Das Erbe der Sonne von Harunasan ================================================================================ Kapitel 1: Und da war es... --------------------------- Vorwort der Autorin: Tja, das ist nun meine aller erste FF. Ich hab mir wirklich viel Mühe gegeben (auch, wenn man das nich liest -_-') Naja, ich hoffe, sie gefällt euch! Tschü das Haru ^_^ P.S.: *knuddel* an meine liebe Betaleserin Lunamy ^.^ Es war warm im Klassenzimmer. Die Sonne schien direkt durchs Fenster, sodass man jedes einzelne Staubkörnchen auf unseren hellen Schulbänken erkennen konnte. Draußen war keine einzige Wolke zu sehen, nur der hellblaue Himmel und die glühend heiße Sonne. Es schien wohl der heißeste Tag des Jahres zu sein und was mussten die armen Menschen tun? Einige verrichteten harte, körperliche Arbeit und andere saßen schwitzend in ihren Büros. Aber dann waren ja da noch die Schüler, wie ich, die in diesem Moment ihre letzten fünf Minuten des Schultages absaßen, bevor sie knapp zwei Stunden früher nach Hause geschickt wurden. Naja, dementsprechend war auch die Aufmerksamkeit meiner Klassenkameraden im Eimer. Die Mädchen waren allesamt am Plappern, während einige Jungs hinten pokerten. Wieder andere bewarfen unseren Geschichtslehrer mit Papierknöllchen und Kreide und wieder andere saßen da und langweilten sich. Dieses ganze Szenario brachte mich etwas zum Lachen. Unser Lehrer - vorne fleißig am reden, obwohl ihm lediglich die Aufmerksamkeit der Schnipselwerfer sicher war - war der Auffassung, dass Schüler von alleine aufpassen sollten und nicht dazu gezwungen werden dürften, obwohl er das eher aus Faulheit, alles zu erklären, meinte. Dann wurde ich kurz aus meinem Trance ähnlichen Zustand gerissen, als ich vom Nachbartisch der Mädchen meinen Namen hörte und ein paar höhnische Blicke empfing. Sofort verzog sich mein leichtes Lächeln in einen ernsteren, fixierenderen Blick. Auch, wenn ich die Lästereien schon gewohnt war, mir ging es ja schließlich nie anders, enttäuschten sie mich in letzter Zeit immer wieder. Denn seit kurzem konnte ich auch meine ehemals beste Freundin, Hasumi-san, oder wie ich sie früher nannte, Ran-chan, zu den lästernden Ziegen zählen. Wir hatten uns wegen irgendeiner Kleinigkeit gestritten, die an ihr nicht spurlos vorbei gegangen war. Noch einmal richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Schnipselwerfer und unseren Geschichtslehrer, bis die Pausenklingel endlich den Anpfiff zu einem freien Nachmittag gab, obwohl er für mich gar nicht so frei war. Später am Nachmittag würde mich ja noch mein Klavierlehrer erwarten. Alle Schüler blieben nach dem Unterricht noch kurz da, weil wieder ein "Kommst du heute mit Schwimmen"-Zettel im Umlauf war. Durch meinen Klavierunterricht hätte ich keine Zeit gehabt, doch als der Zettel bei den Schülern der Bank vor mir ankam, stand der größere Schüler auf und brachte den Zettel zu den Mädchen, die hinter mir saßen. "Das war dann wohl eindeutig", raunte ich leise. Enttäuscht packte ich meine Sachen und verließ so schnell ich konnte das Schulgebäude. Nichts spornte mich mehr an, mich zu beeilen, als meine Mitschüler. Doch draußen merkte ich die Hitze erstrecht. Meine schwarzen Haare und meine dunkle Schuluniform zogen die Sonnenstrahlen noch zusätzlich an. Diese Wärme war nicht mehr auszuhalten, deshalb beschloss ich den längeren, aber schattigeren Weg durch den Wald im Park zu gehen. Also schlenderte ich gelassen über die laubbedeckten Wege. Die Luft war frisch und es roch nach Holz, der typische Waldgeruch eben. Die Schatten der Wipfel wurden hier und da durch einige Lichtstrahlen unterbrochen und die hellgrünen Blätter der Ahornbäume raschelten leise im warmen Sommerwind. Es war das charakteristische Waldbild, das so mancher Dichter hatte. Erschöpft von der Hitze ließ ich mich unter einem Baum nieder, holte mein Pausendbrot und mein Getränk aus meiner Tasche und begann zu frühstücken. Hier draußen schmeckte es gleich doppelt so gut und ich genoss den Moment der Ruhe. Einige Minuten vergingen so und als ich fertig mit Essen war, warf ich den Pappkarton meines Getränks und die Alufolie, die vorher um mein Brot gewickelt war, in einen Papierkorb, schnappte meine Tasche, schloss meine Augen, atmete noch einmal den sauberen Geruch des Waldes ein und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Solche Spaziergänge im