Vater werden ist nicht schwer.... von Serifeen (Wozu Kinder gut sein können [TIBBS]) ================================================================================ Kapitel 1: Tonys >kleines< Problem ---------------------------------- Endlich hab ich meinen PC wieder und alle Daten sind weg!! ;_; Die Story war noch auf meiner Festplatte, weshalb jetzt erstmal die on kommt, bevor es mit den HP Stories weiter geht. ;D Ich bin gespannt, wie eure Reaktionen auf diese >neue< Serie in meiner Sammlung sind. >///<‘ Viel Spaß beim Lesen! Oh und eines vorweg: Ja Gibbs und Tony kommen noch zusammen.. das dauert nur eine Weile… ^^“ ~~~~~~~~~~ Tonys >kleines< Problem Anthony Dinozzo stürmte ins NCIS Hauptquartier, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Er war bereits 7 Minuten zu spät- das dritte Mal diese Woche. Gibbs würde ihn köpfen. Ungeduldig stieg er von einem Fuß auf den anderen, während er wartete, dass der Aufzug endlich anhielt und die Aufzugtüren sich öffneten. Als er heraustrat war keine Spur von Gibbs zu sehen. Vielleicht hatte er Glück und Gibbs war- „DINOZZO!“- so viel zu seinem Glück. „Ja, Boss?“, gab Tony mit leicht eingezogenem Kopf zurück. Aufgrund der Tonlage konnte er sagen, dass Gibbs SEHR wütend war. Vermutlich nicht nur, weil er zu spät war. „Was habe ich dir gestern gesagt?“ „…. Dass ich die nächsten 3 Wochen Berichte schreiben muss, wenn ich nochmal zu spät komme?“ Er hasste nichts mehr, als Berichte schreiben… und leider wusste sein Boss das ganz genau. „Dann weißt du ja, was du zu tun hast. Ziva, McGee, Aufbruch!“ Damit war Gibbs in Richtung Aufzug gestürmt. Ziva warf Tony noch einen eindeutig schadenfrohen Blick zu, bevor sie und ihr Kollege Gibbs folgten. Tony ließ sich frustriert auf seinen Stuhl fallen. Warum eigentlich immer er? Als der Aufzug mit dem typischen Aufzuggeräusch die Türen öffnete, blieb der Rest seines Teams jedoch wie angewurzelt stehen, als ein Kind und ein Securetyangestellter von ihnen ausstiegen. Das Kind war ein ziemlich süßes Mädchen, mit großen, grünen Augen und lockigen braunen Haaren, die ihr sanft über die Schulter fielen. Ihr Gewand wirkte zerknittert und schmutzig und sie sah ein bisschen verwahrlost und dünn aus. Aber was zum Teufel wollte das Kind hier bei ihnen? Ihr momentaner Fall hatte keine Kinder beinhaltet- soweit sie bisher wussten zumindest. Und selbst wenn, waren dafür nicht sie, sondern das Jugendamt zuständig- im Normalfall. Der Angestellte warf Gibbs einen leicht verunsicherten Blick zu. Jetzt mit einem Kind hier aufzutauchen, wo ihr Boss noch keinen Kaffee gehabt hatte UND sein SFA zum wiederholten Male zu spät gekommen war- und das direkt nach einem anstrengenden Meeting mit seiner Ex war eine wahnsinnig schlechte Idee, soweit Ziva das beurteilen konnte. Gibbs verzog aber keine Miene, sondern sah den Mann im schwarzen Anzug nur abwartend an. Der wich einen halben Schritt zurück, bevor er zu einer Erklärung ansetzte. „Die Kleine ist gerade hier aufgetaucht und meinte, dass sie zu ihrem Vater muss.“ „Und ihr Vater arbeitet beim NCIS?“, hakte Ziva nach. Der Mann nickte. „Das hat sie uns zumindest gesagt.“ Gibbs beugte sich zu der Kleinen hinunter, die ihn mit großen Augen ängstlich ansah. „Wie heißt dein Papa denn?“, fragte er ruhig. „Tony.“ Das ganze Team erstarrte. Das musste ein Zufall sein. „Weißt du den Nachnamen deines Papas auch?“, fragte McGee nach. Das Kind nickte. „Tony DiNozzo.“ Gut, die Aussprache war gewöhnungsbedürftig gewesen, aber der Name stimmte. Und bei Tonys Frauengeschichten hatte das ja früher oder später passieren müssen, wenn man es genau nahm. „Hast du deinen Papa schon einmal gesehen?“, frage Ziva nach. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Tony ihnen das verschwiegen hätte. Das Kind nickte. „Auf einem Foto.“ Mittlerweile hatte Tony bemerkt, dass etwas nicht stimmte und stand auf, um nachzusehen, was los war. Von dem Gespräch hatte er nichts mitbekommen, also überraschten ihn die Reaktionen, die daraufhin folgten doch sehr. Zuerst ein Kinderschrei, der verdächtig nach >Papaaaaa< klang, dann ein Kind, das auf ihn zulief und das er gerade mal so auffangen konnte und dazu einige wirklich merkwürdige Blicke seiner Kollegen. Dann erst realisierte er die Situation. Papa?? Das Kind konnte nicht ihn meinen, oder? Seine Gesichtszüge entgleisten. „Ich denke nicht, dass er es wusste…“, stellte Ziva in den Raum. Gibbs und McGee schwiegen. „Wa- Papa? Warte mal…“, versuchte Tony die Situation zu verarbeiten. Er drückte das Kind etwas von sich weg und betrachtete es. Die Kleine musste mindestens 4 Jahre alt sein. Wir konnte er da nichts von ihr wissen, wenn er der Vater war? Nicht, dass es ganz ausgeschlossen war, bei den vielen Bettgeschichten, aber meldeten sich Frauen nicht normalerweise, wenn sie schwanger waren?? „Mama hat gesagt, wenn ich dich finde kann ich bei dir bleiben“, sprudelte das Kind darauf los. „Das stimmt doch, oder? Ich muss nicht zurück, oder?“ Für ihr Alter hatte das Kind einen ziemlichen Redeschwall. „Ich sehe die Ähnlichkeit“, meldete sich Zivas Stimme erneut zu Wort und erntete daraufhin nur einen genervten Blick von Tony. „Warum sagst du mir nicht erstmal, wie du heißt?“, antwortete Tony der Kleinen, während er sie hochhob. „Elisa.“ „Okay Elisa, hast du Durst? Wie wäre es, wenn wir uns was zu trinken holen und dann erzählst du mir ein bisschen was über deine Mama, ok?“, schlug Tony vor und versuchte möglichst ruhig zu bleiben. Bei seiner Bitte schien die Kleine sich zu versteifen, aber sie nickte langsam. Es war bestimmt nur Einbildung, aber die Kleine sah ihm seiner Meinung nach wirklich ähnlich. Er musste Abby um einen DNA Test bitten. Gibbs schien kurz zu überlegen, bevor er Ziva den Schlüssel zuwarf. „Holt den Wagen. Ich komme nach.“ Nachdem die anderen beiden Agents aus ihrem Team verschwunden waren ging er auf Tony und das Kind zu. „Ich sag Abby Bescheid. Du kannst die Berichte morgen schreiben. Finde heraus, ob sie wirklich dein Kind ist und was mit ihrer Mutter los ist. Ruf mich an, sobald du was weißt“, sagte er verhältnismäßig ruhig, bevor er Elisa durch die Haare strich und auch in Richtung Aufzug verschwand. Damit stand Tony alleine mit einem Arm voll Kind im Büro. Und das ein paar Minuten, bevor Elisa etwas sagte, und ihn damit aus seiner Trance riss. „Papa? Wohin sind die gegeht?