Gebrandmarkt von Sydney (Eine Fullmetal Alchemist Brotherhood - Fanfiction für Peacer) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Epilog: in dem die Zukunft wieder Gestalt annimmt "In Wahrheit bin ich hier doch nur das Versuchskaninchen", grummelte Jean Havoc vor sich hin. "Und dafür kann ich in dem Schuppen noch nicht mal eine Rauchen." "Als ob die letzte Zigarette länger als eine Viertelstunde her wäre..." "Jetzt lasst doch einem armen Krüppel seine letzte Freude." Der Leutnant verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Selbstmitleid steht einem erwachsenen Mann nicht. Außerdem stinkst du wie ein Aschenbecher." "Derjenige der nach Hund stinkt sollte nicht über den Geruch von anderen urteilen" "Ruhe! Keiner von euch duftet nach Rosenblüten. Der Doktor muss sich konzentrieren!", ging Roy dazwischen. Riza bekam die Kabbelei ihrer Kameraden nur am Rande mit. Nervosität lag in der Luft. Während die Männer damit umgingen, in dem sie sich wie kleine Kinder benahmen wurde sie immer stiller. Dr. Marcoh war mehr als zuversichtlich, doch keiner konnte wissen, mit welchem Ergebnis der heutige Tag zu Ende gehen würde. Noch nie hatte jemand den Stein der Weisen auf diese Art benutzt und das Alchemie nicht risikolos war, war jedem der Anwesenden nur allzu schmerzlich bewusst. Jeder von ihnen war durch diese Macht gebrandmarkt. Auch wenn die meisten die Folgen nicht so sichtbar am Körper trugen wie sie selbst. Der Doktor blätterte schon seit geraumer Zeit in seinen Unterlagen. Komplizierte alchemistische Kreise zierten die einzelnen Blätter. Der Stein der Weisen konnte den Effekt nur verstärken. Die Wirkungsweise musste dem Alchemisten bekannt sein. Doch der Mann wirkte zuversichtlich. * "Versuchen Sie Ihre Beine zu bewegen", wies Dr. Marcoh seinen Patienten an. Gebannt starrten die Anwesenden auf Havocs Beine. Sekunden vergingen. Und nichts passierte. Das konnte selbst Riza vom anderen Ende des Raums aus erkennen. Die hoffnungsvolle Stimmung der letzten Stunden war schlagartig verschwunden. Keiner sprach ein Wort. Jean Havoc kramte mit zittrigen Händen eine Zigarette aus seiner Taschen. Das Rauchverbot war ihm nun scheißegal. Nur der Arzt schien sich durch dieses Ergebnisse nicht entmutigen zu lassen. Ohne Vorwarnung schlug er gegen das Schienbein des Soldaten. "Au!" "Herzlichen Glückwunsch Leutnant Havoc." Er erntete ungläubige Blicke. "Aber... Ich kann meine Beine immer noch nicht bewegen!" "Aber Sie können wieder spüren! Ein wichtiger prognostischer Faktor", antwortete der Arzt. "Sagen Sie Leutnant haben Sie auch versucht mit den Zehen zu wackeln?" "Ähm... nein." "Dann probieren Sie das!" Der junge Mann zögerte. Es war offensichtlich was ein weiterer Fehlschlag mit ihm anstellen würde. Mit dem einem Gesichtsausdruck, der von höchster Konzentration geprägt war, starrte er auf seine Zehen. Und diese beugten sich seinem Willen. "Es ist vollkommen normal, dass Sie Ihr ganzes Bein nicht bewegen können. Ihre Muskeln waren monatelang absolut inaktiv." Er schüttelte seinem Patienten die Hand. "Gratulation - Sie haben soeben eine monatelange schmerzhafte Physiotherapie gewonnen - aber auch die Chance wieder gehen zu können! * "Und jetzt raus mit euch Vieren!" "Aber Oberst?" "Geht einen Trinken. Es gibt schließlich etwas zu feiern!" "Seien