Wald halfen mir den Kummer, den ich in der Schule immer hatte, zu vergessen. Zu Hause angekommen, hörte ich schon das womöglich schönste Geräusch der Welt...meinen zweijährigen Bruder beim Spielen. "Mama?! Was macht der kleine hier?!", schrie ich hysterisch durch unser kleines Stadtappartment. Es war selten, dass mein kleiner Bruder bei mir und meiner Mutter war, weil das Erzeihungsrecht seit kurzem bei unserem Vater lag. Meine Mutter und er hatten sich kurz nach der Geburt meines Bruders scheiden lassen. "Guten Tag Fumiko-chan", entgegnete mir meine Mutter mit einem freundlichen, aber fordernden Blick. Natürlich war mir klar, dass sie wollte, dass ich sie begrüße. Meine Mutter hatte irgendeine Eigenschaft an sich, die mich in fast jeder Situation aufmunterte. Ich lächelte sie also daraufhin an und verbesserte mich mit vorgespielter Höflichkeit: "Ich wünsche dir einen guten Tag, Mutter. Wieso ist mein über alles geliebter Bruder bei uns?" Hätte ich mir das Grinsen verkneifen können, wäre das wirklich nett rübergekommen, aber auch meine Mutter musste leicht grinsen. "Ich habe ihn übers Wochenende hergeholt. Ist doch okay für dich, oder?" "Eigentlich schon, wenigstens ein Mensch unter 30, der sich mit mir beschäftigt." Meine Mutter ahnte wahrscheinlich schon, dass wieder etwas vorgefallen sein musste, aber im Laufe der Zeit hatte sie sich abgewöhnt, nachzufragen. Sie wusste, dass ich eh nur ausweichende Antworten von mir geben würde. Sie warf mir lediglich einen besorgten Blick zu und verschwand dann in die Küche. Mit einem Seufzen ließ ich meine Tasche in eine Ecke des Flurs fallen und schritt durch die Wohnung. "Üb doch noch mal die Mondscheinsonate! Du musst die nachher können, das weißt du!", hallte es aus der Küche. "Ja, ja. Das sagst du nr, weil du sie so gerne hörst!", rief ich lächelnd zurück. In Wirklichkeit wollte ich das eh grade tun, also setzte ich mich an unser E-Piano und fing an zu üben. Ich mochte das Stück sehr, weil ich mir alles genau vorstellen konnte. Das kühle Mondlicht...ein Pärchen am Ufer eines Sees. Sogar die Personen konnte ich mir haargenau vorstellen! Die Frau war zierlich, mit langen, weißen Haaren, die an den Seiten zu Zöpfen zusammengebunden waren. Außerdem hatte sie in meiner Fantasie dunkle, fast schwarze Augen und ein weites, helles Kleid. Die ruhige Melodie stellte sie da. Ganz im Gegenteil zu ihrem Partner, der in schwarzer Rüstung und mit langen, offenen, schwarzen Haaren neben ihr stand und die tiefe Melodie symbolisierte. Im ersten Teil des Liedes liebten sie sich, doch im zweiten fingen sie furchtbar an zu streiten und verließen das Ufer. Mit dieser Vorstellung übte ich das Lied ein paarmal und ging dann zum Klavierunterricht. Als ich abends wieder zurück war, bot mir meine Mutter etwas zu essen an, aber nach dem anstrengenden Tag konnte ich gut auf die Schmatzgeräusche meines kleinen Bruders verzichten und legte mich lieber sofort ins Bett. Wie gerne wäre ich dort eingeschlafen, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Draußen ging gerade die Sonne unter und mein Zimmer war in rotes Licht getaucht. So starrte ich an die purpurne Decke und dachte weiter über das Päärchen im Mondschein nach. Wer sie wohl waren? Bestimmt nur die Vorstellung eines kleinen, hoffnungslos romantischen Mädchens, aber irgendwie schienen sie mir doch real...auf irgendeine Weise vertraut. Draußen hörte ich noch die letzten Vögel zwitschern, deren Gesang schleichend vom Gezirpe der Grillen abgelöst wurde, und schlief kurz darauf ein. Mitten in der Nacht wurde ich wach. Womöglich lag es an der Hitze in meinem Zimmer, aber das war doch nicht der ganze Grund. Ich fühlte mich beobachtet, unwohl. Mir war, als könnte ich den warmen Atem von jemandem in meinem Nacken spüren. Mit Sicherheit war das mein Bruder, der mal wieder Angst vor dem Monster unter seinem Bett hatte und zu mir gekrochen kam. Also drehte ich mich um, in Erwartung den kleinen Windelscheißer neben mir zu finden. Doch da war nichts. Absolut nichts! "Ich und meine Paranoier", wisperte ich und schloss erneut meine Augen. Doch nun schien es hell zu werden in meinem Zimmer, aber als ich eben auf die Uhr schaute, war es noch viel zu früh für den Sonnenaufgang. Was war das? Was war das nur?! Mir wurde heiß und kalt. Ein Kribbeln durchzog meinen Körper, aber ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen. Ich