“ „Gegangen“, besserte Tony sie aus. „Na ja, weißt du, die müssen heute woanders arbeiten.“ „Und du? Musst du nicht arbeiten?“, fragte sie leise. „Heute nicht. Ich denke du hast mir viel zu erzählen, oder?“, gab Tony lächelnd zurück und trug sie in Richtung Aufzug. „Wir beide holen uns jetzt was zu trinken, in Ordnung?“ Elisa nickte. Ihre Hände hatte sie fest in sein Shirt gekrallt und sie zitterte leicht. Sie schien auch sehr warm zu sein. Ob sie Fieber hatte? Vielleicht sollte er mit ihr zu Du- Nein, besser nicht. Wer wusste schon an wem der gerade herumwerkelte? Das wollte er dem Kind wirklich nicht antun. In dem Moment ging der Fahrstuhl auf und Abby kam heraus- mit drei Bechern und einer Tüte, die verdächtig nach Gebäck aussah. Konnte sie zaubern?? Elisa klammerte sich noch mehr an Tony fest, als Abby zielstrebig auf sie zukam. „Hallo!“, begrüßte sie die Kleine, die sie nur unsicher ansah. „Schau mal Elisa, das ist Abby, eine Freundin von mir. Und sie hat uns was mitgebracht. Warum gehen wir nicht alle in den Pausenraum?“, fragte er mehr an Abby gerichtet, die ihre Augen nicht von Elisa lösen konnte. Als Tony sich umdrehte und mit dem Kind in Richtung besagter Räume ging, folgte sie ihm aber sofort. Dort angekommen waren sie- wie um diese Uhrzeit nicht anders zu erwarten- alleine. Tony versuchte Elisa auf einen eigenen Stuhl zu setzen, aber sie wollte ihn nicht loslassen, also setzte er sie kurzerhand auf seinen Schoß. Abby setzte sich ihnen gegenüber hin und stellte einen Becher vor die Kleine. „Das ist Kakao. Den magst du doch, oder?“, fragte sie. Alle Kinder mochten Kakao und Elisa nickte, ließ Abby aber nicht aus den Augen. Vor Tony stellte die Schwarzhaarige einen Becher, der verführerisch nach Kaffee roch. „Danke Abby“, meinte er lächelnd, woraufhin auch Elisa leise „Danke“ sagte. Das brachte Abby fast zum Schmelzen, dabei war sie doch auch sonst nicht so bei Kindern… „Magst du Muffins?“, fragte sie die Kleine weiter, die wieder nur vorsichtig nickte. Daraufhin fischte Abby aus der Papiertüte einen großen Schoko Muffin, den sie Elisa hinhielt. Die griff auch danach und nahm ihn, machte aber keine Anstalten ihn zu essen. „Wie sagt man?“, fragte Tony die Kleine leise, woraufhin Elisa wieder leise „Danke“ sagte. „Gut gemacht“, lobte Tony und strich ihr durch die Haare. Als er die Hand gehoben hatte, war sie etwas zurückgezuckt, aber er beschloss das vorerst zu ignorieren. „Willst du den Muffin nicht essen?“, fragte er, als Elisa immer noch keine Anstalten machte etwas anderes damit zu tun, als ihn zu halten. Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu, biss aber schließlich ab und begann zu essen. Tony trank unterdessen einen Schluck von seinem Kaffee. Abby sah zwischen den beiden hin und her. „Weißt du… sie sieht dir wirklich ähnlich“, stellte sie dann fest. Tony zuckte mit den Schultern. „Wir sollten trotzdem….“ „Ja, ich weiß“, unterbrach ihn die Schwarzhaarige und sah wieder zu der Kleinen, die sehr zufrieden aussah, auf Tonys Schoß. Als Elisa den Muffin fertig gegessen hatte hielt Tony ihr den Becher hin, aus dem sie ein paar Schlucke trank. Dann kuschelte sie sich leicht an ihn und schloss die Augen. „Sag mal Elisa, wie heißt denn deine Mama?“, fragte Abby sie dann ruhig. Elisa machte die Augen wieder auf und sah sie an. „Nadine Gerand.“ Doch der Name sagte Tony überhaupt nichts, was Abby wohl an seinem Blick erkannte. „Und wo wohnt deine Mama?“ „In einem großen Haus mit vielen Türen“, antwortete Elisa leise. Es war ja fast logisch gewesen, dass das Kind ihnen keine Adresse sagen konnte, dachte Tony. „Wie bist du denn hergekommen?“, versuchte Abby es anders. „Mit dem Taxi.“ „Alleine, oder mit deiner Mama?“ „Alleine.“ „Wartet deine Mama zuhause nicht auf dich? Sollen wir dich hinbringen?“, fragte Abby nach, woraufhin Elisa zu zittern anfing und sich noch stärker an Tony krallte. „M-Muss ich zurück? Kann ich nicht hierbleiben?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Tony war leicht überfordert, als er sah, wie sich Tränen ihren Weg über ihre schmalen Wangen bahnten. „Nein, du musst nicht zurück“, versicherte er der Kleinen. „Aber dafür musst du mir sagen, warum du nicht zurück willst, okay?“ Elisa sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Wenn ich es dir sage muss ich nicht zurück? Versprochen?“ „Versprochen“, antwortete Tony. Irgendetwas stimmte hier nicht. Warum reagierte das Kind so merkwürdig? Er hatte einen Verdacht, aber er hoffte inständig, dass sich der nicht bestätigen würde. „Mama mag mich nicht“, sagte Elisa dann leise. Tony strich ihr eine Träne von der Wange. „Wieso denkst du das?“ „Immer, wenn Mama nachhause kommt, sperrt sie mich in meinem Zimmer ein und sagt, dass ich ganz leise sein muss. Es kommen manchmal ganz viele Männer und sind ganz laut. Mama schreit oft. Jack mag mich auch nicht“, erklärte sie leise. „Wer ist Jack?“, fragte Tony nach. „Ein Freund von Mama. Er holt sie manchmal ab. Einmal hat er mich gefragt, ob ich mitkommen will und Mama bei der Arbeit zusehen will. Dann hat sie ihn angeschrien und er hat ihr wehgetan. Er tut Mama oft weh.“ „Hat er dir auch mal wehgetan?“ Elisa nickte. „Und warum hat deine Mama dich hergeschickt?“, fragte Tony weiter. „Mama hat mir auch manchmal wehgetan und geschimpft. Heute auch. Dann hat sie mich rausgestoßen und gesagt, dass ich zu meinem Papa gehen soll. Das mein Papa gesagt hat, dass ich bei ihm bleiben kann, wenn ich zu ihm komme.“ „Okay“, meinte Tony und beendete damit die Befragung. Mehr würden sie aus dem Kind ohnehin nicht herausbekommen und außerdem zitterte Elisa fürchterlich am ganzen Körper. „Abby, könntest du Ducky holen? Ich denke Elisa hat Fieber. Er soll sich das bitte mal ansehen- hier oben“, sagte er dann. „Und klär ihn bitte kurz auf.“ „Kannst du mit ihr vielleicht zumindest zu mir kommen?