Geliebter der Nacht von Eshek (Spuren der Vergangenheit HPxTR) ================================================================================ Prolog: Die Liebe eines Toten ----------------------------- Schloss Hogwarts Anno 1106 Durch die dunklen Gänge des Schlosses streifte eine schmale Gestalt. Es war ein junger Mann mit rabenschwarzem Haar, dass in langen Strähnen über seinen Rücken fiel. Gewandet war der Mann in lange weiße Gewänder. Das Gesicht war schmal, die Augen stechend grün und groß. Mit leichten Schritten, die ihn aussehen ließen, als schwebte er, streifte er einen langen Flur hinauf. Er gelangte zu einer steinernen Wendeltreppe und erklomm sie. Stufe um Stufe, immer höher, bis er auf einer Plattform ankam. Von dort blickte er hinab auf ein gigantisches Schlachtfeld. Der laue Wind trieb die Schreie der Verwundeten und Sterbenden bis an sein Ohr. Das war seine Schuld. Der Krieg tobte wegen ihm. Er war der Sohn eines Königs. Nach seiner Entführung wollte sein Onkel ihn retten, aber nun. Nun da bekannt war, was er war, was man aus ihm gemacht hatte, wollte er nur seinen Tod. Sein Onkel war der ältere Bruder seines Vaters gewesen, aber dessen Vater hatte sich für den Jüngeren als Nachfolger entschieden. Deutlich vernahm er die Stimme seines Entführers. Ein lächeln glitt für einen Sekundenbruchteil über sein Gesicht. Nein, lange schon sah er ihn nicht mehr als seinen Entführer. Er war sein Retter, sein Lehrer und....sein Geliebter. Als er Schritte auf der Treppe vernahm wandte er sich um. Er erblickte ihn. Dort stand er. Das lange schwarze Haar zusammengebunden, den Körper in eine schwarze Rüstung gehüllt und mit ausgestreckter Hand. Langsam trat er näher. Mit einem leisen Seufzen glitt er in die Arme seines Geliebten. Er wurde an ihn gedrückt, spürte das kalte harte Leder der Rüstung an seiner bleichen Haut. Andächtig atmete er den Duft seines Geliebten ein. "Musst du gehen?" fragte er und hob sein Gesicht, um ihn anzusehen. "Ja." antwortete der größere nur und streichelte seine Wange. "Wir dürfen diesen krieg nicht verlieren." fügte er an. "Aber hast du nicht genügend Männer? Musst auch du gehen?" hauchte der kleine mit Tränen in den großen Augen. "Nur ein Feigling lässt seine Männer alleine kämpfen!" knurrte der Gerüstete und entblößte fauchend lange weiße Fänge. "Vlad, bitte." flehte der jüngere, aber er hatte keine Chance. Er griff an seinen Hals und löste das weiße Seidentuch. Er streckte sich und band es seinem Liebsten an der Schulter an die Rüstung. Eine Träne rann über seine Wange, als seine Hände an der Rüstung hinab glitten. "Komm zu mir zurück, Vlad." hauchte er. "Ich verspreche es, Gabriel." sagte der Vampirfürst und zog seinen Gefährten an sich, um ihn zu küssen. Damit verließ er den Turm, um sich in die Schlacht zu stürzen. ------------------------ Es waren nun schon acht Tage. Acht Tage, ohne eine Nachricht von ihm. Gabriel streifte durch die Gänge des Schlosses, rastlos und leise. Der Kummer machte sein Haar stumpf und seine Augen leer. Die Schlacht war vorbei, sie hatten gewonnen, aber noch immer keine Nachricht. Seine Hand legte sich an seinen Bauch. Er spürte die kleine Erhebung. Er wollte es Vlad sagen, aber nicht vor der Schlacht. Diese Information hätte ihn abgelenkt. Er hörte, wie die Tore der Eingangshalle sich öffneten und einige Männer hereintraten. Gabriel wirbelte herum und stürzte auf die große Treppe zu. Hastig rannte er herunter. "Vlad!" rief er und lächelte. Das Lächeln erstarb so plötzlich, wie es gekommen war. Vlad war nicht unter den Männern. Verwirrt sah er sie der Reihe nach an. Sie alle hatten Trauerminen aufgesetzt. Es waren Vlads Generäle. Ohne ihn würden sie das Schlachtfeld nie verlassen. "Wo...." hauchte Gabriel. "Mein Prinz...es tut mir leid." Sagte einer der Generäle. "Nein..." sagte Gabriel ganz ruhig. Er wiederholte das Wort immer wieder, er wurde hysterisch und lachte, während Tränen über seine Wangen liefen. Langsam ging er auf die Männer zu, die stumm und bestürzt zur Seite traten. Dann sah er ihn. Der Fürst lag auf einem Karren, die Augen geschlossen. Blut verunreinigte die gleichmäßige weiße Haut des Vampirs. Gabriel verstummte plötzlich, dann fiel er auf die Knie. Ein gequälter unmenschlicher Schrei brach aus ihm hervor. Er verbarg sein Gesicht in den Händen und schluchzte haltlos. Einer der Männer half ihm auf die Beine. Stolpernd ging er ganz zu dem Karren er streichelte die Wange seines Liebsten und weinte weiter. Wie konnte er tot sein? Warum war er nur je auf dieses Schlachtfeld gegangen. "Du hast es versprochen...." flüsterte der schmale Mann. "Du hast gesagt, du kommst zu mir zurück!" rief er jetzt. Das Aufkeuchen eines der Männer ließ Gabriel sich für einen Moment umdrehen. Er sah den Mann irritiert an, der ihm zwischen die Beine starrte. "Was..." begann er, dann spürte er einen reißenden Schmerz. Er blickte an sich herab. Das weiße Gewand, das er trug färbte sich unterhalb seiner Hüfte rot. Er berührte den Stoff und als er die Hand hob war sie blutverschmiert. Seine Hände krallten sich zitternd in den Stoff an seinem Unterleib, dann schrie er erneut auf. Unter ihm war bereits eine Pfütze. "Mein...Mein Baby...." brachte er noch hervor, dann sackte er zusammen. -------------------------- Alles war so unwichtig. Er hatte alles verloren, was er liebte. Seinen Gefährten, das Baby. Die Beerdigung war seit einigen tagen vorbei. Sie hatten den Fürsten in einer steinernen Gruft unterhalb des Schlosses beerdigt und an seiner Seite das Blutige Gewand von Gabriel. "Wo ist der Gefährte des Fürsten?" Die Generäle sahen sich nach ihm um. Der Platz am Kopf der langen Tafel war leer. Es wurde nach einem der Leibdiener des Prinzen gerufen, aber der wusste auch nicht, wo sein Herr war. "Er wird sich eine Auszeit nehmen. Er hat an einem Tag alles verloren." sagte der älteste der Generäle mitleidig. "Er ist unser legitimer Anführer! Er muss anwesend sein!" knurrte ein anderer. Sie begannen also nach Gabriel zu suchen. Sie durchkämmten das ganze Schloss, suchten in jedem Zimmer und jedem Geheimgang, aber der Prinz blieb verschwunden. Schließlich kam einem eine Idee. Dass er nicht früher darauf gekommen war, ärgerte ihn. Er trommelte die Männer zusammen und führte sie in die Unterirdische Gruft. "Dort drüben!" rief er. Die Gewölbe waren so hoch, wie die Übrigen des Schlosses. Die decke war mehr als 8 Meter über ihnen. Es gab jede Menge Gänge mit Verliesen. In einer Großen Halle stand das Mausoleum des Fürsten Vlad Thepes. Im Schein einer Kerze sahen sie den Schatten des Prinzen. Als sie jedoch um die Ecke bogen traf sie der Schlag. Fünf Meter über ihnen baumelte der Prinz. Er hatte sich erhängt. Kapitel 1: Das Buch der Legenden -------------------------------- Kapitel 1 - Das Buch der Legenden Keuchend kam er zu Bewusstsein. Er saß senkrecht in seinem großen Bett. Orientierungslos sah er sich um. Er war doch eben noch auf einem Schlachtfeld! Wo war er? Suchend sah sich Tom Riddle in dem Zimmer um. Als er es als sein Gemach erkannte ließ er sich nach hinten in die Kissen fallen. Er fuhr mit den Händen über die seidige Bettwäsche und versuchte, erneut einzuschlafen. Man musste wohl nicht erwähnen, dass dieser Versuch kläglich scheiterte. Knurrend richtete er sich auf. Er schwang die langen Beine aus dem Bett und stand auf. Der dunkle Lord griff nach seinem schwarzen Morgenmantel und zog ihn über, dann lenkte er seine Schritte Richtung Bibliothek. Er war zwar kein Seher, aber er hatte diesen Traum schon seit einigen Wochen und ihm war klar, dass das etwas zu bedeuten hatte. Nur was es hieß, wusste er nicht. Würde es bald eine Schlacht geben? Nein, die Zukunft zeigte ihm dieser Traum nicht. Nur zu gut erinnerte er sich an die Rüstungen und die Zauber, die schon uralt waren. Es hatte etwas mit seiner Vergangenheit zu tun. Er musste die Wiedergeburt von jemandem sein, der auf einem Schlachtfeld gestorben war. Er hatte sogar einen Gefährten gehabt. Einen hübschen jungen Mann mit blasser Haut, langen schwarzen Haaren und grünen Augen, so groß und tief, wie Brunnen. Ein leises Grollen entkam seiner Kehle bei der Erinnerung an den jungen Mann. Er wollte ihn sehen, wollte wissen, wer er war, damit er ihn halten und an sich binden konnte. Aber dazu musste er erst einmal herausfinden, wer er war. Eine Hauselfe brachte ihm verfrühtes Frühstück und dazu sehr starken Kaffee. Das Essen rührte er kaum an, aber von dem Kaffee stürzte er mehrere Tassen herunter. Was wohl aus seinem Gefährten geworden ist, als er tot war? Hatte er womöglich Kinder? Nein, an Kinder konnte er sich nicht erinnern. Dieser Gedanke machte ihn irgendwie traurig. Ja, der dunkle Lord konnte traurig sein. Wider aller Behauptungen war auch er nur ein fühlendes Wesen, das sich nach Nähe sehnte. Nähe...das konnte er vergessen. Sein Ruf war so ruiniert, da würde sich wohl kein devotes Wesen in seine Nähe trauen, aber trotzdem. Vielleicht war sein Gefährte auch wiedergeboren, dann musste er ihn finden. Vielleicht hatten sie in diesem Leben eine Chance. Bald hatte er alle möglichen Bücher durch. Er fand viele Geschichten über große Schlachtherren, die in Kämpfen fielen, aber nie stand etwas von einem Gefährten dabei. Frustriert blickte er aus dem Fenster. Es war Midwinter, stellte er überrascht fest. Unbeeindruckt erhob er sich und begab sich zurück in seine Gemächer, um sich anzuziehen. Malfoy und seine Familie würden bald hier sein. ------------------------ Völlig erledigt ließ sich der dunkle Lord in sein Bett fallen. Midwinter war definitiv eines der Feste, dass er nicht mehr haben wollte. Es war viel zu anstrengend und zu kitschig-fröhlich. Ein gutes hatte das Fest ja. Malfoy suchte stilvolle Geschenke aus. Der dunkle Lord griff sich ein Buch, das er bekommen hatte und schnaubte kurz bei dem Titel. "Das Buch der Legenden" also wirklich. Hatte er nicht gerade noch gedacht, der Malfoy hätte Stil? Ohne es weiter zu beachten legte er das Buch beiseite. Nicht wissend, wie wertvoll es für ihn war. Er sah sich stattdessen einige Todesser-Berichte an. Das war schon eher nach seinem Geschmack. Seine Männer hatten das Schloss unterwandert und drei seiner besten Leute waren nun fest in Hogwarts eingeschleust. Da war zum einen Mr. Zabini, der als Arzt nun angestellt wurde, um die Schwester zu entlasten und dann noch Horace Slughorn, der Mann war wie Snape ein Genie in Tränke und ein treuer Todesser. Und natürlich Snape. Er grinste, als er sah, wie sein Plan in Greifbare Nähe rückte. Er wollte das Schloss, das einige Wertvolle Dinge barg und er wollte den Alten. Aufgespießt oder gevierteilt, das war noch nicht ganz klar. Klar war aber, dass er leiden würde. Dumbledore musste bezahlen für das, was er seinem Volk angetan hatte. Unter Dumbledore wurde das erste mal seit Jahrhunderten wieder eine Hetzjagd auf magische Wesen gestartet. Lichtwesen, wie die Wassermenschen und Feen hatten noch Glück, so wie der Halbriese Hagrid, aber alles, was dunkler Magie entsprang wurde systematisch vernichtet. Die Werwölfe haben sich in die Wildnis zurückgezogen. Die Dämonen versuchten alles um sich zu tarnen und die Vampire, sein Volk, lebte nun zurückgezogen in den Bergen. Der Alte hatte Familien zerstört und alte Namen ausgelöscht. Er hätte beinahe auch ihn getötet, aber der Avada hatte bei einem Vampir nur die Macht zu schwächen. Er würde seine Rache bekommen. Er würde wissen, wer er war. Er würde seinen Gefährten finden. Kapitel 2: Unerwartete Zuneigung -------------------------------- Kapitel 2 - Unerwartete Zuneigung Es war Nacht. Ruhe und Dunkelheit herrschten im Schloss. Die Gänge waren wie ausgestorben, lediglich das Heulen des Windes war zu hören. Alles schlief. Nur eine Seele war unterwegs. Ein junger Mann, gerade erwachsen geworden lief mit starren leeren Augen wie ferngesteuert durch die Gänge. --------------------------------------------- Der letzte Sommer war für Harry Potter alles andere, als einfach gewesen. sein Onkel hatte es mal wieder geschafft, seinen Körper in ein Schlachtfeld zu verwandeln. An seinem ersten Abend in Hogwarts, vor einer Woche hatte der junge Zauberer sich Zutaten von Snape stibitz und heiltränke und Salben hergestellt. Er hätte auch in den Krankenflügel gekonnt, aber er wollte nicht, dass jemand erfuhr, dass der "Goldjunge" misshandelt wurde. Es würde nur irgendwo durchsickern und bei Kimmkorn landen, die ihn dann sicher als tragischen Helden und weiß Gott, was noch darstellen würde. Nein, das wollte er ganz sicher nicht. Er wollte nur seine Ruhe, aber das verstand niemand. Dumbledore hatte einen Wutausbruch bekommen, als er sagte, er wolle nicht kämpfen. Er hatte ihn einfach verflucht und noch jetzt, vier Tage später brannte seine Haut von den Schneideflüchen, mit denen der Alte ihn geschlagen hatte. Er ließ sich nichts anmerken, aber dieser Vorfall hatte ihn ziemlich verstört. Gut, Dumbledore war ihm schon seit langem nicht mehr ganz geheuer. Ja, er hatte sogar schon darüber nachgedacht, ob die andere Seite wirklich so übel war, und ob der Direktor ihn nicht auch belogen haben könnte, was den Tod seiner Eltern angeht, aber er hätte nie gedacht, dass Albus Dumbledore ihn so schwer verletzen würde. Schnell hatte er begriffen, dass die Misshandlungen durch die Durseleys von Dumbledore abgesegnet waren. Aber so verwirrt er auch war und so verstörend all diese Dinge für ihn waren, eines war ihm ganz klar: Er musste fort. Er hatte schon alles vorbereitet. Das nötigste war in einen magischen Rucksack gestopft und Hobby hatte ihm ein paar Vorräte gebracht. Harry wollte im Gemeinschaftsraum auf die Nacht warten, aber er war eingeschlafen. Es war wieder dieser Traum. Er war in Hogwarts, aber es sah ganz anders aus. Er erkannte nur wenige der Bilder wieder. Viele Zeigten Männer und Frauen mit blasser Haut und roten Augen. Mr. Zabini wurde geweckt. Wovon wusste er nicht, aber irgendetwas in ihm drängte ihn dazu aufzustehen und durchs Schloss zu gehen. Sein Gefühl war meistens richtig, aber auf wen er hier traf hätte er nie gedacht. "Mr. Potter?" fragte er, aber es folgte keine Reaktion. Irritiert musterte er das blasse Gesicht und die trüben grünen Augen. Der Junge sah ihn gar nicht. Er blickte einfach durch ihn hindurch. Da fiel es ihm ein. Er kannte das Verhalten. Harry Potter war ein Schlafwandler. Er würde ihm folgen, damit er sich nicht verletzte. Ja, der dunkle Lord hatte ihn hergeschickt, um alles für den Überfall vorzubereiten. Der Junge war ihm ziemlich egal, ER würde ihn töten, wenn er sich IHM in den Weg stellte, an sonsten kümmerte er IHN nicht. Seiner Heilerausbildung aber war es zu verdanken, dass er sich um Menschen sorgte, also folgte er ihm. Er war tot. Vlad würde nie mehr zu ihm zurück kommen. Tränen rannen über seine Wangen, während er zielstrebig weiter ging. Sie waren beide tot. Sein Gefährte und sein Kind. Er würde sie beide nie mehr sehen. Die Sinnlosigkeit seines Lebens trieb ihn voran. An einer steinernen Wand blieb er stehen und murmelte einen Zauber. Dahinter lag eine Treppe. In langen Windungen führte sie ihn in die Schwärze. Zabini sah sich um. Woher kannte der junge so viele Geheimgänge? Er selber kannte auch viele, aber dieser hier? Die Magie, die der junge Zauberer abgab, als er die Türe öffnete war sehr alt und mächtig. Es fröstelte ihn. Sie stiegen immer tiefer hinab in die Eingeweide des Schlosses. Hier unten war die Luft kühl und feucht. Rasch legte er einen Wärmezauber über sich und Potter. Schließlich kamen sie unten an. Hinter einer Tür lag ein langer Gang, der von Steinernen Bassins mit eisigem Wasser gesäumt war. Bald würde er einen Zauber wirken, um Potter zu wecken. Das hier unten war einfach kalt und unheimlich. Was ihm aber als nächstes unterkam verschlug ihm die Sprache und vernichtete alle Gedanken. Das Mausoleum stand mitten in der riesigen unterirdischen Halle. Von oben drang licht herein und hüllte das steinerne Grabmal in weiches Licht. Dort lag er und dort würde auch er bald liegen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, bei diesem Gedanken. Sie würden vereint sein. Er lenkte seine Schritte durch den Garten. Er hatte ihn hier anlegen lassen, weil er die Kälte nicht ertrug, in der sein Liebster lag. Er wollte ihm einen schönen Ruheplatz schaffen. Seine Finger strichen über die Blüten der Rosen und die Stämme von Zedern und Birken. Ein steinerner Garten. Fasziniert blickte Mr. Zabini sich um. Selbst die winzigste Blüte und die filigranste Ranke war perfekt in Stein dargestellt. Wer so etwas schaffen konnte war wirklich ein starker Magier. So etwas perfektes hatte er noch nie gesehen. Er wendete seine Aufmerksamkeit wieder Potter zu. Die Hände des Jungen waren zerschnitten, durch die Blüten, die er im vorbeigehen streichelte. Er roch den süßen Geruch des Blutes und leckte sich unwillkürlich über die Lippen. Dass er ein Vampir war, muss an dieser Stelle nicht weiter erwähnt werden. Mr. Zabini hatte Mühe, seine Fangzähne zurückzuhalten, so verführerisch duftete der rote Nektar des Schlafwandelnden. Er folgte ihm durch den Steinernen Garten, bis zu einem Beeindruckenden Mausoleum. Seine Augen huschten über das Bauwerk. Das war vampirische Baukunst. Die steinernen Kreaturen auf dem Dach und die verschlungenen Runen bewiesen es. Wer konnte hier...war das möglich? War dies das Grabmal des größten Vampirfürsten der Zeit? Lag hier Vladimir Thepes, alias Graf Dracula? Ehrfürchtig trat er näher. Das Grabmal galt als verschollen. War Hogwarts das Schloss des Grafen? aber es sollte doch in den Karpaten sein! Hatte sich die Geschichte auch darin geirrt? Die steinernen Türen schwangen lautlos auf. Langsam betrat er das Mausoleum. Dort in der Mitte stand er. Der Sarkophag aus schwarzem Marmor. Erneut traten ihm Tränen in die Augen, nahmen ihm die Sicht. Kraftlos und einsam stolperte er zu dem Grab. Auf der Marmorplatte lag sein Geliebter in Stein gemeißelt. Diese Figur war aus weißem Marmor und hob sich deutlich ab von dem schwarzen Sarkophag. Er brach zusammen, als er in das steinerne Gesicht sah. Hilflos klammerte er sich an ihn und weinte auf seiner steinernen Brust. Das war nun wirklich merkwürdig. Da lag der junge Zauberer halb auf der Statue und weinte. Er klammerte sich an das halb verfallene Abbild des Vampirfürsten, wie an einen Geliebten. Neben dem großen Massiven Marmorsarg erkannte er noch einen zweiten aus weißem Marmor. Dieser Sarkophag war etwas kleiner und schmaler und darauf lag eine zierliche Gestalt aus schwarzem Marmor. Der Künstler hatte großartige Arbeit geleistet. Es sah so aus, als währe die gestalt verdeckt von einem zarten Schleier. Man konnte jede Einzelheit unter den steinernen Falten erkennen. Die zarten Hände umschlossen ein kleines Bündel. Es war ein Winzer Säugling. Es musste das Grabmal des Gefährten des Fürsten sein. Das Datum verriet ihm, dass der Gefährte nur wenige Tage nach dem Fürsten verstarb und das Kind kurz vorher verlor. Er musste hoch im Ansehen des Volkes gestanden haben, wenn sie ihm ein so prächtiges Grabmal neben dem Fürsten errichteten. Eine Inschrift sagte: "Hier ruhen in Frieden Graf Vladimir Thepes, der in der Schlacht fiel und sein Gefährte Gabriel mit seinem Kind, den die Trauer über den Verlust zu ihm führte." Ein wimmern unterbrach seine Gedanken. Potter sprach. Was sagte er da? Er weitete die Augen, als er die Worte hörte, die aus Potters Mund drangen. "Du hast es versprochen! Du hast versprochen, dass du zurück kommst!" Noch merkwürdiger wurde es, als Potter plötzlich rausrannte. Tränen auf den Wangen und mit beunruhigend entschlossenem Gesichtsausdruck. Er folgte ihm und konnte gerade noch verhindern, dass der jüngere seinen Kopf durch eine Schlinge steckte, die er herbeizauberte. Er presste den schreienden sich wehrenden Jungen an sich. Er musste hier weg! Er musste Potter mitnehmen. Er schloss die Augen und beschwor die alte Macht der Vampire. Wenn er Recht hatte, und dieses Schloss das Schloss von Vlad Thepes war, dann würde seine vampirische Magie ihn hier rausbringen, trotz all der Schutzzauber von Dumbledore. Als er die Augen öffnete stand er in einer kleinen Eingangshalle. Der Junge war bewusstlos. "Sarah!" rief er. "Was brüllst du denn... Wer ist das?" "Später! Wo kann er schlafen?" Er folgte seiner Frau hinauf in den zweiten Stock. Sie öffnete die Türe zum Gästezimmer. Er legte seine leichte Last auf das Bett und deckte ihn zu, dann schloss er die Türe und versah das Zimmer mit Überwachungszaubern. --------------------------------------- "Und du glaubst..." "Ich glaube gar nichts, Sarah! Aber ich vermute es!" Thomas Zabini hatte seiner Frau alles erzählt. Schweigend saßen sie zusammen bei einem Glas Wein vorm Kamin ihres Stadthauses. Sie runzelte ihre Stirn, was ihrer Schönheit aber keinen Abbruch tat. Auch wenn Sarah Zabini als kaltherzige Frau bekannt war, liebte sie Kinder und der Junge oben im Schlafzimmer, im Alter ihres Sohnes war für sie nichts anderes, als ein Kind. "Was willst du jetzt tun?" fragte sie. "Dumbledore wird sicher bald merken, dass sein Goldjunge fort ist!" "Ich informiere unseren Lord! Es wird einfach sein, Spuren zu erschaffen, wonach es aussieht, dass der Junge sich rausgeschlichen hat und entführt wurde!" sagte Thomas. Mrs. Zabini nickte. Ihr Gesicht war ernst. Sie sah ihrem Mann fest in die Augen. Schließlich stand sie auf und setzte sich auf seine Sessellehne. "Das musst du tun, ich weiß...Aber...meinst du, er wird dem Jungen etwas tun?" "das denke ich nicht! Er ist ein Kind! Er hätte ihn nur getötet, wenn Potter ihn angreift!" "In Ordnung, dann geh jetzt!" Mit diesen Worten erhob sich Thomas und ging zum Kamin. Als er fort war wandte sich die Frau zur Treppe. Sie ging nach oben zu ihrem Gast. In ihren Händen trug sie ein Tablett mit Verbandsmaterial, Tränken, einem Teller Sandwiches, einem Glas und einem Krug O-Saft. Leise betrat sie das Zimmer. Sie schaltete das Licht ein und ging auf das Bett zu. Leise setzte sie sich an die Bettkante. Mit sanfter Stimme begann die Veela ein Lied zu singen, das Harrys Schlaf erhalten und ruhig machen sollte. Als erstes verband sie seine Hände. Thomas hatte ihr ja alles erzählt, dann wollte sie ihn in einen Pyjama von Blaise stecken, was sie aber dann sah ließ ihren Atem stocken. Über die Arme und beine des Jungen zogen sich vernarbte Striemen. Auch sein Rücken sah aus, als hätte man ihn ausgepeitscht. Er hatte schlecht verheilte Brandnarben und kleinere Schnitte. Sie konnte noch die Überreste von unzähligen Blutergüssen sehen. Ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen und ihr sanftmütiges Wesen mühte sich ab, das zu verstehen. Das Bild dieser Wunden wollte sich nicht mit ihrem Bild von einem Kind verbinden. Sie strich die Narben und Striemen mit einer Paste ein, die sie verschwinden lassen sollten. Als sich nach einigen Minuten aber kaum etwas getan hatte musste sie erkennen, dass es ein Schneidefluch war. Sie nahm andere Salben und versuchte zumindest Schadensbegrenzung. Die Narben waren jetzt flach und gerade. Sie Waren etwas verblasst, aber man konnte sie trotzdem noch gut erkennen. Sie hörte Stimmen unten an der Treppe. Rasch ging sie hinaus und rief leise. Sie hörte Schritte auf der Treppe. Dann waren sie da. Ihr Mann und ihr Lord. Sie neigte den Kopf vor ihm und als er sie fragend ansah nickte sie zu einer Türe. Als er darauf zuging stellte sie sich ihm in den Weg. "My Lord, bitte! Er ist noch fast ein Kind!" flehte sie. Laut der Gerüchte müsste Voldemort die Frau jetzt natürlich töten, aber das war das letzte, das er tun würde. Sie war die devote Gefährtin eines seiner Generäle. Sie sorgte sich um ein hilfloses, offenbar verletztes Kind, ganz wie es ihrer Natur entsprach. Er nickte nur und betrat dann leise das Zimmer. Der Geruch von Blut drang ihm in die Nase, aber es war anders, als alles, was er bisher gerochen hatte. Es war verführerisch. Nie zuvor hatte er so reines Blut gerochen. Es roch süßlich und ganz leicht, wie ein leichter Weißwein im Sommer. Er roch Blumen und Wind und so vieles mehr. Andächtig trat er näher. Langsam legte er die Hand auf Harrys Stirn Wie eine gigantische Welle rissen ihn die Erinnerungen des Jungen mit. So, wie seine eigenen stammten sie aus alter Zeit. Er sah seinen Gefährten und sich, eng umschlungen in flüsternden Gesprächen. Er sah, wie sein Gefährte an seinem Leichnam zusammenbrach und schrie, wie sein Gewand sich blutrot färbte. Er sah die Beerdigung, sah das Grabmal und er sah die letzten Augenblicke im leben seines Gefährten, der sich selbst erhangen hatte. Keuchend stolperte er zurück. Wie gebannt starrte er den Körper an, der so verloren in dem Riesigen Bett wirkte. Er hatte gesehen, was Dumbledore ihm antat, was seine Verwandten ihm antaten. "Er geht nicht zurück." sagte er tonlos. Er ging hinaus und als Sarah meinte, Dumbledore würde es sicher bald merken fuhr er herum. Seine Fangzähne brachen weit aus seinem Kiefer und er fauchte. "Das kümmert mich nicht! Ich schicke meinen Gefährten nicht in die Griffel dieses Monsters, Albus Dumbledore!" "G-Gefährte?" stammelte Thomas Zabini. Als Voldemort nur nickte sank Mrs. Zabini auf einen Stuhl. Sie sprang aber sofort wieder auf. Ihr Gesichtsausdruck wirkte entschlossen. Sie nickte und murmelte etwas vor sich hin. Kurze Zeit später hielt sie einige Pergamente in der Hand. Sie legte alles auf einen Tisch und unterschrieb auf einem davon. Sie legte die Feder nieder. "Gut, es ist geklärt." sagte sie schließlich und erntete nur fragende Blicke. "Okay...Harry Potter ist euer Gefährte. Wenn er das erfährt wird er durchdrehen! Ich schlage vor, er lebt erst einmal bei uns in seinen Adern fließt auch das Blut der Veela, deshalb wird er mich als seine Artverwandte akzeptieren. Das sind gefälschte Dokumente, die ihn als Kind meiner verstorbenen Cousine ausgeben. Ich adoptiere ihn einfach!" "....Aber er sieht aus, wie Harry Potter." wandte Tom Riddle ein. "Nicht mehr lange! Er ist jetzt erwachsen geworden, Blaise erwähnte es, und er wurde das erste mal von seinem Gefährten berührt. Die Wandlung sollte in den nächsten Tagen abgeschlossen sein!. Tom wollte etwas einwenden, wollte sie dazu bringen, ihm seinen Gefährten zu überlassen, er wollte ihn bei sich haben, ihn an sich binden. Aber ihm fiel nichts ein. Sie hatte Recht. Natürlich hatte sie Recht. Veela verfügten über große Weisheit und großes Wissen. "Es ist das beste. Er kann in der Untergrundstadt leben, zusammen mit uns. Er wird vorbehaltlos aufgenommen werden, als Teil unserer Gesellschaft. Tom, er kann ein neues Leben anfangen, ohne die Last seines Namens!" "Tom?" fragte dieser verblüfft. Er wurde nie Tom genannt. "Naja...wenn ich ihn adoptiere wirst du mein Schwiegersohn,.....Tom." lächelte sie und in ihren Augen funkelte diebische Freude. Das konnte ja etwas werden. "Außerdem...bevor du dich ihm zu erkennen gibst, solltest du rausfinden, wer ihr ward in diesem Leben! Eure Namen sind auch wichtig und was damals genau geschah. Wir kennen nur legenden." Er nickte und nach einem letzten Blick auf Harry Potter verschwand er einfach. Löste sich auf. Sarah sah ihren Mann ernst an. "Wenn er die Narben sieht wird er ausrasten." "Was für Narben?" fragte Thomas. Sie nahm ihn mit und schlug die decke zurück. Er konnte sehen, was sie meinte. Er untersuchte die Striemen und Schnitte. Dann sah er auf. "Du hast sie schon verbessert." sagte er, als sie ihm in Gedanken gezeigt hatte, wie sie vorher aussahen. "Da sie magisch sind gehen sie nie ganz weg." flüsterte sie. Er hob Harrys Hand und zeigte ihr die Narben dort an der Innenseite des Handgelenks. Sie sah die Narben stirnrunzelnd an. Sie waren bei weitem weniger groß, als die am Rest des Körpers. "Das war er selbst! Einige hätten ihn töten müssen, aber Dumbledore hat wahrscheinlich dafür gesorgt, dass er sich nicht umbringen kann." Er deutete auf vier größere Narben, die offenbar sehr tief waren. Sarah starrte die Narben an. Wut kam in ihr hoch. Ihre Augen wurden ganz schwarz und ihre Haut schneeweiß. Ihr glattes Blondes Haar peitschte um ihren Kopf, wie im Sturm. Aus ihren Fingern schossen lange Krallen und ihre Zähne wurden Nadelspitz, wie die von Haien. So schnell, wie sie sich gewandelt hatte wurde sie wieder normal. Sie strich sich eine Haarsträhne weg und streichelte dem Jungen über die Wange, dann zauberte sie ihm den Pyjama an und deckte ihn fest zu. Sie küsste ihn sogar auf die Stirn und ging dann mit ihrem mann hinaus. Ohne ein Wort setzte er seine Unterschrift auf das Dokument. "So, wie ich dich kenne steht fest, dass wir ihn adoptieren und so wie du werde ich ihn schützen und lieben lernen!" Sie schüttelte den Kopf. "Da bist du anders als ich." "So, und wie?" fragte er. Sie blickte noch einmal zu Harry. dann lächelte sie und lehnte die Türe an. "Ich liebe ihn schon jetzt!" Kapitel 3: Erwachen ------------------- Kapitel 3 - Erwachen Die nächsten Tage waren eine Zerreißprobe für das ganze Haus der Zabinis. Blaise war aus den Ferien gekommen und bei den Neuigkeiten seiner Eltern gleich vom Stuhl gerutscht. Mit Engelszungen hatte seine Mutter ihm versucht zu erklären, warum Harry Potter bei ihnen lebte. "Und Tom? Was, wenn er das herausfindet?" fauchte Blaise. "Er...er weiß es schon." versuchte Sarah es auf die schonende Art. "WAS?" Blaise war fassungslos. "Shht...nicht so laut, er..." Ein wimmern und stöhnen unterbrach sie. Seufzend stand sie auf und sah Blaise durchdringend an. Ihr Gesichtsausdruck war sanft und fest entschlossen zugleich. "Blaise! Ich kann nicht verlangen, dass du Harry Potter hier akzeptierst, aber ich kann verlangen, dass du deinen Bruder akzeptierst!" Mit diesen Worten fegte sie aus der Küche und im nächsten Moment hörte man sie die Treppe hinaufeilen. In der Küche saßen zurückgelassen, Vater und Sohn. Thomas sah seinen Spross besorgt an. "Meinen....ich habe keinen..." "Doch, Blaise...wir haben ihn adoptiert." Thomas sah seinen Sohn mitfühlend an. "Blaise...ist alles okay? Ich meine..." Ein krachender Stuhl ließ ihn zusammenzucken. Im nächsten Augenblich, in dem Thomas befürchtet hatte, dass sein Sohn zu toben beginnen würde, hatte er eben diesen an sich kleben. Strahlend sah Blaise seinem Vater in die Augen. Von seinem Widerwillen war nichts mehr zu erkennen. Ein tobender Blaise hätte Thomas nicht so viel Angst gemacht, wie das hier. In Blaise war der Vampir durchgebrochen. Und die waren seiner ausgiebigen Erfahrung nach unberechenbar. "Ich habe einen Bruder? Wirklich? Das ist wunderbar! Da nehme ich auch hin, dass es Potter ist." grinste er. "Wo ist er? Ich muss ihm doch alles zeigen!" "Blaise..." "Wir müssen in die Untergrundstadt..." "Blaise..." "...und ich will ihn allen Vorstellen und..." "BLAISE!" Thomas hatte seinen Sohn, der drauf und dran war nach oben zu stürmen fest an den Oberarmen gepackt. Er sah ihn ernst an und drückte ihn dann wieder auf einen Stuhl. "Ihr könnt nichts davon machen. Zumindest NOCH nicht!" "Und warum?" "Es...es geht ihm nicht gut. Er ist in der Umwandlung und im Gegensatz zu dir hat er dabei weder seinen Partner noch seine Blutsverwandten. Deine Mutter hofft, dass ihre verwandten Wesen ihn beruhigen können." "Oh....aber wenn er das überstanden hat können wir doch...." "Blaise...es ist noch nicht sicher, OB er das übersteht!" "Aber dann müssen wir seinen Partner finden!" Blaise war jetzt richtig aufgebracht. "Haben wir schon, aber er kann ihm nicht helfen. Seine Nähe würde ihm Schmerzen bereiten." "Wer....schmerzen? der Partner lindert doch...:" "Es ist Tom! Und ich vermute, die beiden sind schon länger, als ein Leben gebunden!.Irgendwer muss sie verflucht haben, deshalb haben sie einander nie erkannt. Deshalb waren sie Feinde!" Blaise fiel jetzt alles aus dem Gesicht. Mit einem "Uff" fiel er gegen die Lehne zurück. Damit hätte er nie gerechnet. Tom Riddle war der Gefährte von Harry Potter. Harry Potter war sein Bruder. "Ich brauch nen Feuerwhiskey!" "Gute Idee!" Harry warf sich unruhig hin und her. Da waren Stimmen. Jemand brüllte. Ein hilfloses Wimmern entkam seiner Kehle. Sein Körper brannte. Es war nicht das übliche Brennen seiner Schnitte und Verbrennungen. Das hier schien von innen zu kommen. Er stöhnte vor Schmerz. Kalter Schweiß benetzte seine Haut. Seine Finger verkrallten sich in die Laken und er stemmte die Fersen in die Matratze. Das Aufbäumen wechselte sich mit Krämpfen ab. Mal krümmte er sich, dann sprang er wieder auseinander, wie ein Klappmesser. Ein dumpfer Schrei entkam ihm und er biss sich auf die Zunge. Er schmeckte Blut und musste würgen. Würde er so sterben? Schwitzend und spuckend? Weinend, wie ein kleines Kind? Sich in Krämpfen windend und nicht auf dem Schlachtfeld? Tränen liefen unaufhaltsam aus seinen Augenwinkeln und versickerten im Ansatz seiner Haare. Dann, als er glaubte, den Schmerz nicht länger aushalten zu können, waren da Hände. Er entspannte sich. Der Schmerz wurde zu einem dumpfen pochen und seine verkrampften Muskeln lösten sich allmählich. Seufzend lehnte er sich den Händen entgegen. Sie waren sehr weich und warm. Er lächelte, als sie ihn zärtlich streichelten. Eine leise Stimme drang zu ihm durch. Sie war sanft und weich, sie lockte ihn an die Oberfläche, aber er wollte doch nicht aufwachen. Er wollte nicht aus dieser sicheren wärme gerissen und n die kalte harte Realität geschleudert werden. Sarah war erschrocken, als sie den Jungen gesehen hatte. Das Bett war zerwühlt, die Laken bei seinen Krämpfen gerissen. Speichel und Blut liefen ihm aus dem Mund. Sie hörte ihn wimmern und würgen, sah die Tränen und den Schweiß auf seinem Gesicht. Eilig war sie zu ihm gelaufen, hatte ihn in ihre Arme gezogen und ihn sanft hin und her gewiegt. Als er ruhiger wurde hatte sie ihn hingelegt. Das Bett hatte sie mit Magie wiederhergestellt und ihn auch so gewaschen und umgezogen. "Harry, komm. Du musst wach werden. Du verpasst doch alles." lockte sie. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als der Junge offensichtlich versuchte, weiter ohne Bewusstsein zu bleiben. Genau, wie Blaise. Dachte sie schmunzelnd und streichelte ihm sanft über die Wangen. "Mein Liebling, komm, mach die Augen auf. Du musst was essen." Grummeln. "Schatz. Aufwachen. Du darfst gleich weiter schlafen." Sarah vor Verzückung fast außer sich, als Harry seine Nase runzelte und sie aus kleinen verschlafenen Augen anblinzelte. Das war aber auch wirklich niedlich. Lächelnd half sie ihm in eine sitzende Position und stopfte ihm einige Kissen in den Rücken. Rasch stellte sie ein Tablett auf das Bett und begann Harry mit Suppe zu füttern. "Bitte....ich kann...selber." hauchte Harry. Die ganze Situation überforderte ihn. Er lag in einem weichen Bett. Das Zimmer war groß und hell. Da war diese Frau, die er nicht kannte. Sie war sehr gut zu ihm und sie sah liebevoll aus, wie eine Mutter. Warum er hier war und wo er war wusste er nicht. Nach einigen missglückten Versuchen, seine zitternde Hand zu zwingen, den Löffel ruhig zu halten legte er diesen seufzend zurück und ließ sie ihn wieder füttern. Nach einigen Löffeln wurde ihm aber schlecht und er drehte den Kopf weg. "Wo...bin ich?" stellte er seine dringendste Frage. "Du bist in Sicherheit, Harry." lächelte sie. Sie bemerkte an seinem Blick, dass ihm diese Information nicht viel nützte, also seufzte sie und stellte die Schale weg. Nachdem sie seine Hand genommen hatte begann sie zu erklären. "Harry, mein Mann hat dich gefunden. Du warst nicht du selbst. Du hast geschlafwandelt und du warst verletzt! Er hat dich zu mir gebracht und ich habe deine Wunden versorgt. Alle Wunden." fügte sie mit wissendem Blick an. Harry wurde kreidebleich. Er schnappte nach Luft. Seine Brust zog sich zusammen und er blickte sie panisch an. Nur mit Mühe gelang es ihr, ihn zu beruhigen. "Harry, es ist in Ordnung. Du kannst nichts dafür. Komm, trink etwas!. "Ich...ich bin schmutzig..." wimmerte er. "Was meinst du? Wegen der Schnitte? Ich habe schon viele Menschen gesehen, die das gemacht haben, um dem Schmerz zu entkommen. Das bedeutet nicht, dass du schmutzig bist." Sarah war völlig verwirrt. Schmutzig war jetzt nicht das Wort gewesen, das sie erwartet hatte zu hören. Schwach vielleicht, oder erbärmlich. So bezeichneten sich viele, aber schmutzig? Das sagten nur Menschen, die... "Aber ich bin nicht mehr rein. Ich wurde doch..." Harry brach abrupt ab. Panik breitete sich in seinem Gesicht aus. "Shht...es ist gut. Ich bin bei dir! Wer war es?" Harry schüttelte nur den Kopf und Tränen rannen über sein Gesicht. Er hatte nie darüber gesprochen und er wollte es auch nicht. "Bitte, sag es mir. Du musst darüber reden!" Als nächstes wurde sie von einer Flut aus Erinnerungen weggerissen. Sie erlebte, was Harry erlebt hatte. Da war ein Mann. Eher ein Wahl. Sie sah, wie er näher kam, wie er zuschlug, immer und immer wieder, dann war da reißender Schmerz zwischen den Beinen. Dann folgte die Ohnmacht. Was dann kam war das Schlimmste. Es war das Gefühl völliger Leere. Keuchend ruckte sie auf. Unbändige Wut auf diesen Wal-Mann breitete sich in ihr aus. Auf ihrem Gesicht zeigte sich jedoch nur Mitgefühl und Verständnis. "Ich kann diese Erinnerung weg machen, Harry. Ich kann nicht alles weg machen, aber das eine." Harry schluchzte und schüttelte sich. Als nächstes überraschte er Sarah damit, dass er sich an sie klammerte und an ihrer Brust weinte. Sie hielt ihn fest an sich gedrückt und wiegte ihn hin und her. Sanft streichelten ihre Hände über seinen Kopf und seinen rücken. "Machen..bitte, machen Sie es weg..." wimmerte er. Mehr brauchte sie nicht. Im selben Moment war sie in seinem Kopf. Sie packte diese letzte Erinnerung von Harry und zerstörte sie. Harry zuckte leicht in ihren Armen. Vorsichtig zog sie sich zurück. Sie hatte eine Falte in die Erinnerung gelegt. Harry würde nun glauben, dass er von den Schlägen Ohnmächtig wurde. "Möchtest du hier bleiben, Harry? Willst du bei mir leben? Ich habe einen Sohn in deinem Alter und mein Mann hat dich gerne! Ich hab dich auch sehr lieb." lächelte sie. "Wo...wo bin ich denn...überhaup....nicht wichtig. Sie waren so gut zu mir...bin...bin ich denn keine L-last?" "Oh nein. Nicht doch! Du bist keine Last! Wir wären sehr froh, wenn du bleibst." "Ja..." hauchte Harry nur. ------------------------------------------ Knurrend warf er das Buch an die Wand. Thomas hatte ihm in einem Brief von der Vermutung erzählt, dass er und Harry wohl verflucht wurden. Seit dem suchte er alles ab, um herauszufinden, was das für ein Fluch war. Vergeblich. Mit knackenden Knochen erhob er sich vom Boden. Um ihn herum war ein kreis von Büchern. Seufzend sank der dunkle Lord in einen Sessel. Er hatte nicht viel Zeit. Harrys Chancen, die Wandlung ohne leibliche Eltern oder seinen Partner zu überleben war sehr Gering. Die Zabinis hatten ihn zwar adoptiert, aber sie waren nicht blutsverwandt. Und er konnte Harry nicht nahe kommen, ohne, dass der unmenschliche Schmerzen hatte. Es war zum Verrückt werden. Plötzlich riss er den Kopf hoch. Harrys Narbe! Er wusste, dass sie es war, die schmerzte, wenn er sich Harry näherte. An ihr musste der Fluch angeknüpft sein! Er eilte zu einem Regal und zog ein dickes Buch heraus. Rasch blätterte er darin herum, bis er ihn schließlich fand. Der Fluch, der Liebe zur Qual machte. Agonia Amoris Jetzt hatte er ihn. Nun, da er den Fluch kannte, konnte er ihn brechen. Was war dazu nötig? Mindestens ein Mensch, der den Jungen liebte. Sarah. Was noch? Der Gefährte und somit auch Verfluchte musste den Gegenzauber sprechen. Das war einfach, das war er schließlich selber. Damit hatte er alles, was er brauchte. Voller Freude legte er das Buch auf einen Tisch. Bald könnte er bei Harry sein und ihm bei der Umwandlung helfen! Dann würden sie wieder verein sein! Eine Bekannte Verschwommenheit breitete sich über ihn. Sich die augen reibend sank er auf einen Sessel, dann war er weggetreten. Er knurrte ungehalten, als ein Diener es wagte, ihn zu stören. Aus seinen Augen brachen Hass und Mordlust. "Was willst du?" donnerte seine tiefe Bassstimme. "Herr! Wir haben einen jungen Mann aufgegriffen! Er hat gewildert!" "Dann wollen wir mal sehen, wer es wagt, mich zu bestehlen!" Stolz trat er aus seinen Gemächern auf den Flur hinaus. Der Diener sagte ihm, man hielte den Gefangenen in der Eingangshalle fest. Dorthin war er nun unterwegs. Er trug Einen schwarzen Umhang. Darunter ebenfalls Schwarze Hosen mit hohen schwarzen stiefeln. Sein Hemd war weiß und darüber trug er eine silbrig graue Weste. Sein schwarzes Haar war locker zurückgebunden. Da seine Haut ebenfalls fast weiß war bestand die einzige Farbe an ihm in seinen roten stechenden Augen. Er sah ihn knien. Es war ein schmächtiger junger Mann. Mickrig. Er könnte ihn ohne mühe mit einer Hand töten. Die Kleidung war völlig hinüber. Langsam schritt er um den Gefangenen herum. "Du siehst aus, wie ein Weib der Muggle und Zauberer! Schwächlich! Erbärmlich!" er lachte. "Bist du mutig, dich in das Reich der Vampire zu trauen, in mein Reich, oder bist du einfach dumm?" "Bitte, ich hatte Hunger." kam es vom Boden. Ein Tritt in die Rippen brachte ihn zum Schweigen und Stöhnen. "Hat man dir nicht gesagt, dass ich keinen Wert auf die Worte von Dieben lege? Wer mich bestiehlt, verdient..." "Ich bin kein Dieb!" rief der gefangene dazwischen. Eine der Wachen packte ihn und warf ihn zu Boden. Vlads Nasenflügel bebten, als er das Blut roch, dass aus dem Fremden strömte. Seine Pupillen weiteten sich und geschockt starrte er den Gefangenen an. Er trat jetzt selbst heran, stieß die Wache zur Seite und riss den jungen Mann auf die Beine. Das lange verknotete Haar verbarg sein Gesicht. "Was bist du dann?" "Ich...ich bin geflohen. Wir wurden angegriffen. Meine Diener und ich. Eine meiner Wachen riss mich zu sich aufs Pferd und floh von dort. Ein Pfeil tötete ihn. ich konnte entkommen, aber ich habe mich verlaufen! Bitte, bringt mich zurück in mein Reich! Ich zahle euch das Tier und noch mehr oben drauf!" "Ein reicher Bursche, wie? Woher kommst du?" "Aus dem Königreich im Norden. Ich sollte gekrönt werden, aber nun....bin ich hier!" "Ja, und hier bleibst du! Betrachte dich als entführt! Mal sehen, was wir für dich bekommen!" Er befahl seinen Dienern, den Gefangenen als Gast zu behandeln, ihn zu waschen und einzukleiden und ihm zu Essen zu geben. Er selber zog sich in seine Gemächer zurück. Unbeobachtet griff er sich an die Brust. Der Umhang segelte zu Boden und er öffnete sein Hemd. Keuchend griff er nach dem Wein und trank. Das konnte nicht möglich sein. Das WAR nicht möglich und doch. Er hatte es gerochen. Blut war für ihn köstlich. Der Geruch alleine trieb ihm das Wasser in den Mund, aber das war anders. Als er das Blut des Fremden gerochen hatte war da nicht einfach Hunger. Es war eine alles zerstörende Gier, die in ihm erwachte. Er wollte den jungen Mann besitzen, ihn zu seinem Eigentum machen, aber er wollte auch ihm gehören. Vlad Thepes. Herrscher über die Vampire. Das "Monster" ohne Herz. Sollte er einen Gefährten haben? Und sollte er diesen heute gefunden haben? Kapitel 4: Falsche Freunde -------------------------- Kapitel 5 - Falsche Freunde Es vergingen noch einige Tage, bis Harry so weit war, den Rest der Familie Zabini kennen zu lernen. Heute war das erste mal, dass sie zusammen als Familie zu Abend essen sollten. Der junge Mann war sichtlich nervös. Er hatte seine mageren Hände fest im Stoff seines Pullovers verkrallt und seine großen grünen Augen huschten gehetzt hin und her. Sarah, die das natürlich bemerkte, nahm seine Hand, drückte sie leicht und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Das half nur leider nicht. Gar nicht. Harry interpretierte das aufmunternde Lächeln als Aufforderung und geriet nur noch mehr unter Druck. Die großen Türen des Salons glitten vor ihm auf und sie traten ein. Der Raum war modern und gemütlich eingerichtet. In der Mitte stand ein langer Tisch aus dunklem Holz, an dem gemütlich 20 Leute Platz fanden. Das eine Ende war gedeckt und es gab Gestecke mit duftenden Blumen. An einer Wand prasselte ein Feuer in einem beeindruckenden steinernen Kamin und vor den Fenstern hingen schwere Vorhänge in einem dunklen rot. Die Wände des Salons waren getäfelt und gaben ihm so den Anschein einer Höhle. Einer sehr luxuriösen Höhle, aber dennoch. Harry bekam von der Ausstattung jedoch nicht allzu viel mit. Panisch war sein Blick an die zwei Männer geheftet, die schon am Tisch saßen. Sie hatten sich unterhalten, aber als er eingetreten war, waren sie verstummt. Sie reden über mich. Schoss es Harry durch den Kopf. Ihm wurde schlecht. Genau das hatten Hermine und Ron auch getan. Hermine...Ron...Sein Magen zog sich krampfhaft zusammen, bei der Erinnerung an seine "besten Freunde". **Flashback** Lächelnd lief er den langen Korridor herunter. Dumbledore hatte ihm so eben gesagt, dass er seine gesamten Sommerferien bei den Weaseleys verbringen durfte. Er war immerhin erwachsen geworden, also wirkte der Blutschutz nicht mehr. Freudestrahlend war er aus dem Büro des Schulleiters gelaufen und hatte direkt den Gemeinschaftsraum angesteuert. Er platzte bald. Er musste es Ron erzählen. Noch ehe er ihn sah konnte er seinen besten Freund hören. Er wollte gerade den Mund öffnen, um ihn zu rufen, da realisierte er, WAS er da genau hörte. Geschockt blieb er stehen. "Und, was ist jetzt? Was hat Dumbledore gesagt?" Das war Hermine. "Potter soll die ganzen Ferien bei mir verbringen..." Ron, seit wann nannte er ihn Potter und warum klang er so frustriert? "Die ganzen?" "Ja, doch! Ich soll ihn noch fester einwickeln und so tun, als wäre ich neidisch!" "Worauf sollst du neidisch sein, Ron?" "Er wird einen Brief von Dumbles kriegen, in dem steht, dass er Extraunterricht bei ihm kriegt." "Natürlich nicht so, wie er denkt, oder?" "Nein! Dumbledore will es endlich zu Ende bringen. Er will ihn brechen. Seine Verwandten haben das ja nicht hingekriegt!" "Toll...und du musst es jetzt ausbaden?" "Jap, aber ich seh es so: Es bedeutet ein ordentliches Honorar und ich bin ihn danach endgültig los!" Die beiden lachten und flüsterten noch weiter. Ihre weiteren Worte bekam Harry aber nicht mehr mit. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Seine ganze Welt war in diesem Moment zusammengebrochen. Wie konnte Ron das sagen? Er hatte noch vor wenigen Monaten an seiner Schulter geweint und ihm und Hermine von der Vergewaltigung erzählt. Stumme Tränen liefen über seine bleichen Wangen. Ron, sein bester Freund, wollte ihn loswerden. Er tat das alles nur für Geld. Weinend machte er auf dem Absatz kehrt. Ziellos rannte er durch das ganze Schloss, bis er plötzlich in einen merkwürdigen Traum abdriftete. Als er wieder wach wurde war da Sarah. **Flashback Ende** Harry schluckte schwer. Er hatte einen Kloß im Hals und seine Augen waren ganz feucht. Dann kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Waren die Zabinis auch nur in Dumbledores Auftrag so gut zu ihm? Sollten sie es zu Ende bringen und ihn brechen? Hastig schüttelte er diesen Gedanken ab. Soweit er wusste konnte diese Familie Dumbledore nicht ausstehen. Er hatte Blaise und Draco mal unfreiwillig belauscht. Außerdem...Sarah war so liebevoll. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie das so gut spielen konnte. "Harry?" Sarah hatte sich suchend umgesehen. Harry war nicht mehr neben ihr, er war einfach an der Tür stehen geblieben. Auf Ansprache reagierte er nicht. Besorgt beobachtete sie, wie seine Mimik sich veränderte. Sie schwankte von nervös zu deprimiert und dann nach todtraurig um. Schließlich erkennte sie sogar erschrecken und dann erkenntnis. Langsam trat sie näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sofort ruckte der Kopf des Jungen nach oben und er starrte sie erschrocken an. "Harry, du warst ja ganz in Gedanken, komm, da möchte dich jemand kennen lernen!" lächelte sie und zog ihn zum Tisch. Thomas Zabini saß am Kopfende. Er war ein großer gut gebauter Mann mittleren Alters. Zu seiner linken saß Blaise. Ein hübscher Junge mit mandelförmigen Augen. Er würde mal ziemlich wie sein Vater aussehen. Das breitere Kreut war schon zu erkennen. Ihm gegenüber ließ sich jetzt Sarah nieder und Harry zog sie neben sich auf einen Stuhl. Blaise platzte bald vor lauter Fragen, aber ein ernster Blick seiner Mutter brachte ihn zum schweigen. Still beobachtete er, wie sein neuer Bruder anfing zu essen. Wie ein Spatz. Nach nicht einmal der hälfte der Suppe legte er mit zitternder Hand den Löffel nieder. Sein Blick war starr auf seine verschränkten Finger in seinem Schoß gerichtet. Er hatte Angst, aufzusehen. Sein Magen rumorte, er hatte zu viel gegessen, aber es hatte so gut geschmeckt und die Suppe wärmte ihn. Er zuckte heftig zusammen, als eine Männerstimme seinen Namen sagte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Thomas Zabini an, der nur lächelte. "Ich hatte gefragt, wie es dir geht, mein Junge." seine Stimme war tief und ganz weich, wie dunkle Schokolade, dachte Harry. "Entschuldigung." flüsterte er. "Mir geht es gut." fügte er noch hastig an. Das war eine Lüge, aber sie war ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er gar nicht mehr anders konnte. Die Wahrheit sah ganz anders aus. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand heiße Nadeln unter die Haut gesteckt. Sein Magen war ein eiserner Knoten und seine Gelenke waren in Schraubstöcke geklemmt. Das dumpfe Pochen in seinem Kopf nahm er schon gar nicht mehr wahr. Sarah schüttelte kaum merklich den Kopf und ihr Mann nickte nur wissend. "Naja, Blaise und ich waren schon ganz gespannt, dich zu treffen." versuchte er es, aber Harry lächelte nur gezwungen. "Harry, hättest du lust, in die Bibliothek zu gehen?" Blaise lächelte siegessicher, als er ein Funkeln in Harrys Augen bemerkte. In seinem 5. Jahr war ihm aufgefallen, dass Potter sich noch häufiger in der Bibliothek aufhielt, als Granger und die Ravenclaws. Diese Information hatte damals für einige Spötteleien gesorgt, aber nun war sie Gold wert. Langsam stand er auf und kam um den Tisch herum. Er nickte seinen Eltern zu und wartete, bis Harry sich erhoben hatte. "Erwachsene mit ihren bohrenden Fragen..." grinste Blaise. Die jungen Leute waren gerade seit einer halben Stunde verschwunden, da leuchteten die Flammen im Kamin grün auf und spuckten einen Mann in schwarzen Roben auf den Teppich. Knurrend klopfte er sich die Asche von der Kleidung und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf die Bewohner des Hauses. "My Lord!" brachte Thomas überrascht heraus. "Was verschafft uns die Ehre..." begann Sarah, aber da platzte auch schon die Türe auf und Blaise starrte seine Eltern aufgebracht an. "Schnell! Er hat einen Anfall!" rief er und stürmte von seiner Mutter gefolgt hinaus. "Harry..." hauchte Tom nur und folgte ihnen. Im Flur hörte er das Wimmern seines Gefährten langsam trat er näher. Das Wimmern wurde lauter und ging schließlich in Schreie über. Harry warf sich auf dem Boden hin und her, geschüttelt von Krämpfen. "My Lord! Ihr müsst hier raus!" keuchte Sarah, die Mühe hatte, Harry festzuhalten. "Nein! Ich kann den Fluch lösen!" Rasch zückte der dunkle Lord seinen Zauberstab. Er richtete ihnauf Harry und murmelte eine lange Abfolge von Zaubern. Sie waren in Parsel. Er hatte dies mit Genugtuung festgestellt. Hätte derjenige, der sie verflucht hatte gewusst, dass sie beide Parsel würden sprechenkönnen, dann hätte er den Zauber nicht so einfach gehalten. Das Zucken ließ nach. Harry sackte schwitzend und zitternd in sich zusammen. Sarah streichelte ihm beruhigend durch die Haare. Jetzt trat Voldemort an sie heran. Er beugte sich hinunter und hob Harry auf seine Arme. Der Junge hing beinahe leblos in seinen Armen. Sein Kopf war nach hinten gefallen und er war bleich, wie der Tod. "Was habt Ihr vor?" fragte Sarah alarmiert. "Ich bringe ihn ins Bett. Er kann nicht auf dem Boden liegen." Seine Stimme war ganz ruhig. Während er sprach und ihn trug war sein Blick auf das Gesicht des Bewusstlosen geheftet. Er beobachtete die weichen Züge seines Gesichts. Langsam legte er seine leichte Last auf das weiche Bett und ließ sich selbst auf der Bettkante nieder. Er saß eine ganze Weile da und beobachtete Harrys Gesicht. Fasziniert beobachtete, wie die verhinderte Wandlung vor seinen Augen voranschritt. Die Haut des Jüngeren wurde Makellos, bis auf die Narben. Die Augen stellten sich leicht schräg, die Lippen wurden etwas voller und die Konturen wurden weicher und filigraner. Auch die Haare wuchsen. Tom war ganz gefesselt von dem Anblick der wachsenden Haare, dass er gar nicht mitbekam, wie der jüngere wach wurde. Er hatte keine Schmerzen, war das erste, was er feststellte, als sein Bewusstsein sich zurückmeldete. Es war warm und er lag auf etwas weichem, das Bett. Er spürte eine zweite Präsenz neben sich und er fühlte sich so ruhig, wie lange nicht mehr. Dann war da wieder eine Hand. Er schmiegte sein Gesicht in die weiche Hand und seufzte wohlig. Im nächsten Moment hörte er ein unterdrücktes Lachen. Mit einem Ruck saß er aufrecht im Bett. Das war ja gar nicht Sarah. Das war ein Mann, ein Fremder. Panisch starrte er den Mann an. Er überlegte noch, wer das sein konnte, als ihm die roten Augen auffielen. "V-voldemort!" keuchte er erschrocken. Er hatte ihn erkannt, auch ohne die Schlangenvisage. Tom wollte etwas sagen, um den Jungen zu beruhigen, aber plötzlich war jegliche Panik in dessen Gesicht gewichen und hatte einem tiefen Frieden Platz gemacht. Verstört betrachtete der dunkle Lord diesen Wandel. Was hatte den Jungen so plötzlich beruhigt? Spürte er die Verbindung zwischen ihnen? "Darf ich jetzt endlich sterben?" fragte Harry hoffnungsvoll und beobachtete Tom neugierig. "Bringst du es nun zu Ende?" Fassungslos starrte Voldemort seinen Gefährten an. Er träumte. Das war ein schlechter Scherz. Das konnte nicht sein, hatte er das gerade tatsächlich gesagt? Er hatte sich verhört. "Bitte, lass mich gehen!" flehte Harry nur und einzelne Tränen liefen über seine Wangen. Ohne etwas zu sagen erhob er sich und trat aus dem Zimmer. Mit zitternden Händen schloss er die Türe und lehnte sich von außen dagegen. Als er Schritte hörte hob er den Blick. Auf Sarahs fragenden Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf und deutete auf eine Tür. Sie betraten ein Gästezimmer und dort erzählte ihr Tom, was sich soeben zugetragen hatte. Sarah nickte nur und das brachte Tom in Rage. "Wie kannst du so ruhig bleiben, Frau?" fauchte er sie an. "Verzeiht, My Lord, aber das habe ich erwartet." Als er sie verständnislos anblickte erzählte sie ihm alles, was sie über Harry in Erfahrung hatte bringen können. Tom sank auf einen Stuhl. "Er wurde vergewaltigt?" fragte er mit tonloser Stimme. "Ja, aber er erinnert sich nicht mehr daran. Ich habe ihm diese Erinnerung genommen!" Im nächsten Augenblick glühten Toms Augen gefährlich rot auf. Erschrocken wich Sarah einige Schritte vor ihm zurück. Er wandte sich ihr zu und fragte dann in grotesk verzerrter Stimme: "Wer war das?" Rasch zeigte sie ihm die Erinnerungen von Harry. "Ich vermute, Dumbledore hat was damit zu tun. Ich habe einige seiner Gedanken aufgeschnappt." Sie zeigte ihm auch diese Erinnerungen, die zeigte, was zwischen Harry und seinen "Freunden" vorgefallen war. Darin erkannte Voldemort die eine Information, die er brauchte. "Seine Verwandten." fauchte er, ehe er in einer Rauchwolke verschwand. Kapitel 5: Gast oder Geisel? ---------------------------- Kapitel 6 - Gast oder Geisel? Schloss Hogwarts Anno 1100 "Lasst mich hier endlich raus!" seine Fäuste hämmerten gegen die dicke Holztür. Frustriert trat er dagegen, aber anstatt, dass die vermaledeite Tür wie durch ein Wunder zu Staub zerfiel, hielt er sich nur fluchend den Fuß. Resigniert sank er auf sein Bett. Das Zimmer war luxuriös. Dagegen ließ sich nichts sagen. Es beinhaltete ein großes Bett, zwei mit Fellen bedeckte hölzerne Stühle an einem offenen Kamin, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, mehrere Truhen und eine Waschkommode. Was ihn am meisten störte war die Tatsache, dass es kein Fenster gab. Er wusste nicht, wie lange er schon in diesem Raum eingesperrt war. Die Diener seines Entführers hatten ihn wortlos entkleidet und in eine Kupferwanne mit warmem Wasser gesteckt. Er wurde gewaschen und neu eingekleidet. Er hätte sich ja gewehrt, aber er wusste selber, dass er ein Bad und frische Sachen bitter nötig gehabt hatte. Seufzend strichen seine Hände über den weichen Stoff seiner Kleidung. Er trug ausschließlich weiße Kleidung, was ihn ärgerte. Das würde ihn schnell erkennbar machen und er würde keine Chance haben, sich in einer dunklen Ecke zu verstecken. Zugegeben, die Hose war elegant geschnitten und weiße Hemden trug er ja ohnehin, aber was ihn störte war der halb durchsichtige Überwurf, der ihn wie ein zarter Schimmer umgab. Erfreut hatte er vor wenigen Minuten einen Bodentiefen Spiegel entdeckt. Sein Ebenbild sah ihm entgegen. Die großen grünen Augen waren sanft, aber es lag ein wütendes Blitzen darin. Sein Haar war rasant gewachsen, was ihm Sorge bereitete. er wusste, dass es bis zu seiner Wandlung nicht mehr weit war und er saß hier fest, ohne Blutsverwandte und ohne einen Gefährten. Er griff nach der goldenen Bürste und begann sein frisch gewaschenes Haar langsam auszubürsten. Das Schwarz war tief. Dunkler, als alles, was es auf dieser Erde gab, das hatte seine Mutter immer gesagt, ehe sie starb. Er knurrte auf. Er hatte etwas gefunden, das noch schwärzer war, als sein Haar. Das Herz seines Entführers. Wütend knallte er die Bürste auf die Kommode. Sein Spiegelbild blitzte ihn wütend an. "Dann wollen wir diesem miesen Entführer mal zeigen, dass er mich nicht brechen kann!" Er griff nach kleinen Haarklemmen und steckte damit die vorderen Strähnen nach hinten. Ein Blick zu seinen Sachen ließ ihn lächeln. Immerhin waren keine Diebe unter den Dienern. Er griff nach seiner Tasche und zog einige Dinge heraus. Der Kamm seiner Mutter. Er war aus Jade und das letzte Geschenk von ihr. Mit ernster Mine steckte er ihn in sein Haar, wo er sich deutlich abhob. Als nächstes zog er den Siegelring hervor und steckte ihn an, ebenso die Eheringe seiner toten Eltern. Den seines Vaters hatte er anpassen lassen. Zufrieden musterte er sich im Spiegel. Sein Haar, dass ihm bis über den Rücken fiel glänzte mit den Kristallgläsern auf dem Tisch um die Wette. Seine Frisur betonte seine zarten Gesichtszüge und der Jadekamm hob seine Augen hervor. Lächelnd berührte er den Spiegel. Ich sehe aus, wie sie! dachte er lächelnd und schloss beim Gedanken an seine Mutter kurz die Augen. Das leise Quietschen der schweren Türe ließ ihn aufhorchen. Langsam drehte er sich um. Auf seinem Gesicht seine Maske aus Stolz. Mit einem schnauben quittierte er die Worte des Dieners, der ihn im Namen des Fürsten zum Abendessen einlud. "Ich habe ja sicher keine andere Wahl, oder?" Abfällig lächelnd folgte er dem Diener, als dieser diese Vermutung bestätigte. Er wurde durch lange dunkle Gänge geführt. Hin und wieder flackerten an den Wänden Fackeln auf, aber sie waren wohl eher Zierde, vermutete Gabriel, denn Vampire hatten die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen. Das sagten zumindest seine Lehrer. Er hörte Stimmen, die verstummten, wenn er sich näherte und bei jedem Schritt spürte er Augen, die über seinen Körper glitten. Mit einem leisen Seufzen ließ er die angehaltene Luft aus, als sie schließlich an ihrem Ziel ankamen. Dieser Raum war warm und von unzähligen Kerzen und einem prasselnden Feuer hell erleuchtet. Ein langer schwarzer Tisch dominierte den Raum. Darüber hing ein Kronleuchter mit schwarzen Kerzen, deren Wachs in unregelmäßigen Zapfen herabhingen. Dieser Raum hatte sogar Fenster. Draußen war es Stockfinster. Plötzlich unsicher und eingeschüchtert stand er mitten im Raum. Ein Zittern bemächtigte sich seiner schlanken Glieder und unwillkürlich strich er sich über die Arme. Das Geräusch einer Tür, die geschlossen wurde ließ ihn herumwirbeln. Vlad war in der Türe stehen geblieben. Er war versunken in den Anblick seines "Gastes". Es war weniger sein atemberaubendes Aussehen, als vielmehr die Ruhe und Eleganz, die er verströmte. Er hätte ihn noch Stunden einfach ansehen können, aber er wollte ihn nicht warten lassen. Er griff nach der Tür und schloss sie lauter, als nötig hinter sich. Sofort wirbelte der Jüngere herum und der Erstaunte Ausdruck seines Gesichtes ließ den Fürsten unwillkürlich seufzen. "Guten Abend." sagte er förmlich Da stand er. Der Fürst der Vampire trug schwarze Hosen und ein schwarzes Hemd. Ebenso schwarze Stiefel bedeckten seine Waden bis zu den Knien und sein Haar war locker zurückgebunden. "Guten Abend." antwortete er mechanisch. Schwer schluckend verfolgte er jede Bewegung seines Gegenübers, der nun an den Stuhl rechts neben dem Kopfende herantrat und ihn zurückzog. Ein auffordernder Blick ließ ihn sich in Bewegung setzen. Der Vampir hatte anscheinend Manieren. Anmutig sank er auf den Thronartigen Stuhl, der für ihn hergeschoben wurde. Sein Peiniger setzte sich ans Kopfende und auf einen Wink seiner Hand hin deckte sich der Tisch mit den auserlesensten Speisen. Er würde nichts nehmen. Wie könnte er auch das Essen eines Entführers annehmen? Nein, das verbot ihm sein Stolz. Leider hatte sein Stolz keinen Einfluss auf seinen Magen, der bei dem Duft des Essens nun vernehmlich knurrte. Errötend wand er den Kopf ab, um nicht in die Augen des Vampirs blicken zu müssen. Als kein Kommentar kam hob er unendlich langsam den Blick und zuckte zusammen, als rote Augen sich in seine bohrten. Vlad hatte seinen "Gast" beobachtet. Nach innen amüsierte er sich köstlich über sein schreckhaftes Herumfahren, nach außen jedoch stellte er seine übliche glatte Mimik zur Schau, die nicht verriet, was er dachte. Er wollte ungehalten auffahren, als der unfreiwillige Gast offensichtlich keine Anstalten machte etwas zu essen, aber der Magen des Jüngeren verriet diesen und das machte ihm offensichtlich Schande. Mit festem Blick fixierte er sein Gegenüber. Als dieser schließlich seinen Blick hob trafen sich ihre Augen. Ohne, dass er es mitbekam wurde sein Blick weicher. Er schaffte es nicht, seinen Blick zu lösen. Erst, als ein Diener zu ihnen trat, um ihnen Wein einzuschenken schaffte er es, seinen Blick zu lösen. Gabriel schluckte schwer, als sich der intensive Blick von ihm löste. Innerlich dankte er dem Mann für sein Erscheinen. Ein merkwürdiger Drang hatte sich in ihm an die Oberfläche gekämpft. Er war kurz davor sich zu erheben und dem Mann nahe zu kommen. Er schüttelte hastig den Kopf, um seine Benommenheit loszuwerden. Sobald sein Glas gefüllt war, griff er danach und nahm einen großen Schluck. Mit geröteten Wangen wich er dem Blick des Vampirs gekonnt aus. Er weigerte sich nicht einmal, als der Diener ihm zu Essen auftat. Er begann sogar zu essen, ohne weiter nachzudenken. Genießend schloss er die Augen, als er schmeckte, was er da aß. Das Fleisch war butterzart und die Soße war würzig. "Schmeckt es Euch?" Diese unverhoffte Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Kopf ruckte nach oben und seine Augen versanken erneut für einen Moment in denen seines Gegenübers. "Ja, danke." brachte er flüsternd hervor. Gabriel verfluchte sich für seine schüchterne Stimme und dafür, dass er sich bei diesem...diesem...Ungeheuer auch noch bedankt hatte. Wütend führte er die Gabel zum Mund. Nach wenigen Bissen legte er die Gabel zur Seite und faltete die Hände im Schoß. Die winkende Hand des Fürsten ließ ihn aufblicken. Der Diener trat erneut heran und entfernte das Geschirr. Kurz danach kehrte er zurück und stellte vor jeden einen kleineren Teller, auf dem klein geschnittenes Obst lag. Ohne die duftenden Früchte weiter zu beachten räusperte er sich und straffte die Schultern. "Wie lange wollt Ihr mich gefangen halten?" "Fühlt Ihr euch, wie ein Gefangener?" war die Gegenfrage. "Mit einer Frage zu antworten ist unhöflich. Und ja, Ihr verbietet mir mich zu entfernen! Ihr nehmt mit die Freiheit zu gehen, wohin ich will! Wie sollte ich mich anders fühlen, als gefangen?" "Ihr seid ungehörig! Vergesst nicht, wen Ihr vor euch habt!" knurrte Vlad. Gabriel ballte die Hände zu Fäusten. Seine Augen funkelten wütend und als er aufsah stoben dem Vampir Blitze entgegen. Mit einem ruck, der seinen Stuhl gefährlich zum Wackeln brachte erhob er sich und starrte auf den Fürsten nieder. Vlad Thepes war ebenfalls aufgestanden. Sie standen sich gegenüber. In Gabriel kochte es. Die Tatsache, dass er zu seinem Entführer aufblicken musste schürte seine Wut nur noch mehr. "ICH bin ungehörig? Wie könnt Ihr es wagen? Ihr ward es, der mich gefangen nahm! Wie könnte ich da ungehörig sein? Ihr...ihr..." "GENUG!" fauchte der Vampir und seine langen schneeweißen Fänge glänzten im Schein der Kerzen. Gabriel zuckte heftig zusammen. Zitternd wich er vor dem Vampir zurück. Geschockt beobachtete er, wie dieser ihm mit einer Raubtierhaften Anmut immer näher kam. Schritt für Schritt wich er zurück und Schritt für Schritt kam der Fremde ihm näher. Sein Atem stockte, als er plötzlich eine Wand in seinem Rücken spürte. er presste sich fest dagegen, als würde er hoffen, die Mauern glitten bei Seite und würden ihn verschlingen. Langsam hob Vladimir die Hand und berührte damit sanft die Wange des Kleineren. Er roch die angst, die sein Gefangener aus jeder Pore verströmte. Er hörte das heftige Klopfen seines lebendigen Herzens und spürte die Hitze, die aus dem weichen Fleisch strahlte. Er wollte ihn beißen. Seine Fänge verlängerten sich noch etwas und ein tiefes Grollen entkam seiner Kehle. Ebenso präsent, wie seine Nähe war, traf ihn nun seine Abwesenheit. Immer noch zitternd öffnete Gabriel die Augen, die er vor Angst verschlossen hatte. Sein zittriger Atem entwich ihm, als er bemerkte, dass er alleine war. Ein Diener räusperte sich und gebot ihm, zu folgen. Mit wackligen Knien folgte er dem Diener. Die Türen seiner Zelle schlossen sich hinter ihm. Er war allein. Völlig erschöpft sank er in einen Stuhl am Kamin. Seine bebende Hand legte sich an seine Stirn. Leises Schluchzen ließ seine Schultern beben. Seine Gefühle waren vollkommen verquer. Er hatte panische Angst, aber irgendetwas hatte ihn auch daran gehindert, zu kämpfen, oder weiter zu fliehen. Alleine weinte er sich in den Schlaf und merkte dabei nicht, dass er beobachtet wurde. Vlad schloss den Sehschlitz und lehnte seine Stirn gegen den kühlen Stein. Sein Stolz hatte ihn überrumpelt. Er hatte dem jungen Mann keine Angst machen wollen. Er hatte ihn sogar zum Weinen gebracht. Sein innerstes Wesen geriet in Aufruhr. Es drängte ihn dazu, zu seinem gefährden zu gehen. Völlig Geräuschlos schlich er in das Zimmer. Ein kleiner Zauber sorgte dafür, dass der schlafende nicht erwachte. Sanft hob er ihn auf seine Arme und trug dann seine leichte Last zum Bett. Sachte ließ er ihn darauf nieder und zog ihm die Schuhe und den Überwurf aus. Er streifte ihm auch die Ringe ab und legte sie mit dem Badekamm auf die Kommode. Bevor er ging beugte er sich über den schlafenden und neigte den Kopf. "Ich bin kein Monstrum....ich hoffe, dass Ihr das eines Tages seht." flüsterte er leise und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. Gabriel würde in dieser Nacht merkwürdige Dinge träumen. Kapitel 6: Aufklärung --------------------- Kapitel 6 - Aufklärung Harry erwachte aus einem sehr merkwürdigen Traum. Er war Gefangener in einem Schloss. Er hatte merkwürdige Kleider an und dann war da dieser Mann, nein, kein Mann! Ein Vampir. Und der hatte ihn zum Abendessen eingeladen. Er hatte geweint und da waren merkwürdige Gefühle gewesen. Gefühle, die keinen Sinn machten und die ihn auch jetzt noch zum Grübeln brachten. Es waren aber nicht die Gefühle, die ihn geweckt hatten. Da war noch etwas gewesen. Ein merkwürdiges Gefühl auf seiner Stirn. Es hatte sich angefühlt, wie...wie ein...ein Kuss. Plötzlich aus seiner Lethargie gerissen zog er die Knie an und schlang die Arme darum. Seufzend legte er seinen Kopf auf seine Knie. Voldemort...er war hier gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. Aber er hatte ihn nicht töten wollen. Was hatte er auch erwartet? Natürlich ließ ihm der dunkle Lord diese Hoffnung nicht. Es war ja nicht so, als hätte er es nicht selber schon probiert, aber irgendetwas hatte ihn immer vor dem Tod bewahrt. Es war zum Verzweifeln. Er hatte es mit Erhängen probiert, aber das Seil war gerissen. Gift war irgendwie immer unwirksam. Nicht einmal das Messer hatte ihm geholfen. Unwillkürlich fuhren seine Finger über die Narben an seinen Handgelenken. Mit geschlossenen Augen fuhr er die spürbaren Linien nach. Er spürte, wie die Tränen in seine Augen stiegen und im nächsten Moment tränkten die ersten Tropfen das Bettzeug. Harry blickte auf, als es klopfte. Rasch fuhren seine Hände über seine Augen. "H-herein!" hauchte er. Die Türe öffnete sich langsam und Blaise trat ein. Er trug ein Tablett in den Händen, welches er auf dem Bett abstellte. Er lächelte ihn freundlich und offen an. Harry spürte, dass er es ehrlich meinte und musste einfach zurück lächeln. "Mom meinte, du hättest sicher Hunger." "Woher..." "Überwachungszauber! Sobald du wach wirst merken es die Hauselfen und stellen ein Tablett zusammen." Harry nickte und ehe er etwas tun konnte, hatte Blaise ihm bereits ein Sandwich in die Hand gedrückt. Seufzend biss er hinein. Er hatte keinen Hunger, aber ein bisher unbekannter Selbsterhaltungstrieb zwang ihn nun förmlich dazu. Viel aß er zwar nicht, aber er trank immerhin zwei Tassen Schokolade. Erschöpft sank er in die Kissen zurück. Er sah es Blaise an, dass er etwas sagen wollte. "Sag es nur." seufzte er. "Es ist wegen gestern. Wegen IHM." sagte Blaise unsicher, aber Harry nickte nur. "Hat er etwas gesagt?" fragte der Zabini-Spross nun neugierig. Harry schüttelte den Kopf. Blaise zog eine Augenbraue hoch. Er hätte erwartet, dass sein Lord Harry auf die Gefährtensache ansprechen würde. "Nein, er hat nichts gesagt." flüsterte Harry. "Hmm...mal etwas anderes...vielleicht lenkt dich das ab! Ich, das heißt, wir bekommen besuch!" Blaise´Augen funkelten. "Wer ist es denn?" fragte Harry lächelnd. "Der Besuch muss dir viel bedeuten." Harry und Blaise hatten sich am Vortag in der Bibliothek ausgesprochen und waren zu dem Schluss gekommen, das Beste aus der neuen Situation zu machen. Blaise hatte ihm gestanden, das er ihn mochte und Harry hatte ihm zugesagt, dass er ihm eine Chance geben wollte. er meinte dieses Versprechen durchaus ernst, deshalb stieg er lächelnd in die lockere Konversation ein. "Du ahnst es nicht einmal!" freute sich Blaise. "Er ist mir versprochen. Seit meiner Geburt steht er für mich fest." Blaise sah wirklich glücklich aus. "Versprochen? Aber...du hast ihn dir nicht ausgesucht?" Harry war sprachlos. "Warum sollte ich? Es ist Schicksal!" Blaise war verwirrt. "Aber was, wenn du ihn gar nicht liebst?" Jetzt war Blaise endgültig verwirrt. Wie konnte man seinen Gefährten denn nicht lieben? Egal, wer es war. Egal, wie er auch aussehen mag. Ihm kam ein Gedanke. Konnte es angehen, dass Harry nichts von Gefährten wusste? Aber er war doch selbst ein magisches Wesen! Wie konnte er das dann nicht wissen? "Harry, er ist mein Gefährte." brachte er heraus. "Gefährte, Partner...aber liebst du ihn denn?" fragte Harry jetzt. "Ich weiß noch gar nicht, wer er ist!" Harrys Mund klappte auf und zu. Er hatte große Ähnlichkeit mit einem Fisch auf dem Trockenen. Blaise seufzte und machte es sich neben Harry bequem. "Ich habe das Gefühl, wir reden aneinander vorbei! Und da ich zu meiner Bestürzung feststellen muss, dass du anscheinend nur sehr wenig über diese Welt weißt, werde ich dich jetzt aufklären!" stellte Blaise fest. "Darf ich erst ins Bad? Das klingt nach einem längeren Gespräch!" Blaise stand sofort auf. Er half Harry aus dem Bett und stützte ihn auf dem Weg ins Bad. Er wartete vor der Türe, bis Harry sich erleichtert und gewaschen hatte. "Blaise?" kam es zögernd. "Ja?" "Kannst du mir...helfen? Ich...meine Beine!" Blaise trat sofort ein und sah an Harrys Gesichtsausdruck, dass es ihm sichtlich unangenehm war. Wortlos trat er auf ihn zu und lächelte. "Das ist nicht peinlich, okay! Leg deine Arme um meinen Hals!" sagte er. Harry tat, wie ihm geheißen und ließ sich mit hochrotem Kopf hochheben und ins Bett tragen. Es wunderte ihn, wie stark Blaise war und als er ihn darauf ansprach lächelte er. "Das ist Teil meiner Geschichte!" grinste er. "Also, du musst wissen, dass es magische Wesen gibt...das weißt du also, gut! Ich bin ein magisches Wesen! Ja, guck nicht so! Es stimmt! Meine Mutter ist eine Velo und mein Vater ist ein Vampir! Es sieht so aus, als würden bei mir die Vampiren durchbrechen und zwar bald. Bei einem Vampir ist es so, dass er zu seinem 18. Geburtstag erwacht. meiner ist in zwei Tagen." "Kommt deshalb dein Gefährte?" unterbrach ihn Harry. "Ja, genau! Es ist so, dass die Umwandlung bei jedem Wesen anders abläuft! Ein Vampir braucht dazu seinen Gefährten, oder seine Eltern! Der Gefährte ist am besten und da meiner bekannt ist, ist es logisch, dass er kommt!" "Was passiert denn, wenn er nicht bekannt ist?" fragte Harry neugierig nach. "Dann müssen die Eltern reichen, aber es wird schmerzhaft. Wenn ich keinen hätte, also keine Eltern und keinen Gefährten, dann würde ich die Wandlung wahrscheinlich nicht überleben." Harry sah ihn betrübt an. Er war plötzlich sehr Glücklich, dass Blaise einen Gefährten hatte und er hatte sich fest dazu entschlossen, ihn zu mögen, egal, wer es ist. Er lächelte seinen neuen Bruder jetzt freundlich an und ergriff sogar seine Hand, um sie leicht zu drücken. "Ich freue mich für dich!" lächelte er. "Danke!" strahlte Blaise. "Gut, dass ich kein magisches Wesen bin. Ohne leibliche Eltern...und einen Gefährten gibt es für mich sicher nicht." Insgeheim würde er sehr gerne einen Gefährten haben. Die Vorstellung, dass es jemanden geben könnte, der ihn wollte. Jemand, der nur IHN wollte. Seufzend verwarf er den Gedanken wieder. "Naja..." druckste Blaise herum. "...?" "Okay, irgendwer muss es dir ja sagen. Harry, du BIST ein magisches Wesen!" Wamm. Das hatte gesessen. Harry wurde augenblicklich kreidebleich. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht und er starrte Blaise völlig entsetzt an. Sein Mund öffnete und schloss sich, aber er brachte keinen Ton heraus. Seine Hände verkrampften sich in seinem Schoß. Schließlich schaffte er es doch, etwas zu sagen. "Ich...du irrst dich..." "Nein...ich kann dich spüren, Harry. Ich spüre dein magisches Wesen." sagte Blaise vorsichtig. "Was...." "Eine Veela. Harry, ich musste es dir sagen! Du musst es wissen!" sagte Blaise flehend. "Aber...erzähl mir davon." bat Harry unsicher. "Veela erwachen, sobald sie 16 sind, aber nur, wenn sie mit ihrem Gefährten in Kontakt kommen." "Ich...das heißt, ich erwache nicht, oder?" fragte Harry. "Doch...du bist mitten in der Umwandlung! Hast du nicht in den Spiegel gesehen?" Harry schüttelte nur den Kopf. Blaise verwandelte kurzerhand eine Tasse in einen großen Handspiegel und drückte ihn Harry in die Hand. Seine mageren Finger klammerten sich an den Spiegel und zittrig hob er ihn. Was er darin sah schockte ihn so sehr, dass er eine Hand vor seinen Mund schlug. Das war nicht er. Sein Gesicht war schmaler geworden. Seine Züge waren sehr weich, wirkten beinahe feminin. Seine Augen standen leicht schräg und das Grün war intensiver. Seine Haut war makellos. Man sah nicht eine Pore. Seine Wimpern waren länger und leicht gebogen. Seine Hände tasteten nach seinen Haaren. Sie reichten ihm jetzt bis knapp über die Schultern. Zitternd ließ er den Spiegel in seinen Schoß fallen. Blaise reichte ihm eine Hand und er klammerte sich fest daran. Er bekam keine Luft. Das Zimmer verschwamm vor seinen Augen und er japste gequält. "MOM!" rief Blaise erschrocken. Keine Minute später krachte die Tür auf und Sarah stand im Raum. Blaise sprang auf und machte ihr Platz. Sie sank auf die Matratze und zog Harry auf ihren Schoß. Als er schluchzend sein Gesicht an ihrem Hals barg und sich an sie klammerte legte sie ihre Arme um ihn und wog ihn sanft hin und her. Ihre Hände streichelten beruhigend über seinen Rücken und sein Haar. Sie flüsterte ihm belanglose Dinge ins Ohr und entfesselte ihre innere Veela. Sofort trat eine Veränderung ein. Harry entspannte sich in ihren Armen. Er sank erschöpft gegen sie und sein Atem beruhigte sich. Auch das Schluchzen ließ langsam nach. "Ist es war?" kam es irgendwann leise von ihrer Brust. "Was denn, Schätzchen?" fragte sie sanft. "Bin ich ein magisches Wesen?" "Ja, mein Kleiner. Hat Blaise es dir gesagt?" fragte sie ruhig. "Naja, er musste es ja wissen." verteidigte sich Blaise. "Ja, aber das hätte auch noch Zeit gehabt." sagte sie ruhig, aber ihr Blick fixierte Blaise vorwurfsvoll. "Nein...es war richtig...danke, Blaise!" flüsterte Harry. "Wandel ich mich?" fragte er nun zögernd. "Auch das muss ich mit ja beantworten, mein Engel." flüsterte Sarah und streichelte ihren Sohn sanft. Harry setzte sich nun auf und rückte etwas von ihr ab. Sein Blick war auf irgendetwas in weiter Ferne gerichtet und als er sie wieder fixierte lag darin eine tiefe Traurigkeit, aber auch eine Art frieden und Akzeptanz, die Sarah erschaudern ließ. "Dann werde ich bald sterben?" fragte Harry nun und er war dabei ganz ruhig. Sarah sah zu ihrem Sohn und dieser nickte nur. "Nein, Harry!" "Aber für mich KANN es doch niemanden geben!" erwiderte Harry abrupt. "Du vergisst, dass sich Veela nur wandeln, wenn sie einmal in Kontakt mit ihrem Gefährten getreten sind. Das heißt, dass du einen Gefährten hast, sonst würdest du dich nicht wandeln!" erklärte sie sanft. Innerlich wappnete sie sich vor der nächsten Frage. "Wer...wer ist es?" fragte Harry zögernd. In ihm keimte ein schrecklicher Verdacht. Sarah seufzte. Mit einigen Zaubern sorgte sie dafür, dass Harry sich nichts antun konnte, wenn er es erfährt. Sie nahm seine Hände in ihre. "Es ist Tom....Tom Riddle." "Voldemort?" keuchte Harry und er spürte, wie etwas in ihm zerbrach. Kapitel 7: Gib mir Zeit ----------------------- Kapitel 7 - Gib mir Zeit Nach einigen Stunden, in denen Harry nichts gesagt und einfach ins Nichts gestarrt hatte kam er wieder zu sich. Verwirrt sah er sich um. Er war nicht alleine in seinem Zimmer, da war. Sarah . Blaise musste sie geholt haben. Jetzt spürte er auch, dass die Haut unterhalb seiner Augen ganz gereizt und trocken von den Tränen war. Schniefend rieb er sich darüber und zog die Beine an. Harry konnte es noch immer nicht fassen. Voldemort sollte sein vorherbestimmter Gefährte sein? Der Mann, der für das Leid so vieler Menschen verantwortlich war und ihn so oft töten wollte, sollte ihn lieben? Heftig schüttelte er den Kopf. "Nein...nein, nein, nein!" wimmerte er. Seine Hände vergruben sich in seinem Haar und sein ganzer Körper krümmte sich. Diese Vorstellung bereitete ihm körperliche Schmerzen. Er war unwiederbringlich gebunden, an einen Mann, der kein Herz besaß. Bisher hatte er geglaubt, sein Leben war unglücklich und voller Schmerzen, aber jetzt, da er in eine Zukunft an der Seite eines grausamen Mörders dachte, kam ihm sein Leben bisher rosig vor. Was würde Voldemort mit ihm machen? Harry spürte instinktiv, dass er Voldemort lieben und ganz ihm gehören würde, aber wie war das mit IHM? Könnte ER ihn lieben? Ein resignierendes Lachen entkam seiner Kehle. Das war einfach nicht möglich. Schreckliche Visionen überkamen ihn. Voldemort, der ihn schlug und er wehrte sich nicht einmal. Er, wie er nackt und wimmert in einer Ecke an einer Kette kauerte, übersät von Striemen. Und eine, die ihn zittern ließ: Er kniete vor dem dunklen Lord auf dem Boden. Er war nackt und er blutete stark. Voldemort griff in seine Haare und riss ihn daran hoch. Wimmernd wurde er an ihn gezogen. Voldemort zischte: "Sag es!" Und stöhnend stellte Harry sich vor, wie er sagte "Ich liebe euch!" Egal, welche dieser Vorstellungen eintreffen würde, eines war klar. Sein Leben würde die Hölle werden. Voldemort würde ihn missbrauchen, ihn quälen und erniedrigen, aber das schlimmste war, dass er ihn anflehen würde, das zu tun. "Harry..." Diese flehende Stimme riss ihn aus seinen Höllenvisionen. Sein Kopf ruckte hoch und seine verweinten Augen trafen die von Sarah. Er spürte den Kummer, der sie quälte. Sie wusste, wie es ihm ergehen würde. "Harry, bist du wieder ansprechbar?" "Hmm..." "Harry, ich weiß, dass dich das sehr überrascht, aber...lern ihn doch einfach mal kennen." sagte Sarah jetzt ganz ruhig und nahm seine Hand. Fassungslos starrte Harry sie an. Das hatte sie jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Das KONNTE sie nicht ernst meinen. Er hatte gedacht, sie würde ihn tatsächlich mögen. "Das....das ist nicht dein Ernst...!" brachte er entsetzt heraus. "Doch, Harry...er ist nicht so, wie alle denk...." "Er wollte mich UMBRINGEN!" "Harry, das war ein Missverständnis. Ganz sicher!" bat sie den aufgelösten Jungen. "Ein Missverständnis? So, wie der Tod meiner Eltern!?" wäre Sturzbäche liefen über seine Wangen. "Mein Kleiner...er hat deine Eltern nicht getötet!" sagte Sarah jetzt. Harry wollte gerade etwas sagen, als Sarah ihn mit ihren Worten völlig aus der Bahn warf. Wie? Voldemort hatte seine Eltern nicht getötet? Gut, er hatte angefangen Dumbledore zu misstrauen, aber der Tod seiner Eltern wurde ihm von Anfang an so geschildert, dass es Voldemort war. Mit einem Schlag versiegten seine Tränen. Mit bleichem Gesicht sah er seine Adoptivmutter an. Er schluckte schwer, dann fasste er eine Entscheidung. "Ich....ich glaube euch, aber...ich will ihn nicht kennen lernen." flüsterte er. "Aber...er ist dein Gefährte!" brach jetzt Sarah heraus. "Das mag sein, aber...ich kann nicht..." "Du wirst sterben, ohne ihn!" keuchte sie. Für einen Moment war er geschockt, aber als er genauer darüber nachdachte wurde er ganz ruhig. Ein tiefer Friede machte sich in ihm breit. Sterben. dieses Wort, das so vielen Menschen so große Angst machte verhieß ihm die Erfüllung seiner Träume. Er würde endlich Frieden haben. Losgelöst von diesem schwachen Körper, der ihn gefangen hielt. Weit fort von den körperlichen Qualen seiner jahrelangen Misshandlung. Nah bei den Menschen, die er am meisten liebte und die er verloren hatte. Seine Eltern, Sirius. Er atmete erleichtert aus, dann nickte er und öffnete die Augen. "Das weiß ich....es ist zu viel verlangt, hier zu sterben....ich gehe...!" flüsterte er. Sarah traten die Tränen in die Augen. Ihre Schwester hatte dieselbe Entscheidung getroffen, wie Harry, vor vielen Jahren. Sie war gegangen. Ihre Schwester hatte es getan, weil ihr Gefährte tatsächlich gewalttätig war. Auch sie wollte es ihrer Familie nicht antun, bei ihrem Tod dabei sein zu müssen. Sie hatte sie nie wieder gesehen, aber sie hatte ihr Ende gespürt. Sanft legte sie ihre Hand auf Harrys Arm. Sie zog ihn an sich und küsste ihn auf die Stirn. "Ich hoffe, dass du dich anders entscheidest, aber wenn nicht....du bleibst hier! Ich bin bei dir. Wir alle sind bei dir." "Danke....kann das...." "Ja, es bleibt unter uns." flüsterte sie und überkreuzte ungesehen ihre Finger. "Dann komm! Ich helfe dir beim Anziehen, dann gehen wir runter. Er müsste bald da sein." lächelte sie traurig. "Blaise´Gefährte? Wer ist es?" fragte Harry jetzt, während er sich anzog. "Das ist eine Überraschung." lächelte sie. Im Salon saß Blaise auf heißen Kohlen. Er würde heute seinen Gefährten zum ersten mal sehen. Wie er wohl aussah? Welches Wesen er war? Wie klang seine Stimme, welche Farbe hatten seine Augen? Er sah auf, als die Tür aufging und Harry und seine Mutter eintraten. Harry sank sofort mit zitternden Knien auf das Sofa. Er presste eine Hand auf seine Brust und versuchte verzweifelt, seinen Atem zu regulieren. "Geht es dir gut, Harry?" Blaise´Frage bezog sich auf die Gefährtensache. "Wir reden nicht darüber, Blaise! Lass ihn darüber nachdenken!" sagte jetzt Sarah ernst und Harry sah sie dankbar an. Sie ließ sich neben Harry nieder und strich ihm über den Rücken. Sie spürte, wie er vor Anstrengung zitterte und sie hörte seinen rasselnden Atem. Unter ihrer Hand spürte sie die stolpernden Herzschläge. Sie erhob sich wieder und legte Harry wortlos hin. Mit ein paar Kissen im Rücken konnte er dabei sein, ohne sich zu überanstrengen. Ihre Hände strichen über seine Wangen, die glühten, dann nahm sie seine Hand und spürte, dass sie eiskalt war. Seine Füße waren auch so kalt und sie bemerkte, dass er richtig fror. Mit einem Wink ihres Zauberstabes erschien eine Decke und mit einem weiteren Schwenker erwärmte sie die Luft darunter. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit, als Harry wohlig seufzte. "Sag doch, dass dir kalt ist." "Ich...dachte, es...es geht schon." keuchte Harry. "Du bekommst ja gar keine Luft!" sagte sie streng. Rasch war einem Hauself aufgetragen, welche tränke sie brauchte und wenige Augenblicke später hatte sie das Gewünschte. Sie entkorkte drei Phiolen, die sie Harry reichte. Als er sie getrunken hatte drückte sie ihm einen Heiltee in die Hand. Er spürte, wie er endlich wieder Luft bekam. Tief einatmend sank er in die Kissen zurück. Blaise beobachtete Harry misstrauisch. So, wie er aussah hatte er keine Zeit, großartig über Voldemort nachzudenken. Sarah hatte einen ähnlichen Gedanken. Wenn Harrys Lunge in diesem Tempo abbaute, hatte er nicht mehr lange zu leben. Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihrer aller Gedanken. Blaise war aufgesprungen, wie eine gespannte Feder. die Hände ringend lief er im Salon auf und ab. Dass Harry und seine Mutter ihn belustigt beobachteten bekam er gar nicht mit. Er hörte, wie sein Vater ihren Gast begrüßte. Die Stimme, die antwortete konnte er kaum verstehen. "Blaise! Setz dich! Was macht das denn für einen Eindruck?" zischte Sarah. Sie waren alle in feine Sachen gekleidet. Sarah strich ihr Etuikleid glatt und zupfte am Kragen von Harrys Hemd herum. Rasch stand sie auf und ging auf Blaise zu. Mit wenigen Handgriffen rückte sie die Knopfleiste des schwarzen Hemdes Gerade und entfernte einige Flusen von seiner Hose. Sie verfrachtete ihn auf das zweite Sofa und nahm dann selber rasch an Harrys Füßen Platz. Sie griff nach einem Foto, welches sie Harry zeigte, unter dem Vorwand, nicht nervös gewartet zu haben. Blaise warf sie ein Buch zu, welches er aufschlug und hineinsah. Der starre Blick zeigte jedoch, dass er nicht las. Schließlich ging die Tür auf. Thomas trat ein und hinter ihm ein großer schlanker Mann mit schulterlangem schwarzen Haar und schwarzen Augen. Er trug einen schwarzen Anzug mit einem grauen Hemd und in seiner Hand hielt er einen Strauß schwarzer Rosen. Das markanteste an ihm war aber die Nase. Sie war leicht gebogen und etwas zu groß. Harry starrte den Mann fassungslos an. Er konnte es nicht glauben. An der Tür wurde er freundlich begrüßt und hereingebeten. Ein Hauself nahm ihm seinen Mantel und den Stock ab. Er wirkte sehr gefasst, aber innerlich war er nervös. Was würde sein Gefährte von ihm halten? Würde er ihn wollen? Er war immerhin doppelt so alt, wie er und keine Schönheit. Er machte sich da keine Illusionen, er hatte schließlich Spiegel. Seinen Gefährten kannte er. Bis vor wenigen Wochen war er sein Lehrer gewesen. jetzt, da der jüngere erwachsen war und seinen Abschluss über eine Fernschule machen würde konnte er ihn endlich treffen. Seine langen Finger umklammerten den Strauß fest. Die Türe zum Salon wurde geöffnet, dann sah er ihn. Dass die Familienszene nur gestellt war bekam er nicht mit. Er hatte nur Augen für Blaise, aber der blickte starr in sein Buch. "S-snape?" keuchte Harry. Die Augen ruckten zu Harry. Snape runzelte die Stirn. Was machte Potter hier? "Potter?" fragte er und zog eine Braue hoch. "Zabini!" warf jetzt Sarah ein. "Wir haben ihn adoptiert, aber...Blaise, willst du ihn nicht begrüßen?" Blaise legte das Buch zur Seite. Seine Finger zitterten, als er sich erhob. Unendlich langsam hob er den Kopf. Er war selbst für einen Vampir ziemlich blass. Schließlich trafen sich ihre Augen. Blaise blieb das Herz in der Brust stehen. Sein Atem stockte und plötzlich entspannte er sich. Er lächelte sogar schüchtern und etwas Farbe kehrte in seine Wangen zurück. Er war seinem Gefährten sofort verfallen. Diese schüchternen rehbraunen Augen, das glänzende dunkle Haar. Plötzlich wurde er sich der Blumen in seiner Hand wieder bewusst. Rasch steckte er sie Blaise entgegen. "Ich hoffe, sie gefallen dir!" sagte er mit tiefer Stimme. "Sie...sie sind wunderschön! Meine Lieblingsblumen!" lächelte Blaise und roch an ihnen. Er rief eine Hauselfe, die ihm eine Vase brachte. Er stellte die Blumen hinein. erschrocken bemerkte er, wie unhöflich er zu seinem Gefährten war. "Oh...bitte, setz dich doch! Möchtest du etwas trinken?" ratterte er herunter. "Gern...einen Rotwein bitte." sagte Severus, der neben Blaise auf das Sofa sank. Harry beobachtete das alles fassungslos von seinem Platz aus. Schwarze Rosen zum ersten Date? Und dann war das auch noch Snape! Er war mehr als nur überrascht. Der grießgrämige Hauslehrer von Slytherin war freundlich und ja...schüchtern! Harry sah irgendwann zu Sarah, die die Szene lächelnd beobachtete. Als sie seinen Blick bemerkte strahlte sie ihn an. //Sie mögen sich!// erschallte ihre Stimme in Harrys Kopf. Harry zuckte zusammen. //Blaise sieht komisch aus!// dachte Harry so laut er konnte. //Mein Gott! Du hast Recht!// "Blaise! Würdest du nach dem Essen sehen?" fragte sie jetzt bestimmt. "Das...Essen...na-natürlich." hauchte Blaise völlig abwesend, ehe er sich erhob und den Raum verließ. //Sie waren kurz davor einander anzuspringen!// lachte sie an Harry gewandt. Severus schüttelte den Kopf, um sich aus der Benommenheit zu befreien. Er wandte seinen Blick jetzt Sarah und Harry zu. Jetzt, wo er ihn genauer ansah bemerkte er, dass der junge Mann offensichtlich krank war. Moment...er sah gar nicht mehr aus, wie Potter. "Nun...sie haben Mr. Potter adoptiert?" versuchte er es mit smalltalk. "Ja, das ist richtig. Harry ist ganz überraschend in diese Familie gekommen." lächelte Sarah und drückte Harrys Bein. "Verzeiht, wenn ich das sage, aber...Harry, du siehst nicht gesund aus!" sagte er. "Harry?" fragte dieser verwirrt. Sei wann duzte Snape ihn. "Naja, du bist der Bruder meines Gefährten...mein Schwager sozusagen." schnarrte der ältere. "Schwager...." seufzte Harry gequält. "Mir fehlt nichts!" sagte er leise. Was als nächstes geschah strafte seine Worte jedoch Lügen. Er würgte plötzlich und bäumte sich in den Kissen auf. harry klappte nach vorne und hustete heftig. Als er die Hand vom Mund nahm war sie voller Blut. Ängstlich sah er zu Sarah. Sein Mund war Blutverklebt. Er verzog das Gesicht vor Schmerz, ehe er unterdrückt stöhnte. Sein ganzer Körper zuckte in Krämpfen. Blut lief aus seinem Mund und er rang nach Atem. Sein Gesicht wurde ganz rot. "Er bekommt keine Luft!" Snape sprang auf. "Thomas!" rief Sarah. Der Heiler stürzte zu seinem neuen Sohn und zog ihn in eine sitzende Position. Mit einem Schwung seines Zauberstabes befreite er die Lungen des Jungen. "Harry, atme! Komm schon!" flehte er. Harry klammerte sich an Thomas und plötzlich strömte die Luft in seine Lungen. Thomas und er waren mit Blut verklebt. Harry sackte erschöpft in seine Arme. "Es tut mir leid...." wimmerte er, ehe er ohnmächtig zusammensackte. Thomas fing ihn auf und nahm ihn hoch. Plötzlich stand auch Blaise wieder im Zimmer. Besorgt lief er zu seinem Bruder und blickte zwischen ihm und seinem Vater hin und her. "Was...HARRY!" "Blaise, komm her! Thomas, bring ihn ins Bett!" sagte Sarah schnell. Thomas verschwand mit seiner leichten Last aus dem Salon. Er brachte ihn nach oben und wusch ihn. Rasch zog er ihn um und steckte ihn ins Bett. Starke Überwachungszauber würden ihn rufen, wenn er erwachte, oder sein Zustand wieder kritisch wurde. Erst dann ging er hinunter. Seine Anzugsjacke hatte er über einen Stuhl gehängt. Dass er selber auch voller Blut war bemerkte er gar nicht. Erst Sarahs Blick wies ihn darauf hin. Mit einem Zauberspruch entfernte er das Blut und sank dann erschöpft neben seine Frau auf das Sofa. Er ergriff ihre Hand und sah sie dann fragend an. "Mom! Was..." "Sarah, wir müssen Tom holen. Sein Körper gibt auf." sagte jetzt auch Thomas. "Tom? Sein Körper gibt auf?" Snape war verwirrt. "Tom Riddle. Er ist sein Gefährte." sagte Blaise jetzt. "Moment mal, Voldemort ist der Gefährte von Harry?" "Ja, aber...Thomas...Harry verweigert ihn." sagte Sarah jetzt sichtlich geknickt. "WAS?" kam es von gleich drei Männern. "Aber...er wird sterben!" sagte Snape. "Das weiß er! Aber...Thomas, ich glaube er WILL sterben!" tränen standen in ihren Augen. "NEIN!" Blaise war aufgesprungen. Das Ploppen einer Hauselfe ließ sie alle herumwirbeln. "Master Zabini...Master Riddle warten vor der Tür." "Tom?" Thomas stand auf und ging hinaus. In seinem Schlepptau Voldemort. In seiner menschlichen Gestalt. "DU! DU BIST SCHULD!" heulte Blaise auf. Tom sah den jungen Zabini einen Augenblick lang fassungslos an. Woran war er Schuld? Und wie redete der junge Zauberer überhaupt mit ihm? Seine Augen leuchteten einen Augenblick lang rot auf. "Mr. Zabini. Erklären!" fauchte der dunkle Lord. "Harry stirbt!" schluchzte er. "WAS?" fauchte Tom fassungslos. Sarah seufzte, ehe sie ihm alles erklärte. Tom war völlig am Ende, als Sarah endete. Sein Gefährte. Harry, wollte ihn nicht. Er lehnte ihn ab und wählte damit den Tod. "Warum?" brachte er nur hervor. "Er ist mit dem Glauben aufgewachsen, Ihr hättet seine Eltern getötet. Dumbledore hat ihn dazu erzogen. Er hat Harry über Jahre geformt und verbogen, bis er Euch als das personifizierte Böse betrachtete. Er wurde mit Gewalt dazu gebracht." sagte Sarah nun ganz ruhig. "Ich...wo ist er?" fragte Tom und erhob sich. "Folgt mir." bat Thomas ihn. Hintereinander stiegen sie die Treppe hinauf. Tom trat an Thomas vorbei in das Schlafzimmer. Da lag er. Das Gesicht war totenbleich. Die Brust hob und senkte sich schwach. Er roch das Blut und hörte den rasselnden Atem. Langsam trat er an ihn heran. Er wirkte einen Zauber, der Harrys Schlaf erhalten sollte. Sachte sank er auf die Bettkante. Er streifte die Schuhe ab und legte sich zu ihm. Beinahe zärtlich zog er Harry an sich. Er zog ihn in eine halbsitzende Position und legte sich seinen Kopf an die Brust. Seine Arme umschlangen ihn und sanft streichelte er durch sein Haar und über seinen Rücken. Thomas der in der Tür stand konnte mit ansehen, wie Harrys Gesicht Farbe bekam. Er bemerkte, wie der Atem des jüngeren tiefer und ruhiger wurde. Hoffnung flackerte in ihm auf. "So hätte der Abend nicht verlaufen sollen." seufzte Sarah. Sie machte sich wirklich Sorgen um Harry. "Machen Sie sich keine Gedanken. Er kann ja nichts dafür." sagte Severus. "Was glaubt ihr macht Tom mit ihm?" fragte Blaise jetzt leise. "Er hält ihn im Arm, damit sein Körper heilen kann und er wird in seine Träume eindringen, um ihm Klarheit zu bringen!" "Thomas!" Sarah sprang auf. "Ist das wahr?" "Ja, Tom sagt, Harry würde es für Visionen halten! Er schafft das! Wir müssen daran glauben!" sagte Thomas jetzt. "Harry ist versorgt. Lasst uns essen gehen." sagte Sarah jetzt. "Mom!" sagte Blaise jetzt erstaunt. "Blaise, wir können jetzt nichts tun. Harry ist in guten Händen. Ihr beide müsst euch auch kennen lernen. Vergiss nicht, dass deine Wandlung nicht mehr fern ist!" sagte sie streng. Harry seufzte wohlig. Neugierig sah er sich um. Das hier war eine Seltenheit. Kein Alptraum. Er stand in einem Garten. Überall wuchsen wilde Blumen neben gezüchteten. Die Bäume spendeten Schatten. Es war warm und das Gras war ganz weich. Lächelnd sank er an den Stamm einer Weide. Er lehnte sich dagegen und schloss die Augen. Ein Schatten legte sich über ihn. Erschrocken sprang er auf. Hatte er sich nicht gerade noch gefreut, dass er mal keinen Alptraum hatte? Vor ihm stand... "Voldemort!" keuchte er. "Nenn mich doch Tom." lächelte sein Gegenüber. "Warum sollte ich?" fauchte Harry. "Wir sind Gefährten, oder nicht?" "Wir sind nichts!" fauchte Harry "Du weißt, dass du stirbst, wenn du mich verweigerst?" "Ja." "Du WILLST sterben...warum?" "Ich kann bei denen sein, die DU mir genommen hast. Ich hätte endlich keine Schmerzen mehr." "Harry...du wirst nie mehr leiden, wenn du an meiner Seite bist!" sagte Voldemort ganz sanft. "Und DAS soll ich glauben? Du hast meine Eltern umgebracht! Und du wolltest mich töten!" rief er aus. "Ich habe deine Eltern nicht getötet." sagte er ruhig. "Ach...sie sind einfach so tot umgefallen?" jetzt traten Tränen in Harrys Augen. "Dumbledore! Harry, Dumbledore hat sie getötet, als er die Prophezeiung hörte. Deine Eltern wollten nicht, dass du kämpfst. Sie waren meine Todesser. Dumbledore hat sie getötet, um dich formen zu können." "Sie waren keine Todesser!" fauchte Harry. "Doch, Harry. Frag ihre Bilder. Es tut mir so leid! Hätte ich den Partnerschaftstest gemacht, hätte ich dich viel früher zu mir geholt." "Und was war, als du mich töten wolltest?" schluchzte Harry. "Du wolltest mich auch töten. Ich wusste nicht, dass du mein Gefährte bist. Ich habe in dir nur Dumbledores Waffe gesehen. Es tut mir sehr leid." Harry sank in sich zusammen. Das war so viel. Das hier war auch nur ein Traum. Vielleicht spann sich sein inneres Wesen das ganze nur zusammen. Er wusste nicht, was er glauben sollte. Tränen rannen über seine Wangen. "Geh...bitte!" schluchzte er. "Harry, bitte!" bat Tom. "Vold....Tom, bitte geh! Ich kann dir keine Antwort geben! Lass mir Zeit!" Ein ruhiges Klopfen an der Salontür ließ die vier Essenden aufsehen. Als Tom eintrat stand Sarah sofort auf. "Wie geht es ihm?" "Sein Körper ist so weit stabil." "Und das andere?" "Er hat sich Zeit erbeten." sagte Tom geknickt. "Ich will euch um einen gefallen bitten." "Natürlich, My Lord!" sagte Thomas sofort. Voldemort zog einen Beutel heraus. Er reichte ihn an Thomas weiter, der ihn sachte in die Hand nahm. "Darin sind meine Erinnerungen. Ich habe sie eben abgefüllt. Wenn er schläft...zeigt ihm jede Nacht eine Andere. Wenn er wieder so krank wird...ruft mich. Ich komme, wenn er schläft." "Das machen wir. Versprochen, My Lord!" "Ich gehe jetzt. Gute Nacht! Severus, ich werde in zwei Tagen nach Snape Manor kommen. Ich brauche deine Bibliothek." "Sehr wohl, My Lord!" schnarrte der Tränkemeister. Tom verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen. Kapitel 8: Verworrene Träume ---------------------------- Kapitel 8 - Verworrene Träume Schloss Hogwarts Anno 1100 Wie ein eingesperrtes Tier tiegerte er in seinem Zimmer auf und ab. Es war zum verrückt werden. Er wünschte sich beinahe, dass sein Entführer hier eindrang. Seit mehreren Tagen hatte er nun schon keine Menschenseele mehr gesehen. Er war schrecklich frustriert. Dazu kam noch, dass er deutlich spürte, wie seine Wandlung immer näher rückte. Er hörte Schritte, dann einen Schlüssel, der sich drehte. Die Tür schwang auf und da stand er. In Gabriel regte sich etwas. Sein inneres Wesen drang sich dem Vampir förmlich entgegen. Er schloss kurz die Augen und drängte seinen Kern zurück. Er blickte auf, als er Schritte hörte. Heftig zusammenzuckend wich er zurück. Der Vampir stand direkt vor ihm und blickte ihn aus leuchtend roten Augen an. Schwer schluckend kniff er die Augen erneut zusammen, als sein Entführer sich ihm näherte. Vlad trat an ihn heran. Eben noch hatte sein gegenüber verführerisch geduftet, nun jedoch wurde dieser Duft überdeckt von dem Gestank der Angst. Frustriert knurrend bog er kurz vor ihm ab und öffnete den Kleiderschrank. Er zog einen herrlichen weißen Mantel heraus. Mit dem Kleidungsstück trat er wieder an seinen "Gast" heran. Er hielt ihm den Mantel hin und räusperte sich. Ängstlich öffnete Gabriel die Augen, nur um unter seinem auffordernden Blick zusammenzuzucken. Er spürte, wie der Vampir hinter ihn trat und ihm den Mantel anzog. "Was....was habt Ihr vor?" hauchte er. "Du bist lange genug eingesperrt! Ich gehe viel spazieren! Du begleitest mich!" knurrte der Vampir. Er versuchte damit, seinen Gefährten zu beeindrucken. Der Jüngere sollte ihn mögen, er sollte sich wohl fühlen. Vlad hatte sich sogar dazu überwunden mit seinem ersten General zu reden. Dieser hatte ihm vorgeschlagen, dem Fremden die Ländereien zu zeigen. Langsam kam ihm aber der Verdacht, dass sein Gefährte wenig angetan von der Idee war. Er zitterte schon wieder und der Geruch nach Angst verstärkte sich noch. Er sollte alleine bei Nacht mit einem Vampir durch den Schnee gehen? Ein Horrorszenario nach dem Anderen überkam ihn, aber eines war immer Gleich. Der Vampir würde ihn rauslocken, ihn aussaugen und im Schnee sterben lassen. Nur zu deutlich sah er vor seinem inneren Auge, wie sich der Schnee unter ihm rot färbte. Eine große Hand in seinem Rücken riss ihn aus seinen Gedanken. Der leichte aber bestimmte Druck schob ihn vorwärts und mechanisch lief er los. Sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und dann war er schließlich draußen. Die kalte Luft der Winternacht schlug ihm entgegen und raubte ihm einen Augenblick lang den Atem. "Komm..." knurrte Vlad jetzt und ging los. Das Knirschen des Schnees hinter ihm verriet, dass sein unfreiwilliger Gast ihm folgte. Sie gingen den langen Weg hinunter und bogen dann auf eine schneebedeckte Wiese ab. Vor ihnen lag ein steiler kleiner Hügel, den Vlad ohne Probleme erklomm. Als das Geräusch der Schritte hinter ihm jedoch immer leiser wurde hielt er an, um sich umzusehen. Gabriel hatte gerade die Hälfte geschafft. Seufzend ging er zu ihm und nahm seine Hand. Er zog ihn einfach hinter sich her. Gabriel konnte nicht mehr. Der Schmerz seiner baldigen Wandlung brannte sich durch seinen Körper und der Hügel vor ihm war viel zu steil. Wie verrückt schlug sein Herz gegen seine Brust und die Kalte Luft brannte in seinen Lungen. Er sah überrascht auf, als jemand seine Hand nahm und ihn nach oben zog. Eine verborgene Wurzel brachte ihn zum stolpern. Mit einem leisen Aufschrei kam er dem Boden immer näher, aber da waren Hände. Ganz sanft wurde er aufgefangen und an den Vampir gezogen. Mit hochroten Wangen löste er sich schnell von ihm und drehte sich um. Der Anblick verschlug ihm den Atem. Unter ihnen lag das Schloss. Der gefrorene See glitzerte im Licht des Vollmondes, der über dem Schloss aufging. "Wow..." hauchte er und sein Atem bildete kleine Wölkchen vor seinem Gesicht. Er wusste nicht, wie lange er dort stand, aber als er wieder zu sich kam spürte er weder seine Hände, noch seine Füße , noch sein Gesicht. Er zitterte heftig. Er trat um ihn herum. Erschrocken bemerkte er, dass sein Gefährte ganz blass war. Er hob eine seiner Hände und spürte die Kälte. Sie waren violett und die Kälte hatte die Haut aufplatzen lassen. Er musterte die blauen Lippen besorgt. "Du bist eiskalt!" Vlad zog seinen Umhang aus und legte ihn um den Kleineren. Ein Heulen ließ sie beide herumwirbeln. Er knurrte. Das hatte ihm noch gefehlt. Seit Jahren gab es hier keine Werwölfe mehr, aber ausgerechnet jetzt, wo er versuchte, seinen Gefährten von sich zu überzeugen mussten die Viecher ja auftauchen. "Lauf!" knurrte er und gab ihm einen Stoß. "Lauf ins Schloss!" rief er, dann setzte seine Verwandlung ein. Gabriel keuchte, als der Vampir hervorbrach. Panisch starrte er ihn an. Er war um einige Zentimeter gewachsen. Seine Finger endeten in langen Krallen, die Augen lagen tief in dunklen Höhlen und leuchteten rot in die Dunkelheit. Er schluckte schwer, als der Vampir ihn anfauchte, dann lief er. Seine halb erfrorenen Füße wollten ihn nicht richtig tragen. Er stürzte und purzelte den Hügel hinunter. Er schlug sich den Kopf an. Schwankend kam er wieder hoch, dann lief er weiter. Hinter sich hörte er den Lärm der Kämpfenden. Er hatte Angst vor dem Vampir, aber Werwölfe konnte er noch weniger leiden. Mit zitternden Händen zog er den Zauberstab und schoss rote Funken in die Luft, die über Vlad stehen blieben. Seine Leute sollten ihm bald zu Hilfe kommen. Erschrocken merkte er, dass er mit dieser Aktion die Aufmerksamkeit einiger Werwölfe auf sich gerichtet hatte. Der hohe Schnee erschwerte ihm die Flucht. Er stürzte häufig, wodurch seine Hände aufrissen. Er zog eine Blutspur durch den Schnee. Sein Blut nahm ihm die Sicht. Die Stirnwunde, die er sich am Hügel zugezogen hatte blutete stärker, je mehr er sich anstrengte. Das Schloss lag in unerreichbarer Ferne und er spürte die Bestien hinter sich immer näher kommen. Er hatte schon fast aufgegeben, als er einen Haufen Felsen bemerkte. Die Zwischenräume waren nicht groß, aber er würde hineinpassen. keuchend bog er ab und sprintete auf die Felsen zu. Mit einem Satz sprang er dazwischen. Er hörte das Schnappen von Zähnen hinter sich, dann krachte sein Kopf gegen den Stein und er ging bewusstlos zu Boden. Der Kampf war hart, aber als seine Männer bei ihm auftauchten schlugen sie die Werwölfe schnell zurück. Vlad verwandelte sich zurück, ehe er sich zu seinen Generälen umdrehte. "Wie habt ihr....Hat er euch geholt? So schnell konnte er gar nicht im Schloss sein!" "Uns hat niemand geholt, mein Fürst. Wir sind einfach zu dem roten Licht gelaufen." sagte einer der Vampire. "Welches Licht?" knurrte Vlad. "Das dort! Es war plötzlich da." knurrte nun ein anderer. Vlad sah nach oben. Die roten Funken leuchteten über seinem Kopf. Kurz grübelte er, was das sein konnte, dann kam ihm ein Gedanke. "Er muss die Funken erschaffen haben. Aber dann haben die Werwölfe ihn....." er rannte los, ohne den Satz zu Ende zu bringen. Die vier Vampire rannten über die Ländereien. Sie suchten überall nach dem jungen Mann, aber er war nirgendwo zu finden. Vlad war schon ganz panisch, als schließlich sein Erster General rief. "Hier ist Blut!" Vlad rannte los und schnupperte. Ein nicken sagte ihnen, dass es Gabriel Blut war. Sie folgten ihr und als der Mond wieder auftauchte erkannten sie auch die Spuren. Da waren aber nicht nur Gabriel Spuren, da waren auch die von Werwölfen. zwei der Vampire wandelten sich zur Vorsicht. Die Spuren führten sie schließlich zu einer Ansammlung von Felsen. Völlig aufgebracht umrundete er die Felsen einige male. Er konnte seinen Gefährten riechen, aber nicht sehen. "Gabriel!" rief er nun zum ersten mal überhaupt seinen Namen. "Mein Fürst, hier!" einer der Generäle winkte ihn heran. Er kauerte sich vor die Spalte im Felsen. Dort lag er. Auf dem Boden einer kleinen Höhle lag Gabriel. Er war blass. Seine Lippen waren Blau und das Blut war gefroren. "NEIN!" brüllte der Vampir. War er tot? Er hatte keinen Atem gehört und auch seinen Geruch nahm er kaum noch wahr. Er brüllte auf. Er hatte seinen Gefährten verloren. Er würde niemals vollständig sein. Er bekam nicht mit, wie einer der Männer sich vor die kleine Höhle kauerte, viel zu abgelenkt war er von seinem Schmerz. Sie hatten keine Chance gehabt. "Mein Fürst! Lord Thepes!" sein erster General rüttelte ihn leicht. "WAS!?" fauchte er mit glühenden Augen. "Er lebt!" rief der Vampir aus, ohne zurückzuweichen. Vlad starrte ihn einen Augenblick lang an. Er stieß den Vampir zur Seite und stürzte auf den anderen zu, der Gabriel aus der Höhle gezogen hatte und ihn jetzt in den Armen hielt. Vor dem Mann fiel er auf die Knie und zog ihm den schlaffen Körper aus den Armen. Fassungslos starrte er seinen bewusstlosen Gefährten an. Er hob eine Hand und legte sie auf seine Wange. Langsam glitten seine Finger hinab und ertasteten den Puls an Gabriel Hals. "Mein Fürst! Er muss ins Schloss!" So schnell konnten die Generäle gar nicht gucken, da war ihr Herr bereits verschwunden. Sie nickten einander lächelnd zu. Alle waren erleichtert. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Gefährte ihres Fürsten gestorben währe. Sie freuten sich schon darauf, zu sehen, wie Vladimir sich verändern würde. Viele von ihnen kannten ihn seit er geschaffen wurde und hatten vorher seinem Vater gedient. Im Schloss hastete Vlad mit seiner leichten Last nach oben. Er stieß die Türen zu seinen Gemächern auf und legte den Verletzten auf sein Bett. Ein Mann stürmte ins Zimmer und direkt auf das Bett zu. Vlad stellte sich ihm knurrend in den Weg. Sofort blieb der Mann stehen und legte seine Gedanken offen dar. Er zuckte zusammen, denn Vlad arbeitete sich nicht gerade sanft durch seinen Kopf. Schließlich nickte Vlad und machte dem Arzt platz. Der Heiler beugte sich über seinen Patienten. Mit wenigen Handgriffen zog er ihm den Mantel aus. Als erstes kümmerte er sich über die stark blutenden Wunden. Als nächstes bedeckte er die Hände dick mit Creme, ehe er die einzelnen Finger verband. Damit der Patient seine Hände nicht überbelasten würde wickelte er weitere Verbände so um die Hände, dass nur die Daumen noch beweglich waren. Die Stiefel und Socken zog er ihm als nächstes aus, dann behandelte er die Füße genau wie die Hände. Schicht für Schicht zog er Gabriel die Klamotten aus. Ein Knurren hinter sich ließ ihn innehalten. "Mein Fürst, er braucht Wärme." erklärte er. "Dann sollte man ihm mehr anziehen!" knurrte Vlad. "Das hilft nur, um Wärme zu speichern. Er ist eiskalt, völlig unterkühlt. Kleidung spendet keine Wärme." bat der Heiler. "Wie?" knurrte Vlad jetzt. "Ihr könnt eure Temperatur erhöhen, oder?" "Ja! Sprich weiter!" fauchte der Fürst. "Zieht euch aus!" Er zuckte heftig zusammen, als Vlad ihn anfauchte und die Fänge bleckte. "Bitte...Es ist die beste Möglichkeit!" Er glaubte nicht daran, dass sein Fürst auf ihn hören würde. Der Heiler wartete schon auf eine Bestrafung, aber als Vlad dann knurrend anfing, sch auszuziehen weitete er die Augen. Schicht für Schicht kam makellose weiße Haut zum Vorschein. Er spürte die Wärme, die von dem Mann vor sich ausging. "Rede weiter, was jetzt?" knurrte der Fürst nur. Er stand fast nackt vor dem heiler, er trug lediglich Unterwäsche. "Wenn ihr euch dazu legen und ihn...umarmen würdet? Er muss gewärmt werden!" stammelte der Heiler. Vlad knurrte. Er hasste es, wenn Leute vor Panik keinen klaren Satz herausbrachten. Er verabscheute diese Schwäche. Ohne etwas zu sagen legte er sich zu seinem Gefährten. Er zog die Decke über sie beide, ehe er Gabriel an seine breite Brust zog. Er seufzte leise, als Haut auf Haut traf, als er aber die Kälte spürte zischte er leise. "Geht jetzt! Ich lasse rufen, wenn etwas ist!" knurrte Vlad. "Sehr wohl, mein Fürst." verneigte sich der Heiler und wandte sich zum Gehen. "Noch was!" sagte Vlad. "Ja?" zitterte der Mann. "Ein Wort hiervon nach Außen und du wirst dir wünschen, schon lange ein Sonnenbad genommen zu haben!" knurrte er. "Ja, mein Fürst." verneigte sich der Heiler, ehe er ging. Vlad wandte sich seinem Gefährten zu. Er hielt den kleinen Körper fest in seinen Armen. Zärtlich streichelte er über Gabriels nackten Rücken. Er lächelte. Das war ein komisches Gefühl, er hatte ewig nicht mehr gelächelt, aber er konnte nichts dagegen tun. Sein Gefährte lag hier fast nackt in seinen Armen. Er passte so perfekt an ihn. Sie waren füreinander geschaffen. Gabriel verzog das Gesicht. ------------------------------------------------- Er rannte und rannte, warum er rannte wusste er nicht. Plötzlich fiel er. Er wusste nicht, wie lange er fiel, aber irgendwann landete er in einem Bett. Er war nackt. Rasch zog er die Decke um sich, als die Türe aufging. Dort stand der Vampir. Als dieser näher kam fiel seine Kleidung einfach von ihm ab. Schwer atmend beobachtete er, wie der Mann ihm immer näher kam. Als der Vampir schließlich nackt in das Bett stieg und sich über ihn schob keuchte er. Er wollte ihn. Alles in ihm drängt ihn gegen ihn. Ein kleiner Funke seines Bewusstseins schrie auf. Das hier war sein Entführer, der Mann, der für seine Schmerzen verantwortlich war. Dieser Gedanke löste sich schnell auf, denn der Vampir hatte seine Lippen an seinen Hals gelegt. Seufzend legte er den Kopf auf die Seite. Er stöhnte leise, als die Hände des Mannes über seine Brust streichelten. Die decke wurde weggerissen. Knurrend wurde er gemustert. Er wand sich unter dem intensiven Blick. endlich folgten die Hände den Augen. Gabriel wimmerte leise, als die langen Klauen des Vampirs seine Haut verletzten. Unwillkürlich spreizte er die Beine. Sofort lag der dunkle Fürst dazwischen. Er küsste sich nun einen Weg nach unten. Gabriel warf den Kopf in den Nacken, als er weiche Lippen an seinen Schenkeln spürte. Er biss sich auf die Lippe, als er die weichen Lippen, die eben noch an seinem hals waren nun an seinem Glied spürte. Seine Hände glitten hinab und verkrallten sich im Haar des Vampirs. Als der ihn ganz in den Mund nahm stöhnte er auf. So hatte er noch nie gefühlt. Er wurde auf den Bauch gedreht, dann spürte er Finger an seinem Rücken. langsam streichelten diese tiefer, bis sie zwischen seine Backen fuhren und ihn dort rieben. Bebend vor Lust stöhnte er. Seine Hände klammerten sich an das Laken, als er ein Stechen spürte. Dann jedoch wurde ihm bewusst, was das für ein Gefühl war. Der Vampir war mit einem Finger in ihn eingedrungen. Er wimmerte leise, denn die Schmerzen wurden schlimmer. Komischerweise schienen sie nicht von seinem Hintern zu kommen, sondern von seinen Händen, seinen Füßen und seinem Kopf. --------------------------------- Vlad hatte ihn etwas verstört angestarrt. Irgendwann hatte sein Gefährte angefangen sich seufzend zu regen. Das war ja noch nicht bemerkenswert. Als Gabriel allerdings leise stöhnte wurde er hellhörig. Er spürte, wie der Kleine anfing zu beben. Er hörte ihn leise stöhnen und wimmern. Ohne etwas dagegen tun zu können spürte Vlad, wie sich etwas bei ihm regte. Als sein Gefährte sich dann auch noch an ihn drückte, er dessen Erregung an seinem Bauch spüren konnte und Gabriel seinen Namen seufzte, war es beinahe zu spät. Mit einem Mal war Vlad steinhart. Das kannte er von sich gar nicht. Er hatte schon viele in seinem Bett gehabt, aber nie hatte ihn etwas so erregt, wie die Geräusche, die sein Gefährte in einem eindeutig feuchten Traum von sich gab. Leise grummelnd konzentrierte Vlad sich. Wenn Gabriel aufwachte und bemerkte, mit wem er da halb nackt im Bett lag und dann auch noch spürte, dass er steinhart war, würde er ihn mit Sicherheit verfluchen. Er musste einen absolut unerotischen Gedanken heraufbeschwören. Eine Sitzung. Ein Heerlager mit verschwitzten dreckigen Männern. Ja, das klappte. Als er sich sicher war, seine Körpermitte wieder im Griff zu haben zog er den Jüngeren wieder an sich. Zärtlich streichelte er über Gabriels Wangen. Er sah zu, wie die Lider langsam flackerten. Schließlich blickte Gabriel ihn aus großen grünen Augen an. Er sah, wie sich Panik in ihnen bildete und verstärkte den Griff um ihn. "Shh! Beruhige dich!" flüsterte er. Der Widerstand des Jüngeren wurde größer und er fing an sich zu winden und leise zu wimmern. Er schaffte es, sich dem Griff des Vampirs zu entwinden und stürzte aus dem Bett. Er stöhnte auf, als er hart auf der Seite landete. Alles drehte sich und als er sich auf seine Hände stützen wollte schrie er vor Schmerz auf und fiel zurück auf den Boden. Er konnte unter dem Bett durchsehen und sah zu, wie zwei Füße sich aus dem Bett schoben und auf den Boden stellten. Er verfolgte ihre Bewegungen, bis sie neben ihm standen. Tränen standen in seinen Augen. Er war wütend, weil er so hilflos war und er hatte Angst vor dem, was als nächstes geschehen würde. Zudem war er völlig verstört von seinem Traum. Er japste überrascht auf, als große warme Hände ihn aufsetzten. Er stieß einen erstickten Laut aus, als er einfach hochgehoben wurde, als wöge er nichts. Er wurde wieder ins Bett gelegt und fest zugedeckt. "Ich lege mich wieder zu dir! Du bist unterkühlt und brauchst Körperwärme! Wenn kaltes Blut dein herz erreicht stirbst du, okay?" erklärte Vlad jetzt beinahe sanft. Gabriel nickte kraftlos. Er wurde in starke Arme gezogen und an die breite nackte Brust des Vampirs gedrückt. Ohne, dass er es verhindern konnte entkam seiner Kehle ein Seufzen. Kraftlos sank er gegen den Vampir. Als dieser jedoch begann über seine Seite zu streicheln verspannte er sich und wollte wieder flüchten. Diesmal war Vlad aber vorgewarnt. Er umschlang die Beine des Kleineren mit seinen beinen und kesselte seine Arme ein. Gabriel war gefangen. Er konnte sich nicht bewegen und bekam Panik. Er begann rasch zu atmen und heiße Tränen liefen über seine Wange. "Bitte...ich...ich tue alles, aber...aber kein Sex, bitte! Ich...ich würde sterben! Ich bin devot, ich...." Gabriel war völlig aufgelöst. Vlad sah ihn besorgt und traurig an. Er wusste, warum Gabriel solche Panik hatte. Wenn ein devotes magisches Wesen nicht mehr unberührt war, würde sein Gefährte es verstoßen. Es würde dann einfach sterben. Er lockerte seinen griff etwas und streichelte zärtlich über Gabriel Wangen. Dann drückte er seine Lippen auf seine Stirn und drückte ihn an sich. "Ich weiß! Du bist hier sicher! Du bleibst unberührt!" versprach er. "D-danke..." hauchte Gabriel, ehe er wieder ohnmächtig wurde. Vlad verfluchte die alten Gesetze. Er durfte Gabriel nicht sagen, dass sie Gefährten waren. Er nahm sich vor, diese Gesetze etwas abzuändern, damit es in Zukunft wenigstens andere sagen könnten. Für ihn hieß es warten. Warten, dass sein Gefährte erwachte, während er bei ihm war und ihn dann erkannte. Er küsste noch einmal seine Stirn, dann schloss auch er die Augen, um in einen leichten Dämmerzustand zu treiben. Kapitel 9: Die ganze Wahrheit ----------------------------- Kapitel 9 - Die ganze Wahrheit So, wie die Zabinis es versprochen hatten, haben sie Harry die Erinnerungen ihres Lords gezeigt. Jede Nacht spielten sie ihm eine andere zu. Besorgt musste Sarah mit ansehen, wie Harry sich in sich selbst zurückzog. Er grübelte die meiste Zeit und sprach kaum noch. Irgendwann reichte es ihr. "Thomas, wir können das nicht weiter tun! Sieh ihn dir mal an!" zischte sie, während Thomas eine neue Erinnerung in Harrys Kopf legte. "Sarah, wir haben es geschworen! Wir müssen es tun!" seufzte Thomas ruhig. "Er ist kaum noch ansprechbar!" fauchte sie aufgebracht. "Es reicht! Ich diskutiere nicht darüber! Wenn er Tom nicht kennen lernen will, wird er sterben! Willst du das?" knurrte ihr Mann. "Natürlich nicht!" "Dann lass mich das jetzt machen! Es sind nicht mehr viele!" Thomas zog seinen zauberst und tippte damit gegen die kleine Phiole. Als er den Stab hob klebte an ihm ein dünner weißer Faden. Es war keine Flüssigkeit, aber auch kein Gas und kein Feststoff. Er legte den Faden auf Harrys Augen. Fasziniert beobachtete er, wie die Erinnerung in den Kopf des Jungen einsank. Einige Minuten beobachtete er die Züge des Jungen. Als Harrys Gesicht sich verzog und er leise wimmerte nickte er. Er erhob sich, nahm seine Frau am Arm und verließ leise das Zimmer. Erst, als sie unten ankamen ließ er sie wieder los. Knurrend drehte Sarah ihm den Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Seufzend legte Thomas ihr die Hände auf die Schultern. Sie riss sich los und ging fauchend in die Küche. Sie stieß die Türe so heftig auf, dass sie gegen die Wand krachte. Das Geräusch eines zerspringenden Glases ließ sie aufsehen. Vor ihr standen Severus und Blaise, die sie besorgt musterten. "Ist was mit Harry?" fragte Blaise sofort. "Noch nicht!" knurrte seine Mutter. "Was bedeutet das?" "Frag das deinen Vater! Ich rede nicht mehr darüber! Es hört ja doch keiner zu!" fauchte sie und stürzte aus dem Raum. "Dad?" "Es geht um die Erinnerungen! Sie setzen Harry zu, sind aber die einzige Chance, um ihn umzustimmen!" "Hmm..." "Geistreicher Beitrag, mein Sohn!" knurrte Thomas. "Wie viele Erinnerungen sind es denn noch?" fragte jetzt Severus. "Noch zwei, nach der jetzt!" Severus war zu Blaise gegangen und hatte ihm von hinten die Arme um die Brust geschlungen. Er lächelte, als Blaise anfing leise zu schnurren. Er wusste um die Sorgen seines Gefährten. Sie hatten in den letzten Tagen viel geredet und letzte Nacht hatte er das erste mal im Hause Zabini übernachtet, zwar im Gästezimmer, aber Blaise war ja auch noch nicht gewandelt. Thomas lächelte die beiden an. Zu Anfang hatte er ein Problem mit dem Altersunterschied gehabt, aber als er die Blicke zwischen den beiden gesehen hatte, war es ihm egal geworden. Er freute sich für seinen Sohn. Leise seufzend dachte er an seinen anderen Sohn, der oben im Bett mit seinen Alpträumen kämpfte. "Ich seh mal nach deiner Mutter!" seufzte er schließlich. "mmh..." schnurrte Blaise nur, der von Severus gerade am hals geküsst wurde. "Severus?" fragte Thomas ganz ruhig. Als Severus aufsah, sah er ihn ernst an und deutete mit einem Finger auf ihn. "Kein Sex vor der Wandlung, klar?" knurrte er. "DAD!" keuchte Blaise, aber Severus brummte nur zustimmend. "Natürlich, Sir!" brummte der Vampir. [/] Seine Schreie gellten durch die Nacht. Brüllend versuchte er, sich von Arthur Weaseley zu lösen, der ihn festhielt. Sirius! sirius war fort. er war einfach in den Bogen gefallen und war verschwunden. "SIRI!" "Harry, es ist zu spät!" "NEIN!NEIN!NEIN!" Hilflos beobachtete er diese Szene. Er erinnerte sich an seinen Schmerz, als es geschah, sich selbst aber dabei zuzusehen war beinahe noch schlimmer. Tränen rannen über seine Wangen. Er folgte seinem eigenen ich, als es loslief, um Bellatrix zu stellen. er beobachtete den Kampf zwischen Voldemort und Dumbledore. "Harry..." hauchte eine Stimme in ihm. "Sieh genau hin!" flüsterte sie. Harry sah hin. Er sah, dass der ein oder andere Fluch von Dumbledore auch auf ihn zuflog. Fassungslos beobachtete er, wie Voldemort diese Flüche abwehrte. "Warum?" flüsterte er. "Weil du zu mir gehörst, Harry!" flüsterte Voldemort in seinem Kopf. Nur zu gut erinnerte Harry sich an den tag nach diesem Kampf. Dumbledore hatte ihn bestraft, weil er Voldemort nicht getötet hatte. Warum hatte er das eigentlich nicht getan? In diesem Rückblick sah er mehrere Möglichkeiten, aber er hatte nicht einmal einen versuch unternommen. "Weil du es tief in dir schon da wusstest, Harry!" "Kann sein..." seufzte er. "Wirklich?" schnurrte die Stimme. "Ja..." hauchte Harry nur, dann wurde er wieder wach. Ein heftiges Hämmern an der Haustüre unterbrach Thomas in seinen Erklärungen für Sarah. Ein Blick auf die Uhr ließ ihn die Stirn runzeln. Es war halb ein Uhr morgens. Wer konnte das sein? "Erwartest du noch jemanden?" fragte Sarah, ebenso verwundert. "Nein, und da du fragst vermute ich, dass du auch niemanden erwartest!" brummte er. Er nahm Kontakt zu seinem inneren Wesen durch und zog es dicht an die Oberfläche. Die Verwandlung wird jetzt nur wenige Sekunden dauern. Knurrend riss er die Haustüre auf. Er spürte seine Frau in Angriffsstellung hinter sich. Sie beide entspannten sich jedoch sofort, als sie erkannten, wer da vor ihnen stand. "My Lord! Wisst Ihr, wie spät es ist?" begrüßte Sarah ihn und nahm ihm den Mantel ab. "Egal!" knurrte er nur. "Was ist denn los?" fragte Thomas jetzt, der irritiert beobachtete, wie aufgekratzt sein Lord war. "Ich war in der Erinnerung! Ich habe mit ihm geredet! Er lässt den Widerstand fallen!" "Wirklich!?" jubelte Sarah. "Ja, wirklich!" lächelte jetzt auch der dunkle Lord. "ich will ja keine Illusionen zerstören, aber zwischen "Den Widerstand aufgeben" und "Euch als Gefährten akzeptieren" liegt ein langer Weg!" funkte jetzt Thomas dazwischen. "Ach, sei still! My Lord, Ihr wartet hier! Trinkt doch etwas! Ich helfe Harry eben!" sagte sie und war schon verschwunden. Harry sah auf, als die Türe aufging. Er hatte das heftige Klopfen an der Haustüre gehört und war vor Schreck beinahe aus dem Bett gefallen. Panisch starrte er zu seiner Zimmertüre und atmete erleichtert auf, als er Sarah erkannte. Er lächelte sie unsicher an, als sie zu ihm kam. "Wir haben Besuch, Harry!" lächelte sie ruhig. "Ich...weiß.." hauchte er nur. "Ich habe Angst..."fügte er an und begann zu zittern. "Ich bin keine Hellseherin, mein Süßer. Ich weiß nicht, was das Leben dir noch bringen wird, aber eines weiß ich ganz sicher! Vor deinem Gefährten musst du niemals Angst haben!" Sarah hatte sich zu ihm gesetzt und ihn in die Arme gezogen. Sie streichelte über seinen Rücken und küsste seine Schläfe. Dann erhob sie sich und lief auf den großen Schrank zu. Nachdem sie warme Sachen herausgezogen hatte half sie Harry aus dem Bett und ins Bad. Als er sie errötend ansah ging sie rasch aus dem Bad, lehnte die Tür aber nur an. Sie hörte Kleiderrascheln und dann Wasserrauschen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Harry kreidebleich wieder raus kam. Seine Beine zitterten heftig und er währe wohl gestürzt, wenn da nicht plötzlich zwei starke Arme gewesen wären. Zittrig klammerten seine mageren Hände sich in den schwarzen Stoff eines Pullovers. Moment...Das waren nicht Sarahs Arme und sie trug auch keinen schwarzen Pullover. erschrocken wanderte sein Blick nach oben und blieb an blutroten Augen hängen. Sein Zittern verstärkte sich noch. Er hatte Panik. Sein ganzes Leben lang waren diese Augen für ihn der Inbegriff von Tod und Leid. Tom war knurrend im Wohnzimmer auf und ab gegangen. Thomas versuchte ihm zu erklären, dass Harry länger brauchte, weil er noch so schwach war, aber irgendwann hatte es ihm gereicht. Ohne auf Thomas zu hören war er nach oben gegangen und hatte leise Harrys Zimmer betreten. Er sah, dass Sarah gerade etwas sagen wollte, als die Tür vom Bad aufging und sein Gefährte über die Schwelle stürzte. Schneller, als menschliche Augen es hätten wahrnehmen können war er zu ihm gestürzt und hatte ihn aufgefangen. Dort standen sie nun. Sein Gefährte klammerte sich an den Stoff an seiner Brust und er zog ihn an sich. Für einen Moment wirkte alles perfekt, dann begegneten sich ihre Blicke. Sofort versteifte sich der Körper in seinen Armen und der Geruch nach Angst schwängerte den Raum. Er lächelte ihn an, in der Hoffnung, dass ihn das beruhigen würde, aber es half nichts. Seufzend hob er Harry auf seine Arme und setzte ihn aufs Sofa. Er nahm Sarah die Wolldecke ab und breitete sie über Harrys Beinen aus. Rasch erwärmte er die Decke noch, ehe er sich in einen Sessel setzte. "Harry, denk an deine Tränke, ja?" schnurrte Sarah leise und stellte einige Phiolen auf den Tisch. Er sah ihr nach, als sie den Raum verließ. Sofort fühlte er sich unbehaglich. Er wagte es nicht, zu Voldemort aufzusehen. Seine Hände strichen über die Decke auf seinen Beinen. Er war völlig verzweifelt. Etwas in ihm drängte ihn dazu, sich Voldemort um den Hals zu werfen, aber sein Verstand sagte ihm, er solle kämpfen, oder fliehen. Tom beobachtete den Kampf auf dem Gesicht seines Gefährten. Er zog seinen Zauberstab. Schlagartig spürte er Harrys Panik. Ganz ruhig und langsam legte er den zauberst auf den Tisch und rollte ihn zu Harry rüber. "Kannst du dich jetzt etwas entspannen?" fragte er lächelnd. "Was....was wollen Sie hier?" flüsterte Harry, ohne ihn anzusehen. "Dein Traum...du hast gesagt, du spürst unsere Verbindung!?" Voldemort war etwas verwirrt. "Aber...ich...ich habe Angst!" wimmerte Harry leise. "Ich würde dir nie weh tun!" sagte Tom entgeistert. "Aber...ich...es tut mir leid!" jetzt rannen Tränen über seine Wangen. Tom entgleisten für einen Augenblick die Gesichtszüge. Er hatte so gehofft, dass Harry ihn akzeptieren würde und nun...jetzt saß er hier und sein Gefährte weinte sich die Augen aus dem Kopf. Langsam erhob er sich. Er trat an das Sofa heran und ging davor in die Knie. Harry hatte ihn noch nicht bemerkt. Langsam nahm er eine seiner Hände. Harry zuckte heftig zusammen und sah ihn panisch an. Himmel, er würde diesen Blick niemals vergessen. Sein inneres Wesen schrie gepeinigt auf. "Harry, ich..." begann er. "Warum? Warum...ich?" Harry sank kreidebleich zurück. "Warum...Harry! Wir sind Gefährten! Wir sind dazu bestimmt zusammen zu sein!" "Aber ich...ich bin schwach und..." "Dafür bin ich stark! Was noch!" Tom war völlig verzweifelt. Irgendetwas stimmte nicht. Da war etwas, was an seinem Gefährten nagte. Da stank etwas ganz gewaltig. Zärtlich und ganz behutsam streichelte er über Harrys zitternde Hand. Er sah ihn abwartend an. Dass sein Gefährte so aufgelöst war bedeutete nichts Gutes. Harry haderte mit sich selbst. Der Zauber von Sarah hatte sich vor einigen tagen gelöst, als er den ersten Wandlungschub hatte. Er hatte ihr nichts erzählt, aber er wusste wieder ganz genau, was geschehen war. Er fühlte sich schrecklich und er hatte große Angst. Blaise hatte ihm einige Bücher über magische Wesen gegeben und da er nicht aufstehen konnte hatte er sich darin vergraben. Ein Absatz war ihm dabei ganz deutlich im Gedächtnis geblieben. Darin stand, dass ein devotes magisches Wesen, welches nicht mehr unberührt , also rein ist, keine Chance auf eine Bindung haben wird. Es ist die grundlegendste Selbstverständlichkeit für ein dominantes magisches Wesen, dass er als erster und einziger bei seinem Gefährten liegen wird. bevor er das gelesen hatte, hatte er wirklich über Tom und diese Gefährtensache nachgedacht, aber dieses Buch hatte das alles wieder zu Nichte gemacht. Deutlich spürte er Voldemorts fragenden Blick. Er war ihm dankbar, dass er ihm Zeit gab, aber er wusste, dass auch seine Geduld langsam zu Ende sein würde. Tom drückte seine Hand und zog schließlich ein Taschentuch aus einer Box auf dem Tisch. Er reichte Harry das Tuch und dieser nahm es an, um sich die Tränen abzuwischen. "Harry? Du kannst mir alles sagen! Ich weiß, wir hatten keinen guten Start, aber...ich habe dich akzeptiert, seit ich es das erste mal gespürt habe!" bat Tom mit ruhiger Stimme. "Wenn ich es Euch sage, hat sich sowieso alles erledigt." sagte Harry jetzt ganz ruhig. "Das glaube ich nicht! Nichts kann so schlimm sein!" flüsterte Tom und streichelte über Harrys Arm. "Ich bin nicht mehr unberührt!" platzte Harry heraus. Er nahm all seinen Mut zusammen und drehte den Kopf zu Voldemort. Er sah direkt in rote Augen. Voldemorts Gesicht war komplett versteinert. Seufzend zog er seine Hand weg und richtete seinen Blick auf die Wand neben sich. Tom war fassungslos. Das konnte nicht sein. Das DURFTE nicht sein. Sein Gefährte hatte sich mit anderen rumgetrieben. Er wollte nicht glauben, dass sein Gefährte sich in die Arme eines anderen Mannes geschmiegt hatte. Alles in ihm schrie, als er sich Harry nackt in den Armen eines Fremden vorstellte. Seine Augen glühten gefährlich rot auf, als Harry seine Hand wegzog und nichts weiter dazu sagte. Er erhob sich steif. "Ich gehe jetzt besser!" sagte er tonlos. Dann ließ er seinen Worten Taten folgen. Harry zog die Beine an und schlang seine Arme darum. Schluchzend legte er die Stirn auf seine Knie. Er wollte nach seinem Wasser greifen, stieß dabei aber das Glas um. Das Glitzern der Scherben sprang ihm sofort in die Augen. "My Lord? Wo ist Harry?" fragte Sarah, als Tom an ihr vorbei rauschte. "Oben. Ich gehe!" knurrte Tom nur. "Aber...aber warum denn? Braucht er noch Zeit? Habt Ihr so wenig Geduld mit Eurem Gefährten?" mischte sich jetzt Thomas ein. "Nein!" fauchte Tom ungehalten. "Aber was ist es dann?" fragte Sarah aufgebracht. "Er ist nicht mehr unberührt!" stieß Tom aus. Kurz danach knallte die Türe hinter ihm zu. Sarah sah ihm geschockt hinterher. Was war das denn? Woher wollte Tom das wissen und selbst wenn, dann musste er doch auch wissen, dass Harry nichts dafür konnte! Er wurde misshandelt! Gut, er war dadurch keine Jungfrau mehr, aber seine Seele war doch rein. Ihr Kopf ruckte herum, als sie ein Glas zerspringen hörte. Einer schrecklichen Eingebung folgend stieg sie die Treppe nach oben und wurde immer schneller, bis sie die Türe von Harrys Zimmer aufstieß. "THOMAS!" schrie sie und stürzte auf Harry zu. Kapitel 10: Eingewöhnung ------------------------ Kapitel 10 - Eingewöhnung Schloss Hogwarts Anno 1100 Die Tage und Nächte zogen vorbei, wie im Traum. Wenn er richtig schätzte war er bereits seit drei Monaten als unfreiwilliger Gast bei den Vampiren. Ein Lächeln zog sich kurz über sein Gesicht, als er daran dachte. Nein, unfreiwillig war er nur zur Hälfte. Er wusste nicht, was es war, aber er mochte den Vampirfürst irgendwie. Am Anfang hatte er noch große Angst gehabt, mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Er war panisch zusammengezuckt, wenn er plötzlich hinter ihm stand, aber nun...er war noch nie in seinem leben so entspannt gewesen. Seufzend fiel sein Blick auf seine Hände. Seit der Nacht, als sie von Werwölfen angegriffen wurden waren sie vernarbt. Er legte sie wieder in den Schoß und sein Blick wanderte zum Feuer. Wie es wohl seinem Onkel ging? Suchte er noch nach ihm, oder gab es längst ein leeres grab mit seinem Namen? Wenn es dieses grab jetzt noch nicht gab, dann wenigstens in naher Zukunft. Immer wieder hatte er Anfälle. Es war schon häufig vorgekommen, dass er auf dem Boden aufgewacht war und ihm dann einige Stunden fehlten. In ihm brannte ein verzehrendes Feuer. Er wusste, dass er sterben würde, aber irgendwie machte es ihm nichts aus. Die Vorstellung, einen Gefährten zu haben, aber dann Vlad nie wieder sehen zu können bereitete ihm noch größere Schmerzen, als der Gedanke an den Tod. Er schnaubte. Das war pure Ironie. Blanker Hohn. Er wollte auf seinen Gefährten verzichten, um bei dem Mann, der ihn entführt hatte bleiben zu können. Ein Klopfen an der Türe ließ ihn aufsehen. "Herein!" Die Türe schwang langsam auf und Vlad trat hindurch. Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er beugte sich vor und hob Igor von dem zweiten Sessel. Der dicke Kater murrte zwar, aber ließ sich dann auf den Boden setzen. Als Vlad sich zu ihm setzte seufzte er leise. Das ständige Brennen in seinem Körper ließ sofort nach. Er hatte schon häufig darüber nachgedacht, ob Vlad nicht sein Gef...aber das war Unsinn. Vlad war ein mächtiger alter Vampir und er? Er musste für den Vampir wie ein Kind sein. Gut, er war eine Veela, aber doch nicht mal erwacht. Kurz gesagt, er war nichts und der Vampir war alles. Die Tatsache, dass das alles bei Gefährten rein gar keine Rolle spielte ignorierte er gekonnt. "Worüber denkst du wieder nach?" fragte Vlad jetzt lächelnd. "Ach...über Dieses und Jenes! Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?" lenkte er schnell ab. "Darf ich meinen Gast nicht besuchen?" schmunzelte der Vampir. "Wein?" Gabriel war nervös. "Gerne!" Er erhob sich und ging zu einer Kommode. Mit zitternden Fingern schenkte er zwei Gläser ein und kam damit zu Vlad zurück. Er nippte an seinem Wein und beobachtete Vlad dabei unsicher über den Rand seines Glases. Vlad beobachtete das amüsiert. Die dunklen Ränder unter Gabriels Augen und seine bleiche Haut machten ihm aller Dings Sorgen. Wenn Gabriel ihn nicht bald als Gefährten erkennt, dann würde es sehr knapp werden. Er musste sich etwas einfallen lassen. "Würde es dir gefallen, heute Abend in die Turmbibliothek zu gehen?" fragte er ruhig. "aber die Bibliothek ist doch im zweiten Stock?" Gabriel war verwirrt. "Dann komm mal mit!" sagte Vlad und stand auf. Der Weg in den Turm war lang und sie legten ihn schweigend zurück. Vlad öffnete die schwere Türe mit einem Zauber. Als sie aufschwang kam dahinter eine Wendeltreppe mit hohen Stufen zum Vorschein. Vlad ging gleich los, aber als er merkte, dass Gabriel ihm nicht folgte blieb er stehen und drehte sich um. Fragend zog er eine Braue hoch. Gabriels Wangen waren leicht gerötet und er wich seinem Blick gekonnt aus. "Gabriel? Was ist los?" "Nichts..." antwortete er etwas zu schnell. Er wusste, wie sehr Vlad Schwäche verabscheute. Er hatte es schon oft mitbekommen. "Natürlich! Und deshalb bleibst du stehen und siehst mich nicht an!" schnappte Vlad zurück. Gabriel zuckte zusammen. Jetzt hatte er es geschafft. Vlad war wütend auf ihn. Er würde ihn hier einfach stehen lassen. Er würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen und er war sich ganz sicher, dass er das nicht überleben.... Ein überraschter Ausruf entkam ihm, als Vlad plötzlich bei ihm stand und ihn einfach hochhob. Unverständlich starrte er ihn an. "Leg deinen Arm um meinen Hals!" knurrte der Vampir. "Aber..." "Dein Problem sind deine Beine...sag das doch einfach!" knurrte er, und begann die Treppen zu erklimmen. "...schwach..." nuschelte Gabriel nur an seiner Halsbeuge. Vlad knurrte und oben angekommen setzte er Gabriel etwas unsanft in einem Sessel ab. Er ging vor ihm in die Knie und ergriff seine Hände fest. "Sag. Das. Noch. Mal.!" betonte er jedes Wort. "Ich bin schwächlich...es tut mir leid..." flüsterte Gabriel. Er zuckte heftig zusammen, als Vlad plötzlich aufsprang und wie ein Raubtier im Zimmer auf und ab lief. Nervös verknotete er seine Finger im Schoß. "Das ist Unsinn!" fauchte der Vampir. "Du hasst Schwäche!" brachte Gabriel aufgebracht hervor. "Gabriel...Du bist devot! Das ist etwas völlig anderes! Außerdem bist du...." er brach erschrocken ab. Beinahe hätte er Gabriel gesagt, dass er sein Gefährte war. Er musste besser aufpassen. Sofort tauchte das alte Gesetz in seinem Kopf auf. "Wenn das dominante Wesen dem Devoten von ihrer Verbindung erzählt, dann wird die Bindung nicht anerkannt werden, denn dann ist der Dominante zu ungeduldig, um auf seinen devoten Gefährten zu warten." Er knurrte leise. Dieses Gesetz war der absolute Schwachsinn. Es ist nicht so, dass er keine Geduld hätte, aber er hatte seinen devoten Partner erst so spät gefunden. Ihnen lief die Zeit davon. Jeden Tag wurde Gabriel schwächer und schwächer. Er konnte ihn nicht verlieren. Noch einmal schwor er sich, dieses Gesetz zu ändern. "Ich bin Was?" fragte Gabriel nun. "Schon gut..." "Nein, sag es mir!" drängte die Veela. "Du bist devot und du stehst vor deiner Wandlung! Du bist nicht schwach! Du bist sogar sehr stark!" "Ich...woher weißt du....ich bin nicht stark!" Gabriel war geschockt, dass Vlad von seiner baldigen Wandlung wusste. "Ich spüre es! Gabriel, du bist so ruhig und dass, obwohl du weißt, dass du ohne Gefährten sterben wirst! Du hast die Funken gesprüht, als die Werwölfe mich angegriffen haben! Du hast dich damit in Gefahr gebracht und mich gerettet! Du bist das stärkste und mutigste Wesen, das ich kenne!" "..." Gabriel brachte kein Wort heraus. "Gabriel...du bist das einzige Lebewesen weit und breit, das keine Angst vor mir hat! Dafür bin ich dir sehr dankbar!" Jetzt war er endgültig verwirrt. Das konnte doch gar nicht sein. Warum sollten alle vor Vlad Angst haben? Er war doch so freundlich und sanft. Oder war er nur zu ihm so? Nein, das konnte nicht sein. Warum sollte er? Ganz in Gedanken vertieft bekam er nicht mit, wie Vlad zu einem Regal ging und mit einem Buch zurück kam. Er sah überrascht auf, als Vlad ihm das Buch in den Schoß legte. "Du solltest das lesen!" bestimmte der Vampir. Der Abend verlief noch ganz ruhig. Sie saßen einander gegenüber vor einem offenen Kamin. Sie tranken Wein und waren jeder vertieft in ein Buch. Je weiter Gabriel las, desto weiter wurden seine Augen. Er konnte nicht glauben, was er da las. Alles machte nun Sinn. Die Tatsache, dass seine Schmerzen nachließen, wenn Vlad bei ihm war, dass er sich bei ihm so wohl fühlte, dass Vlad zu ihm so zuvorkommend war und dass der Tod für ihn nicht so schrecklich war, wie der Gedanke, ohne Vlad zu sein. Das Buch landete mit einem dumpfen knall auf dem Boden. Vlad legte seine Buch sofort zur Seite. besorgt blickte er zu Gabriel, der jetzt das Gesicht in seinen zitternden Händen vergrub und anfing zu weinen. "Gabriel!?" Er legte sein Buch zur Seite und stand auf. Mit einem Schritt war er bei ihm und sank auf die Knie. Vlad bemerkte, welche Seite Gabriel zuletzt gelesen hat. Ein tiefes Seufzen entkam ihm und er zog Gabriel zu sich auf den Boden. Er wusste nicht, wie er ihn beruhigen sollte, aber intuitiv streichelte er über seinen Kopf, der an seiner Schulter ruhte und wog ihn dabei hin und her. "Was hast du gesagt?" fragte Vlad ruhig, als es an seiner Brust nuschelte. "Es....es tut mir leid..." wimmerte Gabriel. "Was tut dir denn jetzt wieder leid?" "Das...ich war so...so blind!" schluchzte es kaum verständlich an seiner Brust. "Gabriel...du musst es aussprechen..." flehte Vlad jetzt. Langsam löste Gabriel sich ein Stück von seiner Brust. Seine Hände lagen immer noch darauf. Noch langsamer hob er den Kopf, bis er schließlich in Vlad Blutrote Augen blickte. Seine tränen versiegten sofort und seine Augen verschleierten sich. Er schwang ein Bein herum, bis er rittlings auf Vlads Schoß saß. Seine Hände wanderten nach oben. Eine legte sich in Vlads Nacken und die andere auf seine Wange. Sein Gesicht näherte sich dem von Vlad. "Vlad...ich erkenne dich jetzt...wir...wir sind Gefährten!" flüstere Gabriel an Vlad Lippen. Das Wesen in Vlad brüllte triumphierend. Er überließ ihm freudig die Kontrolle. Mit einer für Menschen kaum wahrnehmbaren Bewegung hatte er die Arme fest um Gabriel geschlungen und presste ihn nun fest an sich. Eine Hand vergrub er in seinem langen schwarzen Haar und zog ihn dann das letzte Stück an sich ran. Kurz bevor ihre Lippen sich berührten stockte er. Gabriel handelte instinktiv und überbrückte die letzten Zentimeter. Er brannte. Ein tiefes Grollen entkam Gabriels Kehle. Vlad beobachtete ihn fasziniert. Er hatte schon Vampire bei ihrer Wandlung beobachtet, aber nie zuvor eine Veela. Als erstes verschwanden die Narben von seinen Händen, dann wurde die ganze Haut ebenmäßig und porenfrei. Die Augen wurden größer und die Farbe intensiver und dunkler. Als letztes wuchs sein Haar noch ein Stück und seine Gesichtskonturen verschoben sich noch ein wenig. Schließlich blickte ihn das schönste und niedlichste Wesen, das er je gesehen hatte an. Fasziniert streichelte er mit seinen Fingern über die feinen Gesichtskonturen und dann über die vollen Lippen. Ein leises Keuchen entkam ihm, als Gabriels Lippen sich dabei teilten und um seinen Finger legten. Gabriel begann leise zu schnurren. Seine Arme legten sich um Vlad Hals und mit einem Ruck riss er ihn zu Boden. Die Velo hatte nur noch ein Ziel. Sich so schnell und fest an seinen Gefährten zu binden. In der Wandlung entfesseln Veela eine unfassbare Kraft. Er zerriss Vlads Hemd, als währe es Papier. Mit seiner Hose verfuhr er auch so. Seine Augen waren vollständig verhangen. Vlad grollte, als er Gabriels schmale weiche Hände an seiner nackten Brust spürte. Er wurde schnell erregt. Dieses übernatürliche Wesen so hemmungslos auf sich zu sehen ließ seinen inneren Vampir brüllen. Er entfesselte einen teil seiner Magie und einen Augenblick später landeten sie in Vlads Bett. Gabriel riss sich selbst die Kleider vom Leib und rieb dabei seine Hüfte an Vlads Schoß. "Raus!" knurrte Vlad drei Diener an, die geschockt und gebannt auf das Bett starrten, wo ihr Fürst aus dem nichts aufgetaucht war und auf ihm saß eindeutig ein sich wandelndes devotes Wesen. Sie ließen alles stehen und liegen und sahen zu, dass sie so schnell wie möglich aus dem Raum kamen. Vlad setzte sich auf und fing Gabriels Lippen hart mit seinen eigenen ein. Seine Hände fuhren grob über die weiche Haut. Mit einem Ruck drehte er Gabriel auf den Rücken und kam dabei über ihn. Mit einer weiteren kleinen Magiewelle waren sie beide nackt. Er verschwendete keine Zeit und senkte seine Lippen sofort auf Gabriels Brust. Mit Zähnen und Zunge arbeitete er sich immer tiefer. Er hörte Gabriel wimmern und stöhnen und das war Musik in seinen Ohren. Seine Hände legten sich in Gabriels Kniekehlen und drückten sie nach oben und auseinander. Sofort senkte er den Kopf zwischen seine Beine. Fest leckte er rechts an seinem Glied vorbei. Er saugte sich kurz an Gabriels Oberschenkel fest und leckte dann über diese Stelle. "Beiß mich!" stöhnte er laut. "Sicher?" "Mach!" fauchte Gabriel. Er ließ sich nach hinten fallen und schrie auf, als er den Biss spürte. In seiner Körpermitte brannte es. Er hielt es nicht mehr aus und das zeigte er Vlad mit ziemlich viel Nachdruck. Er packte ihn einfach und riss ihn über sich. Seine Beine schlangen sich fest um Vlads Hüfte und presste ihn so an sich. Sie beide stöhnten, als sich ihre Glieder berührten. Ihre Lippen trafen sich zu einem blutigen Kuss. Immer wieder riss Gabriel sich die Zunge an Vlads Zähnen auf. Der Speichel des Vampirs heilte die Wunden sofort wieder. "Vlad...bitte! Ich will dein sein!" stöhnte Gabriel und rieb sich fest an ihm. Der Vampir ließ sich nicht zwei mal bitten. Er befeuchtete seine Finger und führte sie dann zu Gabriels Eingang. Er rieb einige male über den festen Muskel, ehe er mit einem Finger in ihn eindrang. Auch wenn Gabriel völlig von seinem Wesen besessen war musste er langsam machen. Er wollte seinen Gefährten ja nicht zerreißen. Gabriel warf den Kopf in den Nacken, als er spürte, wie nun auch der zweite Finger in ihn glitt. Er biss kurz die Zähne zusammen, als Vlad die Finger in ihm spreizte. Der leise Schmerz wurde von einer Welle der Lust weggespült, als Vlad über einen bestimmten Punkt in ihm rieb. So bekam er auch nicht mit, wie Vlad einen dritten und schließlich einen vierten Finger in ihm versenkte. Seine Hände verkrallten sich in den Laken. "Bitte...nimm mich!" stöhnte er und seine Wangen röteten sich. Vlad zog die Finger zurück, was ihm ein wütendes Knurren einbrachte. Er rieb sein Glied großzügig mit dem Gel ein und platzierte es dann. Langsam begann er Druck aufzubauen. Als er mit der Spitze durchbrach hörte er Gabriels wimmern. Erschrocken blickte er in sein Gesicht. Darin sah er keine Lust mehr. Nur Angst und Schmerz. Sofort zog er sich aus ihm zurück. Er legte sich zu ihm und begann ihn sanft zu küssen. "Shhh...keine Angst!" flüsterte er. "Aber..." "Nein...du bist nur zu ungeduldig! Lass mich machen!" Als Gabriel nickte zog er ihn an sich und fing an ihn sanft zu streicheln. Er spürte seinen warmen Atem an seiner Brust. Lächelnd küsste er seine Stirn und dann seine Wangen. Der Vampir legte sich auf den Rücken und zog Gabriel neben sich. "Schling dein Bein um mich! So, wie du auch bei mir schlafen würdest." Er wartete, bis Gabriel sich so an ihn gekuschelt hatte. Er zog das Bein, das er um ihn geschlungen hatte noch etwas höher. Gabriel hatte seinen Kopf an seiner Schulter liegen. Er legte einen Arm um ihn und streichelte ihn sanft weiter. Seine freie Hand wanderte über Gabriels seit bis zu seinem Po. Als Gabriel leicht zuckte strich er daran vorbei und fuhr über seinen Schenkel bis zum Knie. dort kehrte er um und streichelte wieder zu seinem Po. Diesmal zuckte Gabriel nicht zusammen und Vlad nutzte das, um zwischen seine Backen zu gleiten. Erneut schob er zwei Finger in den bereits gedehnten Muskel. Er verharrte einen Augenblick. Erst, als Gabriel sich völlig entspannte begann er, die Finger langsam rein und raus zu bewegen. Nach ein paar mal begann er, sie wieder auseinander zu dehnen. Diesmal ließ er sich viel Zeit. Den dritten Finger nahm er erst spät dazu. Schon jetzt ist der Muskel weicher, als beim ersten versuch mit vier Fingern. Gabriel stöhnte leise. Da war kein Schmerz mehr. Er fühlte sich rundum wohl. Die Finger in ihm bewegten sich langsam und er spürte, wie seine Lust zurückkam. Nach einiger Zeit drehte Vlad ihn um. Einen Augenblick dachte er, Vlad hätte genug von ihm, dann spürte er, wie er sich eng von hinten an ihn drückte. Er sank gegen die breite Brust und schon legten sich starke Arme um ihn. Er zog die Beine an und dann spürte er Vlads festes heißes Glied wieder an seinem Eingang. er verspannte sich etwas. Vlad streichelte über Gabriels Bauch und spürte, wie dieser sich entspannte. Er kannte sich so gar nicht. Seine bisherigen Bettgefährten hatte er immer einfach genommen. Naja, Keiner von ihnen war noch Jungfrau und keiner von ihnen war sein Gefährte. Langsam baute er wieder Druck auf. Schließlich brach er durch. Seine Hand legte sich um Gabrieles Glied und begann es regelmäßig zu pumpen. "Weiter geht nicht!" hauchte er in Gabriels Ohr. "Wie?" Vlad lächelte, als Gabriel sich mit geweiteten Augen zu ihm umdrehte. "Ganz?" fragte er ungläubig. "Beleidige mich nicht! Du kannst es sicher spüren! ich bin nicht gerade schlecht bestückt." knurrte er. Ohne sich aus ihm zurückzuziehen wechselte er die Stellung, bis er über ihm lag. Um Gabriel zu zeigen, was er meinte zog er sich ein Stück zurück und glitt dann wieder in ihn. Gabriel stöhnte überrascht auf. Er warf den Kopf auf dem Kissen hin und her, als Vlad langsam schneller wurde und sich immer weiter aus ihm zurückzog. Seine Veela brach wieder hervor. Er bockte sich dem Vampir entgegen und machte ein Hohlkreuz. Sie schrie beide laut auf, als Gabriel kam und Vlad in sich einengte, bis auch der kam. Ein helles Licht vertrieb für einen Moment sämtliche Schatten aus dem Zimmer. Vlad senkte den Kopf um Gabriel zu beißen. Er trank sein Blut und als er die Wunde heilte erschien an der Stelle ein mal. Es war das Symbol eines Schwertes. Das Mal verblasste so schnell, wie es gekommen war. Keuchend wand er sich unter dem Vampir hervor und drehte ihn auf den Rücken. Jetzt, wo sie gebunden waren wollte er seinen Partner nur umso mehr. "Ich hab unseren Fürsten jetzt schon seit einer Woche nicht mehr gesehen!" knurrte General Gorgo "Naja...die Dienstboten tuscheln! Er soll einen neuen Bettgefährten haben!" grinste ein anderer. "Mit den anderen hat er sich auch nie so verschanzt!" grummelte der älteste unter ihnen. "Das könnte daran liegen, dass keiner von ihnen mein Gefährte war!" grollte nun eine tiefe Stimme von der Tür. Sämtliche Köpfe flogen zu ihm herum. Dort in der großen Türe stand ihr Fürst. Er strahlte eine ungeheure Kraft aus. Insgesamt wirkte er verändert. Er wirkte größer und breiter als sonst. "Mein Fürst? Ihr...Ihr seid verändert!" brachte nun der erste von ihnen heraus. "Das ist eine normale Veränderung nach einer Bindung!" sagte Vlad nur trocken und setzte sich. "Bindung? Ihr habt...an wen?" "An meinen Gefährten natürlich!" grollte er. Innerlich amüsierte es ihn, seine Generäle so sprachlos zu sehen. "Wenn ihr euch noch kurz geduldet...er kommt auch gleich!" "Wie jetzt?" "Mein Gefährte kommt gleich runter! Er hat Hunger und würde gerne in Ruhe Frühstücken!" knurrte er. Die generale starrten ihren Fürsten geschockt an. Sie beobachteten irritiert, wie dessen Gesichtsausdruck plötzlich weich wurde und wie seine Augen warm leuchteten. Einige rieben sich die Augen, als sie ihn auch noch lächeln sahen. Einer blickte zufällig zur Tür und wies dann die anderen auf die schlanke Gestalt hin. Sie alle wandten sich um und erstarrten. Dort stand in weiß gekleidet, das lieblichste Wesen, dass sie je gesehen haben. Er strahlte pure Reinheit aus. Niemand von ihnen hätte je gedacht, dass ihr Fürst sich an ein reines Lichtwesen binden würde. Besagter Fürst stand plötzlich auf und ging auf den Neuankömmling zu. Er reichte ihm seine Hand und zog ihn daran in seine Arme, um ihn stürmisch zu küssen. Jetzt krachten einige Kinnladen auf den Marmor. Er grinste Gabriel kurz breit an, was die Generäle nicht sahen und drehte sich dann mit ihm an der Hand herum. "Wenn ihr alle eure Unterkiefer wieder eingehängt habt, könntet ihr so freundlich sein, meinen gebundenen Gefährten gebührend zu begrüßen!" fauchte er. Sofort kam Bewegung in die Männer. Einer nach dem anderen trat vor Gabriel, küsste seine Hand und schwor ihm Gehorsam und Treue. Gabriel war das sichtlich peinlich. "Wie sollen wir euren Gefährten ansprechen?" "Hmm...Fürst bin ich...Er ist euer Prinz!" bestimmte Vlad knurrend. "Nennen Sie mich bitte Gabriel!" warf dieser schnell an und lächelte die Generäle schüchtern an. "Du hast eine Position und dazu gehört dein Titel!" wand Vlad jetzt ein. "Aber ich würde mich wohler fühlen, wenn sie mich Gabriel nennen! Bitte, Vlad! Wenigstens die Hochrangigen!" die Generäle beobachteten diese Szene genauestens. Überrascht sahen sie, wie Vlad kurz mit sich rang, dann jedoch seinen Gefährten liebevoll anlächelte, ihn küsste und dann nickte. "Wenn es dich glücklich macht..." "Danke, Vlad!" schnurrte Gabriel und begann dann zu essen. Eines war ziemlich sicher. Diese Beiden würden für die nächsten Wochen das Gesprächsthema Nummer eins sein. Besonders Gabriel. Kapitel 11: Verloren -------------------- Kapitel 11 - Verloren Ihm war kalt. Er spürte, wie seine Arme pulsierten. Eigentlich sollte er froh sein, denn es hatte endlich geklappt, aber dem war nicht so. Tatsächlich fühlte er sich leer. Tief in sich hatte er so gehofft, nicht mehr alleine zu sein. Er hatte sich einen Moment lang an die Hoffnung einer Zukunft mit Tom geklammert, aber nun lag alles in Scherben. Harry hatte keinen Ausweg mehr gesehen. Jetzt lag er auf dem Boden und mundet mit ansehen, wie sein Leben aus seinen Armen lief. Alles war dumpf. Sarah lief in Zeitlupe in sein Zimmer. Ihre Stimme klang weit entfernt, als sie Thomas rief. Das letzte, was Harry sah war, dass sie neben ihm auf die Knie fiel und dann Thomas Blaise und Snape, die hineinstürmten, dann wurde alles schwarz. "Schafft ihn ins Bett!" rief Thomas. "Thomas, was brauchst du?" "Bluttränke und was zum ruhig stellen!" "Sofort!" damit rauschte Severus aus dem Raum. Thomas wickelte in der Zwischenzeit feste Verbände um Harrys Handgelenke, um die Blutung zu stillen. Sarah rief eine Hauselfe und wies sie an Blutkonserven aus dem St. Mangos zu holen. Als sie zurückkam schloss sie die Konserven an und hängte sie hoch an die Wand. Gerade, als sie Harry die ersten tränke eingeflößt hatten und es schien, dass er über den Berg war hörte er plötzlich auf, zu atmen. Thomas schob seine Frau grob zur Seite und kniete sich neben Harry aufs Bett. Abwechselnd drückte er Harrys Brustkorb ein und beatmete ihn. Verbissen kämpfte er um sein Leben. Sein Gesicht rötete sich und er bekam um sich herum nichts mehr mit. Als Severus versuchen wollte, ihn von Harry wegzuziehen stieß er dessen Arm grob zur Seite. "Thomas! Es ist vorbei!" sagte Severus jetzt und versuchte erneut, den Heiler von Harry zu ziehen. "Nein! Ich habe noch 25 Sekunden!" fauchte er, ohne die Herz-Lungen-Massage zu unterbrechen. Es waren die längsten 25 Sekunden in ihrer aller Leben. Wie gebannt starrten sie auf Harrys leblosen Körper. Blaise klammerte sich an Severus fest und Sarah liefen stumme Tränen über die Wangen. In den letzten Sekunden geschah dann das Wunder. Harry öffnete den Mund und Luft strömte von allein in seine Lungen. Alle atmeten erleichtert aus. Blaise sank kraftlos auf einen Stuhl an der Tür und barg das Gesicht in den Händen. Er hatte seinen Bruder gerade fast verloren. "Warum ist das passiert?" fragte er jetzt mit erstickter Stimme. "Harry hat Tom erzählt, dass er nicht mehr unberührt ist, dabei aber ein entscheidendes Detail vergessen!" seufzte Sarah. "Und welches? Ich mein...berührt ist berührt, oder?" fragte Serverus jetzt vorsichtig. "Ja, aber nicht bei Vergewaltigung!" fauchte Sarah jetzt aufgebracht. "Oh.." entkam es Severus jetzt. "Ja, oh! Wir müssen Tom auftreiben!" sagte Thomas jetzt ruhig. "Pah! Nach allem, was er angerichtet hat?" fauchte Sarah und streichelte ruhig weiter über Harrys Stirn. "Sarah...du weißt, dass Harry ihn braucht! Außerdem hätte Harry das auch noch etwas erklären können!" Sarah sah ihren Mann etwas fassungslos an. Bevor sie wieder aus der Haut fuhr atmete sie einige male tief ein und aus. Mit genügend Sauerstoff im Kopf erschien sein Einwand auch gerechtfertigt. Sie nickte nur ruhig. Ehe sie fragen konnte, wer sich freiwillig melden wollte stand Severus bereits auf. "Ich übernehme das! Ich kenne ihn mittlerweile ganz gut!" schnarrte der Tränkemeister. Mit diesen Worten rauschte er aus dem Raum, Blaise dicht hinter ihm. Vor dem Kamin drehte er sich um. Er legte seine Hände auf Blaise´ Schultern. Seine schwarzen Augen sahen ihn warm, aber auch sehr ernst an. „Blaise, du kannst nicht mit!“ sagte er sanft, aber bestimmt. „Was? Vergis es!“ fauchte der jüngere aufgebracht. „Es ist zu gefährlich, Blaise!“ bat der Tränkemeister. „Aber…was ist mit dir?“ „Mir passiert schon nichts!“ lächelte Snape. „Du lügst mich an!“ murrte Blaise. „Bitte, SV! Ich habe Angst um dich!“ flehte der Kleinere fast. „Das musst du nicht, aber danke dafür!“ schnurrte Sev und küsste seinen bald-Gefährten sanft. Noch bevor Blaise etwas sagen konnte war der Vampir schon in die flammen getreten und verschwunden. Er konnte nichts tun, also begnügte er sich damit, nervös im Raum auf und ab zu gehen. —————————————————— „Was willst du?“ donnerte eine eiskalte Stimme, als Severus aus dem Kamin trat. Der Tränkemeister zuckte kurz zusammen. Er nahm all seinen Mut zusammen und schritt auf die Gestalt im Sessel zu. Vor seinem Lord sank Severus auf ein Knie und senkte den Kopf. „My Lord…es geht um euren Gefährten!“ schnarrte Severus. „Ich habe keinen Gefährten!“ fauchte die Stimme eiskalt. „Das könnte bald der Wahrheit entsprechen, my Lord!“ Voldemort fixierte den schwarzhaarigen aus aggressiv roten Augen. Sein Zauberstab richtete sich langsam auf den Knienden. Er sah, wie Severus schwer schluckte, aber ansonsten keine Angst zeigte, oder gar Anstalten machte zu fliehen. Er war gewissermaßen beeindruckt. Nicht viele brachten es fertig, sich ihm gegenüber zu stellen und wenn er seinen Zauberstab auf jemanden richtete waren sie bisher noch alle wimmernd und bettelnd vor ihm gekrochen. Wie er das verabscheute. „Sprich!“ fauchte er, ohne seinen Stab wegzunehmen. „Kann ich frei sprechen?“ „Ja, kannst du!“ sagte der dunkle Lord und legte seinen Stab zur Seite. „My Lord, euer Gefährte wird nicht mehr lange leben! Und bevor er stirbt, solltet ihr einiges über ihn erfahren!“ „Ich habe schon mehr erfahren, als ich wollte!“ fauchte Voldemort. „Bitte, lasst mich ausreden!“ „Sprich schon!“ knurrte er und zauberte kurzerhand noch einen Sessel herbei. „Ich will dir in die Augen sehen! Und sei dir bewusst, ich merke es, wenn du mich anlügst!“ drohte der dunkle Lord. Severus fühlte sich sehr unbehaglich. Nach außen blieb er allerdings gelassen, wie immer. Er wusste genau, wie sehr sein Lord Schwäche verabscheute und er wollte ihm ja keinen Grund geben, ihn zu verfluchen. Wobei das eigentlich egal war. Sein Lord war sehr reizbar. Schon die winzigste Kleinigkeit kann ihn auf die Palme bringen. Warum tat er das hier eigentlich? Blaise. Innerlich lächelte er. Er tat das alles für Blaise. Sein Gefährte hing an seinem Adoptivbruder. Er hatte Harry kennengelernt und musste zugeben, dass er ein liebes, sanftes Wesen besaß, aber sein erster Grund war Blaise. Sein inneres Wesen rechnete damit, dass die Rettung von Blaise´ Bruder, oder wenigstens der Versuch, ihm großes Ansehen bei seinem Gefährten bringen würde. „Ihr wisst um die Vergangenheit eures Gefährten?“ fragte er vorsichtig. „Ja…einiges! Er wurde misshandelt! Dafür hat ein gewisses Wahlross schon geblutet!“ knurrte er. „Das ist aber nicht alles! My Lord, Dumbledore hat Euren Gefährten von Anfang an unter der Fuchtel gehabt! Neben der Schule musste er gefährliche Aufgaben Lösen, alles als „Ausbildung“, um Euch zu töten! Hat er versagt, wurde er bestraft. Sein Rücken ist ein einziges Narbenfeld!“ „Sarah hat es mir bereits erzählt! Weiter!“ grollte Tom nur. „Er hat Narben an den Handgelenken, habt Ihr die gesehen? Das war er selber!“ „Das wurde mir auch bereits berichtet! Ich verliere die Geduld, Severus!“ fauchte der Vampir. „Im letzten Sommer wurde Euer Gefährte bestraft, weil er es nicht geschafft hat, Euch im Ministerium zu töten! Dumbledore hat ihn zu seinen Verwandten geschickt! Er wurde wieder misshandelt und…“ „Was und?“ „Er hat Euch gesagt, er sei nicht mehr unberührt, richtig?“ „Rate, warum ich gegangen bin, Snape!“ „My Lord, er kennt unsere Welt nicht! Sonst hätte er sich anders ausgedrückt! Sein Körper ist nicht mehr rein, aber seine Seele ist es!“ Severus war aufgebracht. Er konnte nicht verstehen, wie sein Lord so auf dem Schlauch stehen konnte. War es denn nicht offensichtlich, dass Harry der Letzte war, der sich mit anderen durch die Laken wühlen würde? War es nicht klar erkennbar, wie unsicher der junge Mann war? „My Lord, Euer Gefährte hat sich nicht rumgetrieben! Er wurde vergewaltigt und Ihr bestraft ihn dafür! Ich weiß nicht, wie lange er noch hat, aber als ihr gegangen seid hat er sich die Pulsadern aufgeschnitten. Er war über eine Minute tot.