Blinddate 2 von Kibo-kamichan (Schicksalsfeuer (Sessh X Sayo )) ================================================================================ Kapitel 24: Kapitel: Labyrinth des Schicksals --------------------------------------------- Als ich erwachte, wusste ich sofort, dass ich nicht in meinem Zimmer war. Ich war in dem Anderen… Ich blickte mich um und musste erfreut feststellen, dass er nicht da war.  Hoffentlich war es nur ein Traum…  Ich betrachtete mein schwarzes Seidennachthemd und wanderte umher. Mein Zimmer war recht groß geschnitten und war mit roten und schwarzen Accessoires versehen. Es sah eigentlich ganz schön aus, wäre es nicht so düster…  Im Raum drehte ich mich um meine eigene Achse, während ich den schwarzen warmen Teppich unter meinen Füßen spürte.  Wo war ich hier nur und warum war alles finster? Ich sah keine fröhlichen Farben, was mich etwas bedrückte.  Unsicher trat ich zu dem Fenster, durch dass ich beim letzten Mal schon gesehen hatte. Dort war das Meer und die Klippe, auf der das Haus stand. Immer wieder schwappten die gequälten Seelen dagegen und versuchten sich zu halten.  War es etwas wie die Hölle? Ich meinte etwas gelesen zu haben…  Ich konnte mich nur nicht mehr erinnern…  Ich blickte einfach hinaus und betrachtete sie. Die Schreie waren diesmal nicht so schrecklich für mich und ich schien in weite Ferne zu rücken. War ich damals wer anderes gewesen?  Irgendwas steckte dahinter… Vorsichtig lehnte ich die Hand gegen die Scheibe und beobachtete, wie sie immer weiter um meine Finger herum gefror. Danach wanderte es langsam in alle Richtungen und das Fenster klirrte immer weiter. Das Geräusch hatte etwas… Ich wollte mehr hören und sah zu, wie sich Eisgebilde im Fenster bildeten.   „Sayo?“  Ich sah mich erschrocken um und riss die Hand von der Scheibe. Alles sah schlagartig hell aus und ich hielt mir kurz die Hand vor die Augen.  „Autsch…“  „Was ist los?“, fragte Kamui und nahm eine Hand, die er sofort losließ. „Uhh… sind die kalt…“  Ich sah ihn an und kurz zur Scheibe, um noch zu sehen, wie das letzte Bisschen Eis verschwand. Das war ich gewesen…  Ich blickte mich um und erkannte, dass ich daheim war. Es beruhigte mich und ich atmete einmal tief durch. Wenigstens nicht dort gefangen aber warum hatte ich mich so gefühlt, als wäre ich dort, wenn ich doch hier war?  Unsicher schüttelte ich den Kopf, bevor ich ihn mit Tatendrang ansah.  „Lass uns los.“  „Sayo.“, meinte er nur und betrachtete mich. „…“  „Was denn?“  „Vergiss es… nicht so schlimm. Komm.“, meinte er und sah mich besorgt an. Ob ich wohl auch anders ausgesehen hatte, wenn schon das Eis am Fenster gewesen war?  Kurz blickte ich ihn noch an und dann noch mal zum Fenster. Meine Augen und mein Körper waren normal. Leicht rot scheuchte ich ihn raus, zog mich um und sah mich noch mal im Spiegel an. Da war nichts oder? Wer war ich nur oder was und warum passierte das genau jetzt?  Wenn meine Kraft zurückkehrte als Phönix, würde das aber bestimmt auch verschwinden, zumindest hoffte ich sehnsüchtig darauf und würde dafür kämpfen, dass mich kein komischer Kauz umdrehte und in so eine Einöde zerrte. Da gehörte ich einfach nicht hin und da wollte ich auch gar nicht sein! Nie im Leben käme das für mich in Frage!  