cause and effect von LovelyPaine (FF über Jack und Sam) ================================================================================ Kapitel 7: Dedicated to death ----------------------------- Auf der Krankenstation „Colonel? Sind sie hier?“ Sams Stimme war heiser und kaum vernehmbar. Jeder erneute Versuch die Stimme zu erheben ließ einen stechenden Schmerz in ihrem Hals aufkommen, der auch durch mehrmaliges Schlucken nicht weniger wurde. Krampfhaft versuchte sie ihre Augen zu öffnen, doch dies war ein unmögliches Unterfangen, denn jede Faser ihres Körpers weigerte sich, ihr zu gehorchen. „Colonel? Daniel?“, versuchte sie es erneut, doch noch immer erhielt sie keine Antwort von ihren Teammitgliedern. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften öffnete sie allmählich die Augen, doch die Bilder verschwammen immer und immer wieder und hinterließen in ihrem Kopf ein Schwindelgefühl. „Janet?“ rief Sam nun etwas lauter und tastete mit ihrer Hand an ihrer Seite entlang, um einen Hinweis zu entdecken, wo sie sein könnte. Sie schien auf einer weichen Unterlage zu liegen, spürte diverse kleine Schläuche, die in ihrer Haut verankert waren und auch durch mehrmaliges Ziehen nicht nachgaben. Sie war auf der Krankenstation, doch wieso hörte keiner ihr Rufen? So langsam machte sich Frustration in ihr breit und ihr lautes Seufzen durchbrach die Stille. Wäre sie doch nur direkt zu Janet gegangen, dann hätte sie sich das hier ersparen können, doch diese Erkenntnis kam eindeutig zu spät. Ihr ganzer Körper schmerzte und ließ sie, nachdem sie versucht hatte sich aufzurichten, wieder in die Kissen sinken. Verdammt! „Sam, du bist wach!“, stürmte Janet zur Tür herein und sah erleichtert, dass Sam bei Bewusstsein war. Schnellen Schrittes umrundete sie das Krankenbett, blieb dicht neben Sam stehen und tätschelte sanft ihren Arm. „Wie geht es dir?“ Ohne eine Antwort abzuwarten überprüfte Janet den Infusionsschlauch und fuhr fort: „Ich habe mir Sorgen gemacht Sam. Was ist passiert? Colonel O´Neill meinte, du wärst ohne Vorwarnung umgekippt!“ Sam, die noch immer nicht bei klarem Verstand war, ließ die Worte auf sich wirken und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß nicht, vermutlich mal wieder zu viel gearbeitet. Du kennst mich doch!“ Mit einem Grinsen auf ihren Lippen beobachte sie die kleine Ärztin und war immer wieder fasziniert mit welch einer Professionalität Janet ihren Job machte. Mit einem Klemmbrett bewaffnet stellte Janet ihr sämtliche Fragen, die sie als wichtig erachtete. Doch Sam verstand diesen ganzen Trubel nicht. Sie hatte es mal wieder mit ihrer Arbeit übertrieben. Na und? Passiert doch nicht zum ersten Mal. Warum also diese Besorgnis? „Janet?“, ergriff Sam das Wort. „Erzählst du mir, was dich beschäftigt?“ Die Ärztin schaute kurz von ihrem Klemmbrett auf und musterte Sam mit einem undefinierbaren Blick. „Es ist nichts … denke ich.“ „Was heißt denken? Weißt du es nicht?“ Sam war diese Antwort suspekt. Janet hatte meist sofort eine Diagnose, redete nie um den heißen Brei herum und ordnete gewöhnlich eine Auszeit an. Doch im Moment erkannte Sam deutlich die Unsicherheit in Janets Augen und sie wusste, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte. „Janet? Was ist los?“ Nervös spielte die Ärztin mit ihrem Kugelschreiber und fuhr sich entkräftet durch die Haare. „Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. In deinem Blut ist ein Erreger, den ich nicht kenne. Vielleicht ist es was ganz Harmloses, aber es könnte auch eine ernstzunehmende Sache sein. Vielleicht hat dies mit deinem Zusammenbruch zu tun, aber um eine endgültige Diagnose stellen zu können, muss ich noch weitere Test anordnen.