“, gab Abby zurück. Sie hatte das Gefühl, dass die Untersuchung länger dauern würde. Tony nickte nur und stand mit Elisa im Arm wieder auf. Sie gingen gemeinsam zum Aufzug und fuhren schweigend erst zu Abbys Reich, wo Tony und Elisa ausstiegen, und anschließend fuhr Abby zu Ducky. Sie erklärte ihm grob die Situation und hinderte ihn daran gleich in seinem blutverschmierten Autopsiegewand hoch zu fahren. Als Ducky dann schließlich vor Elisa und Tony stand sah man zum Glück nichts mehr von dem Blut. Tony hatte sich gegen den Tisch in der Mitte von dem Raum gelehnt, den Abby abgeräumt und eine Decke darauf ausgebreitet hatte. „Schau, das ist Ducky, von dem ich dir gerade erzählt habe. Er ist Doktor und wird dich untersuchen, ok? Dazu muss ich dich aber auf den Tisch setzen“, sagte Tony und wartete auf eine Reaktion des Kindes. Erst, als Elisa langsam nickte, setzte er sie auf den Tisch. Ducky kam näher. „Hallo, junges Fräulein“, sagte er lächelnd. „Kannst du dein hübsches Kleid ausziehen, damit ich dich untersuchen kann?“ Elisa nickte und versuchte es alleine eine Weile, bis Tony eingriff und ihr half. Alle Drei mussten sich zusammenreißen um nichts Falsches zu sagen, als sie den Körper des Kindes sahen. Der war übersäht mit blauen Flecken, Schürfwunden und Kratzern. Das war eindeutig Misshandlung. Ducky untersuchte Elisa und erzählte ihr dabei eine seiner Geschichten, während Tony im Kopf durchging, was er jetzt machen sollte und in welcher Reihenfolge. „So, das war’s“, meinte Ducky nach einigen Minuten. Tony richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Pathologen und das Kind, das zu seiner Verwunderung am Tisch lag und zu schlafen schien. „Sie schläft wegen der Medikamente“, erklärte Ducky, als er bemerkte, dass Tony die ganze Zeit abwesend gewesen war. „Du hattest Recht, sie hat Fieber. Vermutlich eine beginnende Erkältung. Sie ist unterernährt und wurde offensichtlich über einen längeren Zeitraum hinweg misshandelt. Du solltest das festhalten, auch wenn es dir nicht gefällt“, sagte Ducky, doch die Aufgabe nahm Tony zum Glück Abby ab. „Könnt ihr einen DNA Test machen?“, fragte er dann, während er Elisa zudeckte. Zu ihrer Mutter konnte sie auf keinen Fall zurück, aber er musste herausfinden, ob sie wirklich seine Tochter war. Ducky nahm erst Elisa, dann Tony But ab und Abby machte sich an die Untersuchung, während Tony das Kind wieder anzog. „Abby, kann ich sie vorerst bei dir lassen? Ruf mich, wenn sie aufwacht, dann komm ich sofort“, versprach er. Die Forensikerin nickte kurz, sah aber nur auf die beiden Blutproben. Aber immerhin würde sie hören, wenn Elisa aufwachen würde, solange sie keine Musik aufdrehte- aber spätestens dann wäre Elisa mit Sicherheit wach. Zurück an seinem Schreibtisch versuchte Tony herauszufinden von wo das Taxi gekommen war, um zu wissen, wo ihre Mutter war. Zwei anrufe später hatte er den Taxilenker am Apparat, der Elisa hergefahren hatte. Es war ein etwas älterer Herr, der Stimme nach zu urteilen. Er erzählte ihm, dass er die Kleine in einer Seitengasse nahe der Hauptstraße gefunden hatte. Sie hatte ihm gewinkt und er war stehengeblieben. Danach hatte sie ihn gefragt, ob er sie zu ihrem Vater zum NCIS Hauptquartier bringen konnte. Das war ungefähr am anderen Ende der Stadt, deshalb hatte er sich gewundert, aber es war heutzutage keine Seltenheit, dass die Eltern getrennt lebten und außerdem hatte sie ihm gesagt, dass ihre Mutter sie geschickt hatte. Und selbst wenn ihr Vater nicht beim NCIS gewesen wäre, wäre dort bestimmt jemand gewesen, der dem Kind hätte helfen können, erklärte er. Sie hätte ihn auch gefragt, ob sich das mit 13 Dollar ausgehen würde. Ziemlich intelligent für ein Kind in dem Alter. Er hatte zwar gelogen, als er gesagt hatte, dass es reichen würde, aber er hatte selbst 3 Kinder und bei Kindern konnte man Ausnahmen machen. Also hatte er sie hergefahren und sie direkt einem der Angestellten übergeben. Danach war er weitergefahren, als er sich sicher war, dass sie in guten Händen war. Tony ließ sich die Adresse geben, von wo er Elisa aufgegabelt hatte und bedankte sich, bevor er auflegte. Wegfahren war nicht wirklich drinnen, solange Elisa noch schlief, aber mitnehmen konnte er sie auch nicht. Er würde hinfahren, wenn Gibbs wieder da war, beschloss er. In dem Moment läutete sein Telefon und- wenn man vom Teufel sprach. „Was kannst du mir sagen?“ Gibbs klang nicht wirklich besser gelaunt, als am Morgen. „Ihr Name ist Elisa, sie ist nach Duckys Angaben 4 Jahre alt, wurde Misshandelt und wir haben den Verdacht, dass ihre Mutter keine Angestellte ist. Ich hab die Adresse von der sie weggefahren ist, aber Elisa schläft noch. Wenn ihr zurück seid fahre ich hin, ich möchte sie nicht unbedingt mitnehmen“, erklärte Tony. „Das solltest du aber. Sie kann ihre Mutter identifizieren“, gab Gibbs ruhig zurück. Tony zögerte. „Ich denke darüber nach“, versprach er. „Ist sie dein Kind?“ „Abby testet das gerade. Wann kommt ihr zurück?“ „Jetzt.“ In dem Moment gingen die Aufzugtüren auf und Gibbs trat heraus. „Wo sind Ziva und McGee?“ „Am Tatort. Sie kommen nach.“ Okay, das war eher selten, dass er nur die beiden an einem Tatort zurückließ. Bevor er jedoch was erwidern konnte, läutete sein Handy erneut. „Kannst du runterkommen?“, fragte sie nur. Der Ton in ihrer Stimme machte ihn ziemlich nervös. „Ist sie wach?“, fragte Tony. „Nein…. Ich bin fertig mit dem Test….“, damit legte sie auf. „Abby hat die Ergebnisse“, erklärte er Gibbs, als er an ihm vorbei in Richtung Aufzug rauschte und war wenig überrascht, dass der ihm sofort folgte. Bei Abby angekommen, ging er sofort zu Elisa, die immer noch ruhig zu schlafen schien. Die Forensikerin starrte unentwegt ihren Bildschirm an. Als auch Gibbs Blick daran hängen blieb, beschloss Tony einen Blick zu riskieren. Quer über den Bildschirm war ein schwarzer Streifen, auf dem in grüner Schrift >positive match< stand. „Ich habe es 4 Mal überprüft, Tony…“, erklärte Abby. „Aber du bist eindeutig der Vater dieses Kindes.