Herzschlag I von DieJESSYcA (Miss Paine) ================================================================================ 004 – Das Schafott ------------------ Kälte hatte mich gelähmt. Schwester Maria starrte fassungslos in meine Augen und ich fühlte mich unsagbar schuldig. Sie hatte die Hand noch auf der Türklinke und war ebenso starr wie wir, bis sie sich langsam rückwärts bewegte. Ein winziger Schritt, ein Funkeln in ihren Augen und ich wusste was sie dachte. "Maria, nein! Warte!" Ich war aufgesprungen und wollte sie festhalten, doch sie schlug die Türe zu, bevor ich sie erreichen konnte. Sie rannte und ich wollte schreien, doch was hätte es gebracht? Fünf Minuten, vielleicht zehn, in denen ich mit ihr diskutiert hätte, dass sie schweigen solle. Schwester Maria hatte uns gesehen und sicher würde sie es melden. Früher oder später. Ich atmete tief ein. Auf keinen Fall wollte ich zuerst die Fassung verlieren. Christina stieg schweigend aus der Wanne und zog sich an. Sie wirkte taub und seelenlos, wie eine Maschine, die sich in Bewegung gesetzt hatte, ohne darüber nachzudenken, was sie tat. Ich konnte ahnen, was sich in ihrem Kopf abspielen musste. "Was ... passiert jetzt?", fragte ich vorsichtig, um nicht die dünne Mauer einzureißen, die sie um sich herum errichtet hatte. Sie schüttelte sacht den Kopf, während sie in ihre Schuhe stieg. "Ich weiß es nicht." Ich stand an der Türe, ratlos was ich sagen sollte, oder was ich hätte tun können, als sie auf mich zukam und vor mir stehen blieb. "Lass mich bitte vorbei", flüsterte sie. Ich zögerte. "Können wir nicht vielleicht-" "Megan! Lass mich vorbei!" Sie war lauter geworden, als sie ihre Worte wiederholte und ich wich zur Seite. "Entschuldige ..." Ich sah die Schwermut, die sich für einen Moment in ihr Gesicht geschlichen hatte, als sie den Raum verließ. Eine tiefe, nicht zu überkommende Verzweiflung, voller Angst.   Es war surreal, als ich zurück auf mein Zimmer ging. Wir waren geflogen und man hatte uns wie Tontauben vom Himmel geschossen. Elizabeths Worte bohrten sich wie Pfeilspitzen durch meinen Kopf. In dir steckt der Teufel! Wahrscheinlich hatte sie Recht. Doch niemals hatte ich Christina Kummer bereiten wollen. Es war nicht meine Absicht gewesen, wie damals in der Milchküche, und dennoch richtete ich Schaden an. Ich wusste nicht, ob sie mir vergeben konnte, was es für uns bedeutete oder ob bereits alles vorbei war. Ich sehnte mich in die warmen, schützenden Arme meines Vaters, doch in meinem Zimmer gab es niemanden, der mich hätte beruhigen können, keinen, der mir die Kälte nahm und mir verzeihen würde. So verschwand ich zwischen den kühlen Laken meines Bettes und betete, dass all das ein gutes Ende nehmen würde.   Alles wäre besser, wenn du nicht hier wärst. Du schadest uns mit deiner ungeschickten Art. Du bist unmöglich. Alles machst du kaputt. Verschwinde!   Ich konnte nicht fliehen. Zu tief hatten sich die Worte in meine Gedanken gebrannt, als dass der Schlaf sie mir nehmen konnte. Erst als ich meine Augen öffnete und ins Halbdunkel blickte, verstummten die Stimmen für einen Moment und wichen dem lauten Schlagen meines Herzens. Ich hörte Schritte auf dem Flur vor meinem Zimmer. Sie näherten sich und ich verbrannte beinah in der Hitze des Adrenalins, das mich durchströmte. Meine Finger hatten sich fest in das dünne Kissen gegraben, während ich jeden Atemzug vermied, der meine Anwesenheit verraten würde. Bitte lass sie vorbeigehen! Ich flehte, dass diese Schritte nicht mir galten. Hoffte, dass ich verschont bliebe und harrte hilflos meinem Schicksal. Das stetige Klacken der Absätze hatte meine Tür erreicht und ... ging vorbei. Wer immer es war, schritt weiter langsam den Flur entlang und hatte meinem Zimmer nicht die kleinste Aufmerksamkeit geschenkt. Ich atmete tief durch und konnte mich wieder ein wenig entspannen. Meine Gnadenfrist war verlängert worden und ich wagte nicht, mein Glück auf die Probe zu stellen, indem ich hinunter in den Speisesaal ging. Der Appetit war mir ohnehin längst vergangen, also blieb ich in meinem Zimmer und bemühte mich, noch etwas Schlaf zu finden.   —   Lautes Schlagen zerriss die Stille, die mich eingehüllt hatte. Ich öffnete die Augen. Mein Zimmer war in warmes Gold getaucht. Die Morgensonne erhob sich langsam, doch konnte sie mir nicht das Zittern nehmen, das mich augenblicklich erfasste, als es noch einmal an meiner Türe klopfte. "Megan?" Ich kannte diese Stimme. Es war Schwester Agnes. "Ich bin wach", antwortete ich. Es dauerte endlose Sekunden, bis Agnes wieder etwas sagte. "Oberschwester Johanna wünscht dich zu sehen", sagte sie mir durch die verschlossene Tür, "Du möchtest bitte in zehn Minuten in ihrem Büro erscheinen." Ich nahm alle Kraft zusammen, die sich noch nicht davongestohlen hatte, und bestätigte Schwester Agnes, dass ich verstanden hatte. Ein unbeschreiblich flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Ich wusste, dass ich meiner Strafe nicht entkommen konnte und ahnte, dass es diesmal nicht mit ein paar Gebeten getan sein würde. Die Kälte meines Zimmers glich einer lauen Sommernacht, neben dem Frost, der meine Hände befallen hatte. Mühsam zog ich mich an, während die Knöpfe des Kleides immer wieder meinen Fingern entflohen. Ich versuchte meine Haare zu ordnen, doch es gelang nicht. Zu sehr hatte mich die Angst vereinnahmt. Sie führte meine Hände ins Leere, ließ mich stolpern, als ich mich auf den Weg zum Schafott machte und legte Blei auf meine Zunge. "Komm herein!", tönte Johannas strenge Stimme durch die Ritzen der Türe, nachdem ich vorsichtig angeklopft hatte. Meine Ohren begannen zu glühen, als ich den Türknauf berührte. Ich war mir inzwischen nicht mehr sicher, ob ich fror oder vor Hitze verbrannte. In meinem Kopf stürzten tausend Flüsse in die Tiefe und brandeten tosend gegen meine Trommelfelle. Ich hatte völlig vergessen, Luft in meine Lungen zu saugen, was ich keuchend nachholte, als mir das Metall des Türgriffs entrissen wurde. Oberschwester Johanna hatte die Tür geöffnet und sah missmutig auf mich hinab. "Würdest du nun bitte eintreten?" Es klang, als hätte sie mich bereits mehrmals aufgefordert, doch ich konnte mich nicht erinnern, sie gehört zu haben. Ich nickte, senkte demütig den Blick und folgte ihren Worten. "Nimm Platz!", wies sie mich an und deutete auf den dunklen Stuhl, der vor ihrem Schreibtisch stand. Ich hatte schon häufiger hier gesessen und mir ihre Belehrungen angehört, doch nie hatte dieser einfache hölzerne Stuhl mich derart an die Anklagebank vor Gericht erinnert wie heute. Johanna ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder und musterte mich, bevor sie mir eröffnete, weshalb ich hier war. Ich wusste es ohnehin und ließ ihre Worte ohne Gegenwehr auf mich einprasseln. "Ich denke du weißt, was das bedeutet", schloss sie ihren Vortrag. Regungslos starrte ich weiter auf meine Finger, die verknotet in meinem Schoß ruhten. "Miss Paine", fuhr sie fort, "dieses Kloster besteht seit kaum mehr als vierzehn Jahren und du ... du beschmutzt diese Mauern mit deinem höchst schändlichen Verhalten, noch bevor der letzte Stein gesetzt ist." Schwester Johanna hatte mich noch nie so genannt. Es schmerzte, dass ich ihr plötzlich so fremd geworden war. "Wir Schwestern haben uns dem Herrn verpflichtet und es ist meine Aufgabe, als Oberin dieses Klosters, das Haus vor solch teuflischen Einflüssen zu schützen. Unsere Gemeinschaft muss wachsen und ich kann keinen Parasiten dulden, der an den dünnen Wurzeln dieses jungen Baumes nagt." "Das verstehe ich", nuschelte ich gen Boden. Meine eigenen Worte drückten mir Tränen in die Augen. Ich schloss die Lider, um sie bei mir zu behalten. Natürlich musste Johanna mich fortschicken, mein Verhalten war nicht tragbar und keine Entschuldigung der Welt hätte mich davor bewahren können. Selbst wenn, es gab nichts wofür ich mich Johanna gegenüber entschuldigen konnte. "Du verlässt dieses Haus bis zum Mittag." Schwester Johanna hatte ihr Urteil unwiderruflich gefällt. Ich klagte nicht und nahm es hin. Eine andere Möglichkeit gab es nicht für mich. "Ich hoffe, dass dir die Schwere deiner Verfehlung wenigstens bewusst ist", fügte sie