Dunkelstes Reich von Flordelis ================================================================================ Dritte Welt der Zuflucht – Was hast du getan? --------------------------------------------- Eine Schule. Faren konnte es kaum fassen, aber er war tatsächlich in einer Schule gelandet. Und er war hier nicht allein. Jedenfalls nicht wirklich. Auf den langen Gängen, die sich bis ins Unendlich zu strecken schienen, standen überall Schüler vor den Spinden, am Wasserspender, vor Türen, an schwarzen Brettern. Das Summen ihrer vereinten Stimmen schwoll an und ebbte ab, als wäre es eine Welle, die jeden mitzureißen und unter Wasser zu drücken drohte, der nicht dazugehörte. Noch unheimlicher wurde es nur dadurch, dass diese Schüler allesamt kein Aussehen besaßen. Sie waren nur graue Schemen, in unterschiedlichen Größen und Formen, die an Menschen erinnerten. Fast als wollte Kieran sich nicht an diese Leute erinnern – oder als hätte er sie wirklich so gesehen. Er wusste nichts über die Vergangenheit seines Freundes, was die Mittelschule anging. In der Grundschule war Kieran zwei Klassenstufen unter ihm gewesen und er hatte ihn nicht in Erinnerung behalten. Alles, was er noch wusste war, dass Kieran immer schweigsam, aber dafür auch ein guter Schüler gewesen war – jedenfalls schriftlich. Bis in die Mittelschule hinein, so hatte Bellinda ihm erzählt, war von Kieran kein Laut zu hören gewesen. Mit langsamen Schritten durchquerte Faren die Gänge dieser Schule auf der Suche nach dem Gegenstand, der ihm die nächste Welt öffnete, immer darauf bedacht, mit keinem der Schemen zusammenzustoßen, aus Angst, dass dann etwas Schreckliches geschehen könnte. Kieran dürfte inzwischen wissen, dass er ebenfalls hier war, aber er wollte diesem keinen Anlass bieten, wütend auf ihn zu werden. An einer Stelle, an der sich der Gang gabelte, hielt er inne, um zu überlegen, in welche Richtung er weitergehen sollte. Sein Blick fiel dabei auf eines der schwarzen Bretter, an dem mehrere Zettel angebracht waren. Aus seiner eigenen Schulzeit erinnerte er sich daran, dass sie dazu genutzt wurden, um Ankündigungen zu machen oder Gesuche aufzugeben. Aber hier war dem nicht so. What goes around, comes around, stand auf einem der Zettel, untermalt mit einer Kinderzeichnung, die einen Körper in einer Lache aus roter Flüssigkeit zeigte. For whom the bell tolls, Gerechtigkeit ist eine Klinge, Sterben ist schön … Faren musste den Blick abwenden, sein Magen rebellierte. Für einen kurzen Moment spürte er seine Entschlossenheit schwinden, den Wunsch, Kieran zu retten im Erdboden versickern wie Wasser an einem trockenen Tag. Das, was er hier sah, hatte nichts mehr mit dem Kieran gemein, den er kannte. Was, wenn diese Seite irgendwann einmal hervorbrach? Vielleicht war es doch besser, wenn er … Noch während er zweifelte, hörte er plötzlich eine Stimme, als wolle diese Welt ihn davon überzeugen, nicht aufzugeben: „Hey, Lane!“ Faren wandte den Blick nach rechts, den Gang hinunter. Dort waren die einzigen Personen in dieser Schule, die in Farbe zu sehen waren und er erkannte jeden einzelnen wieder. Es war eine Clique von drei Teenagern, wovon zwei allerdings nur die Kumpanen des Anführers waren, wie in jedem schlechten Kinderbuch mit einfachen Charakterformeln, das Faren kannte. Jener Anführer hatte sich vor dem aufgebaut, der wie ein begossener Pudel dastand, den Kopf gesenkt: Kieran. Farens Herz vollführte einen spürbaren Sprung, als er ihn so dastehen sah, der Zweifel zog sich wieder in den hintersten Winkel seines Daseins zurück. Er wusste, er musste ihn einfach retten, selbst mit all diesen Nachrichten und dieser düsteren Seite. „Hast du immer noch deine Zunge verschluckt, Lane?