“ Tony atmete tief durch. Er hatte also ein Kind. Er hatte ein vierjähriges Kind, das misshandelt worden war und von dem er bis eben nichts gewusst hatte. Was sollte er denn jetzt machen?? Am besten erstmal mit der Mutter reden. Gibbs schien ihn zu beobachten und Abby starrte immer noch das Testergebnis an. Wie zum Teufel sollte er seinen Job als alleinerziehender Vater behalten können? Wer auch immer die Mutter war, sie hatte laut Elisas Aussage ihr Kind misshandelt. Er bezweifelte also stark, dass sie ihm eine große Hilfe sein würde- wenn sie aus dem Gefängnis rauskam. Denn er hatte vor Anzeige zu erstatten, wenn Elisas Aussage der Wahrheit entsprach. „Boss… ich denke die Berichte müssen noch ein bisschen länger warten…“, sagte Tony, aber Gibbs reagierte darauf nicht. Tony würde sich Urlaub nehmen müssen, zumindest die nächsten paar Tage. Er brauchte eine größere Wohnung und Sachen für Elisa. Nachdem er ihre Geburtsurkunde bekommen und das Sorgerecht beantragt hatte natürlich. Er war vermutlich nicht als Vater eingetragen, das musste er also nachholen lassen. Während er immer noch versuchte sich auf eine Reihenfolge zu einigen, machte Elisa die Augen wieder auf. „Papa?“, fragte sie leise. Sofort trat er näher an den Tisch heran und strich ihr über den Kopf. „Ich bin da. Hast du gut geschlafen?“ Die Kleine nickte. Ihre Wangen waren rot und ihre Augen glasig. Das Fieber musste immer noch da sein. So konnte er sie kaum mitnehmen- das musste er alleine schaffen. Er bat Abby schnell ein Foto von Elisa zu machen- irgendwer dort würde sie schon erkennen. „Elisa, ich muss kurz weg. Bleibst du solange bei Abby? Ich hole dich in zwei Stunden wieder ab, okay?“, fragte er das Mädchen- von dem noch nicht ganz eingesickert war, dass sie seine Tochter war. Elisa klammerte sich an seiner Hand fest. „Musst du arbeiten?“, fragte sie leise. „Ja, das ist ganz wichtig. Aber ich bin bald wieder da“, antwortete Tony. Eigentlich war >arbeiten< nicht das richtige Wort, aber er wollte dem Kind wirklich nicht erklären, was er jetzt vorhatte. „Versprochen?“ Sie schien nicht glücklich darüber zu sein, dass er gehen wollte. „Versprochen. Ich bin in zwei Stunden wieder da. Und wenn etwas ist, kann Abby mich anrufen, okay?“ Elisa nickte und ließ ihn los. Abby gab Elisa ihr Nilpferd, dass die Kleine drückte, woraufhin es laut furzte. Die Kleine erschrak zuerst, lachte dann aber. Auch Abby grinste und begann ihr Sachen über das Nilpferd zu erzählen, während Tony schnell aus dem Raum verschwand. Er merkte erst im Aufzug, dass sein Boss ihm gefolgt war. Gibbs sagte allerdings immer noch nichts, sondern folgte Tony schweigend bis zu seinem Wagen. Erst da sprach Tony ihn an. „Äh, Boss?“ „Fahr los“, kam lediglich als Antwort. Gibbs hatte also offensichtlich beschlossen mitzukommen. Nicht, dass ihn das stören würde, aber Gibbs schien immer noch wütend zu sein. Nach einer sehr rasanten Fahrt und vielen, vielen gebrochenen Verkehrsregeln standen sie in der Gasse, in der Elisa in das Taxi gestiegen war. Das war eines der schäbigsten Viertel der Stadt und bekannt für Drogengeschäfte und Prostitution an allen Ecken. Tony konnte sich wirklich nicht erinnern einmal etwas mit einer Prostituierten gehabt zu haben… vor allem konnte er sich nicht daran erinnern je mit jemandem ohne Kondom geschlafen zu haben, aber irgendwie musste Elisa ja entstanden sein. Ein paar Schritte weiter kam ihnen schon die erste leicht bekleidete Dame entgegen, die ihnen lächelnd ihre Dienste anbot. Gibbs zückte nur seine Dienstmarke und bevor die Dame die Flucht ergreifen konnte, hatte Tony sie am Arm geschnappt. „Wir wollen nur etwas fragen. Kennen Sie dieses Mädchen?“, damit hielt er ihr das Bild von Elisa, das Abby geschossen hatte vor die Nase. Sie zögerte. „Ja… Das ist Nadis Tochter. Wieso? Steckt sie in Schwierigkeiten?“, fragte sie dann. „Nein, wir suchen nur ihre Mutter. Wissen Sie, wo sie sich aufhält?“, antwortete Tony ruhig. „Vermutlich zuhause. Sie wohnt in der nächsten Gasse. Haus Nummer 17. 2. Stock, die erste Türe von links“, gab die Prostituierte die gewünschte Auskunft. „Mit ihrer Tochter ist doch alles in Ordnung, oder? Bitte sagen Sie mir, dass er sie nicht gekriegt hat!“ „Wer?“, hakte Gibbs nach. „Jack… Er hat davon geredet, dass er einen Kunden hätte, der großes Interesse an der Kleinen hätte…“ Tony drehte es bei den Worten den Magen um. Wenn er diesen Jack erwischen würde, würde er dafür sorgen, dass er sich lange im Knast nach der Seife bücken musste. Und auch Gibbs Blick war noch eine Spur mörderischer geworden. „Keine Sorge, sie ist in Sicherheit. Haben Sie eine Ahnung davon, warum der Vater nichts von dem Kind wusste?“, fragte Gibbs nach. „Na ja… Nadi hat mal erzählt, dass er wohl bei der Polizei arbeitet, oder so…. aber sie hat nie erzählt, ob er etwas von seiner Tochter weiß…“, antwortete sie prompt. „Aber ihr solltet euch beeilen, um 5 geht Nadi auch auf Freiersuche.“ „Danke für Ihre Zeit. Und sollte ihnen etwas Wichtiges, das Kind betreffend einfallen, melden Sie sich bitte unter der Nummer.“ Damit wurde ihr ein Zettel mit Tonys Handynummer in die Hand gedrückt und dann machten sich Gibbs und Tony auf den Weg zu der beschriebenen Wohnung. Die Hand auf der Waffe, aber die Waffe nicht gezückt betraten sie das Haus und lauschten kurz an der Türe, hinter der sich Nadines Wohnung befinden sollte. Es war alles ruhig, also klopften sie kurz. Ein kurzes Rumpeln ertönte, ein Klirren folgte und dann öffnete sich die Türe langsam und ein blonder Frauenkopf erschien. „Tony….“ Sagte sie, als sie ihn erkannt hatte. „Ich muss kurz mit dir reden“, sagte Tony ruhig. Die Türe öffnete sich und offenbarte eine chaotische Wohnung. „Ich hab nicht lange Zeit. Was willst du?“, frage die junge, blonde Dame kühl. Sie sah müde aus und hatte einige blaue Flecken auf den Armen. „Was ich will?? Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich eine Tochter habe? Und wieso arbeitest du als Prostituierte?