwas beim Fest und die Anderen wollten mit der Bahn fahren. Nur Nami war noch da. Sie lag schlafend auf der Rückbank. Er grinste, als er sie im Rückspiegel sah. Sie war wirklich hübsch und hatte Feuer unterm Hintern. Er musste gut auf sie aufpassen, nicht das so ein Trottel wie dieser Cavendish ihr wieder wehtat. Das würde er verhindern! Doch wollte er überhaupt, dass sie einen anderen Typen hatte? Wollte er sie mit irgendeinem Spaten sehen? Nein, er wollte das sie sein …. Kid! Reiß dich zusammen! Denk verdammt nochmal an deine Vorsätze! An alle, gottverflucht nochmal!! Er schüttelte den Kopf, so etwas sollte er niemals wieder denken! Und dennoch. Sie löste eine Sehnsucht aus, die er noch nie erlebt, geschweige denn gekannt hatte. Zu Beginn hatte er sich einen Spaß daraus gemacht sie auf die Palme zu bringen, ihre Nerven zu strapazieren. Doch mit den Wochen, die sie nun zutun hatten merkte er, dass es nicht mehr dasselbe wie zu Beginn war. Er wollte sie noch besser kennen lernen und Zeit mit ihr Verbringen, dass alles verwirrte ihn. Wenn sie nicht da war, war er schnell reizbar und hatte sich kaum unter Kontrolle. Was war nur los?! Der Rotschopf hielt das Auto direkt vor Nami´s Wohnung an. Zum Glück hatte er eine Parklücke gefunden, wodurch er den Wagen abstellen und der jungen Frau aus dem Auto helfen konnte. Kid stieg aus und öffnete die hintere Tür. „Hey Prinzessin, aufstehen. Du kannst im Bett weiterschlafen.“, er berührte sie sanft an der Schulter. Leicht murrend erwachte die Oranghaarige. „Ich bin müde…und betrunken...“ Kid grinste. „Ja, dass stimmt, deswegen ab ins Bett.“ Sie hatte sich derweil langsam aus dem Auto erhoben und ging nun, gestützt von Kid, auf ihre Wohnungstür zu. Da er sich nicht sicher war, ob sie umfallen würde, wenn sie nach ihren Schlüssel griff, tat er dies. Er schloss gerade die Tür auf, als er Nami an seiner Seite spürte. Sie lehnte sich an ihn und atmete hörbar seinen Duft ein. Sofort bereitete sich wieder dieses angenehme Magenziehen aus. „Du riechst immer so gut.“, nuschelte sie nur an seine Schulter. Kid riss sich zusammen und hatte die Tür geöffnet. „Geh schlafen, Prinzessin. Schaffst du es alleine hoch?“ Er drehte sich zu ihr um und sah in ein ziemlich angetrunkenes Antlitz und musste schmunzeln. Sie verzog das Gesicht. „Natürlich!“ Sie stolzierte, ok sie versuchte es zumindest, an ihm vorbei und griff nach dem Geländer. Nami war gerade bei der dritten Stufe, als sie die vierte verpasste und ausrutschte. Kid fing sie jedoch auf, bevor sie sich ernsthaft verletzen konnte. „Pass doch auf!“, fuhr er sie leicht an. Doch Nami bekam das nicht mit, sie kuschelte sich an Kid und schien fast augenblicklich eingeschlafen zu sein. Er seufzte. Dann würde er sie hochbringen müssen. So schloss er per Funkknopf sein Auto ab und ließ die Wohnungstür ins Schloss fallen. Mit einer flüssigen Bewegung nahm er Nami auf die Arme und ging so in den zweiten Stock. Dort öffnete er ziemlich ungeschickt die Tür und trat in die Wohnung ein. Um sie nicht zu wecken machte er kein Licht an. Da er heute am frühen Nachmittag bereits hier war, fand er schnell ihr Schlafzimmer. Sanft legte er sie auf ihr Bett und konnte nicht anders, als ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Erschrocken hielt er inne, als er bemerkte, wie sich eine Hand um seine eigene wickelte. Eine zweite zog ihn im Nacken zu der Oranghaarigen runter. Kurz vor ihren Lippen hielt die Bewegung an und er sah leicht geschockt auf sie hinab. Ihre Augen waren nur minimal geöffnet, dennoch erkannte er dieses schöne braun deutlich. „Bleib bitte bei mir….“, flüsterte sie ihm zu. „Das geht nicht.“, diese Wörter kosteten seine volle Willenskraft. Welcher Mann würde da schon nein sagen?! Kid spürte deutlich, wie sein Herz raste. Sie zog eine schmollende Schnute. „Bin ich so unattraktiv für dich?“, nun grinste Kid. Sein einer Arm lag mittlerweile neben ihrem Kopf und der Andere neben ihrer Hüfte. Er konnte ihre Hitze deutlich spüren und auch, wie sein Verstand immer mehr sich abzuschalten drohte. Warum musste sie seine Mitarbeiterin sein?! „Ich bin dein Chef und nein, du bist niemals unattraktiv für mich. Im Gegenteil.“ „Dann küss mich...“, sie flüsterte ihm nur die Bitte entgegen und er kämpfte hart mit sich. „Nein. Du bist betrunken und weißt nicht was du sagst oder denkst. Ich gehe jetzt. Bis Mittwoch auf Arbeit.“ Kid war dabei ihre nun beiden Hände aus seinem Nacken zunehmen, als Nami den Druck auf diesen verstärkte und dadurch die letzten Millimeter, die sie beide trennten, überwand. Kid´s Augen weiteten sich erschrocken. Sie küssten sich! Der Druck in seinem Nacken ließ leicht nach und Nami sah ihn mit verschleiertem Blick an. Sie sagte nichts und doch sprach alles aus ihren Augen. Wie sollte er ihr nur wiederstehen? Gar nicht… Er vergaß, dass er ihr Chef war. Er vergaß die Konsequenten, die diese Nacht mit sich bringen würde. Er vergaß, dass es eigentlich ein Spiel sein sollte. Er vergaß seine Vorsätze und ließ sich von seinen Gefühlen leiten, wo er bis dato noch nicht wusste, dass dieses Magenziehen wirklich Gefühle waren, ihm unbekannte und dennoch so vertraute. Für ihn zählte nur sie, nur sie allein hier bei ihm. Alles andere war unwichtig. Kid beugte sich zu ihr runter und küsste sie, nun jedoch leidenschaftlicher, fordernder, endgültiger. Kapitel 11: to trust the feeling -------------------------------- Ihr Kopf schmerzte sehr und sie fühlte sich alles andere als fit. Was war gestern nur geschehen? Nach und nach kehrten die Erinnerungen an den vergangenen Tag zurück, jedoch nur teilweise. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es mittlerweile schon früher Nachmittag war und Nami fühlte sich wie die ganze Woche schon völlig mies. Sie hatte Liebeskummer, wegen ihrem blöden und leider gut aussehenden Chef. Wegen ihm und ihrem schmerzenden Herzen war sie auch nicht arbeiten gegangen und hatte wirklich keine Lust, zu diesem komischen Fest mitzugehen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne Kid gemacht. Da stand er einfach vor ihrer Tür! Und was tat sie? Gab klein bei, als er sie mit seinem Charme fast umgeworfen hatte. Doch Nami hatte es nicht bereut, der Abend war einfach nur toll gewesen…bis Violett an mehreren Ständen viele Leute kannte. Es waren alles Russen gewesen, Familia hatte die junge Tänzerin gesagt gehabt, und diese gaben den Freunden viel zu viel Vodka kostenlos. Natürlich hatte Nami auch eine Menge getrunken, was nicht so gut war. Sie vertrug ziemlich viel Whiskey und Bier, aber bei Vodka war das anders. Doch als sie Kid angesehen hatte, war wieder der Schmerz da und sie trank munter mit den Anderen. Nami rieb sich über die Augen. Wenn sie so überlegte, konnte sie sich an nichts mehr danach erinnern. Sie seufzte. Wie bin ich dann nach Hause gekommen? An das Feuerwerk kann ich mich kaum noch erinnern… Langsam kam ihr Körpergefühl zurück und sie öffnete zaghaft die Augen. Soviel stand fest, sie war bei sich. Was schon einmal ein sehr gutes Zeichen war, dass Kid sie nach Hause gebracht hat und so sein Wort gehalten hatte. Kid! Ihr war, als ob gestern etwas Wichtiges geschehen war, doch konnte sie sich nicht dran erinnern. Die junge Frau drehte sich auf die Seite und sah aus dem Fenster. Gestern war noch so schönes Wetter und heute war der Himmel wieder Wolken verhangen und es wirkte, als ob es bald gewittern würde. Doch Nami musste eh nicht raus, somit war ihr das egal. Sie rollte sich gemächlich auf die Bettkante und ließ nach und nach ein Bein aus dem großen und hohen Bett fallen, dabei fiel ihr etwas Wichtiges auf. Sie war nackt! Komplett! Erschrocken griff sie nach dem erst Besten was herumlag. Es war ein rotes Shirt, welches sie nicht kannte, aber das war jetzt auch egal. Vielleicht ist das noch eines von Cavendish… Schnell zog sie es über und wischte sich einmal durchs Gesicht. Sie sollte erstmal einen Kaffee trinken, alles andere würde sie danach klären. Vorsichtig, um ihren Kopf nicht zu reizen, stand sie auf und ging in ihren Flur. Dort roch sie frisch gebrühten Kaffee und hörte das kleine blaue Radio in der Ecke in der Küche. Was soll das…? ….Ein Einbrecher wird mir wohl kaum Frühstück machen...? Mit einem komischen Gefühl im Magen, betrat sie vorsichtig die Küche und erschrak. Mit nur einem Handtuch, einem kleinen Handtuch, einem ziemlich kleinen Handtuch, um die Hüften gewickelt und leicht vor sich hin summend, stand Kid in ihrer Küche. Er schnitt gerade Speck und war anscheinend bester Laune. Der Rothaarige schien zu bemerken, dass er mit riesigen Augen beobachtet wurde. Mit einem breiten Grinsen drehte er sich zu Nami um. Die junge Frau schien ihre Stimme verloren zu haben und starrte ihn nun völlig entgeistert an. Was macht er hier? Was habe ich vergessen? Wir werden doch nicht…? „Guten Morgen, Prinzessin. Gut geschlafen?“. Langsam, wie ein Tiger auf der Jagd, ging er auf sie zu. Blieb direkt vor ihr stehen, sah sie feixend an. „Hast du deine Stimme verloren? Heute Nacht warst du aber …nun ja…gesprächiger.“ Er lehnte sich an dem Türrahmen mit einer Hand ab und hatte immer noch dieses Lächeln im Gesicht. Nami wusste nicht, was sie sagen, ja wie sie überhaupt reagieren sollte. Er war ihr so nah und sein Geruch lullte sie ein, dazu noch sein wirklich durchtrainierter Körper machte die Sache mit dem Denken fast unmöglich. Sie stand einfach nur da mit weitaufgerissen Augen und Mund und starrte ihren Chef fassungslos an. Das darf nicht wahr sein!...aber warum eigentlich nicht?.....weil…weil ich kein Spielzeug sein will…darum; führte sie einen innerlichen Dialog mit sich. „Was los, Prinzessin? Hast du alles vergessen? Ich kann dir auf die Sprünge helfen.“, er griff nach ihrem Gesicht mit einer Hand und streichelte mit seinem Daumen über ihre Wange. Diese Berührung war sanft und es war ihr wirklich angenehm, dennoch zuckte sie zurück. „Ich tu dir nichts.“, flüsterte er ihr zu. „Niemals.“ „Wie bin ich nach Hause gekommen?“ Nami hatte endlich ihre Stimme wieder gefunden und von allen Fragen, die ihr auf der Zunge brannten, sprach sie die unbedeutendste aus. Auch Kid schien etwas verwirrt zu sein, fing sich aber schnell. Er ließ von ihr ab und ging wieder zum Herd um dort die Zwiebeln zu schneiden. Da ihre Beine sie nicht mehr wirklich tragen wollten, setzte sich die die Oranghaarige hin und beobachtete weiter Kid. „Ich habe dich hergebracht.“ „Und was machst du dann hier?“, die entscheidende Frage. Er schmunzelte sie nur an. Holte ein Glas aus einem Schrank, füllte es mit Wasser und ging auf Nami zu. „Trink ein wenig, du warst ganz schön hacke gestern.“ Dankend nahm sie das Glas an und trank auch einen Schluck. „Ich war nicht betrunken…nur angeheitert.“, murmelte sie laut genug vor sich hin, dass er es verstehen konnte. „Oh doch. Aber es ist nicht schlimm. Ich war bei dir und konnte so auf dich aufpassen.“ Wut sammelte sich wieder in ihrem Magen und verdrängte das warme Gefühl, welches sein Anblick auslöste. „Hör auf mich wie ein Kind zu behandeln!“ „Fauchte die kleine Katze.“, er streichelte ihr übern Kopf, wie man es vielleicht bei einem liebgewonnen Tier machen würde. Genervt schlug sie seine Hand weg. „Kid! Ich meine es ernst!“ „Ich steh drauf, wenn du wütend wirst.“ „Was...?“, nun war die Wut verflogen und machte dem Gefühl der Verwirrtheit Platz. Er lachte sie nur an. Dann streichelte er wieder über ihre Wange. „Um auf deine Frage zurück zukommen, ich habe hier übernachtet. Bei dir. In deinem Bett. Genauso unbekleidet wie du selber.“ Ihre Augen weitete sich noch mehr. „Nein, wir haben nichts gehabt. Es war kurz davor, doch du hattest dich dann plötzlich in meine Arme gekuschelt und bist eingeschlafen. Mehr ist nicht geschehen.“ Nun war Nami wirklich baff und sie hatte auf einmal das Gefühl, lachen zu müssen. „Gott sei Dank!“, grinsend sah sie Kid an, doch dieser schien nicht begeistert zu sein. „Warum bist du so erleichtert?“, fast hätte Nami gedacht, dass er knurrt. „Weil wir nichts miteinander haben dürfen und es gut zu wissen, dass nichts geschehen ist.“ Und weil ich zu viel für dich empfinde…ich würde daran kaputt gehen, da es für dich nichts bedeutet hätte… fügte sie in Gedanken hinzu. Er zog nur eine Augenbraue in die Höhe. „Was? Du hast doch selber gesagt, dass ich nur deine Mitarbeiterin bin. Ok wir haben uns jetzt unbekleidet gesehen, aber damit kann ich leben.“ Sie sah zu spät seine Reaktion, sie spürte diese nur. Kid hatte nach ihrem Nacken gegriffen und sie so gezwungen nach oben zu sehen. Nami´s Augen weiten sich. Er küsste sie! Als sie sich wieder gefangen hatte, drückte sie ihn jedoch weg. Geschockt sah sie ihn an. „Was sollte das?“ Doch er grinste nur und fing an ihren Nacken zu kraulen. „Vorhin warst du zutraulicher.“ Er beugte sich näher zu ihr, jedoch küsste er sie nicht wieder, seine rotbraunen Augen sahen sie nur aufmerksam an um jede Bewegung zu verfolgen und jeden Gedankengang zu dokumentieren. Nami spürte, wie sie wieder rot wurde. „Lass das.“, sie drehte ihren Kopf weg. „Was soll ich lassen?“ „Mich so anzusehen… “ Kid schmunzelte. „Warum?“ Sein Atem streifte ihre Lippen. „Es geht nicht.“ Das Gefühl in ihrem Magen wurde immer angenehmer und breitete sich weiter aus, doch sie versuchte es zu ignorieren. Hatte sie sich nicht vorgenommen sich von ihm fern zu halten? Sich niemals in ihn weiter zu verknallen? Ihn .. . Ihre Gedanken erstarben. Es war sinnlos sich etwas vorzumachen. Er hatte sie in seinen Bann gezogen. Sie war die Motte und er das Licht. Es war sicher, dass sie sich daran verbrennen wird. Für ihn war sie doch nur eine Nummer und dennoch schob sie dies gekonnt beiseite und sah ihn wieder an. Sein Lächeln wirkte auf einmal nicht aufgesetzt, es war fast schon sanft. „Ich kann mir denken, was dein süßer kleiner Kopf sich gerade zusammen spinnt. Aber lass mich vorher etwas sagen. Die ganze Nacht hatte ich Zeit dich beim Schlafen zu beobachten, müde war ich nicht. Ein Gefühl hat mich um den Schlaf gebracht, es störte mich aber nicht. Ich hatte wirklich schon mit vielen Mädels was, aber nachdem Sex hatte mich keine mehr interessiert. Sie waren für mich dann gegessen und mussten gehen. Ich habe noch nie… gekuschelt.“ Nami sah deutlich, dass dieses Wort ihm viel Überwindung kostete, genauso das andere Gesagte. „Bis auf gestern Nacht. Ich genoss es dich in meinen Armen zu halten, dich zu beobachten und deiner Stimme zu lauschen.“, mit einem Mal erhob sich der Rothaarige, etwas zu schnell für die junge Frau, und schüttelte den Kopf. „Wie sich dieser Scheiß anhört! Wie in soner blöden TV-Schnulze!“ Ziemlich energisch wuschelte er sich durch die Haare. Nami musste dabei grinsen, es sah einfach zu komisch aus wie er mit sich selbst haderte! Kid schien ihren Blick zu spüren. „Was?!“, knurrte er. „Du sieht gerade wirklich amüsant aus.“ „Pahh. Lass mich doch.“ Sie griff reflexartig nach seiner Hand, als er sich wieder abwenden wollte um das Frühstück weiter zuzubereiten. „Warte.“ Nami war erleichtert, als sie sah, dass er innehielt und sich zu ihr umdrehte. Sein Blick wirkte mit einmal gehetzt, so als wüsste er nicht ob er angreifen und sich verteidigen sollte. Und diesen Blick ließ Nami wieder schmunzeln. Bonney´s Worte kamen ihr in den Sinn. >Schutzfunktion<. Er hatte ihr gerade Dinge erzählt die er sonst nicht einfach so ausplauderte, da war sie sich sicher. Mit wackeligen Beinen stand sie auf. Ihre Entscheidung war gefallen, nun wollte sie seine überprüfen. Nami sah ihm tief in die rotbraunen Augen. Sie versuchte alles in diesen Blick zu legen, jedes Gefühl, welches er in ihr auslöste. Die Oranghaarige hoffte inständig, dass er verstand, doch dieser gehetzte Ausdruck verging nicht. Sie streckte ihre andere Hand nach ihm aus und legte diese leicht in seinen Nacken ab und fing langsam an diesen sanft zu streicheln. Wieder kam ihr in den Sinn, dass für ihn das alles nicht dasselbe war, er würde sicherlich anders darüber denken. Doch das war ihr egal. Sie wollte ihn, hier und endlich. Was sich daraus ergeben würde, war ihr egal. Sie wollte nur diesen Augenblick mit diesem Mann vor sich genießen. Kurz erschrak sie über ihre Gedanken, doch wurden sie ihm Keim erstickt, als sie seine Hände auf ihrer Hüfte spürte. Ohne ein weiteres Wort ging sie auf die Zehenspitzen und legte liebevoll ihre Lippen auf seine. Diese Berührung ließ sie angenehm schaudern. Und dabei war es nur eine sanfte Berührung mit ihren Lippen! Sie merkte, dass er sich rührte und den Druck auf ihren Mündern verstärkte. Nami legte nun noch ihren zweiten Arm um ihn und zog ihn mehr zu sich. Viel zu schnell löste er jedoch diesen Kuss. Er sah sie sanft an und streichelte mit einer Hand über ihre Wange. Doch Nami wollte mehr, viel mehr. Sie hatten diesen Schritt nun überwunden, es gab kein Zurück mehr. „Du trägst mein Shirt.“, er zog etwas an dem roten Stoff. Perplex sah sie ihn an. „Du solltest öfter eines meiner Kleidungsstücke tragen, vor allem wenn du noch so verschlafen bist wie jetzt.“ Sein Grinsen nahm wieder zu und er verband erneut ihre beiden Lippen mit einem Kuss, doch dieser war intensiver. Langsam öffnete er seinen Mund und strich mit seiner Zunge über ihre Lippen. Zaghaft öffnete Nami ihren Mund und ließ die fremde Zunge ein. Zuerst zurückhaltend, doch dann leidenschaftlicher umwarben sich diese. Kid zog ihr, eigentlich sein, Shirt langsam nach oben und Nami´s Körper wurde langsam aber sicher flüssiges Wachs in seinen Händen. Mit dem letzten Verstand, der ihr noch geblieben war, ging sie rückwärts Richtung Schlafzimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen und Kid stand direkt vor, noch aufrecht. Er grinste und sie gab ihm mit Absicht das Gefühl, die Fäden in der Hand zu haben. Sie wollte ihn aus der Reserve locken. Sie streichelte mit einer Hand über seinen Bauch und zog ihn an dem Handtuch zu ihr runter. Sein nicht vorhandener Widerstand war gebrochen und er beugte sich zu ihr und sie küssten sich abermals leidenschaftlich. Nami genoss es, jede seiner Berührungen, seiner Bewegungen, einfach alles. Es war so viel anders als mit Cavendish, um so vieles intensiver und leidenschaftlicher. Sie hatte Angst sich darin zu verlieren, doch gab er ihr Halt und Nami spürte, dass auch sie ihm diesen gab. Sie waren eine Einheit, ein Körper. Nami streichelte sanft über seine Brust und kuschelte sich mehr auf seine Seite. Sie hatten miteinander geschlafen! Die junge Frau war noch immer baff darüber, doch sie bereute nichts. Jeder Augenblick war so angenehm gewesen. Kid´s einer Arm war unter ihrem Kopf und er hatte seine Hand auf ihre Seite abgelegt. Gedankenverloren strich er dort über ihre Haut. Seine andere Hand ruhte auf ihrem Bein, welches sie über seines gelegt hatte. Das Gesicht des Rothaarigen wirkte entspannt, er hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig. Nami beobachtete ihn und das Gefühl der Zufriedenheit verstärkte sich. Warum auch nicht? Schließlich ist er nach dem Sex nicht gegangen, sondern blieb bei ihr. Er hatte sogar angefangen sie ein seine Arme zu ziehen. Die Oranghaarige musste lächeln. Es schien perfekt, doch eine kleine Stimme in ihrem Kopf drängte sich mehr und mehr nach vorn und der Drang die Frage auszusprechen, nahm überhand. „Kid?