Skys freedom von shinyBisa ================================================================================ Kapitel 8: Des feindes erste Stärke ----------------------------------- Ort: Großer Ozean vor Gonomin Die frische Luft des weiten Meeres wehte ihm um die Nase und er, Saik, lächelte dabei. Es war ein angenehmes Gefühl den Wind auf dem Gesicht zu spüre, die salzige Luft zu atmen und einfach nur das Rauschen der Wellen zu hören, die unnachgiebig gegen den Bug des Schiffes schlugen. Saik selbst stand, wie es seine Art war, vorn am Bugspriet und schaute hinab, doch dieses Mal sah er keine weißen Wolken sondern die Tiefen eines grün schimmernden Meeres, welches so unendlich groß wirkte, zumindest für jemanden, der so klein war wie er selbst. Er wirkte so nichtig in Mitten dieses Ozeans, der den ganzen Horizont umspannte. Selbst das Land hinter ihnen war bereits im Meer versunken. Sie waren auf offener See, da waren sie Zuhause. Egal ob Luft oder tiefes Wasser. Hauptsache man war frei. Kurz schaute sich Saik auf Deck um. Er schaute in die Steuerkabine, wo er Garland am Steuer schwitzen sah. Minerva hatte sich über eine Karte gebeugt und steckte mit einem Zirkel die Stecke ab, die sie nahmen. Mit dem Sextanten überprüfte sie die Richtung und ob sich auch noch auf Kurs waren. Es machte sich bezahlt, dass er der Waldelfe vor nicht all zu langer Zeit beigebracht hatte zu navigieren. Zwar konnte das auch Pandora in der Not, doch sie hatte noch mit sich zu tun. Noch immer fragte sie sich, wie ihr Kapitän es vollbracht hatte, dass sie nicht mehr ausgeblichen war und das, obwohl er doch gemeint hatte, dass sie ruhig den Tag über weiß herumlaufen konnte. Nun, sie dachte wohl nicht daran, dass er den ein oder anderen Zaubertrick in petto hatte, mit dem er kleine Illusionen erschaffen konnte. Noch immer sah sie ihn fragend an, doch er lächelte nur und zog mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand Kreise in die Luft. Und doch, ob der friedlichen Idylle, die ihnen das Meer vorgaukelte, wussten sie alle, dass es eine angespannte Situation war. Sie waren eine schwimmende Zielscheibe, bis sich ihr Feind offenbarte. Sie saßen auf dem Präsentierteller und wussten nicht, wann Sichelhemd zuschlagen würde. Irgendwie war dies selbst Saik unangenehm, auch wenn er es nicht zeigte. Zyrus hingegen zeigte seinen Missmut offen. Er streunte unruhig über das Deck der Szera und schaute immer wieder zum Horizont hin, in Erwartung dort endlich eine Flagge zu sehen, die aber nicht da war. Saik konnte diese Unruhe verstehen. Der Vollblutwolfsmensch hoffte auf eine ordentliche Rauferei, die es unweigerlich geben würde. Dieser Sichelhemd war berüchtigt und nicht gerade einer der freundlichsten Zeitgenossen, die Saik jemals gesehen hatte. Zyrus würde seine Schlägerei sicher bekommen. Das war so sicher wie der Nordwind des alten Ismar. Und doch konnte der Katzenhalbmensch nicht umhin auch diese Aufregung in sich zu spüren. Es war eine angenehme Vorfreude und doch lastete auf ihm ein unangenehmer Druck. Er wollte nicht riskieren, dass die Szera sank, doch damit dies passierte müssten wirklich alle Stricke reißen. Das aber würde niemand zulassen, solange noch Blut in seinen Adern floss. Sie alle nannten dieses Schiff ihr Heim. Ein Heim, für das es sich zu sterben lohnte. Dieser gedanke allein machte Saiks Last etwas leichter. ~*~*~*~*~* ~Sichelhemd~ Wieder in ihrem Piratenversteck, welches sich auf einer Insel im Meer befand und nur schwer zu finden war, setzte sich Sichelhemd bequemlich auf seinen Thron, den er einmal erbeuten konnte. Allerdings hatte er nicht viel Zeit zum Ausruhen, da ihn bereits sein erster Maat, einge junge Frau aus Sala-Punt, aufsuchte und verschiedene Angelegenheiten unterrichtete, die er als Kapitän so wissen musste, ihn aber nicht so wirklich interessierten. Das überließ er lieber ihr und sie berichtete ihm davon - ganz einfach. Allerdings wunderte er sich, als sie ihm davon erzählte, dass Yin, ein Mann unbekannter Rasse aus dem fernen Osten, immer noch nicht zurückgekehrt war mit seinen Leuten, die man nur als 'die Schatten' kannte. Ganz recht, er verfügte als Pirat über einen kleinen Trupp von Assassinen, die manchmal auch unabhängig von der Mannschaft agierten und Schiffe attackierten - das allerdings vom Meer aus, da sie allesamt über besonders gute Wassermagie verfügten. Viele Opfer bemerkten sie erst dann, wenn ihre Klingen durchschnitten worden waren... Doch heute ließ er sich Zeit. Doch das Warten hatte schließlich ein Ende, als der kräftige Mann doch noch zurückkehrte - manche waren sich nicht sicher, ob er ein Insektenhalbmensch, Dämonid oder einfach ein verkleideter Mensch war.  "..." Er war kein Mann großer Worte und verbeugte sich nur vor seinem Kapitän. "Was ist geschehen? Wo befinden sich deine Mannen?", fragte der Kapitän ein wenig verwirrt und verzog eine Augenbraue. "Getötet. Wollten ein Schiff angreifen. Ein Halbmensch und Zwerg haben die anderen erledigt. Habe nicht angegriffen und mich lieber zurückgezogen.", kam dann schließlich sein kurzer aber informativer Bericht.  "Hm.", machte Sichelhemd, als er sich übers Kinn strich. "Kapitän, wie sollen wir darauf reagieren? So etwas können wir nicht ungerächt lassen.", meldete sich sein erster Maat. "Hm.", machte Sichelhemd wieder nur, sah dann aber wieder auf. "Wie interessant - nur zwei Mann haben deine Truppe besiegt?", fragte er nochmal nach. "Korrekt. Der Halbmensch war aber wesentlich stärker.", ergänzte Yin noch und Sichelhemd wirkte eher neugierig als wütend. "In der Tat interessant. Meinereins fragt sich, ob in deren Person eine Herausforderung liegt. Es ist an dir, Yin, dies sicherzustellen - als Sanktion für deine Niederlage. Nehme am besten Berta 5 mit - es müsste genügen, um die Herausforderung einzuschätzen.", erklärte sich der Kapitän und anstatt zu protestieren nahm Yin die Aufgabe ruhig entgegen. "...Verstanden.", antwortete er nur und machte sich auf den Weg in den versteckeigenen Dock, wo Berta 5 - eines von Sichelhemds vielen billigen Schiffen, die er als Fallen einsetzte - vor Anker lag. Die Mannschaft der Bertas bestand meistens aus versuchten Deserteuten, die so nun einen Zweck fanden, indem sie zusammen mit dem Schiff geopfert wurden. Das Prinzip war simpel - die Berta gab sich als normales Piratenschiff aus, das ein anderes plündern wollte und verhielt sich auch entsprechend. Doch wenn die andere Mannschaft siegte, würde sie bald merken, dass es nur eine Falle war und in dem Moment war es meistens zu spät, da das Schiff im Bug mit einigen magischen Gegenständen gefüllt war, die explodierten, sobald ein entsprechendes Signal wiedergegeben wurde. Yin würde erst auf dem Schiff mitfahren und schließlich vorher von Bord gehen, da er schließlich zur Elite des Kapitäns gehörte und keinen Schaden nehmen wollte. Jedenfalls machte sich Berta 5 nun ans Auslaufen. ~*~*~*~*~* Das Treiben an Bord schien beständig, und schien es fast wie ein normaler Seegang zu sein, doch konnte man dennoch eine gewisse Anspannung wahrnehmen. Nicht nur das Minerva ihren Seeweg auf der Karte deutlicher studierte als sie es sonst tun würde, wenn sie einmal navigierte, sondern auch Garland schien mehr darauf bedacht zu sein welchen Weg er einschlug. Sakuya war bisher nicht an Deck getreten obwohl sie doch meist die Sonne nur all zu gerne genoss wenn sie Zeit dafür fand. An dem Drachenmädchen konnte man nun einmal am deutlichsten erkennen das sie angespannt war und zugleich eine gewisse Furcht hegte, obwohl sie dazu kaum einen Grund hatte, denn nicht nur das sie alle ein Auge auf sie werfen würde, so konnte sie selbst auch recht gut Kämpfen, selbst wenn sie es sich nicht eingestand. Das gegenteil zu Sakuya bildete in diesem Fall Zyrus, denn dieser blickte immer wieder hinaus zum Horizont um auch nur das kleinste Anzeichen eines anderen Schiffes zu erhaschen. Jedes mal wo er nichts erblicken konnte so schien er nur mürrischer zu werden. Der Vollblutwolfsmensch sehnte sich gerade zu nach einem Kräftemessen mit ihrem baldigen Gegner. Und auch wenn es so wirkte als wäre ihm nur der Kampf selbst wichtig, so war sich jeder sicher das er genau so besorgt um das Wohlergehen der Szera und das ihrer Mannschaft war wie jeder hier, er zeigte es nur anders. Doch dies tat jeder von ihnen.  