“, fragte er mit unterdrückter Wut in der Stimme. Gibbs beobachtete vorerst nur. Tony hatte die Frau erkannt, sie hatten ab und zu die Nacht miteinander verbracht vor einigen Jahren. Nadine kam aus einer recht wohlhabenden Familie, also warum ging sie auf den Strich? „Eigentlich wollte ich unbedingt ein Kind von dir, um dich auszunehmen. Kurz nachdem mein Plan mit dem zerstochenen Kondom dann endlich geklappt hatte, beging mein Vater Selbstmord und riss meine Mutter mit sich. Die Firma war Bankrott gegangen und ich saß auf einem riesen Haufen Schulden- mit einem Kind. Nach Elisas Geburt wollte ich dich auf Unterhalt klagen, aber Jack hielt mich davon ab. Er sagte, dass sie dir das Sorgerecht geben würden und ich dann Unterhalt zahlen müsse. Außerdem würde sie mir schon bald helfen können. Ich habe ihm geglaubt. Irgendwann schlug er vor, dass ich meinen Job als Kellnerin kündigen sollte und lieber meinen Körper verkaufen sollte- da fand ich heraus, dass er viele >Freundinnen<, wie mich hatte. Doch ich ließ mich überreden. Meine Moralvorstellungen waren noch nie so eng gewesen und so bekam ich Geld für etwas, das mir auch gefiel. Nur Elisa störte. Ich fand auch keine neuen Partner, weil niemand ein Kind von einem anderen Mann haben wollte und heute hat es mir gereicht und ich habe beschlossen, dass sie verschwinden soll. Immerhin habe ich sie nicht ertränkt, sondern zu dir geschickt“, sagte Nadine emotionslos. Tony musste sich zurückhalten, um nicht seine Waffe zu ziehen und sie zu erschießen. „Okay. Ich brauche ihre Unterlagen. Geburtsurkunde, Taufschein, Pass, alles, was du hast“, sagte er nur und ging sonst auf nichts ein. „Ich habe keine Unterlagen von ihr. Die Geburtsurkunde habe ich nicht mehr und sonst hatte ich keine Unterlagen“, gab Nadine zurück. „Wozu auch? Glaubst du hier interessiert sich irgendjemand für Identitäten?“ Nicht schreien, nicht schießen DiNozzo, predigte Tony sich. „Wo wurde sie geboren?“ „In der White-Klinik.“ „Danke.“ Damit drehte er sich um und ging zur Türe. „Du hättest sie gleich zu mir bringen sollen, statt sie zu misshandeln“, sagte er noch, bevor er nach der Klinke griff und die Türe öffnete. Nadine lachte kalt auf. „Vielleicht hätte ich das. Dann hätte zumindest eine von uns ein besseres Leben haben können.“ „Sie haben dieses Leben selbst gewählt. Das Kind konnte nichts dafür“, mischte sich Gibbs jetzt ein. „Ja.. vermutlich haben Sie damit Recht. War das alles? Dann auf Nimmerwiedersehen“, damit schmiss sie die beiden förmlich raus. Tony sagte den ganzen Weg zum Wagen über kein Wort. Das Nadine so abgesunken war… In vier Jahren konnte sich eine Menge verändern…. Sie fuhren zu der Klinik und ließen sich eine neue Geburtsurkunde ausstellen. Nadine hatte keinen Namen eintragen lassen. War sie mit dem Kind direkt aus dem Kreissaal gelaufen, oder wie hatte sie das angestellt? Also ließ er den Namen nachtragen. Die Krankenschwester fragte ihn lächelnd, ob er einen zweiten Namen eintragen lassen wollte, aber er hatte keine Ahnung, ob und wenn ja, welchen. Er hatte bis vor ein paar Stunden nichtmal gewusst, dass er eine Tochter hatte. Er warf Gibbs einen hilfesuchenden Blick zu. „Du musst ihr keinen zweiten Namen geben, wenn du nicht willst…“, sagte Gibbs ruhig. „Doch…. Ich würde ihr gerne einen geben, aber… ich weiß nicht welchen…“, meinte Tony am Rande der Verzweiflung, was die Krankenschwester leise zum Lachen brachte. „Was hältst du von Kathrin?“, schlug Gibbs dann vor. Tony überlegte kurz, nickte dann aber. Elisa Kathrin DiNozzo. Das klang gut. Die Namen wurden eingetragen und die vollständige Geburtsurkunde an den Vater übergeben. Mit vier Jahren Verspätung, aber immerhin. Schließlich fuhren sie ins Hauptquartier zurück. Gibbs hatte gesagt, dass er sich darum kümmern würde, dass Tony das Sorgerecht für die Kleine bekommen würde. Als sie bei Abby ankamen spielten sie, Ducky, Elisa und Jimmy gerade schwarzer Peter, doch als Elisa Tony sah ließ sie sofort alles fallen und rannte auf ihn zu. Tony fing sie auf und hob sie hoch. „Na, hattest du Spaß?“, fragte er lächelnd und Elisa nickte. „Schön. Was meinst du, sollen wir nach Hause fahren?“ Elisa sah ihn kurz unsicher an, nickte dann aber erneut. „danke, dass ihr auf sie aufgepasst habt“, sagte Tony zu Abby, Jimmy und Ducky. „Sagst du gute Nacht zu ihnen, Elisa?“ „Gute Nacht“, sagte die Kleine artig und auch die anderen Verabschiedeten sich von ihnen. Kurz vor der Türe blieb Tony stehen. „Boss… kann ich den Rest der Woche frei haben?“ Gibbs Miene wurde noch eine Spur dunkler. „Morgen. Danach sehen wir weiter.“ Tony nickte. Das war immerhin etwas. „Gute Nacht!“ Damit waren sie im Aufzug verschwunden. „Ich glaubs nicht! Tony ist Papa! Und er macht sich bisher auch gar nicht schlecht, wenn ihr mich fragt“, sprudelte es aus Abby heraus. Die Anderen starrten noch auf den Aufzug. „Abwarten….“, meinte Gibbs nur. „Ach komm schon, die beiden sind doch total süß zusammen!“ Abby ließ nicht locker. „Wir sollten auch gehen. Gute Nacht“, unterbrach Gibbs sie und ging ebenfalls in Richtung Aufzug. Es gefiel ihm nicht wirklich, dass Tony ein Kind hatte. Elisa war wirklich süß und hatte definitiv Liebe verdient, die ihr bisher vorenthalten worden war, aber ein alleinerziehender Vater bei der NCIS? Tony befand sich andauernd in Lebensgefahr. Fast noch mehr, als alle anderen, weil er waghalsiger war. Gibbs fuhr nach Hause. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Der Fall war relativ schnell geklärt gewesen, und Ziva und McGee hatten schon kurz nach ihm den Tatort verlassen und waren schon längst zuhause. Er beschoss mit Tony zu reden, ob es nicht besser wäre Elisa bei einer Pflegefamilie unterzubringen. Tony hatte nicht die Arbeitszeiten um ein Kind alleine großziehen zu können, ganz abgesehen von der Gefahr in der sie sich immer befinden würde, denn an Feinden mangelte es Tony gewiss nicht. Das war zwar auch ein Zeichen dafür, dass er ein guter Agent war- er war mit Abstand sein bester Agent, aber er würde sich hüten das laut zu sagen- machte die Sache aber nicht besser. Und er konnte die Kleine schlecht mit auf die Tatorte nehmen. Nach kurzem Überlegen fuhr er schließlich zu Tony. Er klopfte, da er nicht wusste, ob Elisa schon schlief. Tony öffnete die Türe nach ein paar Sekunden, aber immerhin war Gibbs sich sicher, dass er vorher durch den Späher geschaut hatte, um zu wissen, wer davor stand. Das hatte er davor noch nie gemacht. Gibbs musste nicht reden, denn seine Haustüre war sogar unversperrt- immer. Aber außer ihm war auch niemand im Haus, der verletzt werden konnte. „Boss, was machst du denn hier?“, fragte Tony überrascht, öffnete aber die Türe und ließ Gibbs herein. „Schläft Elisa?“, fragte Gibby, nachdem er sich die Schuhe ausgezogen hatte und Tony ins Wohnzimmer gefolgt war, wo er sich aufs Sofa setzte. „Ja… sie war ziemlich fertig und sie fiebert noch…“, antwortete Tony und warf einen Blick auf die Türe, die zu seinem Schlafzimmer führte, doch dahinter war es ruhig. Elisa war wohl nicht aufgewacht. „Ich muss mit dir reden, Tony“, begann Gibbs, nachdem sein SFA ihm ein Glas Wein in die Hand gedrückt hatte. Kein starker Alkohol, wenn man noch fahren muss- Tony würde ihm nichts Stärkeres als Bier oder Wein anbieten- tagsüber wohl am ehesten Kaffee. „Worüber?“ Tony hatte sich auf den Couchstuhl gesetzt und sah seinen Boss abwartend an. „Es wäre besser, wenn du Elisa zu Pflegeeltern gibst.“ Seine Stimme klang ziemlich unpersönlich, so als würde er nicht über Tonys Tochter, sondern über seine Waschmaschine oder seinen Kleiderständer reden, den er weggeben sollte. Tony erstarrte. „Ist das dein Ernst?“ Seine Stimme klang schneidend und eiskalt. Gibbs war der letzte Mensch gewesen von dem er sowas erwartet hätte. Gut, er war vielleicht kein Bilderbuchpapa, aber er würde verdammt nochmal sein Bestes geben. Elisa war immerhin seine Tochter. Auch, wenn er bis heute noch nichts von ihr gewusst hatte. „Mit deinem Job ist sie konstant in Gefahr. Außerdem kannst du mit deinen Arbeitszeiten kein Kind alleine großziehen“, versuchte Gibbs es für Tony verständlicher zu machen. Tony wusste, dass Gibbs erste Frau und seine Tochter ermordet worden waren und ihm war klar, dass er ihm soetwas ersparen wollte, aber ernsthaft von ihm zu verlangen, dass er sie an wildfremde Personen weitergeben sollte, das ging zu weit. „Ich werde sie nicht weggeben.“ Gibbs seufzte. „Dann muss ich dich vom Team abziehen, DiNozzo.“ Tony sah ihn wütend an. Wunderbar jetzt konnte er sich zwischen seinem Kind und den Leuten, die für ihn seit Jahren, wie eine Familie waren entscheiden. „Du KANNST nicht von mir verlangen, dass ich sie weggebe. An wildfremde Personen, die sie im Notfall nichtmal beschützen können, Gibbs“, sagte er aufgebracht. „Nein, ich kann dich zu nichts zwingen. Aber du wirst vom Team abgezogen, wenn du es nicht tust.“ Gibbs Stimme klang fast so kalt, wie die seines Agents. Er war es nicht gewohnt, dass DiNozzo nicht tat, was er wollte, aber in dem Fall konnte er es verstehen. Auch, wenn er Elisa nicht wirklich kannte, sie war trotzdem seine Tochter. Und er wollte ihm jetzt die Chance auf sein Kind nehmen, wo er schon die ersten vier Jahre ihres Lebens verpasst hatte- aber Tony würde Kind und Job nicht unter einen Hut bekommen. Gibbs stand auf und ging zur Türe. „Ruf mich an, wenn du dich entschieden hast.“ Tonys Blick war leer, als er seinem begegnete. „Wenn damals nur deine Frau umgebracht worden wäre- hättest du deine Tochter dann auch weggegeben?“, fragte der Braunhaarige plötzlich. Gibbs Miene blieb unverändert und er drehte sich einfach um und öffnete die Türe. „Ruf mich an.“ „Das werde ich nicht. Du kennst die Antwort. Du hättest genauso entschieden.“ Tony wollte seine Familie nicht verlieren. Aber Gibbs verlangte zu viel von ihm diesmal. Und wenn das der Grund war, warum er gehen musste, dann würde er es tun- ohne zu zögern. „Du hättest deine Tochter auch nie hergegeben. Wieso verlangst du es also von mir?“ Hinter Gibbs fiel die Türe mit einem dumpfen Knall ins Schloss. Tony hatte das dringende Bedürfnis zu weinen, aber das würde die Situation auch nicht besser machen. Stattdessen schloss er ab und legte sich zu Elisa. Hatte das Kind nicht schon genug durchgemacht? Wieso verlangte Gibbs soetwas von ihm? Gibbs war unterdessen bei seinem Wagen angekommen. Tony hatte Recht. Er hätte Kelly niemals einfach so hergegeben. Aber, wenn es ihren Tod verhindert hätte, hätte er es getan. Er fuhr nach Hause und ging zu seinem Boot, um sich zu beruhigen. Er wollte Tony nicht aus dem Team werfen- um keinen Preis. Sein SFA war der einzige, dem er wirklich mit seinem Leben vertrauen konnte. Ziva spielte ein doppeltes Spiel, oder zumindest würde er nicht darauf vertrauen, dass sie in jedem Fall hinter ihm stehen würde und McGee war zu verpeilt und ängstlich, um ihm in jeder Situation vertrauen zu können. Tony dagegen hatte ihm schon mehr als nur einmal bewiesen, dass der Jüngere seinen Rücken lückenlos decken konnte, wenn es notwendig war einen kühlen Kopf bewahren konnte, sich ohne zu zögern Kugeln für ihn einfing und ihn bis aufs Blut verteidigte. Er hatte auch Ziva und McGee schon öfter als einmal das Leben gerettet. Er hatte sich verdammt nochmal fast in die Luft sprengen lassen, damit die beiden entkommen konnten. Tony war mit Abstand sein verlässlichster Agent und er war sich sicher, dass niemand diesen Platz einnehmen würde können. Aber er würde seine Drohung wahr machen und ihn abziehen. Elisa war in andauernder Gefahr und was wäre, wenn einer seiner Rettungsversuche ihn das Leben kosten würde? Das war bei seinem Job nicht unwahrscheinlich, und vor allem bei seiner Risikofreude. Der nächste Morgen kam für alle Beteiligten zu schnell. Tony erwachte, als seine Tochter vorsichtig an seinem Ärmel zupfte. Als er die Augen öffnete sprang sie sofort einen halben Meter zurück und sah ihn ängstlich an. Tony lächelte sie nur an. Es würde dauern, bis sie ihm ganz vertrauen würde und keine Angst mehr haben würde, dass er ihr etwas tun könnte bei jeder falschen Bewegung. „Guten Morgen, Elisa. Hast du gut geschlafen?“, fragte er lächelnd. Die Kleine strahlte ihn an und nickte, bevor sie wieder auf das Bett zukam. „Hast du Hunger?“ Am Tag zuvor hatten sie das Abendessen irgendwie ausfallen lassen- oder vielleicht hatte Abby Elisa etwas gegeben, das wusste er nicht. Die Kleine nickte. Als sie gemütlich beim Frühstück in der Küche saßen läutete plötzlich jemand an der Türe Sturm. Tony beruhigte Elisa, die sofort erschrocken aufgesprungen war und ging zur Türe. Durch den Spion sah er eine ungeduldige Abby, die alle 3 Sekunden die Klingel malträtierte und er öffnete die Türe, bevor sie noch einen Gehörschaden erleiden würden. „Abby. Guten Morgen“, meinte er lächelnd. „Du kommst genau richtig zum Frühstück. Es sei denn, du bist Gibbs Meinung.“ Er konnte sich keinen anderen Grund vorstellen, warum die Goth sonst in aller Frühe bei ihm Sturmklingeln sollte, als das Gibbs sie auf ihn angesetzt hatte. „Bist du wahnsinnig?“ Die Schwarzhaarige sah beleidigt aus. „Als ob ich der Meinung wäre, dass du die Kleine- “ „Okay, komm rein und iss mit uns!“, unterbrach er sie und warf ihr einen warnenden Blick zu. Abby verstand und nickte. „Elisa? Es ist nur Abby. Kommst du wieder zu uns?“, rief Tony in Richtung Schlafzimmer, als sie sahen, dass die Kleine nicht mehr in der Küche saß. Langsam streckte Elisa ihren Kopf aus dem Zimmer, aber als sie Abby sah, kam sie sofort zu ihnen. „Guten Morgen, kleine Prinzessin“, begrüßte Abby sie grinsend. Elisa strahlte. Das Frühstück verlief ruhig und als Tony die Teller wegräumte fragte er Abby: „Sag mal… ich finde es wirklich toll, dass du hier bist, aber solltest du nicht arbeiten?“ „Ich mache heute blau und helf dir beim shoppen“, antwortete die Schwarzhaarige grinsend. Tonys Gesicht fiel ein. „Du weißt, das Gibbs zum Thema >blau machen< sagt, oder?“, fragte er vorsichtig. „Erwähne diesen Namen nicht!“, sagte Abby stur. Na toll, sie war stinksauer auf Gibbs. Dabei liebte sie ihn, wie einen Vater. Gut, die Aktion WAR scheiße, aber sie hatte doch nichts mit Abby zu tun. In dem Moment klingelte Tonys Handy. McGee war als Anrufer verzeichnet und Tony hob ab. „Guten Morgen, Tim. Was verschafft mir die frühe Ehre?“, fragte er grinsend, doch sein Grinsen verschwand sofort wieder. „Hi Tony… Gibbs sagt, dass du Abby sofort zur Arbeit schicken sollst, oder ihr werdet beide versetzt….“ Abby hatte das mitgehört und riss Tony das Handy aus der Hand, bevor der Antworten konnte. „Dann sag Gibbs, dass er das machen soll. Wir wünschen ihm viel Spaß dabei sich einen neuen Stellvertreter und eine neue Forensikerin zu suchen.“ Damit legte sie auf. Jaaa, Abby war sauer. SO wütend hatte er sie noch nie erlebt, aber er wusste aus Erfahrung, dass es keine gute Idee war Gibbs noch wütender zu machen. „Du solltest ins Büro Abby. Wenn sie extra bei mir anrufen, dann brauchen sie dich. Komm schon. Du liebst deinen Job“, versuchte er sie zu überreden. „Und?“ „Und du wirst jetzt hinfahren und deine Arbeit machen. Du kannst Gibbs auch anspinnen ohne die Arbeit zu verweigern, oder?“, fragte er lächelnd und das brachte Abby zum grinsen. „Das kann ich in der Tat…“ „Dann mach das. Ich bin mir sicher, dass wir das mit dem Einkaufen schaffen… fürs erste brauchen wir eh nur ein bisschen Gewand, bis wir eine neue Wohnung haben“, sagte Tony erleichtert. „Okay… Dann geh ich mal.“ Abby sprang auf, drückte Elisa kurz und winkte Tony. „Bis später! Ich komm nach, sobald ich fertig bin, ok?“ Damit war sie verschwunden. Die Goth war ein richtiger Wirbelwind. Tony sah Elisa an. „Was meinst du? Gehen wir dir neues Gewand kaufen? Du hast nicht wirklich was zum anziehen…“ Er hatte ihr Kleid über Nacht gewaschen und getrocknet, damit sie zumindest zum Einkaufen was hatte, aber Gewand war erstmal das Wichtigste. Elisa sah begeistert aus. „Neue Kleider?“, fragte sie strahlend nach. „Ja. Und Schuhe und eine Jacke…. Nur für Handtaschen bist du wohl noch zu klein..“, meinte er lächelnd und half ihr dabei das Kleid anzuziehen. „Also? Bist du bereit?“ Elisa nickte breit grinsend und Tony hob sie hoch und ging mit ihr hinaus, schloss ab und ging zu seinem Auto. Einen Kindersitz. Sie brauchten einen Kindersitz. Das war gleich das Erste, was sie besorgen fuhren. Und da fingen die Probleme auch schon an. Er hatte gar nicht gewusst, dass es so viele verschiedene Sitze gab. Das war ja fürchterlich…. Am Ende ließ er Elisa entscheiden und die nahm natürlich den piksten, den sie finden konnte- sie war ja auch ein Mädchen. Die Verkäuferin half ihm, das Ding zu montieren und dann fuhren sie weiter. In ein Geschäft für Kinderkleidung. So viel buntes Zeug auf einem Haufen hatte er noch nie gesehen- er war aber auch noch nie in so einem Geschäft gewesen. Hilfesuchend sah er sich um und begegnete dem Blick einer amüsierten Verkäuferin, die sich aber sofort erbarmte ihm zu helfen. Elisa wusste Glücklicherweise sehr genau, was sie wollte und was nicht, und glücklicherweise griff sie auch eher zu grün, als zu pink. Gefühlte 100 Kleider, 50 Röcke, 60 Blusen und Westen, 20 Hosen, 70 Shirts und 16 Jacken später wollte Elisa nichts mehr anprobieren- vermutlich hatte sie auch schon den ganzen Laden durch. Der Haufen an Gewand, der ihr gefallen hatte war auch beachtlich und Tony war es eigentlich egal, wofür sie sich entschied, in seinen Augen hatte alles gut an ihr ausgesehen. Also ließ er die Verkäuferin und seine Tochter entscheiden und bezahlte einfach, achtete aber darauf, dass auch wirklich von allem etwas dabei war. Es waren übermäßig viele Kleider, aber Elisa schien Kleider wirklich gern zu haben, deshalb sagte er nichts, zahlte, nahm die Tüten und ging mit der Kleinen zum Auto, um alles im Kofferraum zu verstauen, bevor es in ein Schuhgeschäft weiterging. Hier wiederholte sich die ganze Prozedur des Anprobierens. Wie viele verschiedene Arten von Schuhen gab es für Mädchen bitte? Am Ende verließen sie mit geschlagenen 12 Paar Schuhen den Laden. Sandalen, Turnschuhe, halboffene Schuhe, Ballerinas, vorsichtshalber sogar Gummistiefel und Hausschuhe, knöchelhohe Sneakers und anderes Zeug, dessen Namen er sich nicht gemerkt hatte. Genug Schuhe für einen ganzen Kindergarten jedenfalls. Außerdem war doch eine Handtasche mitgegangen. Eine kleine, pinke für Kinder. Außerdem ein farblich passendes Geldtäschchen und einige Haarspangen in verschiedenen Farben. Schließlich gingen sie in einen weiteren Laden, in dem Elisa sich ein Kindergartentäschchen aussuchen sollte- das ging glücklicherweise relativ schnell. Da sie das wichtigste hatten und es mittlerweile schon Nachmittag war, gingen sie etwas Essen, bevor sie ihren Einkaufsbummel fortsetzten, der den ganzen Tag dauerte und Tony zum Glück gut ablenkte. Abby kam nicht mehr rechtzeitig zum Shoppen, kam ihn aber am Abend besuchen. Elisa schlief schon und sah richtig zufrieden aus. „Kinder sind extrem teuer“, beschwerte sich Tony bei seiner besten Freundin. Die lachte nur. „Na ja, aber sie scheint glücklich zu sein“, meinte sie grinsend. „Typisch Frau… weißt du, wie anstrengend das war?!