fing an stärker zu atmen und ich spürte die Anwesenheit eines Geschöpfes, von dem wahrscheinlich auch das Licht ausging. Ich stand jetzt aus einem Zwiespalt aus Angst und Neugierde. Mein Herz schlug wie wild und ein Klopfen war dann letztendlich so stark, dass es mir die Augen aufriss. Ich starrte in den Raum und da war es... Ende Kapitel 1: Und da war es... Kapitel 2: Als ob mich wohlwollende Augen beobachteten... --------------------------------------------------------- Vorwort der Autorin: Öhm, ja, voilá...das zweite Kapitel...hab mir ziemlich Zeit gelassen dabei und es ist auch nicht wirklich viel, aber ich hab beschlossen meine Kapitel in einem geringen Umfang zu schreiben, ich hoffe, das stört nicht, wenn ja, sagt bescheid (falls das hier wer lesen sollte ~.~'), ich werde mir dann größte Mühe geben längere Kapitel zu schreiben. Na ja, seht bitte von meinen Fehlern ab und konzentriert euch a weng auf die story ^^"" viel Spaß beim Lesen ^^ tschü das Haru ^_^ ...Da war es! Das Wesen, das mir von Anfang an so bekannt vorkam! Jeder Mensch hätte es sofort erkannt. Ein warmes Licht, das von ihm ausging, große, weiße Schwingen, der ruhige Blick - das konnte einfach nur ein Engel sein! Meine Angst war wie weggeblasen. Ich starrte nur mit offenem Mund und aufgerissenen Augen auf das Geschöpf vor meinem Bett. Bis dahin hatte es kein Wort von sich gegeben, kein einziges. Es stand einfach nur da und fixierte mich mit seinem warmen Blick. Sein langes, hellbraunes Haar wehte im Wind, den es mit seinen Flügeln erzeugte. Endlich fasste ich ein wenig Mut: "B...bist d-du...ein Engel?" Das Wesen vor mir lächelte mich nur an. Es war so ein vertrautes Lächeln, das mich ganz in seinen Bann zog. Trotz der freundlichen Mimik schien mich das Wesen nicht zu verstehen, es streckte mir nur seine Hand entgegen. Zuerst zögerte ich. War es schon mein Ende? Sollte ich schon mit 16 einen Schlussstrich unter meinem Leben ziehen? Ich wartete regelrecht auf das Licht am Ende des Tunnels. Doch außer dem Licht, welches von dem Wesen ausging, war nichts zu sehen. Das Wesen lächelte immer noch und hielt auch noch seine Hand in meine Richtung. "Wenn das der Wille Gottes ist...", stammelte ich, während ich die heiße Spur einer Träne auf meinen Wangen fühlte. So ergriff ich die blasse Hand des Wesens und es machte einen mehr oder minder zufriedenen Gesichtsausdruck. In dem Augenblick sprangen meine Fenster auf, das Wesen nahm mich auf seine Arme und stieg mit mir auf das Fensterbrett. Ich schien zu träumen, so etwas konnte nicht sein, so etwas gab es doch nicht! Als ich dort in den Armen des Wesens lag, schien die Sonne. Aber heller und wärmer, als ich es jemals gesehen hatte! Sie war so groß und vermeintlich der Erde viel, viel näher als sonst. Der Schweiß rann mir über das Gesicht und schließlich kam ein Tropfen in mein rechtes Auge, das weit aufgerissen war. Es brannte sicherlich fürchterlich, doch dem Schmerz schenkte ich keinerlei Beachtung. Das Wesen hielt mich fester im Arm und setzte zum Sprung an. Mitten im Sprung breitete es seine weißen, schimmernden Flügel aus. Doch erst aus der Nähe fiel mir auf, dass die Flügel nicht aus Federn waren, sie ähnelten eher Eiskristallen, die ineinander verhakt waren. Demnach konnte es gar kein Engel sein. Ich wendete kurz meine Augen ab und was ich dann sah, war großartig! Ich sah die Erde! Sie war weit weg und so klein, wie ein Tischtennisball. Anscheinend flog das Wesen mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Hinter uns war nur Leere...der schwarze Weltraum mit seinen Sternen und Planeten, aber vor uns, direkt vor uns lag die Sonne. Aus dieser geringen Entfernung, sogar der Merkur lag schon hinter uns, hätte mir eigentlich nicht nur der Schweiß vom Gesicht tropfen müssen. Und wieso war mein Kopf keine klebrig-rote Masse, die durch das All trieb? "Könnt Ihr mich verstehen, Akera-sama?" "WAS?!", ich konnte es nicht glauben, doch das Wesen sprach zu mir! Wenn es doch meiner Sprache mächtig war, wieso hatte es in meinem Zimmer dann nicht reagiert, als ich mit ihm redete? "J...ja...ja, ich kann dich verstehen. Wer bist du? Und wo bringst du mich hin?", "Mein Name ist Sera-Atum, ich bin der Ranghöchste Diener von Atumephia, Eurer Mutter. Sie hat mich geschickt, um Euch zu ihr zu bringen. Es wird Zeit, dass Ihr sie kennen lernt." Fassungslos starrte ich