Josephine Klick - Allein unter Cops von Peggy_Padouk ================================================================================ Kapitel 35: ------------ Kapitel 35 „Musst du dann auch immer auf so einem Gummiball hüpfen?“, fragte mich Benny. „Ja, die Frau von der Physiotherapie meinte, dass es wichtig ist um meine Muskeln wieder langsam aufzubauen.“ Ich saß mit Benny und Fritz am Tisch von meinem Krankenzimmer. Die letzten zwei Wochen hatte ich intensiv daran gearbeitet endlich aus diesem Krankenhaus entlassen zu werden, aber bisher teilte der Chefarzt mir bei jeder Visite erneut mit, dass er mich noch ein paar Tage hier behalten wollte. Ich brauchte keinen Rollstuhl mehr und hatte gute Fortschritte gemacht. Auch der Entzug der Medikamente lag erfolgreich hinter mir. Entscheidend war jetzt nur noch, wie schnell meine Werte sich verbesserten, die Wunde verheilte und wie gut ich bei der Physiotherapie abschnitt. Ich rechnete jeden Tag damit endlich das Krankenhaus verlassen zu dürfen ohne anschließend in die Reha-Klinik überstellt zu werden. Mir war klar, dass ich nach der Entlassung nicht um ein zusätzliches Training herum kam. Aber das würde ich in kauf nehmen, wenn ich endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen und meinen Tag selbst bestimmen konnte. Ich hatte das Gefühl irre zu werden, wenn ich noch länger untätig in diesem Gebäude blieb. Ich sah Ben wieder an, der etwas unruhig auf seinem Stuhl wippte. „Ich will bald wieder nach Hause. Viktor kann sich nicht die ganze Zeit für mich um Wotan kümmern.“ „Das macht er gerne, Josephine!“, mischte sich Fritz mit ernster Stimme ein. „Konzentriere dich lieber darauf wieder vollkommen gesund zu werden, bevor du dich erneut in die Arbeit stürzt.“ Benny nickte energisch mit dem Kopf, als er seinem Vater zustimmte. „Papa und ich haben heute nach Wotan gesehen. Du musst dir keine Sorgen machen. Es geht ihm sehr gut.“ Mich überraschte es. „Ihr habt nach Wotan gesehen?“ „Benny wollte sicher gehen, dass es Wotan gut geht und ich hatte sowieso noch was mit Viktor zu besprechen“, sagte Fritz. „Außerdem sollten wir dir noch die Wechselsachen für dein Training mitbringen.“ Ich sah zu meinem Bett auf dem die Tüte stand, die mir Fritz und Benny mitgebracht hatten. Ich hatte bis eben nicht gewusst was drin war oder das die Tüte von Viktor kam. Ich seufzte. „Wenn Viktor mir noch mehr Sachen mitbringt, dann brauche ich ein Umzugsunternehmen bei meiner Entlassung. Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Klamotten habe.“ Fritz schmunzelte bei meinen Worten. „Darfst du eigentlich raus gehen?“, fragte Ben plötzlich und blickte aus dem Fenster. Draußen war herrliches Wetter. Es hatte die letzten Tage viel geregnet, aber heute war ein perfekter Sommertag, wie es sich für einen Sonntagnachmittag im Juni gehörte. Der Himmel war wolkenlos und ich konnte Benny ansehen, dass er raus wollte. „Natürlich darf ich das. Wollen wir ein wenig in den Park gehen?“ Fritz sah mich skeptisch an, aber Ben stimmte mir begeistert zu. Eine Weile brauchte ich um es nach draußen zu schaffen. Es kostete mich noch viel Kraft und Anstrengung, aber es wurde von Tag zu Tag besser. Man konnte nicht unbedingt von einem Park reden, aber es war eine ansprechende Grünfläche direkt vor dem Krankenhaus mit Sitzmöglichkeiten und einem kleinen Spielplatz. Vielleicht war Ben für einiges davon bereits schon zu alt, aber die Rutsche und das Klettergerüst aus Seilen nahm er trotzdem dankbar an. Es gab mir die Zeit mich ein wenig auf die Bank zu setzen und mich auszuruhen. Die Sonne auf meiner Haut tat gut. Ich streckte mein Gesicht mit geschlossenen Augen den wärmenden Strahlen entgegen. Wie sehr ich das vermisst hatte. „Und wann kommt Benny zu dir?