Hoffnungslos von Masu_x3 ================================================================================ Kapitel 1: Kleiner Sonnenschein ------------------------------- Endlose Stunden ging der Schwarzhaarige durch die Straßen von Shizume City, hing seinen Gedanken nach und ignorierte das grausame Wetter dabei. Die gesamte Woche über herrschte strahlender Sonnenschein, doch innerhalb von wenigen Sekunden verdüsterte sich der Himmel am Nachmittag, Wolken zogen sich dicht zusammen und Regen prasselte auf die Stadt hinunter. Kaum jemand befand sich auf den Straßen, alle verkrümelten sich in ihren Häusern, hüteten sich davor nass zu werden, blieben lieber im warmen. Ein seufzer verließ die Lippen des 19-jährigen, als er langsam wahrnahm, wie durchnässt er schon war, doch es störte ihn nicht. Viel mehr nagte ein Ereignis am Morgen an ihm, er hatte eine Auseinandersetzung mit ihm gehabt, sich mal wieder bekämpft, unmengen an Schimpftiraden gegen den Kopf geworfen und es war kein Ende in Sicht gewesen. Nur durch die beiden Könige wurde der Streit oder eher der Kampf geschlichtet, auch wenn man sagen könnte: Der Kampf wurde gezwungenermaßen beendet, doch sie drückten es lieber so aus. Zwar konnte das Scepter 4 Mitglied sagen, er hatte schon lange keine Lust mehr auf diese kindischen Auseinandersetzungen mit seinem ehemaligen besten Freund, aber andererseits brauchte er sie auch einfach. Sie waren das Einzige was sie noch miteinander verband, sonst gab es nichts mehr zwischen ihnen, würden die Kämpfe wegfallen, gäbe es gar keinen Kontakt mehr zwischen den Zweien. Geistesabwesend starrte der Fushimi auf einen verlassenen Spielplatz, damals verbrachten er und Misaki jede menge Zeit dort, da er nicht mehr benutzt wurde. Es fingen an in ihm alle Erinnerungen hoch zu sprudeln, Momente die er schon lange vergessen hatte, an die er nicht mehr denken wollte, die ihm nur weh taten, den Schmerz vergrößerten. Dennoch konnte er sich an jeden Augenblick zusammen mit dem Chaosidioten erinnern, bewahrte sie in seinem Herzen, auch wenn unter verschluss. Oftmals saß der Jüngere beim Spielplatz nur am Rand, während der Braunhaarige irgendwelche faxen fabrizierte damit er dem Anderen ein schmunzeln entlocken konnte und es einige Male schaffte. Das Lachen vom Älteren schallte in seinen Gedanken wieder, er sah sogar das breite Grinsen, was sich auf dem Gesicht von ihm widerspiegelte, vor seinen Augen, weswegen er bitter auflachte. So oft hatte dieses Lachen dafür gesorgt, dass er all seine Sorgen vergaß, sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen verirrte und auch in seinem Herzen die Sonne strahlte, denn diese Sonne hieß bei ihm Misaki. Das Scepter 4 Mitglied verband mit dem Älteren immer das Chaos, Tollpatschigkeit und die Kraft jeden zum Strahlen zu bringen, er liebte diese Eigenschaften an ihm, lernte sie wert zu schätzen. Am Anfang konnte Saruhiko den Anderen nicht ab, er hasste ihn für seine Art, er lebte so unbeschwert, ließ sich von nichts beirren, wurde sogar der Klassenclown, brachte nur Unruhe in sein Leben. Sie gerieten jede Pause aneinander, führten unzählige Diskussionen, wie sich anfreundeten war ihm bis heute unklar, es geschah einfach mit der Zeit. Der Schwarzhaarige hielt sich Allen gegenüber verschlossen, empfand alles nervig und wollte einfach nur seine Ruhe, lehnte Freundschaft ab, bis der Ältere