Hide Away von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich weiss gar nicht so genau, was eigentlich der Auslöser für den Bruch unserer Freundschaft war, aber durch diesen herrscht inzwischen nun schon 2 Wochen Funkstille zwischen uns und das ist etwas, womit ich gar nicht klar komme. Du hast von jetzt auf gleich den Kontakt abgebrochen, bist nicht mehr zu den Proben erschienen und hast auch weder auf SMS noch auf Anrufe reagiert, an der Haustür hat sich auch nichts gerührt. Sie blieb mir verschlossen und das nun schon seit über 2 Wochen. Bereits nach wenigen Tagen habe ich mir Sorgen um dich gemacht und dennoch weiß ich inzwischen nicht mal mehr, was ich noch alles versuchen soll. Natürlich habe ich es bei deinen Eltern versucht, aber deine Mutter scheint auch nicht zu wissen, was mit dir los ist, zumindest gibt sie das vor. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihr glauben soll und habe heute morgen kurzerhand beschlossen, mich vor dem Haus deiner Eltern auf die Lauer zu legen. Wenn sie wirklich weiss, wo du bist, wenn sie wirklich weiss, was mit dir los ist, wird sie mich früher oder später wird sie mich zu dir führen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das nun nicht unbedingt die feine englische Art ist, aber ich muss einfach wissen, wo du bist. Ich muss einfach wissen, ob es dir gut geht, ob du überhaupt noch lebst. In den ersten zwei Stunden passiert wahrlich gar nichts und ich bin kurz davor, das eine oder andere Mal sogar einzuschlafen, bis sich endlich die Haustür öffnet und deine Mutter auf der Bildfläche erscheint. Flüchtig scheint sie sich auf der Strasse umzusehen, ehe sie kurz in der Garage verschwindet, nur um wenig später mit ihrem Auto die Strasse entlang zu fahren. Kurz zögere ich, folge ihr anschließend aber dennoch, achte genau darauf, dass sie mich nicht sieht und bin doch mehr als nur verwirrt, als sie vor einem Krankenhaus hält. Was will sie hier? Bist du vielleicht sogar hier? Und wenn ja, aus welchem Grund? Mir ist in den letzten Wochen zwar durchaus aufgefallen, dass irgendetwas nicht stimmt, dass du.. anders bist, als sonst, auch wenn du allgemein nicht unbedingt derjenige bist, der dauernd feiern gehen muss, der auch lieber mal alleine ist. Bevor ich richtig darüber nachdenken kann, was mit dir los ist, ist sie bereits ausgestiegen und läuft auf das Krankenhaus zu, in welches ich ihr wenig später – nach einem erneuten kurzen Zögern – folge. Langsam und noch immer darauf bedacht, von ihr nicht gesehen zu werden, folge ich dir durch die Gänge, sehe mich hier und da etwas um und verstecke mich doch sofort hinter einen der Säulen, als sie einen kleinen Gartenbereich betritt, wo ich tatsächlich dich auf einer der Bänke sitzen sehe, mit dem Rücken zu mir. „Tooru, mein Schatz..“, richtet sie leise das Wort an dich, woraufhin du etwas zusammenzuckst und zu ihr hochsiehst, dich – fast schon untypisch für dich – in die Berührung lehnst, welche sie dir zuteil werden lässt, indem sie dir fast schon zärtlich durch die Haare streicht. „Er war gestern schon wieder da.“, vernehme ich kurz darauf ihre Stimme, was mich die Stirn runzeln lässt, bin mir eigentlich sogar sicher, dass sie mich damit meint. „Hast du ihm.. etwas gesagt?“, antwortest du ihr leise, auch wenn deine Stimme selbst nur ein Flüstern ist. „Natürlich nicht, aber ich finde, du solltest endlich mit ihm reden, zumindest ihm sagen, wo du bist und was mit dir los ist.“, richtet sie erneut das Wort an dich, bekommt sofort ein fast schon hektisches Kopfschütteln zurück. „Das kann ich nicht, Mama. Er würde mich hassen.“, wisperst du leise und lehnst deinen Kopf etwas gegen ihren Bauch, nachdem sie direkt neben dich getreten ist. „Würde er nicht, Tooru und das weisst du. Er liebt dich.“, entgegnet sie erneut leise und streicht dir etwas durch die Haare, erhält erneut ein gewispertes „Aber.. nicht so, wie ich es mir wünschen würde.“, zurück, was mich etwas die Augenbrauen zusammen ziehen lässt. Einen Moment lang scheint sie nun selbst zu schweigen, ehe sie – genauso wie du und auch ich – erschrocken zusammenfährt, als unmittelbar neben mir ein „Kann ich ihnen helfen, junger Mann?“, erklingt und mein Versteck somit aufgeflogen ist. „Kaoru..“, wisperst du leise, nachdem du fast schon panisch aufgesprungen bist, siehst mich mit weit aufgerissenen Augen und einem nicht weniger panischen „Was machst du hier?“, fast schon dazu bereit, jeden Moment wieder die Flucht zu ergreifen. Minutenlang bleibe ich fast schon stocksteif an Ort und Stelle stehen, lächele kaum merklich, als deine Mutter sich einmischt und ein „Ist schon okay, Schwester Megumi. Er gehört zu uns.“, verlauten lässt, damit sie nicht noch auf die Idee kommt, den Sicherheitsdienst oder dergleichen zu rufen. Nur langsam verlasse ich meinen Platz hinter dem Baum, bleibe aber dennoch direkt daneben stehen, um dich nicht noch zusätzlich zu erschrecken oder dergleichen, scheinst du doch schon durcheinander genug. „Was.. machst du hier? Woher weisst du das ich hier bin und wie lange stehst du da schon?“, willst du erneut fast schon panisch wissen, entlockst mir so ein leises Seufzen. „Du hast.. den Kontakt einfach abgebrochen, hast auf nichts reagiert und deine Mutter.. hat dich auch verleugnet, also bin ich ihr heute morgen einfach gefolgt.“, erwidere ich so ruhig wie möglich auf deine Worte hin und blinzelte doch etwas verwirrt, als du ein einfaches „Warum?“, von dir gibst. „Weil du mir wichtig bist, Tooru. Weil du ein Teil meines Lebens bist, von dem ich wissen möchte, wo er ist, oder ob es ihm gut geht.“, entgegne ich dir erneut, was dich dazu bringt, kurz etwas bitter zu lächeln, auch wenn du schweigst. „Rede mit ihm, Tooru. Jetzt ist er hier.“, mischt sich deine Mutter wenig später ein, entlockt dir erst ein Kopfschütteln, ehe du doch nickst und dich wieder auf die Bank fallen lässt, deinen Kopf senkst. Kurz zögere ich, laufe anschließend auf Zeichen deiner Mutter hin in Richtung Bank, bleibe dahinter stehen und sehe ihr nur kurz nach, als sie ein „Ich warte drinnen, falls irgendwas ist, Tooru.“, verlauten lässt und anschließend nach drinnen verschwindet. „Versprichst du mir vorher etwas, Kaoru?“, erklingt nur Sekunden später deine Stimme, ohne dass du deinen Kopf hebst. „Alles was du willst.“, entgegne ich leise und unterdrücke den Drang, einfach meine Hand zu heben und dir durch die Haare zu fahren. „Egal, was ich dir jetzt sage, egal, was du zu hören bekommst, du darfst mich nicht hassen.“, flüsterst du ein weiteres Mal, siehst mich nun fast schon bittend und ein Stückchen weit sogar verzweifelt an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)