Pandora selbst wirkte selbst jetzt noch abweisend wie sonst auch, doch suchte sie den gesamten Horizont nach etwas ab, das sich ihnen näherte. Doch tat sie nicht nur dies, sondern versuchte sie noch immer eine Erklärung dafür zu finden das sie nicht mehr ausgebleicht war. Der der Katzenhalbmensch schien wie eh und je ohne jegliche Sorge zu sein. Er hatte etwas damit zu tun doch wollte ihr nicht einfallen was es genau war. Wahrscheinlich nur da sie sich doch über mehr Gedanken machte als nur über ihr aussehen. Schließlich war das wichtigste noch immer Sichelhemd und das wohlergehen der Szera, ihrer aller Heimat. Denn sollte es zum äußersten kommen so würden sie nicht um ein Kopfgeld kämpfen, das man ihnen auszahlen würde, sondern um ihr Wohlergehen und das der Szera.  Ein gerade zu angespanntes Schlucken kam von der Dämoniden, welches jedoch von der allgemeinen Anspannung gerade zu zerfetzt wurde und unter ging. Es war seltsam, noch nie hatte sie solch eine Reaktion gezeigt wenn sie auf dem Weg zu einem Auftrag waren. Im Allgemeinen schien sie sich anders zu fühlen als sonst. Es könnte einfach nur unbegründet sein oder aber damit zusammen hängen das sie auf einmal wieder dunkel war. Doch was brachte es weiterhin über etwas nachzudenken auf dessen Antwort man nicht kommen wollte, selbst wenn diese so einfach sein konnte.  Ihr Weg führte sie weiter hinauf aufs Meer, immer tiefer in die Weiten des grünlich schimmernden Ozeans, doch war ihnen bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Schiff begegnet. Die See schien wie ausgestorben zu sein und nur noch für sie alleine zu existieren, obgleich sie doch vor Leben nur so wimmelte. Jede Minute die verging schien sich ins unendliche zu ziehen und genau so zog es auch an ihrer aller Nerven. Jeder von ihnen schien nur noch darauf zu warten das etwas am Horizont erschien und doch geschah nichts. Der Blick Pandoras fixierte stärker die Gegend je mehr Zeit verstrich und selbst wenn ihr das zurückfallende Licht vom Wasser aus in den Augen brannte so unterließ sie dies dennoch nicht. Doch die Zeit die vergangen und ihre Nerven strapazierte schien vorbei zu sein. "Nordwestlich auf Backbord ist etwas!" erklang die Stimme des Wolfsvollblutes in dem gerade zu eine Freude mitschwang. Jegliche Aufmerksamkeit lag sogleich auf dem Punkt den Zyrus genannt hatte und tatsächlich konnte man dort etwas erblicken das immer größer wurde. Es brauchte nicht viel um zu erkennen das dies ein anderes Schiff war, welches anscheinend gerade Wegs auf sie zusteuerte. Und je näher es kam, desto deutlicher wurde auch das dies kein wohl gesonnenes Schiff war, sondern nichts anderes als ein Piratenschiff. Hatten sie das Ziel ihrer Aufgabe wirklich gefunden? Es war zu hoffen, denn wenn es nicht Sichelhemd war so müsste man weiter nach diesem Suchen ohne zu wissen wo man eigentlich suchen sollte. Und doch hatte die Dämonide ein flaues Gefühl im Bauch, welches sie sich selbst nicht erklären konnte was dies zu bedeuten hatte. Vielleicht war einfach irgendetwas seltsam an diesem Schiff, doch sie konnte sich auch irren. ~*~*~*~*~* Der Ruf des Vollblutwolfsmenschen ließ die Anspannung noch etwas steigen. Der Wind frischte auf, so als wolle des Schicksal wirklich, dass sie ihrem Ziel schnell näher kamen, wenn es denn dieses überhaupt war. Wer konnte ihnen schon sagen, dass es Sichelhemd persönlich war und nicht irgend ein anderer Pirat, der dieses Gewässer durchkreuzte? Andererseits war es doch höchst unwahrscheinlich, dass ein anderer Pirat diesem Sichelhemd das Gebiet streitig machen würde. Selbst unter diesen ruchlosen Räubern der Meere gab es so etwas wie Ehre, wenn sie diese auch gut unter ihren Masken versteckten. Saik aber lehnte sich etwas weiter nach vorn über die Rehling. Noch konnte er die Flagge nicht sehen, die über dem Krähennest des Schiffes wehte, welches ihnen da entgegen kam. Kurz blickte der Kapitän über die Schulter: "Minerva, in den Ausguck! Sag uns, was dein elfisches Auge sehen kann!", rief der Katzenbalbmensch den Befehl. Die Waldelfe nickte und kletterte dann behende den mittleren Mast bis ganz nach oben um von dort aus besser sehen zu können. Es dauerte nicht lang, bis sie ganz oben angekommen war und das sah, was Saik befürchtet und zugleich herbeigesehnt hatte. "Eine Schädelflagge mit gekreuzten Sicheln, Saik!", kam der Ruf der Elfe. Also war es Sichelhemd, der dort auf sie zukam, doch wieso hatte er dann so ein seltsames Gefühl bei der ganzen Sache? Irgendetwas stimmte hier nicht, oder bildete er sich das alles nur ein? Gab es vielleicht nichts, worüber es sich Gedanken machen musste? War es denn nicht mehr als ein bloßer Angriff eines Piraten? Irgendwie schien es Saik zu einfach und ein kurzer Blick zur Seite bestätigte, dass er nicht der Einzige war, der so dachte. Auch Pandora, die sich neben ihn an die Rehling gelehnt hatte, schien diesen Blick zu haben, der auch seine Züge zierte. "Wir sollten Vorsichtig sein. Mir gefällt die ganze Sache nicht", meinte Saik und stieß sich von der Rehling ab. Seine Schritte trugen ihn direkt zu Garland, der noch immer seine Finger fest um das Ruder geschlossen hatte. "Kapt'n?", begrüßte ihn der Landzwerg und schaute ihn fragend an. Was würde der Katzenhalbmensch jetzt sagen? Die Ohren hatte Saik leicht angelegt, als würde er etwas erwarten, das noch in einiger Zukunft lag. "Wir drehen bei", antwortete Saik und schritt zu dem Tisch hinter Garland, auf dem immer noch die Karte der Umgebung ausgebreitet lag. "Saik?", fragte Garland nach, als würde er eine Bestätigung der Befehle erwarten, doch Saik studierte noch immer die Karte, während der Landzwerg den Befehl schon einmal umsetzte. Vom Deck kam plötzlich ein empörter Ausruf: "Warum, bei den Göttern, drehen wir ab?", donnerte die Stimme Zyrus' über die Szera. Schwere Schritte stapften über die Planken zur Steuerkabine hin. Es dauerte nur einen Moment, bis ein bulliger und missgelaut drein schauender Wolf in der Tür stand. "Was soll das werden, Saik?", fragte Zyrus grimmig, doch Saik hob die Hand. Ein Zeichen, dass er sich beruhigen und gedulden sollte. Dann, nach einem weiteren Moment, schaute der Katzenhalbmensch aus und deutete mit dem Zeigefinder seiner rechten Hand auf eine kleine Inselgruppe: "Wir werden ihnen nicht im offenen Kampf begegnen. Lassen wir sie rankommen und überraschen sie dann. Wir lassen ihnen keine Zeit zum reagieren", meinte Saik mit einem hinterlistigen Lächeln. Ein seltsames Glimmen lag in den Augen dieses Mannes und seine Ohren zuckten aufgeregt. Er hatte irgendetwas im Kopf, das war ihm anzusehen, doch seinen Plan musste er wohl noch ausreifen lassen. ~*~*~*~*~* ~Yin~ Nun, irgendwann erreichten sie auch das Schiff, welches sich Yin damals in der Nacht eingeprägt hatte, und sah es schon von weitem. Bevor sie selbst allerdings entdeckt wurden, war er schon von Bord ins Meer gesprungen, wo er der Berta 5 mit genügend Abstand folgen würde, um alles beobachten zu können. Aufgrund seiner Fertigkeiten und spezialisierten Wassermagie, konnte er problemlos im Meer schwimmen und sich Luft von der Oberfläche nach unten durch das Wasser ziehen - eine besondere Technik seines Dorfes, aus dem er stammte, welches sich aber an der Ostküste Oshinarias befand - also verdammt weit weg, schließlich war der Kontinent riesig im Vergleich zum kleinen Sirretania. Nach einiger Zeit nahm einer der Leute mithilfe eines magischen Gegenstandes