anfing ihn mit der Zeit zu brechen, immer mehr zu ihm durchdrang. Ohne Aufforderung begleitete der Yata ihn nach Hause, quasselte ihn zu, führte ihn Stunts mit seinem Skateboard vor, wobei ihm oftmals Unfälle passierten und er dem Anderen aufhelfen musste. Innerhalb von zwei Wochen wusste er die gesamte Lebensgeschichte von dem 19-jährigen, hatte analysiert wie er drauf war, wusste wieso er so handelte in vielen Situationen, wusste das er sich am meisten beweisen wollte. Wie sie letztendlich das Band der Freundschaft schlossen, dämmerte ihm langsam, die Bilder traten ihm vors Auge, liefen wie ein Film vor ihm ab. Es war ein sonniger Tag, keine Wolke war am Himmel zu erblicken, wieder einmal fuhr der Ältere neben dem Schwarzhaarigen her, versuchte irgendeinen neuen Stunt, schaffte es jedoch dabei zu stolpern. Wie aus Reflex griff der Fushimi nach dem Anderen, hielt ihm am Arm fest, doch die Straße ging Bergab, weswegen er das Gleichgewicht verlor und beide den Berg hinunter kullerten, der Sturz nur dank einer Mauer aufgehalten wurde. Mit grimmiger Miene hatte sich der Brillenträger aufgesetzt, schob diesen Gegenstand auf seiner Nase zurecht und hörte neben sich lautes Lachen erschallen, weswegen er verwirrte den Skateboardfahrer ansah, nicht verstand was es da zu lachen gab. „Du hast versucht mich zu retten und bist dabei selbst mit hinunter gekullert, du bist mir einer! Ist dir doch nicht alles so egal!“, waren die Worte von dem Mützenträger, der ihn munter angrinste, aufstand und den Anderen auf die Beine zog. Bis Heute hatte das Scepter 4 Mitglied nie verstanden wieso sein bester Freund gelacht hatte, was an der Situation so witzig war, er wollte es ihm auch nie erklären, aber an dem Tag gingen sie zusammen durch die Stadt und schworen sich innerlich sich nie zu trennen. Leicht biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe, niemals hätte er zu träumen vermocht, dass sich alles so sehr verändern könnte, dass diese Idylle durch eine einzige Person zerstört werden konnte. Innerhalb von weniger Zeit blendete der Yata seinen besten Freund aus, hatte nur noch Augen für sein Vorbild: Mikoto Suoh, der rote König von HOMRA. Damals wurden Beide von Ihnen aufgenommen, sie fanden eine Art.. Familie in HOMRA, in der Chaostruppe, verbrachten jeden Tag dort, bald zum Leidwesen des Jüngeren. Der Mützenträger beachtete seinen besten Freund immer weniger, reagierte irgendwann nicht mehr auf dessen Nachrichten und traf sich nicht mehr mit ihm, verlor sich in der Schwärmerei zu seinem König. Der Hass auf den Rothaarigen wuchs von Tag zu Tag immer mehr, die Bindung zu dem Skateboardfahrer schrumpfte hingegen jedoch, der 19-jährige wusste nicht mehr was er tun konnte. Am Ende gab es nur einen Ausweg für ihn, einen Ausweg wo er hoffte, es würde den Anderen endlich wach rütteln, er trat der Scepter 4 bei, kehrte dem roten König und deren Anhängern seinen Rücken. Dies Alles hatte nur Zufolge das sich der Ältere nur noch mehr entfernte, sauer auf ihn wurde, sich der Hass zu ihm entfachte, was ihm das Herz beinah zerbrach. Von dem Tag an bekämpften sich die Beiden ehemaligen besten Freunde, verfluchten und verletzten sich gegenseitig, nahmen kaum Rücksicht auf die Gefühle der anderen Person, kämpften wo sie wollten und wurden nur durch ihre Könige getrennt. Mit der Zeit verschloss sich der Schwarzhaarige wieder