Ich rieb noch einmal die Augen. Meine Haut… Sie schien wieder etwas mehr an Farbe verloren zu haben und dabei hatte ich doch gerade Hachidoris Karamellhaut… Das war doch verrückt… Würde ich am Ende ohne meine Kraft auch wieder so bleich sein?  Wenigstens war aber meine Haut nicht mehr transparent… Meine Augen waren eigentlich gerade auch leicht blau und der Rotstich war minimal. Es war in der Iris verankert wie eine kleine Farbschattierung.  „Keine Angst…“, sagte ich mir und öffnete mein Auge mehr und sah es mir im Licht an. Das Rot schimmerte machtvoll. Es schimmerte… Als wäre es lebendig. Zum Glück war die Musterung so klein, dass es keiner sehen würde.  Ich musste es ergründen, wenn ich mehr Macht besaß. Ich würde mich wehren und ich würde ich bleiben. Sesshomaru… Nichts brachte uns auseinander.  Versprochen…  Ich fasste mir noch einmal aufs Herz, bevor ich mich ordentlich anzog und zu Kamui ging.  „Bereit.“, meinte ich nur, bevor er meine Hand fasste und mir einen Kuss auf die Stirn gab.  „Allzeit bereit.“, flüsterte er und sah zu Kuro, der noch einmal um sein Bein schwänzelte. „Du musst hier bleiben, aber ich bring dir einen großen Fisch mit, versprochen!“  „Da freu ich mich drauf~“, schnurrte Kuro und rieb sich noch einmal an mir, bevor er sich vor uns setzte. Als ich zu Kamui schaute wurde ich rot. Ob da schon wieder etwas gelaufen war? Ich war mir nicht sicher und ehrlich … ich wollte es nicht wissen. Nur sollte er sich entscheiden, bevor Leila wiederkam und einen Besitzanspruch aussprechen wollte…  Als Kamuis weißes Licht uns umfasste atmete ich tief durch und sah mutig zu ihm. Er drückte meine Hand etwas fester, bevor der Lichtstrahl so gleißend wurde, dass ich nichts mehr sah und reflexartig meine Augen schloss. Als ich sie wieder öffnete, standen wir vor dem Labyrinth.  Achtsam sah ich mich um und genoss den riesigen Strand. Er war schön. Man hatte nicht übertrieben damit, dass es einen weißen und einen schwarzen Strand gab.  Irgendwann würde ich hier auch noch mal herkommen und mir die Sonne auf meine Haut brennen lassen.   „Wollen wir dann?“  „Ja.“, meinte ich und drehte mich mit ihm um. Zum Glück war gerade keiner dagewesen, wodurch wir uns schnell auf den Weg machen konnten. Wir waren bereit und würden es schaffen. Reines Herz… Das machte mir sorgen, so wie es mir gerade ging, war ich mir nicht sicher, ob ich so rein war, wie ich es doch eigentlich sein sollte. Aber mir blieb wohl nichts anderes übrig, als auf meine Kraft zu vertrauen und meiner Seele. Eigentlich war ich ja gut… Nur war ich so rein, wie ich es sein sollte?  Wir gingen die Gänge entlang  und ich lauschte unseren Schritten, die leicht auf dem Sandboden knirschten.  „Meist du, wir sind rein genug?“  „Sayo. Mach dir keine Sorgen. Unsere Absichten sind rein, also wird es klappen. Wir sollten so handeln wie immer und dann wird alles gut.“  „Dein Wort in Gottes Ohren… Du hast wohl etwas zu viel Optimismus getankt?“  „Sehr wahrscheinlich, aber bei dir kann man doch nur optimistisch sein.“  „Was meinst du damit?“  „Egal welche Gefahr vor dir ist, du trittst ihr mutig entgegen. Griechenland könnte das richtige Land für dich sein, da es viele tragische Liebesgeschichten gibt. Götter und alle, die für ihre Liebe kämpften, egal wie verhängnisvoll es war.