telepathisch Kontakt mit ihm auf - sie waren ja nicht ganz so weit weg. Dieser berichtete ihm, dass das andere Schiff abdrehen würde und man wollte diesem schon einfach folgen. Aber Yin war selbst ein Profi, was Tricks und Finten anging. "Wartet, das ist definitiv eine Falle - ein so viel besser ausgerüstetes Schiff mit so einer starken Crew würde nicht so einfach vor so einem gewöhnlich aussehenden Schiff flüchten. Wenn ihr ihnen blind folgt, verschnellert ihr nur euren sowieso feststehenden Tod.", erwiderte Yin und machte der Mannschaft damit seeeehr viel Hoffnung. "Was sollen wir tun?", fragte einer der Himmelsfahrtkommando-Teilnehmer. "Testet sie - anhalten und bleiben, wo ihr seid. Ich bin auf ihre Reaktion gespannt.", kam der Befehl schließlich und den Piraten konnte es nur recht sein - sie wollten dem anderen Schiff nur ungerne hinterherfahren und hofften so immerhin, dass es das Interesse verlieren würde. Yin wäre davon allerdings eher enttäuscht. Jedenfalls kam das Schiff nach dem Einholen der Segel zum Stillstand, wobei man stets die Möglichkeit offen hielt, sie wieder hochzuziehen. "Kommt... stellt Euch als würdiger Gegner heraus, ansonsten ist es eine Schande, dass meine Schatten gegen Euch verloren haben.", redete er mit sich selbst, während er unter Wasser abseits des Schiffes wartete. ~*~*~*~*~* Schnell fiel ihnen allen auf das Schiff abdrehte, doch schien es so als würde gerade der Wolfsvollblüter dies als erstes bemerken. Denn kaum das die Szera nur leicht ihre Richtung geändert hatte stürmte Zyrus zur Steuerkabine um sich sogleich zu erkundigen was man sich dabei dachte. Die Worte des Wolfes waren nicht schwer zu verstehen, hallten sie doch gerade zu über das gesamte Schiff. Es hätte Pandora sogar nicht gewundert wenn auch das Piratenschiff diese Worte gehört hatte. Doch war das handeln ihres Kapitäns durchaus verständlich. Er wollte einen offenen Kampf aus den Weg gehe. Sie alle waren nicht schwach, doch kannten sie ihren Gegner nicht wirklich und zudem würde die Szera wohl mehr Schaden erleiden würden sie frontal angreifen. Somit war eine kleine Finte durchaus angebracht um ihre Gegner in Sicherheit zu wiegen.  Die Szera hatte eine Wendung schon beinahe geschafft. Minerva und Pandora selbst behielten noch immer das gegnerische Schiff im Auge. Doch auf einmal schien gerade an diesem etwas merkwürdig zu sein. "Minerva, was geschieht dort hinten?" rief sie sogleich die Frage zu der Waldelfe empor. Doch auch ohne diese Frage hatte die Elfe das Schiff schon genauer ins Visier genommen. Auf Antwort musste die Dämonide auch nicht warten. "Sie haben die Segel eingeholt und sind zum stehen gekommen. Sie scheinen und Provozieren zu wollen zu ihnen zu kommen." kam die Erwiderung Minervas. Pandora wandte ihren Blick nur kurz dem Piratenschiff zu, ehe sie sich auf den Weg in die Steuerkabine machte. Dort angekommen konnte sie sogleich die gesamte männliche Mannschaft erblicken. Zyrus schien noch immer nicht begeistert von dem Plan zu sein den Saik ausheckte. Garland hatte das Steuerrad noch immer fest im griff, während der Katzenhalbmensch über der Seekarte hing. "Saik, sie haben die Segel gestrichen! Sie werden uns nicht folgen, viel eher bauen sie darauf das wir uns ihnen stellen." sprach Pandora sogleich aus.  Gerade der Wolf schien diese Nachricht mehr als zu erheitern, was man vor allen an seinem grinsen sehen konnte. "Anscheinend sind sie gerissener als jeder andere Pirat dem wir bisher begegnet sind, denn so wie es scheint haben sie durchschaut was du geplant hattest." sprach die Dämonide aus als sie näher an die Karte herantrat. "Was sollen wir nun anstellen? Entweder wir hoffen darauf das sie uns doch noch folgen wenn wir auf ihre eigene Falle die sie uns stellen nicht herein fallen. Oder wir kehren tatsächlich um um uns ihnen in einem frontalen Gefecht zu stellen. Natürlich könnten wir auch ihre Strategie benutzen und genau so wie sie einfach die Segel streichen um zum stehen zu kommen. Mit viel Glück schafft es Zyrus sie sogar von dieser Distanz zu treffen." meinte Pandora schließlich wobei sie doch schon einen entrüsteten Laut von dem Wolfsvollblut hören konnte, da sie seine Treffsicherheit doch leicht kritisierte. ~*~*~*~*~* Saik sah sich das Schauspiel, welches ihm das Piratenschiff bot. Er verengte die Augen zu schlitzen, als ihm von Minerva berichtet wurde, dass die Segel des Piratenschiffes gestrichen worden waren. Es deutete alles auf eine Falle hin, die Saik so nicht gesehen hatte. Diese Piraten waren nicht hier um sie zu entern oder das zu holen, was sie in ihrem Lager unter Deck hatten. Es war etwas anderes, was diese Seeräuber wollten, weswegen sie die Szera in ihre Nähe locken wollten und sie deshalb nicht verfolgten. Sie legten es darauf an, dass ihr Ziel zu ihnen kam. Ein recht untypisches Verhalten, wenn man bedachte was der Beruf dieser ruchlosen Gesellen war. Saik trat aus der Steuerkabine heraus, nachdem er seinem Steuermann den Befehl zum halben Segel und wenden gegeben hatte. Dennoch war der Katzenhalbmensch darauf bedacht nicht zu nah an dieses Piratenschiff zu fahren und bei einem Zeichen des Angriffes sofort bei zu drehen. Irgendwas stimmte hier nicht und um dies zu erkennen brauchte er nicht in Pandoras Augen zu sehen, die ebenso dieses Gefühl hatte. Saik wandelte zum Bugspriet vor und lehnte sich weit über die Rehling. Unter ihm war das azurblaue und doch irgendwie smaragdgrüne Wasser des Meeres. Es umspülte den Bug seines Schiffes, seiner Heimat, und trug sie voran in den Kampf, der so unausweichlich und doch vermieden werden sollte. Dennoch beschlich Saik das Gefühl, dass er hier bestehen musste um weiter zu kommen, ansonsten würde er unverrichteter Dinge wieder abziehen, und was würde das über ihn und seine Mannschaft aussagen? "Es ist eindeutig eine Falle, das ist offensichtlich. Mit einer Finte werden wir sie nicht bekommen, auch das ist klar. Zyrus! Winkel so hoch wie möglich einstellen und dann Feuer! Ich will wissen, wie weit du schießen kannst!", hallte der Befehl des Kapitäns über Deck. Es herrschte erst einiges an Verwunderung, doch der Vollblutwolfsmensch kam dem Befehl schnell nach und schoss eine Salve in Richtung des Piratenschiffes. Es wurde nicht einmal die Hälfte der Distanz zwischen den beiden offensichtlichen Feinden überbrückt und doch schien Saik zufrieden zu sein. Vielleicht mochte nicht jeder seiner Crew diese Einstellung verstehen, aber wie würden ja bald sehen. Schließlich hatte er nicht umsonst eine gewisse Ausbildung genossen. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter, aber ungleich gemeiner, vielleicht sogar hinterlistiger. Plötzlich begann das Wasser unter ihrem Schiff scheinbar schneller zu fließen. Kleine Wellen schwappten an den Rumpf und versuchten die Szera abzudrängen doch das Schiff hielt gegen die Strömung, die wie aus dem Nichts aufgekommen war. Doch auf einmal verschwand das breite Lächeln des Kapitäns. Es wurde schmaler, verbissener und war nicht mehr ganz so gewiss. Auch die Stirn des Katzenhalbmenschen lag in Falten, als würde er sich anstrengen müssen. "Ein Wassermagier", meinte dieser nur auf die fragenden Blicke derer, die um ihn herum standen, "ist nicht wirklich das, was ich bei Piraten erwartet habe, aber er versucht meine Magie zu blockieren. Er ist gut, muss ich sagen, und zäh. Ich bin gespannt, wer siegt", sprach Saik mehr zu sich selbst als zu Pandora und den anderen, doch er schien irgendwie Spaß an dem zu haben, was nur er wusste, was es war. ~*~*~*~*~* ~Yin~ Oh, wie interessant, dachte sich Yin. Sie versuchten tatsächlich zu feuern, kamen sie nicht mal ansatzweise so weit. Stattdessen feuerten sie einfach ins Wasser, allerdings bekam Yin mit, wie einer von denen auf dem Schiff tatsächlich Magie anwenden wollte, um Strömung zu erzeugen. Hm, das war eine interessante Möglichkeit seine