Shinri von Yumiko_Youku ================================================================================ Kapitel 26: Das Gletschergeister Fest ------------------------------------- 26. Kapitel – Das Gletschergeister Fest „Das Gletschergeister Fest?“, fragte Shinri und Korra und Bolin nickten gleichzeitig. „Ja. Das ist ein traditionelles Fest am Südpol. Es findet einmal im Jahr statt.“ Der Erdbändiger nickte eifrig. „Und ich habe gehört es gibt dort Essen und Shows und Spiele und ganz ganz viel tolles Zeug!“, platze er freudig heraus. „Und... ihr möchtet das ich mitkomme?“, fragte Shinri zögerlich. Erneut nickte der Avatar. „Natürlich.“ Und Bolin fügte hinzu: „Du bist auch Mitglied vom neuen Team Avatar wir möchten, dass du mitkommst.“ „Und was ist mit Tenzins Reiseplanungen?“ „Mach dir darum keine Gedanken.“, winkte Korra ab, „Das ist erst nach dem Gletschergeister Fest. Du kannst dich also in Ruhe amüsieren und danach entscheiden, ob du mit Tenzin, mir und den anderen die Lufttempel besuchen möchtest.“ Bolin sah sie erwartungsvoll an. „Oooh! Bitte sag ja. Bitte sag ja!“, bettelte er und Shinri grinste. „Klar sag ich ja. Das wird ein Riesenspaß!“ „Und ob!“, stimmte der Erdbändiger ihr zu und legte ihr vertrauensvoll einen Arm um die Schulter. „Wir können zusammen Karussell fahren und eine Runde auf dem Riesenrad machen.“ Shinri nickte. „Klar. Das will ich doch um nichts in der Welt verpassen.“ Allerdings hatte sie die Rechnung ohne die Reise gemacht. Denn, wie sollte es auch anders sein, reisten sie mit einem Passagierschiff an den Südpol. Und egal ob an Deck oder darunter, schlecht wurde ihr überall. Doch immerhin lies man sie in ihrem Elend nicht alleine, Asami,Bolin und natürlich auch Raku leisteten ihr Gesellschaft, während sie Mako und Korra in ihrer trauten Zweisamkeit zurück liesen. Asami nutzte die Zeit und klärte Bolin und Shinri über ihr Vorhaben am Südpol auf. Sie wollte dort einen der erfolgreichsten Geschäftsmänner der Welt treffen, um ihre Firma wieder auf die Beine zu stellen. Dieser Mann namens Iknik Varrick war Eigentümer von Varrick Industies, welches den gesamten Schiffshandel auf dem Globus beherrschte. Sie plante Bolin als Assistenten mitzunehmen und bot Shinri an, sie ebenfalls mitzunehmen, falls dieses es den möchte. Das Mädchen versprach es sich zu überlegen. Desweiteren klärte Asami die Beiden ansatzweise über Varricks... besonderen Charakter auf. Man hörte er sei ein exzentrischer Mann mit der besonderen Prise aus Brillianz und Verrücktheit. Auf jeden Fall dachte sich Shinri, dass es sicherlich interessant sein würde, einen solchen Mann kennen zu lernen. Vielleicht sollte sie Asami und Bolin begleiten. Wie sie sich auch entscheiden würde, das Gletschergeister Fest würden sie am Abend alle gemeinsam besuchen. Zur großen Erleichterung von Shinri´s Magen kamen sie nach der langen Schiffsfahrt endlich an und das Mädchen war die erste, die nach draußen in die Freiheit stürmte, gefolgt von Tenzin und seiner Familie, ebenso wie Korra, Asami, Bolin und Mako. Nachdem sie einige Atemzüge der frischen Südpolluft gekostet hatte, ging es ihr auch beinahe augenblicklich besser. Sie richtete sich auf und drehte sich zu ihren Freunden um. Doch ehe sie etwas sagen konnte, warfe sich Jinora in die Arme einer Frau, die Shinri bis dahin noch nicht gesehen hatte. „Tante Kya!“ Neben Bumi´s und Tenzin´s Schwester tauchte eine ältere Frau mit schneeweißem Haar auf. Das musste Katara sein. Doch dann zog Korra Shinri mit sich, um sie ihren Eltern vorzustellen, welche ebenfalls auf die Ankömmlinge gewartet hatten. Freundlich wurde Shinri von Senna und Tonraq begrüßt. Mako hingegen wurde zunächst mit einem missbilligenden Blick seitens Korras Vater bedacht, doch als diese ihn bat damit aufzuhören, lächelte er den neuen Freund seiner Tochter freundlich an und schüttelte dessen Hand. „Wow...Wie viele Leute gekommen sind um uns zu begrüßen.