vollständig, baute nicht einmal ein gutes Verhältnis zu seinen Arbeitskollegen auf, erledigte stur seine Aufgaben und lebte vor sich hin. Die Sonne in seinem Herzen verschwand, eine Regenwolke machte sich breit, verdüsterte seine Lebensweise und trichterte ihm ein, dass er niemanden mehr brauchte, alleine viel besser dran ist. Niemals war ihm klar, welches Gefühl ihn damals brachte so zu handeln, es wurde ihm nur schleppend klar, von Begegnung zu Begegnung immer mehr, bis ihm es endlich dämmerte, er war eifersüchtig. Von damals bis zum heutigen Tag war er auf Mikoto eifersüchtig, würde ihn am liebsten aus seinem Leben auslöschen, bereute es ihm beigetreten zu sein, hatte es nur für seinen besten Freund gemacht. Langsam breitete sich ein blaues Feuer, wie eine schützende Mauer, um ihn herum aus, verdrängte den Regen und schuf eine wohlige Wärme, die er gerade brauchte. Seine Augen waren voller Trauer und Schmerz, sie blickten auf den Spielplatz, sahen verschiedene Erinnerungen, alle möglichen Momente und Szenarien, brachten sein Herz zum durchdrehen. Saruhikos Kopf fing an zu dröhnen, unglaubliche Schmerzen machte sich in diesem breit, er hatte das Gefühl er würde von irgendwas erdrückt werden und nichts könnte ihm daraus helfen. Im Augenwinkel nahm er nur wahr, wie seine Flammen sich mit roten vermischten, ein buntes Feuer hergaben und jemand auf ihm zu rannte, eine Hand zur Faust ballte, ausholte und ihm geradewegs ins Gesicht schlug. Taumelnd ging der Fushimi rückwärts, während sein Feuer verblasste und er Blut schmeckte, seine Oberlippe war aufgeplatzt, dazu wusste er genau wessen Handschrift es gewesen war. „Stehst hier wie ein begossener Pudel.“, ertönte die freche Stimme des Braunhaarigen, der sein Skateboard in der Hand hielt und die Andere leicht ausschüttelte, der Schlag war nicht ohne gewesen, also wieso stand er noch? Leicht benommen sah das Scepter 4 Mitglied die Person, die gegenüber von ihm stand, an, wischte sich mit den Handrücken über den Mund und zog rein aus Routine sein Schwert, er wusste worauf es hinaus laufen würde. Es dauerte knappe fünf Sekunden ehe der Yata seinen ehemaligen besten Freund angriff, ohne auch nur darauf zu achten ob er ihn verletzte, dabei ihn wie üblich zu fluchte, denn er war ihm schon immer unterlegen gewesen. Eher abwesend wehrte sich der Brillenträger gegen all diese Angriffe, steckte viel mehr ein mit der Dauer des Kampfes und teilte nichts mehr aus, wirkte als würde er den Kampf nicht ernst nehmen, was üblich war für den Affen. Mit einem leichten Knurren verstärkte der Skateboardfahrer seine Angriffe, wunderte sich innerlich jedoch darüber was mit dem Jüngeren los war, er konnte niemals vollkommen all die alten Gefühle vergessen. Immer mehr versank Saruhiko in seinen Gedankengängen, verlief sich in seinen Erinnerungen, nahm den Kampf kaum noch wahr, wurde sich vielem bewusst und fragte sich nur noch: Wieso? Als etwas Abstand zwischen den Zweien herrschte, blickte der Jüngere auf, sah das HOMRA Mitglied an, seine Augen waren leer und ausdruckslos, was den Anderen erschreckte, ihn in seiner Bewegung erstarren ließ. „Heute fallen dir wohl keine passenden Sprüche zu All dem ein, was?