“  „Aber keine ging gut aus oder?“  „… Manche schon. Deine bestimmt auch, als  gib dir Mühe. Und behalte dein Ziel in den Augen, dann schaffen wir es.“, meinte er und wuschelte mich.  Schnell legte ich mein Haar wieder richtig und spielte mit einer dunkelroten Locke.  „Du hast wohl Recht…“  „Wohl? Ich habe zu 100% Recht!“  „Ist ja gut…“, hauchte ich und schüttelte lächelnd den Kopf, während Kamui gegen eine Mauer rannte.  „AUA! Wer hat die Wand hier hingestellt?“  Ich lachte und schüttelte mich. „Idiot. Das ist ein Labyrinth… Du kennst also nicht den Weg?“  „Wir müssen ihn doch nur folgen???“ „Nein…“, ich seufzte und schüttelte weiter den Kopf, während ich zu ihm ging und pustete. Er konnte mich von meinem Leid wirklich gut ablenken. „Ein Labyrinth hat viele Wege, die sich gabeln, aber nur einer führt zum Ziel und die anderen in eine Sackgasse wie diese.“  „Was?“, fragte er erstaunt und rieb über die Mauer. „Also sind wir falsch?“  „Würde ich sagen. Komm wir gehen wieder zurück und versuchen einen anderen Weg. Wenn es zu schlimm ist, fliegen wir. Aber wenn wir drüben sind, geht wohl Fliegen nicht mehr….“  „Oh… Wird also doch schwerer?“  „Anscheinend. Also renn nicht mehr blindlings los, ist das okay?“  „Klar, Sayo-chan…“, meinte er und sah schmollend die Wand an und hob schon eine Faust. Ich packte sie und schüttelte den Kopf.  „Hier werden auch keine neuen Wege gemacht. Das ist ein Denkmal. Ich glaube der Minotaurus lässt uns nicht mehr rein, wenn du sein Labyrinth klein haust.“  „Schade…“, murrte er noch mal und kam dann endlich mit mir weiter. Ich lächelte ihn etwas an, bevor ich die Führung übernahm. Zum Glück fanden wir einen Wegweiser im Labyrinth, dem wir dann folgten.  Schön, wenn es so was gab. Kamui folgte mir schnell, während ich eilig losschritt. Die Welt stand offen und ich würde stark sein und Sesshomaru retten und diesen Kerl besiegen. Meine Wünsche waren klar und ich würde nicht aufgeben.  Je öfter ich es mir sagte, desto mehr Mut bekam ich und glaubte langsam dran heran.   „Schau, wir sind da.“, meinte Kamui und stellte sich in die Mitte. Er sah begeistert hin und her, bevor er wieder traurig schaute. „Aber kein Minotaurus da…“  „Natürlich nicht, er zeigt sich keinen Menschen.“, meinte ich nur und schüttelte den Kopf. Was war nur mit Kamui los? Er war wirklich sehr weltfremd.  Ich trat zu einer Mauer und las eine Inschrift vor auf einer fremden Sprache.  Dann hörte ich schon das Geräusch.  „Kommt er?“  „Ja… ich glaube schon… wenn nicht haben wir ein echt großes Problem.“, meinte ich ernst und betrachtete, wie der Minotaurus um die Ecke kam. Er war groß und ging auf zwei tierartigen Beinen. Sein Fell war braun und die Hufe schwarz, während sein Oberkörper nackt war und er auf seinem Kopf Hörner trug.  „Ihr habt gerufen?“  „Ja…“, hauchten wir und starrten ihn wohl eine Zeit lang mit offenen Mündern an, bevor wir sie wieder schlossen.  „Wir möchten in das Labyrinth…“, meinte ich kleinlaut und sah wie er den Kopf schief legte. Seine braunen Augen sahen mir tief in die Seele…zumindest fühlte es sich so an.  „Wirklich?“  „Ja, wieso?