live, love, laugh von Loomis (or something like this.) ================================================================================ Kapitel 1: open heart means broken heart ---------------------------------------- Pairing: Crenny View: Craig Warning: Only Shonen Ai and violence ________________________________________ Schweigend sitze ich auf der Bank und beobachte, wie ein Blatt vom Ast auf den Boden gleitet. Es war knallrot, wie das Blut, das mit aus der Nase läuft. Man fragt sich jetzt bestimmt: Warum? Es gibt viele Gründe, warum ich aus der Nase blute. Einer davon wäre, dass ich zu dumm zum Laufen bin, dass ich einfach gegen eine Laterne gelaufen bin oder auf mein Schnürsenkel getreten bin und mein Gleichgewicht verloren habe. Ein andere wäre hingegen, dass ich mal wieder eine Schlägerei hatte, weil ich die dummen Kommentare anderer nicht ertragen kann. Aber keines dieser Gründe ist wirklich passiert.  In Wahreit tut meine Nase überhaupt nicht weh. Es ist eher mein Inneres, das schmerzt wie die Hölle. Tatsächlich habe ich mich jemand geprügelt, aber nicht mit irgendjemand. Deshalb tut es mehr weh, als wenn ich irgendeine Person geschlagen habe.  Normalerweise war mir alles scheißegal gewesen. Normalerweise hebe ich meinen Mittelfinger und gebe einen Scheiß auf die Meinung anderer. Normalerweise. Doch nichts war mehr wirklich normal und ich weiß noch nicht einmal, was genau mit mir passiert ist.  Doch, ich weiß es. Aber ich will es nicht. Mein Problem? Ich habe mich geöffnet.  Andere Mitschüler, sogar meine Freunde, kennen mich nicht. Sie wissen nicht, was in meinem Kopf vor sich geht. Sie wissen nicht, was mir gefällt und sie wissen auch nicht, wie ich denke. Doch seit ich diese Person kenne, habe ich mich geöffnet, ein kleines Stück und ich habe es bereut.  Ich hatte es satt gehabt, dass ich immer zu alleine war. Der einsame Wolf Craig Tucker. Der, der nichts anderes kann, als Leute zu beleidigen.  Dann ist diese Person in mein Leben aufgetaucht, obwohl ich sie bereits aus der Grundschulzeit kenne. Und es ging mir gut.  Seufzend hebe ich meine Hand und wische mir mit meinem Handrücken das Blut weg, sehe darauf. Es ist rot und leuchtet mir entgegen.  Der Bus kommt und ich erhebe mich von meinem Platz, steige ein. Der Geruch schoss mit entgegen, genauso wie die Heizungluft, wo es draußen noch frische Luft gewesen war und es nach Herbst gerochen hat. Ich liebe den Herbst. Das weiß er.  Meine Augen tasten nach einen freien Platz ab und ich fand sogar eine freie Zweisitzbank. Ich gehe auf sie zu und stoppe einen Moment, als ich ihn sah, der auf den Zweisitzer neben dem freien sitzt. Seine Tasche liegt auf den Platz neben ihm und er würdigt mir keines Blickes.  Ich seufze abermals und setzte mich auf den Platz, den ich bereits im Auge hatte. Ich will ihn nicht stören und es hat seinen Grund, warum er mich nicht ansieht.  Schweigend sehe ich aus dem Fenster, doch mein Blick gleitet immer wieder rüber zu ihm. Seine Lippe war offen, sie blutet aber nicht mehr. Jetzt habe ich Mitleid. Etwas, das ich normalerweise nie empfinde.  Ich sehe auf meine Hände, die ich auf mein Schoß gelegt hatte. Ich fühlte mich komisch, als wäre ich das größte Arschloch der Welt. Ich weiß, ich bin es, aber es fühlt sich das erste Mal schlecht an. Wieder sehe ich auf ihn und ich merke, dass er sich Mühe gibt, sein Blick von mir fern zu halten.  Jetzt guck doch schon her, denke ich mir. Doch er tut es nicht.  „Ken...“, murmelte ich leise, doch er hört mich nicht.  Ich beiße mir auf die Unterlippe und hole tief Luft. Manchmal muss man in seinen Leben Mut beweisen. Man muss über sein eigenen Schatten springen. Oft wird man verletzt, doch wenn man sich sicher ist, dass es das richtige ist, wird man es bereuen, wenn man nichts getan hat. Und ich werde es bereuen, wenn ich mich jetzt nicht entschuldige.  Deshalb stehe ich auf und gehe auf ihn zu. Seine Tasche schiebe ich runter vom Sitz und übernehme diesen Platz. „Kenny. Es tut mir leid.“  Sekunden vertreichen, bis er den Blick vom Fenster, auf mich richtet. Er lächelt mich sachte an.  „War das jetzt so schwer?“, fragt er und dieses mal verharre ich in der Position. Dann aber nicke ich. „Ja.“  Er seufzt, doch hat er noch immer das Lächeln im Gesicht. Dabei legt er seinen Arm um mich und drückt mich an sich. „Warum muss man dich immer erst verletzen, dass du Gefühle zeigst...“, murmelt er die rhetorische Frage und ich zucke mit den Schultern.  