“ Ein gebrummtes Ja war zu vernehmen. „Wie möchtest du meine Kündigung haben?“ Seine Augen öffneten sich schnell und er drehte seinen Kopf in ihre Richtung. „Was?“ „Meine Kündigung. Wir haben deinen Vorsatz gebrochen und…“ „Ich will keine Kündigung. Vergiss es sofort das auch nur in Betracht zu ziehen.“ Nami konnte deutlich sein knurren hören. Kid drehte den Kopf wieder und sah an die Decke. Verwirrt legte nun auch Nami wieder ihren Kopf auf seine Schulter ab. War die Reaktion nicht Antwort genug? Nein, frag ihn endlich! Aber Männer hassen solche Fragen und Kid sicherlich auch…aber es muss sein. Da fiel ihr eine Bemerkung von vorhin ein. „Ich soll öfter deine Klamotten im verschlafenen Zustand tragen?“ Sie erkannte sein Grinsen deutlich. „Wie meinst du das?“ „Du kannst natürlich auch nackt bei mir sein, damit habe ich wirklich kein Problem. Aber wenn wir mal Besuch haben, wäre das blöd.“ „Moment…was meinst du damit?“ Sie konnte erahnen was er meinte, aber nicht glauben. Kid Erhob sich und drehte sich sitzen zu der nun ebenfalls sitzenden Nami um. „Ich war immer der größte Feind von Beziehungsquark, bin ich eigentlich immer noch. Aber ich möchte nicht, dass ein anderer Kerl hier pennt und mit dir das macht, was ich gerade getan habe. Ich möchte nicht, dass du einen anderen Typen küsst und er dich umarmen darf. Ich weiß, ich kann ein ziemliches Arschloch sein und bin auch nicht immer der Netteste, aber mein Wunsch ist es, dich an meiner Seite zu haben.“ Nami war doch immer wieder erschrocken darüber, dass Kid alles ohne Umschweife sagte. Mit leicht geöffnetem Mund saß sie also nun vor ihm und verdaute das Gesagte. „Heißt das wir sind zusammen?“ Ihre innere Nami hüpfte freudestrahlend durch die Gegend. Jedoch verflog die Stimmung, als sie sein Blick sah. Er war wieder gehetzt und unsicher. Da fiel ihr ein Gespräch mit Law ein. Sie nahm sein Gesicht in ihre beiden Hände und sah ihn an. „Deine Augen…“ Nun griff Kid nach ihr und zog sie näher zu sich. „Was ist mit ihnen?“ „Sie geben mir das Gefühl, dir vertrauen zu können.“ Ihr Herz schmerzte. Er wirkte so anders als sonst, so verletzlich und unschuldig wie ein kleiner Junge, der doch nur eines wollte: Liebe. „Du kannst mir vertrauen.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein. Wem ich vertraue schenke, dem gebe ich Macht über mich, einem Schwert gleich. Denen ich es gab, die haben mich verraten.“ Nami konnte kaum Tränen zurückhalten, zwang sich aber dazu. Sie schüttelte energisch den Kopf. „Ich werde dich immer verteidigen und zu dir stehen.“ Sie wusste, dass sich Gefühle immer ändern könnten und nichts für die Ewigkeit zu sein schien, aber sie hoffte dennoch darauf. Ihr Herz hatte sich für diesen großen Mann mit den weichen roten Haaren entschieden. „Nichts ist für immer, aber ich möchte es probieren. Nur gebe mir Zeit.“ Der Oranghaarigen blieb fast die Luft zum atmen weg. Er wollte es! „So viel du möchtest.“ Er grinste und zog sie zu sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Nami kuschelte sich an seine Brust. Wie schnell dass alles ging!?! Vor einigen Wochen hatte sie gerade Mal den Job angenommen und ab heute Morgen waren sie zusammen! War das nun gut oder schlecht? Nami wusste es nicht, aber sie hoffte darauf, dass sie es schaffen werden. Sie wollte es, sie wollte ihm zeigen, dass Vertrauen belohnt wird und sie wollte, dass er an ihrer Seite blieb. Kid zog sie in seinen Armen wieder runter und legte sich gemütlich auf den Rücken. Sie spürte deutlich wie er lachte. „Son Scheiß ey!“ Mit hochgezogener Augenbraue sah sie auf ihn hinab. „Schau nicht so, Prinzessin.“ „Dann sag was los ist.“ Er strich mit einer Hand über ihre Wange. „Ich war noch nie in einer Beziehung. Dann kommst du, stellst alles auf den Kopf und ich finde mich in Seilen bei dir wieder. Das Beste ist, dass es alles innerhalb sehr kurzer Zeit geschehen ist!“ „Seile?“ „Ohh, die sind toll. Wenn du bei mir biste, zeige ich dir schönes, was man damit alles anstellen kann.“ Kid zog sie mit einem lüsternen Grinsen zu sich runter und küsste sie leidenschaftlich. Jedoch wurden sie von Namis Magen gestört. Dieser knurrte ziemlich laut und Kid musste darüber laut lachen. „Du hast Hunger. Was hältst du davon, wenn wir Essen gehen?“ Nami war peinlich berührt, doch fing sie sich wieder schnell. „Du willst dich mit mir Händchen haltend in der Öffentlichkeit zeigen? Was sagen denn deine Mädels dazu?“ Sie wusste was für eine Reaktion sie damit auslöste, aber sie konnte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen. Schnell drehte er sie auf den Rücken und saß nun über ihr. Ohne eine Antwort küsste er sie am Hals und Nami spürte deutlich, dass er ihr einen Knutschfleck verpasste. „Au!“, spielerisch drückte sie ihn weg. Kid grinste sie nur sadistisch an. „Welche Mädchen? Komm, lass uns duschen gehen und dann Essen. Ich habe auch Hunger.“ Er erhob sich, stieg aus dem Bett und Nami hatte dadurch eine wunderbare Sicht auf seinen wohlgeformten Hintern. „Schöne Aussicht? Komm, Kätzchen.“ Lächelnd nahm sie seine Hand und sie duschten gemeinsam. Dieses dauerte natürlich länger als gewöhnlich, aber Nami genoss es wirklich. Wenn ihr irgendjemand zu Beginn gesagt hätte, dass sie mit diesem attraktiven großen Mann eine Beziehung führen würde, hätte sie diesem die Hölle heiß gemacht. Dennoch war sie sehr zufrieden, dass es so gekommen ist, wie es jetzt ist. Ihr Magen war erfühlt mit den Flügelschlägen von Schmetterlingen und sie genoss es jede Sekunde. Sie wusste, dass Kid kein leichter Charakter war und es sicherlich noch ordentlich zwischen ihnen krachen würde, aber Nami war sehr davon überzeugt, dass sie es schaffen würden. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie jedoch nicht, dass sich alles noch zu einem Albtraum entwickeln würde, dass sie Beide aus einem dunklen Auto, mit getönten Scheiben, beobachtet wurden. Die Personen in diesem hatten nichts Gutes mit ihnen Beiden vor. Doch was, das war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Kapitel 12: heaven or hell..? ----------------------------- Verschlafen öffnete Kid die Augen. Das Erste was er sah, war ein orangefarbener Haarschopf, wie so oft in den letzten Tagen. Er grinste vor sich hin, legte ein Arm um sie und zog sie an seine Brust. Er küsste ihre freigewordene Schulter und schmunzelte vor sich hin, als Nami daraufhin nur etwas Unverständliches murmelte. „Ich weiß das du wach bist, Prinzessin.“ „Lass mich schlafen, bitte.“ „Vergiss es. Heute ist es einen Monat her, dass muss gefeiert werden!“ Nami drehte sich in seinen Armen um und grinste ihn an. „Wie schnell doch die Zeit vergeht.“, sagte sie mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck. Kid nickte. Er hätte niemals gedacht eine Beziehung zu führen, die dann auch noch hält! Und nun waren sie beide schon einen Monat zusammen! Er hatte sich deswegen den Tag frei genommen. Der heutige Tag sollte nur ihnen beiden gehören! „Komm, ich bereite das Frühstück vor.“ Kid küsste sie noch einmal, bevor er sich erhob. Er blieb noch kurz auf der Bettkante sitzen und streckte sich. Da umwickelten ihn zwei schlanke Arme. „Wir können auch im Bett essen.“ Nami küsste seinen Nacken und Kid spürte, dass sein Kumpel nur zu gerne damit spielen würde. Warum auch nicht? Er legte eine Hand an ihre Wange und holte so ihr Gesicht näher an seines, küsste sie leidenschaftlich und ließ sich mit ihr wieder in seine weiche Matratze fallen. Genüsslich biss er in sein Brötchen. Gedankenverloren blickte Kid von seinem Balkon aus auf die Stadt zu seinen Füßen. Da er in Gedanken war, erschrak er als sich weiche Lippen auf seine Haut unter dem Ohr legten. Ein Kichern folgte und Kid sah seine Freundin mit leichtem finsterem Ausdruck in den Augen an. Freundin…immer noch ist das ein komisches aber auch schönes Gefühl… Nami grinste derweil vor sich hin und trank einen Schluck von ihrem Orangensaft. Ihre Beine hatte sie auf Kid´s Schoß abgelegt und sich es ebenfalls in einem wunderbaren weißen und sehr weichen Sessel bequem gemacht. Kid grinste nun ebenfalls und griff nach einem ihrer Füße. Die junge Frau wusste, was er vorhatte. „Bitte nicht. Lass los!“, sagte sie lachend. Doch Kid war immer noch Kid. Er fing an sie zu kitzeln, immer weiter und weiter. Als Nami laut nach Luft verlangte, ließ er von ihr ab, zog sie auf seinen Schoß. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Nami kicherte wieder, strich ihm über die Brust. Beide saßen in Strandbekleidung auf dem Balkon, da es einfach nur fürchterlich heiß war. „Die Krümel deines Brötchens kitzeln mich.“ Kid sah ihr nur in die Augen. „Ich weiß, interessiert dich nicht.“ „Das stimmt so nicht. Mich interessiert das schon, aber gerade ist es unwichtig. Willst du noch was essen?“ Kid sah an ihrem Körper herab. Als er sie vor einem Monat aus ihrer Wohnung abgeholt hatte, war sie ziemlich abgemagert und hatte ihre Ausstrahlung fast vollständig verloren. Doch er schien ihr gut zu tun. Sie hatte wieder etwas zugenommen, was ihm wirklich gefiel. Er wollte keine Frau an seiner Seite haben, welche gleich zusammen brach, wenn er sie anpackte und im Bett tat er dies sehr gerne. Auch ist ihr Glanz in den Augen zurückgekehrt. Nun funkelten ihn zwei wunderschöne braune Augen entgegen und er fühlte, wie sein Herz immer mehr aufging. Niemals hätte er das gedacht oder auch nur erahnt! Aber er freute sich sehr, dass es so ist. „Du bist heute ganz schön oft in Gedanken. Was los?“ Nami hatte seine Haare etwas hinter sein Ohr gestrichen. Kid grinste daraufhin nur und schüttelte den Kopf. „Du hast mir noch keine Antwort gegeben, was wir heute machen wollten.“ Er strich ihr über den Rücken und spürte, wie dort sich Augenblicklich eine Gänsehaut bildete. „Mmhhh…ich bin mir auch unschlüssig. Essen können wir jeden Tag, Kino auch.“ Kid grinste. „Das stimmt. Wir können ja einen Kurztrip irgendwohin machen. Vielleicht an die Ostsee? Du liebst das Meer.“ Der Rotschopf sah, wie sich ein Funkeln in den braunen Augen bildete. „Das wäre wunderbar!“ „Herrlich! Es ist einfach nur bezaubernd hier!“ Nami streckte sich und genoss die sanfte Brise, die sie umhüllte und Kid spürte, wie sich sein Magen wunderbar zusammen zog. Sie sah einfach nur unbeschreiblich aus. Wie ein Engel… Wieder huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Der rothaarige Mann lag unter einem Sonnenschirm auf einem Handtuch und hatte sich gerade den Oberkörper mit Sonnenmilch eingecremt. Für seine helle Haut, war so ein Tag Sonnenbaden alles andere als ungefährlich. Doch für sie, nahm er das in Kauf. Nami drehte sich zu ihm um und setzte sich zu ihm. Ihre Haut war auch etwas heller, dennoch vertrug sie, so wie die meisten Frauen, die Sonne ziemlich gut. Trotzdem hatte sie einen Strohhut mit rotem Band auf dem Kopf. „Soll ich dir den Rücken eincremen?“ „Du kannst mir auch noch was anderes eincremen.“ Kid sah sie lüstern an. Woraufhin Nami nur leicht gegen seine Schulter boxte. Dennoch drehte sich der Rotschopf auf den Bauch und ließ sich eincremen. „Du bist schon wieder völlig verkrampft.“ Kid brummte nur etwas Unverständliches. „Kid, du solltest das mit der Bar und dem Café nicht übertreiben. Außerdem hast du doch jetzt noch ein paar neue Angestellte. Bartolomeo, Corazon und Doffy sind doch voll in Ordnung. Du solltest dich etwas zurückziehen, schließlich bist du der Chef.“ Kid handelte wieder zuerst, bevor er nachdachte. Alte Eigenheiten legten sich bekanntlich auch sehr schwer ab. Er fuhr ziemlich schnell hoch, drehte sich herum und sah ihr mit wütendem Ausdruck ins Gesicht. „Mach mir keine Befehle! Ich hasse sowas wie die Pest. Lass das ein für alle mal. Ich mache das, was ich will und nicht das, was mir irgendwer vorschreibt!“ Er bemerkte erst was er gesagt hatte, als er ihren Ausdruck in den Augen sah. Dieser war genauso wütend wie er sich fühlte. „Mir doch egal, wovon du Chef bist oder nicht! Schnauz mich nicht an, ich bin keines deiner Betthäschen und auch nicht irgendwer!“, wütend stand die junge Frau vor ihm auf, bevor sie wegging drehte sie sich jedoch nochmal um. „Und das war verdammt nochmal kein Befehl, du Tölpel! Es war nur ein lieb gemeinter Rat. Aber so jemand wie du, kann das anscheinend nicht unterscheiden!“ Sie warf ihm die Sonnencreme hin und stolzierte stolzer als eine Königin ins Wasser. Kid knurrte daraufhin nur vor sich hin. Er sah ihr nach und sofort überkam ihm das schlechte Gefühl. Sicherlich hatte er sie um Zeit gebeten, welche sie ihm auch gab. Nami wusste, dass für ihn das alles neu war und er mit vielem einfach noch überfordert war. Doch Kid wusste, dass dies alles keine Rechtfertigung war, ihr sowas an den Kopf zu werfen. Resignierend seufzte er und sah ihr wieder nach. Sein Herz blieb fast stehen. Ein großer Typ mit schwarzen Haaren und einer ziemlich krassen Narbe am linken Bein, stand bei Nami! Kid´s Augen weiteten sich. Der Typ wagte es seine Freundin anzubaggern?! Schnell stand er auf und ging zu den Beiden herüber. Wütend blieb er direkt hinter der jungen Frau stehen und legte ihr einen Arm um die Schulter. Er spürte so, wie sie überrascht zusammenzuckte, doch das bemerkte Kid nur am Rand. Er maß sich erstmal mit dem Typen vor ihm mit Blicken. Sicherlich, er war groß, aber Kid war größer. Sicherlich auch was die Größe unserer Kumpels angeht, Flachpfeife! Der Typ vor ihm hatte zuerst nur eine Augenbraue hochgezogen, doch ist dann auf das Blickduell mit Kid eingegangen, welches er jedoch verlor. Er schüttelte den Kopf und ging dann wieder. Der Rotschopf schnaufte zufrieden aus und war mehr als zufrieden mit sich. Niemand, wirklich niemand würde in seinem Revier seine Freundin anmachen! „Bist du fertig mit Reviermarkieren? Ich will ins Wasser.“ Nami´s Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Er sah auf sie herab, doch sie hatte nur die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf abgewandt. Etwas perplex stand nun der junge Mann da. „Ahhhh…dann antworte nicht, auch in Ordnung.“ Sie nahm seine Hand von ihrer Hüfte und ging ins Meer. Kid sah ihr wie ein begossener Pudel hinterher. Was war das denn gerade? Reviermarkieren? Als ob er sowas nötig hatte….das hatte er schon heute Nacht erledigt. Die Abdrücke von den Seilen waren noch recht deutlich an Nami´s Handgelenken zu erkennen. Kurz sah er ihr noch hinterher, bis er sich schließlich einen Ruck gab. Kid war ein stolzer Mann, der Niemandem hinterher laufen, sich für Niemand verbiegen oder verändern würde. Niemals. Aber sie war kein Niemand. Nein. Sie war Nami, seine Freundin und sie war alles wert. Er wusste, und sie auch, dass er ein schwieriger Charakter war, leicht aufbrausend, zynisch, temperamentvoll, aggressiv, laut, dominant,… aber so hatte sie sich ihn ausgesucht, weswegen er versuchte sich anzupassen und es gelang ihm eigentlich ganz gut. Doch manchmal hatte Nami, ok eigentlich wie er immer, eine herrische Seite an sich. Was nicht schlecht war, doch es war für ihn neu, das ihm jemand Paroli bat. Doch genau das brauchte er. Er brauchte sie. Genau aus diesem Grund schluckte er seinen Stolz herunter, welcher ihm jetzt nur im Weg war und ging ihr hinterher. Nami war mittlerweile schon im tieferen Bereich angekommen und genoss dort, so schien es Kid, einfach nur die sanften Bewegungen der Wellen um sich. Er umarmte sie von hinten und legte sein Gesicht an ihre Schulter. Kid zog ihren Duft ein und spürte wie die junge Frau in seinen Armen weicher wurde. So standen sie eine Weile da und beide genossen aus, die Nähe des Anderen zu spüren. Irgendwann drehte sich Nami um und nahm sein Gesicht in beide Hände. Sie sagte nichts und küsste ihn einfach. Kid wusste, dass sie sich so entschuldigte, doch das brauchte sie nicht. Er hatte schon viel schlimmere Beleidigungen von Frauen gehört. Der junge Mann sah ihr einfach ins Gesicht und strich ihr über die Wange. „Ich bin also ein Tölpel?“ Nami grinste schief. „Der Blaufußtölpel ist niedlich.“ Kid verdrehte die Augen. „Bitte, ich sehe eher wie ein Tiger aus, als so ein hässlicher Vogel.“ Nami schmiegte sich kichernd an ihn und Kid legte beschützend die Arme um sie. „Aber das Wort hätte nicht so in den Satz gepasst.“ „Es tut mir Leid.“ Nun war es an ihm sich zu entschuldigen. „Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Aber ich bin nun mal aufbrausend und hasse es, wenn du mir sagst, was ich längst schon weiß. Und du bist nicht nur ein Betthäschen für mich. Ich dachte, dass wüsstest du.“ Nami hob ihren Kopf und legte ihre Arme in seinen Nacken. „Das weiß ich. Alles.“ Verwundert sah er auf sie herab, woraufhin Nami nur schmunzelte. Und da begriff Kid. „Du bist so eine Schauspielerin!“ Mit zuckender Augenbraue stürzte er sich in die Fluten, Nami dabei nicht aus den Armen lassend. Diese war ziemlich überrascht über seine Reaktion und konnte so keine Luft mehr holen. Nach Luft schnappend kam sie wieder hoch, nachdem er sie unter Wasser noch kurz gekitzelt hatte. Kid lachte, als er in ihr geschocktes Gesicht sah. Nami wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und Kid lachte noch mehr. Er war wieder auf sie hereingefallen! Das hatte sie schon öfter bei ihm gemacht! Er ärgerte sich ziemlich über sich selber. Wieder war der Rotschopf ihr nachgelaufen wie ein Köter! Doch es ärgerte ihn nur oberflächlich. Insgeheim war er sehr froh, dass sie sich auch nach einem Monat noch immer nicht richtig gezofft hatten. Weil er so lachte, bemerkte er nicht, dass nun Nami am Zug war. Sie trat auf ihn zu und spritzte ihm viel Wasser ins Gesicht, welches Kid durch das Lachen auch schluckte. Was nicht sonderlich lecker schmeckte. Er würgte kurz, doch kam er nicht wirklich zum Luft holen. Die junge Frau war auf seinen Rücken geklettert und drückte seinen Kopf unter Wasser. Das bemerkte der junge Mann jedoch nur am Rand. Erst als er unter Wasser war, bemerkte Kid Nami´s zierlichen Körper auf seinem Rücken. Er ließ ihr noch kurze Zeit die Oberhand, bis er sich schließlich aufrichtete und sie so von seinem Rücken beförderte. Die beiden jungen Menschen tobten noch eine ganze Weile im Wasser, bis sie schließlich sehr erschöpft waren. Nami schmiegte sich an Kids Brust und er genoss es so sehr sie einfach nur im Arm zu halten. „Ich glaube bei uns beiden Sturköpfen wird es nie langweilig.