“, fragte der Anführer. „Oder hast du nur nichts zu sagen?“ Kieran machte einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbeizugehen, aber einer der Kumpanen stellte sich ihm sofort in den Weg. „Nicht so schnell“, sagte der Anführer. „Ich rede gerade mit dir, also sei nicht so unhöflich.“ Faren näherte sich der Gruppe, um dazwischengehen zu können, aber obwohl er an anderen Schülern vorbeikam, die Wellen ihres Summens durchbrach, schaffte er es nicht, sich ihnen zu nähern. Es war als entfernten sie sich immer weiter, obwohl sie sich nicht bewegten. Der Anführer streckte die Hand aus, um nach Kieran zu greifen, doch dieser duckte sich unter dem Arm hinweg und entging ihm so noch einmal. „Immer noch so widerspenstig, was? Aber keine Sorge, wir haben etwas, um dich abzukühlen.“ Damit erschien aus dem Nichts ein Eimer mit Wasser in den Händen eines der Kumpanen – und dieser leerte ihn über Kieran aus. Er bewegte sich kein bisschen, ertrug stattdessen stoisch den Schwall und auch das anschließende Gelächter der umstehenden Schüler. Es stach geradewegs in Farens Brust, das beobachten zu müssen. Er hatte mitangesehen, wie Kieran Dämonen bekämpfte, die dreimal so groß waren wie er, wie er, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen Wesen gekämpft hatte, die geradewegs einem Albtraum entsprungen schienen. Kieran war stark und dennoch rührte er nicht einmal den kleinen Finger, um sich zu wehren. Faren hätte längst seine Konsequenzen daraus gezogen und gehandelt, aber Kieran ertrug es. Machte ihn das zu einem besseren Menschen? Oder trug es nur zu seinem innerlichen Zerfall bei? Es musste ihm jedenfalls zugesetzt haben, sonst könnte Faren das alles hier gar nicht beobachten. „Idiot“, murmelte er halblaut, obwohl der andere es nicht einmal hören konnte. Plötzlich verschwamm die Szenerie um ihn herum, als ob ein Tropfen auf die Wasseroberfläche getroffen wäre und diese sich kräuseln ließ. Als sich das Bild wieder zusammensetzte, stand Faren immer noch auf dem Gang, aber an einer anderen Stelle diesmal. Er stand vor einem Spind, der mit verschmierter schwarzer Sprühfarbe verunstaltet war. Scheinbar hatte jemand sehr halbherzig einmal alte Graffitis entfernt, denn der graue Spind war um einige Nuancen dunkler als seine Nachbarn. Im Moment stand Go home in ungelenken Buchstaben auf der Tür geschrieben, Flugblätter waren durch die Schlitze gesteckt worden und standen ein wenig hervor. Ohne große Hoffnung streckte Faren die Hand aus – und war erstaunt, als er eines der Blätter zu fassen bekam und an sich nehmen konnte. Doch der Inhalt des darauf Geschriebenen fachte Wut in seinem Inneren an. PETITION-TIME!! Lasst eure Stimme hören, damit wir endlich mal die des Freaks hören! Unterschreibt unsere Petition, damit die Lehrer endlich nicht mehr anders können, als Kieran Lane zum Reden zu zwingen. Findet ihr es nicht auch unfair, dass er sich vor allem drücken darf? Hier könnt IHR darüber entscheiden! Was dachten diese Leute sich eigentlich, wer sie waren?! Kieran mochte schweigsam sein, aber mit Sicherheit hatte er seine Gründe dafür, auch schon damals! Wer waren diese Leute, dass sie sich anmaßten, Kieran zu etwas zwingen zu wollen?! Während er sich noch darüber aufregte, erschien der junge Kieran vor seinem Spind und öffnete diesen. Die Flugzettel