in Sera-Atums Gesicht. "Atumephia? Wer ist das denn?! Sie soll meine Mutter sein? Aber ich hab doch eine!", "Atumephia ist die allmächtige Herrscherin über das Sonnenreich. Ihr Wille ist ein Befehl für die Menschen, die auf den Planeten von Merkur bis Jupiter wohnen. Ihre Macht und ihre Schönheit kennen keine Grenzen. Seid stolz, von so einer gnädigen Herrscherin abzustammen!" Ich sollte die Tochter einer Herrscherin sein? Wie war das möglich? Eine Begebenheit nach der anderen ließ darauf schließen, dass ich wohl träumen musste. Doch dies war ein Traum, den ich liebend gerne bis aufs Letzte auskosten wollte. Eigentlich ein wirklich schöner Gedanke. Während mir diese Dinge durch den Kopf schossen, sah ich vor mir einen so genannten "Sonnenfleck" am Äquator der Sonne. Aus Angst vor dem Aufprall, krallte ich mich an Sera-Atums langes Gewand. Er hingegen flog immer schneller der Sonne entgegen und genau auf den Sonnenfleck zu. Ich kniff sofort die Augen zusammen und als ich sie wieder öffnete, konnte ich unter mir eine gewaltige Stadt entdecken. Obwohl es weniger eine Stadt, als ein Stützpunkt mit vielen Maschinen und vielen Menschen zu sein schien. Na ja, "Menschen". Mühselig rappelte ich mich auf, um über Sera-Atums Schulter gucken zu können. Der Fleck! Was ich erkannte war der Sonnenfleck, der einige Sekunden zuvor noch direkt vor meiner Nase lag. Wir flogen immer noch über den Stützpunkt hinweg und über einen tiefen Abgrund. "Was Ihr dort vorne seht ist das Hauptland des Sonnenreiches, "Sunnephia". Es befindet sich auf der Höhe des Sonnenäquators. Erkennt Ihr dort die Stadt? Das ist die drittgrößte Stadt Sunnephias, "Soleil-Atum"! Dort werden wir uns bis morgen ausruhen, denn morgen machen wir uns auf den Weg nach Sunnmoun, der Hauptstadt des Sonnenreiches!", erklärte mir Sera-Atum voller Elan. Er schien selber ergriffen von diesem Anblick und strahlte übers ganze Gesicht. Seinen Stolz konnte ich gut verstehen, war dieser Anblick doch das Schönste, was ich je gesehen habe. Über uns der orange-rote Himmel...wie eine Kuppel aus Feuer, die sich über dieses "Sunnephia", oder wie auch immer das hieß, erstreckte. Unter uns ein Meer, in dem sich die Küste spiegelte. Es sah nach ganz normalem Wasser aus. Das Meer war von einer Gesteinwand umringt. Auf der anderen Seite der Wand war ein Lavafeld, welches das Meer und das Land wie eine Mauer aus kochendem Gestein schützte. Um uns herum bewegte sich die Sonne, ganz langsam. Sunnephia schien also zu schweben. Mitten in der Sonne. Wer hätte das gedacht? Sera-Atum flog auf eine große Stadt zu. Ob es die war, in der wir Rast machen wollten? Tatsächlich kamen wir dem Boden immer näher und landeten endlich. Sera-Atum setzte mich vorsichtig ab und lächelte mich an: "Und, habt Ihr einen ersten Eindruck von Sunnephia bekommen?" "Ja. Es ist ein wunderschönes Land! Das Meer! Wasser und Feuer in einem! Kannst du mir bald mehr von Sunnephia zeigen, ja? Bitte!", flehte ich ihn an. Aber es war wirklich so ein einzigartiges Gefühl über dieses mysteriöse Land zu fliegen. Nun betrachtete ich auch die Gegend um mich genauer. Wir standen in einem schön gepflegten Garten mit vielen Blumen...direkt vor einer Art Tempel. Er war sehr groß und bestand aus einem Material, dass in den Regenbogenfarben leuchtete. Viele Säulen stützten das gläserne Dach. Es sah aus, wie eine futuristische Akropolis. Dann nahm mich Sera-Atum bei der Hand und schaute zuerst mich, dann den Tempel an. Er grinste leicht: "Willkommen in Soleil-Atum. Vor Euch steht der Sonnenschrein, wenn ich bitten dürfte einzutreten?" Er kam einfach nicht aus dem Grinsen raus. Was war denn?! "Ihr seht erstaunt aus, Akera-sama" "Nenn' mich nicht so! Ich heiße Fumiko! Schlicht und ergreifend Fumiko, klar?!", fauchte ich in Hoffnung, dass ihm sein dümmliches Grinsen daraufhin vergehen würde. Doch es brachte nichts! Lachte er mich etwa aus?! Ich wendete meine Augen von Sera-Atum ab und betrachtete den Sonnenschrein. "Jap...wie eine futuristische Akropolis...", wisperte ich zu mir selber. Sera-Atum ging an mir vorbei und auf den Tempel zu. "Ihr seid niedlich, wenn ihr so rot im Gesicht seid, Fumiko-sama.", lachte er, während er an mir vorbeischritt. Schnell verdeckte ich mein Gesicht mit meinen Händen und folgte ihm. Das war es also...ich war rot angelaufen! Voller Scham folgte ich Sera-Atum in den Tempel. In