“, fragte ich ohne mein Gesicht von der Sonne abzuwenden. Benny hatte Freitag sein Zeugnis bekommen und für ihn fingen ab morgen die Sommerferien an. „In zwei Wochen hab ich ihn für zehn Tage.“ „Ich nehme an, dass du dann auch Urlaub hast?“ „Ja, habe mich mit Alex abgesprochen. Er ist jetzt erst mal mit Caroline und den Mädchen für zwei Wochen im Urlaub. Danach nehme ich frei.“ Als ich meine Augen wieder öffnete und in seine Richtung sah, trafen sich unsere Blicke für einen Moment. Mich überraschte es noch immer, wie mich Fritz ansah, wenn er glaubte, ich würde es nicht bemerken. Sein Verhalten war verwirrend. Ich merkte, dass er Abstand suchte und trotzdem beobachtete er mich ständig und stellte immer sicher, dass es mir gut ging. Ich würde wirklich gerne wissen, was ins seinem Kopf vor sich ging. „Wo sind sie hingefahren?“, fragte ich Fritz. „Nach Österreich. Sind nach der Zeugnisausgabe am Freitag gleich losgefahren. Sie wollten wandern gehen, aber die Mädchen haben bis jetzt lieber auf der Sommerrodelbahn ihre Zeit verbracht. Gefällt ihnen wohl ausgesprochen gut dort. Caroline und Alex lassen dich grüßen.“ Ich senkte meinen Blick bei dem Gedanken an Österreich. Es gab dort viele schöne Orte um mit der Familie Urlaub zu machen. Eine tolle Landschaft und warmherzige Menschen. Ich konnte mich noch deutlich an den Urlaub mit meinen Eltern erinnern. Ich war gerade 15 geworden. Wir hatten uns eine Einliegerwohnung gemietet. Mit den Kindern der Hausbesitzer sammelte ich am Nachmittag Nacktschnecken. Vermutlich wäre ich nicht davon so begeistert gewesen, wenn ich gewusst hätte, dass sie für den Grillabend auf der Speisekarte standen. Es war der Abend an dem ich feierlich verkündete Vegetarierin zu werden. Bis heute hatte ich es jedoch nicht geschafft. Ich konnte mich auch erinnern, wie ich mit meinem Vater eine Sommerrodelbahn hinuntergefahren war. Wir hatten so viel gelacht auf dem Weg ins Tal. Meine Mutter wartete unten und machte Fotos. Es war das einzige Fotoalbum, das ich aus Bielefeld beim Umzug mitnahm. Ich glaubte, mich an jedes Detail dieser Tage erinnern zu können. Vielleicht lag es daran, dass es der letzte Urlaub zusammen mit meiner Mutter war. Wenige Wochen später wurde sie in Bielefeld beim Einkaufen in einem Geschäft tödlich von einer Kugel getroffen. Jemand hatte versucht schnelles Geld zu machen. Die Situation war bei diesem Kassenraub jedoch eskaliert. Es wäre meine Aufgabe gewesen einkaufen zu gehen, aber ich war lieber ausgeritten und hatte meine Mutter für mich gehen lassen. Beinahe zwanzig Jahre war es her, aber ich konnte mir bis heute nicht verzeihen, was an diesem Tag passiert war... „Josephine...“, hörte ich die besorgte Stimme von Fritz neben mir. „Du siehst so ernst aus... Ist alles in Ordnung?