“, spottete der Mützenträger, auch wenn ihm mulmig zu mute wurde, er noch nie den Schwertkämpfer so erlebt, es machte ihm beinahe schon Angst. Schweigend betrachtete Saruhiko ihn, hatte schon längst sein Schwert sinken lassen, er wollte nicht mehr kämpfen, er war es leid, er konnte es nicht mehr, es nagte viel zu sehr an ihm. „Willst du mich verarschen, du behinderter Affe?!“, fauchte der Skateboardfahrer, ehe er Anlauf nahm, während dessen eines der kleinen Messer vom Boden aufhob, die eigentlich dem Scepter 4 Mitglied gehörte und auf ihn zu rannte. Während Misaki ihm immer näher kam, schloss der Schwarzhaarige langsam seine Augen, sein Kopf war wie leer gefegt, er rührte sich kein bisschen, wartete nur ab und spürte letztendlich den bittersüßen Schmerz in seiner Herzgegend. Sein ehemaliger bester Freund hatte das Messer die letzten Meter geworfen, erstarrte jedoch zu Stein als er sah, dass der Andere nicht auswich, nur die Augen schloss und sich treffen ließ. Wie in Zeitlupe fiel das Schwert vom 19-jährigen zu Boden, verursachte dabei ein dumpfes Geräusch, währen die Knie von ihm einknickten, er langsam zu Boden ging und sich das HOMRA Mitglied in Bewegung setzte. Er rannte zu dem Brillenträger hin, fing ihn auf, ging mit ihm zu Boden, hielt ihn in seinen Armen, drückte ihn verzweifelt an sich, während Panik immer mehr in ihm Aufstieg, er hätte dem Angriff verdammt nochmal ausweichen sollen! Er hatte dies immer getan! „Du scheiss Affe, mach sofort deine Augen auf! Du Idiot, du Wichser! Wie kannst du das machen?!“, fluchte Misaki lautstark los, die Stimme mit Angst belegt, sein Körper am zittern, während tausend Gebete in ihm hinauf stiegen und er nicht glauben konnte, was gerade geschehen war. Vorsichtig schlug er dem Anderen gegen die Wange, hoffte das irgendein Lebenszeichen von ihm kam, erschrak aber sichtlich, als sich die Hand vom Schwarzhaarigen mühsam in seinem Nacken legte und ihn hinunter zog. Nur leicht spürte der Skateboardfahrer die Lippen seines besten Freundes auf seinen eigenen, war zu geschockt um überhaupt zu reagieren und zu schnell war die Wärme verschwunden, da er sich wieder von ihm löste. „Der einzige Idiot.. Bist du.. .. Wieso all das..?“, waren die Worte des Fushimis nur ein zartes flüstern, ehe die Hand zu Boden sank und er sein Bewusstsein verlor. Es dauerte bis diese Worte das Gehirn des Älteren erreichten, sein Körper aufgrund dessen anfing zu zittern wie Espenlaub, sich seine Tränen mit Augen füllten und nicht mal ein Donner ihn zusammen fuhren ließ. Er wollte ihn doch um Himmels Willen nicht töten, bisher war immer diesem Angriff ausgewichen, war ihm immer unterlegen, konnte ihm das Wasser nicht reichen, wollte sich doch nur wieder mit ihm messen. Verzweifelt drückte der Yata das Scepter 4 Mitglied an sich, unfähig zu Handeln, zu verzweifelt, sein Herz verkrampfte sich, fing an sich mit Schmerz zu füllen. Als jemand versuchte ihm seinen Affen wegzunehmen, wehrte er sich dagegen, ihm hallte sein eigener Schrei in den Ohren wieder, er wollte es einfach nicht! Er wollte ihn verdammt noch mal nicht töten! Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, Blitze tanzten am Himmel und es war keine Besserung im Sicht, knappe zwei Wochen hielt das Wetter schon an, ließ nicht mal Nachts wirklich Ruhe. Abwesend saß der 19-jährige auf sein Zimmer, starrte auf ein Bild in seinen Händen und ließ sich seit Tagen nicht mehr in der Bar blicken, zog sich immer mehr zurück, redete nicht mal mehr mit seinem König. Ihm machte das Ereignis vor zwei Wochen viel zu sehr zu schaffen, er kam nicht darauf klar, an seinem Gewissen nagte die Tat, dass er sein bester Freund beinahe umgebracht hätte, er konnte nur haarscharf überleben. Zwar war der Affe seit drei Tagen aus dem Krankenhaus raus, aber durfte noch nicht arbeiten, war genau so verschlossen wie zuvor, laut Aussage von dem Munakata, der den HOMRAS einen Besuch abgestattet hatte. Misaki hatte mit niemanden über den Vorfall geredet, geschwiegen wie ein Grab, er wollte es einfach nicht sagen, zu viel Angst hatte er vor der Reaktion von allen, auch wenn sie schon wussten, was los war. Beinah hunderte Nachrichten befanden sich schon auf seinem PDA, jeden Tag versuchte jemand ihn zu erreichen, klingelte Sturm an seiner Haustür und hatte Hoffnung, dass er endlich wieder mit jemanden redete. Doch der Mützenträger war immer noch zu geschockt von seiner Tat und allgemein seinen Handlungen in den letzten Jahren, ihm war nie klar geworden was er seinem besten Freund angetan hatte, was für eine Quälerei alles für ihn war. Nie hatte der Affe seinen Austritt erklärt, ihn zurück gelassen, den Rücken gekehrt, wieder vor ihm verschlossen wie am Anfang und nie hatte es ihm gedämmert wieso. „Man könnte beinahe denken, du würdest über irgendwas grübeln.“, ertönte die leicht spöttische Stimme, die dem Braunhaarigen nur allzu bekannt war, ihn beinahe erstarren ließ, denn er schaffte es nur sich wie in Zeitlupe umzudrehen. Er blickte geradewegs in ein blaues Augenpaar, neben seinem Bett stand das Scepter 4 Mitglied, seine Haare waren durchnässt, er hatte eine normale blaue Jeans und einen schwarzen Pullover an, nicht seine gewohnte Uniform. Träumte er gerade? Wie konnte der Jüngere in seine Wohnung kommen? Vor allem, wieso tat er das?! Langsam fing der Körper des Skateboardfahrers an zu beben, er konnte seinen Augen kaum trauen, tausende Fragen schossen ihm in den Kopf, doch sein Mund blieb stumm, er brachte nichts über die Lippen. Etwas genervt schnalzte der 19-jährige mit der Zunge, ließ sich neben dem HOMRA Mitglied aufs Bett fallen, schlug die Beine übereinander, stützte sich mit seinen Händen neben sich ab und sah an die Decke. „Wieso.. bist du.. Wie.. kommst du..?“, brachte der Yata mit zitternder Stimme raus, verstand die ganze Welt nicht mehr, normal müsste der Andere ihn doch hassen, nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, doch nach all dem, tat er es einfach nicht! Es dauerte Minuten bis sich der Blick vom Schwarzhaarigen auf den Älteren legte, dieser ihn zusammen zucken ließ, die Unruhe in seinem Körper nur noch größer wurde, ihn halbwegs lahm legte. Die Bewegungen des Brillenträgers kamen Misaki sehr langgezogen vor, er setze sich ordentlich hin, legte seinen Arm um den Anderen und zog ihn an sich, bettete dessen Kopf an seine Brust. „Du hast mir vor Jahren deinen Schlüssel gegeben, aber mir niemals weggenommen. Dazu wurde mir in der Bar gesagt, dass du dich nur noch verkriechst, gar nicht mehr raus kommst.“, legte der Fushimi seinen Kopf auf dem seines ehemaligen besten Freundes ab, drückte ihn mehr kraftlos an sich, wollte gerade einfach seine Nähe spüren. Der Braunhaarige verstand es nicht, er konnte sich das Verhalten des Anderen nicht erklären, wieso tat er das? „Erklär dich..