“, flüsterte die Oranghaarige. Kid brummte nur ein Ja. Er hoffte das auch, weil Langeweile war einfach nur….langweilig. Er wollte etwas erleben und das immer mit ihr. Es war spät abends und die beiden saßen bei Kid im Wohnzimmer, im Licht von ein paar Kerzen, welche nach Flieder rochen und sahen sich eine romantische Komödie an. Mr. Kuma lag schon dösend auf einer ziemlich weichen Decke im Gästezimmer. Der Kater kuschelte zwar sehr gerne mit den beiden Zweibeinern, aber auch er hatte es im Gespür, wann er unerwünscht war. Nami hatte sich in eine Decke gewickelt und sich an Kid´s Schulter gekuschelt. Kid hatte einen Arm um sie gelegt und strich ihr mit den Fingern über die Schulter. Wie genoss er diesen Tag! Insgeheim lachte er sich aus. Wie war er da nur reingeraten? Aber das war ihm auch egal. Es war gut, so wie es ist. Er sah auf ihr schlafendes Gesicht herab und lächelte vor sich hin. Tja Kid, nun bist du doch in einer Beziehung…und du bereust es kein bisschen…zum Glück. Er küsste sie auf die Stirn. Davon erwachte Nami. Verschlafen strich sie sich über die Augen und sah zu ihm hoch. Kid spürte wieder das angenehme Magenziehen und fühlte sich völlig ruhig, ausgeglichen und vollständig. „Habe ich lange geschlafen?“, vernahm er ihre verschlafene Stimme. „Du bist kurz nachdem Anfang eingeschlafen und nun wird er gleich zum Ritter geschlagen. Also hast du ungefähr eineinhalb Stunden geschlafen.“ Etwas entsetzt sah sie zu ihm hoch, doch dann kuschelte sie sich einfach wieder an ihn. „Du bist aber auch das beste Kissen.“ Auch Kid grinste über diese Aussage, antwortete jedoch nichts darauf. „Willst du morgen wirklich dahin?“, Kid schmiegte sein Gesicht an ihren Kopf. „Das hatten wir doch schon besprochen, morgen ist der Junggesellinnenabschied von Violet. Wir verbringen den Tag zusammen und machen dann einen Filmabend bei Vivi mit Pyjamaparty. Und ihr wolltet auf Sanji aufpassen. Das war der Deal.“ Kid knurrte daraufhin nur beleidigt und zog seinen Kopf zurück, wodurch er direkt in ihr Gesicht schauen konnte. Natürlich wusste er das alles, dennoch wollte er das nicht. Der Rotschopf hatte keine Lust sie zuteilen, auch wenn es nur einen Abend war. Nami setzte sich derweil auf seinen Schoß und legte ihre Hände in seinen Nacken. „Es ist nur ein Abend. Übermorgen haben wir dann wieder uns.“ Kid sah sie an und er musste gestehen, so mit verwuschelten Haaren und leicht verschlafenem Blick im Gesicht, sah sie ziemlich verführerisch aus. „Ich kenne den Plan, aber er gefällt mir trotzdem nicht. Bonney meinte, sie wolle mit euch nicht nur so was machen. Sie sprach davon, dass ihr noch in einen Club wollt. Einen Stripp Club. Darauf habe ich keinen Bock.“ Nun grinste die junge Frau ihn an. „Stimmt, dass hatte sie uns allen vorgeschlagen. Vielleicht gehen wir noch in einen Club, dann aber eine normale Diskothek. Außerdem, warum sollte ich bei einem Stripper mir etwas anschauen?“ Sie strich ihm lasziv über den Oberkörper und er musste wieder schmunzeln. „Tja, ich bin halt der geilste Kerl den es gibt. Sowas findest du nicht noch einmal.“ „Ehrlich gesagt, will ich das auch nicht.“ Sie beugte sich herab und küsste ihn. Aus diesem Kuss wurden mehrere und diese wurden immer leidenschaftlicher und fordernder. Nach und nach wanderten ihre beider Klamotten auf dem Boden und die Luft um sie herum wurde um einige Grad wärmer. „So, wir sehen uns dann morgen.“ Nami stellte sich auf Zehenspitzen und küsste Kid. „Das ist immer noch ziemlich verrückt euch zwei so zu sehen“, sagte Ace. Sie standen alle in der noch geschlossenen Bar. Marco und Ace, Bonney und Pauly, Zoro und Tashigi, Sanji und Violet, Vivi und Ruffy und schließlich er selber mit Nami, welche er noch einmal küsste, bevor er sich zu dem Schwarzhaarigen umdrehte. „Halt die Klappe.“ Natürlich hasste er nach wie vor solch dumme Sprüche, hatte er sie doch selber viel zu oft verwendet. Doch er konnte nicht lange auf den Sommersprossigen Mann sauer sein. Nami forderte seine Aufmerksamkeit. „Hey, hier spielt die Musik.“ Sie zog ihn an seiner Krawatte runter und küsste ihn noch einmal. „Na da ist noch nicht geklärt, wer die Hosen anhat.“, lachte Bonney. Auch die Anderen stimmten mit ein. „Ich versohl dir morgen den Hintern, darauf kannst du wetten.“, knurrte Kid der jungen Frau entgegen. Nami stupste ihn nur mit ihrer Nase an. „Darauf freue ich mich schon.“ Beide grinsten sich an. „So genug. Ich will endlich meinen letzten Abend genießen.“ Violet ging einfach zwischen ihm und Nami dazwischen. Natürlich missfiel Kid das sehr, aber er hatte versprochen nichts weiter einzuwenden. Die Mädchen setzen sich in Bewegung, verabschiedeten sich jedoch noch vorher von ihren Männern. Kid umarmte Nami noch einmal. „Wenn was ist, egal was, schreibe mir. Ich bin dann sofort bei dir. Versprochen?“ Er wusste nicht warum, aber er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Der eventuelle Besuch beim Stripp Club störte ihn eigentlich gar nicht so, auch nicht, dass sie von anderen Kerlen angemacht werden würde. Ihn störte es, dass er heute nicht bei ihr war, um auf sie aufzupassen. Irgendwo war dort draußen noch seine Vergangenheit, wovon er ihr noch nichts erzählt hatte. Was wenn der Typ heute zu schlagen wird? Aber sie war nicht allein. Dennoch war ihm das alles nicht geheuer. Nami küsste ihn noch einmal. „Versprochen. Wir sehen uns dann morgen, Schatz.“ Kids Magen machte einen Hüpfer. Wie hatte sie ihn gerade genannt? War ihre Beziehung schon so weit, dass sie sich Kosenamen gaben? Verwirrt blickte er auf sie herab. Doch bevor sie es weiter klären konnten, kam diesmal Bonney dazwischen. „Ich weiß, wenn man frisch verliebt ist, ist es schwer voneinander loszukommen, aber wir wollen los. Schließlich ist heute kein normaler Abend. Los Mädels!“ Sie hackte Nami bei sich ein und stolzierte mit ihr raus. Kid sah ihr nach und lächelte. „Alter, dich hats wirklich erwischt!“, freudig legte Ace ihm die Hand auf die Schulter. „Ach halt die Klappe, wie oft noch? Lasst uns lieber auch einen guten Ort für Sanji aufsuchen.“ Kid sah zu Besagtem herüber und erschrak leicht. Sanji kauerte an der Bar und jammerte vor sich hin. „Ich werde sie heute verlieren! Dabei liebe ich sie doch soooooo sehr. Mehr als jemand anderes sie jemals lieben würde. Ahhhh…ich bin soooooo allein!“ Kid´s Augenbraue zuckte, doch bevor er etwas sagen konnte, trat Law ein. „Hey Jungs. Ich habe uns was besorgt.“ „Law!“, stürmisch wurde der Neuankömmling von Ace umarmt. „Ich dachte du musst heute arbeiten?“, war eine leicht knurrende Frage von Marco zuhören. „Ich konnte doch noch eine Schicht wechseln und habe auf dem Weg hierher noch etwas zum Trinken mitgebracht. Komm Sanji! Hoch die Tassen!“ Auch wenn es keiner vermutet hätte, Kid am allerwenigsten, wurde es einer der tollsten Männerabende, die er je erlebt hatte. Sie gingen zuerst in eine Bar, dann in ein Casino, wo sie sehr viel gewannen, was Sanji freute, da er so die riesige Hochzeit locker finanzieren konnte. Dann gingen sie noch in einen Club und schließlich landeten sie dann bei Kid zu Hause wo sie noch Ewigkeiten redeten und mit der PS4 die neusten Spiele zockten. Sie alle hatten extrem gute Laune und auch Kid erwischte sich, wie er nicht pausenlos an Nami dachte. Sicherlich hatte er andere Frauen im Club angeschaut aber das erste Mal in seinem Leben hatte er keine Lust gehabt eine anzusprechen. Auch auf wirklich ziemlich direkte Anmachen ist er nicht im Geringsten eingegangen. Und das Beste war, dass es ihm wirklich gefiel, mal nicht auf der Jagd zu sein. Anders als sein Kumpel Law. Der wurde von einem großen Kerl mit weißem Haar und eigentlich ziemlich grimmigem Gesicht angequatscht und Kid bemerkte gleich, dass der Kerl Law in seinen Bann gezogen hatte. Die Beiden unterhielten sich die ganze Zeit und der Typ stellte sich ihnen als Smoker vor. Als sie den Club verließen, wollte sich Law recht normal von ihm verabschieden, Handynummern hatten sie schon getauscht, da küsste ihn der Typ einfach so, vor seinen Kumpels. Kid sind fast die Augen rausgefallen, jedoch nicht wegen des Kusses, sondern wegen der Reaktion von Law. Dieser hatte erst Smoker weggeschuppst, ihn tödlich angesehen, dann jedoch die Arme nach ihm ausgestreckt und nun seinerseits den Anderen geküsst. Daraufhin meinte Kid, dass sie sich ein Zimmer nehmen sollten, woraufhin er von Beiden den Mittelfinger gezeigt bekommen hatte. Aber sie verschwanden nicht zusammen. Smoker ging zu sich und Law kam mit den anderen Jungs mit zu Kid. Natürlich zogen sie ihn alle den ganzen Abend damit auf, aber irgendwie reagierte Law kaum darauf. „Ich glaube hier ist schon wieder einer schwer verknallt.“, sagte Zoro und deutete auf seinen Kumpel, der irgendwann mal einer der besten Ärzte werden würde. „Ich wusste gar nicht, dass Law auch ein Homo ist.“, sagte Ace und hörte sogar mit dem Essen und zocken für einige Augenblicke auf. „Ach Ace. Ich erzähle dir morgen mal was.“ Marco küsste ihn aufs Haupt. „Leckt mich doch.“, sagte Law und alle lachten. Natürlich war Sanji zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut dabei und bekam alles nur am Rand mit, jedoch hatte auch er eine Menge Spaß an dem Abend und das war die Hauptsache. Als es endlich ruhiger geworden war, gönnte sich Kid eine kleine Auszeit auf seinem Balkon. Jedoch blieb er nur kurz allein, sein alter Freund trat zu ihm. „Die gehen mir echt auf den Zeiger.“ Daraufhin schmunzelte der Rotschopf. „Das war aber auch nicht deine typische Art. Der Kerl hat es dir angetan oder?“ Law sah nur mit verschränkten Armen zur Seite, dieses Verhalten war dem Rotschopf Antwort genug. Er grinste jedoch nur weiter vor sich hin und behielt sich seine Antwort für später. Jedoch sollte er diese nie loswerden. Die Türklingel läutete und Kid sah verwundert in die Wohnung herein. Wer will denn jetzt noch was? Vielleicht kommt Nami doch noch? Mit freudiger Erwartung ging er zur Wohnungstür und öffnete diese. Doch sofort verging ihn jeder Anflug von Freude. In der Tür standen die Mädchen, doch sahen sie alles andere als fröhlich aus. Vivi fiel ihm weinend um den Hals. Verwirrt betrachtete er sie und ging ein paar Schritte zurück um auch die anderen Frauen reinzulassen. Derweil kamen die Männer aus dem Wohnzimmer und waren geschockt über den angebotenen Anblick. „Hey, was los?“, Ruffy nahm seine Freundin in den Arm, diese sackte sofort zusammen. „Nami…sie wurde entführt!“ Diese wenigen Worte schnürten ihm die Kehle zu. Kid fühlte sich schwindelig und der Ohnmacht nah. Er spürte nur am Rand seines Bewusstseins, wie sein Handy vibrierte und der Klingelton läutete. Schlagartig wurde es ruhig im Flur und alle sahen ihn an. Doch er konnte sich nicht bewegen. Law griff in seine Tasche und holte das Handy raus, entsperrte es und nahm den Anruf entgegen, bevor er ein Wort jedoch sprach, drückte er auf den Lautsprecherknopf. >Hallo Kid. Warum hast du mir nicht geantwortet? Mmhhh? Aber ich bin dir nicht böse. Du weißt, ich bin niemandem je böse. Ich finde nur, dass es für Ungehorsam eine gerechte Strafe geben muss. Und deine habe ich hier. Sie ist wirklich hübsch, dein kleines Flittchen. Hör doch: < Es war das Geräusch einer Ohrfeige zu vernehmen und ein leicht Gurgelndes Geräusch. Es reichte aus, dass sich Kid´s Magen schmerzhaft zusammen zog, jedoch nicht aus der Wärme, die er bei Nami fühlte, sondern aus Ekel, weil er wusste, dass dies keine Ohrfeige war. Es war ein Schlag, mit viel Kraft in das Gesicht der Frau, die ihm unendlich viel bedeutete. >…Kid…< Ihre Stimme war nur ein Flüstern und es ließ alles in ihm gefrieren. Er musste sie auf der Stelle aus den Klauen dieser Bestie befreien! Kapitel 13: hopeless -------------------- Nami grinste als Bonney sie nach draußen führte. „Ihr seid ja wirklich schlimm! Das unser Chef sich mal so verknallt ist, hätte ich nie gedacht!“ Sie lachten beide. „Ich glaube er hatte das auch nie erwartet.“, meldete sich nun Vivi neben ihnen. „Er scheint dich wirklich gern zu haben. Ace erzählte mir einen Tag, dass er Kid selten mit so guter Laune gesehen hätte.“ Nami wurde rot und hielt sich die Hände vors Gesicht. „Mädels, bitte, lasst uns über etwas anderes reden.“ nuschelte sie vor sich hin, weswegen die anderen Frauen um sie herum lachten. „Du hast Recht, heute ist auch Violet das Topthema!“ Bonney schmiegte sich an die große Tänzerin und beide lachten sich an. „Apropos, ich habe da noch etwas für uns mitgebracht.“ Tashigi holte aus ihrer Tasche 5 Schärpen heraus und über gab ein jeder eine. Die von Violet war gold, auf welcher in rosafarbenen Lettern Braut stand. Die der anderen Frauen waren hingegen rosé mit silberfarbenen Lettern, welche Brautjungfern zeigten. Nami grinste. „Klasse Idee, Tashigi!“ „Oh ja, so können wir sicherlich uns einiges heute ausgeben lassen.“ Bonney grinste teuflisch vor sich hin und rieb sich dabei die Hände. Und wieder lachte alle. Es war eine heitere und wunderbare Stimmung an diesem warmen Sommernachmittag und so machten sie auch schon den ersten von hoffentlich vielen Schnappschüssen von sich. „Mädels, ich habe da auch noch eine Idee.“ Vivi sah ihre Freundinnen an und schien etwas nervös zu sein. „Wir sind alle in einer Beziehung und wollen sicherlich über den Abend verteilt unseren Männern etwas schreiben. Aber dieser Abend gehört Violet und de Jungs sind mit Sanji unterwegs. Daher wäre es vielleicht gut, wenn wir unsere Handys tauschen würden…? So kommt keine von uns in die Versuchung ihrem Freund viel zu schreiben. Was haltet ihr davon?“ Bonney schnaubte. „Und was ist, wenn wir das nicht tun? Ich finde die Idee blöd.“ „Ich finde die Idee gut.“, sagte Tashigi an Vivi gewandt. „Ich eigentlich auch. Wenn doch etwas sein wollte, können wir sie ja immer noch zurücktauschen.“ meinte nun Violet. Nami zuckte mit den Schultern. Sie hatte sich von Kid verabschiedet und wollte diesem auch Zeit mit den Jungs geben. Die letzten Wochen waren sie nur zusammen unterwegs und da war etwas Abstand, und sei es auch nur für einen Abend, vielleicht gar nicht schlecht. „Und was sagst du, Nami?“ fragte nun Bonney sie. „Wir können ja auch ein Spiel daraus machen und die Nachrichten der Jungs vorlesen, wenn einer von ihnen sich bei einer von uns meldet. Das würde dem ganzen eine gewissen Würze geben.“ „Eine super Idee!“ Vivi legte ihr den Arm um die Schultern und lächelte sie an. Damit war es beschlossen: Vivi übergab ihr Handy an Bonney; Tashigi ihres an Violet; Violet ihres an Nami und Nami schließlich ihres an Vivi. Sie grinsten sich an und lachten über dieses kindliche und dennoch vertraute Verhalten untereinander. Vertrauen. Nami musste erneut an ihre Gespräche mit Kid denken. Er gab sich wirklich Mühe und sie genoss es, an Kleinigkeiten feststellen zu können, dass er sich ihr nach und nach mehr öffnete. Wobei einige seiner Taten tatsächlich keine Kleinigkeiten waren. So hatte er ihr vor kurzem tatsächlich einen Ersatzschlüssel für seine Wohnung gegeben (!). Nami war etwas früher als geplant vor seiner Wohnung angekommen, leider hatte es zu diesem Zeitpunkt stark geregnet gehabt und sie hatte dank der warmen Temperaturen keine Jacke mitgehabt und war schließlich bis auf die Knochen nass geworden. Der Rothaarige stand leider zu diesem Zeitpunkt im Stau auf der Stadtautobahn und war nicht schnell genug dagewesen. Daraufhin hatte er ihr den Schlüssel wortlos gegeben. Kid brummte nur vor sich hin, dass sie ja keine anderen Kerle hier anschleppen sollte, worauf hin sie ihn einfach nur geküsst hatte. Sie musste bei dieser Erinnerung vor sich hin lächeln und fühlte in ihrer Jackentasche den Schlüssel von Kids Wohnung an ihrem Schlüsselring. „Da wir das nun geklärt hätten: Was machen wir als Erstes?“ Bonney holte Nami aus den Gedanken. „Ich würde gern erst etwas Essen gehen. Wie wäre es mit einem Restaurantbesuch?“ Bonney nickte energisch den Kopf. „Guter Plan und danach dann in eine Bar oder in den Stripclub am Schloss? Ich bin ja heute eure Anstandsdame.“ Sie lächelte verschmitzt und streichelte sich über ihren noch flachen Bauch. „Müssen wir wirklich dorthin gehen?“ Tashigi lief rot an und Violet legte ihr den Arm um die Schultern. „Warum wirst du denn dabei so rot? Ich denke, die Männer dort sehen nicht schlechter als Zoro aus und diesen Adonis kennst du doch sicherlich sehr gut mit wenigen oder keinen Klamotten.“ Sie zwinkerte der anderen Frau keck zu. Tashigi schien in den Boden versinken zu wollen und die Mädchen lachten erneut. Während sie lachten, gingen sie zu dem naheliegenden S-Bahnhof und fuhren in die Richtung Schloss Steglitz. Sie fanden ein ansprechendes Restaurant, in welchem Vivi und Nami während des Restaurantbesuchs mit den Kellern gesprochen hatten, dass sie heute mit der Violet hier wären und es ihr Abend vor der Hochzeit wäre. Violet war eine sehr bekannte Tänzerin und auch hier kannte man ihren Namen. Daraufhin bat der Restaurantchef um eine kleine Show und Violet wurde schließlich von einem der Kellner zum Tanz aufgefordert und beide gaben eine sehr beeindruckende Vorstellung. Die Zuschauer applaudierten und jubelten und verlangten eine Zugabe, welche Violet schließlich auch gab. Nami war wirklich beeindruckt, wie geschmeidig und elegant die zukünftige Frau Black war. Sie konnte ihren Körper in Formen bringen, die Nami noch nie beim tanzen gesehen hatte und wirkte dabei so ruhig und entspannt. Es war deutlich, dass dies ihre Leidenschaft war und sie diese nur allzu sehr auslebte. „Sie ist großartig, oder?“, flüsterte Vivi neben ihr und Nami konnte nur nicken. So ein Talent konnte man nur selten sehen. Nach der Zugabe applaudierte die Menge erneut und Violet verbeugte sich vor den anderen Gästen. Violet ging mit leichtem Schritt zu den Frauen zurück, setzte sich und nahm ihr Wasserglas um daraus zu trinken. „Das war der Wahnsinn! Du bist einfach die beste Tänzerin die ich jemals gesehen habe!“ Violet lächelte Bonney an. „Danke dir, aber ein paar Takte habe ich nicht ganz geschafft. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht.“ „Das hat niemand mitbekommen. Sie waren begeistert.“ Tashigi hob ihr Glas und die anderen Frauen taten es ihr gleich. „Auf dich!“, prosteten sie sich zu. Die Frauen ließen sich das Essen anschließend schmecken und lachten über einige Geschichte, die sie untereinander tauschten. Es war eine ausgelassene Stimmung, welche noch besser zu werden schien, als der Restaurantchef Violet für die Showeinlage danke und ihnen einen großzügigen Rabatt gewährte. „Puhhh, bin ich satt!“ Bonney streichelte sich genüßlich über ihren Bauch und seufzte wohlwollend auf. Vivi neben ihr kicherte. „Du hast es dir ja auch mehr als gut gehen lassen. Soviel verdrückte sicherlich nicht jeder.“ Bonney grinste selbstzufrieden. „Ich bin ja auch nicht jeder und außerdem muss ich für den Kleinen ja mitessen.“ Sie streichelte erneut über ihren noch flachen Bauch und lächelte selig. „Kleinen? Ihr konntet schon das Geschlecht herausfinden?“, fragte Nami, doch Bonney schüttelte den Kopf. „Nein, aber mein Gefühl sagt mir das irgendwie. Aber Sicherheit haben wir erst in ein paar Wochen. Doch genug davon. Auf zum Stripclub Violet?“ Angesprochene lächelte verhalten. „Ich weiß nicht, was du daran gut findest, Liebes. Wir können doch auch in einer der Bars mit Freilichtflächen gehen.“ Die anderen Frauen nickten ihr zustimmend zu und Bonney brummte. „Man ey, ich dachte ich kann ein paar Schnappschüsse machen.“ Nami sah die junge Frau an. „Warum bist du eigentlich so scharf darauf in so einen Club zu gehen?“ Bonney wurde nun ihrerseits rot und biss die Lippen zusammen. „Oha, da gibt es etwas, was du uns anscheinend sagen möchtest, Liebes.“ Violet legte ihren Arm um die kleinere Frau und wuschelte ihr durch die Haare. „Eigentlich nicht, aber ihr müsst mir versprechen es nicht Pauly zu sagen.“ Verschwörerisch nickten alle. „Pauly geht voll in die Rolle des Papa´s auf. Mein Bruder Drake bestärkt ihn dabei und zusammen bauen sie alles für den Kleinen auf. Dabei … nun ja… hat er keine Zeit mehr für… na ihr wisst schon.“ Die letzten Worte murmelte sie nur noch vor sich hin. Violet lachte als erste lautstark, was Bonney noch mehr zu erröten schien. „Du machst dir Gedanken, dass Pauly nicht mehr mit dir schläft und willst ihn mit Bildern von dir mit anderen, wohl bemerkt halbnackten Männern, daran erinnern, dass du begehrenswert bist?“ Bonney brummte nur etwas vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. „Naja, bald bin ich rund und er findet mich sicherlich weniger attraktiv.“ Violet drehte die Kleinere zu sich um und sah ihr ernst entgegen. „Jetzt mach mal halblang. Schwangere Frauen sind besonders attraktiv! Da mach dir keine Sorgen und Pauly, weiß das sehr wohl. Er will einfach nur alles für eure Zukunft vorbereiten. Du solltest lieber Dankbar sein. Es ist nicht selbstverständlich, dass Männer sich so benehmen und ihre Frau und zukünftiges Kind umsorgen.“ Nun musste Bonney lächeln und umarmte ihre Freundin. Nami ging das Herz auf, da Violet Recht hatte und sie freute sich sehr für ihre Freundin, jemanden wie Pauly an ihrer Seite zu haben. Das Leben mit Familie und Kind, neben dem Studium wird sicherlich alles andere als einfach werden. „Na dann, meine verehrten Damen. Auf gehts, schließlich ist unsere Mission Violet einen zauberhaften Abend zu geben!“ Nami lächelte und so suchten sie sich eine schöne Bar an der Spree, welche einen großen Garten aufweisen konnte. Es war ein lauer Dienstagnachmittag, noch zu früh, für die abendlichen- und bereits zu spät für die Nachmittagsgäste, wodurch die ausgesuchte Bar nur mäßig besucht war. Die Frauen gingen durch den Eingang und fanden auch schnell den Zugang zu dem Garten. Dieser war, typisch Berlin, sehr minimalistisch und dennoch gemütlich eingerichtet. So befanden sich in den diversen Sträuchern und einigen Bäumen Lichterketten. Überall gab es Sitzgelegenheiten, welche manchmal aus mehreren Outdoorsofas oder einfachen Klappstühlen bestanden. Es hatte Charme und einen Blick auf die Getränkekarte zeigte, dass die Preise durch aus in Ordnung waren. „Nami und ich werden uns etwas zu trinken besorgen. Sucht ihr uns schon einen Platz?“ Vivi hakte sich bei Nami unter und zog diese zu der Outdoorbar. Sie kamen schließlich mit einigen Getränken zurück: Für jede Frau einen Cocktail, natürlich alkoholfrei für Bonney, und eine Runde Schnaps. Unter viel lachen und noch weiteren lustigen Gesprächen wurden nach und nach noch weitere Runden getrunken. Die Mädchen hatten riesigen Spaß, vor allem als sich die Bar im Laufe des Abends immer weiter fühlte und sie als „Junggesellinnen-Gruppe“ identifiziert wurden. Einige Typen machten sich deutlich an die Mädchen ran, welche jedoch alle auf Violet hinverwiesen wurden, da sie heute der Mittelpunkt sei. Sie kamen sie auf die glorreiche Idee, eine Art Tanzwettbewerb mit den Verehrern zu veranstalten. Ein jeder musste wenige Augenblicke tanzen und sollte er dann mehr Applaus erhalten, als Violet, bekam dieser einen Kuss auf die Wange. Gewann allerdings Violet, mussten sie ihr oder den anderen Frauen etwas ausgeben. Es war sehr unterhaltsam und die Frauen lachten viel, da einige Männer der Überzeugung waren sehr gut tanzen zu können, allerdings war dem oft nicht so. Es war eine wunderbare Stimmung und Nami bemerkte ein weiteres Mal an diesem Abend, wie wohl sie sich hier fühlte. Bei diesen Mädchen, in dieser Gruppe. Dann noch die Männer, die bei ihrem Freund auf sie alle warteten, es war herrlich. Sie fühlte sich angekommen. Hätte ihr das jemand vor wenigen Monaten gesagt, sie hätte laut gelacht. „Du siehst heute genauso glücklich aus, wie Violet.“, sprach sie Tashigi an, welche neben ihr auf der Parkbank saß. Nami lächelte sie an. „Ich fühle mich einfach wohl und bin froh euch alle kennengelernt zu haben.“ Sie grinsten sich an und prosteten sich zu. „Vielleicht sollte ich Ace danken, dass er in mich damals reingerannt ist.“ Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit dem gut gelaunten schwarzhaarigen Mann. Tashigi lächelte und wandte den Blick wieder der tanzenden Violet zu. Dieses Mal war der Kontrahent ein kleinerer und sehr gelenkiger Typ mit einem langen Zopf, der im Step-up-Stil um Violet tanzte. Die Menge applaudierte, jedoch konnte Violet sie mit einigen Tanzschritten dann doch für sich gewinnen und so bekamen die Frauen eine erneute Runde ausgegeben. „Ich komme gleich wieder. Kannst du mein Getränk bitte annehmen?“, fragte Nami die junge Frau neben sich, welche ihr zunickte. Die junge Frau hatte einiges getrunken gehabt und nun machte sich ihre Blase bemerkbar. Da sie keinen unnötigen Ballast mitnehmen wollte, übergab sie Tashigi ihre Tasche mit dem Handy von Violet und Portmonee. Sie fand gleich die Toilette und sogar hatte Glück, dass diese leer war. Nachdem sie fertig war, wusch sie sich ihre Hände und betrachtete sich anschließend im Spiegel. Sie grinste sich an. Sie sah gut aus! So wie sie sich auch fühlte. Sie griff an ihre Seite um den Labello mit der rötlichen Färbung auf ihre Lippen aufzutragen, jedoch hatte sie ihre Tasche bei Tashigi gelassen. Seufzend schüttelte sie den Kopf. Wo war sie nur mit ihren Gedanken? Ein Gedankenblitz in Form eines größeren, grinsenden Mannes trat vor ihrem geistigen Auge. Sie lächelte. Kid, wo auch sonst. Vor sich hinsummend trat sie aus der Toilette und stieß mit einem Körper zusammen. „Oh, Entschuldigung!“ Sie sah vor sich einen großen Kerl stehen mit schwarzen zurückgegelten Haaren. Nami musste schlucken, der Typ vor ihr war groß, aber das schüchterte sie nicht ein. Viel mehr war das dieser Blick, dieser absolute gelangweilte und empathieloser Blick aus seinem Gesicht, welches durch eine fürchterlichen Narbe geteilt wurde. Sie wollte einen Schritt zurückgehen, jedoch befand sich hinter ihr immer noch die Toilettentür, welche nun geschlossen war. „Gut, mitkommen.“ Eine Stimme wie Reibeisen, fast schon ein Knurren. Nami lief es eiskalt den Rücken hinab. Sie konnte sich weder bewegen noch etwas erwidern. Der Typ vor ihr schien erneut zu knurren und drückte ihr etwas in den Bauch. Es fühlte sich kühl und sehr hart an und ehe sie auch nur einen weiteren Gedanken formen konnte, zerrte der Typ an ihrer Hand und zog sie mit sich, legte ihr sogar noch den Arm um die Schultern, das Ding immer noch auf ihre Seite gerichtet. Nami stolperte mit und warf einen Blick auf dieses Ding und ihre Augen weiteten sich. Es stellte sich als Waffe heraus, eine kleine Handfeuerwaffe, die eindeutig scharf war und in ihre Körpermitte zielte. „Wenn du auch nur einen Mucks machst, werde ich es hier benutzen.“ Er zog sie weiter durch die Bar bis zum Ausgang. Da der Typ einen großen Mantel trug, sah niemand die Waffe, welche auf Nami gerichtet war. Es wirkte, als ob sie betrunken wäre und von ihrem Lover gehalten werden müsse. Dabei konnte die Situation nicht schlimmer sein. Niemand bekam es mit, in welcher brenzlichen Lage sie sich befand. Draußen war bereits lange die Sonne untergegangen und der Typ zog sie zu einem sportlichen Wagen, in einer nicht allzu beleuchteten Seitenstraße. Die Tür zum Wagen wurde geöffnet und ein weiterer großer Typ mit Glatze und braungebrannter Haut stieg aus und griff nach Nami. Bei der Berührung seiner kalten Hand auf ihre erhitzte Haut kam Nami wieder zu sich und stemmte sich gegen ihn. Sie versuchte sich zu wehren, jedoch war der Glatzkopf unglaublich stark und zu ihrem Unglück war der Typ mit dem Mantel noch hinter ihr. „Wenn du nicht mitkommst, erschieß ich die Blauhaarige oder eines der anderen Weiber.“ Sein Atem traf ihren Hals, aber nicht deswegen bekam sie eine furchtbare Gänsehaut. Ihre Freundinnen waren in Gefahr! Sie musste kooperieren. Sie biss sich auf die Lippen und lies sich auf die Rückbank ziehen, neben ihr der schwarzhaarige Typ, welcher noch immer die Waffe auf sie gerichtet hatte. Der Glatzkopf setzte sich hinters Steuer. Als er losfuhr, konnte Nami nicht mehr, ihre Kehle war wie zugeschnürt. Was war hier nur los? Warum sollte sie entführt werden? Sie musste an Kid denken. Ob er sie suchen würde? Kapitel 14: 3. Extra: Ruffy x Vivi ---------------------------------- Vivi summte vor sich hin, während sie ein Gesteck für einen Kunden fertig machte. Dieses war eine beeindruckende Ansammlung aus Blumen unterschiedlichster Art. Der Kunde gab ihr vor ungefähr einer Woche den Auftrag soviel Blumen wie es nur geht einzubauen, egal welcher Farbe. Es sollte alles gut aufeinander abgestimmt sein und den Rahmen von 50€ nicht überschreiten. Vivi freute sich sehr, da der Kunde ihr sonst keine weiteren Kriterien genannt hatte. So konnte sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Gerade machte sie die letzten Handgriffe, als die Tür geöffnet wurde und die Ladenklingel erklang. Vivi ging in den Vorderen Verkaufsbereich und lächelte den dort stehenden potenziellen Kunden an. Es war ein größerer Mann mit längeren schwarzen Haaren und auffällig vielen Sommersprossen im Gesicht. „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“ Der Mann zuckte zusammen und drehte sich ertappt zu ihr um. „Ähm… ich weiß es nicht.“, gestand er und zuckte erneut mit den Schultern. Vivi musste lächeln. Sie kannte diese Haltung von Männern nur zu gut. So sah ein Mann aus, der seiner Liebsten das erste Mal Blumen mitbringen wollte und keine Ahnung hatte, welche der Auserwählten gefallen würde. Sie stellte sich vor ein paar kleineren Sträußen und zeigte auf diese. „Diese hier sind immer gut für eine Aufmerksamkeit und vielleicht, dass was Sie suchen?“ Der Mann stellte sich neben sie und betrachtete das Gezeigte, schüttelte aber den Kopf. „Die sehen toll aus, aber nein. Es ist, nun ja, ähm…. .“, verlegen kratzte sich der junge Mann am Hinterkopf und lächelte erneut. Vivi tippte nun mit ihrem Finger an ihr Kinn und schien zu überlegen. „Vielleicht verraten Sie mir einfach ein paar Einzelheiten über die Dame und dann werde ich sehen, was ich Ihnen anbieten kann.“, schlug sie vor und lächelte dem Mann entgegen. Doch dieser zuckte nur erschrocken zusammen. Oh je, doch keine Dame? Vielleicht für seinen Vater? Sie sah ihn weiter an und ließ ihm kurz Zeit zum nachdenken. Anscheinend hatte er sich das alles noch nicht so wirklich überlegt gehabt. Ein tiefes Seufzen war zu vernehmen. „Da hast du wohl Recht. Nun ja, ich möchte meinem … meinem … .“ Er atmete tief durch. „Ich möchte meinem Freund eine Kleinigkeit schenken. Wir sind jetzt schon länger zusammen. Er war für einige Zeit unterwegs, kommt aber heute wieder nach Hause.“ Vivi sah ihn verwundert an, lächelte aber dann. „Das klingt doch wunderbar! Was mag Ihr Freund den besonders, beziehungsweise welche Farben?“ Der Mann lächelte sie nun auch an. „Er mag diese da. Zumindest hatte er das mal erwähnt, dass sie schön zu fotografieren sind.“ Vivi nickte und zog ein paar einzelne Gerbera heraus. „Das sind sie auch. Sind Ihnen die Farben egal oder haben Sie eine bestimmte Vorstellung davon?“ Wieder trat ein leicht hilfloser Ausdruck auf sein Gesicht und Vivi schmunzelte. „Ok, was halten Sie von dieser Kombination?“ Sie hatte sich einige der Blumen in orange, gelb und einem dunklen Rotton geschnappt, kombiniert mit ein paar Rosen und hielt diese dem jungen Mann hin. Diesem trat ein Funkeln in die Augen und er nickte begeistert. „Ja! Das sieht super aus!“ Er strahlte Vivi an und diese schmunzelte, ging zu ihrer Verkaufstheke und fing an die Blumen zusammenzubinden und für den Transport einzupacken. Als sie gerade dabei war die Preise einzutippen, öffnete sich die Tür von ihrem Laden erneut und ein weiterer schwarzhaariger Mann betrat das Geschäft. „Ace?“, sprach der den derzeitigen Kunden von Vivi an. Dieser drehte sich um und lächelte den anderem Mann entgegen. „Hey Law! Ich dachte du bist schon unterwegs nach Japan?“ Law sah zur Seite und Vivi konnte von ihrem Standpunkt aus erkennen, dass er etwas rot wurde. „Mein Flug geht erst in 3 Tagen.“ „Achso, na das ist doch super. Japan, Mann, da beneide ich dich ja schon.“ Vivi´s Kunde legte dem zweiten Gast die Hand auf die Schulter und grinste diesen an. „Ja, es wird sicherlich toll.“ „Aber nicht, dass du uns vergisst!“ Ace lachte und strahlte Law erneut an. Vivi musste schmunzeln. Es war deutlich, dass Law Ace mochte, Zweiter es aber nicht bemerkte. Was vielleicht auch daran lag, dass Ace gerade einen Blumenstrauß für seinen Freund kaufte. Sie war nun fertig mit dem Verpacken und wand sich an Ace. „Hier, bitte sehr. Der Strauß für Ihren Freund. Das macht in Summe dann 14,50€.“ Sie sah deutlich, dass Law leicht zusammenzuckte. „Ahh, danke dir.“ Ace übergab ihr das Geld. „Für Marco? Ich habe euch länger nicht zusammengesehen.“ Ace lächelte den Strauß an und nickte. „Ja, er war beruflich unterwegs und kommt heute wieder nach Hause. Ich wollte ihn überraschen.“ Law´s Gesichtsausdruck war eine Maske und dennoch konnte Vivi einen Anflug von Verletzung erkennen. „Naja, wie auch immer. Was machst du hier?“ Ace lächelte den anderen Mann wieder an. „Ich hole Ihre Bestellung. Einen Moment bitte, Herr Trafalgar.“, wandte sich nun Vivi an Law. Sie ging in den hinteren Bereich, wo sie das bestellte Gesteck vorhin fertig gemacht hatte und holte dieses. „Dr. Kuleha wird morgen verabschiedet und ich bin beauftragt worden, dass Gesteck zu besorgen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Diese alte Schachtel? Die ist doch schon fast eine Mumie!“ Ace lachte laut auf und auch Law schmunzelte. Vivi konnte nicht anders und musste auf Grund der Situation auch lachen, als ihre Ladenklingel erneut ertönte und ein weitere schwarzhaariger Mann den Laden betrat. Vivi sah ihn erstaunt an. Er war zwar nicht so groß wie die beiden Männer vor ihrer Ladentheke, aber er hatte eine so positive Ausstrahlung, dass sie schlucken musste. Er drehte sich im Laden um und sah schließlich die drei. „Ace! Was brauchst du denn solange? Wir wollten doch noch was zu Essen besorgen!“. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und einem breiten Grinsen kam er auf genannten zu. „Ruffy, tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich für Blumen wollte und dann kam noch Law. Aber zum Glück wurde ich gut beraten.“ Er zwinkerte Vivi über die Schulter zu, was diese doch kaum bemerkte. Zu gebahnt sah sie den jungen Mann, mit dem breiten Grinsen, der kleinen Narbe unter dem linken Auge, dem sportlichen Körperbau und der mehr als positiven Haltung an. „Dann ist ja gut. Ich verhungere gleich!“ Law seufzte laut auf und wandte sich an Vivi, die somit aus ihrer Starre gerissen wurde. „Könnten Sie mir das bitte einpacken? Dann wäre ich auch hier fertig.“ Sie nickte, vertraute sie doch gerade nicht ihrer Stimme. Schnell holte sie die benötigten Dinge und übergab schließlich das Gesteck an Law. „Danke Ihnen für Ihren Auftrag und hoffentlich bis zum nächsten Mal.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, was er erwiderte. „Sicherlich.“ Er drehte sich um, nickte den beiden anderen Männern zu und verließ das Geschäft. Ruffy grinste Law an und wandte sich wieder zu seinem Bruder um. Erst da sah er schräg hinter diesem eine junge Frau stehen und Ruffy musste mehrmals blinzeln. Diese Haare, diese Augen und schließlich das Lächeln! Sie war so hübsch. „Wir gehen dann auch. Vielen Dank nochmal und einen schönen Abend.“ Ace sprach das zu der jungen Dame und drehte sich dann wieder zu Ruffy um. „Komm, lass uns gehen.“ Ruffy nickte nur, noch immer die junge Frau ansehend und verließ dann schließlich das Geschäft. „Was willst du denn Essen, Ruffy?“ Sie sind bereits ein wenig gegangen, doch Ruffy hatte mit einem Mal keinen Hunger mehr. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ist mir egal, such du was aus.“ Abrupt blieb Ace stehen und sah verwundert und geschockt auf seinen kleinen Bruder hinab. „Du hast doch gerade noch gesagt, dass du dringend was Essen musst. Was ist los?“ „Nichts, ich habe einfach keinen Hunger mehr. Vielleicht sollte ich eher noch eine Runde trainieren gehen.“ „WAAASSS???!!! Bist du krank? Hast du gerade einen Herzanfall? Lass mich mal deine Stirn anfassen.“ Ace drehte ihn zu sich um und taschte ihm auf der Stirn rum. „Ace, lass das. Mir gehts gut.“ „Scheint nicht so. Du und keinen Hunger. Ich glaube ich spinne!“ Der Ältere der beiden lachte auf. Ruffy brummte nur und sah über die Schulter zu dem Blumengeschäft zurück. Er konnte es nicht erklären, aber er wollte erneut dahin und mit der jungen Frau sprechen. Vielleicht könnte er ihr was zu Essen bringen? Sie schien viel beschäftigt und vielleicht würde sie sich darüber freuen? Er lächelte über den Gedanken, doch sogleich verzog er wieder das Gesicht. Er war nicht der Typ Mann, auf den Frauen standen, dass hatte er schon öfter mitbekommen. Die meisten, sahen eher seinen Bruder oder dessen Kumpels Zoro, Sanji, Law oder Kid an. Er wurde gut und gern übersehen. Genervt drehte er sich um und wollte seinen Weg fortsetzen, wurde aber von Ace aufgehalten, welcher ihn erneut umdrehte. Besorgnis konnte Ruffy deutlich auf dem Gesicht von seinem älteren Bruder erkennen. „Was?“, kam es nur genervt von Ruffy. „Du wirkst gerade ziemlich gefrustet. Was ist los?“ Ruffy schnaubte. „Nichts, können wir jetzt weitergehen? Du wolltest noch zu Marco.“ „Ja, aber erst sagst du mir, was dich gerade bedrückt. Du bist nicht wie sonst.“ Das brachte etwas in Ruffy zum beben. Wie sonst. Ja, er war sonst immer der Spaßvogel. Er war sonst die Stimmungskanone. Er war sonst ein gern gesehener Gast auf jeder Party. Aber er wollte, dass er auch anders wahrgenommen werden wird. Er wollte auch mal derjenige sein, der beachtet wurde, der ein jemanden kennenlernte. Moment. Kennenlernen?, dachte er sich. „Ruffy, rede mit mir, bitte.“ Ace sah ihn nun eindringlich an. „Kannst du dafür sorgen, dass ich größer werde? Breitere Schultern? Und in Summe Auffälliger? Nein, dass kannst du nicht.“ Nun sah ihn sein Bruder verwirrt an. „Warum willst du das auf einmal?“ „Weil ich nicht nur immer der Spaßvogel sein möchte. Ich möchte mehr wie du sein.“ Nun lachte Ace und Ruffy sah ihn genervt an. „Du magst das Blumenmädchen von eben und weißt nicht, wie du ihr das sagen sollst!“ Er lachte erneut auf und Ruffy sah ihn perplex an. „Das habe ich nicht … .“ „Brauchst du auch nicht. Ich bin dein großer Bruder und kenne dich ziemlich gut.“ Er zwinkerte Ruffy zu. „Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Du bist unglaublich, so wie du bist. Ich denke, wenn du sie fragt, ob sie nach ihrem Feierabend etwas Essen gehen würde, würde sie nicht verneinen. Sie sah dich auch mit einem Funkeln im Auge an.“ Ruffy erhob erstaunt seinen Kopf. „Woher willst du das wissen? Kennst du sie?“ Ace schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich habe ihren Blick gesehen. Na los, mehr als das sie ablehnen wird, kann nicht passieren.“ Ruffy brummte. Ace konnte wirklich so aufmunternd sein. Dennoch lies er sich von seinem Bruder in Richtung Blumenladen schieben. „Schreib mir später einfach. Und Ruffy, sei einfach du. Sie wird dich sicherlich mögen.“ Er zwinkerte ihm noch einmal zu, drehte sich um und ging die Treppe zum Bahnhof hinauf. Ruffy atmete tief durch. Ace hatte Recht. Sein Traum war es bei Olympia teilzunehmen und davor hatte er auch keine Angst. Warum sollte er vor einer einfachen Frage und dessen Konsequenzen nun Angst haben? Er holte noch einmal tief Luft und setzte sich dann in Bewegung. Vivi fegte gerade ihren Laden durch und summte erneut ein Lied, welches sie die letzten Tage öfter gehört hatte. Sie dachte wieder an den Bruder von diesem Ace und musste lächeln. Wieso war er ihr noch nie aufgefallen? Er war wirklich hübsch, wenn auch auf eine andere Art und Weise als sein Bruder oder dessen Freund. Dennoch war Vivi von ihm fasziniert und sie hoffte ihm noch einmal zu begegnen. Mit etwas zu viel Schwung warf sie aus Versehen eine Plastikvase mit Rosen um. „Mist.“ Sie bückte sich und griff nach den Rosen, wobei sie sich an einer den Zeigefinger schnitt. Vivi verzog das Gesicht. Na toll, warum ausgerechnet kurz vor ihrem Feierabend? Sie sammelte gerade die Rosen zusammen und lief zu der Verkaufstheke, als die Ladenklingel ertönte. „Ich bin gleich bei Ihnen. Moment bitte.“ Sie ging in den hinteren Ladenbereich und holte die Pflasterbox mit dem Desinfektionsspray hervor und wollte sich gerade verarzten, als ihr die Box herunterfiel. Mit einem lauten Fluchen sah sie auf diese herab. Was war denn gerade los? „Brauchst du Hilfe?“ Sie sah verdutzt in das Gesicht von Ruffy, der im Türrahmen stand. Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. Ruffy lächelte sie an und sah dann auf den Boden, ging auf sie zu und hob die Box vom Boden auf, legte diese auf den Tisch vor sich ab. Ohne ein weiteres Wort nahm er ein Küchentuch, welches neben ihm aufgerollt stand und griff schließlich ihre Hand. Bei der Berührung zuckte Vivi leicht, jedoch nicht aus Schmerz, sondern weil er so sanft war. „Entschuldige, dass wird sicherlich kurz brennen.“ Er lächelte sie an und sie konnte nur zurück lächeln. Er sprühte etwas von dem Desinfektionsspray auf ihre Schnitte, tupfte es anschließend mit dem Tuch ab und als das Spray getrocknet war, legte er ihr ein Pflaster auf die Wunde. Er ging dabei so behutsam vor, dass Vivi nicht anders konnte und ihn anlächelte. „Ich bin zwar kein Arzt oder angehender Arzt wie Law, aber ich denke du wirst es überleben.“ Er grinste sie nun an und Vivi lachte. „Da hast du sicherlich Recht. Ich danke dir für deine Hilfe, Ruffy.“ Verdutzt sah er sie nun an. „Du weißt wie ich heiße? Aber woher? Und ich kenne deinen Namen nicht!“ Er machte ein leicht enttäuschtes Gesicht, was Vivi nur weiter lächeln lies. „Der Mann, also dein Bruder schätze ich, hatte dich vorhin so angesprochen, als du in den Laden gekommen bist.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Ich heiße übrigens Vivi Nefeltari. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen.“ Ruffy grinste nun wieder und griff nach ihrer Hand. „Ich freue mich auch dich kennenzulernen, Vivi.“ Sie sah in seinem Blick etwas aufflackern und sein Grinsen wurde etwas ernster. „Aber vielleicht können wir uns bei einem gemeinsamen Abendessen besser kennenlernen? Ich würde mich sehr freuen.“ Sie schluckte. Sicherlich wurde sie schon öfters direkt auf ein Date angesprochen, aber dieses Mal war es irgendwie anders und sie konnte auch nicht leugnen, dass ihr das Kribbeln in ihrem Körper entgangen ist. „Ohh, ich hätte das nicht so sagen sollen. Du bist sicherlich vergeben! Entschuldige.“ Er lies ihre Hand wieder los und machte den Eindruck von einem begossenem Pudel und sah zu Boden. Nun war es an Vivi zu lächeln. „Nein, nein. Ich war nur etwas überrascht.“ Er sah sie wieder an. „Ich würde gern mit dir etwas Essen gehen.“ Nun lächelte er bis über beide Ohren und Vivi konnte nicht anders als es ihm gleich zutun. Zusammen hatten sie einen wirklich schönen Abend und genossen den noch warmen Herbstabend. Sie saßen in einem der zahlreichen kleineren Restaurants an der Spree und unterhielten sich über vieles und Vivi konnte nicht anders, als zu lächeln. Ruffy war so anders, als ihre Exfreunde, aber genau das gefiel ihr sehr. Er war nicht der Matcho, der groß und breit auf sein „Mädchen“ aufpassen wollte. Er war nicht der Typ, der nicht über Gefühle reden wollte oder derjenige, für den Frauen nur fürs Bett gut zu sein schienen. Er war eher der Typ Mann, der wirklich sehr interessiert an ihrer Meinung war und ihren Gedanken, der allem Anschein nach auch etwas kindlich war, aber eindeutig sein Herz am Rechten Fleck hatte. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihn mochte. Nachdem Essen gingen sie noch etwas spazieren, es schien, als ob keiner wirklich nach Hause wollte. Das Handy von Ruffy klingelte und er zog es aus seiner Hosentasche hervor. Vivi konnte den Namen von Ace lesen. Leicht genervt seufzte Ruffy, nahm aber nicht ab. Er tippte schnell eine SMS und steckte dann sein Handy wieder weg. „Entschuldige, aber ich hatte ihm nicht geschrieben und er schien sich Sorgen zu machen.“ Er kratzte sich am Kopf und lächelte sie schief an. Vivi schmunzelte. „Kein Problem, es ist auch schon spät.“ Ruffy lies seinen Arm sinken und sah sie an. „Ja.“ Sie sahen sich einfach nur an und Vivi konnte die Wärme, die sich in ihr ausbreitete überall spüren. Wie verrückt das doch war! Sie kannte ihn gar nicht und dennoch genoss sie seine Nähe schon so sehr! „Ich weiß, wir kennen uns erst ein paar Stunden, aber ich fand den Abend sehr schön.“ Sie nickte. „Ich auch, vielen Dank dafür, Ruffy.“ Sie spielte nervös mit den Fransen ihrer Jacke. Wie sollte sie ihm sagen, dass sie ihn gern wiedersehen würde? „Kennst du das Herbstfest am Treptower Park? Das findet am Wochenende statt.“ Ruffy nickte und fragte sie sogleich: „Würdest du mit mir dahingehen wollen?“ Vivi riss ihre Augen auf und lächelte dann. „Ja, sehr gern.“ Ruffy erwiderte ihr Grinsen und zog sie schließlich in eine Umarmung. Vivi fühlte sich gleich mehr als wohl in seinen Armen und erwiderte die Umarmung. Wie schnell sich doch ein guter Tag in einen perfekten Tag wandeln konnte. Kapitel 15: in the end… its only you — Teil 1 --------------------------------------------- >Ahh ja. Du hattest schon immer ein Faible für solche niedlichen Dinger. Naja, wie dem auch sei. Du und dein Freund, ihr habt mir mein Leben versaut. Wegen diesen unehrlichen Aussagen habe ich meinen Job verloren, mein Leben, einfach alles. Während meines Aufenthalts in dieser - er räusperte sich -… Klinik, habe ich mir vorgestellt, dein Leben zur Hölle zu machen. Da kam dieses Flittchen hier gerade Recht. Nun wie dem auch sei. Ruf mich an, du weißt was ich möchte. Aber Kid, warte nicht zu lange, sie sieht zerbrechlich aus.< Damit legte er auf und Kid sank auf die Knie. Es war, als sei alle Luft aus ihm herausgepresst worden. „Scheiße.“ Law hielt noch immer sein Handy in der Hand und starrte es an. „Was oder wer war das? Und was ist mit Nami.“ Kid konnte seinen Freunden nicht antworten. Er war noch zu sehr mit der Tatsache beschäftigt, dass Nami entführt wurde. Er hatte versagt! Er hätte auf sie aufpassen müssen! Frustriert fuhr Kid sich mit beiden Händen durch die Haare. Es war seine Schuld! Law schien den Anderen in kurzer Abfolge die Dinge zu erklären, da diese alle erschrockene Laute von sich gaben. Tja, willkommen in seinem absolut verkorksten Leben. Darf er vorstellen? Kid, der komplette Versager! Law hatte nach einigen Minuten alle aufgefordert nach Hause zu gehen. Mit Protest und nur dem abgenommenen Versprechen, dass sich Law meldet, wenn sie mehr wissen, sind sie schließlich gegangen. Nur Ace und sein Maker Marco sind geblieben. Kid war es scheiß egal. Er wollte nur eins: Nami retten. Der Rothaarige raufte sich wieder durch die Haare, als sich Law´s Hand in sein Sichtfeld schob. „Kid, steh auf. Wir müssen uns einen Plan überlegen.“ Angesprochener knurrte, stand auf und griff nach dem Hemdkragen, drückte den Schwarzhaarigen an die Wand. „Alter! Dein toller Plan hatte damals schon nicht funktioniert! Es waren nur 10 Jahre! 10 Jahre, Law! Und was hat es uns gebracht? Gar nichts! Er taucht einfach wieder auf und entführt Leute!“ Er sah seinen Freund wutverzerrt an, doch galt diese Wut nicht seinem besten Freund, sondern viel mehr der Situation in der sie sich befanden. Der Mann an der Wand bewegte sich nicht, stattdessen sah er ihn nur ruhig an. „Tze.“ Kid lies Law los und trat einen Schritt zurück. „Wir waren damals noch nicht volljährig. Unsere Aussagen und Beweise reichten nicht für eine höhere …“ „Jaah, blabla! Das weiß ich alles. Vergessen? Ich war dabei.“ Kid wandte sich ab und ballte die Hände zu Fäusten. Er musste sich zur Ruhe zwingen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so brauchte er einen klaren Verstand. Nur so würden Nami retten können. ~~~~~♥~~~~~ Die Autofahrt zog sich dahin und dank der schwarzen Fensterscheiben und der Tatsache, dass es Nacht war, konnte Nami so gut wie nichts erkennen. Nur vereinzelte Lichtpunkte. Sie versuchte sich zu konzentrieren und sich einen Plan auszudenken. In einem der vielen Podcasts, die sie immer auf dem Weg zur Uni hörte, wurde darüber philosophiert, was das Entführungsopfer während einer potenziellen Entführung machen sollte. Jedoch war dies leichter gesagt, als getan, da der Alkohol, die vorangeschrittene Uhrzeit und schließlich ihr leerer Magen nun ihren Tribut forderten. Dennoch, sie musste es versuchen. Die junge Frau räusperte sich und wandte ihren Kopf in Richtung des Typen neben ihr. Dieser sah von oben auf sie hinab, eine Augenbraue war leicht nach oben gezogen. Nami wollte zum sprechen ansetzen und holte Luft, als er den Kopf nur minimal schüttelte und ihr mit der Pistole etwas mehr in die Seite drückte. Sie schluckte. Ok, reden war ihr anscheinend nicht gestattet. Ihre Fahrt dauerte und erst gefühlt nach einer Ewigkeit hielten sie an. Nami schluckte und versuchte sich innerlich auf alle möglichen Szenarien einzustellen. Das Narbengesicht neben ihr griff in seine Manteltasche und holte ein schwarzes Tuch hervor. Die junge Frau betrachtete es mit wachsender Angst, doch das schien dem Typen nicht zu interessieren. Er griff nach ihren Kopf und verband schließlich ihre Augen mit dem Tuch. Nami biss die Zähne zusammen, sodass ihr kein Geräusch der Schwäche über die Lippen kam. Der Typ mit dem gelangweilten Blick griff nach ihrem Arm und zog sie aus dem Auto und Nami spürte noch immer die Waffe an ihrer Körpermitte. Die Orangehaarige wurde unsanft weitergezogen und spürte deutlich die zwei Männer um sich. Es war ein furchtbares Gefühl und sie zwang sich mit jedem Schritt stark zu sein und versuchte Bilder von ihr lieben Menschen vor ihren verdunkelten Augen erscheinen zu lassen. Sie sah ihre Mutter Bellemere mit ihr und Nojiko am Strand spielen. Sah ihre zwei Neffen um sich spielen und lachen. Hörte das Lachen und die Freude in so vielen schönen Situationen, dass es ihr fast gelang die derzeitige Situation auszublenden. Doch da vernahm sie eine Stimme, so skurril, dass sie aus ihrem Tagtraum aufwachte. „Ihr seid spät.“ Es war fast ein schnurren, als ein weiterer Mann vor ihr sprach. Ein Knurren vom Narbengesicht und der Griff verstärkte sich um ihren Arm. „Halts Maul.“ Ein Seufzer. „Deine Ausdrucksweise ist furchtbar, aber ihr habt den Job erledigt. Er ist zu frieden. Ihr könnt gehen. Das Geld erhaltet ihr auf dem üblichen Weg.“ Die junge Frau spürte, wie sich die Hand vom Narbengesicht und auch die Waffe von ihrem Körper lösten und eine andere, schlankere Hand sich nun um ihren Arm schloss. „Ruf an, wenn er wieder ein Opfer braucht.“ Und damit hörte Nami, wie ihre Entführer sich entfernten. Ein weiterer Seufzer von ihrer Seite. „Dumme Menschen lassen sich leicht einspannen.“ Waren anscheinend seine lauten Gedanken über Nami´s Entführer. Er zog sie in ein Gebäude und ihr schlug der Gestank von abgestandener Luft entgegen, vermischt mit altem Leder. Es war ekelhaft und Nami musste husten. Schmerzlich drückte der Typ neben ihr seine Fingernägel in ihren Oberarm und schien nun fast zu fauchen, als er sprach. „Du bist besser still, sonst wird es kein Urlaub für dich hier.“ Ihr fröstelte es. Er zog sie noch weiter durch das Gebäude und der Gestank nahm zu, doch sie vermied es nur noch irgendein Geräusch von sich zu geben. Dadurch, dass sie nichts sah, nahm sie die Geräusch und ihre eigenen Empfindungen deutlicher war und es war einfach nur grausam. Nach etlichen Augenblicken blieben sie stehen und sie hörte, wie er eine schwere Tür zu öffnen schien. Der Mann zog äußerst unsanft an ihr und Nami spürte schon kurz danach eine furchtbar kalte Wand an ihrem Rücken. Der Mann griff nach ihren Hand- und Fußgelenken und Nami entfuhr ein Wimmern durch die zusammengebissenen Zähne, als sich kalte Ketten um die Gelenke legten. Jede dieser Ketten wurden strafgezogen, wodurch ihre Gliedmaßen in einem sehr unbequemen Winkel gestreckt wurden. Die Augenbinde wurde ihr nicht entfernt und in Nami stieg langsam aber sicher die schwer zurückgehaltene Panik hoch. „Warte! Lass mich frei! Bitte! Ic..“ Schmerz, ein fürchterlicher Schmerz erfüllte ihre rechten Wange. „Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht ansprechen sollst du wertloses Stück Fleisch!“ Er trat ihr mit voller Wucht in die Seite und Nami keuchte vor Schmerz auf. Der Mann beugte sich zu ihr hinab und flüsterte nun schon fast freundschaftlich in ihr Ohr. „Beim nächsten Mann breche ich dir mit Freude einige Knochen. Also halt den Mund.“ Er ging und schloss hörbar die Tür ab. Nami sackte soweit es die Ketten zu ließen zusammen und ihre mühsam zurückgehaltenen Tränen durchnässten die Augenbinde und liefen ihr schließlich die Wangen hinab. ~~~~~♥~~~~~ Solange hatte er nicht mehr an seine Vergangenheit gedacht… . Ja, er war sogar glücklich gewesen und nun schien das alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen zufallen. Er hasste es, so hilflos zu sein. Er hasste es, dass er Nami nicht verboten hatte, auf diesen scheiß Abend zu gehen. Er biss erneut die Zähne zusammen. Sie konnten doch hier nicht einfach so rumsitzen! Sie mussten endlich etwas unternehmen! Sie saßen mittlerweile bei Kid in der Küche, nachdem Law die notdürftigsten Informationen mit Marco und Ace geteilt hatte. Kid bestand darauf, Nami selber zu retten und keine Polizei einzuschalten. Law und Ace hatten zwar versucht, ihn umzustimmen, aber er würde nicht von seiner Meinung abweichen. Das letzte Mal hatten die uniformierten Penner ihm auch erst geglaubt, nachdem es gar nicht mehr anders ging. Kid vertraute der Polizei nicht, schon gar nicht nach den Vorfällen damals. „Ok, eure Kindheit schien nicht schön gewesen zu sein, aber warum ist er so versessen darauf Kid fertig zu machen? Das ergibt für mich keinen Sinn.“ sagte Ace. Law saß ihm und Marco am Tisch gegenüber, hatte die Arme auf den Tisch abgestützt und sah genauso fertig aus, wie sich der Rothaarige selber fühlte. „Das liegt nicht in meinem Ermessen. Das muss Kid euch erzählen, wenn er das denn möchte.“ Der Angesprochene schnaufte. Natürlich wollte er das nicht! Für seinen Geschmack wussten sie schon zu viel und sie sollten sich hier nicht über ihre beschissene Vergangenheit unterhalten. Sondern Nami retten verdammt! Er stellte sich neben Law und funkelte die anderen beiden Männer an. „Das ist kack egal. Wir sollten endlich etwas tun! Wenn ihr nicht mitkommen wollt, schön. Ich mach das allein.“ „Mhh, ich denke schon, dass es wichtig ist. Dieser Heimleiter hat es auf dich abgesehen, Kid. Er will dir wehtun oder wie er gesagt hatte dein Leben zur Hölle machen. Wenn wir wissen, was passiert ist, können wir Nami auch eher retten. Jeder Plan ist nur so gut, wie der schwächste Punkt. Und wo willst du überhaupt mit der Suche anfangen? Weißt du wo er sich aufhalten könnte?“ Marco ging voll in seiner Rolle als Analytiker auf und gliederte bereits jede Information in entsprechende Muster. Wie sehr es Kid doch ankotzte! „Alter, laber mich nicht voll! Ich muss dir einen Scheiß erzählen.“ Deutlich spürte Kid die Wut wieder in ihm hochsteigen, wenn sie nicht gleich aufhörten, würde er einfach allein losziehen. Nami brauchte ihn. Jetzt. Marco seufzte. „Kid, du weißt, dass ich eine Spezialeinheit leite, welche auf die Bergung von Personen aus ist…? Jozu, Ecki und die anderen können uns helfen, aber das Bild ist noch nicht komplett. Was will er von dir? Warum ist er so auf dich fixiert?“ „Ich denke, du solltest es ihnen sagen, mein Freund.“ Law sprach wie immer sachlich. Kid sanken die Schultern hinab und zähne knirschend gab er schließlich klein bei. „Ok, die Kurzfassung: Ich hatte neben Law noch einen Kumpel im Heim. Er war sehr begabt und hatte ein großes Talent fürs Fußball spielen. In den Ligakreisen wurde er nur Killer genannt, da er wie dieser nahezu jeden Schuss verwandeln konnte. Ihm gefiel der Name ironischerweise sehr, weswegen er sich irgendwann nur noch so nannte. Kurz vor unserem 18. Geburtstag und der Freilassung aus diesem Gefängnis bekam er ein Gespräch vom dem Penner-Heimleiter mit, was er nicht hätte hören sollen. Kurz darauf war er tot. Lag ausgeblutet wie ein Schwein da.“ Marco´s Gesichtsausdruck wurde fassungslos. Ace krallte seine Finger in seine Oberarme. „Killer wollte mit mir reden, doch in einem geschützten Raum. Er wollte mir erzählen, was er gesehen hatte. Es schien im verdammt wichtig. Wir wollten uns in unserem Versteck treffen, weg von den dummen Erziehern. Ich war auf dem Weg dahin und hörte den Schuss. Dann sah ich meinen besten Freund dort liegen, er über ihn gebeugt. Der Typ hatte Killer in der Nacht erschossen und ich war ein Zeuge dessen.“ Kid ballte die Hände zu Fäusten. „Ich war nur ein paar Minuten zu spät und das kostete ihm das Leben!“ Law sah ihn von der Seite an. „Du hättest nichts tun können.“ Er richtete sich auf und sah die beiden Männer vor sich an, als er weitersprach. „Der Heimleiter wusste allerdings nicht, dass wir eine Kamera in unserem Versteck hatten. Wir hatten diese nur installiert, um herauszufinden, ob auch andere unser Territorium kennen oder nutzen. Das Bildmaterial mit dem Mord konnten wir zwar der Polizei übergeben, jedoch war es nicht ausreichend. Wegen der Nacht und dem Fakt, dass es ein günstiges Modell war, konnte man nur Umrisse von Personen erkennen, aber nicht wer es war. Der Heimleiter ist ausgerastet als er das mitbekommen hatte und Kid wurde verprügelt wie noch nie. Das hatten wir jedoch aufgenommen und es war deutlich sichtbar, wer dort zu sehen war und was getan wurde. Dieses Material und noch einige Aussagen von anderen Heimbewohnern, konnten ihn schließlich überführen. Leider wurde er nur in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und auch nur für 10 Jahre.“ beendete Law seine Erzählung schließlich. Marco nickte nach einer längeren Pause. „Ich denke ich verstehe seinen Rachefeldzug, wenn man es denn so nennen möchte.“ Er tippte sich gedanklich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. „Wo war euer Versteck? auf dem Gelände des Waisenhauses?“ Kid schüttelte den Kopf. „Es war in einem Nachbarort. Eine alte Gerberei.“ ~~~~~♥~~~~~ Nami hörte dumpf Schritte näher kommen und schließlich wie der Raum geöffnet wurde. Es schien, als würden eine Person den Raum - ihre Zelle - betreten. Gleißendes Licht erfüllte mit einem Mal ihr Sichtfeld, als ihr äußerst unsanft die Augenbinde vom Kopf gerissen wurde. Nach mehrmaligem Blinzeln erkannte die junge Frau schließlich das Gesicht eines älteren Mannes. Dieser stand vor ihr, hatte eine angefangene Zigarre in seinem Mund und schien sie zu mustern. Er war trotz seines vorgeschrittenen Alters noch sehr muskulös und Nami erkannte deutliche Narben an seinem linken Hals. Diese wurden zum Teil von einem auffälligen Halstattoo verdeckt. Das Tattoo war eine Art Tribal mit Rosenblüten. Die nahezu schwarzen Augen fixierten sie und Nami erkannte dort nichts als Wahnsinn. Er grinste sie an und griff nach seiner Zigarre, hob ihr Shirt am Bauch an und drückte das rauchende Ende in ihre Haut. Nami schrie schmerzerfüllt auf und versuchte sich der Handlung zu entziehen, jedoch gelang ihr das nicht. Süffisant grinste er sie weiter an und schien eine unheimliche Freude daran zu haben, ihr diese Schmerzen zu zufügen. „Ja, fühl meinen Schmerz, Mädchen!“ Nami zwang sich die Zähne zusammen zu beißen und versuchte, ihre Empfindung einzugrenzen. Versuchte den Schmerz nicht mehr wahrzunehmen. So leicht würde sie ihm das nicht machen! Angewidert verzog er den Mund. „Schade, aber wir werden noch etwas Spaß haben.“ Er zog äußerst unsanft an ihren Haaren, wodurch sie gezwungen war ihn anzusehen. „Bereust du es, ihm begegnet zu sein?“ Nami war verwirrt. Wovon sprach er? Der alte Mann vor ihr grinste nur wissend. „Ich spreche von dem rothaarigen Tyrann. Der, der denkt, die Welt gehöre ihm.“ Absolute Wut verzerrte die Züge des Mannes. Da wurde es ihr klar. Kid! Er meinte ihn! Aber… warum? Eine Ader pochte auf der Stirn von dem Typ und ohne Vorwarnung schlug er ihr erneut ins Gesicht. Erneut auf das rechte Auge und dieses Mal war nicht die Binde im Weg und Nami musste vor Schmerz aufstöhnen. Während er sprach richtete er sich und sah auf sie hinab. „Das solltest du. Kid ist ein Teufel und ich hätte ihn zusammen mit seinen Freunden damals in der Gosse verrecken lassen sollen. Doch was tat ich?“ Er fasste sich theatralisch auf den breiten Brustkorb. „Ich gab ihnen ein Dach über den Kopf. Essen, Trinken und sogar die Möglichkeit etwas aus ihrem Leben zu machen. Aber diese Bengel haben das nur mit den Füßen getreten und schließlich Behauptungen aufgestellt, die eine Lüge sind! Wodurch ich nie wieder meiner Berufung nachgehen kann!“ Er ballte die Hände zu Fäusten, sein Kiefermuskel zuckte und Nami machte sich innerlich schon bereit erneut eine Faust abzubekommen. Doch stattdessen vernahm sie nur sein Lachen. „Ich habe eine grandiose Idee. Eigentlich wollte ich warten und beobachten, wie er nach und nach durchdreht, da er dich nicht findet. Aber wie wäre es, wenn wir ihn gleich anrufen? Na, was sagst du?“ Natürlich war das eine rhetorische Frage. Er zog ein älteres Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer, stellte es auf laut und hielt es vor sich. Nach dem vierten Klingeln wurde abgenommen und ohne eine Begrüßung sprach der Typ vor ihr auch schon los. >Hallo Kid. Warum hast du mir nicht geantwortet? Mhh? Aber ich bin dir nicht böse. Du weißt, ich bin niemandem je böse. Ich finde nur, dass es für Ungehorsam eine gerechte Strafe geben muss.< Er griff nach ihren Haaren und zog stark daran. Nami versuchte den Kopf wegzuziehen, weswegen er knurrte. >Und deine habe ich hier. Sie ist wirklich hübsch, dein kleines Flittchen. Hör doch: < Er schlug ihr erneut ins Gesicht, ohne Vorahnung oder auch nur einen Funken von Scham. Ihr stiegen so gleich die Tränen in die Augen. >…Kid…< flüsterte sie. Ihr Herz war schwer, dieser Dreckskerl versuchte Kid wehzutun indem er sie misshandelte! Warum? Was war hier los? Doch ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, als der Mann sich wieder aufrichtete und vor ihr hin und her lief und munter weiterredete. Er hatte eine Art zu sprechen, die Nami die Galle hochsteigen lies. Ihr wurde übel, je mehr sie ihm zu hören musste. >Ahh ja. Du hattest schon immer ein Faible für solche niedlichen Dinger.< Schnauze du Arsch! Dachte Nami und knirschte mit den Zähnen. >Naja, wie dem auch sei. Du und dein Freund, ihr habt mir mein Leben versaut. Wegen diesen unehrlichen Aussagen habe ich meinen Job verloren, mein Leben, einfach alles. Während meines Aufenthalts in dieser Klinik, habe ich mir vorgestellt, dein Leben zur Hölle zu machen. Da kam dieses Flittchen hier gerade Recht.< Nami riss erschrocken die Augen auf und sah hinauf. Ein absolut irrer Blick begegnete ihrem. >Nun wie dem auch sei. Ruf mich an, du weißt was ich möchte. Aber Kid, warte nicht zu lange, sie sieht zerbrechlich aus.< Er steckte sein Handy zurück in die Hosentasche, grinste sie weiter an und stellte sich erneut vor sie, griff nach ihrem Kiefer. „Kid war schon immer sehr berechenbar.“ Der Mann erhöhte den Druck auf seine Finger und vergrub seine Nägel in Nami´s Haut. Sie biss die Zähne zusammen. Er wollte sie brechen, er wollte ihr wehtun nur um an Kid ranzukommen. Doch diesem Gefallen würde sie ihm nicht geben. Kid hatte ihr Vertrauen geschenkt und dieses Vertrauen würde sie nicht einfach so aufgeben! Sie würde - versuchen - stark zu sein! Genervt knurrte der Typ erneut. „Du meinst, du bist hart? Das werden wir noch sehen.“ Er tätschelte ihr nun schon fast zärtlich die Wange und verließ schließlich ihre Zelle. Sobald die Tür wieder geschlossen war, wurde auch das Licht ausgeschalten und sie war allein, entkräftet und völlig hilflos. Sie versuchte sich zusammen zu reißen, aber in diesem Augenblick konnte Nami nicht anders und so weinte sie leise in die einsame Dunkelheit. ~~~~~♥~~~~~ „Alles klar, ruf ihn an.“ Der Typ neben Kid gab ihm ein Zeichen und setze die Kopfhörer auf. Er war ein großer schlanker Mann mit langen blonden Haaren und einem sehr ruhigen Gesichtsausdruck. Marco hatte ihn als Basil vorgestellt und er war ein Spezialist in Abhörtechniken. Ihm gegenüber und ebenfalls mit einem Laptop und Kopfhörern ausgestattet, saß ein weiterer Mann mit einer sehr auffälligen langen Nase und Kid meinte, dass sein Nami Ecki war. Beide hatten es sich am Küchentisch bequem gemacht und warteten auf seine Handlung. Marco hatte zuvor mit seinem Vorgesetzten gesprochen und erstaunlicherweise die Erlaubnis bekommen, sich um die Sache hier zu kümmern. Es gab nur eine Regel: keine Toten. Deswegen konnte er seinen Trupp schnell zusammenrufen und die Männer waren innerhalb kürzester Zeit in Kid´s Wohnung angekommen. Und das erste Mal in dieser Nacht hatte Kid leichte Hoffnung in sich, dass sie Nami wirklich befreien konnten. Der Plan war ziemlich simpel und dennoch war er nervös, wenn etwas schief lief und der Penner-Heimleiter mitbekam, dass sie ihn orten wollen, dann wäre Nami in noch größerer Gefahr. Der rothaarige Mann biss die Zähne zusammen und seine Kiefermuskeln waren erneut ziemlich angespannt. Ruhig atmete er ein und aus und wählte schließlich die letzte Nummer in seinem Handy erneut und wie von Law befohlen, stellte er es auf laut. >Ahh, Kid. Schön, dass du anrufst.< Kid räusperte sich. Schon allein seine Stimme zu hören, brachte sein Blut in Wallung. „Du willst, dass wir die Aussagen von damals zurückziehen.“ Er hielt nichts davon lang um den heißen Brei zu reden. Law, Marco und die zwei Spezialisten am Tisch waren recht schnell auf die logischste Schlussfolgerung gekommen. Es schien die einzige Sache zu sein, weswegen er im Endeffekt wieder seinem Job nachgehen könnte. Er wäre rehabilitiert. Kid war das ehrlicherweise zu hochgewesen, aber er musste notgedrungen seinen Freunden einen Vertrauensvorschuss geben. Ein tiefes Lachen war am anderen Ende der Leitung zu vernehmen. >Du hast anscheinend in der Zeit ein wenig Grips bekommen. Gut, dass erspart mir alles Weitere auch wenn ich es schade finde. Habe ich doch Gefallen an deinem Mädchen bekommen.< Kid ballte die freie Hand zu einer Fast und knurrte ins das Telefon. Law stand Kid gegenüber und schüttelte nur den Kopf, weswegen sich der Rothaarige zusammenriss und zur Ruhe zwang. Er musste das Gespräch aufrecht erhalten. Nur so hätte diese Typen die Möglichkeit ihn zu orten und Nami konnte schlussendlich gerettet werden. „Du kennst Law. Er ist der Kopf, ich bin der Muskel.“ Ein Lachen war zu vernehmen und der Mundwinkel von Law zuckte ebenfalls. >Da widerspreche ich dir nicht, Kid. Ich möchte das ihr eure Aussagen mir schriftlich übergebt.< „Wann und wo.“ >Brandenburger Tor, morgen Mittag, 12 Uhr. Und Kid, wenn du die Polizei oder eine andere Instanz miteinbeziehst, würde ihr das nicht bekommen.< Kid spürte förmlich, wie ihm das Herz zu versagen drohte. Das Gespräch für den ehemaligen Heimleiter schien beendet und er wollte auflegen. „Warte! Lass mich mit ihr sprechen.“ Kurz entstand eine Pause und Kid hielt den Atem an. „Bitte…. .“ >Weißt du, dich betteln zu hören ist schon amüsant.< Erneute Ruhe und Kid´s Herz schien fast stehen zu bleiben. >Sie ist gerade…. beschäftigt. Sei morgen pünktlich, dann siehst du sie vielleicht wieder.< Kid sah rot. „Wenn du ihr etwas antust, schwöre ich … .“ >Schwöre nichts, was du nicht halten kannst, Bengel! Tu einmal das, was man dir sagt.< Damit legte er auf und Kids Blut rauschte in seinen Ohren. Der angehaltene Atem verlies nur mühevoll seinen Körper und er musste sich an dem Tisch abstützen, drohten ihm doch die Beine zu versagen. Er wurde aus seiner Trance gerissen, als sich Law´s schlanke Hand auf seine Schulter legte. „Wir haben ihn.“ Und Hoffnung machte sich in Kid breit. Kapitel 16: in the end… its only you — Teil 2 — ----------------------------------------------- Nami war erschöpft und ihr Kopf hing nach vorn hinab. Ihre Arme und Beine waren mittlerweile taub. Sie wusste nicht, wie lange sie schon an diesen furchtbaren Ketten gekettet war, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Die junge Frau fror, hatte Hunger und wollte einfach nur aus diesem Albtraum aufwachen. In der vergangenen Zeit ist keiner ihrer Entführer erneut erschienen, wodurch sie mit ihren Gedanken allein war. So versuchte die Orangehaarige erneut sich wunderbare Erinnerungen ins Gedächtnis zu holen. Sie dachte an einen Kurzurlaub mit ihrer Schwester nach Venedig und musste lächeln. Nami hatte sich dort eine Maske mit roten - rot wie seine Haare - Federn gekauft gehabt und die sehr gern getragen. Die Maske hing nun in ihrem Flur in ihrer Wohnung und erinnerte sie an die schöne Zeit mit ihrer Nojiko. Über diese Erinnerungen fiel die junge Frau in einen schlafähnlichen Zustand. Das Geräusch einer Tür, welche aufgeschlossen wurde, lies sie aus ihrer Trance erwachen. „Es dauert nicht lang, bleib hier.“ Wieder diese schnurrende Sprechweise! Es trat ein hochgewachsener Mann mit schwarzen, zurückgegelten Haaren und einer Brille mit goldenem Gestell in ihre Zelle. Er trug einen Smoking, als würde er gleich auf eine Hochzeit gehen. Der Mann kam auf sie zu und Nami fiel auf, dass er eine katzenhafte Erscheinung besaß, was ihn unheimlich wirken lies. Vor ihr blieb er stehen und hielt ihr wortlos einen Becher mit einem Trinkhalm entgegen. Die junge Frau fühlte in diesem Augenblick, wie trocken ihr Hals war und sie fuhr sich mit der Zunge über den Mund. Schließlich nahm sie nach kurzem Zögern den Trinkhalm und zog das kühle Nass in ihren Körper. Es war so eine Erleichterung und Nami genoss es sehr. Der Mann sah angewidert auf sie hinab, sagte jedoch nichts. Leider war in dem Becher nur wenig Wasser enthalten, weswegen ihr nur ein paar Schlücke vergönnt waren. Doch diese waren besser als keine. Der schwarzhaarige Mann drehte sich um und wollte wortlos den Raum verlassen um sie erneut allein in der Dunkelheit zurückzulassen. Leichte Panik stieg in Nami auf und obwohl sie wusste, dass es Konsequenzen haben würde, wollte sie einen neuen Versuch wagen. Sie befeuchtete ihre Lippen mit ihrer Zunge und räusperte sich. Mit zittriger und kratziger Stimme sprach sie ihn an. „Ich müsste auf die … - sie räusperte sich erneut - auf die Toilette.“ Er hielt inne, wandte sich ihr wieder zu und Nami wurde schlecht, als sie eine furchtbare Fratze als sein Gesicht wahrnahm. Der Mann schob seine Brille mit der Handinnenfläche nach oben. „Dann mach.“ Nami´s Augen weiteten sich. Er meinte doch nicht… er konnte doch nicht wirklich verlangen, dass … ?! Als sie nichts tat oder sich anderweitig bewegte, ging der Typ mit einem diabolischen Grinsen auf sie zu. „Dachtest du, ich würde dich losmachen und du könntest mich eventuell überwältigen und fliehen?“ Er schob erneut seine Brille hinauf. „Du bist nicht die erste Made hier. Wenn du auf die Toilette musst, wirst du das hier und jetzt tun oder lass es einfach bleiben. Mir ist es egal.“ Und damit griff er nach ihrer linken Hand. „Dennoch .. - er schien zu schnurren?! - ich hatte dir versprochen, dass wenn du mich das nächste Mal ansprichst, ich dir einen Knochen brechen würde.“ Nami´s Augen weiteten sich angsterfüllt und die blanke Panik überkam sie in diesem Moment. Der Mann schien dies zu bemerken und sich in ihrer Angst zu suhlen. „Ohh, du glaubst gar nicht wie sehr ich das genieße. Hier war schon länger niemand mehr zu… Gast.“ Er strich ihr fast schon sanft über die Finger ihrer Hand und Nami erschauderte unter seiner Berührung. „Du hast kleine Finger, Also noch kleinere Knochen…“ Er schien zu überlegen und Nami´s Herzschlag fuhr Achterbahn. Schmerz! Alles zerreißender Schmerz! Sie schrie und der Typ legte ihr die Hand auf dem Mund, drückte ihren Kopf grob gegen die Wand. „Überleg dir das nächste Mal, ob der Gang zur Toilette es wert ist.“ Sein ekelhafter Atem strich über ihr Gesicht und die junge Frau traute sich nicht die Augen zu öffnen oder einen einzigen Muskel zu bewegen. Sie hörte, wie er die Zelle verließ, schaltete erneut das Licht aus und Dunkelheit umfing sie. Nami spürte drei Finger an der linken Hand nicht. Der Mittel-, Ring und kleine Finger waren gebrochen und es waren einfach nur unbeschreibliche Schmerzpunkte, ihre Augen brannten. Sie versuchte erneut den alles einnehmenden Schmerz aus ihrem Körper zu verbannen und dachte sich an einen anderen Ort und an eine andere Person. Kid. Sein Lachen erhalte in ihrem Inneren und sie spürte Zuversicht und eine Wärme. Er war kein einfacher Mann und Nami war das ein oder andere Mal fürchterlich von ihm genervt. Und dennoch, sie mochte ihn. Sehr sogar. Sie würde hieraus kommen und ihm das sagen. Und über den Gedanken an Kid schweifte sie erneut in den Trancezustand. ~~~~~♥~~~~~ Dieser Penner hatte tatsächlich die Eier in der Hose und hält Nami in ihrem damaliges Versteck gefangen. An dem Ort, wo die Tragödie ihren Anfang genommen hatte, wie Law es so schön nannte. Kid trommelte mit den Fingern auf den Türgriff des Geländewagens. Nur mit Mühe konnte er sein Temperament zurückhalten und nicht alles kurz und klein schlagen. Sein schwarzhaariger Kumpel neben ihm seufzte genervt aus. „Wenn du nicht gleich damit aufhörst, schwöre ich dir, dass ich dir eine verpasse.“ Kid schmunzelte und für einen Moment vergass er fast die Situation. Sie befanden sich in einer schwarze Mercedes V-Klasse, welche von einem Mitglied von Marco´s Truppe gesteuert wurde. Es war ein großer stämmiger Typ Namens Jozu und der blonde Freund von Ace hatte ihn als perfekte Ein-Mann-Maschine vorgestellt. Bei ihm und Law saßen noch zwei weitere Männer. Izou. Der Scharfschütze war ein kleinerer und schmächtiger ebenfalls schwarzhaariger Typ. Neben diesem saß dieser Ecki, der wie die ganze Nacht schon auf seinem Laptop rumhackte, was Kid aufs äußerste ankotzte. Er zwang sich jedoch nichts zu sagen. Der Typ sah aus wie eine Strohpuppe mit seinen kurzen dunkelblonden Haaren und war ein Spezialist in Sachen IT. Er hatte innerhalb weniger Klicks den Lageplan der Gerberei gefunden und besprach mit Marco, welcher auf der Beifahrerseite saß, den bereits festgelegten Plan. Er war es auch, der zusammen mit diesem Basil-Typen das Schwein von Heimleiter orten konnte. Kid knurrte vor sich hin und sah erneut in die dunkle Nacht hinaus. Der rothaarige Mann ballte die Hände zu Fäusten. Der Plan war gut, dass musste er anerkennen und doch waren da gewisse Risiken die ihn einfach nur nervös werden ließen. Er hatte sich auch schon bei dem Gedanken ertappt, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn sie die Polizei eingeschaltet hätten. Aber ob die Versager dieses Mal ihren Job gemacht hätten? Kid bezweifelte es und dennoch… vielleicht hätte er dieses Mal seinen Stolz runterschlucken müssen, immerhin ging es hier nicht mehr nur um ihn, sondern um Nami. Ein Bild von ihr, wie sie beide noch vor kurzem im Meer rumgetollt waren, stieg vor seinem inneren Auge auf und lies seinen Magen schmerzhaft zusammenziehen. Er hatte versagt. ~~~~~♥~~~~~ Sie war wieder in den schlafähnlichen Zustand gefallen und lag in diesem an Kid gekuschelt. Er hatte seine Arme um sie gelegt und strich hier sanft über den Rücken. Nami zog genießerisch seinen Duft ein und die Welt war für diesen einen Moment perfekt. Sanft spürte sie seine Lippen an ihrem Ohr und als sie ihren Kopf hob sah er sie so liebevoll an, dass ihr das Herz so leicht wurde. Sie legte ihre eigenen Lippen zart auf seine und spürte wie Kid anfing ihr Bein auf und ab zu streicheln. Und dann drückte er schmerzhaft zu. Unsanft kam sie zurück in die dunkle Realität ihrer Zelle. Ein furchtbarer Krampf in ihrem rechten Bein raubte ihr den Atem und Nami biss erneut die Zähne zusammen um keinen Ton von sich zu geben. Sie zählte langsam vor sich hin und der Krampf löste sich nach einigen Augenblicken. Langsam zu Atem kommend hing sie in ihren Ketten. Sie dachte an ihre Gefühle von gerade eben und musste lächeln. Kid. Er war ein ungehobelter, absolut von sich überzeugter und temperamentvoller Mann. Sein Auftreten, seine Manieren und sein Charakter waren alles andere als ein Gentlemen. Und dennoch war sie ihm verfallen. Langsam, Stück um Stück. Jeden Tag, jedes Treffen, jede Nachricht und jedes Telefonat immer mehr. Die Erinnerung an ihn gab ihr Kraft und eine wollige Wärme breitete sich in ihr aus. Sie vertraute darauf, dass er sie hier befreien würde. Sie glaube an ihn und und versuchte den kompletten Schmerz aus ihrem Körper zu verbannen. Nami musste einfach stark sein, anders würde das hier nie ein gutes Ende nehmen! Und was anderes kam ihr nicht in die Tüte! Sie wollte Kid wiedersehen! ~~~~~♥~~~~~ „Gut, dann ist alles vorbereitet. In wenigen Minuten sind wir am Treffpunkt.“ Marco hatte sich zu ihnen umgedreht. „Ihr bleibt dann dort und überlasst uns den Zugriff.“ Kid schnaubte. „Sicherlich nicht.“ Marco lächelte ihn nur verständnisvoll an. „Wir hatten das besprochen. Ihr bleibt zusammen mit Ace und dem Rest meiner Männer bei den Autos und wartet dort. Wir können nicht Nami befreien und gleichzeitig auf euch aufpassen. Zumal Law der einzige Arzt hier ist.“ „Niemand muss auf mich aufpassen.“, knurrte Kid den blonden Mann an. „Er wird mit mir im Auto bleiben. Zur Not binde ich ihn fest.“ Law sprach wie sooft emotionslos. „Alter, versuch es doch!“ „Kid, ich meine es ernst. Du wirst die ganze Aktion gefährden und damit auch Nami´s Sicherheit. Bleib dort. Ecki wird euch über alles informieren was drinnen los ist.“ Kid schnaubte, doch hielt er seinen Mund. Der blonde Soldat hatte Recht. Das Nami befreit wurde, war wichtiger als alles andere und schließlich sah er erneut resignierend aus dem Fenster. Der Wagen hielt an und sie stiegen aus. Kurz nach ihnen kamen weitere dunkle Kleinbusse an und aus von denen stieg unteranderem Ace, welcher sich sogleich zu Marco stellte. Kid wandte sich ab, solch Gefühlsscheisse konnte er jetzt nicht sehen. Der Plan war der, dass Marco´s Truppe sich in drei Teams aufteilte. Ein Team würde das Gelände beobachten und bei Gefahr die anderen Teams informieren. Die weiteren Teams würden das Gebäude über unterschiedliche Wege betreten. Laut diversen Berichten die Ecki gefunden hatte, war das Gebäude noch in einem guten Zustand. Mit Hilfe des Lageplans und möglichen Überlegungen kamen mehrere Räume in Frage, in welchem sich Nami oder der ehemalige Heimleiter befinden konnten. Leider war es nicht möglich das Gebäude mit Drohnen auszukundschaften, weswegen sie nicht wussten, wie viele Personen sich derzeit in dem Gebäude aufhielten. Daher war ihre einzige Chance die ganze Sache schnell durchzuziehen und möglichst unauffällig rein und wieder rauszukommen. Sobald sie Nami befreit hätten, würde Marco mit Ecki die Polizei verständigen und ihnen das Videomaterial von der Ermordung Killer´s zeigen und eine Geschichte drumherum bauen, warum der Heimleiter nun gefesselt und ohne Bewusstsein vor ihnen war. Die Strohpuppe hatte mit schnellen und wenigen Klicks das damalige Video so aufbereitet, dass alles deutlich zu sehen war. Niemand konnte das mehr anzweifeln. Hatte Kid schon erwähnt, dass Ecki ein Spezialist in Computer-Sachen ist? ~~~~~♥~~~~~ Erneut wurde Nami aus ihrer Trance gerissen, doch dieses Mal lag es daran, dass dieser ekelhafte alte Mann, ihr erneut seine Zigarre auf die Haut presste. Dieses Mal wurde ihr linker Oberarm Ort dieser Schandtat. Aus Reflex schrie sie auf und vernahm nur ein furchtbares Lachen, zwang sich aber sogleich zur Ruhe, da sie keine weiteren gebrochenen Knochen riskieren wollte. „Ohh, dass tut so gut!“ Der Mann mit dem Tattoo sah sie mit wahnsinnigem Blick an. „Schrei! Los Schrei!“ Er schlug ihr ohne Vorwarnung in den Magen und Nami hing nur noch durch ihre Ketten aufrecht. „Sie sollten ihr neues Spielzeug noch nicht kaputt machen, Sir.“ Nami hörte diesen abartigen Smoking-Träger hinter dem alten Mann sprechen. Dieser drehte sich nur lachend um. „Denkst du, dass er sich nicht an die Abmachung hält?“ Der Tätowierte griff nach ihrem Kinn und drehte ihr Gesicht hin und her, so als suche er etwas. „Nachdem, was Sie mir erzählt haben, ist er dumm. Aber nicht sein Freund. Irgendetwas werden sie tun um dieses Ding zu befreien.“ Nami wurde schlecht, da sie erkanntem das sie gemeint war. „Mhh, vielleicht.“ Der Alte tätschelte ihr über den Kopf. „Aber wenn er das macht, wird er ein Wunder erleben, richtig Mädchen?“ Und ohne ein weiteres Wort oder eine weitere Handlung, verließen die Männer ihre Zelle und Nami konnte dieses Mal nicht ihre Tränen zurückhalten und weinte bitterlich. ~~~~~♥~~~~~ „Alles klar, dann teilt euch in die besprochenen Teams und auf gehts.“ Die Männer schulterten ihre Waffen und jeder überprüfte noch einmal sein Funkgerät im Ohr. Nachdem auch der letzte Check durchgeführt wurde und positiv ausfiel, wurde die Aktion gestartet und Kid musste mit ansehen, wie sich neun Männer im Schutz der Dunkelheit und mit Nachtsichtgeräten ausgestattet auf dem Weg zur Gerberei machten. ~~~~~♥~~~~~ Ein Geräusch erregte die Aufmerksamkeit der jungen Orangehaarigen. Es schien irgendwo vor ihrer Tür herzukommen. Die junge Frau erschrak, als sie hörte wie etwas schweres zu Boden fiel. Was ging dort nur vor sich? Nami spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Ganz leise konnte sie federnde Schritte vernehmen welche vor ihrer Zelle anhielten. Ausser den zwei Männern war ihr niemanden weiter begegnet und so dachte sie, dass ein Wächter vor ihrer Zelle wäre. Doch dann hörte sie, wie sich jemand an dem Schloss zu schaffen machte und schon wurde ihre Tür langsam und leise geöffnet. Nami wurde durch ein Licht wie von einer Taschenlampe geblendet und erst nach mehreren Blinzeln erkannte sie, dass es sich um eine Kopflampe handelte und in der Tür zwei Männer standen. „Zielperson gefunden.“ Nami´s Herz machte einen Hüpfer. Zielperson? Heißt das…? Beide Personen waren in komplett Schwarz gekleidet. Eine war schlank und kleiner, wohingegen die andere größer und stämmiger war. Beide trugen eine militärische Brille und Nami erkannte, dass es sich um zwei Männer handelte. Die kleinere Person trat auf sie zu, während die Andere an der Tür Wache hielt. Der Mann vor ihr nahm die Brille ab und Nami erkannte, dass er sie anlächelte. „Hey Nami, mein Name ist Izou und das da hinten ist Jozu. Wir holen dich hieraus.“ Er musterte sie und seine Augen verweilten kurz an ihrer rechten Gesichtshälfte und ihrer linken Hand. Er verzog angewidert das Gesicht. „Scheint, dass wir etwas zu spät gekommen sind. Es tut mir leid.“ Nami versuchte zu lächeln und räusperte sich, brachte aber kein Ton heraus. Er lächelte sie erneut an und machte sich auch schon an ihren Ketten zu schaffen. Schnell und ohne viel Mühe hatte er die Erste auch schon geöffnet und hielt ihren Arm noch in der Position. Vorsichtig führte er diesen hinab und Nami biss erneut die Zähne zusammen. „Du machst das gut. Gleich sind wir hier draußen.“ Seine Stimme war sanft und Nami traten die Tränen in die Augen. Träumte sie etwa wieder? Schnell öffnete er auch die zweite Kette und ging ebenfalls vorsichtig mit ihrem geschundenen Arm um. „Alles klar, dann die Beine. Kannst du noch stehen oder willst du dich kurz setzen?“ Nami schüttelte den Kopf und lies sich mit der Hilfe von Izou kurz hinsetzen. Er öffnete auch ihre Ketten an den Fußgelenken und Nami liefen nun einzelne Tränen aus den Augen. Sie würde tatsächlich hieraus kommen! Sie war so unendlich erleichtert. Der schlanke Mann hatte sich vor sie gekniet und hielt sich seine rechte Hand ans Ohr und schien mit jemanden zu sprechen, der augenscheinlich nicht anwesend war. „Zielperson ist von den Ketten befreit. Sie hat diverse Blessuren, ist aber ansprechbar und bei Bewusstsein. Der Arzt soll sich bereithalten.“ Er lies seinen Arm wieder sinken und sah sie an. „Meinst du, dass du laufen kannst?“ Nami schüttelte den Kopf und räusperte sich. „Nein, ich denke dafür sind meine Beine zu steif.“ Der Mann nickte. „Dachte ich mir. Dann tragen wir dich.“ Der Ansatz eines Lächeln war in seinen Augen zu erkennen. „Jozu, du trägst und ich mache uns den Weg frei.“ Die beiden Männer tauschten den Platz und nun kniete sich Jozu vor ihr hin. Er sah ihr Gesicht und verzog wütend das seine. „Welches Arschloch schlägt eine wehrlose Person?“ Nami sah ihn an und erkannte dort absolute Beherrschung nichts zu zerstören. In diesem Moment erinnerte er sie so sehr an Kid, dass sie lächeln musste. „Na komm, meine Kleine. Wir kümmern uns um dich. Darf ich dich hochheben?“ Die junge Frau nickte und vorsichtig wurde sie hochgehoben. Jozu drehte sich um und ging zur Tür, wo Izou wartete. „Scheint, dass der Weg frei wäre. Gleicher Weg zurück. Ich gehe vor.“ Als Nami mit ihren Rettern vor der Tür war, erkannte sie, dass dort ein ziemlich großer Mann lag. Erschrocken sah sie an. Er wird doch nicht…? „Er schläft. Wir haben ziemlich starke Betäubungsmittel in unseren Patronen. Also keine Angst, er ist nicht tot.“ erklärte ihr Jozu, der ihren Blick gesehen hatte. Nami war erstaunt, dass sie darüber froh war, immerhin hatte auch dieser Mann dort am Boden ihr nicht geholfen, als sie laut geschrieen hatte. Auch er war Teil dieser ganzen Aktion. So liefen die Zwei mit Nami im Arm durch Gänge und hielten an jeder Ecke an. Izou bildete die Vorhut und gab ihnen immer zu verstehen, wann der Weg frei war oder eine weitere Wache auftauchte. An einer Ecke blieben sie kurz stehen um erneut den Weg auszukundschaften, als vor ihnen Stimmen zu vernehmen waren. Izou machte deutlich, dass sie ein paar Schritte zurückgehen sollten und er legte seinen Zeigefinger an die Lippen, zeigte seine Hand mit allen Fingern gestreckt. Jozu fluchte und da verstand Nami, dass vor ihnen fünf Personen im Gang waren. Sie gingen noch ein paar Schritt zurück und Izou sah Jozu an. „Fünf gegen zwei ist nichts Neues.“ Jozu brummte nur. „Kein Aufsehen, dass war die Ansage. Wie weit ist es bis zum Ausgang? Wir müssten eigentlich kurz davor sein.“ Der Kleinere der beiden hielt sich erneut die rechte Hand ans Ohr und nickte dann. „Es sind noch knapp 100m zur Tür. Allerdings hat Ecki gerade gemeint, dass es hier auch eine Feuerleiter gibt. Zwei Gänge zurück und dann rechts halten.“ Er schien zu überlegen und sah dann Nami an und anschließend seinen Partner. „Das hier würde in eine Schießerei enden und wir haben nur diese Betäubungsmittel dabei und auch nicht mehr allzu viele. Wir gehen über die Leiter.“ Doch bevor ein weiteres Wort gesprochen werden konnte, vernahm Nami das Geräusch mehrer Schüsse. ~~~~~♥~~~~~ „Gut, Team 2 hat sie.“ Ecki tippte auf seinen Laptop und kreuzte einen Bereich des Lageplans auf der Karte daneben an. „Da hatten wir wohl Glück.“ Erleichterung durchflutete Kid bei seinen Worten. „Arzt, Izou meinte du sollst dich bereithalten. Sie schein verletzt zu sein.“ Die Augenbraue von Law zuckte. „Ich habe einen Namen.“ Doch der Nasentyp ging nicht weiter drauf ein. Völlig entgeistert sah er zur Gerberei und da hörte Kid es auch. Schüsse, verdammt viele Schüsse wurden im Inneren abgefeuert und ihm sackte das Herz in die Kniekehle. Nami! ~~~~~♥~~~~~ Der schlanke Mann verdeckte Nami mit seinen Körper, während er vor sich zielte, aber noch nicht schoss. Die Schüsse kamen aus dem Gang vor ihnen und seitdem war es ruhig geworden. Langsam erhob sich Izou und schlich zur Ecke, lugte mittels einen Spiegels um diese und seufzte erleichtert auf. Er erhob sich und ging um die Ecke. „Warnt uns das nächste Mal vor!“, war seine verärgerte Stimme zu hören und ein Glucksen als Antwort. „Ecki teilte mir euren Erfolg mit und da sind wir euch entgegengekommen.“ Diese Stimme! Das war Marco! Erleichterung durchflutete Nami und als sie ihn sah, konnte sie nicht anders und humpelte auf ihn zu, umarmte ihn fest. „Oh, hey. Alles in Ordnung Nami? Wir sind hier um dich zu retten.“, er lächelte sie an und die junge Frau fing nun wirklich an zu glauben, dass es kein Traum war. Nami erhob den Kopf und nickte. „Danke“ Marco nickte ihr zu und legte den Arm um sie. „Dann mal los.“ In dem Körper der jungen Frau bildete sich nun Adrenalin und Nami gewann an Kraft und beschloss nun selbstständig zu gehen. Die Männer um sie herum waren alle in Militärklamotten gekleidet und nahmen sie in die Mitte. Izou war mit zwei weiteren Männern vor ihr. Marco neben ihr und Jozu mit einem weiteren Mann hinter ihnen. „Team 1 und 2 kombiniert. Zielperson ist in der Mitte. Laufen zum Zielort.“ Nami konnte Marco´s Gedämpfte Stimme vernehmen, als dieser Informationen an eine Person am Funk weitergab. Sie gingen zugig und zielorientiert weiter und Nami hoffte, dass dieser Albtraum nun ein schnelles Ende nahm. Nach der letzten Ecke blieb Izou stehen und sah nach links und rechts. Sie waren vor einem langen Gang, welcher eine sehr hohe Decke hatte und sehr viele Fenster aufwies. In diesem standen noch viele der alten Maschinen und gaben dem ganzen eine düstere Aura. Durch die Nachtzeit lag er komplett im Dunklen, womit die Soldaten jedoch dank ihrer Technik keine Probleme hatten. Izou sah sich noch einmal um und machte eine Handbewegung, dass sie weitergehen konnten. Einer seiner Kameraden folgte der Aufforderung und ging auf die Tür zu. Noch 20 Schritte. - Nami hielt vor Spannung die Luft an. Gleich wäre es vorbei. - Noch 15 Schritte. - Komplette Ruhe. Gleich, gleich! - Noch 10 Schritte. - Ein aufblitzen links von ihnen erregte Nami´s Aufmerksamkeit. Was war das? - Noch 5 Schritt. - Einbildung, Nami zwang sich zur Ruhe. Gleich wäre es vorbei. - Der Soldat griff nach der Klinke. Ein Schuss. Nami schrie entsetzt auf, Marco warf sie unsanft gegen die Wand und schirmte nun sie mit seinem Körper ab, bellte Befehle und seine Männer reagierten schnell. Dem einem Schuss folgten mehrere und zu ihrem Unglück aus mehreren Richtungen. Sie standen jedoch leicht geschützt unter den alten Maschinen. „Shit. Ecki! Wir sind unter Beschuss!“ Marco gab einen Befehl durch das Funkgerät und Nami hielt sich die Ohren. Die Schüsse prallten gegen das alte Metall und hinterließen ein unangenehmes hohes Geräusch. Die Schiesserei endete so abrupt, wie sie angefangen hatte. „Tapfer, aber dumm.“ Nami fröstelte. Er war da! Sie schlug die Arme um ihren Körper und zuckte zusammen, als sie ihre kaputten Finger berührte. „Dachtet ihr wirklich, dass ihr unbemerkt hier rein und wieder raus spazieren könntet und mir mein Spielzeug klaut?“ Marco gab mit Hilfe von Fingerzeichen Anweisungen und seine Männer verteilten sich entsprechend, soweit es ging. Jeder hatte seine Waffe auf ein anderes Ziel gerichtet. „Ach wie niedlich.“ Und erneut wurden Schüsse auf sie abgefeuert. Sie drückte sich enger an das Metall und hoffte, dass dieser Albtraum schnell ein Ende nahm. „Akainu, du Penner, halt!“ Nami´s Herz stolperte. Kid?! ~~~~~♥~~~~~ Wie erwartet drehte sich dieses Arschloch grinsend um und Kid musste schlucken. Dieser Typ hatte sich kaum verändert. Ja, er war älter geworden und hatte einige Falten dazubekommen, doch sah er noch genauso aus wie damals. Damals als er Kid wegen dämlichen Kinderstreichen verprügelt hatte. Damals, als er seinen besten Freund umgebracht hatte. Kid bekam das Kotzen. Nami würde er nicht bekommen. N-I-E-M-A-L-S-! „Ahh, der Ehrengast ist endlich erschienen.“ Er spürte, wie mehrere geladene Waffen auf ihn gerichtet wurden und er musste schlucken. Als er Ecki eine runtergehauen hatte, sich seine Waffe geschnappt und in die Gerberei gerannt war, kam ihm das überaus schlau vor. Doch nun, hier allein und seinem alten Peiniger gegenüber stehend, lies das Ganze doch in einem anderen Licht erscheinen. Es ist für Nami, erinnerte er sich und sah wieder in die Augen von diesem Monster. „Du hast dich in mein Versteck verpisst, du Penner. Du hast mein Mädchen entführt.“ Kid zog scharf die Luft ein. „Meinst du nicht, dass ich 1 und 1 zusammennehmen kann? Meinst du wirklich, dass ich sie nicht befreien wollen würde?“ Er ballte die eine Hand zur Faust, während die andere die Waffe langsam erhob, bis das Zielrohr schließlich auf seinen persönlichen Albtraum gerichtet war. Kid war bewusst, dass auf ihn Waffen gerichtet waren, doch war es ihm egal. Er musste das hier machen. Er musste dafür sorgen, dass Nami hieraus kam. „Nicht du kommst auf so etwas. Das war Law, er ist der Kopf, du bist der Muskel.“ Kids Mundwinkel zuckte, als er seine eigenen Worte erkannte. „Mag sein, aber ich bin jetzt hier. Du brauchst Nami nicht mehr.“ Akainu hatte sich nun komplett zu ihm umgedreht und grinste ihn an. „Ich habe gefallen an ihr gefunden. Ihre Knochen lassen sich leicht brechen und du weißt, wie sehr ich anderen gern Schmerzen zufüge.