Weil es immer schwer ist und man immer die Angst davor hat, ausgelacht zu werden oder verachtet zu werden. Doch bei ihm brauche ich keine Angst haben. Bei ihm kann ich, ich sein. Kapitel 2: just tell me why --------------------------- Pair: Cran (Craig/Stan) View: Craig Tucker Warnings: Self-Harm, Dark Widmung: [[FeliNyanPolska]] ________________________________________ „Warum...?“ Ich sehe in den Spiegel und weiß absolut nicht, was ich machen soll.  „Warum...?“  Meine Hände zittern und ich weiß nicht wohin mit ihnen. „Warum tust du so etwas?“ Ich weiß, dass ich das nicht mein Spiegelbild fragen soll, aber ich kann gerade echt nicht anders.  Über die Schulter meines Spiegelbildes sehe ich zur Tür und schluckte hart. Da drüben sitzt er. Da drüben und wahrscheinlich weint er sich die Augen aus. Ich senke meinen Blick. Meine Hände zittern nach wie vor. Ich umklammere damit den Rand des Waschbeckens und wünsche mir, dass mir irgendjemand Hilfe anbietet. Irgendjemand. Wie stellt man jemanden zur Rede, den man erst dabei erwischt hat, wie er sich selbst verletzt?  Ich schlucke hart.  „Bin ich so scheiße?“ Ich schließe meine Augen, während ich das flüstere und versuche, irgendwie damit klar zu kommen, doch gelingt es mir nicht.  Tief hole ich nochmals Luft und nehme die Hände vom Waschbecken. Meine Knie fühlen sich an wie Gummi und ich traue mich gar nicht, aus dem Bad zu gehen. Sicherlich fragen sie viele, warum ich überhaupt hier bin, sogar er.  Langsam gehe ich zur Tür und strecke die Hand nach der Klinke aus, doch ich zögere. Soll ich ihn wirklich darauf ansprechen? Was ist, wenn wir uns deshalb streiten, weil mir eines klar ist: Ich will, dass er damit aufhört.  Ich seufzte und verlasse das Badezimmer, schiebe dabei meine Hände in meinem blauen Zipper. Ich öffne das Zimmer von Stan und betrete es. Sofort lächelt er mich an und für einen Moment fühle ich mich, als wäre absolut nichts passiert. Als hätte ich gar nichts gesehen.  „Hey.“, höre ich ihn sagen und ich schmunzle. „Hey.“  Er merkt sofort, dass etwas nicht mit mir stimmt, was ich von mir aber nicht behaupten kann. „Was ist los?“ „Wir müssen reden.“  Sein Gesichtsausdruck sieht gleich deutlich anders aus und er rutscht auf die Bettkante, deutete auf den Platz neben sich. Ich zögere, entschließe mich dann dazu, mich zu ihm zu setzen. Ich will mit ihm auf gleicher Augenhöhe sein.  „Ich habe da etwas gesehen.“, erkläree ich ihm und sehe direkt auf die Oberschenkel. Sofort errötet er und zuckt ein ganzes Stück hinter. „Wie? Was?!“  Wahrscheinlich schlägt ihm sein Herz bis zu seinem Hals und ich kann es verstehen. Dieses Thema ist nicht einfach. Es war es auch nie und wird es auch nie sein. Doch ich hätte nie gedacht, dass ich mal über so etwas reden müsste. Wie das Schicksal es eben gut meinte... mit mir... zum Kotzen! „Ich... Craig... ich.“, stammelt er, aber ich schüttel mit meinem Kopf. Es war wahnsinnig schwer darüber zu reden. Ich will ihm nicht zu nahe kommen. „Warum?“, frage ich direkt hinaus.  Er senkt den Blick. „Ich... kann nicht mehr.“, sagt er anschließend. „Und ja! Ich weiß, ich soll aufhören, ich soll es sein lassen, das ist doch scheiße! Ja, ich scheiß Emo!“  Auf einmal springt Stan auf, er ist völlig aufgebracht und zornig. Dabei habe ich doch noch nicht einmal etwas gesagt!  „Stan, was...?“ Er schneidet mir das Wort ab. „Ich werde damit nicht aufhören! Es tut mir gut! Wage es erst gar nicht!“  Ich kann die Tränen in seinen Augen sehen und ich sehe, wie seine Hände zittern, die er sich um seinen Körper schlingt.  Schwer schlucke ich und strecke meine Hand nach seiner aus, löse sie von ihm und ziehe ihn zu mir.  Er ist schwach und plumpst neben mir auf das Bett. „Stan, das hatte ich nicht vor...“ Doch, das hatte ich. Aber jetzt ist es wirklich nicht angebracht, ihn zu belehren. Er weiß es sicherlich selbst.  Langsam hebe ich seine Hand und streiche den Ärmel hoch. Seine Wunde an seinem Handgelenk... das war nie ein Unfall gewesen, wie er es mir gesagt hatte. Er hatte es sich selbst angetan. Ich führe das Handgelenk zu meinen Lippen und hauche einen sanften Kuss darauf.  „Ich bin für dich da, Stan. Egal was ist.“, sage ich sanft und sehe direkt in seine verschwommenen blauen Augen.  Er fängt an zu weinen. Er ist so schön, wenn er das tut.  Eines ist mir jedoch jetzt klar. Ich werde so schnell nicht erfahren, was mit ihm ist und warum er das tut. Aber das werde ich früher oder später, er braucht Zeit. Und diese werde ich ihm geben, egal wie lange es dauert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)