magischen Fähigkeiten zu testen. Daher würde er so lange wie möglich dagegenhalten und ihn schlussendlich gewinnen lassen, wenn er sich lange genug halten kann - oder sogar besser wäre, was aber schwer war, da Yin sich vollkommen auf Wasser spezialisierte. Der mentale Kampf dauerte einige Zeit und Yin war sich schließlich sicher, dass sie es hier nicht mit einem Schwächling zu tun hatten - daher hörte er mit einem Mal auf und ließ Saik in dem Glauben er hätte keine Kraft mehr. Die Berta 5 SOLLTE ja zur Szera, am besten so nah wie möglich, daher ließ er es geschehen, blieb aber weit genug weg... ~*~*~*~*~* Der Schuss den Zyrus abfeuerte überbrückte gerade mal die Hälfte der Distanz die zwischen der Szera und dem gegnerischen Schiff lag. Doch das was eher verwunderte war die Tatsache das Saik wirklich einen Befehl gab die Kanonen abzufeuern. Der Blick den man jedoch in den Augen des Katzenhalbmenschen sehen konnte zeigte eines deutlich und zwar das er einen Plan hatte, selbst wenn der Sinn hinter diesem wohl bisher nur dem Kapitän selbst bekannt war. Wellen schlugen gegen den Rumpf der Szera, Wellen die aus dem nichts zu kommen schienen, denn die Kanonenkugel die im Meer versenkt worden war hatte es nicht vermocht solche Wellen zu erschaffen. Doch schnell wurde gesagt das unter den Piraten selbst wohl ein Wassermagier war, der dies verursachte. War es etwa das gewesen das Saik versucht hatte. Hatte er etwa versucht mit seiner eigenen Magie das Schiff zu sich zu holen? Dann diente die Kugel wohl eher als eine Art Ablenkungsmanöver.  Doch so wie es schien bewegte sich weder das Piratenschiff noch die Szera vom Fleck. Anscheinend herrschte hier nun ein Kampf zwischen Wind- und Wassermagi, allerdings hatte es den Anschein das keiner der beiden es schaffte die Oberhand zu gewinnen. Für einen Piraten besaß er beeindruckende magische Fähigkeiten, doch alleine das er sie schon besaß war ungewöhnlich. Dieser Kampf der Magie schien kein Ende zu finden, zumindest glaubte man dies. "Das Schiff bewegt sich auf uns zu!" kam es auf einmal von Minerva die dies vom Ausguck herunter rief. Leicht blickte Pandora zu Saik. Hatte er diesen Kampf der Magie gewonnen? Man könnte es glauben, doch irgendwie wirkte sein Blick nicht nach einem eindeutigen Sieg über den Wassermagier.  Die Anspannung nahm wieder zu da das Schiff näher kam. Doch sie mussten zumindest wie weit ihre Kanonen reichten und vielleicht würde der Vollblutwolfsmensch selbst noch etwas Distanz überbrücken können wenn er die Kanonen anders ausrichtete. Zyrus wusste schließlich was er tat. Die Magie die das Piratenschiff zu ihnen führte stoppte, so das auch das Schiff selbst zum stehen kam. In der Distanz in der ihre Kanonen sie erreichen konnten, doch wenn weitere Piraten an Bord waren die Magie beherrschten konnte es riskant werden. Diese Piraten schienen wirklich ganz besonders zu sein. Doch selbst wenn sie Magie beherrschten so würden sie selbst dagegen halten. Der Griff der Dämoniden ging in den Schatten der von der Reling ausging und erschuf aus diesem eine doch recht große Sichel. Doch schien es seltsam zu sein, denn die Sichel selbst schien leichter zu sein als sonst. Doch wenn sie wüsste was dies wirklich zu bedeuten hatte würde sie nicht weiterhin so ruhig bleiben. ~*~*~*~*~* Der Kampf brach ab und das Piratenschiff setzte sich in Bewegung, doch Saik konnte nicht wirklich glücklich darüber sein. Irgendwie erschien es ihm zu leicht, zu gewollt als dass es wirklich ein Kampf war. Es hatte ihn nicht gefordert, auch wenn es anstrengend gewesen war. Es schien vielmehr so, als würde dieses Schiff geopfert werden. Saik verengte seine Augen zu schlitzen und atmete tief durch. Was sollte er tun? Wenn er dieses Piratenschiff nicht versenkte kam er diesem Sichelhemd wohl keinen Schritt näher. Würde er es verschonen war diese Mission genauso erledigt. Es gab also nur eine Möglichkeit wie er weiter verfahren konnte. Er musste diesen Kahn versenken, doch er würde der Besatzung eine Chance geben. Während die Strömung das manövrierunfähige Piratenschiff weiter auf sie zutrieb befahl Saik die Kanonen zu laden. Es hatte einen Grund gehabt, warum er so früh hatte feuern lassen. So wusste er nämlich, wie weit die Kugeln flogen und konnte so einschätzen wann er das Wasser verhärten musste. Die Piraten trieben indes immer näher bis von Zyrus der Ruf kam, das nachgeladen worden war. "Welch eine Verschwendung", meinte der Katzenhalbmensch mit einem bitteren Unterton in der Stimme während er sich weiter über die Rehling beugte und seine Augen auf das Schiff der Piraten legte. "Gebt das Signal zum Feuern!", rief Saik schließlich. Es wurde nur kurz gestutzt, denn schließlich wusste der Weißhaarige schon, was er tat, zumindest hoffte man es. Schließlich war das feindliche Schiff noch gut ein Drittel zu weit weg also weit außerhalb ihrer Schussreichweite, doch es gab keinen Widerspruch. Eine Salve von Schüssen erklang und die Kugeln flogen in hohem Bogen. Dennoch brauchte man kein Gelehrter zu sein um zu sehen, dass der Bogen zu kurz war. Die Munition würde wirkungslos im Meer versinken, doch was dann kam war überraschend. Die Kugeln landeten auf dem Meer, gingen aber nicht unter. Stattdessen begannen sie zu zittern und zu vibrieren. Dann schossen sie über die Wasseroberfläche hinweg auf das feindliche Schiff zu und schlugen dort knapp oberhalb der Wasserlinie in den Rumpf ein. Wilde Rufe wurden laut. Hastig rannten Matrosen über das Deck des getroffenen Schiffes. Auch hatte die Strömung aufgehört zu fließen, so dass das Schiff nunmehr den Gezeiten selbst ausgeliefert war. Eine weitere Salve wurde abgefeuert und wieder landeten die Kugeln wie vom Meer getragen auf dem Wasser nur um einen Moment später wie von einer Bogensehne weggeschleudert auf das Piratenschiff zuzuschnellen. Holz splitterte und es krachte. Die Planken knirschten bedrohlich auf, als sich das getroffene Schiff zur Seite neigte. Der Rumpf des Piratenkahns füllte sich allmälig mit Wasser und man konnte dabei zusehen, wie das Schiff sich immer weiter neigte. Panisch wurde alles daran gesetzt nicht ein nasses Grab zu finden. Stimmen wurden laut, die Befehle über die panischen Köpfe der Besatzung brüllte, doch die Mannschaft der Szera konnte nur dabei zusehen und gespannt darauf warten, was wohl als nächstes passieren würde. ~*~*~*~*~* ~Yin~ So so, eine interessante Entwicklung. Sie versuchten erneut zu feuern und konnten zwar auf normalem Wege die Berta 5 nicht treffen, setzten aber anscheinend Magie ein, um die Kugeln weiterzuschleudern. Damit wurde das Schiff tatsächlich getroffen und befand sich nun im Sinken, was Yin nicht wirklich zufriedenstellte, da das Schiff eigentlich neben das andere sollte, um hochzugehen. Wenn es vorher sank... Hm, Yin blieben nur noch wenige Optionen. Einerseits könnte er jetzt verschwinden und Sichelhemd berichten, dass sie es hier wirklich mal mit einer gewissen Herausforderung zu tun hatten - aber andererseits könnte er versuchen das Schiff doch zur Szera zu befördern, indem er es mit seiner Magie anschob... es war ja noch nicht vollkommen gesunken und er könnte den Prozess vielleicht noch verlangsamen. Die Mannschaft, der das sicher nicht gut tun würde, war sowieso totgeweiht. Also gut... dann versuchte er es mal so. Yin wirkte einen besonders aufgeladenen Zauber, den er schon in der Hinterhand für Notfälle vorbereitete, um die Berta 5 mit einer höheren Geschwindigkeit noch als wenn sie segeln würde zur Szera zur treiben, um das Kamikaze-Schiff schließlich hochgehen zu lassen... Blieb nur zu hoffen, dass Saik rechtzeitig reagieren würde. ~*~*~*~*~* Es klang so seltsam das er befahl erneut die Kanonen zu laden und zu feuern, doch diesem Befehl wurde schließlich folge geleistet, allerdings zeigte sich auch so weshalb er dies angeordnet hatte. Die Kugeln erreichten genau die selbe Weite wie zuvor, doch schlugen sie nicht einfach im Wasser auf und verschwanden, sondern sie wurden einfach weiter getrieben so das sie schließlich in das Piratenschiff vor ihnen einschlugen. Die panischen Schreie der Mannschaft konnte man deutlich hören, anscheinend wussten sie sich nicht weiter zu helfen, geschweige denn versuchten sie wirklich die Löcher so schnell wie möglich zu stopfen welche die Kanonenkugeln in die Flanke des Schiffes gerissen hatten. Sie schienen wirklich mehr als nur hilflos zu sein. Sie riefen Befehle, doch schien niemand sie wirklich umsetzten zu können. Und das einzige was die Crew der Szera machen konnte war zu warten was als nächstes geschah.  