“ Wamm. Das hatte gesessen. Völlig entgeistert starrte Tom sein Gegenüber an. Er hatte das doch gewusst! Er hatte gedacht, Harry würde wissen, dass eine Vergewaltigung nicht bedeutet, dass er berührt ist. Wie konnte er nur so grausam sein? Wie hatte er denken können, Harry würde von einem zum Anderen laufen. Er hatte seine Reinheit gespürt und doch angezweifelt. Seufzend verbarg er sein Gesicht in den Händen. „Ich habe gedacht, Harry wüsste es!“ „Was? Er soll gewusst haben, dass die Reinheit bei einer Vergewaltigung nicht beschädigt wird? Wie denn? My Lord!! Er kennt sich in dieser Welt GAR nicht aus!“ Snape war völlig aufgebracht. —————————————————— „Er kommt sicher bald wieder! Komm mit nach oben!“ bat Sarah jetzt ihren Sohn. Blaise ließ sich mitziehen. Er hatte eine geschlagene Stunde im Wohnzimmer furchen in den Boden gelaufen. Sarah und Thomas haben sich ein Lager in Harrys Zimmer eingerichtet. Sie wollte bei ihm bleiben, weil er ab und zu wach wird und dann völlig aufgelöst ist. Blaise ging auf Harry zu und setzte sich auf seine Bettkante. Seufzend blickte er auf die bleiche Gestalt. Völlig niedergeschlagen nahm er Harrys Hand. „Sev ist zu Ihm gefahren, Harry!“ flüsterte er. „Wenn es einer schafft, dann er! Ich mache mir schreckliche Sorgen um ihn. Voldemort sah sehr wütend aus. Warum hast du dich so komisch ausgedrückt? Du hast die Bücher nicht gelesen, oder?“ „Blaise, es geht ihm sicher gut!“ flüsterte Sarah. „Woher willst du das wissen, Mom?“ „Ich nicht, aber du! Fühl in dich hinein!“ gab sie beruhigend schnurrend zurück. Blaise schloss für einen Moment die Augen. Nach einiger Zeit spürte er sie. Da war ihre Verbindung. Sie war wie ein Goldener Faden, aber sie wurde von Minute zu Minute stärker. Wenn sie gebunden waren würde sie ein dickes Seil zwischen ihnen sein. Erleichtert fuhr er hoch und drückte Harrys Hand. „Er lebt und es geht ihm gut!“ lächelte er. Dann verzog er mit einem Mal das Gesicht. Keuchend schlang er die Arme um sich und krümmte sich zusammen. Er wurde blass und seine Augen nahmen ein durchgehendes Schwarz an. Er spürte etwas feuchtes an seinen Lippen und berührte sie mit den Fingern, als er sie wegzog waren sie blutverschmiert. Jetzt verschoben sich seine Zähne und zwischen ihnen brachen oben und unten lange Fänge hervor. Er stöhnte vor Schmerz. Ein heftiges Brennen und reißen ließ ihn vom Bett auf den Boden fallen. Er schrie vor Schmerzen auf. „Thomas!“ „Ich sehe es!“ rief er und ging zu seinem Sohn. Er hob ihn behutsam auf die Arme. Dort entspannte sich der blasse junge Mann etwas. „Dad…es tut weh!“ wimmerte Blaise. „Ich weiß! Das ist die Wandlung!“ lächelte Thomas. „Ich…nicht heute! Was ist mit…Harry!“ „Harry ist versorgt! Du denkst jetzt nur an dich! Wir gehen rüber und ich bleibe bei dir, bis Severus da ist!“ „Kannst du nicht dabei bleiben?“ bat Blaise. „Oh nein! Vergiss es! Ich habe mir eines geschworen, als du auf die Welt gekommen bist!“ „Was?“ „Dass ich dich niemals beim Sex sehen will!“ lachte Thomas. „Dad! Ich Wandel mich doch! Ich will jetzt sicher keinen…Sex!“ errötete Blaise. „In der Wandlung noch nicht, aber die ist schnell vorbei und dann wirst du dich binden wollen! Und DAS will ich nicht sehen!“ Er trug Blaise nach nebenan und setzte sich mit ihm im Arm auf das Sofa. Er hielt ihn fest, wenn er krampfte und er beruhigte ihn, wenn er überfordert u weinen begann. ————————————————— „My Lord! Ich werde jetzt wieder zurück flohen!“ verkündete Snape. „Bleib!“ die Stimme des Lords klang beinahe bittend. „Unter anderen Umständen, ja, so aber, nein!“ „WAS?“ fauchte Voldemort. „My Lord! Nichts wird mich hier halten! Mein Gefährte erwacht! er wandelt sich und heute Nacht noch, werde ich mich binden!“ Einen Moment lang spielte Voldemort mit dem Gedanken, Snape zu verfluchen, aber dann tat er es doch nicht. Er hatte überlegt, was er tun würde, wenn Harry in dieser Situation wäre. Ein Reißen in seinem Inneren ließ ihn aufsehen. Rasch erhob er sich und stürmte auf den Kamin zu. Snape sah ihm einen Augenblick irritiert nach, dann stürmte auch er durch den Kamin. Er lief auf direktem Weg in Blaise Zimmer. Thomas sah ihn, erhob sich sofort und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Severus…ich muss gestehen, dass ich mir für meinen Sohn einen Gefährten in seinem Alter gewünscht habe! Es ist schwer, wenn der Altersunterschied so groß ist. Aber dass du es geschafft hast, den dunklen lord so schnell sitzen zu lassen, zeigt mir, dass du der richtige bist. Willkommen in der Familie!“ „Danke, Thomas! Ich…“ Ein Stöhnen vom Sofa ließ ihn stocken. „Wir haben später noch genug Zeit! geh zu ihm! Bis dann!“ Thomas verließ das Zimmer und Severus wandte sich seinem Gefährten zu. Er setzte sich zu ihm und schloss ihn in die arme. Zärtlich streichelte er seine Seiten und küsste ihn zur Ablenkung. Mit seinen Fingern hob er sein Kinn etwas an. Er seufzte leise, als er die Tränen auf seinem Gesicht sah. Er erinnerte sich noch gut an seine Wandlung. Er war dominant, deshalb hat er es alleine geschafft, aber die Schmerzen waren die Hölle gewesen. „Wie weit bist du?“ fragte er sanft. „…“ Blaise sah ihn fragend an. „Hast du die Zähne schon?“ Nicken. „Dann dauert es nicht mehr lange! Keine Angst! Ich bin bei dir!“ ------------------------------ „Sarah….was ist denn hier los?“ Sarah stand mit erhobenem Zauberstab zwischen harry und Tom. Toms Augen waren völlig verschleiert und seine Langen Fänge hingen über seine Unterlippe. Ein Blick zu Harry genügte, um ihm zu sagen, was los ist. Harry hatte sich zusammengekrümmt und ein sanftes Leuchten ging von ihm aus. So hatte Sarah bei ihrer Wandlung ausgesehen. „Sarah, komm mit!“ sagte Thomas ruhig. „Ich komme gleich! Ich weiß, dass er Ihn braucht!“ „Wenn du ihm wieder weh tust, bringe ich dich um! Ich verändere Harrys Wesen, dann kann er sich an jemand anderen binden!“ fauchte sie Tom an. „Sarah!“ keuchte Thomas. Er blickte besorgt zu Tom. Tom starrte sie einen Augenblick lang fassungslos an. Sie hatte gerade die stärkste Drohung an ein dominantes Wesen ausgesprochen. Die Eltern eines devoten können im Notfall dessen Wesen verändern, damit er sich an einen anderen Dominanten binden kann. Das ist der letzte Ausweg aus einer unglücklichen Verbindung. „In Ordnung!“ Jetzt ging er an Sarah vorbei zu Harry. Er setzte sich zu ihm und Harry rückte näher an ihn. Tom streifte die Schuhe ab und legte sich zu ihm. Sanft zog er Harry in seine Arme und begann ihn sanft zu streicheln. Er bekam kaum mit, wie Sarah und Thomas das Zimmer verließen. Er betrachtete Harrys Gesicht und sah zu, wie seine Züge sich immer wieder etwas veränderten. Schon jetzt war abzusehen, wie schön er werden wird. Langsam wickelte er die Verbände von Harrys Handgelenken. Traurig betrachtete er die leicht geschwollenen Narben. Sanft küsste er die Nähte und leckte dann einmal sanft darüber. Zufrieden beobachtete er, wie die Narben leicht dampften und dann verschwanden. Die Fäden zerfielen einfach und fielen auf die Bettdecke. Er wiederholte das mit dem anderen Handgelenk. „Ich fürchte, ich muss dir noch sehr viel beibringen.“ flüsterte er und küsste Harrys Stirn. Tom wusste, dass ihre Bindung noch dauern würde. Harry war einfach zu verstört und schwach. Seine innere Veela hatte keine Chance, die Führung zu übernehmen. Es machte ihm nichts aus, zu warten. Alles in ihm drängte danach, die Bindung zu vollziehen, aber sein Wille war stärker. Er wollte Harry nicht weh tun, oder ihn gar noch weiter verstören. ——————————————— „Aaaah!“ schrie Blaise auf. Er klammerte sich fest an Severus Schultern und zitterte am ganzen Körper. Tränen rannen über seine Wangen. „Wann…wann hört das auf…?“ schluchzte er. „Keine Angst! Ich bin hier! Es ist bald vorbei!“ flüsterte er. Es dauerte wirklich nicht mehr lange. Nach einer knappen Stunde stöhnte Blaise plötzlich auf. Seine Augen leuchteten in einem warmen rot. Ein leises Grollen kam aus seiner Kehle. Severus erkannte die Tonart des Grollen und hob Blaise hoch. Er legte ihn aufs Bett und kam zu ihm. Er küsste ihn sanft und streichelte mit einer Hand unter seinen Pullover. Knurrend entfernte er das Kleidungsstück und wurde mit überraschender Kraft auf Blaise gerissen. ———————————————- „Thomas, beruhige dich! Als ich mich gewandelt habe sind wir beide drei Tage lang nicht aus dem Bett gekommen!“ schnurrte sie. „Ja, aber…“ „Thomas…Blaise ist gebunden! Er tut nur, was für frisch gebundene mehr als natürlich ist! Lass sie doch! Und Harry…Tom hat ihn nicht angerührt! Er wandelt sich langsamer, weil er bewusstlos ist!“ *Flashback* Ein Rauschen strömte durchs ganze Haus. Sarah hob ihre Teetasse hoch, die auf ihrem Unterteller hin und herumhüpft war. ein Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Thomas neben ihr seufzte nur tief. Lächelnd streichelte sie über seinen Rücken. „Du hast das doch gewusst, Thomas!“ schnurrte sie. „Ja, aber er ist doch noch so jung!“ „Du klingst wie eine überbesorgte Mutter!“ lachte sie. „Als er geboren wurde wussten wir, an wen er sich binden würde!“ sagte sie. „Du hast Recht…es stört mich trotzdem!“ „Ich weiß! Du bist eben dominant! Da kommt jemand in dein kleines Rudel und pflückt sich ein Jungtier! Es wäre komisch, wenn dich das kalt ließe!“ Er zog sie an sich und küsste sie fest. Irgendwann ruckte sein Kopf nach oben. Erschrocken sah er Sarah an. „Was ist mit Harry?“ fragte er. „Wenn Tom ihn anrührt bringst du ihn um, was soll sein?“ lächelte sie. *flashback ende* Sie sahen sich um, als die Tür aufging. Sarah stand auf und holte noch eine Tasse aus dem Schrank. „Setzt euch doch! My Lord!" Kapitel 12: Schwur auf ein Grab ------------------------------- Kapitel 12 - Schwur auf ein Grab Schloss Hogwarts Anno 1102 Er schloss die Augen und seufzte, als die ersten Strahlen der Sonne auf sein Gesicht fielen. Wie sehr hatte er ihre warmen Strahlen vermisst. Sein Leben hatte sich vollständig in die Nacht verlagert. Im Winter gab es in Vlads Reich keine Sonne. Nur für drei Monate im Sommer stand sie hoch genug, um über die Berge hinweg in das abgeschiedene Tal zu reichen. Genießend schloss er die Augen und lächelte. Irgendwann jubelte er. Ein übermütiges Lachen entkam ihm und er schlug sich die Hände vor den Mund, dann lachte er wieder und rannte ein Stück über die Wiese. Noch immer lachend drehte er sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis und blickte dabei in den Himmel. Der zarte Stoff seiner weißen Gewänder wirbelte wie Nebelschleier um ihn herum, unterbrochen von einem schwarzen Haarschopf. Die weiße Kleidung, die am Anfang gedacht war, dass er sch nicht verbergen konnte war nun zu seinem Markenzeichen gesehen. Kein Vampir trug diese Farbe, weil sie für sie eine Trauerfarbe war, aber als reines Lichtwesen war es beinahe so etwas wie seine Pflicht, weiß zu tragen. Seufzend ließ er sich ins Grab fallen. Lächelnd und mit geschlossenen Augen döste er ein wenig im warmen Sonnenlicht. Gabriel genoss diese Zeit. Es waren nur drei Stunden, drei Monate lang drei Stunden Sonne jeden Tag. Das war sehr wenig. Er blühte in dieser Zeit richtig auf. Seine Haut war immer noch sehr hell, aber sie hatte einen warmen caramellschimmer. Im Winter jedoch litt er. Er kämpfte oft mit Krankheiten und litt unter Depressionen. Vlad stand am Fenster im oberen Stockwerk des Schlosses. Die Magie des Schlosses hinderte das Licht am Eindringen, selbst, wenn die Fenster geöffnet waren. Neben ihm standen sein erster Berater Graf Bal und sein Oberster General Ganga. Ein Lächeln verzog seine Lippen, als er seinen Gefährten so ausgelassen und glücklich sah. Er liebte es, wenn Gabriel so frei und glücklich war. Der Gedanke an die bevorstehende Dunkelheit verfinsterte jedoch seine Mine. „Wir müssen etwas tun.“ murmelte er mehr zu sich selbst, als zu seinen Begleitern. „Mein Fürst?“ hakte Graf Bal nach. „In zwei Wochen herrscht wieder die Nacht! Ich will ihn nicht wieder leiden sehen!“ seine Stimme klang gequält. „Mein Fürst, wir können nichts tun! Wir können unser Volk nicht in sonnige Länder umsiedeln! Und wir können auch euch und den Prinzen nicht gehen lassen! Wir brauchen euch!“ „Was soll ich Eurer Meinung nach tun? Einfach so weiter machen, als wäre nichts? Meinen Gefährten verlieren, weil sein Immunsystem zusammenbricht? Seine Seele an die Depressionen verlieren?“ fauchte der Fürst und bleckte die Fänge. „Mein Fürst, ich denke, ich habe eine Idee!“ mischte sich jetzt Ganga ein. Vlad nickte dem alten Vampir zu, als dieser ihm seinen Plan schilderte. Er hatte ihm freie Hand für dieses Vorhaben gegeben. Drei der mächtigsten mager unter ihnen erschufen eine starke Illusion, damit Gabriel nichts davon mitbekam. Das war jetzt drei Monate her. Gabriel wurde mit jedem Tag etwas blasser, aber er bemühte sich, sich abzulenken, um nicht wieder in die Depression zu rutschen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch kläglich, denn ihnen drohte der Krieg. Gabriels Stiefvater hatte ihn ausfindig gemacht und hatte eine Armee aufgestellt, um ihn zu „retten“. Ihnen allen war klar, dass Gabriel getötet werden sollte, denn er hatte noch immer Anspruch auf den Thron, den sein Stiefvater wollte. Vlad war ständig in Sitzungen und bei seinen Truppen, um die Fortschritte der rüstung zu begutachten. Eine dieser Sitzungen wurde jedoch grob unterbrochen. Eine junge Vampiren stürzte herein und zuckte unter den strafenden Blicken der hochrangigen alten zusammen. Zitternd, aber mit erhobenem Haupt trat sie langsam vor. Ihre Hände hatte sie vor ihrem Bauch gefaltet, aber ihre Finger spielten nervös mit den aufgestickten Perlen ihres Korsetts. Schließlich stand sie vor dem schwarzen Marmorthron. Zitternd knickste sie vor dem Fürsten. „Was soll das?“ „So eine Frechheit!“ „Kinder und devote haben hier nichts zu suchen!“ Die gezischten Vorwürfe erfüllten den Raum mit einem aggressiven Summen. Vlad hob eine Hand und das Gezische verstummte. Er hatte die junge Frau erkannt. Sie war die Tochter eines seiner Generäle und sie hatte sich mit Gabriel angefreundet. Sie tat seinem Gefährten gut und sie hatten sich sogar angefreundet. „Victoria! Sprich!“ sagte er mit donnernder Stimme. „M-mein Fürst…ich…Gabriel wollte nicht, dass ich komme, aber…bitte, mein Fürst, er braucht euch!“ stammelte sie. „Ich habe nicht ein Wort verstanden! Sprich, oder geh!“ Victoria erhob sich aus ihrem Knicks. sie reckte die Schultern und atmete tief durch. Sie hatte Angst vor ihrem Fürsten, aber sie war hier für Gabriel. Sie mochte den ruhigen jungen Mann. Sie atmete einmal tief ein, dann sprach sie mit lauter klarer Stimme. „Mein Fürst! Ich komme von eurem Gefährten! Er braucht euch!“ „Das hat sicher Zeit, Mädchen!“ kam es aus der Menge. „Nein, hat es nicht! Und Sie alle sollten sich daran erinnern, dass es um Euren Prinzen geht!“ fauchte sie und ihre Augen glühten rot auf. Vlad war beeindruckt von der jungen Frau. Sie hatte Mut und sie liebte seinen Gefährten. Er erhob sich und nahm sie am Arm. „Wir vertagen!“ knurrte er und führte Victoria hinaus. „Was ist los?“ fragte er sie besorgt, sobald sie draußen waren. „Mein Fürst…ich kann es euch nicht sagen! Das steht mir nicht zu!“ Sie erreichten die Gemächer von Gabriel und Vlad und ohne zu zögern trat er ein. Er sah sich um, als Victoria ihm nicht folgte. Er blickte sie fragend an, aber sie schüttelte nur traurig den Kopf. Er schloss die Tür hinter sich und trat ein. Er folgte dem Lichtschein des Kamins und beschleunigte seine Schritte, als er Gabriel bleich im Bett liegen sah. Sofort sank er neben ihm auf die Matratze. Er griff nach seiner Hand und küsste sie sanft. Ehe er noch etwas tun konnte hatte sich Gabriel ihm an den Hals geworfen und weinte bittere Tränen. Hilflos hielt er seinen völlig aufgelösten Gefährten in den Armen. Er wusste nicht, was er tun sollte, also streichelte er ihn sanft und drückte ihn an sich. Das schien richtig zu sein, denn langsam wurde das Wimmern leiser. Er hob Gabrieles Gesicht an und beschwor ein feuchtes Kaltes Tuch herauf, mit dem er ihm das Gesicht abwusch. „Gabriel…was ist passiert?“ fragte er mit erstickter Stimme. Erneut liefen die Tränen über Gabriels Gesicht. Er wandte den Kopf ab und wagte es nicht, Vlad anzusehen. „Ich…ich kann es dir nicht…nicht sagen! Ich habe Angst…du würdest mich verstoßen!“ schluchzte er hilflos. Vlad war völlig vor den Kopf gestoßen. Er hatte gedacht, Gabriel sei wieder in seine Depression gerutscht, aber das hier war anscheinend noch viel schlimmer. Er konnte sich absolut nichts vorstellen, was seinen Gefährten zu diesem Gedanken veranlassen könnte. „Ich werde dich niemals verstoßen! Du bist mein und ich bin dein! Für immer! Erinnerst du dich?“ flüsterte er und küsste sanft seine Stirn. „Du kannst mir alles sagen!“ fügte er noch an. Er streifte seine Stiefel und den Umhang ab und legte sich dann zu Gabriel. Sanft zog er ihn in seine Arme. Er ließ seinen Gefährten noch etwas weinen. Ruhig flüsterte er ihm seine Versprechen ins Ohr. Wenn seine Generäle oder die Throngeier ihn so sehen würden…Sein Ruf währe ruiniert. Natürlich war er zu seinem Gefährten sanfter, aber das hier war für ein dominantes Wesen, besonders für ein schwarzmagisches wirklich unüblich. Er hatte sich mit viel Arbeit hieran gewöhnen müssen, denn Gabriel brauchte das. Er war ein reines Lichtwesen. „Vlad…ich…wünscht du dir…Kinder?“ „Bitte!?“ er hatte das Gemurmel nicht verstanden. „Ob…ob du dir…Kinder wünscht?“ „Ich…Gabriel, uns droht Krieg! Warum fragst du das? Ja, natürlich wünsche ich mir Kinder! Ich brauche schließlich Nachfolger!“ „…“ „Gabriel…bist du…?“ Noch ehe er diese Frage ganz stellen konnte, hatte er wieder ein völlig aufgelöstes Häufchen Elend an sich kleben. Irgendwann löste Gabriel sich von ihm, drehte ihm den Rücken zu und rückte etwas weg. Die Tränen kullerten jetzt lautlos aus seinen Augen und tropften auf die Matratze. Vlad hatte keine Ahnung, was los war. Er legte seine Hand auf Gabriels Hüfte und rutschte näher an ihn. „Vlad…ich war….ich ich habe es verloren!“ flüsterte Gabriel jetzt. „Was hast du verloren?“ „Vlad…wovon haben wir gerade geredet? Ich…Victoria hat einen verschwiegenen Arzt geholt! Ich….es sollte eine Überraschung werden, deshalb der fremde Arzt. Ich wollte es dir in einer Woche sagen! Dann hättest du es öffentlich machen können…ich währe mit dem Gröbsten durch gewesen, aber…“ Gabriel setzte sich auf und zog die Knie an die Brust. Er seufzte tief und drehte sich dann zu Vlad um. „Vlad, ich habe das Baby verloren! Es…es tut mir leid!“ flüsterte er. Er hätte nicht gedacht, dass sein herz, welches schon seit beinahe 700 Jahren nicht mehr schlug, noch so weh tun könnte. Vlad zog Gabriel in seine Arme und legte das Kinn auf seinen Kopf. Er streichelte über seinen Rücken und küsste ihn sanft. „Das…es tut weh! Warum hast du es denn nicht gesagt?“ „Wann denn? Wenn du gerade zur nächsten Sitzung hetzt? Ich wollte es dir in einem ruhigen Moment sagen!“ „Es tut mir leid! Ich habe dich vernachlässigt! Aber Gabriel…“ „Hmm?“ „Ich werde dich nicht verlassen! Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich dir sagen können, dass das passieren kann! Es gibt kaum geborene Vampire! Gerade Vampirbabys sind in den ersten Monaten gefährdet! Ich werde für immer bei dir sein! Und wir werden Kinder haben! Das verspreche ich dir, ja?“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Gabriels Gesicht. Er trauerte um das Kind, aber der Arzt hatte ihm gesagt, dass Vampirsäuglinge ihre Seele erst im 4. Monat bekommen. Das beruhigte ihn etwas. „Ich habe etwas für dich, Gabriel!“ Er hob ihn auf die Arme und trug ihn zu einem Gemälde. Das Bild schwang zur Seite und gab eine neue Wendeltreppe frei. Er trug seinen völlig erstaunten Gefährten nach oben. Vor einer Türe blieb er stehen. Vlad stellte Gabriel auf den Boden. „Ich kann nicht durch die Türe! Ich würde verbrennen! Das hier ist nur für dich! Geh nur!“ Gabriel blickte seinen Gefährten unsicher an, dann jedoch öffnete er die Türe. Strahlendes Sonnenlicht blendete ihn einen Augenblick. Mit offenem Mund trat er durch die Türe. Er stand auf einer großen Plattform. sie wurde begrenzt mit Rangieren, an denen Rosen und Efeu wuchsen. Seine nackten Füße wurden umschmeichelt von weichem Gras. Es war warm hier oben. Strahlend wandte er sich Vlad zu er fiel ihm um den Hals und küsste ihn. „Es…es ist wunderschön! Wie hast du das geschafft?“ Vlad erklärte ihm, dass sie auf einem Turm standen, der hoch genug war, dass er das wenige Licht, dass über die Berge schien einfangen konnte. Gabriels Mine wurde wieder finster. Er nahm Vlads Hände ins eine und sah ihn traurig an. „Vlad…der Arzt hat das Kind mitgenommen. Es ist winzig und noch kaum entwickelt und ich weiß, es hatte noch keine Seele, aber….“ „Du möchtest ein Grab?“ fragte Vlad ruhig. „Ja…“ Sie gingen wieder hinunter. Vlad öffnete den Schrank und zog schwarze Roben für Gabriel heraus. Er selber kleidete sich in der Trauerfarbe der Vampire. Weiß. Er wartete, bis Gabriel angezogen war. Die Robe war eng geschneidert. Er konnte den noch kaum gewölbten Bauch erkennen, der bald wieder flach werden würde. Gabriel band sein Haar zusammen und Vlad nahm seine Hand. Er hatte Victoria angewiesen, den Arzt mit dem winzigen Leichnam zu holen. Er führte Gabriel durch das Schloss. Die, denen sie unterwegs begegneten erkannten die Trauerfarben ihrer Herrscher und bissen sich in den Daumen. Gabriel hatte viel Gelernt und erkannte diese Geste als Zeichen der Anteilnahme. Stumm folgte er Vlad. Am Eingang zur Gruft standen Victoria und der Arzt. Sie beide starrten Vlad ängstlich an, denn gerade der Arzt rechnete mit einer Strafe. Vlad steckte nur die Hände aus. Überrascht legte der Arzt ihm ein kleines Bündel in die Hände. Es war ein Bündel aus roter Seide. Vlad blickte nicht hinein, sondern trat hinunter in die Gruft. In der Mitte eines unterirdischen Saals stand ein Mausoleum. Es war prächtig anzusehen. Gabriel folgte Vlad hinein. Vor einem schwarzen Marmorsockel kniete er sich hin. Er schob eine der Steinernen Bodenplatten weg und hob darunter ein Lock aus. Er nahm ein weißes Seidentuch und legte es in das Erdloch. Darauf legte er as kleine Bündel. Gabriel reichte ihm ein schwarzes Tuch und damit deckte Vlad das Kind zu. Er schob die Erde darüber und senkte die Bodenplatte wieder darauf. Er erhob sich und zog Gabriel in seine Arme. „Irgendwann werden wir hier alle zusammen sein.“ „Aber…Gabriel, niemand darf hiervon wissen!.Man darf Seelenlose nicht beerdigen! Das tu ich nur für dich!“ „Ich werde nie etwas sagen.“ Außer Victoria, dem Arzt und ihnen beiden würde niemals jemand von dem ersten Kind des wohl berüchtigten Vampirfürsten erfahren. Sie alle haben geschworen zu schweigen. Kapitel 13: Wir müssen lernen ----------------------------- Kapitel 13 - Wir müssen lernen Tom ließ sich auf einen Stuhl sinken. Thomas reichte ihm eine Tasse Kaffe, die er nickend annahm. Nachdem er getrunken hatte lehnte er sich ruhig zurück. Er spürte die Blicke der Beiden ganz genau. Er wusste genau, was sie wissen wollen. Mit einer Gewissen Genugtuung stellte er jedoch fest, dass sie sich zurückhielten. Er war immerhin der dunkle Lord und als solcher hatte er Respekt verdient. Sein inneres Wesen knurrte und fauchte. Es wollte mit den Eltern seines Gefährten reden, denn es erkannte, wie wichtig seinem Gefährten diese Familie ist und sein wird. „Er schläft!“ brummte er irgendwann. Sarah sank erleichtert auf ihrem Stuhl zusammen. Sie hatte es nicht gewagt, Tom anzusprechen. Er hatte sein inneres Wesen offenbar gut im Griff und so saß vor ihr nicht der Gefährte ihres Sohnes, sondern ihr Lord. Es war zum verrückt werden. Sie wollte wissen, wie es Harry ging, aber einfach zu fragen kam nicht in Frage. „Das ist gut! Er sollte nur bald etwas essen!“ sagte sie mit möglichst neutralem Tonfall. „Ja. Darum werden sich meine Hauselfen kümmern!“ „Wie…eure…Mein Lord! Ich verstehe nicht!“ brachte sie verwirrt heraus. „Ich werde ihn mitnehmen! Er hat mich akzeptiert! Wir sind nicht gebunden, aber ich habe vor, ihn an meine Seite zu holen!“ „Mein Lord…das ist zu….“ „Wie bitte!?“ fauchte Tom die Frau an. „Ich…kann ich ihn sehen?“ bat sie. „Er wird nichts anderes wollen! Deshalb erhaltet ihr hiermit meine Einladung! Ihr könnt auch nach Riddle Manor kommen und dort die erste Zeit leben! Es wird Harry helfen, sich einzuleben!“ Er konnte in Sarah Gesicht genau ablesen, dass sie das nicht erwartet hatte. Wie er ihren Gesichtsausdruck deutete, hatte sie geglaubt, er würde ihr Harry einfach wegnehmen. Er wusste, es war böse, aber er wollte seine Macht ein wenig austesten. Zumindest solange er noch nicht gebunden war. Denn er wusste, dass Harry ihn verändern würde. „M-my Lord?“ fragte sie. „Ihr habt richtig gehört! Eure Entscheidung!“ grollte er. „Ich…“ begann Thomas, aber Sarah sprang sofort auf und begann mit ihrem Zauberstab zu wedeln. „Sarah? Was tust du?“ fragte er. „Ich packe! Was denkst du denn?“ „Sollten wir das nicht mit Blaise absprechen?“ fragte er jetzt. „Ach! Der ist erwachsen und gebunden! Der kann selbst entscheiden!“ „Und ich? Sollten wir das nicht erst mal….“ „THOMAS! Willst du dein ungebundenes Kind, Inbegriff eines Psychischen Wracks, etwa alleine gehen lassen!?“ Tom amüsierte sich köstlich. Er beobachtete, wie Thomas versuchte, etwas zu sagen, aber Sarah hatte in dieser Situation eindeutig die Hosen an. Würde das mit ihm und Harry auch einmal so sein? Er musste sich vorstellen, wie Harry ihn einmal so anfahren würde. Obwohl…das konnte er sich nicht vorstellen. Sicher, Thomas und Sarah waren Vampir und Veela, so wie Harry und er, aber Thomas war ein Erschaffener, während er ein geborener Vampir war. Harry würde ihm nie vor Anderen Widerworte geben. Aber im Privaten währe das etwas anders. Er wünschte sich beinahe schon, dass sie sich streiten würden, denn das würde bedeuten, dass sie gebunden waren und Harry sich bei ihm sicher fühlte. Er seufzte leise. Ihm war klar, dass es noch ein langer Weg bis dahin war. „Harry!“ rief Sarah plötzlich aus. Toms Kopf wirbelte herum und sein Blick heftete sich sofort auf seinen Gefährten. Dieser zuckte unter seinem Blick zusammen. Er wusste, dass Tom da war. Tief in seinem Inneren spürte er die Wärme, von der er wusste, dass sie bedeutete, dass sein Gefährte in der Nähe war. Unsicher und mit wackeligen Beinen war er aufgestanden. Er fühlte sich erstaunlich wohl. Eigentlich hätte er tot sein müssen, aber…es hatte wieder nicht geklappt. Er hatte lange vor dem Spiegel im Bad gestanden und sich fassungslos angestarrt. Das war nicht mehr Harry Potter. Er erkannte sich kaum. Sein Gesicht war schmaler und sein Haar hing ihm über die Schultern. Mit seinen Fingern hatte er seine Lippen nachgefahren, die voller waren, als vorher. Große grüne Augen hatten ihm ungläubig entgegen gestarrt. Einige Tränen waren ihm entkommen, aber schließlich hatte er sich damit abgefunden. Es hatte auch sein Gutes. Er konnte ohne Brille sehen und die Blitznarbe war verschwunden. Niemand würde ihn erkennen. Jetzt hatte er endlich die Chance auf ein freies Leben… Seufzend sank er auf den Rand der Badewanne. Er würde niemals frei sein. Sein leben war vorherbestimmt. Es war besiegelt. Er würde an den Mann gebunden werden, den man ihn zu hassen gelehrt hatte. Es war zum Verzweifeln. Was sollte er nur tun? Dumbledore hatte ihn darauf geprägt, Tom zu hassen, aber von Dumbledore hatte er nur das schrecklichste erwarten können. Sarah, Thomas und Blaise jedoch hatten ihm immer gesagt, dass es ihm bei Tom gut gehen würde, dass sie füreinander geschaffen waren und sich einmal sehr lieben würden. Naja, und die Familie Zabini war immer sehr gut zu ihm gewesen. Sie hatten nie etwas von ihm erwartet oder verlangt. Hier durfte er erschöpft sein! Hier wurde seine Schwäche nicht bestraft. Er hatte sich entschlossen, der Sache eine Chance zu geben. Er war sich sicher, dass niemand ihn zwingen würde, wenn er Tom nicht wollte. Hier stand er nun. Toms bohrender Blick verunsicherte ihn sehr. Seine mageren Finger hatten sich in den Saum seines dicken Pullovers gekrallt. Er linste zwischen seinen Haarsträhnen hervor, hielt aber den Kopf sonst gesenkt. Das nächste, was er spürte waren Arme. Er roch Sarah und sank erleichtert in die Umarmung. „Ich…es…es tut mir…leid! Ich habe euch….Ärger gemacht…“ flüsterte er. „Nein, Harry! Es ist verständlich, aber wenn du das noch mal machst, lege ich dich persönlich übers Knie!“ Harry zuckte bei diesen Worten kurz zusammen, als er Sarah aber ansah und ihr Lächeln bemerkte erkannte er, dass das nur ein Scherz war. Er nickte und rang sich zu einem Lächeln durch. „Ich verspreche es!“ sagte er. „Gut…und jetzt lass dich ansehen!“ Sie schob Harry um eine Armlänge von sich weg und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Ihr musternder Blick glitt über sein Gesicht und seinen Körper. Schließlich lächelte sie. „Du siehst großartig aus! Richtig niedlich!“ lächelte sie. „Danke…“ nuschelte Harry und wurde rot. „Danke, Thomas…du…du hast mich…“ „Ja, aber Harry? Das will ich nie mehr erleben! Du bist mein Sohn! Bitte, ich will dich nicht mehr wiederbeleben müssen!“ „Ja. Entschuldigung! Ich verspreche es!“ Er schluckte schwer und nahm all seinen Mut zusammen. Harry wand sich aus Sarahs Umarmung und ging auf Tom zu. Eine Armlänge von ihm blieb er stehen. Tom hatte seinen Blick von Harry gelöst. Er hatte sein Unwohlsein deutlich gespürt und sich mit aller Gewalt versucht auf seinen Kaffee zu konzentrieren. Als Harry auf ihn zukam musste er sich zusammenreißen, um ihn nicht zu packen und an sich zu drücken. Langsam hob er den Blick. „Ich…ich weiß, was gestern, also…ich hab alles gesehen, ich stand…mein Geist stand daneben!“ „Das haben Veela häufig, wenn sie im Heilschlaf sind!“ nickte Tom ruhig. „Ich…danke…du hast meine Wunden geheilt und…ich hatte keine Schmerzen mehr! Ich…ich möchte dir…uns eine Chance geben!“ Totenstille. Sarah, Thomas und Tom starrten Harry alle ungläubig an. Keiner von ihnen hätte jemals gedacht, dass Harry sich so früh dazu entscheiden würde. Tom regte sich als erster. Er erhob sich und steckte Harry die Hände entgegen. Dieser sah ihn zu erst zögernd an, dann legte er seine Hände langsam in die von Tom. Er ließ sich zu ihm ziehen und landete dann sogar in einer lockeren Umarmung. Er spannte sich komplett an. Er hatte Angst, dass Tom von ihm jetzt die Bindung fordern würde, aber als nichts dergleichen geschah entspannte er sich und sank gegen Toms Brust. Sein inneres Wesen grollte zufrieden. Tom konnte noch gar nicht glauben, dass er hier so stand. Gestern noch hatte er geglaubt, Harry sei unrein und er könnte nie mit ihm zusammen sein und heute? Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Irgendwann flüsterte er so leise, dass nur Harry es hören konnte. „Es tut mir leid! Ich hätte nicht an dir zweifeln dürfen! Ich muss lernen, dass du kaum etwas weißt!“ Harry blickte erstaunt zu ihm auf. Er hätte mit allem gerechnet. Mit Vorwürfen, dass er sich so dumm ausgedrückt hatte, oder mindestens mit Schweigen darüber, aber mit einer Entschuldigung? Sicher nicht! Er schenkte Tom ein strahlendes Lächeln. Tom seufzte und ein fröhliches Grollen entkam seiner Kehle, als sein Gefährte ihn so anlächelte. Er war überrascht, als Harry ihn dann schließlich zu sich runter zog, und ebenfalls in sein Ohr flüsterte. „Und ich muss lernen, wie die Regeln sind, damit so etwas nicht mehr passiert!“ „Ich werde dir alles beibringen!“ flüsterte Tom zurück. „So! Ich habe fertig gepackt! Wir können!“ rief Sarah irgendwann aus. „Gepackt? Gehen? Wohin?“ fragte Harry alarmiert. „Wir reisen in mein…unser Manor! Du musst es langsam mal kennenlernen!“ Harry war völlig überrumpelt. Er sollte hier weg? In ein Manor? Resigniert ließ er den Kopf hängen. Tom beobachtete die Mimik seines Gefährten besorgt. Er nahm seine Hand und zog ihn sanft zu sich. Mit zwei Fingern hob er das Kinn des Jüngeren an. „Was hast du?“ fragte er ruhig. „Ich…was ist mit…“ „Mit deiner Familie? Habe ich nicht erwähnt, dass sie mitkommen?“ Harry sah ihn einen Moment lang überrascht an. Im nächsten Moment umarmte er Tom von sich aus das erste mal. Tom sah räuspernd zu Thomas und Sarah, die so taten, als sei nichts. „My Lord! Lassen sie ihrem Wesen nur freie Hand! Alles, was wir sehen werden wir nicht sagen!“ sagte Thomas jetzt und nahm seine Gefährtin am Arm. „Wir treffen uns in einer Stunde vorm Kamin!“ Tom entspannte sich etwas und erwiderte nun auch Harrys Umarmung. „Warum so überrascht?“ fragte er schmunzelnd. „Ich…naja, Ihr seid…“ „Der Böse Dunkle Lord?“ knurrte Tom. „Verzeiht mir!“ hauchte Harry. „Darf ich dich um etwas bitten?“ fragte Tom jetzt. „J-ja!“ stammelte Harry etwas panisch. „Hör bitte auf, mich zu Siezen! Wir sind Gefährten!“ „Ja…Tom!“ hauchte Harry. Nach einer halben Stunde gingen sie zusammen in den Salon. Sarah und Thomas warteten bereits, neben sich einige Koffer. Thomas zauberte die Koffer klein und ließ sie in seiner Tasche verschwinden. Harry sah sich allerdings suchend um. Traurig senkte er den Kopf. „Harry? Ist alles in Ordnung?“ fragte Sarah jetzt ruhig. „Ja…aber wo ist…“ „Blaise? Der kommt später mit Severus nach! Sie sind beschäftigt!“ grinste Thomas. „Beschäftigt? Aber womit denn?“ fragte Harry naiv, was die älteren zum schmunzeln brachte. „Harry, Blaise und Severus haben sich letzte Nacht gebunden! Was meinst du, tun sie?“ fragte Sarah jetzt nachsichtig. „Reden?“ schlug Harry vor. „Kleiner, ich sag es dir direkt: Sie haben Sex! Snape vögelt deinen Bruder noch in einer Woche mindestens 10 mal am Tag!“ platzte Tom heraus. „My Lord!“ empörte sich Sarah. „Er ist erwachsen! Sieh´s ein! Er sollte wissen, worauf er sich einlässt!“ knurrte Tom. Vögeln? Blaise hatte Sex mit….ja, natürlich. Eigentlich überraschte ihn das nicht. Was hatte tom gesagt? Er sollte wissen, worauf er sich einlässt? Wollte Tom das auch? Wollte er ihn „vögeln“? Jetzt? Er würde sicher nicht länger warten. Harry zitterte. Die anderen stritten gerade und keiner sah ihn. Seine Atmung beschleunigte sich und ihm wurde schwindelig. Ehe er etwas dagegen tun konnte, kamen die Erinnerungen in ihm hoch. Die schrecklichsten Stunden seines Lebens unten in einem muffigen Keller. „Harry!“ Tom packte ihn sanft an den Schultern und sah erschrocken zu, wie Harry um sich schlug und zu wimmern und schreien anfing. „Stupor!“ rief Thomas und Tom fing den schlaffen Körper auf. „Was ist passiert?“ fragte Tom besorgt und streichelte Harrys Stirn. „Sex! Das Gerede darüber! Wir sollten besser aufpassen, was wir sagen!“ sagte Sarah jetzt. „Er sollte wissen, worauf er sich einlässt.“ wiederholte Tom und schlug sich vor die Stirn. „Wie ungeschickt! Ich werde besser auf meine Worte achten! versprach Tom. „Wir sollten los!“ sagte jetzt Sarah. Tom änderte seinen Griff und drückte den Jüngsten von ihnen sicher an sich. Er trat als erstes in die Flammen. Kapitel 14: Neue Wege --------------------- Kapitel 14 - Neue Wege Gähnend öffnete Harry die Augen. Er steckte sich und kuschelte sich noch einmal tiefer in die weichen Satin Kissen. Im nächsten Moment saß er senkrecht im Bett. Satin? Er hatte doch immer in normaler Baumwolle-Bettwäsche geschlafen. Was war mit seinem immer passiert? Das hier war riesig und überhaupt. Das war gar nicht sein Zimmer! Wo war er? Irritiert schwang er die Beine aus dem Bett und als er an sich hinabblickte merkte er, dass jemand ihn in einen Pyjama gesteckt hatte. Wo waren seine Sachen? Harry lief direkt auf einen Schrank zu und öffnete ihn. Erleichtert atmete er aus, als er seine Sachen erkannte. Rasch schlüpfte er in eine Hose und einen dicken Pullover. Er fror immer noch erbärmlich, also wickelte er sich noch einen Schal um. Ihm war mittlerweile auch eingefallen, wo er war. Das war also Riddle-Manor. Beschämt dachte er darüber nach, was gestern noch passiert war. Er war völlig durchgedreht, wegen dem ganzen Gerede über Sex und Toms beiläufiger Bemerkung. Er hatte sich verhalten, wie ein unreifes Kind. Seufzend trat er auf den Flur hinaus und lief los. Völlig in Gedanken bekam er nicht mit, wohin er ging. Als er sich dann mal suchend umsah musste er feststellen, dass er sich hoffnungslos verlaufen hatte. Er hatte keine andere Wahl, als von Tür zu Tür zu laufen, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihm weiterhelfen konnte. Leise fluchend schloss er eine weitere Türe. Es war ein weiteres unbewohntes Gästezimmer gewesen. Es war zum Verzweifeln. Dieses Haus war einfach zu groß. Er würde nie mehr zurück finden. Seine Füße trugen ihn wie automatisch zur nächsten Türe. Harry blieb wie angewurzelt stehen. Sein Mund stand offen, als er sich in diesem gigantischen Raum umsah. Regale von mindestens acht Metern Höhe säumten die Wände. Dazwischen standen in Gängen weitere Regale. Rechts und links führten Wendeltreppen auf die nächste offene Etage. Buch reihte sich an Buch, Schriftrollen stapelten sich. Mit einem mal flammten die Leselampen auf. Im Kamin prasselte ein warmes Feuer. Die schweren Vorhänge vor dem Riesigen Fenster schwangen auf und legten sich in ordentlichen Falten zusammen. Er hatte noch nie eine so prächtige schöne Bibliothek gesehen. Er hatte gar keine Vorstellung, dass es so viele Bücher überhaupt gab. Es mussten mehrere tausend Bände sein. Mit einem Mal waren all seine Sorgen vergessen. Er streifte andächtig durch die Gänge. Er erklomm die Roll-Leitern und glitt auf ihnen an den hohen Wandregalen entlang. Er steuerte wie automatisch auf ein unscheinbares Regal in der Ecke zu. Hier standen einige sehr alte Bücher. Er zog eines heraus, das in grünes Leder gebunden und mit goldenen Lettern versehen war. Er ging die drei Stufen zum Fenster hinauf und ließ sich dort auf dem gepolsterten breiten Fensterbrett nieder. Ein Blick nach draußen ließ ihn lächeln. Das Gelände war ganz unter dickem weißen Schnee verschwunden. Er blinzelte in die glitzernden Eiszapfen, dann wand er sich wieder seinem Buch zu. „Das Buch der Legenden“ las er. „Er kann doch nicht einfach verschwinden!“ „Sarah, beruhige dich! Wir finden ihn sicher!“ „Thomas, sag mir nicht, dass ich mich beruhigen soll!“ fauchte sie. Sie wollten Harry wecken gehen, um ihn zum Frühstück zu holen. Mittlerweile war es weit nach Mittag und noch immer keine Spur von Harry. Tom rannte wie ein Irrer durch das ganze Manor und riss eine Tür nach der Anderen auf. „Mom? Dad? Wo sind die nur alle?“ „Ich hab keine Ahnung, Blaise! Lass uns zurück!“ schnurrte Severus. „Sev! Komm schon! Ich will wissen, wie es Harry geht!“ „Was macht ihr denn hier? Solltet ihr nicht..naja..“ kam es von der Treppe. „Dad!“ rief Blaise und lief zu ihm. „Wo treibt ihr euch denn alle rum? Wo ist Harry?“ „Das fragen wir uns auch schon seit…sechs Stunden! Er ist verschwunden!“ grollte Tom von der Treppe. „Wie, er ist verschwunden?“ Blaise sah sie fragend an. „Er ist weg! Einfach verschwunden! Das Manor ist riesig! Wir können ihn nicht finden!“ sagte jetzt eine verzweifelte Sarah. „habt ihr schon in der Bibliothek nachgesehen?“ fragte Blaise. „Die Bibliothek? Wie kommst du darauf?“ wollte Tom wissen. „Äh…Hallo? Wir reden von Harry? Bücherratte Nummer eins!?“ So schnell hatten sie Tom noch nie laufen sehen. Sie beeilten sich, ihm zu folgen, aber nach zwei Treppen und etwa drei Korridoren hatten sie ihn verloren. Tom beeilte sich so schnell er konnte, in die Bibliothek zu kommen. Es ärgerte ihn, dass er Harry nicht so gut kannte. Er riss die Türen zur Bibliothek aus und sofort spürte er, dass Harry hier war. Er konnte ihn riechen. Der muffige Geruch der alten Bücher konnte den von Harry nicht überdecken. „Harry?“ Er schreckte auf, als die Türen aufflogen. Er war ganz vertieft gewesen in die Geschichte des Vampirfürsten Vlad Thepes, dass er um sich herum nichts mehr mitbekommen hatte. Harry war so versunken, weil er sich so gut mit der Figur des Gabriels identifizieren konnte. Es war fast, als lese er eine Geschichte über sich selber. Ihre Leben waren zwar recht unterschiedlich verlaufen, aber sie beide waren gebunden an einen Mann, von dem man ihnen die schrecklichsten Seiten erzählt hatte. Er musste mehrmals nicken, als er las, wie verzweifelt der Gefährte des Fürsten häufig war. Tränen glitzerten auf seinen Wangen, als er von dem tragischen Ende des jungen Prinzen las. Er hatte sich selbst umgebracht, nachdem er erst seinen Gefährten und dann sein Kind verloren hatte. Harry hatte so etwas niemals durchgemacht, aber es war, als wäre es seine Geschichte. Als die Türen aufflogen und Tom seinen Namen rief schreckte er zusammen. Als er sich erhob wurde ihm schwindelig und er verlor das Bewusstsein. „Harry, endlich habe ich dich gefunden! Wir suchen dich schon seit Stunden!“ grollte Tom. Er war etwas verwundert, als Harry mit abwesendem Blick die Stufen herunterkam und auf ihn zuschwebte. Was als nächstes geschah schockte ihn jedoch. „Vlad? Vlad, was ist denn los?“ hauchte Harry. „Harry? Was sagst du denn da?“ stammelte Tom. „Vlad, wer ist Harry? Ich bins Gabriel! Komm schon! Hör auf mit diesem Scherz!“ sagte Harry aufgebracht. „Ich weiß gerade nicht, was…“ „Vlad! Mein armer! Du bist sicher erschöpft und müde! Wie war die Sitzung mit den Generälen? Wird es Krieg geben?“ „Ich…was soll das?“ „Verzeih mir…ich frage dich aus! Komm!“ Mit diesen Worten zog Harry Tom zu den Sesseln und drückte ihn in einen davon. Ihm wurde ein Glas Wein gegeben und dann setzte Harry sich auf seinen Schoß. Er schmiegte sich sogar an seine Brust und schnurrte leise. „Du bist zu oft weg, mein Liebster!“ schnurrte Harry leise. „Ich…“ „Ich brauche dich! Vlad, bitte! Wir haben unser Baby gerade erst verloren! Ich schaffe das nicht alleine!“ flehte Harry jetzt und Tränen liefen über seine Wangen. „Das Baby…“ flüsterte Tom und streichelte die Tränen weg. Harry kam ihm näher. Er schmiegte seine Wange in Toms Hand und küsste dann die Handinnenfläche. Er legte seine Hand an Toms Wange und kam ihm langsam näher. Er drückte seine Stirn gegen die von Tom. „Du hast mich schon seit einer Woche nicht mehr angerührt, Vlad! Ich sehne mich nach dir!“ flüsterte Harry. Tom grollte leise. Wie sehr wünschte er sich, dass das hier wahr war, aber Harry war nicht er selbst. Er konnte, nein, er durfte dies Situation nicht ausnutzen, auch, wenn er das so sehr wollte. Er legte seine Hände an Harrys Hüften. Kurz gestattete er sich, diesen Moment zu genießen. er wollte Harry gerade wegschieben, da spürte er, wie dieser sich heftig verspannte. Im nächsten Moment war Harry aufgesprungen und starrte ihn mit roten Wangen an. „I-ich…was…warum!?° „Harry, beruhige dich! Du warst nicht du selbst!“ versuchte Tom ihn zu beruhigen. „Ich…wie bin ich hier her gekommen…ich habe gelesen und dann…“ „Was hast du gelesen?“ fragte Tom sofort. Harry eilte los und holte das Buch. Er gab es Tom und sagte ihm, welche Legende er gelesen hatte. Tom vertiefte sich einen Augenblick in die Legende, dann seufzte er und fasste sich an die Stirn. Das war unglaublich. Er wusste, dass er schon einmal gelebt hatte, aber er hatte keine Ahnung, wer er war, wer sie beide gewesen sein. „Harry. Du hast mich Vlad genannt und du warst Gabriel! Du warst für einen Moment mit den Erinnerungen deiner Seele verbunden! Jetzt weiß ich endlich, wer wir waren!“ sagte Tom ganz aufgeregt. Er stand auf und packte Harry an den Oberarmen. Er sah ihm fest in die Augen und ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. „Harry, wir sind die Wiedergeburt von Vlad Thepes und Gabriel! Weißt du, was das bedeutet?“ „Ich…nein! Du tust mir weh!“ stammelte Harry. „Das bedeutet, dass wir das mächtigste Paar dieser Zeit sind!“ „Tom, lass mich los!“ bat Harry. „Wenn wir uns binden können wir die Rechte der magischen Wesen durchsetzen! Der Krieg wäre gewonnen!“ Harry stockte mitten in seinen Versuchen, sich loszumachen. Binden? Der Krieg wäre vorbei. Es lag alles an ihm. Er wurde wieder zu einem Mittel zum Zweck gemacht. Tränen lösten sich von seinen Augen und liefen über seine Wangen. Er nickte nur einmal. Tom sah ihn geschockt an. Er ließ ihn sofort los und trat einen Schritt zurück. „Harry, nein! Denk nicht darüber nach! Es tut mir leid! Ich war so in Gedanken!“ „Ist es nicht egal? Nimm mich, dann kannst du den Krieg beenden!“ „Nein! Das will ich nicht!“ brauste Tom auf. „Du willst mich nicht?“ fragte Harry jetzt. „Doch! Natürlich will ich dich, aber nicht so! Ich will, dass du es auch willst! Von dir aus!“ „Ich….“ „Harry! Wir haben dich überall gesucht! Blaise ist hier und…Harry!“ Sarah konnte nur noch ausweichen, als ein weinender Harry an ihr vorbei stürmte. Aufgebracht sah sie zu Tom. Der hatte sich in der Zwischenzeit seufzend in den Sessel fallen lassen. Das Gesicht hatte er in den Händen vergraben. „Was ist hier gerade passiert? Warum weint Harry?“ Tom seufzte noch einmal kurz, bevor er begann, ihr alles zu erklären. Sarah hatte sich zu ihm gesetzt. Als Blaise gekommen war hatte sie ihn zu Harry geschickt. „Okay….das war Mist! Du darfst dich nicht so gehen lassen!“ sagte sie. „Was? Ich nehme mich bereits zurück! Er muss langsam lernen, mit der Vergangenheit abzuschließen!“ fauchte der dunkle Lord. „My Lord! Er ist noch fast ein Kind!“ wandte Sarah ein. „Er ist erwachsen und gewandelt!“ grollte Tom. „Aber er ist ein reines Lichtwesen! Wir stecken so etwas viel schwerer weg! Besonders, wenn wir nicht die Sicherheit von unserem Partner bekommen!“ „Willst du sagen, dass es meine Schuld ist?“ brüllte jetzt Tom. „Nein, My Lord! Bitte! Er ist verstört!“ „Dann lass einen Psychiater kommen!“ fauchte er, ehe er sich umwandte und durch eine Seitentür verschwand. Sarahs Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie wusste, dass sie nur sehr knapp einem Fluch entkommen war. Eigentlich konnte sie ihr Glück noch immer nicht fassen. Es war wohl nur der Tatsache zu verdanken, dass Tom von seinen Gefühlen und dem, was eben passiert ist verwirrt war. Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, beschloss sie, dass sie nach Harry sehen wollte. Auf dem Flur kam ihr Blaise mit Severus entgegen. „Solltest du nicht zu Harry?“ fragte sie. „Der ist nicht in seinem Zimmer! Wir haben schon überall gesucht!“ sagte Severus. „Nicht schon wieder…“ seufzte Sarah. „In Ordnung! Lassen wir ihm Zeit! Er wird schon wieder auftauchen!“ Harry war kopflos durch das Manor gelaufen. Irgendwann merkte er, wie eiskalt es war. Fröstelnd schlang er seine Arme um sich. Er stand mitten in einem Wald. Er hatte keine Ahnung, wie er hier her gekommen war. Er trat wütend gegen einen Baum. Er heulte auf und hielt sich den Fuß vor Schmerz. Er war so wütend auf sich selbst. Er war wieder einmal weggerannt. Er benahm sich wie ein kleines Kind. Und jetzt heulte er schon wieder. Wie sehr er das doch hasste, kaum fühlte er sich in die Ecke gedrängt, oder alleine oder war einfach wütend flossen die Tränen. Das sollte er untersuchen lassen. Verzweifelt sank er auf den Boden und zog die Knie an. Er bettete seinen Kopf auf die Knie und weinte leise. Um ihn herum wurde es langsam dunkel. Irgendwann hörte er ein langgezogenes Heulen. Erschrocken fuhr er auf. Harry blickte sich um. Hinter ihm knackte es und gelb leuchtende Augen funkelten ihn aus der Dunkelheit an. Ein Blick an den Himmel genügte, um ihm zu zeigen, dass es Vollmond war. Das Ungeheuer vor ihm konnte nur ein Werwolf sein. Stolpernd wich er zurück. Das Wesen kam langsam näher. Harry fuhr herum und rannte. Immer wieder stolperte er über Baumwurzeln. Dornen verfingen sich in seinen Klamotten und seinen Haaren. Als er ein weiteres mal stolperte konnte er sich nicht halten und fiel hin. Er war zu schwach, um sich noch einmal aufzurappeln. Er blieb einfach liegen. Sein Gesicht und seine Hände bluteten aus tiefen Kratzern, die die Dornen geschlagen hatten. Hinter sich hörte er den Rasselnden Atem der Bestie. Gleich würden ihn lange Zähne durchbohren. Er hoffte, dass es schnell gehen würde. Harry schloss die Augen und atmete ganz ruhig ein und aus. Als nichts geschah wandte er den Kopf langsam um. Er schreckte zurück. Der Werwolf war direkt neben ihm. Ihre Augen befanden sich auf einer Höhe. Harry versank in dem leuchtenden Gold dieser Augen. Ohne zu wissen, was er da tat steckte er eine zitternde Hand aus. Der Werwolf knurrte leise, aber Harry legte seine Hand auf die Wange des Wesens. Er seufzte leise, als seine Finger das weiche Fell berührten. Ein Lächeln breitete sich kurz auf seinem Gesicht aus, dann kippte er einfach nach hinten um und blieb reglos liegen. „Wo hast du ihn gefunden, Alpha?“ „Im Wald!“ „Im Vampirwald etwa? Alpha! Kein Werwolf sollte alleine dort hinein gehen!“ „Wäre ich nicht gegangen, wäre er erfroren!“ Stimmen weckten ihn. Er lag auf etwas weichem. Auf ihm lag eine dicke weiche Decke. Seine Finger tasteten über die Decke und seine Unterlage. Das fühlte sich an, wie Fell. Wie der Werwolf… Mit einem ruck saß er senkrecht und fiel gleich stöhnend wieder zurück. Ein großes dunkles Gesicht schob sich in sein verschwommenes Gesichtsfeld. „Du bist wach! Wie geht es dir?“ grollte eine tiefe Männerstimme. „Ich…gut…mir ist schwindelig…“ „Du hast dir den Kopf angeschlagen! Ist dir kalt?“ „Etwas…“ Noch bevor Harry sagen konnte, dass es schon in Ordnung ist wurde er hochgezogen und mitsamt Decke auf den Boden gezogen. Hier saßen vier Leute im Schneidersitz auf dicken Fellen um einen niedrigen Tisch. Er schwankte leicht, als er so alleine saß. Große Hände griffen nach ihm und er wurde zwischen zwei muskulöse Beine gesetzt. Zittrig sank er gegen eine breite Brust. Er spürte sofort, wie ihm warm wurde. Irgendwann drückte ihm jemand eine warme Holzschale in die Hände. Er seufzte leise, als er den Duft des Essens wahrnahm. Dankbar begann er zu essen. Als er fertig war nahm man ihm die Schale wieder ab und drückte ihm einen Becher mit Tee in die Hände. „So…und jetzt mal zu dir! Wer bist du?“ „Ich…mein name ist..Harry!“ flüsterte er unsicher. „Okay, Harry, wo ist dein Gefährte?“ fragte jetzt ein anderer. „Ich habe keinen…also doch, aber wir sind nicht…“ „Ihr seid noch nicht gebunden? Aber du bist gewandelt!“ Die breite Brust an der er lehnte vibrierte leise bei den Worten. „Ich….ich habe Angst…“ flüsterte er und sein Blick wanderte langsam nach oben. „Angst? Vor deinem Gefährten?“ Er grollte. Er konnte sich nur schwer vorstellen, was alles passiert sein musste, dass ein gewandeltes devotes Wesen von seinem Gefährten davonlief. Er wickelte die Decke etwas fester um seinen Fund. Er spürte genau, dass Harry nicht darüber reden wollte. Seine große Hand fuhr sanft über das lange dunkle Haar. „Du bist hier sicher! Niemand wird dich anrühren!“ „Danke!“ hauchte Harry, ehe er wieder einschlief. „Weißt du, was das bedeutet?“ fragte ein Werwolf. „Ja, das weiß ich!“ „Er ist ungebunden, gewandelt und außergewöhnlich hübsch! Dein Schutz?“ „Ja, er hat meinen Schutz!“ Er blickte auf das schlafende Gesicht an seiner Brust herab. Lächelnd streichelte er eine Strähne aus Harrys Gesicht. Er hatte seinen Gefährten nie gefunden. Auch, wenn sie nicht aufeinander geprägt waren…vielleicht, könnte er ja mit Harry glücklich werden. „Wir sollten rausfinden, wer sein Gefährte ist!“ „Tut das! Aber kein Wort, dass er hier ist!“ „Niemals! Bis bald, Fenrir!“ Kapitel 15: Denk nach! ---------------------- Kapitel 15 - Denk nach! Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte. Aber eines wusste er: Er hatte noch nie zuvor so gut geschlafen. Seufzend rückte er näher an die Wärmequelle hinter sich. Hier war es wunderbar. Es war warm, ein starker Arm lag um seine Hüfte. Moment! Ein Arm? Mit einem Satz war Harry aus dem Bett gesprungen. Zittrig stand er auf dem groben Holzboden und starrte auf das Bett, das sich als gigantischer Stapel aus Fellen und Decken herausstellte. Plötzlich bewegte sich ein Fellstapel und gab schließlich einen großen groben Mann frei. Harry starrte sein Gegenüber fassungslos an. Der Mann war mindestens doppelt so breit wie er und locker zwei Köpfe größer. Unter der gebräunten wettergegerbten Haut zeichneten sich deutliche Muskelstränge ab. Seine untere Gesichtshälfte war bedeckt von einem dunklen drei-Tage Bart. Das Haar war lang und dunkelbraun mit einigen silbrigen Strähnen und unter dichten dunklen Brauen funkelten ihm zwei goldene Augen entgegen. Langsam wich er einige Schritte zurück. Der Mann schwang die Beine von dem Lager und stand auf. „Oh…bei Merlin!“ rief Harry und schlug sich die Hände vor die Augen. „Hmm?“ knurrte der Mann nur. „Warum sind Sie nackt!“ kreischte er. „Was…oh…“ „Ja, Oh! Was soll das! Warum bei Merlins getupfter Unterhose liegen sie nackt neben mir? Was ist passiert! WAS IST PASSIERT?“ brüllte er. Die Türe flog auf und zwei Männer stürmten rein. Sie waren als Wachen für ihren Alpha abgestellt worden. Als sie das Gebrüll im Zimmer gehört hatten waren sie alarmiert. Jetzt standen sie zwischen ihrem nackten Alpha und einem völlig aufgelösten devoten Wesen. Irritiert blickten sie von einem zum anderen. „Ich…oh nein! Was habe ich getan? Was ist passiert?“ schluchzte Harry. „Was passiert…nichts!“ rief Fenrir erschrocken aus. „…“ „Kleiner, es ist nichts passiert!“ grollte er. „Und warum sind Sie dann…“ „Ich schlafe immer nackt! Ich war so müde, dass ich dich ganz verdrängt hatte!