ihm befand sich eine große Statue von einer zierlichen Frau mit Flügeln, die ihre Händen dem Himmel entgegenstrecke. In einer Hand hielt sie eine goldene Kugel, in der anderen einen silbernen Halbkreis. Man hörte leise Schritte auf dem Mamorboden...es waren Sera-Atums und meine. Außer uns war niemand hier anwesend und doch hatte ich dieses Gefühl von Geborgenheit. Als ob mich wohlwollende Augen beobachteten... Ende 2. Kapitel: "Als ob mich wohlwollende Augen beobachteten..." Kapitel 3: Kennen die Menschen der Sonne die Nacht?... ------------------------------------------------------ Vorwort der Autorin: *muahahahaha* joa, ne? Man, ich bin fast stolz auf mich, ich hab das Ding nämlich in höchstens 2 Stunden geschrieben (sonst brauch ich dafür ja immer Tage, Wochen und vorallem Monate *gg*). Naja, is auch wieder mal nen bissl kürzer ausgefallen, sogar noch kürzer, als die anderen Teile, aber ich find das eigentlich ganz okay, wenn das nicht so lang ist, zumindest bei meinen...ähm, wie soll ich sagen?...aufregenden Erzählungen (man denkt ja sicher schon so: "Man, wann issn endlich der Scheiß zuende?!" und wenn das jetzt 5000 Wörter pro Kapitel wären, na dann gute Nacht <~jap, das passt gut zum Kapiteltitel). Naja, im Großen und Ganzen ist das ganze Kapitel wieder nur Gelaber, aber das is halt so a weng für die Story wichtig und ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen, dass die das alles belabern, während die mit, was weiß ich...dunkelroten Reitdrachen aus der Hölle kämpfen (Eingeweihte wissen, was ich meine und finden das lustig, nur zur Info *gg*) Na dann will ich euch nicht weiter vom Lesen abhalten. Tschü das Haru ^_^ P.S.: *knuddel* an meine Beta-Leser Lunamy und (neu dazugekommen seit letztem Kapitel) Kaneda. Hab euch lieb und danke fürs Als-Erste-Durchquälen *gg* Irgendwie erschien mir dieser Tempel paradox. Von außen grell und bunt, sodass man denken konnte, er wäre ein Platz für diverse Feierlichkeiten, und innen doch so ruhig, fast schon unheimlich, wie einzig für diese Statue errichtet. Diese wunderschöne Statue. Irgendwo hatte ich sie schon einmal gesehen, nur wo? Durch das Glasdach fiel Licht von außen in den Tempel, nein, in den Sonnenschrein, so nannte ihn doch Sera-Atum. Schrein? Natürlich! Die Figur vor mir musste wohl eine Schutzgöttin oder so sein, zu der die Menschen hier beteten! Das Aussehen hatte sie ja. Fragil, elegant, erhaben...auch ein wenig eitel, so wirkte sie auf mich. "Sie gefällt Euch, nicht?", fragte Sera-Atum. Ihn hatte ich schon fast vergessen. Die ganze Zeit war er so still gewesen, so still wie ich. "Ja, sie ist bezaubernd. Wen stellt sie denn dar? Scheint ja eine äußerst wichtige Person zu sein, wenn sie so eine wunderschöne Statue bekommt, die dann noch an so einem besonderen Platz stehen darf. Ist sie eine Göttin?" "Eine Göttin?", Man hörte, dass Sera-Atum grinste, lachte, aber nicht fröhlich, eher, als wäre er zutiefst entrüstet, "Göttinnen haben wir hier nicht. Aber ich weiß was Ihr meint. Der Mythos der Götter und der Engel kam durch unser Volk auf Euren Planeten. Engel? Glaubt nicht an sie. Sie sind das, was die Menschen aus uns gemacht haben, als sie uns das erste mal sahen. Sie hielten uns für irgendetwas, was wir nicht sind und haben sich ihre eigene Wahrheit geschaffen. Alles so gebogen, wie sie es wollten, nur damit sie sich an ihren jämmerlichen Glauben klammern konnten." Was war denn jetzt los? Wieso war er auf einmal so geladen? In seinen Worten spiegelten sich Hass und Missgunst wieder. Egal, was noch passieren sollte, ich dürfte nicht mehr von Engeln, Göttern oder ähnlichem reden, das passte ihm anscheinend absolut nicht in den Kragen. Nur warum nicht? Engel wurden doch auf der Erde zutiefst verehrt. Sie standen für das Schöne, die Perfektion. Sera-Atum drehte sich um, so dass er mir direkt in die Augen schauen konnte. Blau...hellblaue Augen. Wie die Farbe des Eises. Nein, sie hatten nicht nur die Farbe. Im Moment waren sie genauso kalt. Vorhin war sein Blick so voller Güte. Wie gerne hätte ich in diesem Moment seine Gedanken lesen können, denn egal was es war, es verletzte ihn. Doch was kann einen Menschen, der voller Verständnis steckt, so verletzen? "Diese Statue vor Euch ist keines Wegs eine Göttin. Das ist Eure Mutter, Atumephia. Vergleicht sie nicht mit den minderen Göttern Eurer Welt, sie ist etwas Höheres." "Meine....Mutter? Das ist meine Mutter?!" "Ja, wie ich es schon sagte. Morgen werdet Ihr sie auch persönlich treffen, aber erlaubt mir, heute hier auszuruhen. Der Flug eben war sehr anstrengend." "Das glaub ich dir, man reist ja nicht oft durchs All, ne?" offengestanden war das ein minderer Versuch, Sera-Atum wieder ein wenig aufzumuntern. In dem Zustand machte er mir nur Angst. Und, oh Wunder! Es wirkte! Er lächelte wieder. Wie gut das tat, einen Augenblick lang war mir wirklich mulmig zu Mute. "Es war ja nicht nur das, irgendwie musste ich Euch doch vor dem Zerbersten bewaren nicht? Die ganze Zeit über hatte ich eine Kugel um uns, die von innen nicht sichtbar ist, aufrecht erhalten. Äußerlich wirkt sie jedoch wie eine einfache Sternschnuppe. Das ist eine Erfindung meines Volkes, die es entwickelte, als die Menschen anfingen, an Engel zu glauben. Naja, aber das Thema will ich nicht noch einmal anschneiden, wie Ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, ist es nicht wirklich ein angenehmes Konversationsthema..." Sera-Atum ging langsam auf mich zu, an mir vorbei und blieb hinter mir stehen. Er drehte sich um und flüsterte mir ins Ohr: "Mein....wunder Punkt, sozusagen." Ich riss die Augen auf. Was immer er mir damit sagen wollte, ich verstand es nicht. Wieso diese Geste? Wieso hat er es mir nicht so gesagt? "Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass diese Kugel sehr viel Energie beansprucht. Ich zeige Euch jetzt noch schnell Euer Zimmer und lege mich dann ein wenig zur Ruh, wenn Ihr es gestattet, Fumiko-sama." "Ja, natürlich. Frag doch nicht nach meiner Erlaubnis. Du bist ein eigenständiger...äh...Sera-Atum...da musst du mich nicht fragen." Sera-Atum grinste. Anscheinend war er es nicht gewohnt, dass man ihm so etwas sagte. Mal abgesehen, von diesem "du bist ein eigenständiger Sera-Atum". Naja, jedenfalls führte er, dieser eigenständige Sera-Atum, mich ein wenig durch den Schrein und durch seine Umgebung. Hinten im Garten waren einige kleinere Häuser, die dem Schrein bis ins letzte Detail glichen, nur halt um einiges winziger waren und kein Glasdach besaßen. In einem dieser Häuser lag mein Zimmer, in welches mich Sera-Atum auch gleich führte. Es war im selben Stil eingerichtet. Säulen, Marmor und nicht zu vergessen die Regenbogenfarben. Darin standen ein sehr großes Bett, dessen Decke und Kissen weiß bezogen waren, ein kleiner Tisch aus Marmor und ein Schrank aus Glas. Natürlich aus diesem wunderbaren und vor allem seltenem Regenbogenglas. So schön das Zimmer auch war, konnte ich mir ein breites Grinsen leider nicht unterdrücken. Dieser abstrakt fröhliche Schrank, diese abstrakt fröhlichen Wände...Alles schien so übertrieben freundlich. "Was ist denn, Ihr seht so vergnügt aus?", "Och, es ist nichts. Absolut nichts" Sera-Atum nickte nur leicht und machte dabei einen irritierten Gesichtsausdruck. "Also, ich werde mich dann mal von Euch verabschieden, wenn es Euch nichts ausmacht, Fumiko-sama. Es wäre vielleicht auch angebracht, wenn Ihr Euch auch bald schlafen legen würdet, denn wir müssen morgen sehr früh wieder raus. Ihr wollt doch Eure Mutter sehen, nicht wahr?" "Ja, geh ins Bett, ist besser, du. Aber wart noch mal kurz! Ich hab da noch eine Frage!" "Bitte?" "Als wir vorhin in die Sonne geflogen sind,...?" "Sind wir durch einen Sonnenfleck in das Innere gelangt, ja, genau." "Ah, wie ich es mir dachte. Und unter uns war so was wie ein Stützpunkt, nicht? Was war das?" Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, denn diese Frage hatte mich insgeheim schon die ganze Zeit beschäftigt, aber den richtigen Zeitpunkt sie zu stellen fand ich nicht. Sera-Atum lächelte wieder auf die selbe Art, auf die er in meinem Zimmer gelächelt hatte. "Das erzähl ich Euch morgen, wenn Ihr es wünscht, heute müsst Ihr Euch erst einmal von den Dingen erholen, die auf einmal auf Euch zukamen. Wenn ich Euch das noch erzähle, findet Ihr diese Nacht keine Ruhe mehr, glaubt mir." Ich schaute Sera-Atum so durchdringlich an, wie ich konnte, machte meine Augen groß, und starrte in seine. "Aber denkst du, es ist besser, wenn du mir es nicht erzählst und ich mir die ganze Nacht darüber Gedanken mache? Was das sein könnte und so." Vergebens. Sera-Atum legte nur seine Hand auf meinen Kopf, durchwuschelte meine Haare ein wenig und verließ dann mein Zimmer. "Schlaft gut, Fumiko-sama!" "Sera!" Das