“, hauchte der Skateboardfahrer viel mehr, klammerte sich leicht in den Pullover des Jüngeren, lauschte dessen Herzschlag und versuchte sein Inneres zu beruhigen, dachte er würde alles träumen. Ein leises Seufzen entwich dem Scepter 4 Mitglied, diese gesamte Situation kam ihm gerade merkwürdig vor, sie waren sich das erste Mal so Nahe seit Jahren und das alles nur Dank dem Unfall. „Wieso sollte ich mich erklären? Dir war Jahrelang doch alles vollkommen egal. Zumindest wenn es mit mir zu tun hatte.“, kam es verbittert vom Brillenträger, der langsam seinen Kopf hob und den Älteren ansah. Allmählich kehrte die Kälte in den Körper des 19-jährigen zurück, fragte sich wieso er überhaupt zu dem Anderen gegangen war, er hatte sowieso nichts verstanden, sonst müsste er nichts erklären. Er wusste zwar, dass der Yata schwer vom Begriff war, man ihm vieles näher erläutern musste, aber nach der langen Zeit, sollte er einiges gemerkt haben, zumindest dachte er es. Mit einem unsicheren Blick sah der Skateboardfahrer zu dem Jüngeren hoch, versuchte irgendwas in seinen blauen Augen zu finden, fand jedoch nur Ablehnungen, Misstrauen und Schmerz, weswegen er sich auf die Unterlippe biss. „Was erwarte ich auch, dass du es verstehst?“, ließ Saruhiko ihn los, stand auf und blickte auf das HOMRA Mitglied hinunter, bekam seinen kühlen Gesichtsausdruck wieder zurück, gab langsam die Hoffnung auf. Augenblicklich sprang der Mützenträger vom Bett auf, packte seinen ehemaligen besten Freund am Kragen und sah ihn mit Tränen in den Augen an, was bildete sich der Kerl ein?! „Dann verstehe ich eben nicht alles! Aber du kennst mich, besser als jede andere Person auf dieser Welt! Du weißt wie ich bin, erklär mir doch einfach alles! Niemals wollte ich versuchen dich umzubringen, ich war der festen Überzeugung du würdest ausweichen! Gott.. Saru.. Du dämlicher scheiss Idiot!“, sammelten sich immer weiter Tränen in den Augen des Braunhaarigen, bis sie letztendlich über seine Wangen liefen, dafür sorgten das seine Sicht verschwamm und sogar seine Beine sich schwach anfühlten, als würden sie gleich nachgeben. Alle Gefühle spielten bei Misaki verrückt, er wusste nicht mehr was mit ihm los war, einerseits war diese extrem große Sorge um den Affen gewesen, andererseits war er so sauer auf ihn, er hatte ihn damals im Stich gelassen! „Ich hatte Hoffnung du würdest wenigstens das von alleine verstehen.. Es war vor zwei Wochen meine endgültige Entscheidung, ich wollte nicht mehr Leben. Ich hatte damals schon keinen Grund dafür, deswegen habe ich mir keine Freunde gesucht, mich von allen abgewandt. Doch du hast mir Tag für Tag alle meine Nerven geraubt, mich dicht geredet bis zum geht nicht mehr, tausende Dinge die mich nicht interessiert haben.. Du hast mich einfach nicht in Ruhe gelassen. Bis vor kurzem war mir nicht mal klar wie wir Freunde geworden sind, du bist wie ein großer Knall in mein Leben getreten, hast alles auf den Kopf gestellt. Durch dich sind die Wolken in meinem Herzen verschwunden, die Sonne wärmte mich, diese Sonne warst du für mich. Wir waren verdammt nochmal unzertrennlich! Nur dann wolltest du unbedingt HOMRA beitreten, nur wegen diesem Mikoto. Du wusstest genau, ich wollte dies alles nicht, allein weil ich mit mehreren Personen eh nicht konnte. Es hat genau zwei einhalb Wochen gedauert, dann war ich bei dir abgeschrieben. Du hast auf gar keine Nachrichten mehr geantwortet, mich ignoriert, bist lieber mit den Anderen los gegangen. Ich habe es am Anfang wirklich versucht, ich habe versucht mitzuziehen, aber ich konnte es nicht! Lange Zeit habe ich so sehr um dich gekämpft, doch.. du sahst es nicht.