“ Genervt atmete Sam aus. „Muss das sein?“ „Ja, Sam. Das muss es!“ Gerade als Janet das Zimmer verlassen wollte, spürte sie Sams Finger um ihr Handgelenk und sie schaute abermals zu ihr. „Janet, kannst du mir einen Gefallen tun?“ Mit einem Nicken signalisierte Janet, dass sie dies täte. „Bitte, ich möchte keinen Besuch. Niemanden, verstehst du?“ Janet lächelte leicht und drückte behutsam Sams Hand. „Ist okay.“ Mit diesen Worten verließ Janet den Krankenbereich und ordnete bei Ihren Kollegen noch weitere Blutabnahmen und Tests an. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Ihrem Inneren aus, denn sie wusste, dass dies keine Lappalie war. Sie musste schnellstmöglich herausfinden, welche Auswirkungen dieses Virus hatte. Als sie in den Gang hinaustrat, sah sie einen völlig ruhelosen Colonel auf einem der klapprigen Stühle vor dem Krankenzimmer sitzen, neben ihm Daniel, der sich angestrengt gegen die Wand lehnte. Ihr war klar, dass ein Zusammentreffen unerwünschte Diskussionen aufwerfen würde, deswegen entschied sie sich geradewegs ihr Büro anzusteuern, doch Jack sprang sofort von seinem Stuhl auf, als er Janet erblickte und stellte all die Fragen, die ihn so sehr beschäftigten. „Dr. Fraiser, wissen Sie mehr? Ist sie wach? Können wir zu ihr?!“ All die Zeit die er hier vor dem Krankenzimmer verbrachte, hatte ihn schon fast verrückt vor Sorge werden lassen. Die Angst, Sam zu verlieren, lag schwer auf seinem Herzen und er wusste nicht, was er tun sollte, wenn Janet seine Befürchtungen bestätigte. Sein Blick wurde sofort eine Spur besorgter, als er ihr leichtes Kopfschütteln vernahm. „Tut mir Leid Colonel, Major Carter ist zwar bei Bewusstsein, aber zurzeit möchte sie keinen Besuch empfangen. Ich rufe sie, wenn Sie sie besuchen können. Bis dahin ruhen Sie sich etwas aus, Colonel. Sie sehen blass und erschöpft aus. Nicht, dass Sie der Nächste sind, der auf meiner Krankenstation liegt!“ „Aber Doc…“, protestierte er, wurde jedoch sofort unterbrochen. „Jack, ich weiß, sie machen sich Sorgen um Major Carter, aber im Moment sollten sie ihren Wunsch respektieren. Bitte ruhen Sie sich aus. Sobald Sam Besuch empfangen möchte, gebe ich Ihnen umgehend Bescheid.“ Janet lächelte Jack aufmunternd an und ging ohne eine Antwort abzuwarten weiter. Sie wusste das Jack, wie auch Daniel, sich um Sam sorgten, sie selbst war nicht anders. Doch zuerst musste sie die weiteren Tests abwarten, um schlussendlich eine Diagnose stellen zu können. Hätte sie da bereits gewusst, was noch auf sie zukommen würde …. 3 Stunden später: Sams Blick war gebannt auf Janet gerichtet, die seit bereits 10 Minuten im Raum war und nervös auf und ablief. Sam wusste, dass Janets Verhalten in diesem Moment weder normal, noch professionell war. Sie spürte, dass sie ihr etwas zu sagen versuchte, aber die Minuten verstrichen und kein Wort verließ ihre Lippen. Doch Sam wollte nichts als die Wahrheit, keine Beschönigung und vor allem kein Mitleid. Sie war stark, eine erwachsene Frau, die sich in einer Männerwelt bewiesen hatte. Sie würde mit der Diagnose zurechtkommen, so viel war sicher. Seufzend setzte sich die Ärztin auf die Bettkante und musterte den Major erneut. Verunsichert kaute sie auf ihrer Unterlippe und wusste, dass das, was nun kam, alles verändern würde. Sam war ihre beste Freundin. Keiner von ihnen hatte dies jemals ausgesprochen, doch sie wusste, dass auch Sam so empfand. Sie waren füreinander da, stützten den jeweils anderen in schlimmen Phasen