Echsilithsage von Eirien ================================================================================ Kapitel 10: ------------ >OK, das hier ist ein Zusatzkapitel. Es ist schrecklich sinnlos, aber es gehört halt dazu. Da ich eine sehr gewissenhafte Arbeit leiste, den Lebensweg von Damrod Echsilith zu verfolgen, kann ich dieses Kapitel nicht überspringen. Obwohl eine Radioshow in Mittelerde hier nicht grad reinpasst, oder?< Hulsten war nicht gerade abwechslungsreich in der Landschaft. Vor sich sah der junge Mann Hügel und Gras, genau das, was er hinter sich auch sah. Hier und da einige seltsame Bäume. Menschen sah er keine. Rechter Hand hatte er das Nebelgebirge, schroff und abweisend wie immer. In den Tälern waberten Nebelschwaden. Wandte sich Damrod nach links, fiel das Land kaum merklich ab, aber es gab immer noch Hügel und Gras. Er ritt bald im Schritt, bald im Galopp. Plötzlich hörte er eine Mädchenstimme. "Me govannen ennorath!" Der junge Mann sah sich um, aber er war vollkommen allein. "Mittelerde und alle, die darin wohnen, seid gegrüßt!" sagte nun eine zweite, eine Männerstimme. "Hier sind Frieda, Edward, Edmund und William. Wir werden zur Zeit auf einem sehr hohen Turm gefangengehalten..." "und deshalb Mittelerde so lange ,unterhalten', bis man uns wieder freilässt!" "Ich bin sicher, das wird dem weißen Herrn da unten nicht gefallen!" Damrod hörte zu. Vögel und andere Tiere flogen und rannten verwirrt hin und her. Dann erinnerte sich der junge Mann an seine Aufgabe und galoppierte über das Gras, lauschte aber dennoch gespannt der sonderbaren Geschichte. Klar und deutlich vernahm er die Stimmen, selbst beim Reiten. Ein Mädchen, Frieda, aus einer abgelegenen Region in Gondor, und drei Männer aus nördlicheren Landen wurden, wie sie sagten, auf dem Orthanc festgehalten. Der junge Mann wusste, dass es beinahe unmöglich war, dort herunterzukommen. Die Wand war zu glatt, um zu klettern und es gab scharfe Kanten. Das Mädchen schien dieser Umstand wenig zu stören, es legte es sogar darauf an, ihren Entführer zu provozieren. Damrod verstand, was sie vorhatte. Irgendwann würde dieser Jemand die Geduld verlieren und vielleicht einen Fehler machen. Die einzige Chance zu entkommen. Dieses Mädchen ging ein großes Risiko ein, das sie das Leben kosten könnte. Es faszinierte Damrod, sie gab trotz dieser beinahe ausweglosen Situation die Hoffnung nicht auf. Er würde es auch nicht tun, er würde Bruchtal rechtzeitig erreichen. Die Männer sprachen sehr interessante Dinge von ihrer Heimat nahe dem Düsterwald. Von den Menschen dort und der ständigen Angst. Böse Geschöpfe trieben sich im Wald herum und Orks verschonten diese Gegend auch nicht. Edward, Edmund und William brachten Frieda ein typisches Lied bei, das sie dann zusammen sangen. Damrod konnte nicht umhin, die Melodie mitzusummen, sie war einfach und einprägsam. Es wurde auch eine Heldengeschichte erzählt. "Ich kenne diese Sage, man erzählt eine ähnliche auch in Gondor!" stellte das Mädchen fest. Damrod kannte sie auch. Die Sonne ging unter. Es war ruhig, denn die Menschen hatten ihre "Zwangsunterhaltung", wie sie es nannten, beendet. Damrod fand es zu ruhig. Die Stille ließ ihn wieder an seinen Freund denken. Er saß allein am Feuer. Der Sommer war dieses Jahr besonders lang gewesen, aber nun kündigte sich mit kühlen Nächten der goldene Herbst an. Wie oft hatte er schon so zusammen mit seinem Freund am Feuer gesessen? Er konnte es nicht sagen. Der Elb war mit ihm, so kam es ihm vor, beinahe ständig auf Reisen gewesen. Sie hatten unzählige Abenteuer