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Stille.

Assoziatives Schreiben zum Satz: "Mit einem Mal herrschte Stille in der Hütte"
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Erstellt:
Letzte Änderung: 16.09.2014
abgeschlossen
Deutsch
388 Wörter, 1 Kapitel

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 16.09.2014
U: 16.09.2014
Kommentare (2)
388 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Nenya
2014-11-10T07:09:13+00:00 10.11.2014 08:09
Hi, danke für die ausführliche Rückmeldung, ich werde den Text sicherlich nochmal nachbearbeiten. Danke auch für das Lob.

Lyrik schreibe ich ab und zu mal, wenn mir danach ist. Auf meiner Fanfic Seite sind ein paar hochgeladen. ;)
Von:  AntiClimactic
2014-11-08T13:56:28+00:00 08.11.2014 14:56
Der Text hat, so könnte man sagen, zwei Teile: "Vor DEM Satz" und "Nach DEM Satz". Die beiden Teile sind, meines Erachtens nach, fundamental verschieden, deswegen werde ich sie auch erstmal unabhängig voneinander kommentieren.

Zuerst jedoch eine kleine formale Anmerkung: Du schreibst "Sie" permanent groß; ich weiß nicht, ob das zur Betonung der Figur "Frau" dienen sollte, aber mich persönlich verwirrt es, da das großgeschriebene "Sie" die höfliche Anrede ist. Ich würde das, auch in Anbetracht dessen, dass du die anderen Formen ("ihr") kleinschreibst, einfach ändern.

Zurück zum Text:
Da wird also Suppe gekocht, aufgetischt und dann teilt die Hausherrin mit, dass sie Krebs hat. Der erste Teil ist primär durch eine gewisse Aktivität und einen Fokus auf die äußeren Handlungen geprägt, der zweite Teil macht dann den Sprung in die Innenwelt, zeigt die Reaktionen auf DEN Satz, die sich in der materiellen Welt nur durch Stille und Bewegungslosigkeit ausdrücken, im Inneren aber einen regelrechten Sturm auslösen.
Und dieser zweite Teil ist der interessante. Hier wird die Sprache fast schon lyrisch, verknappt, "verdichtet", der Kontrast zwischen innen und außen wird schmerzhaft fühlbar und man wird als Rezipient berührt.
Der erste Teil ist dagegen leider in seiner kleinteiligen Schilderung mondäner Handlungen ein wenig langweilig. Du versuchst hier, und das ist auch durchaus nachvollziehbar, wiederum eine Kontrast-Dramaturgie, zwischen dem "normalen" Abend und der weltverändernden Nachricht, aber du stellst dir damit leider selbst ein Bein, da der erste Teil einfach zu lang ist, sich zu sehr hinzieht.
Man nimmt als Rezipient dann aber die Erwartungshaltung, dass "da doch noch was passieren muss", ein; wenn dann etwas passiert, DER Satz fällt, dann wird die Erfüllung der Erwartung im ersten Moment mit einem "Na endlich", dann vielleicht sogar mit einem "Ernsthaft?!" rezipiert. Man könnte eventuell hier zu lesen aufhören, frustriert über diese Wendung; liest man jedoch weiter, wird man mit einer sehr zarten, einfühlsamen Schilderung von innerer Welt belohnt.

Eine mögliche Verbesserung wäre also das Kürzen des ersten Teiles und eine Ausweitung des zweiten Teils; die Kontrastierung zwischen "Normalität" und "Welterschütterung" lässt sich auch durchführen, wenn die Figuren den Großteil des Textes mehr oder weniger regunglos um den Tisch sitzen. Vielleicht sogar noch bessern, da "gebrochen durch Tränen" jedes Element des "Stillebens" auf dem Tisch eine andere, dunklerere Bedeutung bekommen kann (Kitschig-übersteigertes Beispiel: "Das war ihre letzte Suppe").
Außerdem würde eventuell das Entfernen des homodiegetischen Erzählers und stattdessen das Fokussieren / Kontrastieren aller Gefühle am Tisch, in der verklärt-lyrischen Sprache, den Eindruck noch weiter erhöhen.

Und noch eine sprachliche Anmerkung: Die "springende" Träne ist meines Erachtens nach eine an sich schon etwas schiefe Metapher, die aber in diesem ruhigen, melancholischen Kontext durch ihre Aktivität und ihre inherente Fröhlichkeit noch mehr heraussticht.

Abschließend kann ich dir nur sagen, dass mir der Text, nochmal gelesen mit dem Wissen um das Ende, wirklich gut gefällt und dass du auf jeden Fall weißt, wie du mit Sprache umgehen musst.

Hast du mal versucht, Lyrik zu schreiben?

Melancholische Grüße
Rob
Von:  Melenya
2014-09-17T10:57:29+00:00 17.09.2014 12:57
Beeindruckend. Ich musste beim Lesen weinen und das passiert mir nur noch sehr selten.
Du hast die Gefühle, die hier eine ganz ganz große Rolle spielen ernst, klar und bildhaft beschrieben und die Stille, die du beschreibst, bedrückt mich selbst als Leser. Insgesamt ist die Geschichte sehr bedrückend, der Kloß in meinem Hals ging erst nach einer ganzen Menge Ablenkung wieder weg. Die Wortwahl, Satzstellung und Beschreibung des Frostes machen diese Geschichte sehr nahegehend.