war das erste mal, dass ich ihn "Sera" nannte. Zu meiner Überraschung drehte er sich um, und lächelte mich nur an. Er schimpfte nicht, obwohl ich ihn einfach so nannte. "Nenn mich einfach "Fumiko". Kein "-sama" oder sonst was. Einfach Fumiko. Und wenn du mit mir redest, dann bitte mit "du" und nicht mit "Ihr". Das hört sich so verlogen an, als ob du Respekt vor mir hättest." Ich glaube, den letzten Satz hätte ich mir sparen können. Sera schüttelte den Kopf und fing an zu Grinsen. "Ich habe Respekt vor dir, Fumiko. Deswegen befolge ich auch deine Wünsche, wie du siehst. Verwechsele mich nicht, mit einem Diener, dem nichts anderes übrig bleibt, als die Wünsche seines Herren zu befolgen. Ich bin wie du ein sehr wichtiges Mitglied hier in unserem Reich, es klingt anmaßend, aber das ist nun einmal Tatsache. Aber ich respektiere dich sehr als Person." "Du kennst mich doch gar nicht", unterbrach ich ihn. "Doch...das tu ich. Besser, als du denkst. Aber nun gute Nacht, Fumiko" Mit diesen Worten verließ mich Sera. "Nacht? Kennt ihr das hier überhaupt?", spottete ich im Monolog. Aber es war doch eigentlich eine nachvollziehbare Frage. "Kennen die Menschen der Sonne die Nacht?..." Kapitel 4: Ergriff mich das Heimweh?... --------------------------------------- Vorwort der Autorin: Tjoa, im Großen und Ganzen ist das hier wieder nur Blabla ohne Handlung. Ich wusste nicht so recht, was ich schreiben sollte, mir fehlt zur Zeit die richtige Muse, glaub ich, außerdem hab ich immer nur so ein Stückchen geschrieben, was den Text in meinen Augen wie ne Patchworkjacke aussehen lässt. Der Teil ist wieder recht kurz, aber naja, mir wurde jetzt schon öfters mal gesagt, dass die Länge so eigentlich okay ist. Wenn jemand ne andere Meinung hat, ich bin immer für Vorschläge offen *gg* aber warum schreib ich das denn? Es gibt eh nur 4 Menschen, die den Schrott hier lesen, aber auf jeden Fall vielen Dank dafür ^^ Na dann viel Spaß beim Lesen, falls man sowas dabei empfinden sollte *gg* Ich würde mich wie gesagt über jeden Kommentar freuen, und sei er noch so lang und kritikreich, wenn die Kritik gut gemeint ist und ich sie einsehe, ist es okay und ich werde versuchen, dem nachzugehen ^^ Tschü das Haru ^_^ P.S.: Das übliche "knuddel" an Luna-chan und mein Kane-Kirschchen, meine beiden Lieblingsbetaleser *gg* Ich hätte nicht gedacht, dass es hier in der Sonne auch dunkel werden kann, aber es war tatsächlich Nacht! Das stellte ich fest, als ich aus meinem Fenster sah, das sich über meinem Bett befand. Ich konnte nicht schlafen, es war einfach ein viel zu aufregendes Gefühl hier zu sein. Ich wollte jeden Augenblick genießen, denn wer wusste, wann ich wieder zurück nach Hause müsste? Morgen stand aber ersteinmal ein Treffen mit meiner "Mutter" Atumephia an. Ob sie wirklich so war, wie mir ihre Statue erschien? Eitel? Keine Ahnung, aber wenn die Menschen auf der Sonne und weiß Gott, wo noch, sie so verehrten, dann konnte sie nicht eitel sein. Ich lag noch ein paar Minuten wach im Bett, dann beschloss ich aufzustehen und mir etwas zu trinken zu holen. Bevor ich mich aber aus meinem Bett schleppen konnte, hörte ich einige Stimmen, die anscheinend von der anderen Seite meiner Tür ausgingen. Ich stand leise auf, schlich zur Tür und presste vorsichtig mein linkes Ohr dagegen. Jetzt konnte ich eine Stimme auch identifizieren, es war die Stimme von Sera! Aber die andere sagte mir immernoch nichts. Woher auch? Hier hatte ich bisher mit niemand anderem als Sera geredet. Eindeutig konnte ich sagen, dass es eine Frauenstimme war. War das vielleicht Atumephia, die sich hier im Tempel befand?! Nein, sicher nicht. Ich lauschte weiter. Sera schien ziemlich aufgebracht zu sein während es sich so anhörte, als ob die Frau weine. Was war da nur los? "Bitte, Sera-Atum-sama! Bitte lasst es nicht so enden! Ihr provoziert unser Ende!" "Wer hier das Ende provoziert ist doch die Frage, Sulaina! Das bist ausschließlich du! Du stürzt dich selber ins Unglück und alle anderen auch! Du weißt, dass es verboten ist." "Bitte, Sera-Atum-sama, ich bitte Euch, lasst mich jetzt nicht hängen." Die Frau hieß also "Sulaina"? So, wie sich es anhörte, hatte sie etwas illegales vor und bat Sera um Unterstützung. Ich riskierte einen Blick durch das Schlüsselloch. Der Vorraum vor meinem Zimmer war hell erleuchtet und ich konnte die beiden Personen