Denn noch immer gab es diesen Wassermagier an Bord des gegnerischen Schiffes und dieser würde doch wohl nicht zulassen das sein Schiff unterging, ganz gleich wie heruntergekommen es auch aussah. Doch das was sich Pandora dachte trat nicht ein. Der Wassermagier versuchte nicht die einströmende See aus dem Schiff zu holen und einfach zu verschwinden, das Schiff lief weiterhin voll und es setzte sich in Bewegung. Es brauchte noch nicht einmal Minervas geschultes Auge um zu erkennen das das Piratenschiff genau auf sie zusteuerte. Doch nicht einmal mit einer normalen Geschwindigkeit kamen sie auf sie zu, sie wurden schneller, so schnell wie sie noch nie ein Schiff hatte segeln sehen, als würde jeglicher widerstand der das Wasser darstellte für sie nichtig. Planten sie etwa sie zu rammen?  Eines jedoch war seltsam, die Mannschaft unterbrach das Schreien und die Rufe nicht als würde sie selbst nicht wissen was mit ihnen geschah. Leicht verwundert blickte Pandora auf das Schiff, der Wassermagier, er war keiner der Schiffsbesatzung, er befand sich nicht auf dem Schiff sondern musste irgendwo anders sein, doch es blieb nur sein Element das ihm wohl Schutz bot. Doch selbst wenn es dies tat, so konnte Pandora selbst immer einen gewissen Funken an Aura und Gefühlen wahrnehmen. Die Panik, die Angst und die Dunkelheit der Leute auf dem Schiff waren deutlich zu erkennen, neben denen von den Anwesenden auf der Szera waren dies die am stärksten wahrzunehmenden Auren, was alles andere schwerer machte wahr zu nehmen. Doch weiter entfernt war eine weitere finstere Aura wahrzunehmen, das Schiff schien sie zuvor verdeckt zu haben, doch nun war sie zu erkennen. Dieser entfernte Punkt befand sich genau im Meer und bei diesem musste es sich um den Wassermagier handeln.  Doch neben diesem Magier gab es noch immer das Problem das das Schiff genau auf sie zusteuerte. Und das es die Szera traf musste unbedingt verhindert werden! Doch vielleicht war ihnen das Wetter nun zumindest hold. "Keiner an Bord dieses Schiffes ist der Wassermagier!" sprach Pandora etwas lauter aus damit auch Minerva sie verstehen konnte. Dabei ließ sie auch die erschaffene Sichel aus Schatten fallen, doch anstatt das diese klirrend auf dem Boden aufkam und sich einfach zersetzte verschwand sie einfach im Holz des Deckes wie Rauch, wie etwas nicht existentes. Die Dämonide jedoch achtete nicht darauf sondern wandte ihren Blick leicht nach oben zum Himmel. Wolken hatten sich dort oben gebildet und der Wind trug sie langsam voran. Doch schließlich stand eine Wolke perfekt so das ein Schatten genau auf das Meer fiel vor dem Piratenschiff. Mit aller Kraft ließ sie aus diesem kleinen Schatten eine Mauer entstehen, an der das Schiff das auf sie zusteuerte einfach zerschellen sollte. "Der Wassermagier befindet sich weiter hinten im Meer, bei..." doch noch ehe sie die Koordinaten auch nur ansatzweise aussprechen konnte verschlug es ihr die Sprache. Das Schiff das an der Schattenmauer zerschellen sollte fuhr einfach durch diese durch als würde sie gar nicht wirklich existieren.  Doch sie hatte diese erschaffen! Das konnte nicht sein! Sie war doch erneut wieder normal hatte schwarzes Haar, blaue Augen und blasse Haut ihre Beschwörungsfähigkeiten müssten also wie zuvor sein und so etwas auch aushalten können. Nichts dürfte diese nun durchbrechen können und das so einfach, außer....! Außer sie war nicht wirklich wieder in ihrem normalen zustand! Jetzt erst, doch viel zu spät, begriff sie das ihr gesamtes Aussehen nur eine Illusion war die wahrscheinlich der Katzenhalbmensch erzeugt hatte. Sie war wahrscheinlich noch zum meisten Teil weiß und somit war die Beschwörung wirkungslos. Sie war nun so gut wie Hilflos. ~*~*~*~*~* Nicht schien zu helfen. Das Schiff der Piraten hatte volle Schlagseite und doch sank es nicht. Stattdessen fuhr es direkt auf sie zu als wäre nichts gewesen. Keine Segel waren gespannt und gebläht und doch fuhr dieses Teufelsding schneller als jedes normale Schiff es tun konnte. Selbst eine Schattenwand Pandoras konnte dieses fahrende Wrack nicht wirklich aufhalten, aber das war auch nicht sonderlich verwunderlich, schließlich war Pandora nicht wirklich im Besitz ihrer dämonischen Kräfte. Sie war mehr Heilerin als Dunkelmagierin. Also lag es an Saik seine Heimat und die Heimat seiner Familie zu schützen, auch wenn es schwer werden würde. Der Katzenhalbmensch konzentrierte sich auf die See unter dem Rumpf seines Schiffes. Er beschwor eine Wasserwand herauf und ließ sie mit hoher Geschwindigkeit auf das Piratenschiff zuschießen. Schiff und Wasser prallten aufeinander wie Naturgewalten, doch keines der beiden Elemente zerstob oder brach auseinander. Saik kämpfte mit dem Wassermagier und jetzt zeigte sich deutlich, dass dieser Kerl deutlich mehr drauf hatte als er vorher gezeigt hatte. Dennoch gab keiner der beiden Kontrahenten in diesem mentalen Kampf nach. Der feindliche Wassermagier drängte das Schiff näher an die Szera heran, doch Saik versuchte dies zu verhindern indem er die Wasserwand aufrecht erhielt, doch auch merkte der Kapitän der Szera, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war fast so, als würde eine unsichtbare Hand an der Magie zerren, mit der Saik die Wasserwand aufrecht erhielt. War dies vielleicht ebenfalls der Wassermagier der Piraten? Wenn dies der Fall war, dass war dieser Kerl noch mächtiger als Saik es sich anfänglich gedacht hatte. "Wendet...die...Szera!", stieß Saik hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. Man sah ihm an, dass es nicht all zu leicht war. Seine Stirn lag in Falten und seine Augen waren fest geschlossen. Seine Hände hatten sich in die Rehling der Szera gekrallt, wo die Krallen deutliche Spuren hinterließen. Noch nie hatte man den Kapitän in solch einem schweren mentalen Kampf gesehen, weswegen sich auch niemand vor der Anweisung verschloss. Selbst Zyrus meckerte nicht an der Anweisung herum sondern setzte alles daran Garland zu unterstützen die Szera schnellstmöglich zu wenden. Saik indes versuchte den genauen Standpunkt des feindlichen Magiers ausfindig zu machen, doch dies war nicht so leicht, denn schließlich musste er sich auch darauf konzentrieren das Piratenschiff mit seiner Wasserwand zurückzuhalten. Würde er aber den Wassermagier finden und ihn direkt angreifen können würde dieser Schutz nicht mehr nötig sein. Doch um dies zu erreichen musste er diesen Magier erst einmal genau lokalisieren können. "Minerva! Schau nach...ob du ihn...findest und...begrüße ihn...mit einem Pfeil!", presste Saik noch heraus, dessen Gesichtsausdruck immer verbissener wurde. Ein leises Knacken war zu hören, das sich fast wie das Splittern von Glas anhörte. Ein feiner Riss wurde sogar auf einem der goldenen Ringe sichtbar, die Saik in seinem Haar trug. Was dies aber zu bedeuten hatte wusste keiner der Anwesenden zu sagen, aber gut war dies sicherlich nicht. ~*~*~*~*~* ~Yin~ Nachdem sie vergeblich versuchten eine Art Wand zu erschaffen - Yin wusste schließlich nicht, dass sie eine Dämonidin an Bord hatten - war sich der Assassine etwas siegessicherer, auch wenn er es enttäuschend fände, wenn es so einfach werden würde. Allerdings spürte er nun, wie der andere, mächtigere Magier versuchte ihn aufzuhalten, indem er selbst versuchte Wasser anzuwenden. 