hinzu. "Was hast du dir nur dabei gedacht, Schwester Christina zu verführen?" Vorsichtig suchte ich den Blickkontakt. Es klang falsch, wie sie es sagte. "Ich habe ..." Weiter kam ich nicht, meine Kehle war staubtrocken. "Möge der Herr deiner Seele gnädig sein und dir deine Sünden vergeben haben, wenn du eines Tages an seine Pforte klopfst. Tue Buße und Bete, auf dass du-" "Ich habe sie nicht verführt", presste ich zwischen zwei brennenden Luftzügen hindurch. Johanna warf mir einen überraschten Blick zu und ihr Gesicht verfinsterte sich. "Mach es nicht noch schlimmer!", mahnte sie mit strengem Ton, "Ich weiß was vorgefallen ist, du musst nicht auch noch das achte Gebot verletzen, um deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen!" Ich hatte nicht gelogen. Christina hatte es genauso gewollt wie ich. "Aber Christina hat-" Johanna ließ mich nicht aussprechen. "Sie hat mir von allem berichtet. Vom Kuss, den du ihr in der Bibliothek aufgezwungen hast und von deinem Überfall gestern im Waschraum. So war es doch, oder nicht?" Johannas Worte begruben mich unter duzenden tonnenschweren Granitblöcken, die mich gänzlich zerschmetterten, als sie auf mich niederstürzten. Sie hat gelogen ... Mein Herz zog sich zusammen und ich war sicher, dass es nicht mehr schlug, als mir klar wurde, was geschehen sein musste. Christina hatte mich verraten, um sich den letzten Hauch einer Chance zu erkämpfen, das Kloster nicht verlassen zu müssen. Sie hatte niemanden, zu dem sie gehen konnte, keine Familie, keine Freunde, nur Gott, der sie schützte. Sie war so zart und zerbrechlich, sie würde verkümmern, wenn man sie hinaus in die Welt warf. Mein Engel, den ich über alles liebte, er durfte nicht fallen. "Ja, so war es ...", antwortete ich und ließ die Worte meinen Mund verätzen.   —   Ich schloss die Tür, als ich zurück in meinem Zimmer war. Ich wusste nicht mehr, wie ich es geschafft hatte, den Weg hierhin zurückzulegen, ohne dabei einen Laut von mir gegeben zu haben. Die Tür fiel ins Schloss und heiße Tränen ergossen sich über meine Wangen. Mein Schluchzen raubte mir den Atem. Ich sank auf den Boden und die Trümmer meiner Welt warfen sich über mich. Erlöschende Sterne, die vom Himmel fielen. Die Muskeln meines Körpers vibrierten. Es gab keine Scherben mehr, die ich noch hätte zusammenfügen können. Kein letzter Grashalm, an dem ich mich festhalten konnte. Nichts war mehr übrig, nur noch Asche, die mich erstickte. Ich wusste nicht, wie lange ich es ertragen könnte. Wie lange konnte man leben, wenn nichts mehr war? ... Ich hasste mich für diese Schwäche, doch ich konnte mich nicht beruhigen. Ich konnte den Weg nicht sehen, der vor mir hätte liegen sollen. Dort war kein Pfad, kein Licht, und doch zwang man mich zu gehen. Meine Hand suchte Halt an der Tür, die meinen Rücken stützte, und ich zog mich empor. Ich stand dort, minutenlang, wartete, dass der Schmerz nachließ, doch das tat er nicht. Ich wollte fort von hier, wollte nichts mehr sehen, was mich verletzte, wollte verschwinden und vergessen, doch die Stricke lagen fest um meinen Geist und lähmten meinen Körper. Ich wurde erst ruhiger, als mich die Kräfte verließen. Ich war nicht mehr fähig zu weinen, hatte keine Tränen mehr. Leblos und verloren ging ich durch mein Zimmer, zog den alten Koffer unter meinem Bett hervor, mit dem Vater mich vor Jahren hier abgesetzt hatte. Es erschien mir nun so viel grausamer, dass er mich in diese Hölle geschickt hatte. Wie hatte er das nur tun können? Er hätte mich beschützen müssen, hätte bei mir sein müssen, doch es war zu spät. Es gab nicht mehr viel, was er hätte beschützen können. Meine Hände verstauten Kleidung, Bücher, Hefte und Papier im Koffer. Ein wenig Geld, das ich mir zusammengespart hatte, ein paar Stifte und eine Seife. Dann verschloss ich die breiten Gürtelschnallen, die mein Gepäck zusammenhielten, nahm meine Schreibmaschine unter den Arm und verließ das Zimmer, ohne noch einmal zurückzublicken. Ich begegnete verwunderten Schwestern, die mich fragten, was geschehen sei, doch ich schwieg. Ich konnte nicht sprechen, selbst