Sie doch kein Spielverderber! Warum sollen wir gehen?" Eine große Ader pulsierte deutlich sichtbar auf Roy Mustangs Stirn. "Weil ich nicht Gefahr laufen will, dass das erste was ich sehe eure Visagen sind! Also raus mit euch." "Schon klar Boss", grinste Havoc. "Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich Hawkeyes bezauberndes Gesicht auch dem Quadratschädel von Breda vorziehen". Die Männer kicherten und Riza streichelte beruhigend über die Hand ihres Obersts. Sie hatte es längst aufgegeben diese kleinen Gesten vor ihren Kameraden zu verstecken. "Gentleman, das Zimmer wird sowieso bis auf eine einzelne Kerze abgedunkelt. Es gibt also so oder so nicht viel zu sehen", sprang Dr. Marcoh ein, während er Roy zusätzlich noch eine Sonnenbrille aufsetzte. Es fühlte sich an, als wären Stunden vergangen, auch wenn es nicht mehr als zehn Minuten gewesen sein konnten, bis der Arzt seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte. "Schließen Sie die Augen. Öffnen Sie sie erst wieder wenn ich es Ihnen sage. Und dann nur langsam. Die Sinneseindrücke könnten sonst zu viel für Sie sein." Riza drückte Roys Hand. Dieser nickte dem Doktor zu. Wie zuvor dauerte der eigentliche Vorgang nur den Bruchteil einer Sekunde. Unspektakulär. Ein zufälliger Beobachter könnte dem Eindruck erliegen, dass die Heilung kein Wunder, sondern ein Kinderspiel war. Roys Hand umklammerte ihre, so fest, dass es weh tat, als Dr. Marcoh schließlich die sehnsüchtig erwartete Anweisung gab. Riza verfluchte die Sonnenbrille, die seine Augen versteckte und verhinderte, dass sie das Ergebnis sah. Sie wollte fragen, doch brachte sie die Worte nicht über die Lippen. Roys Griff wurde lockerer. Dann entdeckte sie die kleine Träne, die sich ihren Weg über die Wangen des Schwarzhaarigen bahnte. Langsam folgte der kleine Tropfen der Schwerkraft. Roy ergriff ihre andere Hand, die sich selbstständig gemacht hatte um die Flüssigkeit aus seinem Gesicht zu wischen. Mit der anderen entfernte er die Brille. Und strahlte, die Augen zusammengekniffen, aber auf sie fokussiert. Riza zog ihn an sich und küsste ihn. Stürmisch, jegliche Zurückhaltung fallen lassend. Die Welt um sich herum vollkommen ignorierend, bemerkten sie nicht, wie der Arzt seine Sachen an sich nahm und sich unauffällig zurückzog. Seine Arbeit hier war getan. Irgendwann löste Roy sich von ihr. Nur widerstrebend ließ sie dies zu. Verwirrt wollte sie ihn aufhalten, als er von der Bettkante glitt, auf der er gesessen hatte. "Riza Hawkeye, du hast mir vor langer Zeit ein Versprechen gegeben. Das Versprechen, dass du mich dabei unterstützt mein Ziel zu erreichen. Jetzt frage ich dich, ob du mir ein weiteres Versprechen geben willst. Für die Zeit danach." Er holte tief Luft. "Du hast gesagt, dass ich mir deine Hand verdienen muss und nichts anderes hätte ich erwartet. Also... Willst du mich heiraten, wenn wir Ishval wieder bewohnbar gemacht haben und ich Generalfeldmarschall geworden bin?" Das "Ja!" kam ihr so natürlich über die Lippen, wie sie es nie von sich erwartet hatte. Die Dinge mochten sich geändert haben. Doch daran war nichts Seltsames mehr. Es war nur ein weiteres Versprechen, dass die Leben dieser beiden gebrandmarkten Menschen für immer miteinander verwob. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)