“ Rasch griff der Werwolf nach einer braunen Lederhose. Er schlüpfte hinein und kam dann auf Harry zu. Sanft zog er ihn an sich und drückte ihn an seine nackte Brust. Er warf den Wachen einen eindeutigen Blick zu und nickte dann zur Türe. Die beiden gingen lautlos und schlossen die Tür hinter sich. Er streichelte über den mageren Körper, der so gut in seine Arme passte. Sanft wiegte er ihn hin und her und steuerte dabei auf das Lager zu. Er zog Harry sanft auf seinen Schoß, als er saß. „Kleiner…ich würde dich niemals gegen deinen Willen anrühren!“ „W-warum…nicht?“ „Warum? Hast du das jetzt echt gefragt?“ lachte der Werwolf. „Weil ich der Alpha eines großen Wolfsrudels bin! Ich bin ein dominantes magisches Wesen und ich habe dir gestern Nacht meinen Schutz zugesprochen! Vor Zeugen! Wenn ich dich einfach bedrängen würde, hätte ich einige Probleme mit dem Rudel! Mal davon abgesehen, dass mein inneres Wesen mich daran hindern würde!“ Während der Werwolf sprach entspannte Harry sich immer weiter. Er glaubte dem Mann und er musste zugeben, dass er sich hier sehr wohl fühlte. Ein Stechen in seinem Herzen erinnerte ihn daran, dass das hier falsch ist! Er sollte bei Tom sein! „Was soll das bedeuten, er ist verschwunden?“ fauchte eine eiskalte Stimme. „ Mein Lord, wir haben seit fast 20 Stunden nichts anderes getan, als ihn zu suchen! Ich habe suchsauber ausgesprochen und meinen Geist ausgeschickt! Im ganzen Manor haben eure Anhänger, die Hauselfen, die Gemälde und die Patrone gesucht! Er ist nicht hier!“ erklärte Thomas. Tom war außer sich vor Sorge und Wut. Er hatte Angst, dass Harry etwas passiert war, aber er war auch wütend auf ihn. Warum lief er einfach weg? Langsam erhob er sich aus seinem Thron-ähnlichen Stuhl. Er ging auf die Tür zu. Im Gehen wandte er sich noch einmal um. „Ich werde die Ländereien absuchen!“ Mit diesen Worten war Tom verschwunden. Er lief nach draußen und nach kurzer Zeit fand er, was er gesucht hatte. Das vor ihm waren eindeutig Harrys Fußspuren. Er folgte ihnen eine Weile, bis er zum Wald gelangte. Fluchend rannte er los. Wenn Harry hier reingelaufen war und die Nacht hier verbracht hatte, dann war er jetzt entweder tot oder zumindest schwer verletzt. „HARRY!“ brüllte er. Er mobilisierte all seine Kräfte und rannte den Spuren nach. An einem Baum stoppten sie plötzlich. Er erkannte, dass Harry sich hingesetzt hatte. Ein Geruch stieg ihm in die Nase, als der Wind drehte. Ein Werwolf. Hastig suchte er nach weiteren Spuren. Harry war gerannt. Der Werwolf hatte ihn verfolgt. Er roch Harrys Blut an einigen Dornenranken und er sah einige rote Tropfen im Schnee. Tom stoppte abrupt. Harry war gestürzt. Hier hatte er gelegen. Der Werwolf hatte direkt neben ihm gestanden. An dieser Stelle verschwanden Harrys Spuren. Lediglich die Abdrücke der Werwolfpranken waren im Schnee zu sehen, aber sie waren tiefer, als die anderen. Der Werwolf musste Harry mitgenommen haben. Aber warum sah er keine Schleifspuren? Werwölfe schleiften ihre Beute normalerweise an eine sichere Stelle, um sie dort zu vertilgen. Dieser Werwolf jedoch musste Harry getragen haben. Wo hatte er ihn nur hingebracht? Er musterte besorgt den Himmel, während er den Spuren folgte. Noch verdeckten dichte Wolken die Sonne, aber es könnte jederzeit ein Wolkenloch erscheinen. Die Sonnenstrahlen würden seine Haut verbrennen. Tom hielt sich dicht an den Bäumen. So würden ihn die Schatten etwas schützen. Endlich erreichte er sein Ziel. Der Geruch der Werwölfe war unglaublich stark. Er befand sich auf der anderen Seite des Waldes. Jetzt konnte er auch Harry spüren. Er musste hier ganz in der Nähe sein. Ein Knurren ließ ihn herumwirbeln. Hinter ihm stand ein Mann. Er war riesig und breit gebaut. Sowohl er, als auch der Werwolf waren in ihrer menschlichen Form. Keiner hatte Vorteile. „Was willst du hier, Vampir? Deinesgleichen ist hier unerwünscht!“ grollte der Werwolf. „Ihr habt etwas, das mir gehört!“ fauchte Tom zurück. „JETZT!“ brüllte der Werwolf. Aus sämtlichen Büschen sprangen die Werwölfe und umzingelten Tom. Der Vampir knurrte, denn er wusste, dass er in dieser Form keine Chance gegen die Werwölfe hatte. Sich zu wandeln kam auch nicht in Frage. Wenn die Sonne ihn so erwischte würde sie lediglich seine Haut verbrennen und ihn blenden. Verwandelt war er aber viel angreifbarer. Die Sonne würde ihn innerhalb von Sekunden in einen Aschenhaufen verwandeln. Fauchend ergab er sich. Plötzlich musste er die Augen zusammenkneifen. En Markerschütternder Schrei entkam seiner Kehle, als die Sonnenstrahlen seine ungeschützte Haut trafen. Sich windend brach er zusammen. Er sackte in sich zusammen, als die Werwölfe ihn in den Schatten einer Hütte bugsiert hatten. Keuchend und zittrig lehnte er sich gegen die Hauswand. „Alpha!“ Eine der Wachen stürmte hinein. Sein Alpha saß zusammen mit seinem Gast auf seinem Lager. Sie unterhielten sich über alles mögliche und Harry lachte ein wenig. Als er jedoch rein stürmte verstummte das Lachen und gleich zwei Augenpaare sahen ihn überrascht an. „Was gibt es, Bane?“ knurrte Fenrir. „Wir…wir haben einen Eindringling gestellt!“ antwortete er sofort. „Ich komme!“ grollte er. „Harry, bleib bitte hier! Wenn einer uns gefunden hat könnten da noch mehr sein!“ Harry nickte nur. Fenrir legte seine Hand an seine Wange und streichelte mit dem Daumen kurz darüber, während er ihn anlächelte. Dann wandte er sich um und folgte der Wache aus dem Raum. Harry blieb auf dem weichen Lager sitzen. Er berührte die Stelle an der Fenrir Hand lag und ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Erschrocken biss er sich auf die Lippe. Er fühlte sich schuldig. Er gehörte doch zu Tom! Warum fühlte er sich dann bei diesem Fremden so viel wohler? Seufzend zog er die Beine an und schlang die Arme darum. Tom. Was war das nur zwischen ihnen? Er wollte ihm doch eine Chance geben und jetzt war er hier. Er war wieder einmal weggerannt! Und warum? Weil Tom ihm klar gemacht hatte, dass er sich an ihn binden wollte, aber warten würde. Er hatte sich so schuldig gefühlt, weil er ihn so hinhielt. Und dann? Er hatte durch seine Veela-Magie, die er noch nicht kontrollieren konnte mitbekommen, was Tom von ihm hielt. Tom hielt ihn für ein psychisches Wrack. Das war er ja auch, aber es hatte ihn unglaublich verletzt das von ihm zu hören. Wollte er zu Tom zurück? Da war etwas in ihm, das ihn dazu drängen wollte, sofort zu Tom zu rennen, aber sein Stolz und seine Sehnsucht nach Liebe und Sanftheit hielten ihn davon ab. Fenrir, der ihn kaum kannte. Fenrir, der durch nichts an ihn gebunden war gab ihm all das was er sich wünschte. Verzweifelt schloss er die Augen. Er hatte gelesen, dass die Eltern eines devoten magischen Wesens dessen Wesen so ändern konnten, dass er sich frei an jemanden binden konnte, den er sich ausgesucht hatte. Konnte er das? Konnte er Sarah und Thomas darum bitten und Tom für immer verlassen? War er in der Lage dazu, Tom zur Einsamkeit zu verdammen? Und was wenn Fenrir seinen Gefährten fand? Es war wirklich zum verrückt werden. Er musste den Kopf frei kriegen. Entgegen Fenrir Anweisungen stand er auf und griff nach dem Mantel des älteren. Er würde ihn nur kurz ausborgen. Unten angekommen trat er in die warmen Strahlen der Sonne. Genießerisch schloss er die Augen. Ein leises Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „HARRY!“ Tom dampfte. Die Verbrennungen waren schlimm das wusste er. Er konnte sich selbst zwar nicht sehen, aber er wusste, dass sein Gesicht ziemlich entstellt war. Er sah auch sehr schlecht. Es wirkte, als läge ein weißes Seidentuch über allem. Vor ihm baute sich jetzt ein Kühne von einem Mann auf. Er konnte ihn zwar nur undeutlich sehen, aber diesen Mann würde er überall erkennen. „Greyback!“ spuckte er aus. „Riddle!“ grollte der Alpha zurück. „Was willst du hier? Findest du nicht, dass es dumm war hier ohne Schutz aufzutauchen? Sieh dich mal an!“ spottete der Werwolf. „Du hast etwas, das mir gehört!“ fauchte Tom. „Ach ja? Was währe das denn?“ „Meinen Gefährten! Stell dich nicht dümmer als du bist, Werwolf!“ „Pass auf, was du sagst, Blutsauger!“ brüllte Fenrir jetzt und packte Tom am Kragen. „Lass mich los!“ fauchte Tom, der nun von Fenrir hochgerissen und gegen die Wand gedrückt wurde. Während er Fenrir von sich stieß entdeckte er etwas. Dort drüben bei dem größten der Holzhäuser stand jemand. Dieser Jemand war zwar in einen groben viel zu großen mantel gekleidet, aber dieses lange Haar, das schwärzer ist, als alles, was er je gesehen hatte. Und diese helle Haut, die dem frischen Schnee die Show stahl. Er würde ihn überall erkennen. Er rief seinen Namen und sah zu, wie Harry herumwirbelte. Greyback ließ ihn los und drehte sich auch zu Harry um. Überrascht musste Tom zusehen, wie Greyback jetzt auf Harry zuging, wie er seine großen groben Griffel auf seine Schultern legte. Er war dazu verdammt, hilflos zuzusehen, wie Greyback über Harrys Haar strich und wie Harry dabei rot wurde. Panik breitete sich in seinem toten Herzen aus. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Er konnte ihn doch nicht verloren haben! „Harry…"keuchte er Harry machte sich sanft von Fenrir los un lief auf Tom zu. Er zog zischend die Luft ein, als er Toms verbranntes Gesicht und die trüben Augen sah. Er wirbelte herum und blickte die Werwölfe direkt an. „Habt ihr ihm das angetan?“ fragte er leise, aber mit bedrohlichem Unterton. „Nein, kleiner! Die Sonne hat ihn erwischt! Wir haben ihn sogar in den Schatten gebracht!“ antwortete einer der anwesenden. Harry drehte sich wieder zu Tom um. Tom hatte sich wieder auf den Boden sinken lassen. Harry kniete sich vor ihn in den Schnee. Er hob die Hände und berührte ganz vorsichtig die verwundete Haut. Eine Träne entkam ihm. Er wusste genau, dass es seine Schuld war. Währe er nicht weggelaufen, hätte Tom ihn nicht gesucht. Dann sähe er jetzt nicht so aus. „Es tut mir so leid!“ flüsterte Harry. „Mir tut es leid! Harry, komm zurück!“ bat Tom ihn. „Ich..wir sollten erst einmal deine Wunden versorgen!“ lenkte Harry schnell ab. „Kann…hat jemand ein Messer?“ „Wozu brauchst du ein Messer?“ grollte Fenrir hinter ihm. „Gb es mir bitte einfach! Ich will ihm helfen!“ Fenrir zog sein eigenes Messer aus seinem Stiefel und reichte es Harry vorsichtig. „Harry, das Messer ist sehr scharf! Pass auf, dass du dich nicht…HARRY!“ Harry hatte nicht lange gefackelt und sich das Messer über sein Handgelenk gezogen. Den schmerz nahm er kaum wahr. Er hatte sich schon zu oft geschnitten. Den Mantel von Fenrir hatte er zuvor ausgezogen, um ihn nicht zu versauen. Er entzog Fenrir seinen verletzten Arm, als der danach gegriffen hatte und rückte nah an Tom heran. Er ließ sich das Blut in die Hand laufen und verteilte es auf der verbrannten Haut. Tom sah aus, als hätte er in Blut gebadet. Er war sehr gründlich mit dem was er tat. Toms Haut absorbierte das Blut wie ein Schwamm. Harry konnte zusehen, wie die Haut sich glättete und die Verbrennungen weg gingen. Am Ende drückte er Tom noch sein Handgelenk an den Mund. Er zuckte kurz, als sich die Fänge aus Reflex in sein Fleisch bohrten. Harry spürte, wie ihm langsam etwas schwummerig wurde, während Tom an der Wunde saugte. Als nächstes leckte Tom über den Schnitt, welcher sich verschloss. Harry griff nach etwas Schnee und riebt ihn über Toms Gesicht, bis es wieder sauber war. Tom war überwältigt von Harrys Fürsorge. Er packte ihn an den Oberarmen und zog ihn zu sich. Grollend drückte er seine Lippen auf die von Harry. Was als nächstes geschah hätte er nicht erwartet. Harry riss sich von ihm los und taumelte einige Schritte zurück. Seine Augen schwammen in Tränen und er wagte es nicht, Tom anzusehen. „Tom ich…ich kann nicht!“ flüsterte er. „Was? Warum nicht? Du gehörst zu mir!“ platzte Tom heraus. „Wer gehört zu dir? Mein williges inneres Wesen, oder ich? Der Psycho!“ schleuderte Harry ihm entgegen. „Du…Das hättest du nicht hören…sollen!“ Tom war perplex. „Ich habe es aber gehört! My Lord, Ihr wollt mich nur, um an die Macht zu kommen! Ich weiß, dass Ihr nicht fähig seid, Zärtlichkeit zu zeigen! Ich werfe Euch das nicht vor! Es ist Euer Wesen, aber…My Lord…Mein Wesen braucht das!“ „…“ Harry war wieder zum förmlichen „Sie“ gewechselt. Er hatte Tom so ihrer Beziehung beraubt. Tom war sprachlos. Irgendwann gerappelte er sich jedoch und seine Mine wurde eisig. „Ist das dein letztes Wort?“ knurrte er. „To…Lord Voldemort! Werdet Euch darüber klar, was Ihr wollt und was Ihr mir geben könnt! Ich…ich kann mich nicht aufgeben! Ich habe es so oft getan…das hätte mich fast umgebracht! Ich…ich liebe Euch, aber….aber nicht zu diesem Preis!“ „Du…du liebst mich?“ „Ja, aber natürlich!“ „Aber du würdest dich nicht an mich binden, auch nicht, wenn das bedeutet, sämtliche magische Wesen zu retten?“ Jetzt hatte Tom einen wunden Punkt getroffen. Er konnte zusehen, wie Harry sich veränderte. Sein Gesicht wurde kantiger und seine Augen wurden ganz schwarz. Seine Haare peitschten um ihn herum, als stünde er mitten in einem Sturm. Als er sprach war seine Stimme donnernd und eiskalt. „Ihr….wie könnt Ihr so etwas sagen? Sollten dominante Wesen nicht eifersüchtig und beschützend sein? Und doch….Mit diesen Worten holt ihr alle magischen Wesen in unser Bett!“ Harry sackte zusammen. Fenrir fing den kleinen Körper auf und drückte ihn sicher an sich. Ein Griff genügte, um Harry bequem tragen zu können. Er warf Tom noch einen vernichtenden Blick zu, dann drehte er sich um und ging. Im Gehen wandte er sich noch einmal kurz um. „Sobald es dunkel ist bist du verschwunden!“ knurrte er Tom zu. Harry liebte diesen Vampir also. Fenrir lachte einmal kurz trocken. Er würde sich nicht für ihn entscheiden. Wie sehr hatte er gehofft, Harry für sich zu gewinnen, aber wenn Tom einsah, was Harry brauchte, dann würde er ihn verlieren. Sehnsüchtig blickte er in das schlafende Gesicht von Harry. Er hoffte fast, Tom würde mist bauen, dann hätte er Harry für sich, aber…er durfte sich das nicht wünschen. Wenn Harry sich für Tom entschied musste er ihn ziehen lassen. Wo war nur sein Gefährte? Lebte er noch? Hatte er überhaupt einen? Ein leises Winseln entkam ihm, bei dem Gedanken, dass er nie einen Gefährten haben würde. aber er konnte Harry dafür nicht leiden lassen. Wenn Harry sich für den Vampir entschied würde ihm vielleicht noch eine Freundschaft bleiben. Sanft bettete er Harry auf das Lager und rutschte neben ihn. Er würde ihn nicht festhalten oder zwingen, aber es sprach nichts dagegen, ihn im Arm zu halten, so lange er das konnte. Gute Nacht, Kleiner! Kapitel 16: Das Rudel --------------------- Kapitel 16 - Das Rudel Als Harry das nächste mal erwachte verschwamm alles vor seinen Augen. Als er den Kopf zur Seite drehte tropften die Tränen auf die Decken. Er hatte Tom gestern so einiges an den Kopf geworfen, was ihm jetzt irgendwie leid tat, aber er wusste, dass es seine einzige Möglichkeit war. Er wollte ihn. Natürlich wollte er ihn. Er hatte sich in Tom verliebt, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte. Aber es bestand keine Möglichkeit für ihn, sich an Tom zu binden, wenn er keine Hoffnung darauf hatte, dass Tom sich für ihn ändern würde. Er wollte ja nicht, dass Tom sich komplett verbog, aber zumindest wollte er ihm vertrauen können. Er wollte sich sicher und geliebt fühlen und er wollte ein wenig Sanftheit. Zumindest, wenn sie alleine waren. Aber konnte Tom das? Wollte er das? Vielleicht waren seine Anforderungen zu groß. Vielleicht war er lästig und nervig. Immerhin sah Tom in ihm nicht mehr, als ein psychisches Wrack. Und immer diese verdammten Tränen. Wütend rieb er sich über die Augen. Um sich zu beruhigen versuchte er ruhig zu atmen, aber anstatt einer Besserung entkamen ihm jetzt noch leise Schluchzer. Er zuckte zusammen, als sich hinter ihm etwas bewegte. Sein erster Reflex war Flucht, als sich ein dicker Arm von hinten um ihn legte. Als er aber herumgedreht wurde und in Fenrirs besorgtes Gesicht blickte entspannte er sich. Er drehte sich sogar ganz zu ihm um und ließ es zu, dass Fenrir ihn an sich zog. Harry fühlte sich bei ihm so unglaublich sicher und geborgen. Ein leises Seufzen entkam ihm und er schmiegte sich noch etwas näher an den warmen harten Körper. Eine Warme hand legte sich auf seine Wange und er spürte, wie Fenrir ihm die Tränen wegstrich. "Warum weinst du?" fragte Fenrir sanft. "Wegen gestern...habe ich das richtige getan?" antwortete Harry resigniert. "Ja. Es war hart und es ist selten, dass ein devotes Wesen so etwas tut, aber da dein inneres Wesen gesprochen hat...es war richtig!" beruhigte Fenrir seinen Gast. "Hab keine Angst! Wenn er dich wirklich liebt, dann wird er versuchen sich zu ändern!" "Und wenn nicht?" schluchzte Harry. "Dann bleibst du hier! Hier bist du sicher! Niemand wird dich anrühren!" "Danke!" "Dafür nicht! Komm lass uns Frühstücken gehen!" lächelte der Werwolf und erhob sich. Harry musste lächeln. Fenrir hatte sich bereits für ihn geändert und trug zum Schlafen jetzt immer eine Boxershorts. Er beobachtete ihn, als er in eine abgewetzte Lederhose schlüpfte und sich ein enges schwarzes Shirt überzog. Als er sah, wie Fenrir sich mit der Bürste abmühte stand er auf und nahm sie ihm ab. Er schob Fenrir zu einem Stuhl und drückte ihn darauf. "Lass mich! Das kann man ja nicht mit ansehen!" lächelte er. Am Anfang versteifte sich der Alpha. Mit seinen Haaren war er sehr pingelig. Da durfte lange nicht jeder dran. Als Harry aber begann mit feinfühligen Fingern die Knoten zu entwirren und dann vorsichtig durchkämmte, entspannte er sich zusehends. Es ziepte kaum und wenn er doch einmal zuckte entschuldigte Harry sich sofort und strich sanft über die Stelle. Als Harry die Bürste weglegte fing Fenrir seine Hand ab und drückte sie kurz an seine Wange. Anstatt zurückzuzucken stahl sich ein Lächeln auf Harrys Gesicht. "Wollten wir nicht essen gehen?" neckte er den Werwolf. "Du hast recht!" grollte Fenrir und stand auf. "Danke!" brummte er noch, als er sein Knotenloses Haar betastete. Unten im Hof waren schon viele versammelt. Mitten auf dem Platz stand ein hölzerner Pavillon darunter befand sich die Sammelküche des Rudels. Es duftete nach frischem Brot, Rühreiern, Speck und Würstchen. Harry lief das Wasser im Mund zusammen. Er folgte Fenrir zu einer rundlichen Frau, die das Essen austeilte. Für Fenrir stellte sie ohne Nachfrage einen Teller zusammen und drückte ihn ihm in die Hand. Als sie Harry sah lächelte sie. Die alte Narbe an ihrer Wange kräuselte sich dabei. "Hallo Engelchen! Was möchtest du essen?" fragte sie mütterlich. "Guten Morgen. Das ist egal, aber...kein Fleisch bitte!" lächelte Harry strahlend. "Das wird schwer...im Rührei ist speck..." "Dann nur etwas Brot! Das reicht schon!" beeilte sich Harry zu sagen. "Ach papperlapapp! Warte einen Moment!" Schon war die Frau am Feuer. Sie hängte eine saubere Pfanne darüber und rief einer Helferin zu, sie solle Tomaten Paprika und Frühlingszwiebeln holen. Während sie das Gemüse schnitt rührte eine andere das Rührei an. Eine dritte Frau lief zu Harry und brachte ihm einen Becher Tee. Die erste Köchin kam mit einer Schalle voller duftendem Gemüse-Rührei zurück und stellte sie Harry hin. "Bitte, mein süßer! Guten Appetit!" zwinkerte sie und die anderen Köchinnen lächelten ihn auch strahlend an. "Vielen Dank!" lächelte Harry zurück, gerührt von der Fürsorge dieser Frauen. Als er sich umdrehte stockte er. Alle anwesenden Männer starrten ihn etwas fassungslos an. Unsicher schob Harry sich hinter Fenrir, der mit ihm gewartet hatte. Dieser knurrte und alle wandten sich wieder ihren Tellern zu. Er schob Harry zu einem Tisch und setzte sich mit ihm hin. Ungerührt begann er zu essen. Als er jedoch Harrys Unsicherheit bemerkte lächelte er und knuffte ihn leicht an. "Mach dir keine Gedanken! Die sind nur überrascht!" "Aber...warum?" "Naja...unsere Köchinnen sind eher...Bärbeißig!" erklärte er grinsend Anstelle einer weiteren Erklärung deutete er zum Tresen, wo ein etwa 26 Jahre alter Werwolf sich charmant zu der Köchin rüber lehnte und versuchte noch ein Würstchen zu klauen. Sie hieb ihm den Kochlöffel so hart auf die Finger, dass der Mann aufjaulte. Als sie bemerkte, dass Harry sie ansah lächelte sie und rief: "Schmeckt es dir Schätzchen? Möchtest du noch etwas Brot dazu?" Ohne eine Antwort abzuwarten schnippte sie einer Helferin zu, die sofort mit zwei gebutterten Scheiben mit warmem Brot zu Harry lief und es ihm hinstellte. Fenrir musste sich ein Lachen verkneifen. Er selber hatte auch einen Stein im Brett bei den Köchinnen, aber bei ihm war es eher eine Respekt-Sache, da er der Alpha war. Sonst genossen nur die Rudel-Kinder diese Fürsorge. Nach dem Essen verabschiedete Fenrir sich für zehn Minuten, da es irgendein Problem mit den Abwehrzaubern gab. Harry setzte sich solange neben die Küche in die Sonne. Er schloss die Augen und hob den Kopf in den Himmel. Seufzend genoss er die Wärme und bekam so auch nicht mit, wie sich um ihn herum immer mehr junge Männer versammelten. Erst, als einer seinen Schatten auf ihn warf öffnete Harry die Augen und zuckte zusammen. Alle starrten ihn an und lächelten. Einige kamen sogar noch etwas näher. "Äh...hallo?" versuchte Harry es. "Hi!" "Na, wie geht´s?" "Würdest du mal mit mir ausgehen?" "Wie lange bist du schon hier?" "Du bist wirklich sehr hübsch!" Harry war völlig überrumpelt. Sein Mund klappte immer wieder auf und zu. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Was sollte er denn jetzt tun? Die jungen Männer sahen allesamt total wahnsinnig aus. Ausgehen? "Ich...ich bin Harry." stotterte er. "Hi Harry, ich bin Jay!" "Ich bin Kaine!" "Hey, ich heiße Ben!" "Und was machst du heute Abend so?" "Hast du schon jemanden für den Lagerfeuerabend?" "Ja hat er! Mich! Verschwindet!" Die donnernde Stimme des Alphas ließ sie alle zusammenzucken und so schnell, wie sie weg waren konnte Harry gar nicht gucken. Über ihre Schultern riefen sie noch, dass sie nicht wussten, dass er dem Alpha gehörte. Fenrir zog Harry auf die Beine und lächelte ihn an. "Du scheinst ganz schönen Eindruck auf die Jungen zu machen!" lächelte er. "ich..." "Schon gut! Sie sind alle ungebunden und ein wenig wild, aber sie werden dir nichts tun und sie werden dich nicht noch einmal bedrängen!" ———————————————————————————————————— „Was soll das heißen, er kommt nicht zurück? „Sarah. Bitte!“ mahnte Thomas. „Das heißt genau das, was es heißt! Er kommt nicht zurück!“ fauchte Tom. „Aber warum?“ „Er ist bei den Werwölfen! Er kommt erst zurück, wenn ich mich geändert habe!“ „Werwölfe? Mein Gott…“ Sarah sank kraftlos auf einem Stuhl zusammen und barg das Gesicht in den Händen. Dann blickte sie plötzlich auf. „Und was musst du tun?“ Jetzt glühten Toms Augen auf. Seine Fänge blitzten auf und und krallte die Finger in die Armlehnen. Wütend knurrend funkelte er Sarah an. „Er verlangt, dass ich mein ganzes Wesen verändere!“ „Das…das kann nicht sein! Was hat er genau gesagt!“ fragte sie. „Sarah…“ mahnte ihr Mann. „Er sagte, er könne nicht mit mir zusammen sein, wenn ich ihm nicht Zärtlichkeit und so einen Mist gebe!“ „Oh…“ Tom sprang auf. Er fauchte und mit einem Hieb war ein Beistelltisch entzwei. Thomas riss Sarah nach hinten und baute sich vor ihr auf. Sie beide rechneten mit dem Schlimmsten, aber das, was jetzt geschah war so unglaublich, dass Sarah meinte, sie würde träumen. Vor ihren Augen wurde Tom wieder menschlich und sah einfach nur aus, wie ein getretener Hund. Er sank auf seinen Stuhl und wirkte wie ein Häufchen Elend. Sarah schob sich an Thomas vorbei. Sie nahm neben Tom Platz. „Können wir einen Moment so tun, als wärst du unser Schwiegersohn in Spe?“ „mhm…“ machte Tom nur und nickte. „Tom…Harry liebt dich. Aber…für eine Veela ist es unglaublich schwer, ein schwarzmagisches Wesen zu lieben. Es war für mich sehr schwer und Harry ist reiner als ich und du bist dunkler, als Thomas. Er braucht Liebe und Nähe! Fürsorge und Geborgenheit! Das ist schwer für dich, aber so, wie ich Harry kenne will er nicht, dass du dich völlig änderst! Er will nur sehen, dass du dich um ihn bemühst! Dass es dir mit ihm ernst ist!“ „Und wie soll ich das anstellen?“ brummte Tom nur. „Du willst es versuchen?“ fragte Thomas völlig Baff. „Ja…anders kriege ich ihn wohl nicht zurück!“ Sarah stand auf und klatschte in die Hände. Die beiden Männer folgten ihr mit ihren Blicken, während sie in der Bibliothek hin und her lief und einige Büche aus den Regalen zog. Vorsorglich orderte Tom bei den Hauselfen Sandwiches und jede Menge Kaffee. Thomas verzauberte den Couchtisch, damit alles draufpasste und nur für den Fall der Fälle beschwor er eine Tafel herauf. Als Sarah mit den Büchern zurückkam hatte Tom einen Block, eine magische Schreibfeder und einen Kaffee vor der Nase. Die nächsten Stunden analysierten sie mit Sarahs Hilfe das Wesen der Veela, wobei auch Thomas noch einiges erfuhr, das er nicht wusste. Toms Gesichtszüge erhellten sich immer weiter und er konnte endlich einige Verbindungen in Harrys Verhalten gegenüber ihm sehen. Je mehr er erfuhr, desto trauriger wurde er. Sobald ihm bekannt war, welches Wesen sein Bindungspartner war, hätte er sich informieren müssen. Er hätte diesen ganzen Mist verhindern können. „Verflucht!“ knurrte er, als Sarah ihm weiter erklärte, wie Harry tickte. Sarah lächelte mitleidig. Natürlich war ihr klar, dass Tom Mist gebaut hatte und dass diese ganze Situation seine Schuld war, aber sie freute sich darüber, dass Tom sich so bemühte, Harry zu verstehen. Er gab sich sogar die Blöße und nahm Nachhilfeunterricht bei ihr. Sie war sehr gerührt und bekam so gar nicht mit, wie die Türe aufging. Toms Kopf wirbelte herum und mit einem Wink seines Zauberstabes rollten sich die Materialien zu ordentlichen Schriftrollen zusammen. Er wollte nicht riskieren, dass Außenstehende sahen, wie es in seiner Beziehung stand. Jetzt erst wandte er sich dem ungebetenen Gast zu und zog eine Braue hoch, als er ihn erkannte. „Mr Lupin! Was verschafft mir die fragliche Ehre?“ „Mein Lord!“ schnurrte der Werwolf und verbeugte sich. „Ich wurde für Verhandlungen mit dem Rudel von Greyback geschickt! Auf dem Weg dahin habe ich einen Duft wahrgenommen…Ist Harry hier?“ fragte er hoffnungsvoll. Nach dem Tod von Sirius ist er zu Harrys Ersatzpaten geworden, aber Dumbledore hat alles daran gesetzt, sie beide voneinander zu trennen. Als er erfuhr, dass Harry verschwunden war ist er endgültig in die Welt der Wesen eingetreten, um nach ihm zu suchen. Er hat sich einem Rudel in der Nähe von Wales angeschlossen und wurde durch seine lange Erfahrung mit Zauberern schnell zum engen Berater des Alpha. Naja, die Tatsache, dass er ungebunden war tat sicher seinen Anteil an der Tatsache, dass der Alpha ihn nah bei sich behielt. 
„Nein, er ist nicht hier! Er ist bei Greyback!“ fauchte Tom. „Bei Grayback?“ Remus war erstaunt. „Was macht er denn da?“ „Vor seinem Bindungspartner flüchten!“ donnerte der Vampir. Mit diesen Worten war tom verschwunden. Sarah winkte den völlig verstörten Werwolf heran und Remus setzte sich zu ihnen. Ohne, dass er etwas sagen musste begann Sarah zu erklären. Mit jedem Satz klappte Remus´ Mund etwas weiter auf. „Ihr wollt mir also sagen, dass Harry der Gefährte von Tom ist? Und er kommt erst zurück, wenn Tom sich geändert hat? Wer auch immer im Universum dafür verantwortlich ist hat einen sehr sehr kranken Humor!“ brummte er. „Tja…irgendwem im Universum haben die beiden im letzten Leben mächig ans Bein gepinkelt!“ nickte Thomas und Sarah knuffte ihn an. „Im letzten Leben?!“ „Na toll Thomas!“ knurrte Sarah. „Ja, im letzten Leben! Aber erwarte nicht zu erfahren, wer sie waren! Es ist ohnehin schon zu viel gesagt!“ beeilte sich Thomas zu sagen. „Und behalte es für dich! Es wäre nicht gut, wenn solche Informationen die Runde machten!“ bat Sarah. „ich werde nichts verraten!“ versprach Remus und stand auf. „Ich werde mich nun verabschieden! Ich muss vor Einbruch der Dunkelheit antreffen!“ „Remus, bitte! Kannst du Harry sagen, dass wir ihn lieben? Er soll auf sich aufpassen!“ „Ich verspreche es, Sarah!“ „Wirst du ein Auge auf ihn haben?“ fragte Thomas. „Zwei!“ nickte Remus und verschwand. ———————————————————————————————————- „Alpha! Wir haben besuch!“ „Hmm?“ Fenrir hatte es sich mit Harry zusammen am Feuer gemütlich gemacht. Sie saßen nebeneinander auf einer Wolldecke und Harry lachte über eine lustige Geschichte, die Fenrir ihm gerade erzählt hatte. Harry war den ganzen Tag aufgeregt gewesen. Fenrir hatte nach dem Frühstück beschlossen, dass er mit ihm zum Feuer gehen würde und es Harry überlassen, zu entscheiden, was sie mitnehmen. In ihrem Korb befanden sich Brot und Wein. Fenrir hatte darüber gelacht und gefragt, ob Harry zu viel Rotkäppchen gelesen hätte. Als Harry ihn nur fragend angesehen hatte, ist Fenrir vom Glauben abgefallen und so haben sie den Nachmittag mit Muggle-Märchen verbracht. Harry sah sich zu dem Werwolf um, der die Botschaft gebracht hatte und blickte lächelnd zu ihm hoch. Als er jedoch die Gestalt einige Meter hinter ihm erkannte, verschwand das Lächeln und machte Unglauben platz. Er erhob sich wie in Trance. Ohne den Blick von dem Mann zu lösen, der halb im Dunkeln stand und ihn ebenfalls anstarrte. Sie gingen aufeinander zu, ganz langsam, dann immer schneller. Schließlich rannte Harry und fiel Remus in die Arme. „Remus! Ich habe dich so vermisst!“ weinte Harry. Remus hatte Harys Geruch wahrgenommen, bevor er ihn gesehen hatte. Er wusste, dass Harry gewandelt war, aber mit diesem Anblick hätte er nie gerechnet und auch nicht mit den Gefühlen, die ihn überrollten. Harry war einfach nur schön. Er wollte nichts von ihm, Merlin bewahre, aber es war der heftige Drang, ihn zu beschützen, der in ihm tobte. Er fing ihn auf und drücke ihn an sich. Gierig nahm er den Geruch seines Welpen in sich auf und klammerte sich dann nur umso fester an ihn. „Welpe! Endlich habe ich dich gefunden! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ „Es tut mir leid! Ich werde dir alles in Ruhe erzählen!“ versprach der Kleinere. „Aber das bitte später! Das Feuer wurde gerade entzündet! Willkommen, Remus Lupin!“ grollte der Alpha. „Sehr gerne!“ lächelte Remus. „Remus sitzt neben mir!“ lachte Harry und zog ihn mit zu ihrem Platz. Das Feuer wurde entzündet und alle jubelten und blickten in die Flammen. Alle außer der Alpha. Fenrirs Blick glitt zu seiner Rechten. Er sah über Harry hinweg und betrachtete das Profil des Neuankömmlings. Dann drehte Remus den Kopf zu ihm und lächelte ihn an. In diesem Moment wurde etwas in ihm das größte Feuer des Abends. Kapitel 17: Halt mich --------------------- Kapitel 17 - Halt mich! Das Feuer war überwältigend gewesen. Die Werwölfe hatten getanzt und gesungen. Es gab an diesem Abend zwei Taufen und drei Initiationen. Die jungen Männer waren nun offiziell Dominante des Rudels. Sie hatten ihre Schwüre geleistet und danach ihre Tätowierung und damit die Erlaubnis zum Werben erhalten. Harry war glücklich. Er konnte beobachten, wie Fenrir und Remus einander immer wieder ansahen. Er spürte die Verbindung zwischen ihnen. Als erstes war er enttäuscht. Fenrir war ein wundervoller Mann und er war vielleicht ein wenig in ihn verschossen, aber er wusste, dass sie niemals zusammen sein könnten und so freute er sich darüber, dass wenigstens Remus so ein großes Los gezogen hatte. Die Tage zogen vorbei und Fenrir und Remus erkannten einander als Gefährten. Harry hatte darauf bestanden ein anderes Zimmer zu bekommen und seinen sicheren Platz in Fenrirs Bett für dessen Gefährten und seinen geliebten Ersatzpaten zu räumen. Sowohl Remus als auch Fenrir hatten ihm versichert, dass er bleiben könne, da ja alle wüssten, dass nichts passieren würde, aber es hatte sich falsch angefühlt. So lag Harry jetzt Nacht für Nacht alleine in einem gemütlichen Zimmer mit einem kleinen offenen Kamin und grübelte über Tom nach. Er schämte sich für das, was er gesagt hatte und alles in ihm schrie danach, zu Tom zurückzugehen und sich ihm hinzugeben, aber das konnte er nicht zulassen. Immerhin war er es gewesen, der Bedingungen gestellt hatte. Die konnte er nicht einfach über den Haufen werfen, nur, weil es weh tat, Tom zu vermissen. Am Tag schlenderte er durch das Rudel und hatte bald eine Aufgabe gefunden. Die Kinder liebten ihn abgöttisch. Er stand nun jeden Morgen früh auf und begab sich zur Mitte des kleinen Dorfes, wo die Kinder gehütet wurden, deren Eltern andere Verpflichtungen hatten. Die Mütter und Träger der Kinder hatten ihn bald akzeptiert und vertrauten ihm ihre Kinder nun Vorbehaltlos an. Lächelnd von der Erinnerung an ein kleines Mädchen, das in seinem Schoß eingeschlafen war lief er nun zurück zur Küche. Hunger hatte er kaum, aber er hatte eingesehen, dass mager nicht schön war. Irgendetwas in ihm trieb ihn aber dazu, noch einen kleinen Abstecher durch den Wald zu unternehmen. Was er hier wollte? Hier war es ruhig und friedlich. Er liebte die Werwölfe, aber sie waren sehr aktiv und nicht gerade ruhig. Das vermisste er sehr an den Vampiren und Veela. Die Ruhe, die diese Wesen ausströmten. Große grobe Hände packten ihn plötzlich an den Schultern und er wurde an einen Baum gepresst. Sämtliche Luft wich aus seinen Lungen und er rang verzweifelt um Atem. Sein Rücken schmerzte und er hatte Sterne vor den Augen, weil sein Kopf gegen die harte Rinde gekracht war. "Verzeih mir! Ich vergesse immer, wie zerbrechlich ihr devoten seid!" grollte es nun. "...wer" keuchte Harry, die Augen panisch geweitet. "Tobin. Erinnerst du dich nicht an mich? Ich wollte mit dir zum Feuer gehen!" In Harrys Kopf raste es. Er erinnerte sich. Der junge Werwolf war ihm an seinem ersten Tag ganz schön auf die Pelle gerückt. Zum Glück hatte Fenrir ihn verscheucht und seit dem hatte der Dominante keine Annäherungsversuche mehr gestartet, obwohl Harry schwören könnte, ihn immer in seiner Nähe gesehen zu haben. Er hatte deutliche Blicke auf sich gespürt. Konnte das Tobin gewesen sein? War er ihm etwa seit ihrem ersten Aufeinandertreffen gefolgt? "Ich...ich erinnere mich! Was willst du von mir?" brachte die Veela hervor. "Was ich will? Spürst du das nicht, meine Schönheit?" Spüren? Was sollte er spüren? Plötzlich drängte der Werwolf näher an ihn. Sie standen jetzt ganz dicht beieinander. Harry roch den Schweiß des Mannes und die Erde, die an ihm klebte. Und da. Da war etwas! Er spürte es ganz deutlich. Etwas hartes und großes drückte gegen seinen Bauch. Erschrocken versuchte er zurückzuweichen, aber der Baum in seinem Rücken und die starken Arme verhinderten es. "Bitte! Bitte nicht!" flehte Harry "Der Alpha wird das nicht dulden! Er..." "Der Alpha! Das ich nicht lache! Sein Schutz und seine Ansprüche dir gegenüber sind schon lange verloschen! Er hat jetzt einen Gefährten! Er kann nicht zwei Devote haben!" knurrte Harrys Gegenüber. "Aber...Ich habe doch einen Gefährten!" versuchte Harry es jetzt. "Bist du nicht vor ihm davongelaufen? Ich werde gut zu dir sein!" brummte der Werwolf jetzt. Harry zuckte zurück, als der Werwolf versuchte ihn zu küssen. Immer wieder entkam er dem fordernden Mund. Irgendwann reichte es dem anderen. Mit einem festen Schlag in sein Gesicht ging Harry zu Boden. Er presste die Hand auf seine Wange und sah panisch zu Tobin hinauf. "Ich sagte, ich werde gut zu dir sein! Dafür verlange ich etwas! Werde mein, dann passiert dir nichts!" "Niemals!" spuckte Harry aus. Tobin knurrte grollend und im nächsten Moment war er über Harry. Er zerriss das Hemd des jüngeren und knebelte ihn mit einem Streifen davon. Tränen rannen über Harrys Gesicht, als er die Finger seines Angreifers auf seiner nackten Haut spürte. Als nächstes wurde ihm die Hose heruntergerissen. Mit letzter Kraft versuchte er noch einmal zu entkommen, aber der Werwolf war viel stärker und schneller, als er. Er konnte nur zusehen, wie der Mann seine Beine auseinander drückte. Ein Würgers überkam ihn, als er die groben Finger zwischen seinen Beinen spürte. Der Gestank des schweißes, von diesem Kerl brannte ihm in der Nase. Er trat nach ihm und wurde wieder geschlagen. Im nächsten Moment brachte ein stechender Schmerz ihn zum stöhnen. Er spürte den Finger in sich, der sich ohne Rücksicht durch sein Innerstes bohrte. -------------------------------------- "Wo kann er nur sein?" fragte Remus zum wiederholten mal. "Jetzt reicht es! Ich gehe ihn suchen!" grollte der Werwolf, der die Sorge seines Gefährten deutlich spürte. So stand Fenrir auf um sich auf die Suche nach dem Vermissten zu machen. Weit weg konnte er nicht sein. Aus den Schutzschilden ist er jedenfalls nicht raus, das hätte er gespürt. Als erstes ging er zum Kinderhort um dort nach ihm zu sehen. Die anwesende Werwölfin meinte aber nur, dass Harry schon seit einer halben Stunde weg sei. Stirnrunzelnd ging Fenrir weiter. Witternd suchte er nach Harrys Spur, was nicht einfach war. Zwischen all den dunklen Gerüchen der Werwölfe den leichten einer Veela auszumachen bedeutete schon einiges Geschick. Doch dann, was war das? Er witterte erneut. Eindeutig, das war Tobin. Was hatte der Kerl hier zu suchen? Fenrir hatte ihn weit weg von Harry postiert, weil der junge Werwolf doch etwas sehr aufdringlich wurde. Einem schlechten Gefühl folgend ließ er sich nun von Tobins Geruch leiten. Er wurde immer schneller, als er jetzt auch Harrys Geruch wahrnahm. Mitten im Satz verwandelte er sich. Fenrir setzte zum Sprung an und riss Tobin von Harry runter. Sie rangelten eine weile, aber Tobin war eindeutig unterlegen. Mit einem lauten krachen war das Genick durch. „Harry!“ das war Remus. Er war Fenrir gefolgt und war die letzten Meter gerannt, als er den Kampf gehört hatte. Jetzt ging er neben Harry auf die Knie. Er steckte fordernd die Hand nach Fenrir, der sich wieder verwandelt hatte, aus. Fenrir verstand und zog sein Hemd aus. Er sah zu, wie Remus die völlig verstörte Veela hineinsteckte und ihm dann den Knebel abnahm. „Wir müssen ihn hier weg bringen!“ „Ich nehme ihn!“ grollte der Alpha und hob Harry hoch. Schreiend und um sich schlagend wand Harry sich aus Fenrir Griff und viel zu Boden, wo er mit einem dumpfen laut aufkam. Remus war sofort bei ihm und zog ihn in die Arme. Hier war Harry vollkommen ruhig. Fassungslos blickte Fenrir auf seinen Schützling, der nur versuchte, seinem Blick auszuweichen. Krampfhaft überlegte er, was los sein könnte, bis es ihm schließlich kam. Harrys Wesen betrieb Schadenbegrenzung, indem es schreiend vor jedem Dominanten wegrennt. „Wie kriegen wir ihn jetzt weg?“ „Ich nehme ihn!“ brummte Remus nur und hob Harry auf die Arme. „Geht es?“ „Ich bin ein Mann und ein Werwolf! Fragst du tatsächlich, ob ich diese Bohnenstange hier tragen kann?“ lächelte Remus und ging los. In ihrem Haus angekommen legte er Harry auf das große Lager von ihm und Fenrir. Dort begann er ihn aus den Resten seiner Kleidung zu pellen, während Fenrir im Bad Wasser einließ und einige beruhigende Kräuterzusätze hineinbröselte. Als Remus rief verschwand er aus dem Bad und ihren Räumen. Sein Gefährte machte das schon. Er selber hatte etwas ganz anderes zu erledigen. Es galt einen toten Werwolf zu erklären. Wie recht er damit hatte bemerkte er sofort, als er aus seinem Haus trat. Einige Rudermitglieder hatten sich bereits versammelt und sie hatten Tobins Leiche herbeigeschafft. Er hörte Tobins devoten Bruder weinen und sah, das dessen Dominante Schwester ebenfalls um Fassung rang. Er ging einige Schritte auf die Anwesenden zu. „Wer hat ihn umgebracht, Alpha?“ schluchzte nun Tobins Bruder. „Ich“ war die knappe Antwort. „Warum? Was hat er getan!“ grollte nun die Schwester. „Er hat einen ungebundenen Devoten, der unter meinem Schutz stand angegriffen! Er versuchte ihn zu vergewaltigen!“ knurrte Fenrir. Mit einem Mal änderte sich die Stimmung. Wut machte sich breit, aber nicht auf Fenrir, sondern auf den toten Tobin. Seine Schwester trat vor und spuckte auf die Leiche. Sie zog ihren Bruder an sich, der fassungslos schluchzte. Sie winkte ihre Gefährtin herbei und bat sie, ihn nach Hause zu bringen. Dann drehte sie sich um. Mit flammendem Blick sah sie Fenrir an. Sie ging auf ihn zu und machte sich dabei kleiner. Vor ihm stand sie mit gesenktem Kopf. Ihr langer schwarzer Zopf rutschte ihr über die Schulter nach vorne. „Alpha…die Schuld ist in meinem Blut!“ sprach sie deutlich, aber kleinlaut. „Wenn du eine Strafe für uns hast, gib sie mir doppelt und verschone meinen Bruder! Er ist noch nicht gebunden! Ich wünsche, dass er unversehrt bleibt!“ „Er soll verschont bleiben! Und was dich angeht…so trifft dich keine Schuld!“ „Danke, Alpha!“ sagte die Frau jetzt und sah zu ihm auf. „Schafft die Leiche weg!“ befahl Fenrir noch, ehe er sich umwand und wieder hinein ging. Remus hatte Harry in der Zwischenzeit gewaschen und umgezogen. Er lag jetzt neben ihm auf seinem und Fenrir Lager und hielt die weinende Veela fest in den Armen. Als es leise klopfte zuckte Harry heftig zusammen. Remus Hände streichelten beruhigend über seinen Rücken. „Shh…das ist Fenrir! Erinnere dich! Er würde dir nie etwas antun! Komm rein!“ Leise und jede schnelle Bewegung vermeidend trat Fenrir ein. Er war darauf bedacht, Harry nicht zu direkt anzusehen und Abstand von dem Lager zu halten. Remus sah ihn traurig an. „Warum…?“ fragte Harry nun leise. „Weil er ein Monstrum war!“ flüsterte Fenrir ebenso leise. „Aber…sie alle starren mich so an! Warum?“ „Du bis ungebunden, außergewöhnlich hübsch und so rein und sanft! Harry, du bist der Inbegriff eines Devoten! Sie reagieren darauf!“ „Also ist…es ist meine Schuld…“ „NEIN!“ grollte Fenrir. Harry zuckte heftig zusammen und starrte Fenrir panisch an. „Verzeih mir! aber es ist nicht deine Schuld! Verstehst du? Viele andere Dominante, mich eingeschlossen sehen dich ähnlich, wie Tobin, aber keiner von uns würde dich je anrühren! Die ungebundenen begehren dich, ja, aber sie haben sich im Griff, weil sie nicht solche Monster sind! Es ist eines der Schlimmsten Vergehen hier, Hand an einen Devoten zu legen!“ erklärte Fenrir. „Ich…ich…“ stammelte Harry. Er schluckte schwer, dann übermannte ihn die Müdigkeit. Harry kämpfte noch einige Augenblicke dagegen an, ehe er langsam wegdämmerte. „Tom…“ flüsterte er noch, ehe er einschlief. —————————————— Der dunkle Lord tigerte aufgewühlt in der Eingangshalle seines Manors herum. Er brüllte und zerschmetterte Dinge. Er spürte Harrys Angst und seine Schmerzen, aber er konnte nicht zu ihm. Die Sonne brannte heute gnadenlos. Er würde sterben, noch ehe er den Wald erreicht hatte. Thomas, Blaise, Sarah und Severus beobachteten ihn aus sicherer Entfernung. Sie wussten, dass Sarah keine Chance hatte, bis zu den Werwölfen durchzudringen und so waren sie alle zum warten verdammt. Schließlich erklang ein leiser Ton. Ehe sie es sich versahen, war Tom aus der Türe gefegt und fort. Er bewegte sich schneller, als das Menschliche Auge wahrnehmen konnte. Er riss einige Werwolfwachen um und näherte sich immer weiter dem Zentrum der Siedlung. Hier jedoch wurde er von einer halben Armee teils verwandelter Werwölfe aufgehalten. Er glitt selber in die Wandlung und fauchte die Werwölfe an. Seine Augen glühten dunkelrot und seine Fänge blitzten im Schein der Laternen. Harry erwachte. Langsam erhob er sich. Fenrir und Remus blickten ihn irritiert an. Harry lächelte sogar. Nur mit Fenrir Hemd bekleidet schritt er auf die Türe zu und trat hinaus. Fenrir und Remus folgten ihm. Ob Harry schlafwandelte? An der Haupttüre blieben sie kurz stehen, bis Harry hindurch war, dann folgten sie ihm weiter. Fenrir beobachtete die Masse an Werwölfen, die mit dem Rücken zu ihnen standen und offenbar kurz vor dem Angriff standen. Harry ging mitten durch sie hindurch. Er schien die Warnungen und die Versuche, ihn aufzuhalten gar nicht wahrzunehmen. ein leichter Windstoß wirbelte seine Haare auf, als er an der vordersten Reihe vorbei war. Dann sah er ihn. Da stand der Vampir. Die Augen glühend rot, die Fänge gebleckt, die Krallen ausgefahren, bereit zum Angriff. Langsam ging er einige Schritte weiter. Er schien den Schnee unter seinen nackten Füßen kaum zu spüren. „Vlad!“ sagte er lächelnd und ging weiter. Tom wollte gerade zum Sprung ansetzen, als er ihn witterte. Ungeduldig wartete er, bis Harry sich durch die Reihen der Werwölfe bis zu ihm durchgearbeitet hatte. Da stand er. Klein und nur bekleidet mit einem viel zu großen Hemd. Er wirkte so winzig zwischen all den Dominanten Werwölfen. „Vlad“ hatte er gesagt. Sein Blick verschleierte sich und die Wandlung ging zurück. Lächelnd Strecke er die Hände aus. „Gabriel!“ brummte er leise. Er zog seinen Gefährten an sich, als dieser seine Arme um ihn legte. Zusammen standen sie da eng umschlungen im Schein der Fackeln und Laternen. Unzählige gelbe Augenpaare waren auf sie geheftet. „Gabriel! Du warst so lange fort!“ grollte der Vampir nun. „Aber jetzt bin ich ja wieder da!“ lächelte die Veela. Fenrir starrte die beiden an. Wer zum Henker waren Gabriel und Vlad? Fragend sah er zu Remus, der auch nur die Schultern zuckte und wieder zu Harry und Tom sah. Als Harry plötzlich schwankte wurden toms Augen wieder normal. Er hielt Harry fest und sah ihn aufgebracht und besorgt an. „Harry! Was ist passiert?“ „Tom, wo…“ fragte Harry erstaunt. „Ich habe deine Angst und deine Schmerzen gespürt! Was ist passiert?“ knurrte Tom nur kalt. „Ich…Tom, es…ich konnte nichts tun! Er…er war so stark und…es tut mir leid!“ brachte Harry nun unter Tränen hervor. Tom beobachtete, wie sein Gefährte die Hände vor das geschundene Gesicht schlug und herzerweichend weinte. Sie standen einander gegenüber, ohne sich zu berühren. Sie bekamen nicht mit, wie Fenrir die Werwölfe wegschickte. Schließlich waren nur noch Remus und er übrig. Remus wollte sich gerade einmischen, da hielt Fenrir ihn zurück und sah ihn warnend an. Das hier war Toms Chance zu beweisen, dass er Harrys Worte verstanden hatte. Er wollte sehen, ob der Vampir sich wirklich ändern würde und ob er sich schon geändert hatte. Tom hob langsam die Hände. Sanft, aber bestimmt zog er Harrys Hände von seinem Gesicht weg. Ebenso bestimmt hob er dessen Kinn an. Er musterte den Bluterguss am Kiefer und die aufgeplatzte Lippe. „Sieh mich an!“ grollte Tom ruhig, beinahe sanft. Harry tat wie ihm geheißen, wenn auch widerwillig und hob seinen Blick langsam, bis ihre Blicke sich trafen. Heiße Tränen liefen über seine Wangen und er zitterte. Tom griff nach seinem Zauberstab und Harry zuckte weg. „Sieh mich an!“ wiederholte Tom nur ruhig. Er schwenkte seinen Zauberstab und schon war Harry gehüllt in Stiefel, eine warme Hose, einen engen Rollkragenpullover und einen edlen Mantel. Leise seufzend nahm Harry die plötzliche Wärme wahr. Tom zog sich sein seidenes Halstuch aus und wickelte eine Hand voll Schnee darin ein. Dieses Bündel drückte er nun sanft gegen Harrys Kiefer. Seine andere Hand legte sich in Harrys Kreuz und zog ihn näher zu sich. Sanft strichen seine Finger über die kaputte Unterlippe, ehe er sich langsam herunterbeugte und Harry küsste. Seine Zunge fuhr über den Riss und er spürte, wie dieser sich schloss. Schließlich räusperte sich Fenrir. Er hatte angespannt zugesehen, wie Tom reagieren würde. Erleichtert und froh beobachtete er das zurückhaltende, aber fürsorgliche Verhalten des Vampirs. Nach außen hin mochte es nicht besonders liebevoll aussehen, da Toms Gesicht ausdruckslos war und er immer wieder knurrte, aber Fenrir erkannte, wie schwer es dem Vampir fiel, das zu tun. Das, was Tom hier tat war das äußerste Maß an Zuneigung, zu dem er fähig war. Natürlich konnte er noch mehr Zuneigung zeigen, aber nicht, wenn er und Harry nicht alleine waren. Tom hatte sich wirklich verändert. Der Blick des Vampirs heftete sich nun auf Fenrir. „Kommt doch rein!“ bat er und ging mit Remus zusammen vor. Tom fackelte nicht lange und hob Harry auf seine Arme. Vor der Türschwelle blieb er stehen und blickte auffordernd zu Fenrir. „Ich bitte dich, Tom Riddle, einzutreten! Sei Willkommen!“ sprach Fenrir. Am Kamin setzte er seine leichte Last in einen Sessel. Er blickte Harry fragend an und nickte zu Fenrir und Remus. „Remus….er für mich Familie! Und Fenrir…ist es auch!“ erklärte Harry kurz und lächelte Fenrir und Remus an. Tom nickte nur kurz, ehe er sein Gesicht in seine Hände legte und mehrmals ein und aus atmete. Dann nahm er sich zusammen und griff nach Harrys Händen. Verzweifelt sah er zu ihm auf. „Hast du ein Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe?“ fragte er. „ich…“ „Wie ich Fenrir kenne brät der Mistkerl schon längst in der Hölle?“ „Eigenhändig hingeschickt!“ nickte Fenrir. „Wie geht es dir? Hat…Hat er…?“ fragte Tom schon fast verzweifelt. „Nur…nur Finger!“ stammelte Harry kreidebleich. Die Erinnerungen kamen wieder hoch. Tränen rannen über seine bleichen Wangen und zitternd rückte er etwas näher an Tom. Dieser sah ihn fragend an. Er verstand nicht, was Harry wollte. Nach alldem glaubte Tom, Harry wolle nicht angefasst werden. „Tom…halt mich..bitte!“ flehte Harry ängstlich. Den Kampf in Voldemorts Augen konnte man deutlich sehen. Sie waren nicht alleine, aber sein Gefährte brauchte ihn dringend. Knurrend gewann eine Seite in ihm. Ehe sie es sich versahen hatte Tom Harry aus dem Sessel gezogen, sich selbst hingesetzt und Harry auf seinen Schoß genommen. Er drückte ihn an sich und streichelte über sein Haar und seinen Rücken. Er spürte, wie die Tränen seinen Kragen durchweichten. Traurig sah er auf den Scheitel seines Gefährten. Er hatte ihn nicht beschützen können. Währen sie gebunden, dann würde Harrys Weiße Magie ihn vor der Sonne schützen, das hatte er in Erfahrung gebracht. „Ich lasse dich nie wieder fortgehen!“ versprach Tom und barg Harrys Kopf unter seinem Kinn, ehe er die Augen schloss und beruhigend grollte. Kapitel 18: Lay down your Head ------------------------------ Kapitel 18 – Lay down your Head Dumbledore tobte. Er war nicht im Schloss, als es geschah. Er war auf der Jagd nach Horcruxen. Als er zurück im Schloss angekommen war wurde er aufgehalten von einer völlig in Tränen aufgelösten Minerva. Sie hatte ihm erzählt, was geschehen war. Sie wurde von Rufen und einem Schrei geweckt. Als sie aus dem Fenster blickte hatte sie etwa zehn vermummte Gestalten gesehen, die eine kleinere Gestalt mit Flüchen beschoss. Irgendwann trafen sie und die kleinere Gestalt ging zu Boden. Sie sammelten den bewusstlosen ein und verschwanden in den Wald. Vor lauter Schreck war die alte Hexe wie erstarrt gewesen. Irgendwann rannte sie nur noch hinaus aus dem Schloss und über die Wiese. Was sie dort fand ließ sie erstarren. Dort im dunklen Gras lag eine runde Brille. Dumbledore war sofort in den Schlafsaal der Gryffindors gestürmt und hatte die Betten durchsucht. Irgendwo musste der Bengel doch sein. Er ließ die Geister und Gemälde das ganze Schloss durchsuchen, aber nirgends eine Spur. Der Junge war fort. Auf die Idee, dass das alles nur eine Inszenierung der Todesser-Theater-Gruppe war kam niemand. Warum auch? Es war bekannt, dass die Todesser alles unternahmen, um Harry Potter in die Hände zu kriegen. Ohne noch weiter zu warten schickte er Eulen an alle Zeitungen los und versprach eine Belohnung für Hinweise, die ihm Harry Potter zurück bringen sollten. Am nächsten Tag hielt er eine ergreifende Rede und förderte sogar eine Träne zu Tage. Innerlich aber tobte er, so wie auch in dieser Nacht. Die wenigen Hinweise waren alles Sackgassen gewesen von Leuten, die auf etwas Geld aus waren. Er musste den Jungen finden. Er brauchte die Magie, die ihm innewohnte. Wenn Harry in seiner Nähe war blieb Dumbledore „jung“. Er hatte früh erkannt, dass Potter eine Veela war. Und er wusste die richtige Magie, die dem Jungen seine Kraft abnahm und zu ihm leitete. Er wollte den Jungen benutzen, um Riddle loszuwerden und dann wollte er seine ganze Kraft auf sich übertragen. Er hatte alles unternommen um den Jungen zu brechen, damit dieser sie niemals binden würde. Er hatte ihn schlagen, vernachlässigen und vergewaltigen lassen. Er hatte ihm Freunde gekauft, um alles zu erfahren. Wenn Potter sich bindet, wird seine Magie gefestigt und für ihn nicht mehr erreichbar sein. Die Flammen loderten grün auf, als der alte Zauberer eine Hand voll Flohpulver hineinwarf. Befehle bellend fegte er einige kleine Instrumente von seinem Tisch. Mit einigen Plops landeten seine treuesten Anhänger bei ihm. Die Weaselys, Shacklebold, Kingsley und noch einige andere. „Potter ist fort! Entführt von Todessern! Ich will ihn wieder! Lebend!