kamen ihm wie eine Flutwelle entgegen, gegen die er sich nicht wehrte, fast so als wollte er darin ertrinken. Mit unbewegtem Gesicht nahm er sich ebenfalls einen dieser Zettel, die ihm fast bis an die Knie reichten. Obwohl seine Miene schrecklich starr blieb, sah Faren das Flackern in seinen Augen, diese Gefühlsregung griff direkt nach seinem Herzen. Am liebsten hätte er Kieran umarmt – aber in diesem Moment kräuselte sich die Wirklichkeit wieder und im nächsten befand er sich in einem Klassenzimmer. Hier war bislang niemand zu sehen, egal in welche Richtung er blickte. Die elektrische Tafel am Kopfende des Raums war aus. Auf einem der Einzeltische waren Worte eingeritzt worden, damit sie nicht mehr radiert oder weggewischt werden könnten. Da es sonst keinen weiteren Blickfang gab, betrachtete er den Tisch näher, aber es zeigten sich nur weitere Dinge, die allesamt gegen Kieran gerichtet waren. Er schüttelte seufzend mit dem Kopf – und da hörte er eine Stimme hinter sich: „Es ist furchtbar, oder?“ Faren fuhr herum und entdeckte den Teenager-Kieran, der auf dem Lehrerpult saß und die Füße schwingen ließ. Sich so plötzlich einem Kieran gegenüberzusehen, der mehr dem ähnelte, den er kannte, ließ sein Herz einen Schlag überspringen. Aber sofort rief er sich selbst wieder zur Ordnung. Bislang war alles, was ihm hier begegnet war, darauf aus gewesen, ihn zu töten, es gab keinen Grund, das bei diesem Kieran nicht anzunehmen, also musste er möglichst ruhig bleiben. „Was willst du?“, fragte Faren. Kieran hielt beim Schwingen inne und musterte ihn mit geneigtem Kopf leicht von unten herauf. „Was ich will? Du bist zu mir gekommen, also sollte ich das dich fragen.“ Da Faren schwieg, rutschte Kieran vom Tisch herunter und kam mit langsamen, federnden Schritten auf ihn zu. „Aber ich bin heute in guter Stimmung, also antworte ich dir trotzdem.“ Er glich den Schritt, den Faren rückwärts ging, sofort wieder aus. „Du hast gesehen, was sie mit mir taten. Und das war lediglich ein Bruchteil dessen, was alles geschehen ist.“ Seine Stimme war kalt, frei von jedem Gefühl, selbst von Hass, was Faren erstaunlich fand. Wann immer er selbst von seinem Vater sprach, spürte er noch immer das Brennen von Wut und Zorn, das heiß und zäh wie Lava durch seine Adern zu fließen schien und bei jeder Gelegenheit hervorzubrechen versuchte. Aber in Kieran war davon nichts zu spüren, auch seine Augen blieben frei von jedem verräterischen Funkeln. „Es heißt, jeder erhält seine Strafe“, fuhr er fort, während er in Richtung Tür lief, „aber ich glaube das nicht so recht. Weißt du, weswegen?“ Faren folgte ihm, nachdem ihm signalisiert worden war, dass er genau das tun sollte. Auf dem Gang standen immer noch die grauen namenlosen Schüler herum, aber inzwischen waren sie verstummt. Niemand bewegte sich, außer Kieran, der locker an den Anwesenden vorüberging. Aber kein Geräusch seiner Schritte durchbrach die gespenstische Stille, die Einzug gehalten hatte. Schließlich kamen sie zu einem der Kumpanen, der einzig wirklich passive. Kieran umrundete ihn, während er bedächtig weitersprach: „Jeffrey Rugner wurde in der High School zum Schulsprecher gewählt. Heute hat er unzählige Freunde und ist ein gefragter Investmentberater. Ist das fair?“ Faren schwieg. Nicht im Mindesten davon entmutigt führte Kieran ihn weiter zum nächsten Kumpan, der zuvor den Eimer über ihm ausgeleert hatte. „Randall Jackson hat eine Casting-Show gewonnen und zahlreiche Anhänger und Fans, die dir Stein und Bein schwören würden, dass er der großartigste Kerl ist, den es jemals im Showbusiness gegeben hat. Ist das vielleicht fair?