“, jammerte er weiter und Abby grinste breit. „Tja Papa, das steht dir wohl jetzt noch öfter bevor“, meinte sie grinsend. Tony seufzte. „Apropos… weißt du schon, was du jetzt machst?“, fragte die Goth dann vorsichtig. Tony seufzte. Natürlich hatte er darüber nachgedacht. Wenn er nicht in Gibbs Team bleiben konnte, würde er den NCIS verlassen. Er war ja auch nur wegen Gibbs zum NCIS gekommen. „Ich werde morgen kündigen“, offenbarte er Abby, die für ihn wie eine Schwester war. Sie sah ihn traurig an, aber sie hatte damit gerechnet und nickte. „Aber du bleibst hier, oder? Du gehst nicht zurück?“ Er wusste, dass sie auf seine vorige Arbeitsstelle anspielte und darüber hatte er auch schon nachgedacht. „Das weiß ich noch nicht, Abby, aber du bist die erste, die eine Änderung erfährt, okay?“, versicherte er ihr ruhig. Für ihn war das auch nicht einfach. Es war ja nicht so, dass er gehen wollte, aber Gibbs ließ ihm wohl keine andere Wahl. Nun McGee würde sich freuen. Damit würde er der nächste SFA werden. Er umarmte Abby, die zu Schluchzen angefangen hatte. „Ich werde dich so vermissen..“, meinte sie. „Ich dich auch“, gab Tony zurück. Er würde sie alle vermissen und er konnte sie nichtmal besuchen kommen, denn Betriebsfremden Personen- vor allem auch ehemaligen Mitarbeitern war der Zutritt verboten. Aus Sicherheitsgründen- vielleicht wollte sich ja jemand rächen…. Spät abends verließ Abby ihn wieder und fuhr nachhause. Tony legte sich wieder zu seiner Tochter, stellte sich aber diesmal den Wecker. Er würde pünktlich sein und noch vor seinem regulären Dienstantritt kündigen. So war es dann auch. Da Abby bescheid gewusst hatte, war sie auch früher da gewesen und hatte eine noch sehr verschlafene Elisa mit in ihr Reich genommen, während Tony sich zu Direktor Shepard begeben hatte, um ihr seine Kündigung auf den Tisch zu legen. Wie nicht anders zu erwarten war sie schon da und sah ihn etwas überrascht an. „Sagen Sie mir nicht, Gibbs hätte ihnen nicht gesagt, dass er mich versetzen lassen will“, sagte Tony ruhig. „Doch, aber ich habe auch ihm gesagt, dass er überreagiert. Der Mitarbeiterkindergarten nimmt die Kleine auf und sollten Sie länger arbeiten, als der offen hat, hat Miss Sciuto sich bereit erklärt auf Ihre Tochter aufzupassen. Ein Kind ist ein Grund zur Freude, Mister DiNozzo, auch wenn Jethro noch eine Weile brauchen wird, um das zu verstehen“, sagte sie lächelnd. „Ich werde Ihre Kündigung nicht annehmen. Nicht, bevor Sie das nicht mit Special Agent Gibbs abgesprochen haben. Sie sind schließlich sein Stellvertreter.“ Na wunderbar, dann wenn es ihr passte, durfte er plötzlich auf Gibbs hören und sonst bekam sie immer einen halben Anfall, wenn er auf Gibbs hörte, wenn sie etwas anderes wollte. Abgesehen davon war es Gibbs Idee gewesen, dass er gehen sollte. Was sollte der also dagegen haben?? Widersprechen würde aber nichts bringen, deshalb trottete er hinunter und setzte sich auf seinen Stuhl, um auf Gibbs zu warten. Wie nicht anders zu erwarten, war er auch der Erste, der hereinkam. Als er Tony sah, blieb er stehen. „DiNozzo, mitkommen!“, kam es dann gewohnt befehlend. Tony stand auf und folgte seinem Boss zum Aufzug. Kurz nachdem sich der in Bewegung gesetzt hatte drückte Gibbs den Notfallknopf und der Aufzug blieb stehen. „Wieso bist du hier?“, fragte Gibbs ruhig. „Direktor Shepard hat meine Kündigung nicht angenommen“, gab Tony kalt zurück, was ja auch der Wahrheit entsprach. „Musst wohl doch du mich kündigen, damit sie es ernst nimmt.“ Gibbs sah seinen ranghöchsten Agent einen Moment lang schweigend an. „Du bringst sie in Gefahr.“ „Das habe ich schon seit dem Moment, als ich nicht gemerkt habe, dass ihre Mutter das Kondom zerstochen hatte. Und glaubst du wirklich, dass ich es besser mache, wenn ich sie zu wildfremden Menschen gebe? Wo ich sie nicht besuchen darf, weil sie das auch in Gefahr bringen könnte. Zu normalen Leuten, die keine Chance hätten sich zu wehren, falls doch irgendwann jemand herausfindet, dass sie meine Tochter ist und zu ihnen kommt. Glaubst du wirklich, dass es das besser macht?“, gab Tony ruhig zurück. „Nein“, antwortete Gibbs nach ein paar Sekunden. „Aber ich wünschte es.“ Damit betätigte er den Knopf erneut und der Aufzug setzte sich wieder in Bewegung. Tony sah ihn verwirrt an. „Aber merk dir eines DiNozzo: Beim nächsten Mal zu spät kommen wirst du dir wünschen, dass ich dich gefeuert hätte.“ Dann verließ er den Aufzug und ließ einen verdatterten Tony zurück, der ihm verwirrt hinterherlief. „Das heißt ich werde nicht versetzt?“, fragte er nach. „Nein“, war die knappe Antwort darauf, woraufhin Tony erleichtert aufatmete. Er war so glücklich, dass er sich zurückhalten musste Gibbs nicht um den Hals zu fallen- aber dann würde der sich das mit der Versetzung vielleicht doch nochmal überlegen. „Danke Boss“, sagte er also nur und wollte sich auf den Weg machen, um Abby Bescheid zu sagen, als Gibbs ihn nochmal zurückrief. „Tony. Wenn du je ein ungutes Gefühl, oder einen Verdacht hast, sag Bescheid. Du willst das nicht erleben, glaub mir.“ Tony glaubte ihm aufs Wort und nickte. Er würde Elisa mit allem was er hatte beschützen- und er wusste, dass er nicht der einzige war. TBC ~~~~~~~~~~~~~~ Geschafft! ;D Mal sehen, wie viele Kapitel es noch werden, aber dieses Kapitel ist ein Monster… »‘ Umso mehr würde ich mich über Kommentare freuen. Vielleicht verrät Gibbs auch schon im nächsten Kapitel, warum er ausgerechnet >Kathrin< vorgeschlagen hat- und nein, es hat nichts mit Kate zu tun. ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)