'Er versucht gegen mich Wassermagie anzuwenden? Wie überaus interessant.', dachte er sich noch und hielt diesmal wesentlich härter dagegen als zuvor noch. Jetzt wollte er mal das ganze Ausmaß sehen, wobei Yin bei einem magischen Kampf an Land ganz sicher unterlegen wäre - aber hier im Wasser was sein Element.  Daher war er auch etwas von den beiden Schiffen entfernt, aber nahe genug um lokalisiert zu werden. Dass man versuchte Pfeile nach ihm zu schießen, beeindruckte ihn nicht, da er sowieso unter Wasser war und bei der Strecke würden die Pfeile an so viel Kraft verlieren, dass es ihm nichts mehr ausmachen würde. Sie mussten sich schon was einfallen lassen, wobei er das Wrack eh genau neben der Szera stoppen lassen würde, um die magische Bombe hochgehen zu lassen... ~*~*~*~*~* Das feindliche Schiff kam näher und drohte die Szera wirklich zu erwischen hätte nicht der Katzenhalbmensch eine Wand aus Wasser errichtet um das Schiff dazu zu bringen langsamer zu werden. Wahrscheinlich sollte es eher dazu dienen das es komplett anhielt, doch der gegnerische Wassermagier schien dies nicht einfach so hinzunehmen und drängte das Schiff immer weiter in ihre Richtung. Erneut war ein Kampf der Magie entbrannt, doch schien es sehr an den Kräften des Kapitäns zu zehren. Es wurde sich daran gemacht das Schiff zu wenden um aus der Schusslinie des Piratenschiffes zu gelangen, doch alles schien so als würde es nur in Zeitlupe ablaufen. Es ging einfach alles viel zu langsam und jede Zeit die verstrich schadete vor allem Saik, der hier alles gab um ihrer aller Heimat zu beschützen.  "Minerva! Von der letzten Position des Piratenschiffes aus 35° Nordöstlich, sechs Meter dahinter, dort steckt er!" schrie sie auch schon der Waldelfe zu damit diese schnellstmöglich versuchen konnte den Wassermagier mit einem Pfeil zu treffen. Minerva spannte sogleich die Sehne ihres Bogens und richtete diesen auf die angegebene Stelle aus, schließlich schoss sie die Pfeile ab. Die Waldelfe war präzise wie niemand sonst wenn es um Pfeil und Bogen ging, doch dies schien einfach nicht zu helfen, egal wie viele Pfeile sie auch nach dem Wassermagier schoss, Pandora konnte dessen Aura noch immer deutlich wahrnehmen. So wie es schien war er zu weit unter Wasser als das die Pfeile ihn wirklich hätten erreichen können. Der Wasserwiderstand machte ihnen hier einen Strich durch die Rechnung.  "Sakuya, komm schnell her!" ging der Ruf der Dämoniden in Richtung Unterdeck. Es dauerte zwar seine Zeit doch das Drachenmädchen kam, zwar vorsichtig blickte sie zu ihr, doch sie war zumindest da. "Sakuya du musst Minerva helfen und zwar schnell. Ihre Pfeile reichen nicht weit genug um den Feind zu treffen, rüste Ihre Pfeile mit deiner Magie aus!" meinte sie sogleich zu dem Drachenmädchen das nur etwas verwundert und verunsichert zu ihr blickte. "Aber..." - "Kein Aber, du kannst das! Du schaffst es deinen Körper damit zu umhüllen und wie ein Blitz durch die Luft zu gleiten, es macht dich schneller und stärker, es verringert den widerstand der Luft der sonst auf dir lasten würde, rüste damit bitte die Pfeile aus." Es war als würden Stunden vergehen in denen Sakuya dies noch einmal bedachte, dabei waren es nur Sekunden ehe ein nicken von ihr kam. Genau so dauerte es nur Sekunden ehe Sakuya bei Minerva war. Sie war wie ein Lufthauch und dies war ihre Magie, eine Magie die sie mit sich brachte weil sie ein Drachenhalbmensch war. Und genau jene Magie wandte sie nun auch auf die Pfeile der Waldelfe an. Ein leuchten ging von ihnen aus das gerade zu wie eine Drachenschuppe wirkte. Nun würden sie mehr kraft haben dem Widerstand des Wassers zu trotzen und ihr Ziel doch noch zu erwischen.  Doch die Pfeile stärker zu machen war nicht das einzige was Aufmerksamkeit forderte. Das was ebenfalls Handeln erforderte war der Katzenhalbmensch. Er strengte sich an, doch schien seine Kraft nachzulassen und auch der feine Riss an einem der goldenen Ringe verhieß nichts gutes. In diesem Moment war sie keine Dunkelmagierin, somit war es sinnlos eine erneute Wand aus Schatten zur Unterstützung herauf zu beschwören, doch somit blieb ihr nur eines was sie nun machen konnte. Den Umhang von Saik den sie bisher getragen hatte zog sie sich einfach vom Körper und ließ ihn auf den Boden fallen. Nicht nur das sie den Schutz aufgab sondern zum ersten mal in ihrem Leben wünschte sie sich das die Sonne sie erwischte und keine Wolke ihr nun um Weg stand. Pandora schritt auf den Katzenhalbmensch zu, als sie diesen erreichte legte sie ihm beide Hände auf die Schulterblätter. Sie konnte die Sonne spüren die sie traf und wohl auch den Fortschritt zu ihrem eigentlichen selbst zurück zu kehren zunichte machte. Kurz schloss sie die Augen und begann sich zu konzentrieren. Wenn keine Dunklemagie half musste man eben die Heilmagie anwenden und diese war ja nicht nur gut um Wunden zu verschließen, sondern auch zur Wiedergabe von Kraft. Als die Dämonide den Punkt erreicht hatte den sie anvisierte öffnete sie schlagartig ihre Augen. Eine große, leuchtende Flamme trat aus ihrem Auge heraus, doch war diese nicht wie gewohnt blau sondern rot. Die Illusion die bis eben noch geherrscht hatte war verschwunden so das sie nun vollkommen in weiß da stand. Doch das war nun das geringste Problem. Flammen traten aus ihren Händen und schienen nur so in Saiks Körper zu verschwinden, nur um einen Kräfteaustausch zu bewirken, so das er gegen diesen Wassermagier ankommen konnte. ~*~*~*~*~* Sein Kopf schmerzte, seine Gedanken verschwanden in einem großen, rauschenden Strudel und jeder Muskel in seinem Körper schien bis zum Zerreißen gespannt zu sein. Dieser Magier, mit dem sich Saik messen musste, war hier eindeutig in seinem Element und selbst wenn er ihm mit Wasser entgegen trat bedeutete es für den Katzenhalbmensch eine deutlich höhere Kraftaufwendung als für seinen Gegner. Die Szera drehte sich nur langsam. Eine quälend lange Zeit schien zu vergehen, doch in Wahrheit waren es nur Sekunden. Dennoch, Saik musste durchhalten bis die Szera gewandet war. Dann würde man das Piratenschiff umsegeln können um den Wassermagier direkt aufs Korn nehmen zu können, doch bis es soweit war musste er sich ranhalten. Er musste hier bestehen sonst wäre ihre Heimat in Gefahr und das konnte Saik nicht zulassen. Ein leises Knacken, als würde Glas reißen oder Eis zerspringen, erfüllte das Deck. Ein goldener Splitter löste sich aus einem der Reifen in Saiks Haare und eine unheimliche Aura begann von dem Kapitän der Szera Besitz zu ergreifen, doch bevor dies schlimmer und stärker werden konnte durchströmte ihn warme Energie. Schließlich spürte er den leichten Druck auf seinen Schulterblättern und ein leichtes Gefühl bemannte sich seiner. Ein Grinsen zeichnete sich auf den Zügen des Katzenhalbmenschen ab. Seine Ohren stellten sich auf und sein Schweif wippte in einem Tackt, den nur Saik selbst zu hören schien. "Ah, ich fühle mich deutlich lebendiger, Pandora. Ich danke dir dafür", meinte Saik gerade so laut, dass seine Gefährtin ihn verstehen konnte. Mit ihrer Kraft, die sie ihm gab, schien alles auf einmal deutlich leichter zu sein. Nicht schien mehr ein Problem darzustellen und da er mit der Dämonidin verbunden war schien es ihm auch so als würde er selbst den feindlichen Magier spüren können. Sein Grinsen wurde deutlich breiter als er die Wasserwand verstärkte und sie schließlich das ganze Piratenschiff umschließen ließ. Alleine war dies undenkbar gewesen, aber ihm stand eine stärkere Kraft als seine eigene bei. Eine Kraft des Vertrauens und der Loyalität. Dann spürte er eine große Pranke, die sich auf seine Schulter legte und ein Brummen in seinem Ohr. Es war Zyrus, der ihm ebenfalls seine Kraft zu Verfügung stellte. Auch Minerva war dabei und Sakuya, die sich scheinbar verloren an seinen Arm klammerte. Sie alle waren da um ihm zu helfen. Nun konnte er einfach nicht mehr verlieren. Die Szera stand mit geschlossener Mannschaft in einem Kampf ein, der sie alle bedrohte. "Also gut. Dann zeigen wir diesem Wasserfloh mal, was die Mannschaft der Szera so alles drauf hat!", rief Saik mit lauter und tragender Stimme, so dass es selbst die Piraten auf dem unseligen Schiff hören konnten. Schließlich begann sich die Wassersäule, in der das Feindschiff gefangen war, zu drehen. Immer schneller und schneller, bis die Säule zu einem wahren Wasserstrudel wurde. Dies war Saiks Windmagie, die das Wasser in schnelle Drehungen versetzte. Ein Knirschen und Knacken war zu hören und schließlich brach das Schiff gänzlich auseinander und wurde in immer kleinere Teile zerbrochen, doch die Magie des Katzenhalbmenschen hörte noch lange nicht auf, denn noch immer spürte er die Kraft seiner Gefährten, die in diesem Moment unerschöpflich erschien. Durch Pandora wusste Saik ja auch, wo sich der Wassermagier befand, gegen den er mental gekämpft hatte. Auch um diesen, selbst wenn er sich unter Wasser befand, bildete sich ein starker Strudel, der ihn einfach gefangen nahm und ihn an die Wasseroberfläche trug. Nun endlich konnte Saik das Wesen sehen, welches versucht hatte sein geliebtes Schiff und seine Heimat zu versenken, doch dieses Wesen war nicht Sichelhemd. Die Augen des Katzenhalbmenschen verengten sich und mit tragender Stimme sprach er zu dem Gefangenen: "Berichte deinem Herren, dass wir auf ihn warten werden. Er soll kommen, wenn er den Schneid dazu hat!", rief Saik und mit einem Mal verschwand die Wind- und Wassermagie des Weißhaarigen und sowohl die Trümmer des Piratenschiffes als auch die Piraten selbst stürzten wieder zu Wasser und blieben dort treibend zurück. Der erste Teil dieser Mission war erfüllt, so glaube Saik zumindest. Nun musste nur noch Sichelhemd her. Doch das konnte warten. Zuerst einmal musste Saik rasten. Diese ganze Anstrengung hatte ihn doch zusehens geschafft, denn selbst wenn er die Kraft seiner Gefährten bekommen hatte war es nicht einfach solch unterschiedliche Kräfte zu bündeln und zu verwenden. Angeschlagen und ausgelaugt brach der Weißhaarige zusammen, krallte sich nur noch mit einer Hand an der Rehling fest und doch lächelte er, denn dieser Kampf ging eindeutig an sie. ~*~*~*~*~* ~Yin~ Unfassbar... Sie hatten ihn tatsächlich unerwarteterweise sofort geschlagen, als sie ihre Kräfte bündelten. Nicht dass Yin eine Niederlage für unmöglich hielt, so viel Stolz hatte er, doch dass diese so rapide kommen würde, war schon etwas verwunderlicher. Nun gut, er war kein schlechter Verlierer, obwohl er wusste, was das jetzt bedeutete - richtig, es war aus mit ihm. Sichelhemd konnte er so nicht mehr unter die Augen treten. Also... konnte er auch genauso gut diese Gewässer verlassen und in seine alte Heimat zurückkehren, bevor der alte Pirat ihn noch suchen ließ. Bei keiner Rückkehr würde Sichelhemd nämlich wissen, dass Yin scheiterte und deswegen eher die Verteidigung seiner Insel stärken bzw. ein paar Schiffchen mehr patrouillieren lassen, da er Saik trotzdem nicht als für ihn ernsthafte Bedrohung sehen würde - war ja nur einer seiner Leute, der verloren hatte. Da müssten schon ein paar weitere seiner Elite besiegt werden, damit er sich Sorgen machte. Jedenfalls trieb Yin ein wenig auf der Wasseroberfläche vor sich hin und vernahm schließlich Saiks Stimme, woraufhin er nicht gerade emotional wirkte. "Nein.", kam seine kurze Antwort, bevor er sich wieder normal in Schwimmposition begab. "Ich verlasse Sirretania, lieber als dass er mich tötet.", setzte er noch an und hatte ab jetzt nichts mehr mit seinem alten Kapitän zu schaffen - was für ein großartiges Zeichen von "Treue". Jedenfalls versuchte er lieber zum Festland zu schwimmen, sollten diese Leute doch den alten Sichelhemd suchen und Spaß haben, war ihm jetzt egal. ~*~*~*~*~* "Es gehört doch zu meinen Aufgaben auf den Kapitän aufzupassen." erwiderte die nun Weißhaarige auf die Worte Saiks. Als Erster Maat sollte man schließlich auf seinen Captain achten und ihn beschützen. Und das sie dem Katzenhalbmenschen ihre Kräfte zur Verfügung gestellt hatte schien zumindest auch sehr hilfreich zu sein, denn die Wasserwand wurde stärker ehe diese das gesamte Piratenschiff einnahm. Doch nicht alleine sie gab Saik einen Teil seiner Kräfte, genau so taten es schließlich auch Zyrus, Minerva und Sakuya und sicherlich hätte auch Garland dies getan, wäre er nicht damit beschäftigt gewesen die Szera daran zu hindern das sie einfach ausbrach. Doch auch so schien die Kraft die der Katzenhalbmensch nun bekam mehr als ausreichend zu sein, denn das gefangene Piratenschiff wurde nun von einem Strudel aus Wasser eingeschlossen, bei dem man schließlich das unschöne Geräusch hören konnte wenn Holz einem zu großen Druck einfach nachgab, zumindest war dieses Geräusch nicht gerade angenehm für diejenigen von dessen Schiff dies zu hören war und dies kam nun einmal vom Piratenschiff, das schließlich einfach in Trümmer zerbrach und zu Wasser fielen.  Doch nicht nur das Schiff selbst sondern auch der Wassermagier wurde mittels eines Strudels an die Wasseroberfläche befördert wo er, nach einer kurzen Anweisung von Saik, einfach auf diesen fallen gelassen wurde. Doch der Wassermagier dachte noch nicht einmal daran zu Sichelhemd zurück zu gehen um ihn dies zu berichten. Denn das Wesen vor ihnen war eindeutig nicht der gesuchte Kapitän sondern nur einer seiner Gefolgsleute war und er schien recht plausible Gründe zu besitzen nicht zu seinem Kapitän zurück zu kehren, zumindest wollte er weiterleben.  Pandora ließ ihren Blick kurz schweifen, schaute auf die Teile des einstigen Schiffes vor ihnen und auf die Besatzung die das alles nicht wirklich überstanden hatte, womit sie nun hier wohl ihr nasses Grab finden würden. Der Wassermagier war verschwunden und somit lag die See wieder ruhig vor ihnen. Das erste Treffen mit der Vorhut ihres Gegners hatten sie überstanden und sie konnten sich nun etwas ruhe gönnen um erneut zu Kräften zu gelangen. Die Dämonide ließ sich auf den Boden nieder und Atmete einige male schwer ein und aus. Sie fühlte sich wie ausgelaugt und so seltsam erledigt wie sie sich noch nie zuvor gefühlt hatte und doch war sie erleichtert, denn sie hatten diese Schlacht gewonnen und die Szera vor schaden bewart. Irgendwie war ihr zum Lachen zumute, doch nicht diese Art von Lachen die se immer zeigte, sondern ein echtes Lachen, doch Pandora unterdrückte dies und zeigte stattdessen nur ein Lächeln. ~*~*~*~*~* Saik hatte sich in seine Kabine zurückgezogen. Die Steuerung der Szera hatte er Pandora und dem Rest der Mannschaft überlassen, die wohl auch gut mit ihr umgehen konnten, doch er konnte es in diesem Moment nicht. Der Kampf mit diesem Wassermagier, und war er auch nur mental gewesen, hatte sehr an seinen Kräften gezehrt. Es war auch anstrengend gewesen die Kraft seiner Gefährten zu sammeln und freizugeben. Alles war durch seinen Körper geflossen und hatte ihn zusätzlich entkräftet, aber es war die Sache eindeutig wert gewesen. Saik hätte nicht gewusst, wo sie sonst jetzt wären, wenn sie überhaupt noch leben würden, denn eines stand fest. Dieser Wassermagier hatte nicht umsonst dieses Piratenschiff zu ihnen gelenkt. Doch was machte sich der Katzenhalbmensch noch darüber Gedanken? Ein plötzliches Klopfen an seiner Tür ließ den Kapitän der Szera aufschauen. "Herein", rief Saik und die Tür schwank auf. Sakuya trat mit einer dampfenden Tasse ihres kräftigen in die Kabine des Kapitäns, den sie auf den Tisch neben dem Bett stellte. Dann sah das Drachenmädchen auf den Katzenhalbmensch, der sie mit einem kraftlosen Lächeln ansah. "Mit Verlaub, Kapitän, aber du siehst fürchterlich aus. Vielleicht solltest du dich