“ Er bekam keine Antwort darauf, setzte seinen Weg aber ungetrübt fort, bis sie schließlich zum Anführer kamen. „Adam Lang hat einen Abschluss von Harvard und ist ein bedeutender Anwalt geworden. Ist das denn fair?“ Faren fragte sich, woher genau Kieran das alles eigentlich wissen wollte. Trug er etwa derart viel Jähzorn diesen Personen gegenüber in sich, dass er sie so genau beobachtet hatte? War ihm denn nicht bewusst, dass es seine Wut nur immer weiter anfachte? Oder war das genau der Effekt, den er sich damit gewünscht hatte? „Nein, ist es nicht“, beantwortete Kieran dann auch schon seine eigenen Fragen. „Es ist überhaupt nicht fair, dass diese Leute ein normales, glückliches Leben führen dürfen, während ich ...“ Die Stimme erstarb ihm, er griff sich an die Brust, als habe er Schmerzen. „Und ich bin verpflichtet, sie zu beschützen. Jede Nacht durch die Straßen zu wandern und Dämonen zu töten, die es auf Leute wie diese abgesehen haben. Ich ruiniere das Leben von Personen wie mir, nur damit solche Subjekte wie diese leben können. Ist das fair?!“ Es lag Faren bereits auf der Zunge, dass er nicht so denken dürfte, dass der Kieran, den er kannte, so nicht redete. Aber er beherrschte sich. Es war immerhin gut möglich, dass Kieran auch so dachte. Nein, es wäre sogar ein tröstlicher Gedanke, wenn er wirklich so dachte, immerhin hieß das nur, dass er trotz allem noch menschlich war. Egal wie Kieran sich selbst sah, im Grunde seines Inneren war er immer noch ein Mensch und würde das auch bleiben, egal was er dagegen tat. „Es ist nicht fair“, gab Faren deswegen stattdessen zu. „Aber was willst du dagegen machen? Das Leben ist nicht zwangsläufig fair. Es ist eine Ansammlung von kosmischen Zufällen und Quantenentscheidungen, die wir dann Schicksal nennen. Wie soll etwas derart Zufälliges denn fair sein?“ Diesmal war es an Kieran zu schweigen. Faren erlaubte es sich für einen kurzen Moment, zu glauben, dass es sich um ein bewunderndes Schweigen handelte, aber dann schnaubte der andere bereits. „Das untermauert nur mein Denken, dass jemand darüber wachen, einen Ausgleich schaffen muss.“ „Und wie willst du das anstellen?“, fragte Faren. Kierans Lippen kräuselten sich zu einem gehässigen Lächeln. Das Licht erlosch, für einen kurzen Augenblick herrschte tiefste Dunkelheit. Aber ehe Faren das richtig erfassen konnte, flammte es umso heller wieder auf – und offenbarte ihm eine Szene, die ihn erschrocken zurückweichen ließ. Sämtliche Schüler, auch die zuvor ausgegrauten, lagen leblos auf dem Boden, die Augen weit offen ins Leere starrend, die Gesichter in Grimassen des grauenvollen Schreckens erzogen, von dem sie am Ende ihres Lebens Zeuge geworden waren. Kieran stand vollkommen unbewegt vor ihm, über und über mit Blut besudelt. „Was hast du getan?“, fragte Faren fassungslos, seine Stimme war kaum noch ein Hauchen. „Das siehst du doch.“ Kieran ließ zufrieden den Blick schweifen. „Ich schuf einen Ausgleich, indem ich alle, die mir derart unrecht getan haben, tötete. Das nenne ich einen Ausgleich~.“ „Das ist kein Ausgleich!“ Faren war sich sicher, dass seine Augen geradewegs Funken sprühten, so wütend fühlte er sich. „Das ist grauenvoll!“ Kieran stieß ein unglückliches, schweres Seufzen aus. „Unsere Ansichten sind wohl zu verschieden. Ich fürchte, unter diesen Umständen kannst du nicht mehr hier bleiben.