“ Kid knurrte, versuchte aber ruhig zu bleiben. „Aber weißt du Kid, es ist nicht gerade gut durchdacht. Du hier und diese Bengel sind noch in meinem Unterschlupf. Dachtest du ich hätte keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen? Ich weiß, dass deine stümperhafte Rettungsaktion gerade stattfindet. Doch meinst du, sie ist erfolgreich? Meinst du wirklich, dass diese Burschen sie befreien werden? Ich denke nicht.“ Kid wusste, dass er log, weswegen er ihn angrinste. „Du warst schon immer zu sehr von dir eingenommen. Nami wird frei sein, wenn das hier vorbei ist und du wirst den Rest deines Lebens hinter Gittern verbringen.“ Der alte Mann lachte fast schon hysterisch. „Du armer, dummer Bengel. Meinst du wirklich, du könntest mich hier gefangen nehmen? Mich erschiessen? Noch bevor du dich rührst, hat dir Beauregard eine Kugel in den Körper gejagt.“ Er zeigte schräg über sich und der Rothaarige erkannte ein längliches Gewehr auf sich gerichtet. „Das denke ich nicht.“ Kid hörte Marco und das undenkbarste passierte! Akainu wurde von zwei Kugeln getroffen. Mit einem fast schon überraschten Ausdruck auf dem Gesicht sah er auf die Einschusslöcher in seinem Arm und Bein und fiel schlussendlich vornüber. Doch, sie hatten die anderen und vor allem den Schützen neben dem Heimleiter vergessen. ~~~~~♥~~~~~ Der alte Mann fiel hin und Nami wollte zu Kid rennen. Wollte endlich hier weg, da ertönten weitere Schüsse und sie fing an zu schreien. Kid! Er war ein zu leichtes Ziel! Sie sah mit Entsetzen seinen roten Schopf zu Boden gehen und ihre Schritte gerieten ins stolpern. Marco zog sie unsanft zurück und schirmte die mit seinem Körper ab, nahm ihr die Sicht. Doch so schnell wie der ganze Albtraum auch angefangen hatte, war er zu Ende. Es gab keine weiteren Schüsse, es war erneut ruhig. „Team 3 & 4 anwesend und alles gesichert. Alle pennen.“ Nami sah absolut fassungslos auf sechs Männer die sich nun entspannt auf Marco´s Trupp zu bewegten. Diese schienen wie aus dem Nichts gekommen zu sein und hatten die anderen Männer unschädlich gemacht. Nami richtete sich auf und ihre Augen trafen auf Kid´s und sie fing an schneller auf ihn zu zulaufen. ~~~~~♥~~~~~ Kid hörte seinen Atem und sein Adrenalin pumpte noch immer durch seinen Körper, weswegen er anfing zu zittern. Es war vorbei. Nachdem der Heimleiter-Arsch zu Boden gegangen war, wurde Kid von hinten ebenfalls zu Boden gerissen und ein Körper saß nun auf ihm. Um ihn herum wurde gezielte Schüsse abgegeben, bis es schließlich ruhig war. Kid drehte den Kopf und erkannte das wütende Gesicht von Ecki. Dieser funkelte ihn an und schien sich wirklich zusammen zu reißen Kid nicht eine zu verpassen. „Wenn du dich das nächste Mal umbringen lassen willst, dann gern woanders.“ Er erhob sich von Kid´s Rücken. „Achja, du schlägst wie eine Pussy.“ Er ging in den Gang und blieb vor Marco stehen, welcher ihm anerkennend zu nickte. Der Blonde gab anscheinend Befehle, da sich die Männer auffächerten und die bewusstlosen Körper zusammentrugen. Doch darauf achtete Kid nicht. Es war ihm sowas von scheiß egal! Er sah hinter Marco einen orangenen Schopf und schon war er aufgestanden, bewegte sich auf diesen zu. Sein Herz setzte fast aus und als er schließlich ihr Gesicht sah, gab ihm das den Rest. Mit schnellen Schritten war er bei ihr. Zog sie fest an seine Brust, legte die Arme schützend um sie und vergrub sein Gesicht an ihre Halsbeuge. Sie war am leben! Sie war in Sicherheit! Es war vorbei. „Kid…!“ Ihre Stimme war schwach und rau, aber sie war am Leben. Das allein machte Kid so unendlich froh, dass auch ihm die Tränen in die Augen stiegen. ~~~~~♥~~~~~ Er war hier! Nami spürte, wie die Last von ihren Schultern verschwand und hielt sich Halt suchend an Kids Körper fest. „Sag mir, dass ich nicht träume.“ hauchte sie mit belegter Stimme gegen seine breite Brust und spürte daraufhin wie er lachte. „Ich hoffe du träumst andere Sachen, Prinzessin.“ Auch seine Stimme war kehlig und sie lachten beide. Schließlich hob Nami ihren Kopf und sah in Kid´s Gesicht. Soviel Emotionen konnte sie dort sehen, dass es ihr fast die Sprache verschlag. Die junge Frau sah die Erleichterung in seinem Blick und ihr wurde das Herz schwer. Es war vorbei. Dieser Albtraum war vorbei. Kid war hier und sie konnten nun nach Hause gehen. „Gut ihr Zwei. Lasst und fahren. In ein paar Minuten ist die Polizei hier und ihr hoffentlich nicht mehr.“ Marco trat zu ihnen und so verließen sie das Gebäude und Nami hoffte es nie wieder betreten zu müssen. An den Autos angekommen erkannte sie neben drei ihr unbekannten Personen Ace und Law und sie lächelte beide an. „Nami!“ Ace verwickelte sie in eine stürmische Umarmung und wurde daraufhin von Kid angeknurrt, doch das störte den Mann mit den Sommersprossigen wenig. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ Er strahlte sie an und Nami musste dieses Lächeln einfach erwidern. „Gut geht? Ich glaube du hast etwas mit den Augen.“ Law stand hinter ihm und besah bereits Nami´s Gesicht, ihre Hand, ihren Oberarm. Die junge Frau umarmte auch den Arzt. „Es tut schon gar nicht mehr weh.“ Sie hörte ihn nur brummen und er löste die Umarmung. „Das sehen wir nach einer Untersuchung.“ „Macht das während der Rückfahrt. Die Polizei ist gleich hier!“ Marco trat zu ihnen und scheuchte sie mit einer Handbewegung in die großen Autos. Ace drehte sich noch kurz zu seinem Freund um und stahl sich einen Kuss. Nami hörte deutlich die Erleichterung in der Stimme des Schwarzhaarigen, als dieser Marco sagte, dass er ihn liebte. Im Auto zog Kid sie sanft auf seinen Schoss und hielt sie fest, lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter und zog hörbar ihren Duft ein. Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Haare. Nun waren Ace und Law bei ihnen mit im Auto. Letzterer hatte neben sich einiges an Verbandmitteln ausgebreitet und besah die Szene vor sich. Leicht genervt seufzte er aus. „Kid, ich sollte Nami untersuchen und sie sollte auch was trinken, noch dazu ist das nicht sicher, was du da machst. Lass sie auf einen Platz sitzen.“ Nami spürte, wie der rothaarige Mann den Kopf schüttelte und Law seufzte genervt aus. „Du bist wieder da. Es ist dein Job ihn zur Vernunft zu bringen.“, wandte er sich schließlich an Nami und sie musste daraufhin lachen. Zunächst verwundert sahen die Männer sie an und stimmten dann doch mit ein. Es war ein befreites Lachen und es tat ihnen allen einfach nur gut. ~~~~~♥~~~~~ Kid hatte Nami schließlich auf den Platz neben sich hinsetzen lassen und Law konnte sie notdürftig versorgen. Bei jeder einzelnen Blessur wurde der Rothaarige wütender und das zum größten Teil auf sich selber. Er hatte sie in diese beschissene Gefahr gebracht. Es war seine fucking Schuld! Das alles hier! Nami zuckte bei zwei Wunden besonders zusammen und Kid musste hart mit sich kämpfen nicht sofort einen Wutanfall zu bekommen. Ihre linke Hand wies drei gebrochene Finger auf, welche in einem unnatürlichen Winkel herunterhingen. Mit geschickten Händen hatte Law die Hand schnell geschient und war optimistisch, dass nach einiger Zeit wieder alle Finger vollfunktionsfähig wären. Die zweite große Wunde, waren mehrere geprellte Rippen. Laut der Aussage von seinem besten Freund, hatte die Orangehaarige Glück gehabt, dass keine gebrochen war. Kid knirschte mit den Zähnen, da streckte Nami ihre gesunde Hand nach ihm aus und gab ihm einen leichten Kuss. Sie lächelte ihn an und bettete ihren Kopf an seine Schulter. So überrumpelt verflog die Wut und er legte seine Jacke über sie und sah sie einfach nur an. Es war eine lange furchtbare Nacht gewesen und er war nun ebenfalls erschöpft. Kid lehnte sich in seinen Sitz zurück und schloss nun seinerseits die Augen, den Arm um die schöne Frau neben ihn gelegt. Kid war, als ob nur Sekunden vergangen sind, als ihn Law weckte und ihm mitteilte, dass sie an seiner Wohnung angekommen waren. Der Rothaarige nickte nur und betrachtete Nami, die noch immer schlief. Er entschied sie nicht zu wecken und so trug er sie in seine Wohnung hoch. Zuvor verabschiedete der Rothaarige noch seine Freunde und dankte den Freunden von Marco. Leise ging er in sein Schlafzimmer und legte die junge Frau ab. So behutsam wie möglich zog er sie aus und streifte ihr eines seiner größten T-Shirts über, deckte sie zu. Er blieb noch eine ganze Weile auf der Bettkante sitzen und betrachtete die schlafende Schönheit vor sich. Mr. Kuma hatte es sich auf dem Kissen neben Nami gemütlich gemacht und schnurrte vor sich hin. Mit einem Seufzer erhob sich der Rothaarige schließlich und ging in das Wohnzimmer, wo er sich sein Handy schnappte. Dort sah er die erwartete Nachricht von Marco, dass es geklappt hatte. Die Polizei hatte Akainu nun festgenommen und der blonde Mann hatte ihnen die ausgedachte Story aufgetischt, sowie das Filmmaterial übergeben. Sie glaubten ihm und nun würde der ehemalige Heimleiter nie wieder einen Fuß ins Freie setzen. Es war vorbei. Kid sah auch diverse Nachrichten seiner Freunde, doch er ignorierte sie. Law wollte sich darum kümmern. Erschöpft nahm er ein Wasserglas und leerte es in einem Zug. Was war nur in den vergangenen Stunden passiert? Es war wie ein Film, ein äußerst schlechter Film… auch wenn es ein Happy End gab. Kid ging ins Bad und zog sich bis auf die Unterwäsche aus, machte sich fertig fürs Bett. Als er im Türrahmen des Schlafzimmers stand, wurde ihm das Herz schwer. Gefühlvoll beobachtete er die junge Frau in seinem Bett und er musste schlucken. Er hätte sie heute fast verloren und bei diesem Gedanken breitete sich eine Kälte in ihm aus. Schnell schlüpfte er unter die Bettdecke und zog Nami behutsam in seine Arme. Er musste sie spüren, ihren Atem auf seiner Haut. Musste wissen, dass es ihr gut geht. Und so schlief er schließlich auch ein. ~~~~~♥~~~~~ Nami hörte Vogelgezwitscher und öffnete langsam die Augen. Das Zimmer war abgedunkelt und lies nur erahnen, dass ein neuer Tag angebrochen war. Sie streckte sich und ein Schmerz durchzuckte sie. Ihre Rippen würden wohl noch eine Weile Probleme bereiten, aber damit würde die junge Frau klarkommen. Sie sah an die Decke und dachte an den vergangenen Tag. Was alles geschehen war und das es schließlich gut verlaufen ist. Die junge Frau hoffte, dass sie mit solch einer Erfahrung umgehen konnte. Ein Geruch von gebratenen Speck stieg ihr in die Nase und sie spürte fast augenblicklich einen riesigen Hunger. Auf leisen Sohlen tapste sie in die Küche und sah dort den wohl schönsten Rücken am Herd stehen. Sie betrachtete das Spiel der Muskeln einige Augenblicke und musste lächeln. So in etwa verlief vor einiger Zeit ihr erster Morgen: Kid mit einem Handtuch bekleidet am Herd und die junge Frau in seinem Shirt gekleidet ihn beobachtend. Nami stellte sich hinter Kid und legte ihre Arme um seine Mitte, küsste seinen Rücken und sie spürte deutlich, wie er eine Gänsehaut bekam. „Guten Morg´n“, nuschelte sie an ihn gedrückt. „Wohl eher guten Nachmittag, Prinzessin.“ Kid drehte sich vorsichtig um, nahm ihr Gesicht sanft in beide Hände und küsste sie gefühlvoll. Nami hätte am liebsten in diesen Kuss versinken mögen. „Du solltest etwas essen.“ Er übergab ihr einen Teller mit dem Speck, etwas Brot und einigen Spiegeleiern und sie setzten sich an den Küchentisch. Nach einigen Momenten, in denen sie stillschweigend gefrühstückt hatten, musste Nami einfach fragen, weswegen sie die Kaffeetasse vor sich abstellte. „Ich weiß, du willst es mir vielleicht nicht sagen, aber… was … naja .. was passiert mit diesen Typen von gestern?“ Kid hielt in seiner Bewegung, das Brot zu seinem Mund zu führen, inne und sie konnte sehen, wie er mit sich kämpfte. „Ruh dich erst aus, dann reden wir.“, war nur die Antwort. „Kid, bitte, sag es mir.“ Doch der Angesprochene biss energisch auf seinem Essen rum und Nami verlor langsam die Geduld. Sie drückte den Griff ihrer Tasse doller und erwischte hierbei auch ihre gebrochenen Finger. Sofort zuckte sie schmerzhaft zusammen. Kid sah sie überrascht an, stand auf, kniete sich vor ihr hin und griff nach ihren Händen. Er legte sie sanft in seine großen Hände und Nami´s Magen fing angenehm an zu kribbeln. „Ich sage dir alles, versprochen. Aber bitte, iss und erhol dich noch etwas. Du … diese Nacht … .“, er atmete frustriert aus. „Es war furchtbar. Ich möchte sichergehen, dass es dir gut geht.“ Kid hob seinen Blick und Nami sah so unendlich viele Gefühle in diesem Moment in seinen Augen, dass es ihr fast zu viel wurde. „Tue mir bitte den Gefallen.“ Sie nickte und der Rothaarige erhob sich wieder, blieb jedoch seitlich vor seinem Platz stehen und sah auf sein Frühstück hinab. „Weißt du, ich hatte wirklich Angst, dass … dass Marco es nicht schafft. Ich dachte, dass meine verschissene Vergangenheit dich … zerstören wird.“ Er hatte sich nicht umgedreht, doch sah Nami seine Hand leicht zittern und sie hatte einen Kloß im Hals. Nun stand die Orangehaarige auf, griff nach der Hand des Mannes vor ihr. „Ich bin hier. Bei dir. Mir gehts gut.“ Sie lächelte seinen Rücken an, lehnte die Stirn dagegen. Kid brummte nur, drehte sich aber nicht um. „Prinzessin, es war meine Schuld. Nur wegen mir wurdest du … verletzt.“ Ihr Magen wurde kalt, da sie förmlich spürte, wie Kid eine mentale Mauer hochzog. „Wenn wir uns nicht kennen gelernt hätten oder ich dir permanent auf den Sack gegangen wäre. Du dich nicht auf mich eingelassen hättest. Dann … dann wärst du nie in die Situation gekommen.“ Nami´s gesunde Hand ballte sich zu einer Faust. „Ich… ich weiß nicht wie, aber … . Ich hatte viel Zeit zum nachdenken und.. .“ Er räusperte sich. „Ich denke wenn wir uns tre… .“ Nami stoppte ihn, sie wollte das nicht hören. Nicht heute, nicht jetzt, nie! „Wenn du dich jetzt nach so einer Situation von mir trennen willst, mache ich dir den Höhle heiß.“ Kid drehte sich um und sah auf sie herab und dieser Blick zerriss ihr fast das Herz. „Ich meine es ernst! Es ist schon passiert. Ich wurde entführt, ja. Aber ich bin wieder hier! Es geht mir gut!“ Der Blick von dem Rothaarigen verfinsterte sich. „Du wärst fast gestorben! Es war Glück!“ Er knurrte. Nami verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Eben: fast.“ Kid fuhr sich aufgebracht durch die Haare und hatte die Augen geschlossen als er weitersprach. „Ich bin nicht gut für dich. Du verdienst jemanden, der nicht son Depp ist. Der dir das bieten kann, was du verdienst. Das bin ich nicht.“ Er sah sie wieder an und Nami stiegen nun die Tränen in die Augen. „Das meinst du nicht so.“ Er seufzte resignierend. „Doch, ich schätze es wäre das Beste.“ Klatsch Nami hatte Kid eine Ohrfeige gegeben. Der Rothaarige sah sie an und hielt sich die Wange. Die Tränen kullerten nun über die Wangen der jungen Frau, aber das war ihr sowas von egal. Was bildete er sich ein?! „Ja, du bist ein Depp, ein Vollhonk. Aber Überraschung: Das war mir von Anfang an klar!“ Sie ballte beide Hände zu Fäusten und ignorierte den Schmerz ihrer linken Hand gekonnt. „Weißt du Kid, als ich dort war, in dieser furchtbaren Zelle, habe ich an die Menschen gedacht, die mir alles bedeuten: Meine Mutter, meine Schwester, meine Neffen und, Überraschung, an DICH! Die Erinnerung an dir gab mir die verdammte Kraft das durchzustehen! Du Idiot und niemand anderes. Ich konnte nicht aufgeben, weil ich wusste, dass du es auch nicht tun würdest! Und ich wusste, dass du mich da rausholen würdest, egal was kommt!“ Sie holte kurz Luft und Kid sah sie nur geschockt an. „In diesem Raum ist mir ziemlich viel klar geworden und ob du das glaubst oder nicht, aber ich will die Frau an deiner Seite sein. Will die sein, die sich über den nicht gemachten Abwasch aufregt. Will mich über dein Temperament aufregen, wenn mich ein anderer Typ anmacht. Will mit dir neue Orte entdecken. Will mit dir jeden Morgen aufwachen oder eine Nachricht erhalten, wenn wir doch mal getrennt sein sollten. Ich will bei DIR sein… weil … ich dich liebe, verdammter Tölpel!“ Sie hatte sich so in Rasche geredet, dass sie nun nach Luft schnappend vor ihm stand. ~~~~~♥~~~~~ Kid riss die Augen weit auf und sah Nami vor sich an. Ihre Worte sickerten nur langsam in sein Gehirn und als sie es taten entstand ein fabelhafter Error. Der Rothaarige war absolut überfordert. Noch nie hatte ihm jemand diese Worte genannt und noch nie wollte er diese Worte auch wirklich hören. Die junge Frau vor ihm funkelte ihn mit solch einer Leidenschaft an, dass er schließlich lächeln musste. „Was?“, fauchte sie ihn an. Kid wusste keine Antwort, stattdessen nahm er ihr Gesicht vorsichtig in beide Hände und küsste sie, wie er sie noch nie geküsst hatte. Er legte so viele Gefühle hinein, wie es nur ging. Augenblicklich spürte er, wie sich Nami entspannte und sich in den Kuss fallen lies. Schließlich legte er seine Stirn an ihr. „Du willst dich über mein Temperament aufregen? Jeden Morgen gemeinsam aufwachen?“ Er öffnete die Augen und sah auf ihre ineinander verschlungenen Hände. „Ich war wirklich überzeugt, dass es dir besser ohne mich gehen würde. Du könntest jemanden kennenlernen, der dich auf Händen trägt… .“ Er strich ihr sanft über die linke Wange und sie hob ihren Blick und sah ihn direkt an. „Ich bin deine Prinzessin. Du trägst mich schon auf Händen.“ Und Kid musste schmunzeln und nickte. „Das warst du schon immer.“ Er zog sie in eine Umarmung und roch ihren typischen Nami-Duft ein. Und er merkte in diesem Augenblick, dass er sie gar nicht allein lassen konnte. Auch er wollte sie bei sich haben und all das von ihr gesagte erleben. In diesem Moment wurde Kid klar, dass er genauso fühlte wie sie und ihm wurde fast schwindelig bei dieser Erkenntnis. Er, Kid Eustass, der ewige Junggeselle, Womanizer und Playboy, hatte sich … ja… er hatte sich verliebt. „Nami… .“ Sie hob ihren Kopf und sah ihn lächelnd an. „Ich liebe dich.“ Nach diesem Geständnis küssten sie sich erneut und die Leidenschaft nahm immer mehr zu. Sie hatten endlich über ihre Gefühle gesprochen und waren absolut ehrlich zueinander gewesen. Keiner der beiden wusste in diesem Augenblick, was die Zukunft für sie bereithielt. Aber sie wussten, dass sie diese gemeinsam bestreiten wollten. Ihnen war klar, dass es auch schwierige und auch anstrengende, kämpferische, lüsterne oder atemberaubende Momente geben würde. Doch der andere wäre da und keiner müsste es allein durchstehen. Sie wollten eine gemeinsame Zukunft, mit allen Höhen und Tiefen wagen und das war alles was zählte. Sie hatten sich gefunden. ~~~~~ The End ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)