erlebt und bei einigen waren sie nur haarscharf dem Tod entronnen. Sie waren perfekt aufeinander eingespielt, jeder vertraute dem anderen blind. So musste es sein, so würde es immer sein. Wenn er nur rechtzeitig in Bruchtal ankäme. Der junge Mann stellte sich wieder einmal vor, wie es wäre, wenn endlich Frieden herrschen würde in Mittelerde. Glücklich und zufrieden im Wald leben, vielleicht ab und zu ein kleines Abenteuer, denn ganz ohne ging es auch nicht. Am nächsten Morgen erwachte Damrod bei Sonnenaufgang. Ein wunderschöner Anblick, wenn die Sonne aus dem Nebel auftaucht und den Himmel rot färbt. Die Wolken scheinen zu glühen wie die Sonne selbst. Der junge Mann liebte Sonnenaufgänge und hatte schon unzählige gesehen, da Eglenn ihn meist zu dieser Uhrzeit weckte, wenn sie nicht nachts unterwegs waren. Heute weckte ihn jedoch nicht der Elb. Es waren vier Menschen auf einem hohen Turm, die den Tag singend begrüßten. Damrod verzehrte ein karges Frühstück, dann rief er sein Pferd (er hatte es nicht angebunden, damit es frei herumlaufen und fressen konnte) und ritt los. Frieda und die anderen grüßten Freunde und Verwandte und bedankten sich bei ihnen. Das heißt, nur die Männer grüßten Verwandte. Das Mädchen nannte nur Freunde, dankte ihnen besonders herzlich. "Warum grüßt du deine Verwandten nicht?" fragte William. "Das erzähle ich vielleicht später. Es ist eine lange Geschichte." "Aber Zeit ist ja das, was wir hier oben zur Genüge haben! Auch wenn es an so ziemlich allem anderen fehlt..." "Nein. Ihr werdet bestimmt lachen oder... später! Lasst uns lieber noch ein Lied singen, das ist viel besser!" So verging auch dieser Tag, der junge Mann ritt, so schnell er konnte. Pünktlich zum Sonnenuntergang beendeten die vier Menschen auf dem Turm ihr Programm mit einem wunderschönen Lied. Und pünktlich zum Aufgang der Sonne fingen sie es wieder an. Damrod war noch bis in die Nacht hinein geritten, schlief dann aber auch. Die Männer erzählten von ihrem Leben, wie sie aufgewachsen und Hauptmänner geworden waren. "Deshalb versucht Saruman nun, aus uns wichtige Informationen herauszulocken, vielleicht denkt er ja auch, dass wir uns bei unserer Zwangsunterhaltung von Mittelerde verplappern und er auf diese Weise etwas erfahren könnte" meinte Edward und lachte. "Na, dann pass mal auf, was du sagst!" erwiderte Frieda ebenfalls lachend. "Jetzt haben wir unsere Geschichte erzählt, jetzt musst du auch deine preisgeben" sagte Edmund. "Der Meinung bin ich auch, das wäre nur gerecht" schloss sich Edward an. Widerwillig begann sie. Damrod konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie darauf gekommen sein konnte, dass man bei dieser Geschichte über sie lachte. Ihm war eher zum Weinen zumute. Als Waise war sie aufgewachsen, bei einem älteren Ehepaar, das sie nicht gut behandelte. Sie hatte fast nie Zeit, mit anderen Kindern zu spielen, musste arbeiten, bis zum Abend. Täglich bekam sie gesagt, dass man sie ja nie haben wollte. Dass niemand sie je haben wollte. In der Schule mochten sie nur wenige und die setzten sich auch nicht für sie ein, wenn sie geärgert oder gehänselt wurde. Traurig ging die Geschichte weiter. Aber als sie geendet hatte, überschlugen sich die Ereignisse oben auf dem Orthanc. Ein riesiger Vogel flog direkt auf sie zu, außerdem kam Saruman zum Turm und er sah sehr wütend aus! Was jedoch aus ihnen geworden ist, weiß wohl kaum jemand in den Mittellanden, denn auf einmal war es ruhig. Damrod ritt weiter nach Norden, aber es war und blieb still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)