“ Ohne jedes Wort ließ Faren eine Sense in seiner Hand erscheinen, aber sein Gegenüber lachte nur amüsiert. „Mir liegt nichts daran, dich zu bekämpfen. Jedenfalls nicht hier.“ Damit lief er bereits rückwärts, entfernte sich von Faren, der ihn wachsam im Auge behielt. Selbst ohne hinzusehen, schaffte Kieran es, auf keinen der Toten zu treten. Nach wenigen Schritten fuhr er herum und eilte lachend davon. Dieser Ton erschütterte Faren bis in sein tiefstes Inneres, da es derart unheimlich war, dass er es nicht im Mindesten mit Kieran in Einklang bringen konnte. Doch statt sich noch weiter mit diesem Gedanken zu befassen, rannte er Kieran hinterher, um ihn nicht noch aus den Augen zu verlieren. Sein schauriges Lachen hallte durch die Gänge, trug nur noch zu der unheimlichen Atmosphäre bei, die nach Faren zu greifen versuchte, und der er sich lediglich durch seine großen Schritte entziehen konnte. Eine Tür klapperte und Faren stürzte hindurch, um Kieran zu folgen. Irritiert blieb er auf der anderen Seite erst noch einmal stehen. Er befand sich in einem langen Gang, zu beiden Seiten waren Spiegel angebracht, die er aber nicht weiter beachtete, da er Kieran in der Ferne entdecken konnte. Ohne weiter nachzudenken, folgte er ihm – doch kaum stand er zwischen den ersten beiden Spiegeln, wurde sein Körper von einem schrecklichen Gefühl der Angst erschüttert. „Du Nichtsnutz!“, donnerte die Stimme seines Vaters wie von tausend Verstärkern getragen durch den Gang. „Habe ich dir nicht schon zigmal gesagt, dass du das lassen sollst?!“ Im nächsten Moment erklang das klatschende Geräusch eines Schlags, gefolgt von dem leisen Weinen eines Jungen. „Es tut mir leid, Dad …“ Ein weiteres Klatschen. Farens Blick huschte umher, kam auf einem der Spiegel zu liegen, in dem er ein Abbild seines Vaters sehen konnte, nein, eigentlich nur ein Schemen, der seinem Vater ähnelte, aber bereits furchteinflößend genug war. Die Angst wollte ihn lähmen, es erforderte Faren unendlich viel Anstrengung, weitere Schritte zu machen. Seine Beine waren wie aus Blei. „Was denkst du dir nur dabei?!“ Ein weiteres Klatschen, das ihn schließlich in die Knie zwang. Er hörte sich selbst schreien und presste sich die Hände auf die Ohren, um es auszublenden. Sein ganzer Körper zitterte, während er all die Schrecken seiner Kindheit wieder durchlebte. Vorbei war der Gedanke, dass er Kieran retten müsste, fort all sein Mut, der ihn bis hierher gebracht hatte. „Willst du mir etwa widersprechen?!“ „Nein, Dad, nein!“ Das erneute Klatschen schien Farens Körper wirklich zu treffen. Er wankte unter der Wucht des Aufpralls, spürte den Schmerz in allen Knochen, die sich plötzlich gebrochen anfühlten. Er konnte nicht mehr. Wenn das so weiterging … „Fang jetzt bloß nicht an zu heulen!“ Diesmal wartete er nicht, bis noch etwas kam. Ruckartig holte er tief Luft und entlud diese dann in einem Schrei: „Hör auf damit!“ Er schien von überall her zurückgeworfen und dabei verstärkt zu werden, so dass er in seinen eigenen Ohren zu schmerzen begann. Aber er erfüllte die gewünschte Wirkung: Die Spiegel zersprangen klirrend in unzählige Teile, die Splitter schwebten für einen kurzen, wundervollen und doch seltsam mystischen Augenblick, in der Luft, ehe sie zu Boden fielen. Im selben Moment sackte Farens Blutdruck nach unten, was seinen Tribut forderte und ihn vornüberstürzen ließ. Das letzte, was er hörte, war Kierans amüsiertes, fast schon schadenfrohes Lachen, ehe alles um ihn herum in Dunkelheit und Stille versank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)