“, staunte Bolin und sah sich um. Am Dock waren tatsächlich viele Leute versammelt, doch sie schienen nicht auf ihr Schiff gewartet zu haben. „Äh... nein. Sie sind wohl eher wegen ihm gekommen.“, widersprach da Korra und deutete auf das große, prächtige Schiff, welches in diesem Augenblick unter tosendem Applaus und Jubeln in den Hafen einlief. Tonraq verschränkte die Arme vor der Brust. „Das geschätzte Oberhaupt des Nördlichen Wasserstammes gibt uns die große Ehre seiner Anwesenheit. Hurra.“, meinte er ohne jede Freude oder Begeisterung in der Stimme. Eine Gangway verband das Schiff mit dem Festland und das Oberhaupt des Nördlichen Wasserstammes kam in Begleitung von zwei Teenagern diese herab geschritten. Bolin warf sogleich ein Auge auf die beiden Wasserstammangehörigen. „Oh Mann. Wer sind diese hübschen Damen?“, fragte er Korra. „ Das sind Eska und Desna. Die Kinder von Unalaq.“, antwortete diese und fügte hinzu, „Und Desna ist ein Junge.“ Bolin tat so, als hätte er das die ganze Zeit über gewusst: „.Sicher. Das war mir schon klar.... Und welcher ist Desna?“, fragte er dann doch kleinlaut. Schließlich blieben Unalaq, Eska und Desna vor Tonraq und Korra stehen. „Freut mich dich wieder zu sehen, Avatar Korra.“ Korra verbeugte sich höflich. „Freut mich auch.“ Dann fixierte Unalaq Tonraq. „Tonraq.“ „Bruder...“, erwiderte dieser ohne jede Gefühlsregung. Die frostige Atmosphäre war nicht allein auf das Wetter am Pol zurück zu führen. Shinri hätte wohl alles getan, um dieser Spannung zu entgehen. Es war Bolin, der sie aus dieser Lage befreite. „Kommt schon! Ich sterbe vor Hunger!“, jammerte Bolin. „Lasst uns was essen.“ Shinri lächelte. „In Ordnung. Komm.“ Korra, Tenzin und Mako blieben bei Tonraq und dem Stammesführer des Nördlichen Wasserstammes, während Asami, Pema, Rohan, Ikki, Meelo und Jinora zusammen mit dem Rest der Familie das Fest erkundeten. Bevor sich jedoch ihre Wege trennten, erinnerte Asami Bolin und Shinri daran, dass sie gemeinsam nach dem Essen Varrick aufsuchen wollten. Die Beiden nickten und liefen dem Essensduft hinterher. „Wahnsinn!“, entfuhr es Bolin, als er das viele Essen betrachtete. Shinri konnte ihm da nur zustimmen. Das Essen sah wirklich köstlich aus und es roch verlockend. Zum Glück hatte sich ihr Magen so weit beruhigt, dass sie das Essen ansehen konnte, ohne sich zu übergeben. Also könnte sie sich eine Kleinigkeit genehmigen. Bolin kaufte sich eine ganze arktische Henne, eine Spezialität des Südlichen Wasserstammes und Shinri entschied sich für einen Fleischspieß. „Dieses Fest war einmal eine feierliche Zeit des Fastens und der Meditation.“ Shinri wandte sich herum und sah, dass Unalaq, das Oberhaupt des Nördlichen Wasserstammes zusammen Korra, Tenzin und seinem Bruder Tonraq auf sie zukamen. „Heute muss man einem Tölpel dabei zusehen, wie er versucht sich eine ganze Arktische Henne rein zuschieben.“, sagte das Oberhaupt gerade und warf Bolin einen geringschätzigen Blick zu. Shinri funkelte ihn an. Was fiel ihm ein so etwas zu sagen? Auch wenn er ein Oberhaupt war, fand sie es völlig daneben, dass er Bolin einfach so als Tölpel bezeichnete, nur weil seine Essgewohnheiten etwas... ungewöhnlich waren. Der Junge zuckte nur mit den Schultern, als er die Blicke, die auf ihm ruhten bemerkte. „Was?“, nuschelte er mit der Henne im Mund. Den Rest des Satzes wurde von der Köstlichkeit verschlungen. Korra schüttelte lächelnd den Kopf und die Gruppe setzte ihren Weg fort. Shinri sah ihnen noch hinterher, ehe sie einen Arm um Bolin legte. „Hör nicht auf ihn. Du bist ein prima Kerl.“ „Mh?