“, spiegelte der Blick des Fushimis Trauer wieder, all diese Worte kosteten ihn so viel Überwindung, vor allem weil er nie der Typ von großen Reden war, sich nie erklären brauchte. Dennoch fühlte er sich als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen, all die Worte fielen wie eine Last von ihm herunter, sie waren gesagt, immer mehr flossen sie über seine Lippen, fanden ihren Weg an die gewünschte Person, in Hoffnung sie würden ihn endlich erreichen. Doch still schweigend sah der Ältere den Brillenträger an, während sich seine Hand langsam lockerte, ihn letztendlich los ließ und er einen kleinen Schritt zurück ging, das Gesprochene hämmerte im seinen Kopf den Weg frei, den Weg zur Erkenntnis. Er wollte unbedingt widersprechen, sich rechtfertigen, doch es gab nichts was er sagen konnte, denn es dämmerte ihm immer mehr, der Affe hatte Recht mit seiner Aussage, er hatte ihn wirklich immer mehr verlassen. So sehr hatte er damals um die Freundschaft zu dem Schwarzhaarigen gekämpft, gebetet er würde ihn endlich beachten, war so unendlich glücklich als sie Zeit miteinander verbrachten, er Dinge über ihn erfuhr, sie sich bei Wind und Wetter trafen. Vom ersten Augenblick an als er in die blauen Augen von Saruhiko sah, hatte er es sich in den Kopf gesetzt gehabt, er wusste nicht wie, aber er wollte unbedingt sein Freund werden, er wollte ihn lächeln sehen und immer für ihn da sein! „Ich habe.. alles kaputt gemacht..“, flüsterte der 19-jährige leise, denn ihm wurde klar, durch seine Schwärmerei für seinen König, sein Vorbild, hatte er das Hauptsächliche vergessen, die Freundschaft die ihm am meisten was bedeutete, die Gefühle die er damit verband, die sogar erwidert wurden. Der Verlass von HOMRA war ein Zeichen gewesen, ein Zeichen was er nie verstanden hatte, er hätte gleich schalten sollen, anstatt ihn letztendlich gehen zu lassen. Nun begriff er auch die Bedeutung des Kusses, er war ein Abschied, Saruhiko hatte erhofft nicht zu überleben, denn er wollte all das nicht mehr, hatte keine Kraft mehr dafür, sein Leben gehörte ganz allein ihm. Vorsichtig legte der Skateboardfahrer dem Jüngeren eine Hand an die Wange, der sich dessen Hand entgegen lehnte, die Wärme empfing und man die Sehnsucht spüren konnte. Unerwartet packte der Brillenträger seinen besten Freund an der Hand, zog ihn an sich, legte seine Arme um ihn, lehnte seine Stirn gegen die des Anderen und sah ihm in die Augen, stille herrschte für einige Minuten im Raum. „Da muss ich dir zustimmen.. Vielleicht hätte ich auch noch mehr Signale geben müssen.. Es hat so weh getan.. Immer wieder hast du ihn angehimmelt, es gab nur noch ihn.. Ich hab mich wie ein Gegenstand gefühlt, der solange gut war, wie du ihn brauchtest..“, murmelte der Fushimi mit einem seufzer begleitet und sah in die haselnussbrauen Augen seines Gegenübers, fühlte sich zum ersten Mal wieder eins mit ihm. „Auch wenn.. deine Aussage sich richtig anhört, rede bitte nicht so.. Es tut mir so unfassbar leid.. Ich war so dermaßen dumm. Du hast wirklich viel gekämpft, nur war ich zu blind um es zu erkennen. Ich hätte es niemals zulassen dürfen, dass du gehst, hätte dich niemals vernachlässigen dürfen.. Immerhin habe ich so sehr darum gekämpft das du dich mit mir anfreundest.. Ich dich einmal lächeln sehen durfte..