“ Ich blinzelte, als er mich zurück in die Gegenwart brachte. Warum suchten mich gerade jetzt die Erinnerungen heim? Lag es daran, dass der zwanzigste Todestag meiner Mutter in wenigen Monaten bevor stand? Oder lag es daran, dass mich der Einsatz von Fritz so sehr an die Situation von damals erinnerte...? Ich hatte zu lange in diesem Krankenhaus gelegen. Mir waren einfach zu viele Dinge durch den Kopf gegangen. Ich schüttelte die Gedanken ab, als ich wieder an die Worte von Fritz dachte. „Du machst dir unnötig Sorgen. Bei mir ist alles in Ordnung“, versicherte ich ihm und bemühte mich um ein Lächeln. Offensichtlich war er nicht überzeugt, denn er sah mich noch immer mit besorgtem Blick an. Bevor ich erneut versichern konnte, dass alles in Ordnung war, kam Ben auf uns zugerannt. Er erzählte von seinen Plänen mit Fritz, wenn er in zwei Wochen bei ihm wäre. Als Fritz über einige Pläne von seinem Sohn die Stirn runzelte, blickte Benny ihn ernst an. „Papa, du hast doch nicht vergessen, dass wir in den Filmpark Babelsberg wollen.“ Benny wandte sich an mich. „Da gibt es eine Show in einem Vulkan mit Stuntmännern und explodierenden Autos.“ Seine Stimme hob sich vor Begeisterung, als er weiter über die Show erzählte und anfing wild mit seinen Händen zu gestikulierte. Seine Schulfreunde hatten Benny schon so viel davon erzählt. Aus meiner Sicht hörte sich das weniger nach einer Show und viel mehr nach einem überzogenen Actionfilm an – aber die Kinder begeisterte es wohl. Mitten im Satz stoppte Benny seine Ausführungen und sah mich an. „Wir müssen dich unbedingt mitnehmen.“ Ich blickte etwas unsicher zu Fritz, als Benny mich so stürmisch zu diesem Ausflug einlud. Fritz sah seinen Sohn nachdenklich an. „Ich glaube nicht, dass Josephine dann schon wieder gesund genug sein wird. Sie braucht noch viel Ruhe. Darüber hatten wir doch gesprochen, Benny.“ Die Enttäuschung im Gesicht von Ben war deutlich zu erkennen. Es berührte mich tief, dass er mich dabei haben wollte. „Wir müssen mal sehen“, begann ich. „Es ist ja noch ein wenig Zeit. Ich trainierte jeden Tag fleißig, damit ich schnell wieder gesund werde. Vielleicht geht es mir bis dahin schon so gut, dass ich mitkommen kann.“ Die Augen von Benny leuchteten. „Ich bin mir sicher, dass dir das auch gefallen wird. Alle meine Freunde waren schon da und erzählen davon. Da sind aber auch noch ganz andere Sachen. Ein 3D-Kino, wo man Aliens jagt. Ihr seid doch Polizisten, da seid ihr bestimmt gut bei diesem Spiel. Das ist auch mit Laserpistolen und Sitzen, die sich bewegen.“ Ich musste lachen, als seine Stimme vor Begeisterung wieder lauter wurde und er nachahmte, wie er die Alien bezwingen würde. Ich verstand zwar nicht, was das für ein 3D-Kino sein sollte, konnte mir aber vorstellen, dass es Jungs in seinem Alter begeisterte. Ich unterdrückte ein Lachen bei dem Gedanken, dass Fritz wohl auch seine Freude an diesem Spiel haben würde. Während ich mich noch immer das Lachen verkniff, wanderte mein Blick zu Fritz. Er sah mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. Es machte mich nervös und ich wandte mich an Ben, der jetzt wieder von der Stuntshow sprach, wo Männer und Frauen vom Vulkan aus nur mit einem Seil einfach ins Publikum sprangen. Während ich Benny zuhörte schweiften meine Augen immer wieder zu Fritz. Ich musste aufhören ständig so nervös in seiner Gegenwart zu sein. Dazu war zwischen uns einfach zu viel passiert. Aber wann sollte ich es ihm sagen? Seine Besuche waren seltener geworden und immer brachte er jemanden mit. Ich hatte keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen Mein Handy klingelte und erinnerte mich an die anstehende Trainingseinheit. Es wurde langsam Zeit, dass wir wieder ins Zimmer gingen. Meine Physiotherapeutin hatte zugestimmt doppelte Übungseinheiten mit mir zu machen. Damit mein Körper die nötige Ruhe bekam, trainierten wir einmal am Vormittag und einmal am späten Nachmittag - kurz vor ihrem Feierabend. Ich war sehr dankbar, dass sie mich so unterstützte. „Lasst uns reingehen, ihr habt bestimmt heute noch andere Dinge vor und ich muss zum Training.“ Ich stand langsam auf und wir machten uns auf den Weg zu meinem Zimmer. Kurz vor meiner Tür flüsterte Benny Fritz etwas ins Ohr und lief den Gang wieder zurück. Fritz rief ihm nach, dass er nicht rennen sollte, woraufhin Benny im Schritttempo weiter den Gang entlang ging. „Wo will er denn hin?“, fragte ich verwundert, als ich langsam mein Krankenzimmer betrat. „Er wollte noch mal auf die Toilette, bevor wir uns auf den Weg machen.“ Ich ging zu meinem Bett und setzte mich an den Rand der Matratze. Erst da fiel mir wieder der Karton neben meinem Nachttisch auf. Sophia hatte ihn mir vor einigen Tagen vorbei gebracht. War Fritz schon solange nicht mehr hier gewesen? „Ich hab noch was für dich“, sagte ich zu Fritz und beugte mich vor um das Paket vom Boden aufzuheben. Ich zog das Klebeband ab und öffnete das Paket. Als ich den Inhalt rauszog und Fritz präsentierte, sah er mich völlig perplex an. „Das ist ja meine Jacke...“ „Das ist eine NEUE Jacke. Aber ich hoffe, dass es das gleiche Modell ist?“ „Ja, absolut“, sagte er begeistert und starrte noch immer auf sein Geschenk in meinen Händen. Ich musste lächeln, als ich den Ausdruck in seinem Gesicht sah. „Sophia hat mir geholfen. Deine war einfach nicht mehr zu retten. Das Blut ging nicht raus. Tut mir leid, ich weiß, dass es deine Lieblingsjacke war.“ Er verzog sein Gesicht, als er mich ungläubig ansah. „Das ist doch egal. In dem Moment gab es wirklich wichtigere Dinge.“ Hitze stieg in mein Gesicht, als ich ihn ansah und ich musste den Blick kurz senken. „Danke, Fritz!“ Die Worte reichten nicht für das, was ich eigentlich sagen wollte. Ihm waren sie aber offensichtlich schon zu viel. „Nicht dafür, Bielefeld“, winkte er ab. Ich reichte ihm die Jacke. Als er mir das Geschenk abnahm, berührten sich unsere Hände für einen Augenblick. Meine Haut kribbelte und ich wollte seine Hand ergreifen, ihn festhalten, zögerte aber. Ich ärgerte mich über mich selbst, als er wieder Abstand nahm. Fritz zog die Jacke über sein Shirt. „Passt perfekt“, sagte ich und bemühte mich ihn anzulächeln. Die Jacke stand Fritz wirklich gut, auch wenn es im Moment wohl zu warm dafür war. Mir fiel das Preisschild am Kragen auf, das heraus hing. Vermutlich wusste er, wie viel die Jacke kostete. Trotzdem fand ich es unpassend ein Preisschild an einem Geschenk zu lassen. Ich hätte eher darauf achten müssen. Er blickte mich fragend an, als ich auf ihn zuging. „Halt bitte still. Ich muss da noch was entfernen“, sagte ich und griff nach dem Band. Ich hatte nicht die Kraft es auseinander zu reißen, aber mit etwas Geduld bekam ich den Knoten langsam gelöst. „Ich kann das auch selber machen“, sagte Fritz, als er sich räusperte und meinen Blick mied. Ich konnte die Anspannung in seiner Stimme hören. Er wirkte nervös und sah unruhig aus dem Fenster. Ich musste lächeln. Seine Reaktion auf meine Nähe gefiel mir. Es gab mir Hoffnung, dass ich meine Chance bei ihm nicht völlig vertan hatte. War ich dieses Mal an der Reihe den ersten Schritt auf ihn zuzumachen? Ich musste gestehen, dass ich Angst hatte zurückgewiesen zu