“, nuschelte er und schaffte es schließlich die Henne herunter zu schlingen. Dabei verschluckte er sich allerdings so sehr, dass das Mädchen ihm auf den Rücken klopfen musste, damit er nicht daran erstickte. „Ach hier seid ihr!“ Asami war zu ihnen getreten. „Ich habe euch schon gesucht.“ Bolin hüstelte und rieb sich den Hals, während Pabu auf seine Schulter kletterte.„Varrick ist nun bereit uns zu empfangen.“, fuhr die Dunkelhaarige fort, „Also kommt.“ Die Beiden anderen nickten und Asami führte sie zu einem riesigen Schiff, dass im Hafen vor dem Festplatz vor Anker lag. „Schön, dass ihr mich zu diesem Treffen begleitet.“, freute sich die Leiterin von Future Industries, „Varrick ist einer der reichsten Männer der Welt und er beherrscht weltweit gesamte Transport und Versandgeschäft.“, erklärte sie und deutete auf Bolin. „Du wirst also mein Assistent steh einfach da und sag am Besten gar nichts.“ „Kein Problem. Pabu und ich sind die geborenen Assistenten.“ Die beiden machten die ersten Schritte auf die Gangway. Shinri schluckte und Raku auf ihrer Schulter maunzte alarmiert auf. Hoffentlich hatte der Besitzer des Schiffes nicht plötzlich Lust auf eine kleine Kreuzfahrt. Asami lächelte sie aufmunternd an. „Na komm schon.“, forderte sie und zog Shinri mit sanfter Gewalt Richtung Gangway. Als die Drei sich daran machten, das Schiff zu besteigen, rief Bolin begeistert aus: „Mann! Nicht übel! Ich glaube ich fange auch mit dieser Geschäftssache an.“ Was sie im Innersten des Schiffes erwartete, darauf war Shinri nicht vorbereitet. Eine Gruppe hatte sich um einen Mann versammelt, welcher einen lilafarbenen Umhang trug und im Schneidersitz auf einem Kissen saß und mit geschlossenen Augen, die Finger an die Schläfen gelegt, offenbar konzentriert etwas versuchte. Eine junge Frau saß mit einem Schreibblock vor ihm und beobachtete ihn aufmerksam. Offenbar handelte es sich bei diesem Mann um Varrick. Shinri blinzelte irritiert. Versuchte der Mann ein Ei auszubrüten, oder wollte er telekinetische Kräfte freisetzen? Plötzlich öffnete er die Augen und rief aus: „Ha! Habt ihr das gesehen?“, fragte er die Umstehenden, „Das war Levitation. Haha. Ich bin geschwebt. Ist doch unglaublich, oder?“ Die übrigen Leute, bis auf Bolin und Shinri klatschten Beifall. Der Mann stand auf und verbeugte sich in alle Richtungen. „Aber sie haben doch nur auf einem Kissen gesessen...“, meinte Bolin und Shinri nickte zustimmend. Asami schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und der Rest der Gesellschaft gab empörte Geräusche von sich. Varrick kam näher und starrte die Beiden streng an. „Willst du damit sagen, ich wäre gar nicht geschwebt?“, fragte er mit bedrohlicher Stimme Bolin. „Äh... Nein.“, gab der Junge zur Antwort. Eine qualvolle Sekunde lag Varricks böser Blick noch auf ihm. Dann drehte sich Varrick um und wandte sich anklagend an die Gruppe: „Warum hat mir das niemand gesagt? Wie stehe ich denn jetzt da? Swami! Du bist gefeuert!“, rief er und daraufhin verbeugte sich einer der Männer, die um ihn versammelt waren, tief und trat untertänigst den Rückzug an. „Du gefällst mir, Junge!“, meinte Varrick und legte einen Arm um Bolin. Mit dem anderen schlug er Shinri anerkennend auf die Schulter, ehe er sich wieder Bolin zu wandte. „Du bist gerade heraus. Genau wie ich.“ Er sah Asami an. „Fräulein Sato, gehört der zu Ihnen?“ Das Mädchen konnte nur zustimmend nicken. „Da haben sie ihren schärfsten Tigerhai mitgebracht um mit mir ins Geschäft zu kommen.“ Während er sprach zog er Bolin mit sich. Der Junge grinste schief und deutete mit einem Daumen nach oben. Shinri erwiderte sein Grinsen und Asami folgte ihm sprachlos. „Komm her. Pflanz dich hin.“, befahl Varrick und schubste Bolin auf ein Kissen. „Zhu Li! Bring Tee für meine Gäste.“ Die junge, braunhaarige Frau, offenbar seine persönliche Assistentin kam sofort mit einem Tablett und servierte Shinri und Bolin einen Tee. „Vielen Dank, dass Sie mich empfangen.“, bedankte sich Asami höflich bei dem erfolgreichen Geschäftsmann, „Wie Sie wissen sucht Future Industries nach einem Partner, der sich um den Transport der...“ Varrick schnitt ihr das Wort ab. „Sicher! Aber zuerst müssen Sie sich mein neues Projekt ansehen: Bewegte Bilder.“ „Zhu Li, wirf das Ding an!“ Augenblicklich drückte die Assistentin Bolin das Teetablett in die Hand und warf eine Apparatur an. Sofort projizierte sich ein Film eines laufenden Straußenpferdes an die Wand. „Gewaltig, oder?“, fragte Varrick. „Oh ja.“, stimmte Bolin zu. „Vergesst es!“ Varrick machte eine ablehnende Geste mit den Armen. „Ist alter Kram! Mach es aus Zhu Li.“ Diese gehorchte augenblicklich. „Stellt euch vor ihr könntet das sehen.“ Er deutete auf eine rothaarige, junge Frau, welche die ganze Zeit über im Raum gewesen war. „Ginger! Komm her und wirf dich in Positur.“ Auch diesem Befehl wurde Folge geleistet und Bolin´s Kinnlade fiel herab. Als er auch noch zu sabbern anfing, gab Shinri ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Dann schob sich Varrick in ihr Blickfeld und versperrte den Blick auf Ginger. „Atemberaubend. Und wir erzählen dazu eine Geschichte. Liebe. Aktion. Ein paar lustige Sachen mit Tieren für die Kinder. Naja wie auch immer.“ Er wandte sich an die Rothaarige. „Danke, Ginger. Schone deine Schönheit.“ Dann warf er sich zwischen Bolin und Asami auf die Kissen und stupste den Jungen mit dem Ellenbogen an. „Na wie gefällt dir das, Tigerhai? Das wird ein Riesengeschäft. Bewegende bewegte Bilder. Ein Knaller!“ „Ja. Ganz sicher.“, stimmte Asami zögerlich zu, „Aber mir ist erst mal wichtig Future Industries wieder auf Kurs zu bringen. Vielleicht könnten wir ja jetzt...“ Wieder unterbrach Varrick sie. „Stopp! Sehen Sie mir in die Augen.“ Er schob sich so nah an Asami heran, dass sich ihre Stirne berührten. Es folgte eine kurze Stille, ehe er heraus posaunte: „Wir haben einen Vertrag!“ Zhu Li half Asami, welche vor Erstaunen umgekippt war, auf die Beine. Der Rest der Menge klatschte tosenden Beifall. Varrick schüttelte Asami heftig die Hand. „Die Details besprechen wir heute Abend auf dem großen Ehrenbankett. Und jetzt: Lust auf eine Fahrt im Raketenboot?“ Laute Zustimmungsrufe waren die Antwort und alle folgten Varrick, der nach draußen marschierte. „Sag mal, läuft das mit den Geschäften immer so?“, fragte Bolin Asami. Asami umarmte ihn und wuschelte ihm durchs Haar. „Du bist wirklich der geborene Assistent.“ „Danke, dass ihr Beide mit gekommen seid.“, bedankte sich Asami bei den Beiden. „Ach... Bolin hat ja die ganze Arbeit geleistet.“, meinte Shinri und der Junge grinste schief. „Ich weiss zwar nicht genau, was ich gemacht habe, aber ich habe es gerne getan.“ „Was ist?“ Varrick steckte plötzlich seinen Kopf ins Zimmer. „Kommt ihr oder was?“ „Eh...“ Er lies ihnen keine Zeit für eine Antwort sondern schubste die Drei nach draußen. Dort hatte man ein kleineres Boot zu Wasser gelassen. „Fräulein Sato?“, fragte Varrick und deutete auf das Boot. „Ähm... Danke ich verzichte.“, lehnte Asami höflich ab. „Und was ist mir dir, Tigerhai?“ „Also... ich...“ „Komm schon. Das wird ein Spaß.“ Er zog Bolin mit sich und zwang ihn auf das Raketenboot. Shinri wurde beim Zusehen schon schlecht. Dieses Teil war der Horror für seekranke Leute mit einem Problem mit Fortbewegungsmitteln. Zum Glück hatte man sie nicht auf dieses Ding gezwungen. Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Kaum war Bolin völlig durcheinander von dem Boot gestiegen, schubste Varrick sie hinein. „Und ab geht die Post!