“, fragte ich ihn irritiert, während er dicht auf mich zu kam. Sein Blick war prüfend. Ob er bemerkte, dass etwas in mir lauerte?  „Es hat bisher keiner geschafft. Bedenkt es.“  „Es muss sein. Bitte lass uns ein.“, hauchte Kamui und verbeugte sich. „Wir bitten euch.“  „Ich kann euch nicht davon abhalten?“  „Nein.“, meinte ich und sah ihn ernst an. Er nickte nur. Bestimmt bemerkte er, dass ich nicht gehen würde.  „Nun denn. Tut es. Ihr habt meinen Segen. Vielleicht schafft ihr es.“, meinte er, bevor er in die Mitte ging und ein Tor schuf.  „Betretet dieses.“, meinte er und deutete auf eine Spiegel ähnliche Öffnung. Sie schimmerte…  „Oder ihr geht jetzt.“  „Nein, wir gehen.“, meinten wir und waren schon durch das Tor gesprungen. Es war windig, aber es brauchte nicht lange, bis wir endlich drüben waren.  Staunend blickten wir uns um und mussten erkennen, dass dieses Labyrinth ganz anderes war. Es war schön, aber auch schaurig. Wir standen vor dem Eingang, welcher massiv war und sich in alle Richtungen erstreckte. Das Gemäuer verkündete schon jetzt, dass es Unheil bringen würde.  „Meinst du, es war richtig?“  „Ja. Wir schaffen das.“, meinte er und streichelte mir noch einmal liebevoll den Kopf, bevor wir das Labyrinth betraten.  Ich nickte und ging mit ihm zusammen. Wir hielten uns aus Sorge an den Händen und weil uns der Mut wohl fast verließ.  Nach einiger Zeit kamen wir dann an eine Gabelung. Schnell blieben wir stehen. Der eine war voller Moos und Blumen, während der andere düster war.  „Welchen Weg wollen wir nehmen?“, fragte er und sah zu dem schönen, während ich zu dem düsteren sah.  „Den dunklen.“  „Wieso? Der sieht schöner aus.“  „Ja, aber oft ist es so, dass der schwere Weg der richtige ist.  Die Welt war noch nie einfach.“  „Ich vertrau dir.“, meinte er und lächelte, während ich durch das Tor ging. Ich hielt ihn fest und seufzte. Diese Finsternis war mir sogar leicht vertraut. Ich musste diesen Weg bestehen. Wir gingen diesen dunklen Weg entlang, während alles normal schien.  „Doch nicht so schlimm.“  „Nein… Ich hätte mehr erwartet…“, flüsterte ich und ging mit ihm um die nächste Ecke, wobei wir fast umgeworfen wurden.  „HILFE!“, schrie ein Kind und rannte an uns vorbei.  „Ich lauf ihm nach.“, meinte Kamui schnell und rannte los. Ich blieb stehen und sah nach vorne, wo ich ein Monster erblickte. Finster und pelzig kam es angelaufen.  Ich stellte mich ihm in den Weg und sah es böse an.  „Stopp!“  „Lass mich durch!“, knurrte das Monster.  „Wieso? Du bekommst das Kind nicht.“, meinte ich ernst und sah es an.  „Es hat mich bestohlen!“, knurrte es und ich starrte es nur überrascht an.  „Was hat er gestohlen?“, fragte ich leise.  „Glaubst du mir?“  „Du hast mir nicht gezeigt, dass ich dir nicht glauben sollte. Mein Freund Kamui fängt es, dann können wir es nachprüfen.“, meinte ich ernst und sah es an.  Es nickte nur. „Ich komme gleich wieder, was hat er gestohlen?“  „Eine Glaskugel.“  Ich nickte noch und rannte hinter Kamui her, der das Kind hielt.  Ich ging zu ihm und hielt die Hand auf.  „Bitte gen rebaus, was du gestohlen hast.“  „Ich hab nichts gestohlen, es wollte mich töten.“  Ich schüttelte den Kopf und durchsuchte das Kind.  „Sei nicht so grob zu dem Kind.