“ bellte der Alte. Es brauchte nicht mehr. Die anderen wussten genau, wie wichtig der Goldjunge für ihren Anführer war. Sie alle, Dumbledore inklusive Disapparierten noch an Ort und Stelle. Es dauerte nicht lange, bis sie den ganzen Orden zusammengetrommelt hatten. Mit etwas über 200 Magiern zogen sie nun umher. Dumbledore war noch gekommen, wo der Bengel stecken könnte. Sie hatten Riddle Manor ausfindig gemacht, aber egal, was sie auch unternahmen, sie kamen nicht durch die mächtigen Schutzzauber. ---------------------------------- Harry und Tom waren jetzt bereits seit einigen Tagen zurück im großen Manor. Harry weigerte sich allerdings noch immer standhaft, mit Tom in seine Räume zu ziehen. Er blieb vorerst alleine. Jede Nacht kämpfte er gegen den Drang an, einfach zu Tom zu laufen und sich zu ihm unter die seidenen Decken zu legen. Einige Male stand er sogar schon auf dem Flur, aber dann hatte er es jedes Mal mit der Angst zu tun bekommen und war wieder in sein Zimmer geflüchtet, wütend auf sich selbst, und hatte sich in den Schlaf geweint. Tom ging es nicht viel besser. Er kroch bereits auf dem Zahnfleisch. Ihm war es nicht erlaubt den ersten Schritt zu machen und er wollte Harry keinesfalls drängen, aber er wollte ihn, er wollte diese Bindung. Zu Beginn war es für ihn nicht viel mehr als Lust gewesen. Harry war schmal, recht klein und wirklich hübsch. Wie konnte er da widerstehen? Aber mittlerweile war da mehr. Er wollte es nicht so recht zugeben, aber es war klar, dass es nicht mehr alleine die Lust war. Er hatte noch einige Werke über die Veela gelesen, so wie Harry es mit den Vampirbüchern tat und er hatte einiges gelernt. Er konnte Harrys Verhalten jetzt viel besser einschätzen. Seit zwei Wochen schickte er früh am Morgen eine Hauselfe zu Harry, die heimlich eine rote Rose mit einem schwarzen Band um den Stiel neben Harry auf das zweite Kopfkissen legte. Die Veela hatte jede einzelne behalten und belegte sie mit Stasis Zaubern. Mittlerweile hatte er 15 Stück in einer Vase auf dem kleinen Tisch am Fenster stehen. Die Rosen verströmten einen betörenden Duft.Es war wirklich nichts großartiges, wenn man bedachte, wie wohlhabend sowohl Harry, als auch insbesondere Tom waren, aber Harry strahlte jeden Morgen, wenn er die Augen öffnete und eine weitere Rose entdeckte. Er lebte in einer kleinen Welt. Hier gab es nur seine Neue Familie mit Severus und Tom. Er hatte keine Ahnung, dass die Leute vom Orden das Manor belagerten. Brüllend verfluchte Tom in gestalt von Lord Voldemort einige seiner Todesser. Sie waren wieder gescheitert. Langsam reichte es ihm. Der Orden wurde immer penetranter und seine eigenen Leute schafften es nicht, sie abzuschütteln. Das und die Tatsache, dass sein Gefährte immer noch jedes mal zusammenzuckte und ihn ängstlich ansah, wenn er ihn ansprach trugen nicht gerade zur Besserung seiner Laune bei. Er zermarterte sich das Hirn, was er gegen Dumbledore tun konnte. „Ich will einen gesammelten Schlag! Keine kleinen Scharmützel!“ donnerte er. Lucius Malfoy erhob seinen Zauberstab und mit unzähligen Plops war der Saal voller schwarz gewandeter Gestalten. Mit einem lauten Rauschen waren sie alle verschwunden, auch Tom. Sie nahmen vor den Toren des Manors wieder Gestalt an und griffen sofort an. Tom wütete mitten unter ihnen. Er hielt Ausschau nach Dumbledore, konnte ihn aber nirgends entdecken. Harry bekam von alldem nichts mit. Er saß in seinem Zimmer und grübelte. Über sich, über Tom, einfach über alles, was jetzt gerade wichtig war. Zwei Stunden, nachdem der Kampf begonnen hatte fasste Harry einen Entschluss. Er würde von sich aus zu Tom gehen. Es war noch nicht sehr spät, sie könnten sich unterhalten, vielleicht etwas trinken. Er wollte den Mann hinter der Maske kennenlernen. Verträumt lächelnd dachte er an den Tag, als Tom zu ihm gekommen war. Er wusste, es war eigentlich schrecklich, aber dadurch, dass er fast wieder vergewaltigt worden wäre hatte er gesehen, wie fürsorglich und liebevoll Tom sein konnte. Lange hatte er von dieser Erinnerung gezehrt, aber langsam brauchte er neue. Er stand auf und trat aus seinen Räumen. Tom schlief zwei Türen Weiter auf der anderen Seite des Flurs. Harry zählte die Schritte bis zu seiner Türe. Es waren 23. Nur 23 Schritte trennten ihre Räume voneinander. Sie schliefen nur etwa 30 Schritte voneinander entfernt. Nervös hob er die Hand und klopfte. Angestrengt lauschend verharrte er und hielt sogar die Luft an. Nichts. Schlief er bereits? Es war doch erst 19.00! Vielleicht war er unten. In der Küche, oder in der Bibliothek? Nach einer halben Stunde hatte Harry überall nachgesehen und musste feststellen, dass Tom nicht da war. Überhaupt war niemand da. Blaise und Severus waren vor einigen Tagen nach Snape Manor abgehauen, aber wo waren Sarah und Thomas? Wo war Lucius Malfoy? Irritiert darüber, ganz alleine zu sein ging er in die Eingangshalle. Hatten sie ihn womöglich verlassen? Sein irrationales Hirn schien diese Möglichkeit als plausibel und verständlich zu halten. Mit Tränen in den Augen schlich Harry auf die Treppe zu. Er wollte sich nur noch verkriechen, am Besten in seinem Bett. ———————————————————————— Zufrieden blickte Tom auf das Schlachtfeld vor sich. Ihre Belagerer hatten keine Chance gehabt. Viele waren geflohen, aber dank der mächtigen Schilde, die er vor dem Angriff um den Kampfplatz gelegt hatte, würde keiner von ihnen noch wissen, wo sein Manor war. Dumbledore war als erster abgehauen. Er hatte während des ganzen Kampfes nicht mehr von ihm gesehen, als seinen ätzenden Bart und seine schrecklichen Umhänge. Das Feld vor ihm war übersät mit toten Phönixen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ er die Leichen verschwinden. „Sammelt unsere Toten und die verletzten ein!“ knurrte er. Er drehte sich um, als an seinem Rücken ein schneidender Schmerz aufflammte. Einen Aufschrei unterdrückend wirbelte er herum. Der Angreifer, der letzte Phönix, starb noch in derselben Sekunde. Mit einem lauten Rauschen standen sie alle wieder in der Eingangshalle seines Manors. Er bellte befehle und ignorierte den tiefen Schnitt in seinem Rücken gekonnt. Es schmerzte ihn und er konnte die Wunde nicht selber heilen, da irgendetwas das verhinderte, aber er würde den Teufel tun und vor seinen Untergebenen Schmerzen zeigen. Während er die Männer noch rumkommandierte und gedanklich nach Severus rief witterte er plötzlich etwas. Da, halb versteckt hinter dem Geruch nach Blut roch er seinen Gefährten. Seine roten Augen wanderten durch die Halle, bis er ihn endlich fand. Dort stand seine Veela, blass mit erschrocken geweiteten Augen. Er versuchte, schnell zu ihm zu kommen, aber da schien ein Ruck durch den jungen Körper zu gehen. Harry lief zwischen den Todessern hin und her und versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen. Knurrend sah er mit an, wie sein Gefährte ignoriert wurde. Mit magisch verstärkter Stimme donnerte er: „Hört auf das, was er sagt, oder ihr werdet Schlangenfutter!“ Sofort kehrte Ruhe ein. Harry war unter der Stimme heftig zusammengezuckt, fing sich aber bald wieder. Er wies die unverletzten Todesser an, die Verletzten zu sortieren. Er selber lief von Verwundetem zu Verwundetem, sah sie sich an und band mit Magie verschiedenfarbige Bänder um ihre Arme. „Bringt die Roten bitte da rüber. Und die Blauen hier hin.“ bat er und die Todesser taten wie geheißen. Die Roten waren die schwer verwundeten, sie sollten zuerst behandelt werden und die Blauen waren leicht verletzt, mussten aber auch untersucht werden. Dieses Prinzip erklärte er gerade Thomas und Severus, die angekommen waren und beeindruckt machten sie sich an die Arbeit. „Da drüben der Mann hat kein Band.“ sprach ein Todesser jetzt leise zu Harry. „Ich weiß.“ antwortete die Veela ruhig. „Ich gehe direkt zu ihm. Danke.“ lächelte er tapfer und tat wie gesagt. Ruhig lächelnd setzte er sich neben den Liegenden auf den Boden. Er hatte erkannt, was für ein Zauber diesen getroffen hatte. Er spürte, wie der magische Kern in dem Mann zerfiel und wusste, dass man nichts dagegen tun konnte. Er beschwor ein feuchtes Tuch herauf, mit dem er dem Mann die Stirn abwischte. Harry bettete den Kopf des Mannes in seinen Schoß und nahm seine Hand. Er hörte dabei nicht ein mal auf zu lächeln. „Lay down your head and I´ll sing you a Lullaby Back to the years of Loo-Le-Lay-Ley. And I´ll sing you to sleep and I´ll sing you tomorrow, Bless you with love for the Road that you go. May you sail fast to the far fields of fortune With diamonds and Pearls, hush your head and your feet And may you need never to banish misfortune May you find kindness in all that you meet May there always be Angels to watch over you To guide you each step of the way To guard you and keep you save from all harm Loo-ly, loo-ly lai-lay …“ Harry spürte, wie der Mann mit jeder Zeile ruhiger wurde. Woher er dieses Lied kannte wusste er auch nicht, aber es kam einfach. Er sah zu, wie die Lider des Mannes schwerer wurden und spürte, wie sein Atem sich beruhigte. Er konnte nichts tun, außer den Mann in seinen letzten Minuten zu halten. Er musste zusehen, wie der Atem immer wieder aussetzte, bis der Mann irgendwann nicht mehr einatmete. Gefasst schloss er dem Mann die Augen und stand auf. Er breitet ein Tuch über den Toten und wischte sich eine Träne weg. Er hatte ihn nicht gekannt, wusste nicht, wie der Mann hieß. Tom hatte das alles beobachtet, so wie noch einige seiner Todesser. Er war beeindruckt von Harry, dass dieser so ruhig bleiben konnte. Langsam ging er auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter. Lächelnd bemerkte er, dass Harry nicht zuckte. Ihre Blicke trafen sich. „Komm.“ sagte er nur ruhig und ging mit Harry nach oben. Seine Leute waren versorgt. Er zog sich zurück. In drei Tagen war ein Treffen vereinbart, in dem sie die nächsten Schritte planen wollten. Er schob Harry einfach in seine eigenen Räume. „Wie geht es dir?“ fragte er ruhig und nahm die Schlangenillusion ab. „Okay…ich habe schon viele sterben sehen.“ seufzte Harry. „Setz dich doch. Hier.“ sagte Tom und drückte Harry ein Glas in die Hand. „Danke…DU BIST VERLETZT!“ rief Harry plötzlich aus, als Tom sich umdrehte und er die Wunde sehen konnte. Sofort war Harry bei ihm und untersuchte die Wunde. „Das ist nichts!“ grollte Tom. „Nichts!? Du blutest stark!“ Harry war entsetzt. Er ging um Tom herum und sah ihm in die Augen. Sein Kopf legte sich schief, als er ihn eindringlich ansah. „Es muss sicher sehr weh tun!“ sagte er bittend. „Etwas!“ gab Tom zu, der sich Harrys Augen nicht entziehen konnte. Ehe er es sich versah wurde er auf einen Hocker gedrückt. Harry öffnete sein Hemd und schob es ihm vorsichtig von den Schultern. Das T-Shirt darunter war schon etwas schwieriger. Mit einem kleinen Schneidefluch im Kragen konnte er es aber langsam aufreißen. Tom grollte leise. Er wünschte Harry würde das nicht tun, um seine Verletzung zu versorgen, sondern um etwas ganz anderes zu tun. Widerstandslos ließ er zu, dass Harry ihm nun den Rücken wusch. Er seufzte leise, als er die kleinen Hände spürte, die über seinen Rücken strichen. Er spürte das warme Wasser und das vorsichtige Tupfen eines weichen Tuchs. „Tom, da sind Splitter in der Wunde. Ich muss sie rausholen, aber sie reagieren nicht auf Magie." sagte Harry schließlich ruhig. „Tu, was du tun musst.“ brummte Tom nur. Harry beschwor eine Pinzette und begann vorsichtig die kleinen Metallsplitter aus der Wunde zu ziehen. Er ließ sie in eine kleine Schale fallen. Es brannte höllisch. Irgendwann hielt Tom es nicht mehr aus und stöhnte leise. Harry hielt sofort inne und verschwand kurz. Als er zurückkam drückte er Tom ein Glas Feuerwhiskey in die Hand. Dieser stürzte den gesamten Inhalt in einem Schluck runter. Harry machte weiter. Er entdeckte jeden einzelnen Splitter und zog ihn heraus. Immer wieder stoppte er, wenn Tom vor Schmerz zitterte oder stöhnte. Das hier hätte er niemals zu glauben gedacht, aber es machte ihm nichts aus, seine Schmerzen zu zeigen. Nicht vor seinem Gefährten. Tom genoss die kühlen Hände, die ihn immer wieder beruhigend streichelten, wenn er nicht mehr konnte. Irgendwann legte Harry die Pinzette in die Schale zu den Splittern. Tom griff danach und berührte einen der Splitter mit einem Finger. Es dampfte leicht. "Gesegnetes Silber." spuckte er aus. Plötzlich stand Harry vor ihm. Er hatte bereits versucht, die Wunde zu schließen. Er hatte viel Blut verloren und nicht mehr viel Kraft. Harry nahm all seinen Mut zusammen und setzte sich auf Toms Schoß. Der Vampir war überrascht und erstaunt. Als Harry dann auch noch sein duftendes Haar über eine Schulter legte und den Hals bog war er restlos baff. „Ich kann von jemand anderem…“ setzte Tom an, aber Harry unterbrach ihn. „Das ist Unsinn! Mein Blut hilft dir am besten!“ sagte Harry und lächelte. „Beiß mich!“ bat er den Vampir und kam ihm noch ein Stückchen näher. Tom legte sanft die Arme um Harry und zog ihn an sich. Harry schlang seinerseits die Arme um Toms Hals und atmete den Duft des anderen ein. Seine Hände streichelten durch Toms Haar und über seinen Hinterkopf. Er spürte die Lippen an seinem Hals und zwang sich, ruhig weiter zu atmen, als sie sich teilten. Ein leichtes Stechen durchzog ihn, als die langen Fänge sich in seinen Hals bohrten. Seine Hände hielten inne. Als die Zähne schließlich verschwanden und Tom anfing zu saugen seufzte Harry leise. Er hatte gedacht, dass es unangenehm währe, aber das war es nicht. Ganz im Gegenteil. Das hier fühlte sich so gut und richtig an, beinahe erotisch. Leise stöhnend lehnte er sich nun gänzlich an den Älteren und schloss die Augen. Tom spürte die innere Erregung seines jungen Gefährten. Er schickte seine Hände auf Wanderschaft. Sanft erkundeten sie den schmalen Rücken und die Seiten. Er fuhr durch das ach so schwarze Haar und kraulte Harry im Nacken. Als er genug getrunken hatte, leckte er über die kleinen Wunden an Harrys Hals. Anstatt aber seinen Kopf wegzuziehen, und Harry einfach zurückzulassen, wie er es sonst tat, verharrte sein Mund. Sanft küsste er den Hals des Jüngeren. Er wanderte langsam hinauf, über seinen Kiefer und sein Kinn, bis er schließlich die vollen Lippen von Harry spürte. Harry war ganz hin und weg. Er wurde schon geküsst, von Cho zum Beispiel, aber niemals war es so gewesen, wie jetzt. Er hielt die Augen geschlossen, als Tom ihn auf den Mund küsste. Überwältigt vergaß er beinahe zu atmen, aber dann stieg er sogar in den Kuss mit ein. Er bewegte seine Lippen gegen die von Tom und seufzte leise, als er eine heiße Zunge an ihnen spürte. Ohne groß darüber nachzudenken öffnete er seine Lippen ein wenig, was Tom die Gelegenheit gab, mit seiner Zunge in Harrys Mund einzudringen. Neugierig erkundete er die fremde Mundhöhle, bis er schließlich deren Bewohnerin fand und sie leicht anstakste, um sie zum Spielen zu animieren. Harry stöhnte leise in den Kuss. Er schmeckte sein Blut an Toms Zunge und das erregte ihn. Mutiger drängte er ihre Zungen nun in Toms Mund und tastete vorsichtig, bis er fand, was er gesucht hatte. Er riss sich die Zunge an Toms Fangzähnen auf und ließ ihn noch etwas von seinem Blut kosten. Tom stöhnte nun seinerseits. Er saugte leicht an der Verletzung, bis sein Speichel sie viel zu schnell schloss. Er stand auf und hob Harry auf seine Arme. Er legte seine leichte Last auf den seidenen Laken ab und kam dann zu ihm, ohne den Kuss zu unterbrechen. Er entfernte seine und Harrys Hose mit Magie, ebenso den Pullover des Jüngeren. Schaudernd nahm Harry wahr, dass er nur noch seine Boxershorts trug. Der Kuss war so schön und er genoss die streichelnden Hände auf seinem Körper, aber das hier war zu viel. Erschrocken wich er vor Tom zurück. Seine innere Veela tobte und wollte ihn zwingen, die Bindung zu beenden, aber er wehrte sich standhaft. „Ich…das…“ stammelte Harry nur. „Es ist in Ordnung!“ sagte Tom nur ruhig. „Ich rühre dich nicht an, aber bitte. bleib!“ Harry traute seinen Ohren nicht zu glauben. Hatte Tom ihm gerade zugesichert, er würde ihn nicht anfassen und ihn gleichzeitig gebeten, zu bleiben. Hin und hergerissen zwischen Angst und dem, was er für den Älteren empfand rückte er langsam näher zu Tom. Er spürte die starken Arme, die ihn an den breiten Körper zogen und dann spürte er eine weiche warme Decke, die sich über ihn legte. Tom hatte sie beide zugedeckt und hielt ihn dabei im Arm. Er war etwas enttäuscht. Natürlich hatte er gehofft, dass sie die Bindung heute vollziehen würden, aber er hatte auch die Angst in den Augen seines Gefährten gesehen und erkannt, dass dieser noch nicht so weit war. Gut, er würde sich heute Nacht nicht binden, aber sie hatten gewaltige Fortschritte gemacht. Harry lag hier bei ihm im Bett nur bekleidet mit seiner Boxershorts und einem von Toms Hemden, in das er ihn noch gesteckt hatte. Er lächelte seinen Gefährten an, der schuldbewusst und ängstlich zu ihm aufsah. „Es ist in Ordnung!“ wiederholte er nur. „Ich nicht mich nach dir, aber…bitte, zieh bei mir ein!“ Harry seufzte, als Tom ihn küsste und ihn im Arm hielt. Die Bitte des Vampirs überraschte ihn. Das wollte er doch! Genau das hier! Bei dem Älteren liegen, sich an ihn kuscheln können, ohne Angst. Und dann schenkte Tom ihm auch noch das Versprechen, ihn erst dann anzurühren, wenn er so weit war. Schuldbewusst stellte er fest, dass der Vampir ihm ganz schön viel gab und was tat er? Vor ihm weglaufen. Nein! Das wollte er nicht mehr! Er wollte Tom zeigen, dass er ihm vertraute. „Ich…ich bleibe!“ flüsterte er lächelnd. Tom seufzte erleichtert. Er zog Harry in seine Arme und streichelte über seine Wange. Der Jüngere überraschte ihn auch noch, indem er sich zu ihm lehnte und ihn von sich aus küsste. Es war nur ein kurzer Kuss und ohne Zunge, bei weitem nicht so intensiv, wie der letzte, aber für Tom sogar noch schöner. Es war das erste mal gewesen, dass Harry solche Art von Zuneigung von sich aus zeigte. Er brummte leise in den Kuss und als sie ihn lösten stahl er sich noch einen. Dann legte er sich wieder hin. Harry kuschelte sich an ihn, legte einen Arm um seine Brust und bettete seinen Kopf auf Toms Schulter. Völlig erschlagen von den Ereignissen des Tages wurden seine Augen immer schwerer. Er vergaß ganz zu fragen, warum es so viele Verletzte gab, aber das war jetzt auch nicht mehr wichtig. „Schlaf gut, kleine Veela!“ flüsterte Tom und strich Harry eine Strähne aus dem Gesicht. Harry lächelte und seufzte leise und flüsterte noch: "Gute Nacht!“, ehe er schließlich einschlief. Kapitel 19: Ein schrecklicher Verdacht -------------------------------------- Schloss Hogwarts Anno 1104 Es war kalt. Hier war es immer kalt. Gabriel seufzte und beobachtete, wie sein Atem in kleinen Wölkchen nach oben stieg und verschwand. In seiner Heimat war es wärmer. Dort gab es viel Sonne und heiße Sommer. Er lächelte wehmütig, als er an sein altes Leben zurückdachte. Er war glücklich gewesen. Ein Prinz, geliebt von seinen Eltern und von seinem Volk. Er wäre jetzt schon König, wenn sein Onkel nicht gewesen wäre. Der ältere Bruder seines Vaters, der wegen seines niederträchtigen Charakters übergangen wurde, hatte versucht ihn zu töten. Der Überfall vor einigen Jahren war von seinem Onkel beauftragt worden. Er hätte sterben sollen, aber er überlebte und kam hier her. Gabriel schloss die Augen. Hier. Dieser Ort der so kalt und dunkel war. Am Anfang hatte er schreckliche Angst. Wenn man bedachte, dass sein "Gastgeber" der berüchtigtste Vampir war und man ihm immer beigebracht hatte Vampire seien von Grund aus schlecht, war es kein Wunder, dass er so schnell wie möglich weg wollte. Schnaubend verzog er das Gesicht, als er sich daran erinnerte, dass er noch geglaubt hatte, sein Onkel würde kommen um ihn zu retten. Er hätte es damals schon wissen sollen. Aber das war schon Jahre her. Dies war nun seine neue Heimat. Hier war er auch ein Prinz. Sein Volk liebte ihn und er liebte sie. Leises Lachen entkam seiner Kehle, als er darüber nachdachte, was sein alter Lehrmeister sagen würde, wenn er ihn jetzt sehen könnte. Er sah vor seinem inneren Auge einen untersetzten Mann mit dickem weißen Backenbart, der schockiert die Augen aufriss und einfach bewusstlos umkippte. Was sollte er auch anderes tun, wenn Gabriel ihm erzählte, dass er der Prinz der Vampire war. Gebunden und glücklich mit dem bösen, bösen Vlad Thepes. Vlad. Ein erneutes Seufzen flog in Form kleiner Wölkchen davon, als seine Gedanken ihn zu Vlad führten. Wie sehr hatte er ihn gehasst und gefürchtet, und wie sehr liebte er ihn jetzt? Er vermisste ihn. Jeden Tag stand er am Fenster und blickte sehnsüchtig über die schneebedeckte Landschaft. **Flashback** "Vlad, was ist denn los? Warum bist du so aufgebracht?" Gabriel bohrte jetzt schon geschlagene zehn Minuten nach, seit sein Gefährte aus einer Ratsversammlung zurück ist. Vlad war wortlos in ihre Gemächer gestürmt und hatte begonnen, Sachen in einen Koffer zu werfen. Kein Wort. Nicht eine Silbe, die dieses merkwürdige Verhalten erklärte. Langsam reichte es Gabriel. Er straffte die Schultern und baute sich mit seiner ganzen, nicht nennenswerten, Größe (Er war wirklich klein gegen den Vampir) vor Vlad auf, stemmte die Hände in die schmalen Hüften und funkelte seinen Gefährten drohend an. So etwas tat er normalerweise nicht und ganz besonders nicht, wenn jemand anwesend war, er wusste schließlich um das Dominanzverhalten seines Gefährten, aber jetzt waren sie alleine und er wollte Antworten. Mitten in seinem Tun hielt Vlad inne. Beinahe hätte er Gabriel umgerannt, doch nun standen sie sich gegenüber und er blickte zu ihm herab. Er schien nicht ganz anwesend. Das schwarze Haar, in dem sich langsam Silberfäden zeigten, war aus seinem Zopf gerutscht und umrahmte das kantige bleiche Gesicht. Gabriel schob einige Strähnen aus Vlads Gesicht und nahm es in die Hände. Sofort fixierte sich der Vampir auf ihn. Die Nasenflügel bebten, als er das Blut durch die dünne Haut seines Gefährten roch. Gabriel nickte und sofort versenkten sich die Fänge des Grafen in seinem Handgelenk. Nach einigen Sekunden löste Vlad sich und heilte die kleinen Wunden mit seinem Speichel. Dann seufzte er. "So, und jetzt sag mir was los ist." verlangte Gabriel. "Ich muss fort!" war die knappe Antwort. Gabriel zog eine Braue hoch. "Verrätst du mir auch, wohin?" "Zu den Werwölfen!" knurrte Vlad, ging an Gabriel vorbei und packte weiter. Fassungslos blieb Gabriel stehen, wo er gerade war. Er musste sich verhört haben! Zu den Werwölfen? Vampire und Werwölfe hassten einander wie Feuer und Wasser! Was um alles in der Welt trieb seinen Gefährten dazu, freiwillig zu den Werwölfen zu gehen? Ihm schauderte es, als er sich an seine erste Begegnung mit den Ungeheuern erinnerte. Er war damals mit Vlad draußen gewesen, bevor sie zusammen waren. Ein Rudel hatte sie angegriffen und er selber war nur knapp davon gekommen. "Bist du übergeschnappt?" keuchte er. "Was willst du bei den Werwölfen? Sind wir mit ihnen im offenen Krieg?" "Nein, im Gegenteil." "Ach, könntest du es mir bitte erklären?" fauchte Gabriel. Er war furchtbar angespannt. "Und würdest du bitte stehen bleiben?" seufzte er noch, ehe er auf das Sofa sank. Flach atmend hob er die zitternde Hand gegen seine Stirn. Schlagartig hatte er sämtliche Farbe verloren und könnte nun fast als Vampir durchgehen. Alles drehte sich und ihm war furchtbar schwindelig. Gequält schloss er die Augen, aber das machte das Schwindelgefühl nur noch schlimmer. Vlad, der das bemerkt hatte war sofort bei seinem Gefährten. Besorgt nahm er seine Hand und legte die Andere auf Gabriels Brust. So blieben sie eine Weile, bis Gabriels Atmung wieder normal war. Vlad setzte sich neben ihn und zog ihn sanft in seine Arme. "Geht es?" grollte der Vampir. "Ja." kam es knapp zurück. "Mach dir keine Sorgen." schob Gabriel hinterher. Er spürte die Sorge des Vampirs sehr genau. "Und wie soll ich das anstellen? Wie soll ich mir keine Sorgen machen, wenn es dir so schlecht geht?" "Sag mir einfach was du bei den Werwölfen willst." Vlad blickte seinen Gefährten schuldbewusst an. Es war genau das passiert, was sie vermeiden sollten. Gabriel hatte sich aufgeregt und hatte einen Anfall bekommen. Prüfend legte er die Finger an Gabriels Puls und musterte seine Gesichtsfarbe. Es war seine Schuld. "Die Werwölfe wollen uns ein Friedensangebot machen." gab er, etwas zerknirscht vor Schuld, preis. "Wie bitte? Das wollen sie wirklich tun? Warum? Warum jetzt?" fragte Gabriel neugierig. "Ich habe gehört, dass dein Onkel sie sehr bedrängt. Es gibt neue Gesetze gegen Werwölfe. Ich vermute, sie brauchen Verbündete. Mir ist das nur Recht. Wir können sie ebenfalls gebrauchen, aber ich traue ihnen nicht, deshalb will ich mit Greyback reden. Er ist der oberste Alpha der europäischen Werwölfe." "Ich komme mit." versuchte Gabriel, aber Vlads Blick sagte alles. "Auf keinen Fall! Denkst du allen Ernstes, ich schleppe dich zu den Werwölfen?" "..." "Nein, Gabriel. Du musst hier bleiben. Es ist viel zu gefährlich für dich, gerade jetzt!" Gabriel wandte den Blick ab. Vlad sprach von seinem Zustand. Seit fast vier Monaten wurde Gabriel zusehends schwächer. Er war dünn geworden und schlief sehr häufig. Er hasste es. Er hasste es, dass er so jämmerlich war. Sein Gefährte war so stark und mächtig und er selber? Häufig hatte er das Gefühl nur eine Last zu sein. "Du hast Recht. Geh und sicher dir die Werwölfe, als Verbündete! Aber...pass auf dich auf!" bat er. "Natürlich! Ich komme wieder. So lebendig, wie immer!" grollte er und verzog den Mund zu so etwas, wie einem Lächeln. Gabriel lachte leise. Es war ein ziemlich schlechter Witz, aber es war ein Ritual. Immer, wenn Vlad fort musste sagte er das um Gabriel aufzumuntern und es klappte. Er schlang die Arme um Vlads Hals und küsste ihn sanft. Sie sahen einander in die Augen. **Flashback Ende** Das ganze war jetzt drei Wochen her. Seit dem kam er jede Nacht hier raus, um nach Vlad Ausschau zu halten. Sein Zustand war konstant geblieben. Victoria kam ihn jede Nacht besuchen und versuchte ihn aufzumuntern, aber seit Vlad weg war konnte Gabriel nicht mehr lachen. So war es jedes mal. Vor dem Hofstaat riss er sich natürlich zusammen, aber er wirkte ernster und kühler, so wie die Vampire. Von seinem strahlenden Lächeln und seiner fröhlichen Art war nichts mehr zu erkennen. Sein Blick wanderte zur Seite Dort auf dem Steinernen Balkon auf dem er sich befand, standen zwei Rosensträucher in großen Töpfen. Der eine blühte weiß, der andere Rot. Sie standen unter einem Zauber, der es ihnen erlaubte sogar hier zu blühen und zu wachsen. Traurig hob er die Hand und streichelte erst über eine rote, dann über eine weiße Blüte. Die Rosen hatte er selber gepflanzt als Andenken an seine Kinder. Dies war das größte Leid, dass er je gedacht hätte, erfahren zu müssen. Der Verlust schmerzte ihn. Er hatte das zweite Kind vor sechs Monaten verloren. Diesmal war er schon etwas weiter, als bei dem ersten Kind. Eine Woche vor Beginn des vierten Monats. Sie hatten so sehr gehofft, dass es klappen würde. In der Nacht hatte er Krämpfe. Vlad rief nach einem Arzt, aber der konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen. Kurz darauf setzte die Blutung ein und zerstörte auch die letzte Hoffnung, der Arzt hätte sich geirrt. Er schüttelte sich. Fröstelnd ging er wieder hinein und schloss die Türe hinter sich. Er legte den schweren Umhang ab und tauschte ihn gegen einen dünnen weißen Filzmantel, den er über seiner Robe trug. Die Handschuhe behielt er an, ebenso den Schal aus dunkelgrüner weicher wolle, den Vlad ihm geschenkt hatte. So eingemummelt trat er hinaus und begab sich in den Bankettsaal, wo das Nachtmahl aufgetischt war. Viele der Generäle waren mit Vlad gegangen, aber der alte Bane und ein paar von niedrigerem Rang waren noch hier. Sie saßen zu seiner Rechten. Zu seiner linken saßen ein paar Adlige, die mit am Hof lebten, unter ihnen auch Victoria. Er schenkte ihr ein leichtes Lächeln, ehe er am Kopfende auf dem kleineren Thronartigen Stuhl Platz nahm. Traurig glitt sein Blick über den leeren Platz neben sich. "Ich eröffne das Essen." gab Gabriel von sich, ehe er nach einem Kelch Wein griff. Seit zwei Stunden saßen sie nun schon am Tisch. Das Essen war längst abgeräumt, lediglich einige Schalen mit Obst und Krüge mit Wein standen noch darauf. Da Vlad abwesend war leitete Gabriel nun das Geschehen. Eine Aufgabe die er mit Bravour meisterte, was allerdings kein Wunder war, denn das war es, was er von Klein auf gelernt hatte. Er unterschrieb Anweisungen und ließ sich über Veränderungen informieren. Sie waren gerade bei den Plänen für eine neue Brücke angekommen, als die Türen aufschwangen. Sie alle wirbelten herum und starrten in die Dunkelheit. Ein Keuchen entrang sich einigen kehlen, als plötzlich gelbe Augen in der Dunkelheit leuchteten. "Werwölfe!" der Ruf hallte durch den Saal. Von einer Sekunde auf die Andere kam Bewegung in die Vampire. Sie alle sprangen auf und bildeten einen tödlichen Schutzwall um Gabriel. Dieser aber starrte nur weiter auf die Türen. Er konnte ihn spüren, ihn riechen. Er war wieder hier. "Es beruhigt mich zu sehen, dass mein Gefährte während meiner Abwesenheit so gut verteidigt wird." Die Stimme des Vampirfürsten hallte dunkel durch die absolute Stille in der Halle. Die Vampire lockerten langsam ihre Haltung. Sie alle wussten von dem Friedensvertrag mit den Werwölfen und nun, da ihr Fürst zwischen den Werwölfen in das Licht der Fackeln trat, erkannten sie, dass keine Gefahr drohte. Nur der alte Bane blieb neben Gabriel stehen, um im Zweifelsfall jederzeit eingreifen zu können, was allerdings nutzlos war, denn sobald Gabriel freie Sicht auf seinen Geliebten hatte, hielt ihn nichts mehr. Mit einem tonlosen "Vlad" lief er los. Erst langsam, dann eilte er auf den Vampir zu. Dieser kam ihm mit großen Schritten entgegen und schloss ihn fest in seine Arme. Seufzend vergrub er die Nase in Gabriels Haar und sog seinen Duft in sich. Wie sehr hatte er ihn vermisst? Plötzlich spürte er, wie Gabriel schwerer wurde. Er packte ihn fester und hob sein Gesicht an. Grollend bemerkte er die Ohnmacht und das blasse Gesicht. Mit einer Geste in Banes Richtung räumte dieser den Saal. Nur er selber, die Werwölfe und das Paar blieben zurück. Vlad hatte Gabriel unterdessen in einen Sessel gesetzt und begonnen ihm mit einer kleinen Phiole unter der Nase zu wedeln. Mit einem tiefen Atemzug kam Gabriel zu sich und hustete. Vlad verkorkte die Phiole und lächelte Gabriel an. "Vlad..." hauchte Gabriel und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sein Blick glitt an seinem Fürsten vorbei und blieb an den Werwölfen hängen. Er musterte sie einen Augenblick, dann nickte er. Während Vlad fort war hatte er viel über Werwölfe gelesen. Er kannte nun ihre Beweggründe und er konnte sogar verstehen, warum sie ihn und Vlad vor einigen Jahren angegriffen hatten. Mühsam nahm er Haltung an und richtete sich im Sessel auf. Es tat ihm schrecklich leid, Vlad mit seiner Schwäche so bloßgestellt zu haben. "Es tut mir leid." flüsterte er nur und senkte den Blick. "Gabriel..." hauchte Vlad und hob langsam das Kinn seines Gefährten wieder an. "Ich habe dich schrecklich vermisst!" sagte er noch, etwas lauter. Gabriel sah ihn überrascht an. Solche Zärtlichkeiten tauschte Vlad mit ihm sonst nie vor anderen und schon gar nicht vor Fremden. Die Freude darüber ließ seine Kraft zurückkehren. Er erhob sich mit Vlads Hilfe und trat auf die Männer zu, die noch immer an der Türe standen. Ein schüchternes Lächeln genügte, um die Anspannung der Werwölfe zu brechen. Einer nach dem anderen traten sie vor und begrüßten den Gefährten ihres neuen Bündnispartners. Der letzte, der vortrat, war der größte und imposanteste unter ihnen. Gabriel erkannte unzählige Narben auf den Armen und dem Gesicht des Werwolfes. Vlad war sicher genauso stark, aber seine Erscheinung war eleganter. Der Werwolf vor ihm strahlte eine Wildheit und rohe Kraft aus, die Gabriel noch nie gespürt hatte. Der Mann lächelte Gabriel an, was wie ein Zähne fletschen aussah, aber Gabriel lächelte zurück. "Ihr müsst Greyback sein." sagte Gabriel, sicher, dass er richtig lag. "Der bin ich. Und Ihr seid Gabriel. Ich habe schon vieles von Euch gehört." "Nur Gutes, hoffe ich." lächelte Gabriel. "Gewiss. Ich hörte bereits vor dem Besuch Eures Gefährten Gesänge und Geschichten über Eure Schönheit. Euer Gefährte erzählte uns von Eurer Güte und Stärke." grollte der Werwolf. Gabriel errötete leicht und warf Vlad einen vorwurfsvollen Blick zu. Lächelnd wandte er sich wieder dem Werwolf und seinem Gefolge zu. "Ich danke Euch, für diese freundlichen Worte. Bitte, nehmt Platz und seid meine Gäste." damit wies er auf den Tisch. "Wir nehmen Eure Einladung dankend an, aber gestattet mir noch eines." Der Werwolf wandte sich ab und ging zwischen seine Leute. Als er zurück kam hielt er einen Stapel in den Händen. Sanft legte er seine Last auf den Tisch. Gabriel legte den Kopf schief und sah Vlad fragend an. Dieser lächelte nur und nickte. Gabriel trat an den Werwolf heran. "Ich habe Geschenke für Euch." sagte der Werwolf und blickte Gabriel an. "Aber...." begann Gabriel, doch der Werwolf lächelte so einnehmend, dass Gabriel verstummte. "Das hier wird Euch warm halten. Die Winter hier sind bitterkalt. Außerdem ist Magie eingewebt, die Euch stärkt, wie die Sonne." Mit diesen Worten hob er ein Bündel hoch, das sich als wunderschöner Weißer Mantel entpuppte. Der Kragen und die Armelaufschläge waren mit grau-meliertem Pelz gesäumt. "Der ist wunderschön." staunte Gabriel. "Vielen Dank." Er war sprachlos. Er hätte nie gedacht, dass die Werwölfe so freundlich sind. "Dafür nicht! Bitte." Der Werwolf lächelte, als er die Freude im Gesicht der Veela sah. "Das hier hat mein Gefährte für Euch angefertigt. Sie sind aus den Geweihen von Riesenhirschen." Gabriel nahm eine kleine Truhe entgegen. Als er sie öffnete stockte ihm der Atem. Auf einem Kissen aus weichem Samt lagen zwei Armreifen. Die Schmuckstücke waren glatt poliert. Als er sie herausnahm erkannte er die winzigen Schnitzereien. Tausende von Blüten und winzige Blätter waren in die Armreifen eingearbeitet. Jeder Reif bestand aus einem Stück. Strahlend sah er den Werwolf an. "Bitte dankt Eurem Gefährten von mir. Sie sind traumhaft schön! Ich werde Sie in Ehren halten!" Vlad beugte sich neugierig vor und auch er bewunderte die Kunstwerke, die Gabriel sogleich übergestreift hatte. Gabriel strahlte Vlad an. "Ich werde ihm Euren Dank ausrichten. Er wäre gerne mitgekommen, aber ist vor zwei Wochen niedergekommen." sagte Greyback. "Ein Kind? Wie wunderbar. Herzlichen Glückwunsch." lächelte Gabriel. Er freute sich für den Mann und seinen Gefährten, aber es gelang ihm nicht, den Schmerz in seinem Herzen zu unterdrücken. Seine Gedanken wurden von Trauer überschwemmt. Er hätte selber schon zwei Kinder haben können. Der Werwolf bemerkte, wie ein Schleier sich vor die grünen Augen der Veela legte. Er blickte fragend zu dem Vampir-Fürsten, und obwohl dieser sich sehr gut im Griff hatte, bemerkte er auch bei ihm diesen Schleier. "Was ist es denn geworden?" fragte Gabriel nun, um sich aus der Trauer zu reißen. "Ein kleiner Junge. Er sieht meinem Gefährten sehr ähnlich." sagte Greyback ruhig. "Ein Junge...dann erlaubt mir, Euch auch ein Geschenk zu machen." Gabriel winkte eine Dienerin herbei und flüsterte ihr etwas zu. Die junge Frau nickte und verschwand. Sie alle setzten sich an den Tisch. Greyback nahm zu Gabriels Rechter Seite Platz. Nachdem alle gegessen hatten kehrte die Dienerin zurück. Hinter ihr gingen zwei Diener, die eine große Truhe zwischen sich trugen. Sie stellten die Truhe neben Gabriel ab. Vlad erkannte die Truhe und ergriff unter dem Tisch Gabriels Hand. Traurig sahen sie einander an. Solange sie nicht herausfanden, warum Gabriel die Kinder verlor, würden sie den Inhalt nicht brauchen. Er nickte und Gabriel öffnete die Truhe. Darin stapelten sich Hemdchen und Hosen, Jäckchen, Socken und alle möglichen anderen Dinge. Greyback blickte zwischen der Truhe und Gabriel hin und her. Er hob einen winzigen blauen Pullover heraus. Jede Naht war fein und gerade gearbeitet. Auf der Brust waren kleine gestickte Vögel. "Die Sachen sind wunderschön. Es muss ewig gedauert haben, sie anzufertigen. Seid Ihr sicher...?" "Ja, ich bin sicher. Sie sollten getragen werden." sagte Gabriel und beim letzten Satz brach seine Stimme. "Entschuldigt mich. Ich ziehe mich zurück. Vlad, ich schlafe im grünen Zimmer, heute Nacht." hauchte er, ehe er sich erhob und den Raum mit hängendem Kopf verließ. Die Männer waren alle aufgestanden, als Gabriel sich erhoben hatte. Allgemeines Gemurmel setzte ein, als Gabriel den Saal so einfach verlassen hatte. Ein Blick von Greyback ließ sie alle verstummen. Diener kamen herein und führten die Werwölfe zu ihren Zimmern. Nur Greyback und Vlad blieben zurück. Sie zogen in Vlads Arbeitszimmer um. Als erstes lief Vlad zu einer kleinen Vitrine, zog eine Karaffe und zwei Kelche heraus und füllte beides. Er leerte seinen Kelch in einem Zug und goss sich gleich den nächsten ein. Dann ließ er sich kraftlos in einen Sessel am Kamin sinken und bot Greyback den zweiten an. Sie beide waren in den drei Wochen zu Freunden geworden. Es gab vieles, was sie miteinander verband und trotz der Unterschiede fühlten sie eine Art Verwandtschaft. Sie hatten schon über vieles gesprochen, nur dieses letzte schwierige Thema hatte Vlad bis heute vermieden. Greyback saß still da und beobachtete den Vampir vor sich. Er musterte seine Züge, er entdeckte das Leid, dass er zuvor auch in Gabriels Gesicht gesehen hatte. "Gabriel hat die Sachen für unsere Kinder genäht." sagte Vlad nun tonlos. "Du hast nicht erzählt, dass ihr Kinder habt." sagte Greyback nun und Vlad lachte trocken. "Haben wir auch nicht. Wir haben beide verloren." "Das tut mir leid." brummte Greyback. "Wir wissen nicht, woran es liegt. Vampirföten sind sehr empfindlich, aber Gabriel war beide male gesund." "Und was bedeutet der grüne Raum?" Der Vampir blickte in die Flammen. Er sehnte sich nach seinem Gefährten. Er wollte ihn halten, ihn besitzen und ihn danach einfach halten. "Dort schläft er, wenn er alleine sein will. Ich habe Angst, ihn zu verlieren. Er wird immer schwächer. Irgendetwas raubt ihm seine ganze Kraft." "Er verliert die Kinder, obwohl er gesund ist und jetzt wird er immer schwächer? Es gibt dafür aber keine logische Erklärung? Vlad, das klingt für mich verdammt nach Gift! Ich glaube, irgendwer versucht Gabriel zu vergiften." Das laute krachen des Kelches, den Vlad in seiner Hand zerbrach, war alles, was noch zu hören war. Kapitel 20: Freunde für Harry ----------------------------- Kapitel 20 - Freunde für Harry Vier Tage war der Angriff der weißen Seite jetzt schon her. Vier Nächte hatte Harry im Bett seines Gefährten verbracht. Der Vampir hatte ihm erzählt, wie es zu den Verwundeten kam und seit dem grübelte er. Natürlich wusste er, dass Krieg herrschte und natürlich waren da Tote und Verletzte vorprogrammiert, aber er hatte gehofft, dass er all dem entkommen könnte. Wie dumm. Er war der Gefährte des dunklen Lords. Wie könnte er da dem Krieg entkommen? Aber konnte er das? Konnte er wirklich weiterkämpfen? Seufzend zog er die Knie enger an seine Brust und bettete den Kopf darauf. Er hatte noch weitere Visionen gehabt, hatte gesehen, wer er früher war und langsam fügten sich die Bruchstücke zu einer ganzen Geschichte zusammen, die er aufschrieb. Früher war er stark gewesen. Er hatte gekämpft. Nicht mit einem Zauberstab, aber mit einem Schwert. Sein früheres Ich würde sich für ihn schämen. Warum war er nur so schwach? Mittlerweile wusste er um die Kinder, die er verloren hatte. Bisher wusste er von dreien und trotzdem hatte er gekämpft. Ein Krieger, zumindest nachdem er Vlad überzeugt hatte, dass er nicht nur im Schloss warten würde. Starke Arme schlangen sich von hinten um ihn und ließen ihn zusammenzucken. Als ihm klar wurde, dass es nur Tom sein konnte ließ er sich gegen die breite Brust sinken. "Worüber denkst du jetzt wieder nach?" fragte der dunkle Lord grollend und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter. Eine Zeit lang blickten sie zusammen aus dem Fenster. "Ich denke über mein früheres Leben nach." murmelte der Jüngere irgendwann und wandte sich ganz zu Tom um. In letzter Zeit haben sie häufig über ihre früheren Leben gesprochen. Lord Voldemort wusste über die Gedanken seines jüngeren Gefährten bescheid. Er wusste, dass dieser sich Gedanken machte und sich für schwach hielt. Ein Seufzen entkam ihn und er drückte Harrys Kinn nach oben, sodass dieser ihn ansehen musste. "Wenn du wirklich kämpfen willst, wenn du lernen willst zu töten und dich zu verteidigen, dann sag es und ich suche dir Lehrer." Überrascht sah Harry ihn an. War das sein Ernst? Wollte sein Gefährte ihm wirklich gestatten zu kämpfen? Anscheinend. Aber wollte er das? Wollte er kämpfen? Wollte er die Menschen töten, die er seit Jahren kannte, mit denen er gelebt und gelacht hatte? Eine kalte Klaue legte sich fest um sein Herz, als ihm bewusst wurde, dass die letzten Jahre seines Lebens, die Jahre in denen er dachte, es seien die glücklichsten Jahre seines Lebens gewesen, nur eine Lüge waren. Tränen stiegen ihm in die Augen. Eigentlich hatte er niemanden. Seine "Freunde" haben ihn nie gemocht. Albus Dumbledore, der sich ihm gegenüber wie ein Großvater verhalten hatte, hatte ihn nur benutzt und am Ende auch misshandelt. Er war ganz alleine. Ein tiefes Knurren riss ihn wieder in die Gegenwart zurück. Erschrocken blickte er in rot leuchtende Augen und als Tom ihn fest an den Schulten packte begann er zu zittern. "Du...du machst mir Angst." wimmerte er und versuchte zu entkommen. Die glühenden Augen wurden dunkler, bis sie wieder das warme Braun annahmen, das Harry so sehr liebte. Tom ließ ihn los und sank neben ihm auf die Fensterbank. Harry zitterte noch immer leicht und vermied es genau, Tom zu berühren. Innerlich fluchte er. Er musste unbedingt lernen, sich zu beherrschen. Er konnte nicht einfach so aus der Haut fahren und seinen Gefährten erschrecken, als wäre er nur irgendeiner seiner Todesser. Langsam beruhigte er sich. Er spürte, wie seine Anspannung wich und als er sich sicher war, wieder ganz ruhig zu sein ergriff er Harrys Hand, die dieser im Schoß mit der Anderen verflochten hatte. Erschrockene grüne Augen sahen ihn misstrauisch an. "Ich wollte dich nicht erschrecken." grollte der dunkle Lord mit zusammengebissenen Zähnen. Sich zu entschuldigen fiel ihm immer noch schwer, selbst vor seinem Gefährten. "Warum glaubst du, dass du niemanden hast?" Bei dieser Frage schreckte Harry auf und sah seinen Lord erschrocken an. "Hast...hast du meine Gedanken gelesen?" fragte er erschrocken. Was hatte er noch alles gesehen? Wie konnte er Tom vertrauen, wenn nicht einmal seine Gedanken in Sicherheit waren. "Du kannst mir immer vertrauen. Und nein, ich habe deine Gedanken nicht gelesen." "Woher...?" "Die Verbindung! Wenn deine Gedanken stark sind und sich immer um dieselbe Sache kreisen kann ich hören, was du denkst. Also, warum denkst du, dass du ganz alleine bist? Bin ich niemand?" Überrascht sah Harry ihn an. Die letzte Frage hatte einen gewissen Unterton. War Tom verletzt? "Ich...so meinte ich das nicht..." flüsterte Harry entschuldigend. "Wie meintest du es dann?" fragte sein Lord jetzt etwas bissig und das verschaffte Harry die Klarheit. Sein Lord war wirklich verletzt." Er seufzte. "Es ist nur so...ich habe keine Freunde mehr. Niemand in meinem Alter mit dem ich reden kann." Jetzt sah Voldemort ihn überrascht an. Waren Freunde seinem jungen Gefährten wirklich so wichtig? Reichte er nicht? Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, er würde nie mit seinem Gefährten kichernd in einer Ecke sitzen. Er kann nicht mit seinem Gefährten über sich reden. Und mit wem sollte Harry reden, wenn sie sich mal streiten sollten. Er hatte recht. Der Junge brauchte dringend Freunde. In seinem Alter. Er konzentrierte sich auf sein Mal und dachte dabei an einige seiner Todesser. Sie würden bald hier sein. "Harry. Du hast Recht, aber ich habe eine Idee. Wartest du hier auf mich?" Harry nickte und so erhob sich der dunkle Lord und sah so nicht, wie Harry ihm fragend hinterher sah. In der Eingangshalle standen zwei seiner neuen Todesser. Sie sahen sich unbehaglich um. Was konnte ihr Lord von ihnen wollen? Und warum waren sie die einzigen? Sollten sie bestraft werden? Aber wofür? Voldemort beobachtete die zwei jungen Magier vom obersten Treppenabsatz. Er beschloss gnädig zu sein und sie nicht länger zu foltern. Immerhin hatte er einen wichtigen Auftrag für sie und das ging nicht, wenn sie völlig verängstigt waren. Langsam und würdevoll schritt er die Treppe hinab. Die Schlangenmaske saß wieder perfekt und schon bald spürte er zwei Augenpaare auf sich, die jeden seiner Blicke genauestens verfolgten. Als er unten ankam sanken die zwei sofort auf die Knie und wagten es nicht, ihn anzusehen. "Erhebt euch!" zischte Voldemort und sofort kam Bewegung in sie. "Runter mit den Masken!" forderte er und auch diesem Befehl wurde ohne Zögern Folge geleistet. Vor ihm standen Draco Malfoy und Theodore Nott. Langsam schritt er an ihnen vorbei bis er vor Draco Malfoy anhielt und ihn musterte. Der junge Malfoy war ein gutaussehender junger Mann geworden. Als er ihn das letzte mal sah war er noch ein halbes Kind, aber nun...er war ein würdiger Freund für seinen Gefährten. Sie hatten eine hervorragende Erziehung genossen und beide wussten es, sich zu kleiden. Eine Fähigkeit, die seinem jungen Gefährten offensichtlich fehlte. Ja, sie waren perfekt. "Mein Lord?" fragte nun der junge Nott etwas ängstlich. Sofort lagen seine roten Augen auf ihm und ließen Nott schaudern. "Ihr fragt euch, warum ich euch gerufen habe." Das war keine Frage und trotzdem nickten die jungen Leute. Tom schnaubte. So konnte das nichts werden. Sie hatten zu große Angst vor ihm. "Nichts von dem, was ihr erfahrt und seht wird nach Außen dringen. Es soll noch geheim bleiben." Beide nickten und er wusste, dass sie nichts erzählen würden. Er ließ seine Schlangenmaske fallen und grinste, als er die überraschten Gesichter sah. "Das ist mein wahres Gesicht." "Mein Lord, warum zeigt ihr uns das?" Gut, der junge Malfoy wurde langsam etwas mutiger. "Weil ich euch für etwas brauche, was mein Privatleben angeht." Das war etwas zu viel. Ihre Gesichter versteinerten und niemand sagte ein Wort. Panik machte sich auf ihren Gesichtern breit. Was sollten sie mit dem Privatleben ihres Lords zu tun haben? Sollten sie ihm im Bett dienen? Keiner sagte ein Wort und Voldemort verdrehte innerlich die Augen. "Folgt mir. Ich zeige es euch." grollte er nur und ging auf die Treppe zu. Er hörte die beiden Zauberer hinter sich und ging einfach weiter. Als sie an den Türen zu seinen privaten Gemächern ankamen sahen Draco und Theodore ihre schlimmsten Befürchtungen schon bestätigt. Voldemort drehte sich langsam zu ihnen um. "Was ihr hinter diesen Türen zu sehen bekommt ist für mich von großer Bedeutung. Kein Wort darf nach außen dringen, sonst ist er in großer Gefahr!" betonte er überdeutlich. Er? Wer ist er? Theo und Draco sahen sich verwundert an. Dann erhellte sich Dracos Gesicht und geschockt sah er seinen Lord an. "Mein Lord, gehe ich Recht in der Annahme, dass Euer Gefährte hinter dieser Türe ist?" Theo sah ihn fassungslos an und wandte sein Gesicht dann Voldemort zu. Jetzt grinste der dunkle Lord und nickte. "Richtig, hinter dieser Tür ist mein Gefährte. Er ist in eurem Alter und er braucht Freunde. Ich erwarte, dass ihr ihm ohne Vorurteile begegnet!" grollte er, als er auch schon die Türen öffnete und die beiden Zauberer hineinschob. Harry sah seinem Lord hinterher und seufzte. Er hatte ihn verärgert. Das war gar nicht seine Absicht gewesen. er konnte doch auch nichts für seine Gefühle. Auch, wenn es all die Jahre nur gespielt war, so vermisste er doch die Abende an denen er mit Ron Zaubererschach gespielt hatte. Oder die langen Stunden, in denen er mit Hermine geredet hatte über seine Verwandten und darüber, ob er auf Jungs stand. Wütend strich er sich eine Träne von der Wange. Wie konnte er nur die beiden Menschen vermissen, die ihn Jahrelang so hintergangen hatten. Das war noch zum verrückt werden. War er wirklich so labil, dass er sich seine falschen Freunde zurückwünschte? Nein. Die Erkenntnis traf ihn und ließ ihn aufatmen. Er vermisste nicht Ron und Hermine. Er vermisste es, Freunde zu haben. Diese Erkenntnis war erleichternd, aber sie nahm den Schmerz nicht aus seiner Brust. Erneut zog er die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. Das Wetter draußen spiegelte seine Gefühlswelt wider. Es regnete und die Ländereien waren von einem diesigen grauen Schleier überzogen. War sein Gefährte wirklich nicht genug? Konnte er nicht einfach glücklich sein und mit Tom leben? Er wollte ihn nicht verletzen. Harry seufzte. Er würde es versuchen. Aber was, wenn sie sich mal streiten sollten? Mit wem sollte er reden? Gut, er konnte jederzeit zu Remus und Fenrir gehen, aber würden sie ihn wirklich verstehen? Oder würden sie ihn für ein unreifes Kind halten? Er schüttelte den Kopf. nein, die beiden würden ihn verstehen, aber es war trotzdem nicht dasselbe. Wie hatte Gabriel das gemacht? Hatte er Freunde in seinem Alter? Angestrengt dachte er darüber nach. Gelächter hallte durch die Flure des Schlosses. Aus einem Raum quoll dichter Rauch und gab drei stolpernde hustende und von Ruß verschmierte Gestalten frei, die sich aneinander festhielten und abwechselnd husteten und lachten. "Gabriel. Ich hab dir gesagt, dass die Zwergenwurzel sich nicht mit der Nymphenschuppe verträgt!" keuchte ein junger Mann. Gabriel ließ sich lachend in einen Holzstuhl sinken. Sie hatten seine und Vlads Gemächer betreten. "Jetzt lass es doch Jora! Wir leben doch noch!" keuchte Victoria, die ihr langes blondes Haar begutachtete. Die Explosion hatte sie eine halbe Haarsträhne gekostet. Gleichgültig warf sie die angesengte Strähne über ihre Schulter. "Mein Onkel wird mich umbringen." stöhnte Jora. "Meister Snape? Um den kümmere ich mich schon." seufzte Gabriel jetzt. Er genoss die Gegenwart seiner Freunde. Vlad war auf einer Reise durch seine Ländereien und er hatte sich entschieden, zu bleiben. Er hatte eine Überraschung für seinen Gefährten. Zumindest, wenn dieser mal Zeit fand, ihm zuzuhören. Gedankenverloren legte er eine Hand auf seinen Bauch. Victoria bemerkte es und da sie bescheid wusste lächelte sie. "Ist dir schlecht?" fragte Jora jetzt und nickte zu den Händen auf seinem Bauch. Gabriel blickte an sich herunter und nahm die Hände weg. "Nur ein bisschen außer Atem. Das schlägt mir auf den Magen." Er hasste es, Jora anzulügen, aber er kannte den Neffen des Alchemisten erst seit wenigen Wochen und diese Angelegenheit war zu wichtig. Er konnte Jora noch nicht völlig vertrauen, auch wenn es ihm leid tat. Er wollte es erst Vlad erzählen. Victoria kannte er von Anfang an. Sie war eine treue Freundin und ihm absolut ergeben. Sie würde nie etwas weitergeben, was er ihr im Vertrauen erzählt hatte. "Ach so." nuschelte Jora jetzt und versuchte den Ruß unter seinen Fingernägeln loszuwerden. "Und was machen wir jetzt?" fragte Victoria abenteuerlustig. "Keine Ahnung...Wollen wir baden gehen?" "Super Idee! Treffen wir uns danach wieder?" fragte Jora. "Gabriel lachte. "Wir baden alle zusammen! Los wer als erster da ist!" Und schon waren Gabriel und Victoria losgelaufen. Jora folgte ihnen verwirrt. Er und Gabriel nagut, aber Victoria? War das nicht irgendwie unschicklich? Er zuckte mit den Schultern und beeilte sich, seinen Freunden zu folgen. Etwas verwundert war er, als er merkte, dass ihr Weg sie aus dem Schloss raus führte. Sie liefen durch den Hohen Schnee genau auf die Berge zu. Hier verlor er die anderen zwei aus den Augen. "Jora! Hier lang!" Es war Victoria, die zu ihm lief, ihn an der Hand packte und dann durch eine Felsspalte zog. Warme Luft schlug ihm entgegen. Sie mussten in einer Höhle sein. Hier drinnen war es dunkel. Erst als Gabriel einige Leuchtende Kugeln aus seiner Hand aufsteigen ließ konnte er grobe Umrisse erkennen. Er wurde etwas rot, als Beide anfingen, sich vor ihm auszuziehen. Rasch drehte er den Kopf weg. "Jora? Alles in Ordnung?" Victoria legte ihm eine Hand auf die Schulter. Überrascht drehte er sich zu ihr um. Er sah ihre fast weiße Haut. Sie trug nur ein Knielanges Unterkleid mit dünnen Trägern. Er schluckte schwer. "J-ja, alles in Ordnung!" beeilte er sich zu sagen. Victoria lächelte ihn an und lief dann zu Gabriel, der nur eine Unterhose trug und ihn abwartend ansah. Er seufzte und begann seine schwere schwarze Robe aufzuknöpfen. Blasse Haut kam darunter zum Vorschein. Ebenso gut definierte Muskeln. Victoria sah ihn nur überrascht an und Gabriel pfiff leise. "Jora. Da versteckt sich ja ein Prachtkörper unter den muffigen Roben!" lachte Gabriel. Jora wurde rot. "Meine Roben sind nicht muffig!" protestierte Jora sofort und kam zu ihnen ins Wasser. "Naja...Partnerlook mit deinem Onkel..." hüstelte Victoria und bekam darauf einen Schwall warmes Wasser ins Gesicht. Sie schrie leise auf und wischte sich prustend das Wasser aus dem Gesicht. "Na warte!" lachte sie und so entwickelte sich eine glorreiche Wasserschlacht unter den dreien. Harry kam langsam wieder zu sich. Er schüttelte den Kopf, lief dann aber schnell zu seinem Heft und schrieb diese Erinnerung schnell auf. Er hatte es sich angewöhnt immer alles sofort aufzuschreiben, damit er nichts vergaß. Mittlerweile war das sein drittes Heft. Zu Anfang hatte er Angst vor diesen Erinnerungen gehabt. Viel zu oft waren sie grausam oder sehr traurig, aber je mehr er sah, desto neugieriger wurde er. Ihm ist schnell klar geworden, dass er diese Visionen oder Erinnerungen, oder was das auch immer war, nicht umsonst bekam. Irgendetwas sollte er erkennen. So saß Harry auf der Fensterbank über sein Heft gebeugt und bekam nicht mit, wie die Türe sich öffnete und gleich zwei Zauberern die Kinnlade runterfiel. "Potter!?" quietschte der blonde Zauberer ganz und gar nicht Aristokratisch. Harry wirbelte herum. Diese arrogante Stimme würde er überall erkennen, auch wenn sie ins groteske verzerrt war, wie in diesem Moment. Im Bruchteil einer