“, legte der Braunhaarige seine Hände auf die Brust des Anderen, sah ihm genau so tief in die Augen, hatte das Gefühl ihre Herzen würden im gleichen Takt schlagen. Kaum merkbar schüttelte das Scepter 4 Mitglied seinen Kopf, sie hatten Beide viele Fehler gemacht, einer mehr als der Andere, aber im Endeffekt waren sie Beide daran Schuld, dass sie sich auseinander gelebt hatten. Sanft wischte der Größere dem Chaosidioten die Tränenspuren weg, er wollte ihn nicht mehr weinen sehen, er wollte viel lieber das sich ein strahlendes grinsen auf seine Lippen zauberte, egal wie schlimm die Situation auch war. Verschlafen setzte sich der 19-jährige auf, kniff jedoch gleich die Augen zu, geblendet vom grellen Sonnenlicht versuchte er sich erst einmal an die Helligkeit zu gewöhnen.. moment, Sonnenlicht? Augenblicklich sah er aus dem Fenster, der Regen war endlich vorbei, es waren nur noch einige Wolken am Himmel zu sehen, ansonsten lachte die Sonne direkt in das Zimmer hinein, hatte ihn am Ende sogar aufgeweckt. Mit einem breiten grinsen sah der Skateboardfahrer die Person neben sich an, rüttelte sie vorsichtig wach und bekam nur ein leichtes murren zu hören, dennoch merkte er wie diese langsam aufwachte, ihn mit halb geöffneten Augen ansah. „Schau mal! Es scheint endlich wieder die Sonne!“, verkündete der Ältere mit einem strahlen, welches sofort ein lächeln auf das müde Gesicht des Fushimis zauberte, weswegen er sich aufsetzte und dem Anderen durch die Haare wuschelte. „Und wie die Sonne scheint.. Sie strahlt sogar..“, flüsterte der Schwarzhaarige, lehnte sich zu seinem besten Freund hinüber und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, der überrascht erwidert wurde. Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf den Wangen des HOMRA Mitgliedes aus, während sein Herz vor Freude einen Hüpfer machte, endlich hatten sie wieder zusammen gefunden, auch wenn die Umstände mehr als schrecklich waren. Kaum als der Kuss gelöst war, knuddelte er den Brillenträger zurück ins Bett, küsste ihn dabei immer mehrmals kurz und schmiegte sich am Ende nah an ihn, strich ihm etwas über die Wange. Als er daraufhin sein geliebtes Lächeln von seinem Freund erblickte, fing es in seiner Magengegend an zu kribbeln, genau dieses Lächeln hatte ihn damals dazu gebracht sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Zwar mussten sie erst alles wieder neu aufbauen, über alles gründlich reden und planen wie es nun weiter ging, aber für den Moment zählte es nur eines: Sie hatten sich wieder, sie liebten sich vom ganzen Herzen und es würde sich nie wieder etwas zwischen sie stellen. Sie mussten viel den beiden Königen und deren Leuten erklären, aber vor allem musste sich Saruhiko entscheiden: Blieb er bei Scepter 4 oder ging er zurück zu HOMRA? Es war jedoch egal wofür sich der Schwarzhaarige entscheiden würde, Misaki würde es akzeptieren, immer für ihn da sein und von jeder Arbeitsschicht abholen, er wollte ein richtiges Leben mit ihm zusammen führen. Er würde den Regen aus dem Herzen des Jüngeren vertreiben, dafür Sorgen das die Sonne wieder hell erstrahlt, sie sich von nichts auf der Welt verdecken lassen würde. ~Inspiration für diesen OneShot war das Lied von Simon Curtis ~ How to start a war |D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)