“, meinte Kamui tadelnd doch dann hatte ich schon die Kugel.  „Was ist das?“  „Eine Kugel…“  „Die gehört dem Wesen. Geb es ihm zurück und vertragt euch.“, meinte ich und sah zu Kamui. „Kinder müssen lernen, was Unrecht ist.“, meinte ich und zog es hinter mir her zu dem Wesen.  Es zitterte und zerrte an meiner Hand, doch ich ließ es nicht gehen.  „Gib es zurück.“  Dann nickte es auch endlich und hielt es hin. Das Wesen nahm sie und drückte es sich an die Brust.  „Danke.“, hauchte er und ging dann.  Ich sah das Kid noch mal an.  „Du darfst nicht stehlen.“, hauchte ich und strich ihm über den Kopf, bevor es nickte, sich löste und losrannte.  „Meinst du, das war so richtig?“, fragte Kamui und sah mich mit erhobener Augenbraue an.  „Ich weiß nicht, aber ich mag es nicht, wenn man stiehlt.“, hauchte ich nur und ging schon weiter, bis ich kurz durch schnaufte.   Nach einiger Zeit, wo wir dachten, das wir gleich am Ende sind, hörte ich ein leises Jaulen. Kamui und ich betrachteten uns, bevor wir los eilten und am Ende des Ganges eine gebrechliche Frau vorfanden.  „Geht es ihnen gut?“  „Ich kann den Ausgang nicht mehr finden.“, flüsterte sie erschöpft und sah uns bittend an. Ein Blick einander genügte, um zu erkennen, dass wir das gleiche dachten.  „Wir bringen sie zurück.“, meinte ich dann und reichte ihr eine Hand. Die alte Dame reichte mir ihre und lächelte dankend, bevor wir uns langsam auf den Weg machten.  Es dauerte einige Zeit, aber wir schafften es und brachten sie heraus.  „Vielen dank.“, lächelte sie und gab uns eine schöne Rose.  „Kein Problem.“, flüsterte ich und lächelte ihr noch nach, bevor ich Kamui ansah und dann das Labyrinth.  „Dann müssen wir wohl noch mal von vorne beginnen.“, hauchte ich und schritt voran. Würden wir jemals ankommen oder würde die Welt uns hier festhalten?  War das der Fluch? Waren wir zu nett oder war das der Test? Wir suchten uns das Schicksal selbst aus. Gut zu sein brauchte Geduld… während das Andere einfach ging, aber nichts wirtlich brachte… Es passierten noch genügend Dinge, sodass wir bald sehr erschöpft waren und kaum noch konnten.  Als ich dann einen weißen Tiger erblickte seufzte ich.  „Weiter geht’s.“, meinte ich leicht entmutigt und ging zu ihm.  „Wie kann ich dir helfen?“  Er fauchte mich nur an, doch ich sah schnell, dass er in an der Pfote Schmerzen hatte. Ich schnappte sie und zog den Dorn raus, der fest darin steckte.  „So, gleich tut es nicht mehr weh.“, meinte ich liebevoll und küsste die große Tatze. Der Tiger sah mich an und schnurrte leise.  „Danke.“  Ich sah ihn überrascht an und zwinkerte etwas.  „Du kannst ja reden…“  „Ja… Danke. Ich werde euch begleiten, vielleicht kann ich euch auf dem Weg helfen.“  „Gerne.“, meinte ich nur und stellte mich hin, während der riesige Tiger sich streckte und noch einmal seine Pfote leckte.  „Wow. Ein schöner Tiger.“, hauchte Kamui und grinste noch etwas, bevor der Tiger losging und wir ihm folgten. Vielleicht wäre das Schicksal uns diesmal freundlicher gesinnt… Vielleicht konnten wir ja endlich darauf hoffen, dass der Rest glatt lief.  So schritten wir voran und betrachteten den großen Tiger, welcher Zielgerichtet ging.  „Wir sind bald da.“, meinte er, doch ich blieb stehen, als ich etwas hörte.  „Warte Tiger, da ist jemand!“, meinte ich und ging in einen anderen Gang. Kamui rief noch etwas, doch ich wollte niemanden im Stich lassen.  Angekommen, erkannte ich, wer gejault hatte. Es war eine Schildkröte.  „Alles in Ordnung?“  „Hilfe…“  „Wie kann ich dir helfen?“  „Ich möchte in die Mitte des Labyrinths… kannst du mich mitnehmen?“  „Ja. Kein Problem.“, meinte ich lächelnd und hob die kleine Schildkröte hoch.  „Vielen Dank. Nie will mir einer helfen…“, weinte sie leise und drückte sich an mich.  „Wie  lange bist du schon hier?“  „Sehr lange…“, meinte sie, während ich sie zum Tiger brachte.  „Wir können jetzt weiter.“, meinte ich freundlich und sah, wie der Tiger nickte. So ging unser Weg weiter.  Es war schon wundersam, dass wir weiter kamen…  „STOPP!“, meinte Frau Schildkröte zum Tiger und deutete auf einen anderen Weg. „Da geht es lang. Der andere Weg wurde blockiert!“  „Oh… Danke, dass du mich erinnerst.“  Ich lächelte und irgendwie glaubte ich, dass es richtig war, wenn man half, denn sonst hätten wir uns wohl verirrt. War das der Test? Das man es nicht alleine schaffte und nicht egoistisch sein sollte?  Bestimmt gab es hinter allem das große Ganze, wo man alles meistern musste. Ich lächelte in mich hinein und langsam fasste ich immer mehr Mut, während ich die Schildkröte eng an mich hielt.  So gingen wir weiter, bis wir an einen kleinen Teich kamen. Durstig tranken wir alle, nachdem ich die Schildkröte ans Ufer gesetzt hatte.  „Köstlich.“, flüsterte ich und blickte zu etwas dunklen, was am Rand lag.  „Schaut mal.“, meinte ich nur und ging hin. Es sah dreckig aus und bewegte sich nicht… Wer das wohl war? Ich rieb mit der Hand drüber und sah die schwarze Schmiere an, die an meiner Hand klebte.  „Öl…“, hauchte ich und sah zu den Anderen, bevor ich nachdenklich mehr abrieb.  „Kamui, hilf mir mal. Wir machen das hier sauber.“, meinte ich und schnappte mir meine Kleidung und riss etwas Stoff aus meiner seidigen Weste. Ich ging zum Wasser, machte den Lappen feucht und ging wieder zu dem schwarzen Etwas, was ich mit dem Lappen anfing zu reinigen. Es ging schwer, aber ich gab nicht auf. Niemand sollte unter so einer ekligen Lache liegen.  Kamui half mir recht schnell und der Tiger besorgte mir einen Eimer, während die Schildkröte so etwas wie Seife rausholte.  Ich bedankte mich bei den Beiden, bevor ich zusammen mit Kamui schrubbte und schrubbte, bis Schuppen hervor kamen. Wir machten weiter und weiter und irgendwann kam ein Drache zum Vorschein, der unter dem Öl wohl gelegen hatte. Er war wunderschön und schimmerte in Grün und Blau.  „Danke.“, hauchte er und sah zu uns hoch. Ich konnte kaum glauben, wie schön er war. Es war ein chinesischer Drache. Er war lang wie eine Schlange und hatte vier recht lange aber dünne Beine, mit denen er sich aufraffte.  „Ich stehe in eurer Schuld.“  „Kein Problem. Möchtest du mitkommen?“, fragte Kamui naiv und sah zu, wie der Drache in die Lüfte flog und ein paar Kreise drehte.  „Gerne doch.