Sekunde lag sein Zauberstab in seiner Hand und in der nächsten kippte Draco in einer Ganzkörperklammer langsam nach vorne in den Salon. Theodore Nott blickte nur sprachlos zwischen Potter und den auf dem Gesicht liegenden Draco hin und her und schob sich langsam ein wenig hinter den dunklen Lord. Dieser beobachtete das Geschehen mit hochgezogener Augenbraue, ehe er seufzte, die Augen verdrehte und auf Harry zuging, der jetzt Theodore erblickte und mit dem Zauberstab auf ihn zielte. Eine langgliedrige Hand legte sich auf sein Handgelenk und drückte den Stab sanft, aber bestimmt nach unten. Überraschte grüne Augen richteten sich jetzt auf ihn. "Ich verstehe das nicht." sagte er nur und sah ihn weiterhin auffordernd an. "Du wolltest doch Freunde, oder nicht?" fragte der dunkle Lord ihn jetzt ruhig. "Das sind nicht meine Freunde!" fuhr Harry jetzt auf. "Sie haben mir das Leben zur Hölle gemacht!" fauchte er und deutete mit dem Finger in Richtung Draco und Theodore, ohne sie auch nur anzusehen. Der dunkle Lord richtete den Blick langsam zu den beiden jungen Zauberern. Theodore hatte Draco mittlerweile aus der Körperklammer befreit. "Stimmt das?" grollte er mit rot leuchtenden Augen. Draco schluckte schwer. "Das ist euer Gefährte? Potter?" stammelte Theodore jetzt. Er blickte fassungslos zwischen seinem Lord und besagtem Mann hin und her. Draco, der um die Ungeduld seines Herrn wusste beeilte sich, ihm zu antworten. "Potter...Harry...er war jahrelang Euer größter Feind. Natürlich haben wir gegen ihn gekämpft, aber nur um Euch zu dienen. Wir wussten doch nicht, dass er...dass ausgerechnet ER Euer Gefährte ist. Wir wussten nicht mal, dass er ein magisches Wesen ist!" verteidigte sich der Blondschopf. Harry schnaubte nur und wollte sich zum Gehen wenden, aber eine Hand an seinem Oberarm hinderte ihn daran. Wütend funkelte er seinen Gefährten an. Voldemort knurrte ihn tief an, bis Harrys inneres Wesen ihn zum Schnurren zwang. Eine Reaktion der Unterwürfigkeit. Er würde seinen Gefährten nicht in der Öffentlichkeit bloßstellen. So schluckte er seinen Zorn widerwillig hinunter und funkelte jetzt Draco und Theo böse an. "Ich verlange, dass ihr euch vertragt. Ich will keinen Streit unter meinen Anhängern und auch nicht zwischen meinem Gefährten und meinen Anhängern! Verstanden?" knurrte er nur tief. Dann sah er Harry an, der nicht den Anschein machte, als würde er diese Forderung befolgen. "Hör zu. Versuch es mit den beiden. Sie sind gar nicht so übel!" zischte Voldemort. Harry sah ihn überrascht an. Clever. So konnten sie sich unterhalten, ohne, dass jemand etwas verstand. "Tom. Sie waren meine Feinde. Wir haben uns gehasst." "ich war auch dein Feind. Schon vergessen?" Diese Äußerung ließ jeglichen Widerstand, den Harry noch in sich hatte verpuffen. Ergeben nickte er und wandte sich dann Draco und Theodore zu. Langsam ging er auf sie zu und hielt ihnen dann die Hand hin. "Harry." sagte er nur. Theodore gab sich als erster einen Ruck. Er ergriff die angebotene Hand und sagte grinsend: "Theodore, aber sag ruhig Theo!" Jetzt richteten sich drei Augenpaare auf Draco, der nur irgendwas von Universum und Verflucht murmelte und dann ebenfalls einschlug. "Draco." grummelte er. Und fügte dann noch an:" Dass du gute Reflexe hast weiß ich schon vom Quidditsch, aber der Fluch...hätte ich dir gar nicht zugetraut." Er konnte sich die letzte Bemerkung nicht verkneifen. "Danke...Mal...Draco. Und du...machst dich ganz gut auf dem Fußboden." feixte er. Voldemort schlug sich innerlich mit der Hand gegen die Stirn. Unglaublich. Ob es eine gute Idee war, Harry Freunde zu suchen? Vielleicht hätte er das besser selber tun...aber hier gab es in Harrys Alter nur die Kinder seiner Todesser und die waren fast alle aus Slytherin. Er würde die Sache beobachten. Theo sah zwischen Draco und Harry hin und her und verdrehte die Augen. "Alles klar. Kommt. Der Wintergarten in Riddle Manor soll großartig sein!" mit diesen Worten packte er Harry und Draco an den Händen und zog sie hinter sich her. Damit hatte der dunkle Lord nicht gerechnet. Was machte er jetzt? Er hatte eigentlich einen Tag mit seinem Gefährten geplant, aber dieser wurde ja soeben entführt worden. Er ergab sich in sein Schicksal und konzentrierte sich erneut auf das dunkle Mal. Wenn er schon sitzen gelassen wurde, konnte er eben so gut arbeiten. Es wurde Zeit einen Gegenschlag auf die weiße Seite vorzubereiten. Dumbledore würde irgendwann herausfinden, dass sein "Goldjunge" noch lebte und der Alte würde versuchen, ihn zurückzubekommen. Bei diesem Gedanken fauchte Tom wütend auf und seine Augen glühten rot. "Mein Lord?" Er wirbelte herum. Lucius Malfoy war erschienen und verneigte sich jetzt vor ihm. "Lucius. Lass das Verbeugen!" "Sehr wohl, Tom!" lächelte Lucius. "Was hast du geplant?" fragte er und sah seinen Lord neugierig an. "Ich will den Alten tot sehen!" Lucius nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Toms Arbeitszimmer. Kapitel 21: Der Retter der Welt ------------------------------- Kapitel 21 - Der Retter der Welt Harry und Draco warfen sich gegenseitig giftige Blicke zu. Theo der ihnen gegenüber saß schüttelte darüber nur den Kopf. Man konnte die Blitze zwischen den beiden Streithähnen beinahe sehen. Der ganze Weg bis in den Wintergarten war in eisigem Schweigen erfolgt. Mehrfach hatte er versucht ein Gespräch zum Laufen zu bringen, aber entweder hatten die beiden sich gar nicht geäußert, oder nur sehr einsilbige Antworten gegeben. Es war zum Drachen-Melken. Nachdem die beiden nach über einer halben Stunde noch immer nichts anderes getan hatten, als sich gegenseitig mit ihren Blicken zu erdolchen reichte es dem jungen Slytherin. "Draco...wenn du nicht die nächsten Nächte alleine schlafen willst, dann hör auf dich wie ein verbocktes Kind zu benehmen! Und Harry, ich sag deinem Gefährten, dass du dich nicht mit Draco vertragen hast!" mit diesen Worten wandten sich die beiden nun ihm zu und er wurde das neue Opfer ihrer Mörderblicke. "Theo! Warum quatscht du das einfach so aus? Und dann auch noch vor IHM!?" fauchte Draco und eine feine Röte legte sich auf seine Wangen. "Ich warne dich! Wehe du sagst Tom irgendetwas! Du hast gesehen, wie schnell ich....Moment mal...alleine schlafen?" Harry blickte zwischen den beiden Slytherins hin und her. "Na toll, danke Theo!" schmollte der blonde und wandte ihm demonstrativ den Rücken zu. Theo grinste nur. Er kannte Draco schon seit sie Kinder waren und er wusste, wie er den Eisprinzen auftauen könnte. Elegant erhob er sich von seinem Sessel und schlenderte zu Draco rüber. Er ließ sich auf der Lehne seines Sessels nieder und schlang von hinten die Arme um ihn. Draco versuchte einen Moment lang, sich zu wehren, ließ sich dann aber resigniert seufzend gegen Theo sinken. Er erntete darauf hin einen Kuss auf seine Schläfe von Theo und einen geschockten Gesichtsausdruck von Harry. "Was, Potter?" fauchte Draco nur. "Nichts." sagte Harry nur. "Was, nichts?" "Nichts. Es wundert mich nur. In der Schule habe ich nie etwas bemerkt!" gab Harry offen zu. "Als ob Draco hier in der Öffentlichkeit Gefühle für jemanden zeigen würde!" lachte Theo und erhielt einen Stoß mit dem Ellbogen in die Rippen. Lachend setzte er einen Kuss auf Dracos Scheitel. "Jetzt hör schon auf, mich in der Öffentlichkeit abzuknutschen, als wäre ich ein Hündchen!" zischte Draco und schubste Theo von der Lehne. Dieser landete etwas unsanft auf dem Boden, machte sich aber nichts daraus und schüttelte über das Verhalten nur grinsend den Kopf. Als sein Blick zu Harry wanderte zog er allerdings eine Augenbraue hoch. Dieser war ein wenig in sich zusammengesackt und starrte nun niedergeschlagen auf seine Knie. "Was ist los, Harry?" fragte er sanft und warf Draco einen warnenden Blick zu, jetzt nichts blödes zu sagen. Auch Draco erkannte, dass jetzt nicht die Zeit für Sticheleien war. Harry hob langsam den Blick. "Genau, wie Tom." flüsterte er nur. Die Slytherins sahen einander ratlos an. "Wie meinst du das?" fragte jetzt Draco, aufrichtig interessiert. "Als ob dich das kümmern würde." knurrte Harry zurück. Draco seufzte. "Okay...ich sehe das so. Wir sollen uns vertragen, sonst kriegen wir beide Stress mit unseren..." er zögerte. "Mit unseren Partnern?" half Harry ihm, aber Theo schüttelte nur den Kopf, als Draco nichts dazu sagte. "Er bezeichnet mich nicht, als seinen Partner!" gab er trocken zurück. Jetzt war Harry verwirrt. "Aber...ihr seid schon zusammen, oder?" Er spürte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Theo warf Draco einen sehnsüchtigen Blick zu, aber dieser ließ wieder die kalte Maske vor seinem Gesicht erscheinen. "Ich bin verlobt." gab er nur knapp zurück. "Mit wem?" wollte Harry wissen. Niemand bemerkte, dass längst keine Feindschaft mehr im Raum war. Sie unterhielten sich über so private Themen, wie Partner und Gefühle. Es fühlte sich so normal an, dass sich keiner von ihnen darüber wunderte und so antwortete Draco nur ebenso spröde, wie zuvor:" Mit einer Hexe aus Frankreich." "Oh." konnte Harry nur sagen. "Liebst du sie denn?" fragte er noch hinterher. Er konnte sehen, wie die Maske in sich zusammenfiel und jetzt machten sich Wut und Frustration auf den schönen Zügen breit. "Darum geht es nicht! Ich kenne sie nicht einmal. Ich bin Reinblüter und sie ist Reinblüterin. Unsere Eltern haben unsere Verlobung vor vielen Jahren arrangiert und sobald wir mit der Schule fertig sind, sollen wir heiraten. Das bedeutet nächstes Jahr. Dann hat sie auch ihren Abschluss." Jetzt war Harry wirklich platt. Er blickte zwischen einem wutschnaubenden Draco und einem am Boden zerstörten Theo hin und her. Ihre Zeit war so knapp bemessen. Sie hatten nur noch ein Jahr zusammen. Theo brach es das Herz. "Aber...du kannst doch niemanden heiraten, den du nicht liebst! Stehst du überhaupt auf Frauen? Was, wenn du todunglücklich wirst?" fragte Harry jetzt aufgebracht und Mitleid schwang in seiner Stimme mit. "Ich kann nichts dagegen tun. Und nein, ich stehe nicht auf Frauen!" Draco klang sehr resigniert. Ein Entschluss machte sich in Harry breit. Er schlug mit der Faust auf seine Sessellehne und sah Draco entschlossen an. "Was hast du vor?" fragte Theo vorsichtig. Er kannte Harry und seinen inneren Lebensretter-Drang nur zu gut, um zu wissen, was dieser Blick bedeutete. Jetzt sah auch Draco auf. Auch er kannte diesen Blick. Tom sah auf, als es an der Türe zu seinem Büro klopfte. Er spürte seinen Gefährten und ließ die Türen magisch aufgehen. Ein wenig überrascht war er trotzdem, denn in der Tür stand nicht nur sein Gefährte. Auch die beiden Slytherins traten nun ein. Misstrauisch musterte er den Entschlossenen Blick seines Gefährten. Er kannte die ganzen Geschichten um Harry, zumal er ja für einige seiner Aktionen selbst verantwortlich gewesen war. Er winkte ihn heran. Lucius hatte sich seinem Sohn zugewandt, der halb hinter Theo stand und es nicht wagte, seinen Vater anzusehen. Ebenso misstrauisch, wie sein Lord musterte auch er nun Harry Potter, der gerade in ein sehr angeregtes Gespräch auf Parsel mit seinem Lord vertieft war. Er konnte nicht sagen, ob die beiden sich stritten, oder ob sie irgendetwas besprachen. Das Gezische klang auf jeden Fall sehr aggressiv und nicht sonderlich freundlich. Schließlich wandte sich der dunkle Lord seiner Rechten Hand zu und seufzte einmal. "Lucius, hör genau zu. Das ist ein äußerst wichtiger Befehl!" sagte der dunkle Lord nun direkt an ihn gewandt. Lucius zog eine Augenbraue hoch und erwartete alles. Nur nicht das, was sein Lord als nächstes sagte. "Du wirst die Verlobung deines Sohnes mit der französischen Hexe auflösen!" Das hatte gesessen. Lucius wurde blass. Fassungslos starrte er seinen Lord an. Dann wandte er sich zu seinem Sohn um. "War das deine Idee? Wir haben bereits darüber gesprochen!" fauchte er. "Nein, es war meine Idee!" sagte Harry jetzt. Sofort richteten sich Dunkelgraue Augen auf ihn. Er konnte die Wut darin erkennen. "Bevor du jetzt etwas sagst, Lucius, möchte ich dich daran erinnern, dass du mit meinem zukünftigen Gefährten sprichst!" drohte Voldemort mit ungewöhnlich freundlicher Stimme. Harry erkannte die Belustigung darin. "Diese Verlobung besteht schon seit Jahren! Die junge Hexe ist aus einem der besten Häuser Frankreichs! Und..." "Aber Draco liebt sie nicht!" sprach Harry ihm dazwischen. Jetzt erhob Lucius sich mit einem Ruck, aber ein Blick seines Lords genügte, damit er sich wieder setzte. "Woher will er das wissen? Er kennt sie ja gar nicht. Sie soll sehr hübsch sein!" knurrte Lucius mit mühsam unterdrückter Wut. "Eben. Er kennt sie nicht. Wie kann man jemanden heiraten, den man nicht kennt?" fragte Harry jetzt mit ruhiger Stimme. Draco wurde immer kleiner. Theo sah ihn besorgt an. Sie hatten gehofft, dass Dracos Vater den Befehl einfach hinnehmen würde, aber da hatten sie die Rechnung ohne den Stolz des Malfoy-Oberhauptes gemacht. Theo berührte Dracos Hand sachte mit seiner und sah ihn aufmunternd an. "Das ist völlig normal! Ich kannte meine Frau vor unserer Hochzeit auch nicht! Draco wird lernen sie zu respektieren!" "Respektieren? Und was ist mit der Liebe?" fragte Harry jetzt doch ein wenig aufgebrachter, als noch zuvor. "Das ist nicht so wichtig! Die Ehe unter Reinblütern ist ein Geschäft!" "Du siehst meine Zukunft als Geschäft?" mischte sich jetzt Draco ein. Enttäuschung über seinen Vater machte sich in ihm breit. "Draco. Das ist seit Jahren beschlossen. Vielleicht hast du Glück und verliebst dich in sie!" versuchte Lucius es jetzt etwas sanfter. Egal, wie oberflächlich er sich im Moment verhielt und wie stolz er war, er liebte seinen einzigen Sohn. "Ich werde sie niemals lieben können!" sagte Draco jetzt. "Wie kannst du dir da so sicher sein?" wollte Lucius jetzt wissen. "Weil ich..." hier brach Draco ab. Angst schlich sich in seine sonst so emotionslosen Augen. Er warf Theo einen kurzen Blick zu. Dieser raffte die Schultern und nahm Dracos Hand fest in seine. Dann ließ er sie wieder los und trat einen Schritt auf Lucius Malfoy zu. Voldemort beobachtete die ganze Szene durchaus interessiert. Sein junger Gefährte schien nie langweilig zu werden. Er blickte kurz zu ihm auf. Harry beachtete ihn gar nicht. Er fieberte diesem entscheidenden Moment entgegen und drückte fest die Daumen. Er kaute nervös auf seiner Unterlippe, was Voldemort innerlich zum grollen brachte. Wenn sein zukünftiger Gefährte so mitgerissen war, sah er wirklich verboten gut aus. Theo nahm all seinen Mut zusammen und sank, wie es Brauch war vor Lucius auf ein Knie und legte eine Hand auf sein Herz. "Ich Theodore Nott bitte Euch, Lucius Malfoy, um die Erlaubnis, mit Eurem Sohn ausgehen zu dürfen!" Lucius´Blick raste beinahe panisch zwischen dem Zauberer vor sich und seinem Sohn hin und her. Schließlich legte er eine Hand an seine Stirn und seufzte tief. Er sah plötzlich um Jahre gealtert aus. "Dad? Es tut mir leid...Ich..." "Du bist schwul?" fragte Lucius nur, völlig kraftlos. Ein Nicken war die einzige Bestätigung, die er von seinem Sohn bekam. Er streckte eine Hand nach seinem Sohn aus, der unsicher auf ihn zu kam. Lucius griff nach Dracos Hand und dann auch nach der Zweiten. Er zog Draco vor sich und sah ihn von unten tieftraurig an. "Vergib mir." sagte er nur. Draco starrte ihn ungläubig an. "Ich hätte es merken müssen." Draco schüttelte den Kopf. "Ich hätte es dir sagen müssen." er schluckte schwer. Lucius sah zu seinem Lord. "Die Verlobung wird noch heute aufgelöst!" Dann wanderte sein Blick zu Harry. "Danke." Harry nickte nur kurz. Dann sah er schließlich Theodore an. "Ich kenne dich seit du klein bist. Ihr habt immer zusammen gespielt. Du warst ein guter Junge und bist jetzt ein guter junger Mann geworden. Pass gut auf ihn auf." sagte Lucius jetzt. Draco und Theo sahen einander ungläubig an. Dann fiel Draco seinem Vater um den Hals. Er dankte ihm stürmisch, ehe er zu Theo lief und ihn vor den Blicken aller einfach küsste. Lucius schüttelte nur melancholisch lächelnd den Kopf. "So, wenn das jetzt geklärt wäre...Lucius, wir haben noch etwas zu tun." Lucius nickte. "Natürlich, Tom!" Mit diesen Worten sahen die jungen Zauberer sich als rausgeschmissen. Harry wollte schon gehen, da packte Voldemort ihn noch mal an der Hand. Verwundert blickte Harry auf seinen Bald-Gefährten hinab. "...?" "Nächstes mal rede vorher unter vier Augen mit mir! Klar?" zischte Voldemort. "Ja." sagte Harry ängstlich." Voldemort seufzte. So war das gar nicht gemeint. Er wollte nur vorbereitet werden. Dann hätte er mehr Zeit zum Reagieren. Das zischte er Harry auf Parsel noch zu, aber dieser sah noch immer etwas vorsichtig zu ihm. Seufzend und sich aller Blicke bewusst hob er nun seine andere Hand und streichelte einmal sanft über Harrys Hand, welche er in seiner hielt. Harry sah ihn überrascht an und lächelte dann leicht, ehe er nickte und den Raum mit den anderen beiden verließ. Lucius sah ihnen noch einen Moment nach, ehe er murmelte: "Wie der Vater, so der Sohn." "Wie war das?" fragte Voldemort, der ihn deutlich verstanden hatte. "Nichts. Wollen wir weitermachen?" fragte Lucius einfach und schob das Thema damit zur Seite. Auf dem ganzen Weg zurück in den Wintergarten sagte wie zuvor niemand ein Wort. Erst, als sie wieder bei ihren Sesseln angekommen waren wandte sich Draco zu Harry und fiel ihm einfach um den Hals. Harry war über diese Reaktion mehr als nur verwundert. Er kannte Draco gar nicht so emotional. Unsicher legte er seine Hände auf den bebenden Rücken und strich langsam darüber. "Alles...okay?" fragte Harry unsicher. Draco drückte sich von ihm weg und wischte sich rasch die Tränen aus dem Gesicht. "Ob alles in Ordnung ist? Harry, du hast mich davor gerettet, eine Frau zu heiraten, die ich nicht mal kenne, du...du hast UNS gerettet!" sagte Draco überwältigt und Theo pflichtete ihm eifrig nickend bei und sah Draco glücklich an. Harry war das ganze mehr als peinlich. Er freute sich sehr für die beiden, aber er sah sich nicht als Retter, eher als Vertreter für das Richtige. "du hast mich Harry genannt." sagte er nur. "So stumpf, wie eh und je. Bei Merlin, Potter!" knurrte Draco nur, ehe sie alle drei nach einer kurzen Pause in Gelächter ausbrachen. "Also...Freunde?" fragte Theo jetzt lächelnd und sowohl Harry als auch Draco nickten. Sie verbrachten den restlichen tag damit, Missverständnisse aus der Welt zu schaffen und während Draco sich zufrieden an Theo lehnte spielten dieser und Harry eine Runde Zaubererschach. Irgendwann fiel Theo noch etwas ein, was er am Anfang noch fragen wollte. "Wie meintest du das vorhin eigentlich mit dem "Genau, wie Tom"? Und warum hast du ihn so glücklich angelächelt, als wir gegangen sind?" Jetzt begann Harry wieder seine Hände im Schoß zu kneten. Er war sich der fragenden Blicke seiner neuen Freunde sehr bewusst und schließlich beschloss er, es ihnen einfach zu sagen. "Naja...das mit dem Zuneigung zeigen in der Öffentlichkeit. Das macht Tom auch nie." Jetzt sahen Draco und Theo ihn mitleidig an. "Er ist ein Vampir. Das war zu erwarten." sagte Draco nun vorsichtig und Harry nickte. "Seid ihr auch magische Wesen?" fragte der schwarzhaarige jetzt und sowohl Theo als auch Draco schüttelten die Köpfe. "Nicht wirklich. Wir haben beide einen Anteil von Wesen-Blut, weshalb wir sehr langlebig sind, aber wir sind keine magischen Geschöpfe. Und was bist du? Ich meine, du musst schon gewandelt sein. Du siehst ganz anders aus, als früher. Ich habe dich nur wegen deiner Augen erkannt." sagte Draco jetzt. Anstatt einfach zu antworten lächelte Harry jetzt und probierte eine seiner neuen Fähigkeiten aus, die Sarah ihm schon beigebracht hatte. Er senkte kurz den Kopf und als er wieder aufsah schien er von einem warmen Licht umgeben zu sein. Seine Haut strahlte und seine Augen glänzten warm. Seine einladenden Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und als er leise lachte erklang es im Raum, wie eine zarte Melodie. Theo und Draco sahen ihn beinahe gierig an. Erst als Harry die Magie beendete schüttelten beide die Kopfe, wie um eine Fliege zu verscheuchen und sahen ihn noch kurz ein wenig verklärt an. Erst, als Harrys Einfluss auf sie endete starrten sie ihn wieder an. Diesmal aber eher ehrfürchtig staunend, als gierig. "Du bist eine Veela!" keuchte Theo. "Ja, richtig. Sarah hat mit die Sache mit dem Glamour beigebracht! Klappt schon ganz gut, oder?" fragte Harry jetzt lächelnd. "Ganz gut!? Harry! Eine Sekunde länger und ich hätte dich angesprungen!" knurrte Draco jetzt und Theo nickte. "Ich habe noch nie einen so starken Glamour gesehen!" sagte Theo jetzt. "Stimmt! Harry muss eine besonders reine Veela sein!" nickte Draco. "Hallo!? Harry ist anwesend!" lachte besagte Veela jetzt. "Du musst mit dieser Magie aufpassen!" warnte Draco jetzt ernst. "Harry! Wir konnten uns nur so lange dagegen wehren, weil wir zusammen sind und Anteile an Wesen-Blut haben! Ein Mensch ohne emotionale Bindung zu einem anderen und ohne Wesenblut hätte dich hier und jetzt innerhalb weniger Augenblicke vernascht!" Jetzt war Harry doch etwas geschockt. War sein Glamour wirklich so stark gewesen? "Vergiss nicht die magischen Wesen!" sagte jetzt auch noch Theo. "Aber ich dachte das Wesenblut schützt etwas davor!" sagte Harry jetzt verwirrt. Immerhin hatte Draco vorhin gesagt, dass jemand ganz ohne Wesenblut noch stärker beeinflussbar sei. "Ja, das ist richtig. Das gilt für stark verdünntes Blut oder für gebundene magische Wesen. Die devoten magischen Wesen werden sich dagegen wehren können, aber nicht die Dominanten! Ein dominantes magisches Wesen, welches ungebunden ist wird sich bei dir schwer zusammenreißen können. Allein schon, weil du devot und noch ungebunden bist. Wenn du dann auch noch deinen Glamour einsetzt..." Draco brach ab. Er sah, wie Harry plötzlich anfing zu zittern. "Harry?" fragte Theo vorsichtig. Als er die Tränen auf Harrys Gesicht sah überbrückte er die Distanz mit wenigen Schritten und legte ihm einen Arm um die Schulter. Draco tat es ihm auf der anderen Seite gleich. "Was ist dir passiert?" fragte Draco ruhig. Harry sah ihn unsicher an, aber als Draco nur ruhig nickte, begann er zu erzählen, was im Werwolfsrudel passiert war. Draco und Theo wurden immer blasser und tiefstes Mitleid für ihren neuen Freund machte sich in ihnen breit. "Harry, das ist nicht deine Schuld gewesen!" sagte Theo jetzt entschlossen. Er hatte die Selbstvorwürfe aus Harrys Erzählung rausgehört. "Aber...aber ich scheine ihn ja angelockt zu haben, weil ich devot und ungebunden...bin..." schniefte Harry. "So ein Unsinn! Auch ein ungebundener Dominanter kann sich zusammenreißen! Und da man den Glamour lernen muss, kannst du ihn auch nicht Ausversehen eingesetzt haben!" "Woher weißt du so viel über magische Wesen?" fragte Harry jetzt. Seine Tränen waren versiegt. Sie hatten ihre Sessel jetzt dicht zusammengeschoben. Auf dem winzigen Tisch zwischen ihnen erschien eine Platte mit Sandwiches und ein eine Kanne Tee, sowie drei Tassen. Sie nahmen sich alle Tee, ehe Draco antwortete: "Als Erbe eines großen Hauses habeicheine umfangreiche Erziehung genossen!" Er klang furchtbar arrogant. Theo und Harry sahen erst Draco und dann einander an. "Für diese Arroganz hat er eine Strafe verdient, oder?" fragte jetzt Theo und Harry nickte. Mit einem schnellen Zauber flog Draco durch die Luft und landete mitten im Teich, der sich in der Mitte der überdachten Anlage befand. Prustend tauchte er wieder auf. Harry und Theo kringelten sich vor Lachen. Das bedrückende Thema von eben war völlig vergessen. "Da sitzt der pitschnasse schwule Erbe eines großen Hauses mitten in einem Teich!" prustete Theo. Sie merkten nicht, wie Draco seinen Zauberstab zog. Erst, als sie ebenfalls durch die Luft flogen und im Wasser landeten erfuhren sie seine Rache. Harry und Theo prusteten und sie alle drei sahen sich irritiert an, bis sie in schallendes Gelächter ausbrachen und eine Wasserschlacht starteten. In seinem Büro konnte Tom sich kaum auf Lucius konzentrieren. Er spürte die Emotionen durch ihre Verbindung. Als er tiefste Verzweiflung und Trauer spürte, wollte er schon nachsehen gehen, aber dann spürte er sprühende Freude und konnte Harry beinahe lachen hören. Lucius merkte, dass Tom ganz wo anders war und legte seine Unterlagen beiseite. "Sollen wir für Heute Schluss machen?" Tom nickte nur und mit einem Handwink waren die Unterlagen verschwunden. "Bleib über Nacht hier! Wir machen morgen nach dem Frühstück weiter." sagte er nur und rieb sich die Augen. "Sollen Draco und Theo auch hier bleiben?" fragte Lucius jetzt. Tom nickte erneut. "Ja, sie verstehen sich endlich und scheinen jede Menge Spaß zu haben. Wir sollten ihnen das gönnen. Der Krieg wird sie noch früh genug in die Realität rufen. Lassen wir sie ungestört." Lucius nickte. "Tom, erlaube mir die Frage, aber...bist du glücklich?" Lucius rechnete schon mit einem Fluch, aber der blieb aus. Tom seufzte nur, ehe er zögerlich nickte. "Ja, ich denke ich bin glücklich." Lucius lächelte und nickte darüber erfreut. Kapitel 22: Missverständnisse ----------------------------- Kapitel 22 - Missverständnisse Wie schon so oft in letzter Zeit hallte Gelächter durch die Flure von Riddle Manor. Die drei jungen Zauberer machten seit jenem Tag alles mögliche zusammen. Harry hatte Voldemort um die Lehrer gebeten und seit drei Wochen hatten sie nun jeden Tag Unterricht. Sie verbrachten ihre Freizeit mit Baden, Zaubererspielen und Fliegen. Besonders das letzte bereitete Harry unglaubliche Freude. Hier fühlte er sich wirklich frei. Hier war er weit weg von Krieg und Gewalt und auch von seinem Gefährten, dem er jetzt schon seit über zehn Tagen gekonnt aus dem Weg ging. Er war sogar wieder in seine eigenen Räume gezogen. Hoch oben auf einem der Türme des Manors hockte er seufzend auf einem der Geländer und blickte in die Ferne. Die Sonne ging gerade unter, war aber noch hoch genug am Himmel, damit Tom nicht zu ihm konnte. Heftige Zweifel nagten an ihm. Tom hatte ihn in letzter Zeit viel alleine gelassen. Ständig waren irgendwelche Sitzungen und Todessertreffen und jedes Mal, wenn Tom zurückkehrte roch er nach Blut und Dreck. Harry tat dann immer so, als würde er bereits schlafen. Tom war ein Mörder. Aber es war Krieg, zählte das dann überhaupt? Aber selbst, wenn es nicht zählte...war dem Vampir der Krieg wichtiger als er selbst? Er war häufig bei Remus und Fenrir gewesen und seitdem die beiden gebunden waren, hingen sie nur noch zusammen. Einmal hatte ein Werwolf Fenrir gebeten, zur Versammlung zu kommen, aber Remus ging es nicht gut und Fenrir hatte den Boten daraufhin kurzerhand rausgeschmissen. Da hatte Harry Angst bekommen. Würde Tom das für ihn auch tun? Oder würde er immer den zweiten Platz einnehmen. Langsam war er sich nicht mehr sicher, ob er mit dem Vampir jemals glücklich werden würde. Aber lag das wirklich an dem Älteren, oder lag es an ihm? Verlangte er zu viel? Die junge Veela strich sich durch die Haare. Er konnte nicht einmal mit Draco und Theo darüber reden, denn die beiden waren mit der Familie Malfoy nach Italien gereist, um neue Rekruten für Voldemort anzuwerben und die Werwölfe...er wollte die beiden nicht stören. Sie waren noch nicht so lange gebunden und Harry wollte ihnen Zeit geben, zumal Fenrir als Alpha davon nicht zu viel hatte. Aber selbst der bekam es hin, Zeit für seinen Gefährten zu finden. Warum konnte Tom das dann nicht? Er war mittlerweile sogar so weit, Sarah zu bitten, ihn zu befreien. Er würde nicht lange alleine sein. Durch die anderen wusste er um sein Aussehen und um seine seltene Art. Jeder andere Dominante würde alles dafür tun, bei ihm zu sein. Aber nicht der, den er wollte. Ja, er wollte Tom. Aber das beruhte anscheinend nicht auf Gegenseitigkeit. "CRUZIO!" donnerte es im Versammlungsraum und schon der dritte Todesser an diesem Abend ging schreiend in die Knie. Voldemorts Augen leuchteten aggressiv Rot auf. Er war reizbarer geworden. jeder kleine Fehler wurde augenblicklich unnachgiebig bestraft. Die Todesser zogen sich alle einen Schritt zurück. Es kam selten vor, dass ihr Lord so heftig gereizt war, aber wenn es dann mal passierte, war äußerste Vorsicht geboten. Voldemort knurrte ungehalten. Seine Todesser waren mehr als einfach nur nutzlos, sein letzter Angriff wurde von der weißen Seite niedergeschlagen und sein zukünftiger Gefährte war aus ihren Gemächern ausgezogen und schaffte es seitdem, ihm aus dem Weg zu gehen. Selten sah er mehr von ihm, als die Spitzen seiner Haare, die hinter der nächsten Ecke verschwanden. Hatte er nicht Geduld bewiesen? War er nicht genug auf Harry eingegangen? "Mein Lord?" fragte eine zitternde Stimme aus der Masse seiner Anhänger. "Raus. ALLE!" fauchte er und selten war der Raum so schnell leer, wie jetzt. Er erhob sich wutschnaubend und fegte mit wehenden Roben durch die Eingangshalle. Dank der Schnelligkeit der Vampire und seinem überaus gutem Geruchssinn war er bald bei seinem Gefährten angekommen. Ungeduldig stand er vor der Tür, die nach draußen auf den Turm führte. Die Sonne war beinahe untergegangen, aber noch waren ihre Strahlen zu stark für ihn. Als seine Sinne ihm mitteilten, dass es nun sicher war riss er die Tür auf und ließ sie gegen die Wand krachen, nur um sich im nächsten Moment einem völlig verängstigten devoten magischen Wesen gegenüber zu sehen, das langsam vor ihm zurückwich. Harry hatte nicht mitbekommen, wie die Sonne immer tiefer sank. Erst das Krachen der Türe riss ihn aus seinen Gedanken und als er sich umwandte durchbohrten ihn rot glühende Augen. Panisch wich er zurück, versuchte so viel Abstand zwischen Voldemort und sich zu bringen, wie möglich. "M-mein Lord?" stammelte er. Diese Bezeichnung nutzte er nur, wenn er panische Angst hatte, oder Tom besänftigen wollte. Jetzt jedoch sprach die Angst aus seiner Stimme. Dass Voldemort jetzt auch noch auf ihn zukam, machte die Sache nicht besser. Wimmernd kauerte Harry sich in eine Ecke und versuchte seinen Körper mit seinen Armen zu schützen. Diese Haltung machte Voldemort nur noch rasender. Brüllend schlug er mit der Hand gegen eine der Zinnen und laut krachend stürzten einige Steine davon in die Tiefe. "B-bitte...M-mein L-Lord!" wimmerte Harry und starrte ihn panisch an. Voldemort roch die Panik des Jüngeren. "Warum gehst du mir aus dem Weg?" fauchte er und schritt wütend und grollend auf und ab. Harry sah ihn fassungslos an. "Antworte!" schnauzte er seinen völlig verängstigten Fast-Gefährten an. Harry schluckte schwer. "Ich...Ihr wart so selten da...ich dachte...Ihr wollt mich nicht mehr..." stammelte Harry mit zittriger Stimme. Jetzt war es an Voldemort, ihn fassungslos anzusehen. "Warum sollte ich dich nicht wollen?" grollte er schon etwas weniger aggressiv, als vorher. "...." "Nun sag schon!" "...Bindung...." war alles, was Harry rausbrachte. Voldemort sank auf die Mauer und blickte Harry nur stumm an. "Weil wir nicht gebunden sind weichst du mir aus? Was für eine Logik ist das bitte? Ich habe dir gesagt, das ich mich nach dir richte!" knurrte er. Harry rappelte sich langsam hoch, blieb aber immer noch mit dem Rücken gegen die Wand gepresst weit weg von ihm stehen. Grüne Augen sahen ihn unsicher an und jetzt rollte auch noch eine Träne über das hübsche Gesicht. "...nicht mehr warten wollt..." war alles, was bei Voldemort ankam. "Willst du mich?" fragte Voldemort jetzt und blickte Harry neugierig an. Der jüngere knetete seine Hände unsicher, nickte aber dann. "Und warum willst du dich dann nicht an mich binden?" Langsam wich die Angst aus Harry. Wut machte sich in ihm breit. Er ballte die Hände zu Fäusten und knurrte leise. Voldemort zog überrascht eine Augenbraue hoch. "Das wisst Ihr ganz genau!" zischte Harry jetzt. Wie konnte Tom nur so widerlich sein. Er wusste doch, was ihm passiert war. Warum fragte er dann, weshalb er Angst hatte. "Was?" knurrte Voldemort gefährlich und fixierte den Kleineren. "Verdammt. Ich wurde vergewaltigt! Sie haben mir weh getan! Und der Mann an den ich mich binden soll macht mir Angst! Ihr habt mir schon einmal zu verstehen gegeben, dass ihr kein Wrack wie mich wollt! Wenn ich mich an Euch binde und ihr verstoßt mich, sterbe ich!" brüllte Harry ihn jetzt an und Zornestränen rannen über seine Wangen. Voldemort war fiel zu perplex, um etwas zu erwidern. So hatte noch nie jemand mit ihm gesprochen. Er sah sich einem vor Wut zitternden devoten magischen Wesen gegenüber, das sein Gefährte sein soll. Er wollte gerade etwas erwidern, als der Magische Alarm aufheulte und ihn herumfuhren ließ. Unter sich auf dem Rasen standen Personen und aus dem Wald kamen immer mehr. Voldemort und Harry starrten hinunter und ehe Harry es sich versehen konnte war der dunkle Lord an ihm vorbei in den Turm gestürmt. Mit gezücktem Zauberstab trat Voldemort mit seiner Schlangenillusion aus dem Portal von Riddle Manor. Um ihn herum tauchten immer mehr Todesser auf und postierten sich zu beiden Seiten. Sämtliche Zauberstäbe waren auf die ankommenden Gestalten gerichtet. "HALT!" zischte Voldemort und seine magisch verstärkte Stimme schallte über das gesamte Anwesen. Die Gestalten hielten an. Er spürte Harry in der Nähe und kurz darauf schob sich der junge Mann halb an ihm vorbei. "Geh wieder rein!" fauchte Voldemort und sah Harry eindringlich an. "Nein!" schnappte der zurück und wollte noch einen Schritt vortreten, aber ein eiserner Griff um seinen Oberarm hielt ihn zurück. Harry fixierte Voldemort neben sich mit blitzenden Augen. "Lasst mich los!" fauchte er und versuchte, sich loszumachen, aber der Griff war zu stark. Er hatte keine andere Wahl. Er schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete schien er sanft von innen zu leuchten. Da er sich auf Tom konzentrierte konnte nur er die Veränderung sehen. Sein Haar wehte in sanften Wellen um seinen Kopf und einzelne Strähnen streichelten immer wieder durch sein Gesicht. Seine Augen schienen größer und grüner und seine Haut war vollkommen Makellos. Voldemort verlor sich augenblicklich in diesem Anblick. Harry lächelte sanft. "Tom...bitte lass mich doch los, ja?" säuselte er mit Honigsüßer Stimme. Tom nickte und nahm seine Hand weg. Jetzt beendete Harry den Zauber und wandte sich wieder den Neuankömmlingen zu. Er sah, wie Tom neben sich den Kopf schüttelte. "Hast du mich etwa gerade verhext?" Harry sah ihn nur kurz an, ehe er den Kopf wieder herumdrehte. Jetzt erkannte er, wer da aus dem Wald ´gekommen war. Voldemort wollte noch etwas sagen, da bemerkte er die Veränderung auf Harrys Gesicht. Er sah erst Erkennen, dann Freude, dann Irritation und plötzlich Panik. Er wandte sich wieder dem Wald zu, um zu sehen, was diese unterschiedlichen Gefühle bei Harry ausgelöst haben könnte. "Remus!" keuchte Harry und schon rannte er los. Er passierte die ersten Werwölfe und kam dann bei Fenrir an, der Remus trug und direkt auf Voldemort zuging. Als er Harry erkannte lächelte er grimmig und ging kurz in die Knie. Sanft lege er Remus auf dem Boden ab und nahm dann die Hand von Harry, der gerade bei ihm angekommen war. "Bleib bei ihm." brummte er und Harry nickte nur verwundert. Er wandte sich Remus zu, der leblos am Boden lag. Eine zitternde Hand legte sich auf Remus Brust und erleichtert ertastete er einen Herzschlag. Er lebte. Fenrir ging die letzten Schritte auf den Vampirlord zu und sank dann widerwillig auf ein Knie. Die Weerwölfe blickten versteinert auf ihren Alpha, der vor dem Vampir kniete und einfach abwartete, was geschah. Voldemort glitt von seiner Schlangenmaske in seine Vampirische Gestalt. Er sah jetzt fast aus, wie Tom, nur das Haar war länger, das Gesicht kantiger und er war insgesamt etwas größer und breiter. Lange Fangzähne brachen aus seinem Oberkiefer und die Augen glühten rot. Er war auch blasser als sonst, aber das wohl beeindruckendste waren die ledrigen ebenso blassen Flügel, die aus seinem Rücken brachen. Jetzt sah Fenrir doch auf. "Steh auf und sag mir, was du hier willst, bevor ich euch alle umbringe." Fauchte der Vampir. Das magische Wesen hatte den Werwolf vor sich als natürlichen Feind erkannt. "Wir wurden angegriffen, von unserem gemeinsamen Feind. Unser zu Hause wurde zerstört und viele von uns sind tot, oder verletzt." Grollte Fenrir nun tief und blickte den Vampir unverwandt an. "Und was wollt ihr jetzt hier, Werwolf?" "Wir bitten um Zuflucht. Wir müssen unsere Verwundeten versorgen, uns ausruhen und trauern." bat der Anführer der Werwölfe nun. Tom grinste. "Und was bekomme ich dafür?" fragte er jetzt lauernd. " Ich ziehe wieder in eure Gemächer, wenn ihr die Werwölfe aufnehmt!" Jetzt sah der Vampir zu seinem Gefährten, der sich mit dem Rücken zu Fenrir vor ihm aufgebaut hatte. Er blickte in die entschlossenen grünen Augen vor sich und streckte eine Hand nach ihm aus. Überrascht sah Harry auf die Hand. Er sträubte sich, sich dem Vampir zu nähern. Er erinnerte sich nur zu gut, wie hart diese Hand zupacken konnte. Dann wurde er überwältigt und sein inneres Wesen übernahm die Kontrolle. Er wuchs ein kleines Stück und auch seine Schultern wurden ein wenig breiter. Sein Kinn wurde schmaler und die Augen stellten sich etwas schräg. Es war die zweite Veela-Form, die er annehmen konnte und sie ließ ihn im Gegensatz zu seiner niedlichen Form jetzt erhaben und beinahe unwirklich schön aussehen. Er ergriff die Hand, die noch immer nach ihm ausgestreckt war und ließ sich in die Arme des Vampirs ziehen. Das war richtig. genau so sollte es zwischen ihnen sein. Das innere Wesen des Vampirs scherte sich nicht um so einen Unsinn, wie eine angebliche Schwäche, wenn es seinen Gefährten in die Arme schloss und die Veela hatte keine Angst mehr vor seinem Gefährten und nahm schnurrend die sichere Umarmung seines Gefährten an. Fenrir beobachtete die Szene ebenso interessiert, wie der Rest seines Rudels. "War das dein Ernst?" fragte der Vampir jetzt auf Englisch. "Mein voller Ernst. Nehmt die Werwölfe auf und gebt ihnen Schutz und Verpflegung. Dann ziehe ich wieder bei Euch ein!" Die Stimme von Harry war jetzt fest und kühl, wie Schnee. Nicht so grollend und rau, wie die des Vampirs, aber auf ihre eigene Weise gefährlich. Tom nickte und warf seinen Anhängern einen eindeutigen Blick zu. "Bringt sie ins Gästehaus und stellt Tränke und Lebensmittel bereit." Eine ganze Schar von Hauselfen erschien mit mehreren Plopps auf der Wiese, beladen mit Körben voller Heiltränke, Verbandsmaterial und Lebensmitteln. Wieder andere schwankten unter riesigen Deckenstapeln. Harry sackte zusammen, als die Verwandlung aufhörte und er selbst wieder die Kontrolle über seinen Körper hatte. Unsicher wand er sich aus der Umarmung des Vampirs, der wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte. Tom knurrte. "Ich will wissen, wie es Remus geht." sagte Harry nur ruhig und lief schon auf den bewusstlosen Werwolf zu, der noch immer im Gras lag. Fenrir und Tom folgten ihm. "Was ist passiert?" fragte Harry jetzt und blickte Fenrir an. "Dumbledore und einige Magier der weißen Seite haben unser Dorf gefunden. Sie griffen wie aus dem Nichts an. Wir hatten keine Chance. Mindestens 20 von uns sind tot und doppelt so viele sind verletzt." "Remus?" "Er hatte Glück. Es ist nur ein Betäubungszauber, aber ich weiß nicht..." hier brach Fenrir ab und blickte jetzt den Vampir misstrauisch an. "Fenrir, was weißt du nicht?" flehte Harry jetzt. Er wollte wissen, was mit Remus los war. "Er weiß nicht, wie es dem Welpen geht." grollte Tom jetzt und blickte auf den Werwolf am Boden. "Welpe?" Harry sah verwirrt zwischen den beiden Dominanten hin und her. "Remus erwartet ein Kind!" gab Fenrir jetzt widerwillig Preis. Er hätte diese Information gerne noch länger geheim gehalten, da diese Neuigkeit seinen Gefährten zu einem guten Ziel machte, aber dr Vampir schien es gewittert zu haben. "Ein...ein Kind? Remus ist schwanger?" fragte Harry jetzt überrascht. "Ja. Es ist noch sehr klein. Er ist erst im zweiten Monat." er knurrte warnend, als der Vampir sich nun dem bewusstlosen Remus näherte. Sofort sah sich Tom einem halb verwandelten Werwolf gegenüber, der ihn drohend anknurrte. "Willst du nicht wissen, ob dein Kind noch lebt?" grollte Tom jetzt und beobachtete, wie Fenrir eine Augenbraue hochzog. "Woher wollt ihr das wissen?" knurrte er den Vampir an. Er vertraute ihm nicht im Geringsten. "Über meine Art ist nur wenig bekannt, aber dass wir über die Fähigkeit verfügen Blutströme unter der Haut zu sehen und jeden noch so schwachen Puls zu finden sollte doch noch bekannt sein, oder?" fauchte der Vampir jetzt. Er mochte keine Werwölfe, aber die Kinder von magischen Wesen waren so selten und wertvoll, dass er niemals einem Schaden zufügen würde, ob es nun ein Werwolfskind war, oder ein anderes. Harry sah ihn überrascht an. "Bitte. Finde heraus, wie es dem Baby geht!" sagte nun Harry mit Flehen in der Stimme. "Fenrir, lass ihn helfen! Bitte! Für Remus." Der letzte Satz brachte den Werwolf dazu, einen Schritt zur Seite zu gehen. Tom sank neben dem Mann auf die Knie und legte eine Hand auf seinen Bauch. Fenrir konnte sich kaum zurückhalten, doch Tom schloss nur die Augen. Als er sie wieder öffnete glühten sie erneut rot und glitten über den Körper unter sich. Die Blutbahnen des Werwolfes schienen zu leuchten. Er verfolgte ihren Verlauf, sah kurz das pulsierende Herz, bis sein Blick tiefer wanderte und auf dem Unterleib des Bewusstlosen hängen blieb. Hier sah er einen kleinen Ball aus winzigen Blutgefäßen und mitten drin ein flatternd pulsierender winziger Herzschlag. "Das Kind lebt." grollte er zufrieden. Harry und Fenrir atmeten erleichtert aus und dann begann Remus sich zu regen. Langsam schlug er die bernsteinfarbenen Augen auf, nur um erschrocken zurückzuweichen, als er in ein Paar rot glühender Augen blickte. Sofort waren Harry und Fenrir bei ihm. Sein Blick wanderte zu dem Jüngsten unter ihnen und bemerkten das erleichterte Lächeln. Dann legte er erschrocken die Hände auf seinen Bauch und sah Fenrir panisch an. "Mein...Mein Kind?" "Dem Welpen geht es gut. Er hat es bestätigt." grollte der Alpha und zog seinen Gefährten in seine Arme, als dieser erleichtert seufzte und dann zu Tom sah. "Es lebt?" fragte er noch ein Mal, da er sein Glück kaum fassen konnte. Tom nickte und brummte: "Ich habe den winzigen Puls gesehen. Es lebt." "Danke." sagte Remus und blickte den Vampir dankbar an. Fenrir zog ihn langsam auf die Beine und ein Arm legte sich stützend um die Taille des kleineren Werwolfes. "Ich bringe ihn jetzt rein. Er muss sich ausruhen." "Nein." sagte Tom nur, woraufhin der Werwolf eine Braue hochzog und Tom beunruhigt ansah. "Du bist der Alpha deines Rudels. Ihr bezieht Zimmer im Manor. Ich will einige Angelegenheiten, was unsere Zukünftige Zusammenarbeit angeht mit dir besprechen!" bestimmte er. "Gibt es eine Zusammenarbeit?" fragte Fenrir jetzt lauernd. "Wir haben den selben Feind und mein zukünftiger Gefährte hat euch gern. Also ja, wir werden zusammen kämpfen, um Dumbledore und die weiße Seite ein für alle Mal zu vernichten." Fenrir stimmte ihm grollend zu. Nachdem sie Fenrir und Remus zu einem Zimmer im Gästetrakt gebracht hatten machten Tom und Harry sich auf den Weg in den Hauptflügel. Vor der schweren Eichentür blieb Harry jedoch unsicher stehen. Er hatte versprochen, wieder bei Tom einzuziehen, aber er hatte den Streit von früher am Abend nicht vergessen und er war sich sicher, dass Tom das auch noch genau wusste. "Willst du jetzt reingehen, oder nicht?" brummte Tom hinter ihm. "Ich weiß es nicht. Ich habe Angst." gab Harry offen zu und wagte es nicht, Tom anzusehen. Dieser seufzte nur und schob ihn dann einfach hinein. Die Türen schlossen sich hinter ihnen und sofort loderte im Kamin ein Feuer auf. Tom ging einfach an ihm vorbei ins Bad. Das Rauschen einer Dusche ertönte und kurze Zeit später kam Tom zurück, bekleidet mit einer Langen schwarzen Stoffhose und mit noch feuchten Haaren. Harry hatte sich nicht von der Stelle gerührt und beobachtete ganz genau jede Bewegung seines Gegenübers. Tom setzte sich nun an den Kamin und wies Harry mit einer Handbewegung an, sich zu ihm zu setzen. Kurz vor Tom drehte Harry ab und ließ sich in einen Sessel Tom gegenüber sinken, was Tom frustriert zum Knurren brachte. "So kann ich mich nicht richtig entschuldigen." knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Jetzt fiel Harry alles aus dem Gesicht. "Ihr wollt...was?" "Mich entschuldigen und hör bitte auf, mich zu Siezen." knurrte Tom. "Also...ich warte." kam nur von Harry, der ihn jetzt kalt ansah. Tom hatte diesen Ausdruck noch nie auf Harrys Gesicht gesehen und er hasste ihn schon jetzt. "Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich hätte dich nicht so hart angehen dürfen." gab er widerwillig zu. Harry merkte, wie schwer dem Vampir diese Entschuldigung fiel und er konnte und wollte nicht weiter nachbohren. "Ich akzeptiere." sagte er nur und sofort hefteten sich braune Augen auf ihn. Tom wollte sich erheben und zu ihm kommen, aber Harry hob nur eine Hand und Tom hielt in seiner Bewegung inne. "Ich akzeptiere deine Entschuldigung ein letztes Mal. Sollte das nochmal vorkommen, werde ich mich an das nächst beste Dominante Wesen binden, das mir über den weg läuft." "Das kannst du nicht..." keuchte Tom jetzt entsetzt. "ich kann und ich werde. Auch wenn ich niemals Glücklich werde." "Warum solltest du das tun?" fragte Tom jetzt. "Um einem Leben mit einem Vampir zu entfliehen, der mich bedroht und verletzt." sagte Harry jetzt fest entschlossen und er sah, wie Tom nur nickte. "Keine Drohung, dass ich das nicht tun sollte?" fragte Harry jetzt verwundert. "Damit du sofort losläufst und deine Drohung wahr machst? Nein, Danke! Ich habe dich verstanden und es wird nicht mehr vorkommen!" versprach der Vampir. "Darf ich dich jetzt in den Arm nehmen?" fragte er und wollte schon aufstehen, als Harry sich rasch erhob. Im ersten Moment dachte Tom, dass sein Gefährte wieder weglaufen würde, aber ehe er etwas sagen konnte war Harry zu ihm gekommen und ließ sich jetzt auf seinem Schoß nieder. Er hörte ein leises Seufzen und dann spürte er, wie Harry sich an ihn schmiegte. Er vergrub das Gesicht in dem Haarschopf an seiner Schulter und schlang die Arme fest um den schmalen Körper. "Das habe ich vermisst." schnurrte Harry leise und Voldemort ließ ein zustimmendes Grollen hören. "Warum bist du mir dann aus dem Weg gegangen?" wollte er jetzt aber wissen. "Wieso eigentlich ich? Du bist MIR aus dem Weg gegangen. Du warst immer weg, wenn ich aufgewacht bin und erst zurückgekommen, wenn ich fast eingeschlafen war. Und das ganze zwei Wochen!" empörte sich jetzt die Veela und drückte sich so weit von ihm weg, um ihm in die Augen sehen zu können. Der Vampir knurrte leise. "Ich dachte nicht, dass du so denkst. Ich dachte, du sagst es, wenn es dich stört und da du das nicht getan hast und dann immer unterwegs warst, wenn ich zu dir wollte, dachte ich, du gehst mir aus dem Weg." knurrte er und streichelte sanft eine Strähne aus Harrys Gesicht. Schallendes Gelächter ließ ihn zusammenzucken. Mit dieser Reaktion hätte er wahrlich nicht gerechnet. Da saß sein Fast-Gefährte auf seinem Schoß und schüttelte sich vor Lachen. "Was hast du? Was ist so komisch?" Jetzt musste auch Tom schmunzeln. Das Lachen war einfach ansteckend. "Es ist nur...all dieser Ärger...und das nur...nur, weil wir nicht miteinander reden. Eigentlich ist es gar nicht lustig, eher traurig, aber ich kann nicht anders." Jetzt wurde Tom ernst. Die Stimmung färbte auf Harry ab und das Lachen verstummte, ehe es hysterisch werden konnte. Sie sahen einander ernst in die Augen, ehe Tom sagte: "Wir werden in Zukunft mehr reden." und Harry nickte, ehe sich warme Lippen auf seine legten und Tom ihn fest an sich zog. Sie unterbrachen ihren Kuss nur, um zu atmen und um dann gleich wieder die Lippen des Andren einzufangen. Harry schlang seine Arme um den Hals von Tom und schnurrte leise in den Kuss. Seine Hände wanderten nun neugierig über den nackten Oberkörper von Tom und auch der blieb nicht untätig und schob seine Hände unter den Pullover des Jüngeren. Jetzt zitterte Harry leicht und Tom unterbrach seine Tätigkeit sofort. "Wovor hast du solche Angst? Ich würde dich nie dazu zwingen." bat er nun leise. "ich weiß, aber...ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin und ob...." er brach ab und traute sich nicht weiterzusprechen. "Du hast Angst, dass ich die Beherrschung verliere und nicht aufhören kann." stellte Tom nur fest. "Es tut mir leid..." entschuldigte Harry sich sofort, als er die Enttäuschung in Toms Stimme hörte. "Ist schon gut. Ich verstehe dich, aber ich will dir eines sagen. Ich bin ein sehr alter Vampir und wenn du nicht deinen Glamour einsetzt werde ich jederzeit aufhören, wenn ich merke, dass du nicht mehr willst, klar?" Zu seiner Überraschung nickte Harry sofort und lächelte leicht. "Ich sollte dir mehr vertrauen, oder?" fragte der Jüngere jetzt, doch Tom schüttelte nur den Kopf. "Dein Vertrauen muss ich mir verdienen. Das kannst du nicht einfach einschalten. Wollen wir ins Bett gehen?" fragte er jetzt und Harry erhob sich sofort, was Tom leise zum Knurren brachte. "ich dachte, du willst ins Bett?" fragte Harry jetzt schmunzelnd. "Ich hätte dich getragen." brummte Tom nur, während er aufstand. Harry lachte. "Danke, aber ich kann sehr gut laufen." "Das weiß ich, aber vielleicht will ich dich ja tragen!" stellte der Vampir jetzt fest und mit einem Rück hatte er Harry auf seine Arme gehoben und trug ihn nun ins Schlafzimmer, wo er ihn auf das Bett plumpsen ließ. "Ich muss mich noch umziehen." schnurrte Harry leise und versank dabei in den warmen braunen Augen über sich. "Das kann ich doch tun." schnurrte der Ältere nun, seufzte aber sofort, als er die Angst in Harrys Augen sah. "Ich habe dir doch gerade eben gesagt, dass ich dich nicht einfach so überfalle und dass ich jederzeit aufhöre, wenn du es sagst." Harry überlegte einen Moment, dann nickte er. "Ich vertraue dir." sagte er etwas unsicher, aber die Angst wich aus seinen Augen, was Tom dazu brachte, sich jetzt neben ihn zu setzen. Mit einem Zauber war der Pullover von Harry verschwunden und nun Lag er nur noch in Hemd und Hose auf dem Bett. Langsam beugte Tom sich über ihn, um ihn sanft zu küssen, dann setzte er sich wieder auf und öffnete langsam die Knöpfe des Hemdes. Dabei ließ er Harry nicht aus den Augen. Langsm beugte er sich über die Brust des Jüngeren und begann die freigelegte Haut zu küssen. Harry riss überrascht die Augen auf und versteifte sich kurz, ehe er sich diesem warmen Gefühl hingab und entspannt in die Kissen zurück sank. Seine Augen fielen flatternd zu und er genoss die sanften Lippen auf seiner Haut. Streichelnde Finger gesellten sich zu dem Mund und ließen heiße Schauer über Harrys Rücken laufen. Er seufzte leise und mit einem weiteren Zauber war er nun ganz von dem Hemd befreit. "Sag bescheid, wenn es dir zu viel wird." schnurrte Tom leise, aber Harry konnte nur noch nicken. Er war ganz in Trance. Er spürte, wie plötzlich kühle Luft seine Beine umspielte und wusste, dass seine Hose verschwunden war. Tom ignorierte das aber und widmete sich wieder der Brust des Kleineren. Langsam wanderten seine Lippen nach oben und fingen die von Harry zu einem innigen Kuss ein. Seine Hände streichelten an Harrys Seiten auf und ab und dann langsam über seinen Bauch, wo sie tiefer wanderten und am Rand der Boxershorts entlang fuhren. Sofort nahm er die Hand da weg, als er das leichte Zittern spürte. Seine Hand wanderte wieder hinauf um über Harrys Brust zu streicheln. Sofort ertönte wieder ein sanftes Schnurren und er beschloss, ein wenig weiter zu gehen. Langsam umkreisten seine Finger die rechte Brustwarze in immer engeren Kreisen, bis er schließlich sanft darüberfuhr, was ihm ein leises Stöhnen einbrachte. Jetzt wanderte sein Kopf tiefer und genau auf Harrys Reaktionen achtend umschlossen nun seine Lippen die andere Brustwarze. Harry riss erneut die Augen auf und stöhnte tief und grollend. Das war ein unglaubliches Gefühl. Heiße und kalte Schauer ließen seinen Körper erbeben und er drückte sich der Hand und dem Mund entgegen. Er spürte, wie sein Blut weiter nach unten wanderte und plötzlich wurde ihm bewusst, wie erregt er war. Mit hochrotem Kopf versuchte er sich von Tom wegzudrehen. Der Vampir unterbrach seine Zärtlichkeiten sofort und sah Harry alarmiert an. War er zu weit gegangen? Hatte Harry das nicht gewollt? Doch jetzt sah er, was der Grund dafür war, dass Harry sich von ihm abwandte. Da prangte eine eindeutige Beule zwischen seinen Beinen und drückte gegen die enge Boxershorts seines Gefährten. Nein, es hatte Harry nicht Nicht gefallen, es hatte ihm zu gut gefallen. Tom lächelte. Diese Reaktion seines Körpers war der Veela sichtlich peinlich. Tom rückte hinter ihm her und küsste ihn in den Nacken. "Das muss dir nicht peinlich sein. Vor mir brauchst du dich nie zu schämen! Mir geht es doch nicht anders." schnurrte er leise. Harry drehte sich langsam wieder zu Tom und blickte in verständnisvolle warme Augen. Als Tom nach unten deutete wanderten Harrys Augen langsam an dem Körper neben sich herab und blieben an einer mächtigen Erregung hängen, die sich deutlich gegen den Stoff der Boxershorts drückte, die Tom trug. Er wurde knallrot und er hatte auch etwas Angst. Das, was er da sah, oder besser erahnen konnte, war nur mit dem Wort mächtig zu beschreiben. Tom seufzte leise. Na komm, wir gehen kalt duschen. Mit diesen Worten erhob er sich und zog Harry mit sich hoch. Er ging zuerst ins Bad und zum zweiten Mal an diesem Abend hörte Harry das Rauschen der Dusche. Als Tom wieder rauskam war die Erregung verschwunden. Harry drückte sich an ihm vorbei und sprang ebenfalls unter die kalte Dusche. Als er wieder das Schlafzimmer betrat lag Tom schon im Bett, die Decke einladend aufgeschlagen. Harry schlüpfte zu ihm unter die Decke. Tom war überrascht. Normalerweise Trug Harry immer ein Oberteil, aber Heute lag er nur in Boxershorts neben ihm. Er schnurrte leise und Harry rückte näher zu ihm, noch immer zitternd vom kalten Wasser. "Du bist eiskalt." beschwerte sich Tom und zog ihn mit einem Ruck eng an sich und schlang die Arme um ihn. Harry seufzte. Eigentlich waren Vampire doch kalt. Er sah Tom verwundert an, denn dieser glühte, wie ein Ofen. "Ich kann meine Körpertemperatur regulieren." Harry lächelte nur und kuschelte sich enger an ihn. Er genoss das Gefühl von Haut auf Haut und fragte sich, weshalb er das nicht eher probiert hatte. leise gähnte er und verbarg das Gesicht an Toms Brust. "Gute Nacht, Tom." "Gut Nacht, mein Kleiner." grollte Tom leise und als er Harry auf die Stirn küsste, war der bereits eingeschlafen. Kapitel 23: Rache ----------------- Kapitel 23 - Rache Wie lange er jetzt schon wach lag und seinen schlafenden Fast-Gefährten betrachtete wusste er nicht, aber es war ihm auch egal. Tom war früh wach geworden. Eigentlich war er niemand, der lange im Bett liegen blieb, aber heute war das anders. Langsam erhob er seine Hand und streichelte sachte über die weiche Haut. Niemals hätte er gedacht, dass er wirklich lieben könnte. Immerhin lebte er schon seit knapp dreihundert Jahren und in all dieser Zeit hatte er seinen Gefährten nie gefunden. Umso unglaublicher erschien es ihm jetzt, Harry neben sich liegen zu sehen. Wenn er darüber nachdachte, dass er die Suche schon aufgeben wollte, oder dass er mit seiner unbeherrschten Art beinahe alles zerstört hätte...er knurrte leise. Er bereute es im nächsten Moment, denn nun wachte Harry auf. Lächelnd beobachtete Tom, wie Harry leicht die Nase runzelte und sich mit den Händen über die Augen rieb. "Guten Morgen." schnurrte er, als die Augen langsam aufflatterten. Harry murrte leise. Er wollte noch nicht aufwachen. Gähnend streckte er sich und rieb sich über die Augen. Zögernd öffnete er sie und blinzelte. Im Zimmer war es zwar nicht gerade hell, aber auch das wenige Licht blendete ihn. Leise schnurrend schmiegte er sein Gesicht an die breite Brust und wachte dann wirklich auf. Er riss die Augen auf, nur um direkt in warme braune Augen zu sehen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "Morgen..." nuschelte er und legte den Kopf dann wieder an Toms Schulter. "Schläft dein Arm nicht ein?" fragte er jetzt leise. Er war sich ziemlich sicher, dass er die ganze Nacht auf Toms Arm gelegen hatte. Sein Arm schlief schon ein, wenn er etwas länger darauf lag. Wie musste es dann bei Tom sein? Der Vampir lachte grollend, was Harry dazu brachte, ihn verwundert anzusehen. "Was habe ich so komisches gesagt?" "Ich bin ein Vampir." sagte Tom nur. "Das ist mir bewusst." schnurrte Harry leise und fuhr mit seinen Fingern über die Bisse an seiner Brust. "Wenn ich einen Blutfluss hätte, ja, dann wäre mein Arm wohl eingeschlafen." brummte der Vampir jetzt amüsiert woraufhin sich Erkenntnis auf Harrys Gesicht schlich. "Stimmt..." schnurrteer nur leise und kuschelte sich noch dichter an seinen Partner. Tom legte seufzend die Arme um den Kleineren und drückte ihn sanft an sich. So gut hatte er noch nie geschlafen. Was machte die Veela nur mit ihm? Er wurde langsam weich. Aber störte ihn das so sehr? Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. Nein. Nicht wirklich, zumindest nicht, wenn sie alleine waren. In der Öffentlichkeit war das etwas anderes. Er war der dunkle Lord. Er musste Härte und Durchsetzungsvermögen vermitteln. Zumindest, bis er den Krieg gewonnen hatte. "Das ist Unsinn." kam es leise und unsicher von Harry. "Wie bitte?" Tom sah seinen Partner verwirrt an. "Dass du in der Öffentlichkeit nur grausam sein musst!" Tom seufzte. "Ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber ich darf vor meinen Feinden und meinen Verbündeten keine Schwäche zeigen. Harry rückte etwas von ihm ab. "Ich bin keine Schwäche." knurrte er leise. "Nein! Natürlich nicht. Aber ich habe einen Ruf. Wenn ich mich von jetzt auf gleich so schnell verändere und meine sanften Seiten zeige, was meinst du, passiert dann?" "Man wird dich nicht mehr ernst nehmen und die weiße Seite wird versuchen den Grund für dein Glück zu finden und es zu benutzen, um dich zu stürzen." sagte Harry jetzt überraschend klar und ruhig. "Ich verstehe dich jetzt. In Ordnung. Aber dann verlange ich, dass wir jeden Tag Zeit für uns haben. Vielleicht am Abend und ich will mit dir Frühstücken und zu Abend essen!" bestimmte Harry jetzt und hörte dabei auf sein inneres Wesen. Er wusste, dass er diese Forderungen stellen konnte, immerhin sollte er der Gefährte des Vampirs werden und da wollte er auch etwas Mitspracherecht haben. "Das würde mir auch gefallen." grollte der Vampir jetzt und stahl sich einen Kuss von seinem Partner. "Abendessen könnte ab und zu ausfallen." gab er aber ehrlich zu. "Wenn das Ausfallen nicht zur Regel wird kann ich das akzeptieren. Oh und noch etwas..." sagte Harry jetzt. Wo sie gerade schon mal dabei waren, die Grenzen zu ziehen und das Land aufzuteilen, konnte er auch gleich noch etwas anhängen. "Ich will vorgestellt werden und an deiner Seite stehen." sagte Harry jetzt. "Willst du das wirklich? Willst du wirklich kämpfen? Ich dachte, du hast genug vom Kämpfen." Harry nickte. "Das ist wahr. Ich habe die Nase voll vom Kämpfen, aber das wird erst aufhören, wenn wir diesen Krieg gewinnen und das will ich. Ich will Dumbledore leiden sehen für das, was er mir angetan hat." zischte Harry jetzt und erntete einen überraschten, aber sehr befriedigten Blick von dem dunklen Lord. "Was ist mit der Geheimhaltung? Ich bin mir beinahe sicher, dass ich Spione in meinen Reihen habe. Soll der Alte wirklich schon wissen, dass du noch lebst?" Als Antwort lächelte Harry nur und konzentrierte sich auf seine Veela-Magie. Sein Aussehen veränderte sich etwas. Die Nase wurde etwas schmaler und der Mund breiter. Die Wangenknochen hoben sich ein Stück und das Haar wuchs noch ein wenig. Aber die größte Veränderung waren die Augen. Wo ihn vorher noch funkelnde Smaragde angestrahlt hatten, blickte er nun in tiefe blaue Brunnen. "Sehr gute Idee. Aber hier hätte ich lieber deine wahre Gestalt." brummte er, zufrieden lächelnd. Harry nahm die Illusion von sich und sein Gesicht verschmolz erneut, bis er wieder ganz der Alte war. Sofort lag er wieder in Toms Armen und wurde intensiv geküsst. Er seufzte leise in den Kuss, der viel zu schnell wieder unterbrochen wurde. Verwundert sah er Tom an. Dieser lächelte nur und schwang dann die Beine aus dem Bett um aufzustehen. Daraufhin erhielt er ein enttäuschtes Knurren von seiner Veela. Amüsiert grinste er ihn an und ging dann hinüber in den kleinen Salon um bei den hauselfen ein Frühstück zu bestellen. Ein lautes Poltern aus dem Schlafzimmer ließ ihn zusammenfahren und er machte sich schnell auf den Weg um zu sehen, was passiert war. "Harry!" stieß er aus. Der junge Zauberer lag kreidebleich auf dem Boden und regte sich nicht. Sofort war Tom bei ihm und hob ihn vom Boden hoch. Er legte ihn zurück ins Bett und konzentrierte sich gleichzeitig auf das dunkle Mal. Keine zwei Minuten später klopfte es und als er "Herein!" knurrte trat Severus Snape ein. Der Tränkemeister sah seinen Lord fragend an und wurde dann ins Schlafzimmer gezogen. Hier sah er, was los war. Mitten im Bett lag Harry Potter. Die bleiche Haut hob sich deutlich von den dunkelgrünen Laken ab. Sofort ließ er sich auf der Bettkante nieder und tastete nach einem Puls. Erleichtert spürte er das leichte Klopfen. "Untersuch ihn schon!" fauchte es hinter ihm. Als er sich umwandte blickte er in aggressiv glühende rote Augen. "Mein Lord. Wie viel habt Ihr von ihm getrunken?" fragte der Tränkemeister nur ruhig. "Er hat mich...fünf, nein...sechs mal gebissen." stöhnte Harry jetzt leise vom Bett. Sofort war der Vampir bei ihm und ergriff seine Hand. Snape hatte er einfach beiseite gestoßen. "Nun. Das war etwas viel. Ich verordne Bettruhe und blutbildende Tränke." schnarrte Snape und legte einige Phiolen auf den Nachttisch. Damit war er entlassen und beim Rausgehen schüttelte er noch den Kopf über das Verhalten seines Lords. Er hatte die Sorge deutlich gespürt. Es würde interessant werden zu sehen, wie der Vampir sich langsam verändern würde. "Wie geht es dir?" fragte Tom etwas zerknautscht. "Gut. Machst du dir gerade Vorwürfe?" schmunzelte Harry. Tom knurrte nur und holte das Tablett mit dem Frühstück rüber. Wenn Harry nicht aufstehen konnte würde das Frühstück eben zu ihm kommen. Zusammen machten sie es sich bequem und aßen schweigend. "Ja." brummte Tom irgendwann und Harry verschluckte sich an seinem Brötchen. Tom klopfte ihm auf den Rücken, bis Harry wieder atmen konnte. "Was?" keuchte Harry, nach Luft ringend. "Ja, ich mache mir Vorwürfe. Ich habe dich ausgesaugt, wie ein Jungvampir." Harry lachte prustend, was keine gute Idee war, wenn man gerade erst wieder atmen konnte. Er musste das Brötchen weglegen, als ihm die Lachtränen über die Wangen liefen. "Darüber machst du dir Gedanken? Tom. Wie oft habe ich schon gekämpft? Und wie viel Blut habe ich dabei schon verloren?" Tom knurrte leise. "Tom. Ich lebe ja noch!" Jetzt legte Harry seine Hand auf Toms Unterarm und sah ihn warm an. "Hör auf, dir Gedanken zu machen." sagte er ruhig und lächelte beruhigend. Sie hatten ihr Frühstück schweigend beendet. Die Hauselfen hatten alles wieder weggeräumt und nach dem ersten Bluttrank fühlte Harry sich schon wieder so fit, dass er aufstehen wollte. "Was wird das, wenn es fertig ist?" grollte Tom von der Türe aus. Harry zuckte ertappt zusammen. "Du sollst doch im Bett bleiben." grollte der Vampir und war sofort bei ihm, als er wieder schwankte. "Ich will ins Bad." nuschelte Harry mit hochrotem Kopf an seiner Brust. Tom grollte nur und hob ihn kurzerhand auf die Arme. Harry keuchte leise und musste sich zwangsweise ins Bad tragen lassen, wo er auf einem Hocker abgesetzt wurde. "Danke..." nuschelte er. "Ich warte draußen. Die Tür bleibt offen!" bestimmte der Vampir kurzerhand. "Ich gucke ja nicht!" murrte er, als Harry ihn erschrocken ansah. Der Jüngere nickte ergeben und wartete, bis Tom gegangen war, ehe er sich erleichterte und dann unter die Dusche ging. Hier wurde ihm allerdings wieder schwindelig und er lehnte sich zitternd gegen die Wand. Einen Augenblick kämpfte er mit seinem Unbehagen, aber er wusste, dass er es nicht alleine schaffen würde. "Tom?" rief er leise und schloss die Augen gequält. Starke Hände griffen nach ihm und zogen ihn aus der Dusche. Zitternd, sowohl vor Schwindel, als auch aus Panik ließ er sich in ein Handtuch wickeln und wieder auf die Arme heben. Er ließ sich nach nebenan tragen und aufs Bett setzen. Tom lief unterdessen zu einem Schrank und zog frische Unterwäsche, einen Pullover und eine lange Stoffhose, sowie ein Paar Socken heraus. Mit seinem Stapel lief er wieder zu Harry und legte die Sachen neben ihm aufs Bett, ehe er sich demonstrativ umdrehte. Harry sah ihn überrascht an, war sich aber sicher, dass Tom nicht gucken würde. Langsam schlüpfte er in die Boxershorts, musste aber bei dem Rest aufgeben. Ohne etwas zu kommentieren, kam Tom ihm zur Hilfe. Er zog ihn an und legte ihn dann wieder aufs Bett, ehe er seine Haare mit einem Zauber trocknete. Jetzt saß Harry an einige Kissen gelehnt im Bett und man sah, wie unangenehm ihm die Sache war. "Warum siehst du so niedergeschlagen aus?" fragte Tom jetzt lauernd. Harry drückte sich eine Weile vor der Antwort, dann jedoch seufzte er ergeben und sah Tom direkt an. "Ich kann mich noch daran erinnern, dass du einen deiner Todesser verflucht hast, weil du ihn für schwach gehalten hast. Was denkst du jetzt von mir?" fragte Harry traurig. Was wollte der Vampir überhaupt von ihm? Im Vergleich zu ihm war er praktisch noch ein Kind und nicht sonderlich stark. Außerdem war er beschädigte Ware. Ehe Harry es sich versah, war Tom über ihm und presste seine Lippen fest auf seine. Harry starrte ihn einen Moment lang an, ehe seine Augen zufielen. Tom grollte in den Kuss und löste ihn dann. "Dummkopf." Knurrte er verärgert. "Du bist nicht schwach. Ich habe dich halb ausgesaugt." knurrte er. "Hör auf, dir über so etwas Gedanken zu machen. Du bist keiner meiner Todesser, außerdem bist du stark. Wie viele hätten noch ihren Verstand, nachdem sie durchgemacht haben, was dir passiert ist?" grollte er und erhob sich dann. Tom hob Harry jetzt auf seine Arme und trug ihn in sein Arbeitszimmer. Hier verwandelte er einen der Sessel in eine Chaiselongue, auf die er Harry jetzt setzte. Eine Wolldecke breitete er über ihm aus und ließ mit einem Stablosen Zauber noch einen kleinen Tisch erscheinen, auf dem sich ein Glas Wasser und ein Buch befanden. Harry sah ihn irritiert an. Tom setzte sich nur wortlos an den Schreibtisch und vertiefte sich in seine Arbeit. Als Lord hatte man unglaublich viel Papierkram. Harry lächelte zufrieden und angelte nach dem Buch, in das er sich vertiefte. Sie beide merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verging, als es an der Türe klopfte. Sie sahen sich einen Moment lang an und Harry wollte sich gerade erheben und nach nebenan gehen, aber ein Blick von Tom genügte, um ihn innehalten zu lassen. "Herein!" rief er und als die Türe sich öffnete und Fenrir und Remus eintraten entspannte sich Harry sichtlich. Remus ignorierte den dunklen Lord und ging gleich mit besorgtem Gesicht zu Harry. Er ließ sich am Rand der Chaiselongue nieder und musterte ihn kritisch. "Du siehst blass aus! Was ist los?" fragte er nachdrücklich. "Mein zukünftiger Gefährte ist ein Vampir. Rate mal." lächelte Harry nun beruhigend, was mit einem tiefen Knurren beantwortet wurde. Tom zog nur eine Augenbraue hoch, als Fenrir ihn jetzt anknurrte. "Dein Beschützerinstinkt in allen Ehren, Fenrir, aber es ist unnötig. Es geht mir gut!" sagte Harry jetzt und schenkte dem Werwolf ein bezauberndes Lächeln, was wiederum Tom zum knurren brachte. "Bist du eifersüchtig?" fragte Harry jetzt verwundert. "Du lächelst ein andres Dominantes Wesen ziemlich zuckersüß an. Natürlich finde ich das nicht toll!" zischte Tom zurück. Fenrir und Remus sahen zwischen den beiden hin und her und aus ihrer Körpersprache konnten sie erahnen, worum es ging. "Fenrir. Was führt dich her?" fragte Tom jetzt an den Alphawolf gewandt. Er wusste, wie sehr Harry die Werwölfe liebte und nur ihm zuliebe versuchte er einen normalen Tonfall anzuschlagen. "Ihr wolltet mich sprechen." sagte Fenrir nur und setzte sich dann Tom gegenüber. Während die beiden Dominanten Wesen sich in Schlachtpläne und Abkommen vertieften hatten Harry und Remus Zeit für einander. Harry berührte sachte Remus Bauch und Remus lächelte. "Ist es wahr?" fragte Harry jetzt lächelnd. "Ja. Ich bin in der siebten Woche." lächelte Remus und legte liebevoll eine Hand auf seinen Bauch. Harry sah ihn verträumt an. Dann sah er ihn erschrocken an. "Wird man als Mann so schnell schwanger, wie eine Frau?" wollte er jetzt wissen. Das musste er schließlich wissen, wenn er sich irgendwann dazu in der Lage sah, mit Tom zu schlafen. Remus nickte. "Ja, aber nur, wenn das devote Wesen wirklich glücklich ist. Und nur, wenn man an seinen Gefährten gebunden ist. Wenn ein devotes Wesen gegen seinen Willen genommen wird, oder mit einem anderen, außer dem Gefährten schläft, wird es nicht schwanger." erklärte Remus jetzt und beobachtete, wie Harry bei den Worten "mit Gewalt nehmen" zusammenzuckte. Er wusste über Harrys Vergangenheit bescheid und natürlich hatte er die Sache im Rudel nicht vergessen. Seufzend zog er Harry in die Arme. "Kleiner, hör mir zu." schnurrte er leise. Harry nickte an seiner Brust. "Was passiert ist, ist schrecklich, aber es ist Vergangenheit. Lass dir deine Zukunft nicht von deiner Vergangenheit kaputt machen. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, aber du bist stark und dein Gefährte liebt dich. Er würde alles für dich tun." Harry sah überrascht auf und blickte zu Tom rüber, der noch immer mit Fenrir diskutierte. "Er liebt mich?" fragte Harry jetzt. Dass Tom ihm das bereits gesagt hatte ignorierte er gekonnt. Viel interessanter war es, dass Remus das erkannte. "Natürlich!" Harry, du schläfst mit ihm in einem Bett, oder?" Harry nickte. "Und ihr seid noch nicht gebunden. Das spüre ich." jetzt wurde Harry etwas rot. "Es gibt nicht viele Dominante Wesen, die so viel Geduld und Selbstbeherrschung haben. Du bist ihm sehr wichtig, sonst würde er dich einfach nehmen." Harry sah ihn geschockt an. Er hatte die Zurückhaltung von Tom als normal angesehen, naja...er hätte das von dem dunklen Lord nicht unbedingt erwartet, aber er wusste nicht, dass Toms Verhalten so besonders war. Als er jetzt zu Tom sah, sah er ihn in einem ganz neuen Licht. Dankbarkeit machte sich in ihm breit und auch ein warmes Gefühl schlich sich in seine Brust. Liebte er den Vampir? Diese Frage konnte er nicht eindeutig beantworten, aber die Frage, ob er ohne Tom leben konnte wusste er zu beantworten. Nein. Er konnte und wollte nicht mehr ohne den Älteren leben und das war doch Liebe, oder nicht? Er lächelte. Remus sah erfreut, wie Harry seinen zukünftigen Gefährten jetzt musterte. Im nächsten Augenblick hatte er Harry an sich kleben und schloss ihn ebenfalls in die Arme. „Danke, Remus.“ Flüsterte Harry. „Dafür nicht und Harry? Rede bitte mit mir, wenn du Probleme hast. Egal wann und wenn du mitten in der Nacht eine Frage hast…egal. Komm einfach vorbei.“ „Hat Fenrir nichts dagegen?“ fragte Harry jetzt unsicher, aber Remus lächelte nur. „Du bist mein Welpe. Du bist schon längst Teil des Rudels und von Fenrirs Familie. Und ein Kind stört seine Eltern niemals.“ Sagte Remus jetzt, was Harry zum Weinen brachte. Ein tiefes Grollen ertönte hinter Remus und seufzend drehte er sich mit Harry im Arm zu dem Vampir um. „Warum weint mein Gefährte?“ knurrte er. „Ich…ich bin nur sehr sehr glücklich.“ Kam es jetzt aus Remus Armen. Tom sah seinen Gefährten überrascht an. Er musterte ihn genau und erkannte dann unter den Tränen das glückliche Lächeln. Er nickte nur. Dann stand er auf und ging zu Harry und Remus rüber. Er griff in seine Hosentasche und förderte eine Phiole zu Tage. Diese entkorkte er und reichte sie Harry. „Es wird Zeit für die nächste Phiole.“ Brummte er nur. Harry nahm sie ihm ab und stürzte den Inhalt hinunter. Angewidert verzog er das Gesicht. Tom beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Harry war jetzt endgültig verwirrt. Sie waren nicht alleine. Warum küsste Tom ihn vor Anderen? Tom schmunzelte, als er die Verwirrung auf Harrys Gesicht sah. „Warum siehst du mich an, als hätte ich ein Horn auf der Stirn?“ grinste er. Als Antwort blickte Harry nur zu Remus und Fenrir. „Wir sind gebundene magische Wesen. Wir kennen das Verhalten magischer Wesen.“ Antwortete Fenrir jetzt. Harry sah ihn überrascht an. „Er will sagen, dass es mich vor ihnen nicht stört.“ Grollte Tom jetzt und küsste ihn gleich noch mal. Eigentlich genoss er es, seinen Gefährten so öffentlich küssen zu können. Er wünschte, all seine Anhänger wären magische Wesen, dann konnte er das hier immer machen. Warum eigentlich nicht? Er war der dunkle Lord. Wer wollte ihm Vorschriften machen? Er schüttelte den Kopf. Darüber musste er noch einmal genau nachdenken. Er kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Nach einigen weiteren Stunden erhoben sich Fenrir und Tom und reichten sich über dem Tisch die Hände. „Können wir davon ausgehen, dass wir uns jetzt häufiger sehen?“ fragte Remus nun. Tom nickte. „Ja. Die Werwölfe und meine Anhänger arbeiten von jetzt an zusammen.“ Grollte er. „Das heißt, dass du das Gelände des Manors nicht mehr verlassen darfst.“ Bestimmte Fenrir jetzt an Remus gewandt. „Wie bitte?“ keuchte Remus schockiert und wütend zugleich. „Du hast mich schon verstanden. Wir sind jetzt offiziell auf der Seite von Tom. Du bist schwanger und damit ein neues Hauptziel. Man weiß, dass du zu mir gehörst und jetzt werden sie versuchen, dich in die Finger zu bekommen, um mir und damit Tom zu schaden.“ Knurrte Fenrir. Remus wollte eine bissige Antwort geben, aber Harry legte ihm eine Hand auf den Arm. Fragend blickte er den Jüngsten im Raum an. „Ich bin auch hier eingesperrt. Sie haben nur Angst um uns. Bleib hier, bitte! Remus, du bekommst ein Baby. Pass auf dich auf.“ Bat Harry ihn nun und blickte ihn eindringlich an. „Ja, der böse dunkle Lord hat den armen Harry Potter entführt und sperrt ihn nun in einem riesigen luxuriösen Manor ein.“ Zischte Voldemort nur sauer, aber Harry brachte das nur zum Schmunzeln. „Das war so nicht gemeint und das weißt du, Tom.“ Schnurrte Harry jetzt beruhigend. Tom nickte nur und Remus seufzte. „In Ordnung. Aber nur für das Kind. Wäre ich nicht schwanger würde ich das nicht mit mir machen lassen!“ grollte er und warf Fenrir einen glühenden Blick zu. Fenrir nickte. Er wusste, dass Remus das sehr ernst meinte. Er nickte zufrieden. Er hatte seinen Willen bekommen. Remus würde hier in Sicherheit sein und das war alles, was er wollte. Er erhob sich. Er und Tom verabschiedeten sich und Fenrir sah Remus auffordernd an. Dieser ignorierte seinen Gefährten und verabschiedete sich in aller Ruhe von Harry. Dann erst erhob er sich und folgte Fenrir aus den Gemächern von Tom und Harry. Tom kam zu Harry rüber und gab ihm die letzte Phiole für den Tag. Zufrieden bemerkte er, dass Harry wieder etwas Farbe bekommen hatte. Er reichte ihm die Hand und Harry ergriff sie und ließ sich hochziehen. Noch immer etwas wackelig auf den Beinen ließ er sich gegen Tom sacken und wurde sicher von starken Armen aufgefangen. „Was hältst du von einem Bad?“ brummte Tom jetzt. Harry sah unsicher zu ihm auf. Konnte er das? Tom hatte sich den ganzen Tag um ihn gekümmert. Er hatte ihn auf die Toilette gebracht und ihn sogar vor den Werwölfen geküsst und weiter umsorgt. Harry fand, dass Tom sich damit eine Menge Vertrauen verdient hatte. Er nahm all seinen Mut zusammen und nickte. Zuerst dachte der Vampir, dass die Veela sich nicht trauen würde, aber Harry war immer für eine Überraschung gut. Sein inneres Wesen jubelte triumphierend und so machten sie sich auf den Weg ins Bad. Tom setzte Harry auf einen Stuhl neben der Badewanne und ließ jetzt das Wasser ein. Er wählte einen beruhigenden Badezusatz und goss etwas davon in die Wanne, die im Boden eingelassen war. Dann fing er an, sich auszuziehen. Harry, der sich bereits von seinen Socken und dem Pullover befreit hatte hielt jetzt in seinem Tun inne und beobachtete den Älteren. Seine Augen verfolgten jede Bewegung und glitten über den langsam immer deutlicher zu sehenden Körper. Er merkte nicht, dass Tom seine Blicke durchaus bemerkt hatte und sich jetzt amüsiert zu ihm umdrehte. „Siehst du etwas, was dir gefällt?“ schnurrte Tom und sofort richteten sich erschrockene Augen auf sein Gesicht. Er sah, wie Harry knallrot wurde und schnell den Blick abwandte. „Schon gut. Kommst du?“ lockte er jetzt mit tiefer Stimme und ließ nun auch das letzte Kleidungsstück von seinem Körper gleiten. Harry musste sich sehr zusammenreißen, um ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. Tom war perfekt. Ebenmäßige Haut, feste Muskeln und…er schluckte schwer, als sein Blick kurz über die Körpermitte des Vampirs glitt. Tom band nun seine Haare hoch und ging auf die Wanne zu. Langsam stieg er hinein und ließ sich dann seufzend in das warme Wasser sinken. „Das Wasser ist herrlich. Sicher, dass du da sitzen bleiben willst?“ grollte Tom nun und zu seiner freudigen Überraschung kam nun zögerlich Bewegung in den Jüngeren. Langsam zog Harry sich die Hose aus und griff dann zögernd nach seinem T-Shirt Saum. Er hatte gespürt, wie die magischen Narben an seinem Rücken wieder sichtbar geworden sind und er wusste nicht, wie er sie magisch verdecken konnte. „Was ist los?“ fragte Tom nun sanft. „Meine Narben…sie sind wieder sichtbar. Ich weiß nicht, wie man sie verdecken kann.“ Flüsterte Harry nun. Er schämte sich dafür. Diese Narben machten, dass er sich neben Tom noch minderwertiger als ohnehin schon fühlte. „Diese Narben machen dich nicht hässlich. Komm. Hab keine Angst.“ Sagte Tom nur und streckte eine Hand nach ihm aus. Jetzt beeilte Harry sich richtig. Er zog sich das Shirt über den Kopf und zuletzt streifte er nun seine Boxershorts ab. Tom hatte kaum Zeit, diesen Anblick zu genießen, denn sobald die Boxershorts gefallen waren sprang Harry förmlich ins Wasser. Sie saßen sich gegenüber. Tom knurrte leise, was Harry zum Zusammenzucken brachte. „Weißt du, dass du furchtbar ungemütlich bist?“ grollte der Vampir und Harry wusste, was er sich wünschte. Langsam rutschte er auf den Vampir zu und drehte ihm dann den Rücken zu. Er hörte das leise Zischen hinter sich und als er sich rasch wieder umdrehte sah er, wie Toms Augen wieder rot glühten. Tom griff sanft nach ihm. Er hätte sich jederzeit losmachen können, aber er wehrte sich nicht. Langsam wurde er umgedreht und dann spürte er sanfte Finger auf seinem Rücken, die zärtlich über seine Haut streichelten. Er zitterte leicht, als Tom die Narben mit seinen Fingern nachfuhr. Dann wurde er an den Vampir gezogen und spürte dessen Brust an seinem Rücken. Langsam entspannte er sich wieder und sank gegen den Älteren. „Dafür werden sie leiden! Ich werde sie alle umbringen!“ schwor Tom und drückte ihn kurz fest an sich. Harry kamen jetzt doch die Tränen, aber nicht vor Trauer, sondern vor Erleichterung. Die großen Hände, die nun sanft über seine nackte Brust streichelten standen in starkem Kontrast zu den Gedanken des Vampirs. Er malte sich grässliche Foltermethoden aus und stellte sich vor, wie er seinen Gefährten rächen würde. Sie alle würden sterben. Alle, die Harry jemals verletzt haben. Er würde sie einer nach dem anderen vernichten. Kapitel 24: Aqua Vitae ---------------------- Aqua Vitae Vlad knurrte. Es war schon wieder eine Sackgasse. Er und Greyback suchten nun schon seit mehreren Wochen nach dem, der Gabriel vergiftete. Der junge Snape hatte ihren Verdacht bestätigt, konnte aber nicht sagen, um welches Gift es sich dabei handelte. Sie wussten auch nicht, wie Gabriel es zu sich nahm und deshalb wurde die Veela immer schwächer und das obwohl Vlad das Essen nur noch unter Aufsicht zubereiten ließ und Gabriel nur noch aus überprüften Fässern trank. Es war zum durchdrehen. Er konnte nichts tun, außer zusehen, wie Gabriel von Tag zu Tag immer mehr dahinschwand. Fauchend schleuderte er einen kleinen Tisch durch den Raum, der an einer Wand zerschellte. Kraftlos sank er auf einen Fenstersims und verbarg das Gesicht in den Händen. Eine große Hand an seiner Schulter ließ ihn aufsehen. Vor ihm stand Greyback und sah ihn besorgt an. "Wieder nichts?" fragte der Werwolf bedrückt und Vlad schüttelte nur kraftlos den Kopf. Er fühlte sich so hilflos. Wie sollte sein Volk, wie sollten seine Feinde ihn ernst nehmen, wenn er es nicht einmal schaffte, seinen Gefährten zu schützen? Wie sollte ihm jemals wieder jemand trauen? "Wir werden sie finden!" grollte der Werwolf nun aufmunternd. "Meine Männer durchkämmen dein Schloss und die Umgebung. Deine Suchen die Berge und die Grüfte ab. Wir haben sie bald." "Und was, wenn es zu spät ist?" hauchte Vlad nur und Greyback grollte leise, als er die Verzweiflung in den Augen seines neuen Freundes sah. "Was ist, wenn er stirbt? Fenris...ich kann ohne ihn nicht mehr leben!" Der Werwolf schluckte schwer. Er spürte das Leid des Vampirs und musste ihm zustimmen. Er wüsste nicht, was er tun würde, wenn Romulus jemals sterben würde. Alleine bei dem Gedanken zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. "Mein Herr! Lord Thepes!" Vlad schreckte auf. Er kannte diese Stimme. Das war Victoria. Warum rief sie nach ihm, außer... "Gabriel..." flüsterte er noch und ehe der Werwolf es sich versah, war der Vampir verschwunden. Er hörte ein leises Aufschreien von der Treppe, ehe eine erschrockene Vampirin den Raum betrat. Etwas zerzaust strich sie ihr Kleid glatt und entdeckte dann den Werwolf. Erschrocken drückte sie sich an die Wand. Die Werwölfe waren ihr nach wie vor unheimlich. Fenris grollte nur und verdrehte leicht die Augen. "Was ist passiert?" knurrte er. "Gabriel...er wird schwächer." hauchte sie und Tränen traten in ihre violetten Augen. Er wusste von Vlad, wie sehr die junge Frau den Gefährten des Vampir liebte. Seufzend ging er zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Wir werden diejenigen finden, die ihm das antun und dann wird alles gut!" versprach er. Victoria zuckte unter der Berührung leicht zusammen, sah dann aber auf und entdeckte die Aufrichtigkeit in den Augen des Werwolfes. Zusammen folgten sie Vlad, doch der war ihnen schon weit voraus. Die Tür zu Gabriels und seinen Gemächern flog krachend auf. Stille legte sich um ihn, wie ein dicker Pelzmantel. Die Stimmung in den Räumen war bedrückend. Panisch ging er auf das Schlafzimmer zu. Hier brannten einige Kerzen und er hörte leise Stimmen murmeln. Langsam öffnete er die Türe ganz und trat ein. Im Bett lag sein Gefährte. Er war völlig ausgemergelt, wie ein Vampir, den man mehrere Monate hat hungern lassen. Die sonst so lebendigen grünen Augen waren stumpf und lagen in tiefen Höhlen. Jetzt entdeckte Gabriel ihn und ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Im nächsten Moment verzog die Veela das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und krümmte sich. Vlad war sofort bei ihm. Er war völlig erstarrt. Hilflos streichelte er über Gabriels bebenden Körper, bis dieser kraftlos in sich zusammenfiel. "Mein Prinz. Es tut mir leid, aber...eure Unterschrift." meldete sich nun ein alter Vampir und hielt dem Prinzen zitternd ein Pergament und eine Feder hin. Gabriel griff danach und unterschrieb. "Was ist das?" fauchte Vlad den Mann an und legte Gabriel mit einem Griff wieder richtig aufs Bett. Er war so leicht geworden. "Mein...Testament." flüsterte Gabriel jetzt und legte Vlad eine Hand an die Wange. "Nein." sagte Vlad nur und schüttelte den Kopf. "Ich sterbe." sagte Gabriel ganz sanft, als würde er ihm sagen, dass er ihn liebte. "Nein!" sagte Vlad jetzt lauter und ein Grollen begleitete seine Worte. "Wenn ich nicht mehr...da bin..." "NEIN!" brüllte Vlad jetzt und rote Tränen liefen aus seinen Augen. Alle Anwesenden kämpften nun selbst mit ihrer Beherrschung. Das Leid des Prinzen hatten sie ertragen. Die meisten haben schon devote Wesen so sterben sehen, sei es im Kindbett oder an einer Krankheit, sie waren einfach zerbrechlicher, aber die Tränen auf dem Gesicht ihres Lords, des stärksten Vampirs, den die Welt je gekannt hatte, brachte nun viele selber fast zum Weinen. Ein leises Schluchzen ertönte von der Türe. Victoria klammerte sich kraftlos an den nächst besten Anwesenden, was in diesem Fall Fenris war und weinte nun ebenfalls. Blut lief über ihr blasses Gesicht. Sie war stark gewesen. Sie war keine Minute von Gabriels Seite gewichen, aber sie hatte immer gehofft, dass sie ihn retten würden. Der Werwolf legte einen Arm um die junge Frau und kämpfte nun selbst ebenfalls mit den Tränen. "Vlad...wenn ich fort bin..." wiederholte Gabriel jetzt und strich sanft die Blutströmen aus Vlads Gesicht. "...lege mich zwischen...die Engel..." Vlad nahm Gabriels Hand fest in seine. Er wusste, was Gabriel damit meinte. Er wollte bei ihren Kindern beerdigt werden. Er nickte und küsste die Finger der mageren Hand. "Vlad...trauere nicht zu lange. Ich bin immer...bei dir..." flüsterte Gabriel jetzt und eine Träne rollte über seine Schläfe. Das war so unfair. Er hatte so viel durchgemacht. Zwei Kinder hatte er verloren, seine Familie war tot, bis auf sein Onkel und der wollte ihn umbringen. Hier war er glücklich. Er liebte Vlad so sehr. Er wollte nicht fort, wollte noch nicht gehen. Er wollte bei dem bleiben, den er so liebte und der ihn liebte. Aber am Schlimmsten war das Wissen, dass Vlad ganz alleine sein würde. Wenn er ihm doch nur Kinder hätte schenken können, dann wäre Vlad wenigstens nicht alleine. Die Tür zu den Gemächern flog krachend auf. "Lasst mich durch! Finger weg!" fauchte eine Stimme und gleich zwei Vampire flogen durch den Raum. Die übrigen klebten noch immer an dem Eindringling und versuchten ihn aufzuhalten. Fenris sah auf. Er kannte diese Stimme, würde sie überall erkennen und dann stieg ihm der geliebte Geruch in die Nase. "Romulus!" grollte Fenris und lief auf das Knäuel Vampire zu. Knurrend entfernte er die Vampire von seinem Gefährten und schloss ihn fest in die Arme. "Wo ist der Welpe?" grollte er. "Huckepack." lächelte der kleinere Werwolf und drehte Fenris den Rücken zu. Fest eingewickelt und völlig unbeeindruckt schlafend war der kleine Junge auf den Rücken von Romulus gebunden worden. Fenris hielt den kleinen fest, während Romulus vorne die Knoten öffnete. Fenris hielt den kleinen Jungen sicher im Arm und sah ihn liebevoll an. "Ich wollte Gabriel kennen lernen." sagte Romulus nun ruhig. Fenris nickte zu einer Türe. "Er liegt im Sterben." flüsterte er leise und Trauer schlich sich auf sein kantiges Gesicht. "Ich weiß." flüsterte Romulus zurück und streichelte sanft über die Wange des dominanten. Dann wandte er sich um und ging auf die Türe zu. Keiner der Vampire griff ihn noch einmal an, denn jetzt wussten sie, wer er war. Leise betrat er das Zimmer und ging ruhig auf das große Bett zu. Traurige Augen sahen ihn kurz an, richteten sich dann aber sofort wieder auf den jungen Prinzen. Romulus trat näher. Vlad hatte den Tumult nur am Rande mitbekommen. Jetzt aber sah er auf, als er die fremde Aura neben sich spürte. Mit Blutverschmiertem Gesicht blickte er hoffnungslos zu Romulus auf. Er erkannte ihn. Sie hatten sich im Rudel kennengelernt. Das hier war der Gefährte des Alphas. "Romulus..." flüsterte er nur leise und wandte sich dann wieder Gabriel zu. Romulus ging um das Bett herum und ließ sich auf der anderen Seite neben Gabriel nieder, der jetzt die Augen einen Spalt breit öffnete und ihn müde lächelnd ansah. "Ich hatte gehofft...dich einmal...kennenzu...lernen." flüsterte er und ein leises Pfeifen entkam ihm mit seinen Atemzügen. Romulus lächelte und nahm seine Hand. "Das war auch mein Wunsch!" sagte der Werwolf nun und sah Gabriel liebevoll an. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, aber das, was er von ihm wusste brachte ihn dazu, ihn zu mögen. Er wusste von dem schweren Schicksal der Veela. Fenris hatte ihm geschrieben. Er winkte Fenris herbei und nahm ihm das Baby ab. "Das ist Geri. Er wollte sich für die schönen Sachen bedanken." lächelte Romulus nun und legte das Baby neben Gabriel auf das Bett. Jetzt öffneten sich Gabriels Augen noch ein Stück und er legte seine Hand sanft auf den Bauch des schlafenden Kindes. Lächelnd streichelte er über das Kind und dabei verrutschte sein Ärmel ein Stück. Romulus griff sofort nach seiner Hand und schob den Ärmel entsetzt hoch. Die Haut darunter war bläulich verfärbt und violette Adern zeichneten sich deutlich ab. Jetzt handelte er rasch. Er drückte Fenris das Baby in die Arme und packte sich eine Dienerin. "Lass ein Bad ein! Schnell!" fauchte er und die Dienerin hastete davon. "Was soll das? Was hat das zu bedeuten?" grollte Vlad jetzt. Romulus schob Vlads Ärmel wieder hoch und zeigte Vlad die Haut. "Er bekommt kaum Luft. Deshalb ist die Haut so blau!" sagte jetzt einer der Ärzte. "Stümper!" knurrte Romulus und sah den Mann hasserfüllt an. Seine Bernsteinaugen richteten sich wieder auf Vlad, der ihn hoffnungsvoll anblickte. "Kontaktgift! Das Gift ist in seinen Kleidern! Er nimmt es über die Haut auf!" sagte Romulus jetzt aufgeregt und als er die Dienerin sah, die er losgeschickt hatte stand er wieder auf. "Alle Raus!" fauchte er und winkte zwei Vampire heran, die die Wanne in den Raum schweben ließen. Außer Victoria, Romulus, Vlad und dem Baby waren jetzt alle fort. Romulus und Victoria entkleideten Gabriel vollständig und Vlad nahm ihn auf die Arme. Romulus griff in seinen Reiseumhang und zog einen Lederbeutel heraus. Den Inhalt kippte er nun ins Wasser, welches sich rosa verfärbte. "Schnell! Setz ihn ins Wasser!" Vlad kam dem sofort nach und ließ Gabriel in das Wasser gleiten. Es zischte und Gabriels Haut war bald unter unzähligen kleinen Bläschen verschwunden. Die Veela stöhnte und versuchte dem Wasser zu entkommen. "Er hat Schmerzen!" fauchte Vlad und seine Augen glühten rot. "Ich weiß! Das Gift wird aus seinem Körper gezogen! Das tut weh, aber er wird leben!" tröstete Romulus den Vampir, der hilflos auf seinen Gefährten starrte, der sich immer stärker wand. "Das geht zu langsam. Vlad! Ich will ihm helfen! Lass mich machen!" Vlad nickte nur und musste dann entsetzt zusehen, wie Romulus Gabriels Schultern packte und ihn komplett unter Wasser drückte. Fauchend wollte er den Werwolf wegreißen, aber eine riesige Gestalt riss ihn zu Boden und hielt ihn dort fest. Ein verwandelter Werwolf stand über ihm und pinnte ihn auf den Boden. Er hatte keine Chance. Jeden anderen Werwolf hätte er zerpflückt, aber das hier war der Alpha und er hatte sich ohne den Vollmond gewandelt. Gegen diese Macht war der Vampir machtlos. Er musste zusehen, wie das Wasser über den Rand der Wanne spritzte und wie Romulus seinen Gefährten noch immer unter Wasser drückte. Dann hörte er es. Gabriels Kopf brach durch die Oberfläche und er holte laut und gierig Luft. Jetzt ließ der Werwolf von ihm ab und Vlad stürzte zum Rand der Wanne. Das Wasser war nun blutrot. Er hatte nur Augen für die blasse magere Gestalt, die mitten in dem blutroten Wasser saß. Große Grüne Augen sahen ihn funkelnd an und ein breites Lächeln zierte das eingefallene Gesicht. Die langen schwarzen Strähnen klebten an Gabriels Hals und Schultern und die Spitzen trieben auf der Wasseroberfläche. "Gabriel." hauchte Vlad. "Vlad." flüsterte Gabriel und schon wurde er in die Arme des Vampirs gezogen. Vlad zog ihn ganz aus dem Wasser und sank mit ihm auf den Boden. Seine Arme umschlangen den dürren Körper und eine Hand drückte Gabriels Kopf an seine Schulter. Er hatte das Gesicht in den nassen Haaren verborgen und weinte nun hemmungslos. Dass da immer noch drei Personen im Raum waren scherte ihn nicht. Mit bebenden Schultern wiegte er sich und Gabriel vor und zurück. Seine Hände strichen immer wieder über Gabriels Körper. Romulus legte Gabriel von hinten ein Handtuch um und trat dann wieder einen Schritt zurück. Victoria lachte unter Tränen und sank nun ebenfalls kraftlos zu Boden. Fenris zog Romulus in seine Arme und küsste ihn innig. "Danke!" Romulus sah sich verwundert um. Vlad saß noch immer auf dem Boden und lächelte glücklich, während immer mehr rote Tränen über seine Wangen rollten. "Du hast ihn gerettet. Danke!" sagte er noch einmal, ehe er seine Lippen auf Gabriels Scheitel drückte. "Gerne." sagte Romulus nur und ging dann auf den Vampir zu. Sanft zog er Gabriel aus seinen Armen und hob ihn hoch. Er zog seine leichte Last zum Bett und legte ihn darauf. "Geht." sagte er nun zu Vlad und Fenris und ersterer sah ihn fassungslos an. "Nein! Ich..." "Es wird sich rumsprechen! Wenn du den Täter kriegen willst musst du jetzt handeln! Wer ist für Gabriels Garderobe verantwortlich?" grollte Romulus nur und Erkenntnis blitzte in Vlads Augen auf. Er packte Fenris am Arm und zog ihn mit sich. Romulus sah nun zu Victoria. "Wir müssen ihn anziehen. Eine Erkältung könnte ihn in diesem geschwächten Zustand umbringen." sagte er nun und die Vampirin nickte sofort und stand auf. "Das ist meine Truhe! Wir wissen nicht, was alles vergiftet ist. Nimm meine Kleider und such etwas für ihn raus. Etwas warmes!" sagte Romulus nun und Victoria, die eigentlich nicht begeistert war, wenn jemand sie rumkommandierte gehorchte sofort. Sie wühlte sich rasch durch die Kleidung und zog schließlich ein Knielanges grünes Hemd heraus und dazu einen langen Morgenmantel aus blauer Wolle. Sie spürte, wie weich der Stoff war. Das überraschte sie, denn immerhin war das hier keine Vampirseide. "Ich bin der Gefährte eines Alphas. Glaubst du wirklich, dass ich kratzige Wolle trage?" spöttelte Romulus nun, der ihren überraschten Gesichtsausdruck richtig deutete. Würde Blut durch ihre Adern fließen, wäre Victoria jetzt rot geworden. "Verzeiht..." sagte sie nur zerknirscht und legte die Sachen auf das Bett. "Schon gut. Wir kennen beide die Vorurteile über den anderen." lächelte Romulus nur, der Gabriel sanft trocken tupfte und seine gereizte Haut dann mit einer fetten Salbe einrieb. Gemeinsam wickelten sie Gabriel in dünne Bandagen und steckten ihn dann in die Kleidung. Gabriel war wach und ließ alles über sich ergehen. Er war zu müde um sich richtig zu unterhalten. Er saß aufrecht auf dem Bett und während Victoria ihn festhielt kämmte Romulus sein haar und flocht es dann zu einem langen Zopf. "Herrlich..." flüsterte Gabriel nun und schloss lächelnd die Augen. "Die Ärzte haben ihm seit einer Woche verboten, zu baden. Sie hatten Angst, dass die Hitze das Gift in sein Herz treibt. Ich habe ihn gewaschen, aber..." "...kein Vergleich zu einem Bad..." schnurrte Gabriel nun leise. Romulus schnaubte verächtlich. "Und sowas schimpft sich Arzt!" knurrte er. "Sie kennen sich nicht aus...mit uns Blutbeuteln." lächelte Gabriel entschuldigend. "Offensichtlich! Blutbeutel?" fragte er jetzt schmunzelnd. "So nenne ich ihn, wenn er mich ärgert!" lachte Victoria nun und drückte Gabriels Hände gegen ihre Lippen. "Ich bin so glücklich!" schluchzte sie nun und wieder rollten einige Blutstropfen über ihre Wangen. Gabriel lächelte sie liebevoll an und strich das Blut von ihren Wangen. Romulus reichte ihr ein Taschentuch und dann legten sie Gabriel sanft in die Kissen. So saßen sie ruhig zusammen. Gabriel halb wach im Bett und Victoria und Romulus neben ihm auf zwei Stühlen. Ein entrüstetes Krähen lies sie aufschrecken. Romulus erhob sich und ging hinüber zum Schrank. Da er hier keine Wiege hatte, hatte er sein Baby in eine offene Schublade gelegt. Jetzt hob er das brüllende Kind heraus und legte es an seine Schulter. Mit wippendem Schritt kam er zurück und ließ sich auf seinen Stuhl nieder. Einen Augenblick später erschien ein kleines Wesen neben ihm und reichte ihm eine Flasche. Romulus nahm sie ihm dankend ab und das Wesen verschwand wieder. "Was war das?" fragte Victoria überrascht. "Das war ein Elf. Gibt es hier keine?" fragte Romulus nun seinerseits überrascht. "Nein...ich habe Vlad auch schon...nach ihnen gefragt..." lächelte Gabriel und sah Romulus und das Baby sehnsüchtig an. "Möchtest du ihn füttern?" fragte Romulus sanft, der den Blick bemerkt hatte. Gabriel sah ihn erstaunt an. "Darf ich?" Romulus stand auf und legte ihm das Baby in den Arm. Victoria stopfte ein Kissen unter Gabriels Ellbogen um ihn zu unterstützen und dann nahm Gabriel das Fläschchen. Gierig schlang Geri den Inhalt hinunter. Gabriel lächelte und eine Träne rollte über seine Wange. Dieses warme schwere Bündel in seinem Arm fühlte sich wunderbar an. "Du wirst auch Kinder haben!" sagte Romulus nun und drückte Gabriels Schulter sanft. "Das hoffe ich!" lächelte Gabriel und nahm den Blick nicht von dem Baby. Fenrir und Vlad stürmten durch das Schloss bis hinunter in die Küche. Sie stießen das Personal zur Seite und rissen die Tür am Ende der Küche auf. Dahinter befand sich die Wäscherei. "Wer ist verantwortlich für die Kleider des Prinzen?" fauchte Vlad mit rot glühenden Augen. Ein junger Mann trat vor und Vlad packte ihn sofort an der Kehle und presste ihn gegen die Wand. Der junge Mann sah ihn panisch an. "Nicht ich...!" keuchte er und versuchte sich loszumachen. Vlad ließ ihn los. Der Mann rieb sich die Kehle und zog lautstark die Luft in seine Lungen. Er war ein mensch, der den Vampiren diente. "Wer?" knurrte nun der Werwolf und drehte den Menschen zu sich herum. "Eine Frau. Serena. Sie ist vor einer halben Stunde gegangen." keuchte er. "WOHIN?" brüllte Vlad jetzt und der Mann hob zittrig eine Hand und deutete zur Hintertür. Vlad und Fenris stürmten hinaus und fanden sich außerhalb des Schlosses wieder. Im Moment lag kein Schnee, weshalb es keine eindeutigen Spuren gab. Vlad fauchte. "Hier lang!" rief Fenris, während er sich im Sprung verwandelte. Vlad verwandelte sich auch und rannte dem Werwolf hinterher. Fenris war schneller. Vlad breitete die Flügel aus und schwang sich in die Luft. Sie rasten durch die Nacht und während Fenris witterte nutzte Vlad seine verstärkte Nachtsicht und suchte den Boden unter sich ab. Da vorne. Sie hatten die Frau gleichzeitig entdeckt. Sie rannte auf einen Wald zu. Fenris fetzte ihr mit langen Sprüngen hinterher, während Vlad sich vom Himmel herab stieß. Sie erreichten sie hintereinander. Vlad stürzte sich auf sie und Schlitze ihr mit einer langen Klaue das Bein auf. Fenrir verbiss sich in ihrer Schulter. Sie schrie panisch und schmerzerfüllt auf. "NEIN!" schrie sie und versuchte zu entkommen, aber der Biss in ihrer Schulter war zu stark. Sie schrie erneut auf und sank dann in sich zusammen. "Wer hat dich geschickt?" knurrte Vlad und seine Augen glühten hellrot. Die Frau lächelte nur. Er fauchte und durchbohrte sie mit einer Klaue. "Wer.Hat.Dich.Geschickt?" wiederholte er und drehte die Klaue in ihrem Körper. Sie stöhnte und ihr Körper bebte. "Der weiße...König." fauchte sie. "Warum?" Jetzt lächelte sie erneut und spuckte Blut. "Er will euch...alle vernichten...Abschaum..." spuckte sie aus. Ihr Körper zuckte und sie röchelte, während Blut aus ihrem Mund strömte. Sie starb wenige Augenblicke später. Fenris verwandelte sich zurück und spuckte aus. "Wer ist der weiße König?" fragte er Vlad jetzt, der ebenfalls wieder seine normals Gestalt annahm. "Gabriels Onkel. Er ist wahnsinnig. Er will alle schwarzmagischen Wesen vernichten." "Wegen ihm haben wir uns dir angeschlossen. Seit wann nennt er sich so?" Vlad zuckte mit den Schultern. Er hatte den Namen auf irgendeiner Ratsversammlung gehört, aber aus Sorge um Gabriel hatte er nicht darauf geachtet. Sie machten sich auf den Weg zurück. Fenris schleifte die Leiche hinter sich her. Am Tor ließ er sie achtlos liegen. "Untersucht sie. Findet heraus, ob sie alleine war!" wies Vlad die Wachen an. Sie nickten und brachten die Leiche rein. Vlad und Fenris gingen hinauf in seine und Gabriels Gemächer. Hier blieb Vlad wie erstarrt stehen. Gabriel saß, an mehrere Kissen gestützt, im Bett und hielt ein Baby in den Armen. Er fütterte es. Sein Blick wurde sehnsüchtig und langsam trat er näher. Fenris bemerkte Vlads Blick. "Das steht dir." lächelte der Vampir sanft und ließ sich neben Gabriel auf dem Bett nieder. Gabriel sah auf und lächelte ihn sanft an. Er übergab Romulus das Baby, dann wandte er sich seinem Gefährten zu. Er hatte nur noch Augen für ihn und so bekamen sie nicht mit, wie die anderen sie alleine ließen. "Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren." hauchte Vlad und seine Stimme bebte. Gabriel nahm Vlads Kopf in seine Arme und zog ihn zu sich. Der Vampir legte sich nun dicht zu ihm und bettete seinen Kopf an Gabriels Brust. Er klammerte sich an ihn, wie ein Ertrinkender, während Gabriel sanft über sein haar streichelte. "Ich weiß." hauchte er und schluckte schwer. "Und ich hatte solche Angst...dich alleine zu lassen." flüsterte er schwach. "Aber mir geht es gut...Ich bin noch hier." schnurrte er leise und beugte sich vor um Vlad auf die Stirn zu küssen. Vlad weinte noch lange und klammerte sich dabei an Gabriel. Dieser hielt seinen Gefährten nur und streichelte beruhigend über seinen Kopf und seine Schultern. Er wusste, was Vlad alles getan hatte und er konnte sich vorstellen, wie schlecht es ihm ging. Gerade er als Dominanter hatte sicher sehr darunter gelitten, dass er ihm nicht helfen konnte. Irgendwann beruhigte sich der Vampir. Das hatte er gebraucht. Er hatte vor den anderen bereits geweint, aber hier nur mit Gabriel konnte er seiner ganzen Erschöpfung Luft machen. Er war am Ende seiner Kraft und nur hier in diesem intimen Moment konnte er das zeigen. Gabriel verstand ihn. Langsam beruhigte er sich unter den streichelnden Händen seines Gefährten. "Schlaf." schnurrte Gabriel leise und zusammen rutschten sie etwas runter. "Du solltest schlafen." gab Vlad schuldbewusst zurück. "Mach ich." versprach Gabriel und schmiegte sich an den Vampir, der ihn in den Armen hielt. Wie sehr hatte er das vermisst? Vlad war ständig auf der Jagd und wenn er hier war saß er nur neben dem Bett und hielt seine Hand. Wie sehr hatte er es vermisst in diesen starken Armen zu liegen? Langsam wurden seine Lider schwer und blinzelnd schloss er die Augen. Leise seufzend kuschelte er sich dichter an den Vampir und Vlad zog ihn vorsichtig in seine Arme. Wenn er daran dachte, dass Gabriel ohne Romulus jetzt nicht mehr leben würde...sein Magen zog sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen. Aber nein. Gabriel war nicht tot. Er lag hier in seinen Armen. Er lauschte dem Atem seines Gefährten noch einige Zeit, ehe er selbst in einen traumlosen Schlaf sank. Kapitel 25: Narben ------------------ Kapitel 25 - Narben "Komm schon! Es ist gar nicht so schlimm. Du wolltest das doch, oder hast du es dir anders überlegt?" Tom redete jetzt schon seit gut einer halben Stunde auf seinen nervösen Gefährten ein. Harry hatte nach ihrem Streit darauf bestanden an Tom Seite zu stehen. Das bedeutete auch, dass er vor die Todesser treten musste. Bis kurz vor der heutigen Versammlung hatte er nicht weiter darüber nachgedacht, jetzt aber wurde ihm mulmig. Die Mitglieder des innersten Kreises kannte er natürlich bereits, da diese bei dem Kampf gegen Dumbledore dabei waren und er viele von ihnen danach versorgt hatte, aber hier waren auch noch die Todesser des mittleren und des äußeren Kreises. Tom hatte den Fehler gemacht und ihm gesagt, dass sie insgesamt etwa 300 Leute waren. Natürlich waren weder die Werwölfe, noch die Todesser, die gerade Aufträge hatten dazugezählt. Harry strich über den Stoff der schwarzen Robe und betrachtete sich im Spiegel. Die Robe war etwas zu groß, aber für seine zweite Gestalt war sie perfekt. Seufzend nickte er. Tom hatte ja Recht. Er hatte das so gewollt. "Ich komme sofort. Gib mir noch einen Moment." hauchte er und ihre Augen trafen sich im Spiegel. Harry lächelte seinen Gefährten an und sah sich dann selbst wieder an. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Tom sich bewegte. "Es ist ohnehin besser, wenn du etwas später kommst. Das macht deinen Auftritt dramatischer." lächelte er nun und legte dann die Schlangenillusion wieder über sich. Harry nickte nur und überlegte dann weiter. Sie hatten genau abgesprochen, wie sie auftreten wollten. Harry sollte neben ihm stehen verhüllt durch eine Maske, allerdings war seine Maske golden und nicht silbern, wie die der normalen Todesser. Sobald alle still waren würde Tom normal mit der Sitzung anfangen und Lucius würde fragen, wer das an seiner Seite ist. Dann wird er vorgestellt. Er straffte die Schultern. Nachdem Tom sich so weit verändert hatte und für ihn sanfter geworden ist, hatte er sich vorgenommen, für Tom stärker zu werden. Er konnte das. Die Veela in ihm war ein mächtiges Wesen und er wollte nun endlich von dieser Stärke gebrauch machen. Rasch wandelte er sich und wuchs um gut acht Zentimeter. Seine Augen stellten sich schräg und sein Gesicht wurde kantiger. Mit einigen Zaubern veränderte er seine Augen zu einem dunklen Grün, ehe er seine Haare zu einem langen Zopf flocht und ihn über seine Schulter nach vorne hängen ließ. Einige Strähnen lösten sich und fielen ihm ins Gesicht. Nein, das da im Spiegel war nicht mehr der Junge, den die Welt als Waffe handelte. Das hier war der Mann an Voldemorts Seite. Das, was er sein wollte. Er konnte regelrecht zusehen, wie sein Selbstbewusstsein wuchs. Zufrieden setzte er nun die Maske auf und zog die weite Kapuze über den Kopf. Das Gemurmel kam zum Ende, als der dunkle Lord eintrat und durch die Reihen der Todesser schritt. Er trat auf das Podest am hinteren Ende des Raumes und drehte sich dann zu seinen Leuten um. Seine Augen schweiften rot glühend über die Anwesenden, ehe er zischte: "Masken runter." sofort kam Bewegung in die Anwesenden und alle nahmen ihre Masken ab. Er ließ sich einen Moment Zeit, um die Anwesenden zu mustern, dann nickte er innerlich und eröffnete das Treffen. Er ließ sich auf den Thronartigen Stuhl sinken und hörte sich die ersten Berichte an. Innerlich war er etwas angespannt. Würde Harry sich überwinden und tatsächlich kommen? Oder war er zu nervös? Wie um diese Frage zu beantworten schwangen die Türen des Saales auf. Der Todesser, der gerade noch gesprochen hatte verstummte und wandte sich um. Leises Geflüster begleitete die Gestalt, die jetzt direkt auf ihren Lord zuging und sich ohne eine Verbeugung direkt neben diesen stellte. Die Mitglieder des inneren Kreises waren die einzigen, die nicht verwirrt aussahen. