Chihiros Reise in Zauberland 2 von Lalenja ================================================================================ Kapitel 7: Seltsame Wendung --------------------------- Er hielt mich noch einen Moment fest, bis er sich sicher war, dass ich nicht einfach wegrennen würde, dann ließ er mich los und ich entfernte mich etwas, was ihn wohl leicht verletzte, denn er guckte mich nun traurig an. „Du wolltest etwas von mir?“, flüsterte ich und ich merkte, dass ich meine Stimme verloren hatte. „Beruhige dich, Chihiro“, fing er an. „Als Erstes wollte ich mich entschuldigen, für das, was ich gesagt habe. Zweitens: Ich wollte dich ganz sicher nicht verletzen. Drittens: Ich habe es geschafft, dass Yubaba dich frei lässt, dass heißt,“, er holte einen Vertrag und einen Stift aus einen Schreibtisch, der im Raum stand. „ich würde dich unter Vertrag stellen, wenn es dir recht ist. Dann würdest du nicht mehr für Yubaba arbeiten müssen, also würdest du nicht mehr die schwerste Arbeit von allen bekommen, und du dürftest deinen normalen Namen behalten und könntest nicht mehr fremdgesteuert werden.“, erklärte er. Er hielt mir den Stift und den Vertrag hin. „Daraufhin habe ich dafür gesorgt, dass Keitou dich von nun an in Ruhe lässt.“, versprach er mir mit einen Lächeln. Nun flog der Vertrag und der Stift zu mir. Auch wenn ich ihn von Anfang an nicht annehmen wollte, las ich ihn mir trotzdem durch. „Hakus Freundin?!“, las ich laut vor. Ich merkte, wie ich wieder so rot wie eine Tomate wurde. Ich war so mit diesen 2 Wörtern beschäftigt, dass ich nicht mal mehr merkte, was um mich herum passierte. Plötzlich packten mich zwei Hände und drückten mich gegen die Wand. Von der einen Sekunde zur anderen, waren dann Hakus Lippen wieder auf meine und ich merkte die Schmetterlinge wieder in meinen Bauch. Ich sank zu Boden, aber Hakus Lippen trennten sich immer noch nicht. Er drückte mich fest an die Wand. So langsam verschwanden alle meine Sinne und ich erwiderte den Kuss. Nach einer Weile trennten wir uns wieder von einander, aber ich war immer noch in der >Traumwelt<. „Liebst du mich, Chihiro?“, hauchte er mir ins Ohr. Noch ganz gefangen in der anderen Welt, antwortete ich mit: „Ja.“ Als ich realisierte, was ich gerade gesagt hatte, war es bereits zu spät, den er drückte seine Lippen wieder auf meine. Natürlich erwiderte ich auch diesen Kuss. Doch dann bekam ich mich wieder unter Kontrolle und stoßte ihn weg. „Nein, hör auf!“, schrie ich mit zittriger Stimme. „Wo liegt das Problem? Du liebst mich doch auch.“, stellte er mit einen besorgten Blick fest. „A-Auch?“, fragte ich unglaubwürdig. „Ich denke nicht, dass ich dich küssen würde, wenn ich dich nicht lieben würde.“, sagte Haku einfach dahin. Das brachte mich dermaßen durcheinander, dass ich nicht mal mehr genau wusste, wo oben und wo unten war. Der Typ hatte mir doch nicht gerade eine Liebeserklärung gemacht, oder? „Ha-haku? H-hast du mir gerade gesagt, dass... dass du mich liebst?“, fragte ich ihn, als wäre dass das unnatürlichste überhaupt UND das war es eigentlich auch, ich meine er ist ein Drache und ich? Ich bin nur ein schwacher Mensch in Gegensatz zu ihm. „Ja, hab ich. Ich hatte mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah, aber als ich dich dann mit deinen 10 Jahren wieder sah und du mir mein Leben gerettet hattest, verliebte ich mich immer mehr in dich. Ich hätte dich damals schon am liebsten nicht mehr los gelassen, aber ich musste es: du warst noch so jung und ich hätte dich niemals dazu zwingen können, bei mir zu bleiben. Über die Jahre wurde es dann immer schlimmer mit mir, ich konnte weder essen, noch konnte ich schlafen, es ist zwar nicht so, dass ich das müsste oder brauchte, aber normalerweise tat ich das immer.“, erklärte er mir aufrichtig. Eine Weile wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte, doch er schaute mich an, als erwartete er eine Antwort. „Ich... Ich hatte jeden Tag den gleichen Albtraum, wirklich JEDEN Tag. Er handelte immer davon, dass ich... ich in einen dunklen Raum war und immer und immer wieder deinen Name raff, dann drehte ich mich erschrocken um und sah verängstigt aus... Ich entschied mich immer weg zu rennen, bis ich auf dich traf. Ich raff nach dir, du drehtest dich um und sahst mich mit einen verachtenswerten Blick an. Danach war ich immer so schockiert, dass ich nicht mal mehr mitbekam, dass der Jemand mich einholte und mich dann in die Dunkelheit zog, ob ich mich nun wehrte oder nicht.“, offenbarte ich ihn. Er hörte mir dir ganze Zeit nur zu und unterbrach mich nicht einmal, was ich sehr gut fand. „Und ich hatte jeden Tag in den Himmel geschaut und gehofft einen Drachen zu sehen, DICH zu sehen.“, beendete ich meinen Satz. Er seufzte und umarmte mich und nun merkte ich, dass ich, während ich erzählt hatte, geweint habe. Ich erwiderte die Umarmung und versuchte mich zu beruhigen. Nach einer ganzen Weile war ich dann wieder beruhigt, aber er hielt mich immer noch in den Armen, nur um sicher zu gehen. „Du hast diese Geschichte noch nie jemand Anderen erzählt, oder?“, unterbrach er dann die Stille. „Nein.“, flüsterte ich. Er umarmte mich fester, so dass ich nur noch wenig Luft bekam. „Haku...!“, schrie ich atemlos. Es schien, als hätte er jetzt erst bemerkt, was er da überhaupt tat. „E-entschuldige, Chihiro.“ Er lockerte etwas seine Arme, so dass ich mehr Luft bekam. Ich atmete erst mal wieder ein. Danach begann er, an zu lachen und ich schaute ihn mit einen Blick an, der wohl Bände sprach. „Entschuldige, aber ich fand, dass das jetzt irgendwie lustig und süß war.“, erklärte er die Situation lachend. „Süß?“, fragte ich stutzig. „Ja, süß.“, sagte er lächelnd. „Wieso süß? Ich verstehe nicht richtig.“ „Ganz einfach: Ich erdrücke dich fast, weil ich dich zu fest umarmt habe und dann, wenn ich dich los gelassen hatte, atmest du tief ein, so zum Thema: du hast Ewigkeiten ohne Luft gelebt. Also ich finde das süß.“, erklärte er. Ich seufzte und erklärte ihn: „Das ist nicht süß, sondern mindestens beängstigend.“ Nun mussten wir beide lachen und ich fragte mich selber, wie ich ohne diesen Gott leben konnte? „Ah, da fällt mir ein: Was ist nun mit den Vertrag?“, fragte ich Haku. „Ah, stimmt ja.“ Er stand auf und ging zum Schreibtisch. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er den Vertrag auf den Tisch gepackt hatte. Er kam wieder mit den Vertrag in der Hand. „Willst du ihn etwa unterschreiben?“, fragte er und in seinen Augen blitzte etwas auf, ich glaube, es war so etwas wie Hoffnung. Er hielt mir den Stift und Vertrag hin und ich nahm ihn. Ich las ihn noch mal durch und überlegte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)