und auch wenn keiner jemals über ihre Freundschaft gesprochen hatte, wusste Janet, dass ihr niemand so nah war wie Sam. Und diese Tatsache machte ihren Job nun so unerträglich schwer. Sie war befangen, konnte nicht professionell genug sein, doch niemand sonst, sollte Sam diese Nachricht überbringen. Es war ihre Aufgabe, so schwer es auch sein mochte. „Sam“, hauchte Janet und machte eine kurze Pause, bevor sie weiter fortfuhr. „Ich habe dir Blut abgenommen, um den Erreger darin zu spezifizieren, doch in der Datenbank ist nichts Ähnliches registriert. Auch weitere Tests haben mir nicht die gewünschte Aufklärung gebracht. Leider habe ich dadurch nicht feststellen können, wovon dein Zusammenbruch verursacht wurde. Dieser Krankheitserreger nistet sich immer mehr in deinem gesamten Organismus ein. So wie ich das sehe, ernährt er sich von deiner Energie, legt deinen gesamten Kreislauf lahm, wichtige Nährstoffe gelangen nicht in deinen Körper und er greift die inneren Organe an. Ich habe versucht einen passenden Impfstoff zu finden, aber Fehlanzeige. Bisher konnte ich dieses Risiko nicht eindämmen. Sam … wenn wir das nicht in den Griff bekommen, dann…“ Sie stockte und Tränen schossen in ihre Augen. Sie konnte es nicht sagen, wollte es nicht wahrhaben. Ihre Hände zitterten und ihre Gedanken trugen sie in die absolute Dunkelheit. Sollte sie das Unvermeidliche aussprechen? Janet schaute zu Sam und erkannte, dass diese wusste, was nun kam. Sie schloss ihre Augen, ließ die Worte erneut in ihrem Inneren wiederhallen und krallte sich am Bettlaken fest. War das die Bestrafung für die Missachtung des Befehles? „Ich werde sterben.“ Drei kleine Worte, die nicht schlimmer und furchtbarer hätten sein können. Sie fühlte sich erneut der Ohnmacht nahe und versuchte Halt zu finden. Ihre Augen flackerten bedenklich und sie spürte, wie erneut die Übelkeit ihr Inneres emporkroch, als ihre Hand behutsam von Janet gedrückt wurde. „Sam, ich suche eine Lösung. Ich lasse es nicht zu, dass dir was passiert. Aber zuerst einmal benötige ich Fakten. Bitte, erzähl mir von der letzten Mission. Vielleicht können wir zusammen herausfinden, wo du mit dem Virus in Berührung gekommen bist. Hast du etwas getrunken oder gegessen, was du nicht kanntest?“ Heftig schüttelte Sam ihren Kopf. „Nein, ich habe nur von unserem eigenen Proviant gegessen und getrunken. Die Speisen der Einheimischen habe ich nicht angerührt.“ Sam dachte verbissen darüber nach, wo sie sich mit dem Virus angesteckt haben könnte, doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Was sie in diesem Moment nicht wusste war, dass das Gespräch mit Janet noch lange nicht zu Ende war. Eine zweite Hiobsbotschaft sollte Sam den Boden unter den Füßen ziehen und ihre Seele endgültig in die Tiefe reißen. ********************************************************************************** 1 Stunden später in den Umkleiden „Jack?“, fragte Daniel, als er leise die Umkleiden betrat. O´Neill saß zusammengesunken auf einer der Holzbänke und bettete erschöpft seinen Kopf in seinen Händen. Daniel spürte, wie sehr die Situation Jack verzweifeln ließ. Sam und er hatten schon immer eine besondere Beziehung zueinander. Sie verstanden sich blind und konnten sich auf den jeweils anderen verlassen, zu jeder Zeit. Sam war Jacks bessere Hälfte. Sie unterstützte ihn, wo sie nur konnte und Daniel war sich sicher, dass sie sein Leben erträglicher machte. „Jack, alles ok?“, fragte er noch einmal und setzte sich neben seinen Freund. „Wo ist Sam?