“, hauchte er und kehrte zu uns herab. Wir waren wirklich schon ein recht bunter Trupp geworden und ich fragte mich langsam, wie viele noch dazu kommen würden. Naja, aber was sollte es? Ich glaubte an uns und ich genoss es, mich nicht mehr einsam fühlen zu müssen. Die Frau Schildkröte war langsam auf den Füßen, aber sie redete wie ein Wasserfall über alles mögliche. Der Tiger wiederum achtete auf den Weg und spielte mimte den Macho. Es erinnerte mich an Sesshomaru und der Drache?  Mit wem konnte ich ihn vergleichen? Der Drache war eine Frohnatur wie Kamui und schien sich durch nichts vom Weg abbringen zu wollen. Ich lächelte leicht, da er und Kamui sich auch super verstanden.  Nur ich war die einzige, die immer nur lauschte. Ich wusste nicht, was ich beitragen konnte zum Gespräch, da ich in viel zu große Sorgen vertieft war, bis ich ein leises Fiepsen vernahm.  Sofort ging ich hin, auch obwohl ich nicht wusste, ob die Anderen es gemerkt hatten, aber ich wollte nachsehen und machte mir Sorgen.  Alls ich um die Ecke bog, sah ich dann einen wunderschöne Phönix am Boden liegen. Jedoch war er blass und seine Flügel gebrochen. Schnell ging ich hin und hob ihn hoch. Ich wollte ihn heilen, aber meine Magie ging nicht.  „Geht es dir gut?“  „Bitte töte mich…“, flüsterte der Vogel und sah mich flehend an. Ich schluckte und zitterte. Töten?  „Ich… bzw. Kamui kann dich bestimmt heilen…“  „Meine Zeit ist gekommen, bitte töte mich…“  Ich sah den Vogel verständnislos an und drückte die Schildkröte an mich.  „Wieso tötest du sie nicht?“, fragte die Schildkröte und sah zu mir hoch.  „Bestimmt sind sie traurig dann… Die Familie von diesem Phönix wartet auf ihn…“  „Aber aber… die Zeit ist vorbei. Was willst du verlängern, was keine Chance hat?“  Ich sah traurig zu dem Vogel und schluckte. Ich war eine Mörderin, da könnte ich es auch wieder oder?  „Ich…“, hauchte ich und sah wie Kamui um die Ecke kam und mich anstarrte.  Unsicher blickte ich hin und her, bevor ich den Phönix in meine Arme nahm.  „Wie soll ich es tun?“, fragte ich und schluckte.  „Verbrenne mich zu Asche.“  Ich sah ihn verängstigt an und dann nickte ich.  War das mein Test?  Ich ließ den Vogel in Feuer aufgehen und sah zu, wie die Asche nieder rieselte.  Traurig beugte ich mich über die Asche, die sich türmte und schloss bedächtig die Augen.  „Was tust du?“  „Ich bete für den Vogel.“  „Wieso?“  „Damit er in den Himmel kommt.“  „Da landet er doch wieder.“, meinte die Schildkröte und legte den Kopf schief. „Bist du nicht auch ein Phönix?“  „Ja schon…“  „Dann solltest du wissen, dass einer aus der Asche wieder aufersteht.“  Ich blickte verdutzt zu der Asche und sah, wie sich etwas bewegte. Als ich genauer hinsah, erkannte ich ein Ei in der Asche, das gerade schlüpfte.  Auch Kamui hockte neben mir und sah fasziniert hin, wie alle anderen.  Wir sahen zu, wie der kleine schlüpfte und uns glücklich anfiepte.  Nicht lange und er war ausgewachsen, was uns leicht irritierte.  „Danke.“  „Bitte..“, meinte ich nur und schüttelte leicht den Kopf. Ob ich wohl auch so auferstehen konnte? Ich wusste es nicht, aber ich würde es vielleicht bald erfahren. „Komm ruhig auch mit.“  Der Phönix nickte und flog auf meinen Arm und machte es sich bequem.  Was würde dieses Labyrinth noch bringen? Würden wir je den Ausgang finden oder auf ewig umherirren und anderen das Leben versüßen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)