wenn ich es gewollt hätte. Das kalte Metall in meinem Arm hielt ich fest umklammert. Es gab mir Ruhe und die nötige Kraft meine Füße im Wechsel voreinander zu setzen. Als ich die Pforte erreichte, die mich sehnlichst erwartete, blieb ich stehen. Ich würde nie wieder an diesen Ort zurückkehren, würde Christina wohl nie wieder sehen. Wieder spürte ich, wie mein Innerstes sich zusammenkrümmte. Ich war froh, dass ich heute nicht in ihr Gesicht hatte blicken müssen. Ich hätte es nicht ertragen können, sie zu sehen, also schritt ich hinaus ins Grau der Welt und hoffte auf einen Funken, der mir die Richtung weisen würde. Nie war mir der Weg in die Stadt so lang und lieblos vorgekommen. Selbst der Himmel hatte sich von mir abgewandt. Die Sonne, die noch am Morgen ihre Strahlen in mein Zimmer geschickt hatte, war von schweren Wolken verhangen. Ich zwang mich voran, trotzte dem Wind, der eisig unter meinen Mantel blies und versuchte zu verdrängen, was geschehen war, doch es gelang mir nicht. Zu oft war ich mit Christina diesen Weg entlanggegangen. Jeder Baum und jeder Strauch am Wegesrand erinnerte mich an sie und ich wünschte, ihre Zweige und Wurzeln würden verkümmern, bevor meine Blicke sie streiften. Eine solche Macht besaßen meine Gedanken jedoch nicht. Überhaupt besaß ich nichts, was mir eine schützende Rüstung hätte bieten können. Ich war ein winziger schwarzer Fleck auf Gottes Erde, so unbedeutend und schwach, doch zu feige, um allem ein Ende zu setzen, also ging ich weiter, bis ich die Stadt erreichte. Noch immer lag vorweihnachtliche Besinnlichkeit in der Luft und sicher hätte ich heute reichlich Spenden erbitten können, doch wäre ich auf der Stelle zusammengebrochen, hätten meine Lippen die Worte geformt, die mir gestern schon die Taschen der Leute geöffnet hatten. Die Erinnerung hätte mich erschlagen, noch bevor die erste Münze in meine Hände gefallen wäre. Ich entfernte mich vom Marktplatz, ich wollte an einen Ort, an dem ich zuvor noch nicht gewesen war, an dem es keine Erinnerungen gab und an dem ich Ruhe finden konnte. Die Straßen der Stadt führten mich gen Norden. Dorthin, wo die Gassen dunkler wurden und die Blicke der Menschen mich argwöhnisch verfolgten. Eine unerklärliche Schwere lag auf diesem Ort und es war genau der richtige Platz für mich zu sein. Düster und heruntergekommen, ein Loch, in das ich mich verkriechen konnte. Mit dem bisschen Geld, dass ich noch hatte, wollte ich mir ein Zimmer in einer der Herbergen nehmen, die hier nicht all zu teuer sein konnten. Ich betrachtete die steinernen Fassaden, in deren Fenstern gelegentlich Lichter brannten und entschied mich für ein kleines Gasthaus, an dessen Empfang eine alte Frau von magerer Statur saß. "Schönen guten Tag", begrüßte sie mich mit krächzender Stimme. "Haben Sie ein Zimmer für mich?" Sie nickte. "Sicher, Kind, wenn du Geld hast." "Das habe ich", versicherte ich ihr und musterte die knochige Hand, die sie mir entgegenstreckte. Ich holte einige Münzen aus meiner Tasche und reichte sie ihr. Daraufhin breitete sich ein eigenartiges Lächeln auf den Lippen dieser Frau aus. Sie erhob sich und bat mich, ihr in die obere Etage zu folgen. "Eine hübsche Schreibmaschine trägst du da", sagte sie, als sie mir ein Zimmer öffnete. Ich schloss den Arm fester um die Maschine. "Ja, aber sie funktioniert leider nicht mehr", erklärte ich ihr und trat in den Raum. "Vielen Dank." "Natürlich", erwiderte sie knapp. Dann drückte ich die Türe hinter mir zu und verharrte einen Moment, bis ich sicher sein konnte, dass die alte Frau wieder nach unten verschwunden war. Erst jetzt öffnete ich die Augen und sah mich in meinem Zimmer um. Es war nicht annähernd so groß, wie das Zimmer im Kloster. Es roch modrig und staubig, doch ich hatte ein Bett und Ruhe und das war alles, was ich in diesem Moment brauchte. Eine angemessene Unterkunft für jemanden wie mich. Hier konnte ich bleiben, um meine Gedanken zu ordnen. Einen Weg suchen und mich vor all dem verstecken, was mir gnadenlos Dolche durch die Brust trieb.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)