gut erkennen. Sulaina, die nicht viel älter als ich zu sein schien, stand direkt vor meiner Tür und ihr gegenüber stand Sera. Sie hatte keine Flügel wie er. Das war aber auch das Einzige, was ich von ihr erkennen konnte, abgesehen von den schulterlangen, hellblonden Haaren. Es herrschte Stille zwischen den beiden. Sulaina schaute erwartungsvoll auf Sera, doch er starrte nur auf den Boden. Plötzlich viel Sulaina Sera fast um den Hals, doch ich stieß instinktiv die Tür auf und Sulaina damit beiseite. "Hey, was soll das?! Hast du sie noch alle, du kleines missgebildetes Kind einer Flussechse?!", rief sie. "Darf ich vorstellen, Sulaina? Das ist Akera aus dem königlichen Haus der Atumephia, zolle ihr ein wenig Respekt!", Sera nahm mich in Schutz, das fand ich lieb, auch, wenn er es nur tat, weil ich die "Königstochter" war. "G-genau! Ich bin eine Autoritätsperson!...Glaub ich" Meinte ich darauf hin nur zögerlich und schüchtern. "Ich merk schon, beherrscht das Sprechen wie keine Andere. Aber okay,.." Sulaina verbeugte sich vor mir. "...Verzeiht, dass ich Eurer Tür im Weg stand, Akera-sama." Sie schaute hoch und grinste nur falsch. Das Mädchen war mir kein bisschen sympathisch, absolut nicht. Sera half ihr auf. Nun konnte ich auch den Rest von ihr sehen. Sie war etwas größer als ich, aber um einiges schlanker, sie hatte sowieso eine bomben Figur, auch ein schönes, zierliches Gesicht. Eigentlich war sie sehr hübsch, wie eine edle Europäerin. "Darf ich vorstellen, das ist Sulaina, eine Priesterin des Sonnenschreines und Verantwortliche für dein Wohlbefinden hier in Soleil-Atum. Und Sulaina? Du müsstest Akera-sama ja aus den Erzählungen kennen, nicht?", "Ja, Sera-Atum-sama.", schon wieder hatte sie dieses intrigante Lächeln aufgesetzt. "Sera? Ich wollte was zu Trinken haben, wo krieg ich hier denn was? Ist hier irgendwo nen Cola-Automat?", fragte ich noch so halbverschlafen. Cola-Automat? Was redete ich hier für Zeug? Doch nicht auf der Sonne! Sulaina und Sera sahen mich fragend an, so musste es ja kommen. Es gab sicher nicht einen Menschen hier, der jemals von Cola gehört hatte. "Äh....ich hol dir etwas, Fumiko.", meinte Sera immernoch leicht irritiert. Ich bedankte mich und ging wieder in mein Zimmer, als mir Sulaina mit diesem sarkastischem Unterton eine gute Nacht wünschte. So wie sie klang, hatte sie sich bestimmt gewünscht, dass ich im Schlaf unter dem Kopfkissen ersticke. Vorhin schien sie mir doch so verletzlich. War das, was sie mir zeigte, nur eine Maske? Ich legte mich in mein Bett und starrte wieder aus dem Fenster. Keine Sterne. Aber wo sollten die auch herkommen? Es war kein Weltraum zwischen der Sonne und Sunnephia. Wo kam dann aber die Nacht her? Sie war dunkel, wie die Nacht auf der Erde. Wie dem auch sei, nach einigen Minuten schlief ich ein, bis ich von der sanften Stimme von Sera geweckt wurde, der mir ein Glas mit Trinken brachte. "Ich hoffe, es ist nicht so schlimm, dass ich dich geweckt habe?", "Nein, nein, ist schon in Ordnung. Danke für das Getränk", "Das ist eine sunnephianische Spezialität. Ich hoffe es schmeckt dir", ich nippte kurz an dem Glas. Das Getränk schmeckte süß und säuerlich, ähnlich wie Cola, das überraschte mich. Aber es hatte keine Kohlensäure und war fruchtig, kein purer Zucker. "Das schmeckt gut, was ist das?", fragte ich. "Wir nennen es Lyandra-Saft, er wird immer zu öffentlichen Anlässen ausgeschenkt, zum Beispiel auch morgen. Gewonnen wird er, wie der Name schon sagt, aus der Lyandrafrucht, die Staatsfrucht von Sunnephia. Es ist schön, dass es dir schmeckt, denn was anderes wirst du wahrscheinlich nicht zu trinken bekommen, solange du dich hier befindest", lachte Sera. Schon wieder hatte ich etwas aus der Kultur der "Sonnenmenschen" gelernt. Lyandrafrucht... "Sag mal, Sera, wieso ist hier überhaupt Nacht? Wir befinden uns doch in der Sonne. Hier gibt es keine Sterne und keinen Mond. Also wo kommt diese Dunkelheit her?" Sera strich mir über die Stirn, als ob ich im Fieber liegen würde und meinte nur: "Das erzähle ich dir alles morgen, kleine Prinzessin.", ging aus meinem Zimmer und nahm mein inzwischen leeres Glas gleich mit. Diese Situation gerade erinnerte mich an meinen Vater, wie er früher, als ich noch klein war, mir auf die selbe Weise eine gute Nacht wünschte. Ergriff mich das Heimweh? ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)