etwas hinlegen. Ich hol dir einen Baldriantee", meinte das Drachenmenschmädchen und noch bevor Saik etwas erwidern konnte war Sakuya auch schon wieder durch die Tür verschwunden. Saik konnte nur lächeln und den Kopf schütteln. Dieses Drachenmädchen war einfach viel zu fürsorglich, auch wenn sie oft recht schüchtern und zurückhaltend wirkte, doch das machte wohl ihren Reiz aus, den sie auf so manchen Mann ausübte. Saik musste selbst sagen, dass er Sakuya auf eine gewisse Art und Weise anziehend fand und doch würde er es nie wagen Hand an sie zu legen. Doch anstatt weiter darüber nachzudenken nahm sich Saik den Tee, den Sakuya ihm gebracht hatte, und versuchte ihn zu trinken. Er war bitter und verdammt stark, aber wenn der Smutje meinte, dass es die Lebensgeister wieder weckte, dann hatte sie wohl damit recht. Seine Geschmaksnerven waren zumindest wieder wach und auch der Nebeln in seinem Kopf, der von der Erschöpfung herrührte, wurde langsam wieder etwas gelichtet. Aber mit einem hatte Sakuya auch recht. Er musste sich hinlegen und etwas Ruhe finden. Noch so einen Kampf würde er sicherlich nicht ganz ohne Probleme überstehen. Doch wenn er übermüdet war, dann konnte er nur versagen. So folgte er der Anweisung Sakuyas und legte sich ins Bett. Seine Hände hielt er hinter seinem Kopf verschränkt und sein Blick ging zu den Planken über ihm. Saik lauschte auf die Wellen, die gegen die Bordwand schlugen und dabei leise rauschten. Er spürte das Schwanken des Schiffes und das Flüstern des Windes. Schließlich schloss er die Augen und ließ sich vom sanften Gesang des Meeres vereinnahmen. Es dauerte auch nicht lange bis er schließlich eingeschlafen war. ~*~*~*~*~* Die See lag erneut ruhig vor ihnen und schien nichts mehr von dem Kampf zu zeigen der soeben hier getobt hatte. Die Überreste des Geschehens nahm die See mit in ihre Tiefen wo sie unentdeckt bleiben würden. Den Plan den der Wassermagier verfolgt hatte, welcher dies auch immer gewesen war, wurde genau so in die Tiefe gerissen wie die Besatzung des Piratenschiffes selbst. Doch ihren eigentlichen Auftrag hatten sie dadurch noch nicht erledigt. Zwar war es ein Mitglied von Sichelhemds Mannschaft gewesen doch nicht Sichelhemd selbst und genau diesen galt es ja zu finden und zu stellen. Doch all zu schnell sollte dies wohl nicht geschehen, denn sie alle und vor allem der Katzenhalbmensch brauchen Ruhe um sich zu erholen und neue Kraft zu sammeln.  Pandora atmete einmal tief ein und blickte hinaus auf das ruhige Meer, wie es mit leichten Wellen gegen das Holz der Szera schlug. Das Steuer hatte noch immer Garland in der Hand und die Richtung die sie angesteuert hatten war der aus der das Schiff gekommen war. Dies war zumindest ein Anhaltspunkt den man nachgehen konnte. Vom Meer selbst wandte sich die Dämonide wieder der Karte zu die auf dem Tisch lag und ihren bisherigen Weg abzeichnete. Minerva hatte wirklich akribisch alles vermerkt. Mit dem Dauben und dem kleinen Finger maß Pandora eine Gerade Linie ab um zu sehen wohin sie dieser Weg führen würde wenn sie diesem folgten. Laut der Karte schien nichts anderes als Wasser sie zu erwaten, doch das Meer verbarg noch manche Geheimnisse und nicht alles was sich dort verbarg war schließlich auf Karten verzeichnet und vielleicht wartete nur eine Inselgruppe oder eine Höhle auf sie erkundet zu werden.  Ein kurzes Räuspern ließ sie ihren Blick von der Karte nehmen so das sie zu demjenigen Blickte der dies ausgestoßen hatte. Der Landzwerg hatte seinen Blick leicht von der See genommen so das auch er sie anblicken konnte. Pandora wandte ihren Blick jedoch nach kurzer Zeit wieder ab, denn auch wenn jeder der Anderen nun auch diese Form gesehen hatte mochte sie es noch immer nicht wenn man sie so sah. "Du siehst wirklich verändert aus Pandora." meinte Garland kurz und innerlich führte die Dämonide schon Worte an die dazu passen würden. Schwach, verweichlicht, hässlich und viele mehr. Zyrus überlegte sich bestimmt schon etwas das er ihr später noch sagen konnte. Das letzte mal ehe der Wolfsvollblüter etwas sagen konnte hatte Minerva ja eingegriffen und auf die Waldelfe hörte der Wolf seltsamerweise und auch legte er sich nicht mit ihr an. "Irgendwie friedlicher und ausgeglichener." konnte sie auf einmal die Stimme des Zwerges hören. Verwundert blickte die Dämonide auf. Genau so verwundert blickte sie auch Garland an, bis sie doch leicht auflächelte. Mit solchen Worten hatte sie nicht gerechnet, doch auch Saik hatte immer gemeint das es nicht so schlimm sei wenn sie diese Gestalt annahm. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, hatte er damit sogar etwas recht. "Danke sehr." waren nur die leisen Worte zu hören, die wohl nicht nur an den Landzwerg gerichtet waren. ~*~*~*~*~* Saik erwachte unter Deck. Er hatte gut geschlafen und ein Blick aus dem Bullauge verriet ihm auch, dass er recht lang geschlafen hatte. Sicherlich weit mehr als ein paar Stunden. Es war bereits spät am Abend. Die Sonne versank schon im Meer und doch konnte Saik spüren, dass sie keine Fahrt mehr machten. Entweder war etwas passiert, was der Katzenhalbmensch nicht glaubte, oder aber sie hatten etwas entdeckt, nur wollte niemand den Kapitän bei seinem Schlummer stören, was schon eher wahrscheinlich war. Doch nun war er ja wach, also schwang er sich aus seinem Bett und kleidete sich um. Die Sachen, die er bisher getragen hatten stanken ein wenig. Frisch eingekleidet und gut erholt führte der Weg Saik hinauf an Deck der Szera und dort sah er auch, warum sich sein Schiff nicht mehr bewegte. Die Segel waren eingeholt worden und die Mannschaft schaute auf eine kleine Inselgruppe am fernen Horizont. Es war also verständlich, dass sie nicht näher segelten, glaubte man wohl doch, dass diese Inselgruppe das Versteck eines berüchtigten Piraten war. "Haben wir eine neue Entdeckung gemacht?", fragte Saik ohne, dass ihn vorher jemand entdeckt hatte. Nun aber sahen die Augenpaare von fünf Personen zu ihm und in jedem lag ein gewisser Glanz, der sagte, dass man froh war den Kapitän in solch einem guten Zustand zu sehen. Zyrus brummte etwas unverständliches, doch die Waldelfe schien es dennoch verstanden zu haben, weshalb sie dem Vollblutwolfsmenschen einen kurzen Stoß mit ihrem Ellbogen in die Seite verpasste. Ein kurzes Lächeln trat auf Saiks Lippen, als er an die Rehling herantrat. Dabei fiel sein Blick auf Pandora, die immer noch ihr weißes Gewandt trug. Es stand ihr, das hatte er ja schon immer gesagt. Außerdem war sie nicht schwächer als sonst, das hatte sie heute auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie hatte eben andere Stärken, wenn sie in dieser Gestalt war. Dann aber trat Saik gänzlich an die Rehling heran und begutachtete die Inseln in der Ferne. "Was haben wir denn da?", fragte er niemand bestimmtes und doch meldete sich Minerva zu Wort: "Das ist eine Inselformation, die auf keiner Karte zu finden ist. Wahrscheinlich dient sie Piraten als versteck", meinte die Waldelfe, wobei sie auf ihre letzte Aussage besonders viel Betonung legte. Saik merkte das und musterte sie kurz. Sie war sich sicher, dass der von ihnen Gesuchte möglicherweise dort auf dieser Insel war oder zumindest sein Lager dort aufgeschlagen hatte. Der Katzenhalbmensch konnte diese Einschätzung auch gut verstehen. Diese Inseln waren weit draußen im Meer und wenn sie auf keiner Karte verzeichnet waren, dann stellten sie ein gutes Versteck dar. Schließlich atmete Saik kurz durch: "Wir warten noch. In der Dämmerung werden sie uns wohl kaum aus dieser Entfernung sehen, zumal die Sonne in unserem Rücken untergeht. Sobald es Nacht ist segeln wir näher heran, aber nehmt schwarzes Tuch, sonst sind wir zu auffällig", meinte Saik mit leichtem Lächeln. Vielleicht konnten sie den Piraten ja nahe kommen ohne vorher gesehen zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)