werden. Und trotzdem - ohne es zu müssen - beugte ich mich noch ein wenig dichter zu ihm. „Bin gleich fertig“, sagte ich mit einer samtigen Stimme, die mich selber überraschte. Während ich weiterhin mit dem Preisschild zu tun hatte berührten meine Finger seinen Hals und ich spürte wie hitzig er sich anfühlte. Mein Herz hämmerte in meiner Brust und ich fühlte mich etwas atemlos. Woher nahm ich auf einmal den Mut seine Nähe so aktiv einzufordern? Hatte es mich so frustriert, dass Fritz die letzten Tage auf Abstand gegangen war? Sein Brustkorb hob und senkte sich deutlich intensiver als zuvor. Und plötzlich sah er mich an... Dieser Ausdruck in seinen Augen machte mich nervös. Ich hoffte, dass er etwas sagen, etwas tun würde. Ich war mir nicht sicher, was in diesem Moment richtig war. Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vor sich ging und das machte mich verrückt. „Deine Hände sind kalt“, sagte er leise und in einem sanften Ton ohne seinen Blick von mir zu wenden. Er nahm meine Hand in seine. Das Preisschild hatte sich gerade gelöst und fiel zu Boden, als er meinen Handrücken gegen seinen Brustkorb drückte. Dieser Mann brachte mich wirklich um meinen Verstand. Er hielt nur meine Hand und meine Beine drohten bereits nachzugeben. Was machte er mit mir? Ich stand nur da und sah ihn unsicher an. Fritz machte keine Anstalten sich mir zu nähern, zog sich aber auch nicht zurück und hielt weiterhin meine Hand. „Warum küsst ihr euch nicht?“ Ich zuckte bei der Stimme von Benny zusammen. Mein Kopf fuhr zu ihm rum. Er stand im Türrahmen und sah uns erwartungsvoll an. Meine Güte... Wie lange stand er schon hier? Wie viel hatte er mitbekommen? Dann fielen mir wieder seine Worte ein. Küssen? Ich entzog Fritz augenblicklich meine Hand und wandte mich von ihm ab. Röte stieg mir ins Gesicht. Wie hatte ich nur vergessen können, dass Ben nur kurz auf Toilette gegangen war? Ich lächelte ihm etwas unsicher zu, als ich wieder zurück zu meinem Bett ging. „Was erzählst du da bloß, Benny. Ich hab deinem Papa nur eine Jacke geschenkt. Seine ist beim letzten Einsatz kaputt gegangen.“ Benny sah mich noch immer prüfenden an. Wenn er diesen Blick noch einige Jahre trainierte, würde er später bei Verhören wohl jeden zu einem Geständnis bringen. Ich war dankbar, als mein Handy mich daran erinnerte, dass ich in 10 Minuten im Trainingszimmer meiner Physiotherapeutin sein musste. „Ich hab jetzt Training“, sagte ich den beiden entschuldigend und blickte verstohlen in die Richtung von Fritz. Er stand noch am selben Platz. Als er nicht reagierte, zog ich aus der Tüte, die Viktor Fritz mitgegeben hatte, die neuen Trainingssachen. „Ich würde mich jetzt gerne umziehen, Fritz.“ Die Worte holten ihn wohl wieder in die Gegenwart zurück. Er räusperte sich und rieb seine Handfläche über die Jacke. Schwitzte er etwa? „Sicher, du musst dich fürs Training fertig machen“, antwortete er etwas hektisch und ging auf die Tür zu. „Wir sollten los.“ Er verabschiedete sich mit Benny von mir und die Tür fiel wenig später ins Schloss. Als ich alleine war gab ich meinen weichen Knien nach und sank für einen Moment aufs Bett. Ich atmete einige Male tief durch. Mein Blick fiel auf meinen Schoß, wo ich die Trainingskleidung mit festem Griff umklammerte. Erst jetzt bemerkte ich wie sehr meine Hände zitterten und mein Puls raste. Was war da nur gerade passiert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)