“, rief er und legte den Steuerknüppel um. Raku gelang es gerade noch von ihrer Schulter auf das rettende Festland zu flüchten, ehe das Boot in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit davon rauschte. Schwankend betrat Shinri das Festland. „Geht es dir gut?“, fragten Asami und Bolin besorgt. Shinri antwortete nicht, sondern torkelte zum nächsten Pfosten, um sich aufzustützen. Ihr treuer, tierischer Begleiter sah sie besorgt an. „Und dabei hatte ich mich so auf das Festessen gefreut...“, murmelte das Mädchen, welches damit kämpfte sich nicht übergeben zu müssen. Asami lächelte aufmunternd. „Das wird schon wieder. Bis zum Bankett ist schließlich noch etwas Zeit.“ „Das hoffe ich.“, meinte Shinri und unterdrückte einen weiteren Brechreiz. Das Bankett, welches zu Unalaq´s Ehren abgehalten wurde, fand in dem größten Gebäude der Stadt fest. Der Raum war prachtvoll geschmückt und überall hingen Girlanden und Laternen. Korra saß als Ehrengast an der Tafel zusammen mit Unalaq, seinen Kindern, Tonraq und Senna. Shinri saß zusammen mit Asami, Bolin, Mako, Ginger Varrick und Zhu Li an einem der kreisrunden Tische, welche in dem Raum verteilt waren. Sie redeten über dies und das, doch alle Gespräche verstummten augenblicklich, als Unalaq zu sprechen begann: „Es ist mir eine Ehre mit euch sprechen, auf diesem schönen Fest, das begründet wurde, um unsere Stämme zusammen zu bringen und die Harmonie zwischen unserer Welt und der der Geister wieder her zu stellen. Aber ich bin betrübt zu sehen, was daraus geworden ist. Ein billiger Zirkus für gierige und geistlose Menschen. Ich fürchte es wird bald soweit sein, dass wir im Norden nicht länger tatenlos dabei zusehen können, wie unsere Brüder aus dem Süden spirituell völlig verwahrlosen.“ Shinri bemerkte, wie bei diesen Worten Tonraq unmerklich zusammen zuckte und seinen Bruder an funkelte. Beschlich ihn gerade dasselbe ungute Gefühl, wie sie selbst? Was hatte Unalaq vor? Seine Ansprache klang viel mehr nach einer Drohung, als freundlichen Worten. Das Oberhaupt des Nordens fuhr fort: „Zürnende Geister greifen bereits Schiffe in euren Gewässern an. Ich hoffe nur, dass es nicht zu spät ist, zu Umkehr.“ Mit diesen Worten nahm er Platz und das Festessen konnte beginnen. Oder auch nicht, denn Varrick trat vor und verkündete: „Der große Unalaq, Leute. Wie immer eine Ehre ihn bei uns zu haben. Und jetzt: Viel Spaß mit dem wackeren Wuju und seinen tanzenden Otterpinguinen.“ Nachdem er sich wieder hingesetzt hatte, trat ein geschminkter Mann in lila vor, bändigte Wasser, auf welchem einige Otterpinguine in den Saal gerutscht kamen. Nach der kleinen Show, verbeugten sich Wuju und seine treuen Tiere vor dem Publikum und das Festessen konnte endlich losgehen. Doch nach einige Happen bemerkte Asami, dass Shinri ihr Essen nur auf dem Teller herum schob. „Alles in Ordnung? Schmeckt es dir etwa nicht?“ „Doch...“, antwortete sie und sah in die Ferne. „Ich mache mir nur Gedanken.“ „Worüber?“, fragte Asami, „Amon und die Equalisten sind besiegt. Wir haben uns eine Pause verdient, also genieße einfach das Fest.“ Mako nickte zustimmend. Bolin schluckte den riesigen Bissen, den er gerade im Mund gehabt hatte herunter und stimmte zu: „Genau, Shinri.“ Das Mädchen versuchte ein Lächeln. „Ihr habt Recht.“ Mit diesen Worten packte sie wieder ihr Besteck fester und aß weiter. Während Varrick einige Geschichten zum Besten gab, war Shinri in Gedanken versunken. Die Anderen konnten ja nicht ahnen, dass nicht nur Amon eine Bedrohung für die Welt und den Frieden darstellte. Es gab noch andere, welche die Harmonie stören könnten und würden. Und sie konnte spüren, dass die friedliche Zeit schon hinter ihnen lag. Unauffällig betrachtete sie Unalaq, welcher sich offensichtlich mit Korra unterhielt. Was führte das Oberhaupt im Schilde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)