“ Jack blickte kurz auf und schüttelte nur resigniert den Kopf. „So genau weiß ich es nicht. Dr. Fraiser untersucht sie wohl noch einmal. Zumindest hat das eine der Schwestern gesagt.“ Daniel spürte, wie die Verzweiflung von Jack auf ihn übersprang und hoffte sich nicht von der Resignation anstecken zu lassen. Auch er sorgte sich um sie, doch er wollte keinesfalls die Hoffnung verlieren. Samantha Carter war stark und Janet würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihr zu helfen! „Ist sie schon aufgewacht in der Zwischenzeit?“ Jacks Nicken signalisierte Daniel, dass dem wohl so war. „Jack, sie wird wieder gesund. Wir müssen erst einmal abwarten…“ „Abwarten?“, schnitt Jack seinem Freund wutentbrannt das Wort ab. „Über Stunden sagt uns niemand ein Wort, was Carter fehlt. Daniel, hier stimmt was nicht. Irgendwas ist mit Carter“, sprang Jack vom Stuhl auf und wanderte nervös auf und ab. Warten? Wie sollte er warten, wenn die wichtigste Person in seinem Leben krank war? Wenn er nicht wusste, was Sam fehlte? Er bereute seinen Ausbruch ihr gegenüber. Sicherlich war es seine Aufgabe, sie zu ermahnen, aber er musste zugeben, dass sein verletzter Stolz ihn ungewollt hatte überreagieren lassen. Sie hatte einen Fehler begangen, hatte seinen Befehl missachtet, doch anstatt professionell zu bleiben, hatte er ihr auf persönlicher Ebene ihre Grenzen aufgezeigt und das war eindeutig der falsche Weg gewesen. Er musste einfach so bald wie möglich die Chance bekommen, sich bei ihr zu entschuldigen! „Jack, hab Geduld“, antworte Daniel nach einer halben Ewigkeit. Er spürte, wie Jack in seinen Schuldgefühlen ertrank. Doch Schuld hatte niemand, weder er noch Sam und Daniel wusste, Geduld war keine von Jacks Stärken. Er brauchte Fakten, und zwar schnell. ********************************************************************************* Zur gleichen Zeit „Sam? Kann ich dich für einen Moment alleine lassen? Ich muss kurz ins Labor“, entgegnete Janet, unschlüssig ob dies gerade der richtige Zeitpunkt dafür war, denn der Major saß regungslos auf der Matratze und sagte kein Wort. Mit einem Nicken bestätigte Sam die Frage der Ärztin und schüttelte immer wieder fassungslos ihren Kopf. Erst als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, schaute sie zu Janet auf. „Wenn etwas sein sollte, betätige einfach den roten Knopf.“ Sie zeigte auf den Schalter neben dem Bett und fuhr fort: „Ich komme dann sofort zurück.“ „Ok“, flüsterte Sam und starrte wieder auf den Boden. Janet konnte diesen Anblick kaum ertragen. Ihre Freundin saß wie ein Häufchen Elend vor ihr und sie selbst wusste noch nicht einmal, ob sie helfen konnte. Mit einem Seufzen wandte sie sich von Sam ab und verließ nach einem letzten prüfenden Blick das Krankenzimmer. Sie musste eine Lösung finden, komme was wolle! Kaum war Janet aus dem Zimmer verschwunden erhob sich Sam wie in Trance vom Krankenbett, schlang schützend ihre Arme um ihren Körper und versuchte einen Schritt vor den anderen zu setzen, doch das extreme Schwindelgefühl, welches wie eine Welle über sie hineinbrach, ließ sie zurück auf das Bett fallen. Ihr Körper zitterte und kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Erschöpft sank sie zurück aufs Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. All die Jahre hatte sie jeden Kampf gewonnen, sich und ihre Teammitglieder aus jeder noch so ausweglosen Situation gerettet und nun würde ein simples Virus sie aus dem Leben reißen. Das Schicksal konnte wirklich ein mieser Verräter sein! Was sollte sie nur tun? Das erste Mal in ihrem Leben war sie machtlos, doch aufgeben war keine Option! Sie musste in Erfahrung bringen, wo eine Ansteckung mit dem Erreger möglich gewesen war. Immer wieder kreisten Sams Gedanken um die letzte Mission, die am Ende so aus dem Ruder gelaufen war. Das Essen der Einheimischen hatte sie nicht angerührt, kein Insekt hatte sie gestochen, dies hatte Janet sofort überprüfen lassen, doch welche Möglichkeit gab es noch? Das Mädchen, schoss ihr durch den Kopf. Als Sam die Kleine entdeckte hatte, stand diese verängstigt auf den großen Marktplatz. Sie sah noch heute die weitaufgerissenen Augen des Mädchens, welches in ihr so viel Mitgefühl ausgelöst hatte. Der zierliche Körper bebte und ihre Zähne schlugen durch das heftige Zittern immer wieder aufeinander. Sam erinnerte sich an die rot unterlaufenden Augen und die blutverschmierten kleinen Hände, die sich verängstigt um Sams Nacken schlangen, als diese sie hochhob. In diesem Moment war es ihr schlagartig klar: sie war der Wirt des Erregers. Sie hatte sich bei dem Mädchen angesteckt. Das heißt…“Oh mein Gott!“ Sam wurde plötzlich speiübel. Sie selbst trug Schuld an ihrer Lage! Hätte sie auf Jack gehört, dann würde sie jetzt vermutlich die glücklichste Frau auf Erden sein, doch nun würde sie die nächsten Wochen vermutlich nicht mehr überleben. Wie nachlässig war sie nur gewesen?! Flucht. Dieses Wort brannte sich in Sam Bewusstsein, als sie ohne ein weiteres Wort von der Krankenstation verschwand. Ihr Körper rebellierte gegen ihren plötzlichen Aufbruch, doch Sam musste hier weg. Das Adrenalin schoss durch ihre Adern und trieb ihren Körper in einen wilden Kampf. Janet würde ihr Fehlen bemerken, aber erst, wenn Sam es geschafft hatte, den Stützpunkt unbemerkt zu verlassen. Sie brauchte Zeit, die Informationen, die sie von Janet erhalten hatte, zu verarbeiten, zu analysieren und sich ein Schlachtplan zurecht zu legen. Ihr war klar, dass sie diese brisanten Informationen auch Jack mitteilen musste, schließlich hatte er ein Recht darauf, doch im Moment fühlte sie sich einfach nicht dazu in der Lage. Er hatte sie weggestoßen, nur wegen eines kleinen Fehlers. Eines Fehlers, der ihr jetzt teuer zu stehen kam. Ihr Inneres zog sich wie faules Obst zusammen, als ihr die eine Frage im Gehirn umherspukte : Was wenn es keine Lösung gab? Waren dies ihre letzten Tage, Stunden, Minuten? Würde sie erneut auf den harten Boden der Tatsachen aufschlagen und dieses Mal nicht mehr erwachen? Und was ist mit…? Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, musste diesen Albtraum einfach irgendwie durchstehen. Ihre Füße trugen sie mit letzter Kraft zum Aufzug, den sie umgehend mit ihrer Zugangskarte aktivierte und die Oberfläche ansteuerte. Sollte ihr der General doch höchstpersönlich die Leviten lesen, es war ihr gleich. Ihr Leben war ein einziger Scherbenhaufen, ohne Erbarmen hatte das Schicksal zugeschlagen, ihr jegliche Hoffnung genommen auf die Chance, alles wieder geradezubiegen. Sie hatte es vermasselt. Mit nur einer Entscheidung hatte sie alles Glück in ihrem Leben mit einem Streich vernichtet. Hätte sie doch nur auf Jack gehört! Dann wäre all dies vielleicht gar nicht passiert! Immer wieder dachte sie an das kleine Mädchen, das so hilflos mitten im Geschehen stand. Sie wäre jetzt tot, wenn sie Jacks Befehl befolgt hätte. Welch Ironie! Das Leben des Mädchens für ihr Eigenes. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es die richtige Entscheidung gewesen war und sie mit nichts Anderem hätte leben können. Doch nun ging es nicht mehr nur allein um sie, sondern auch um das kleine Herz, das nun im Takt mit dem Ihren schlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)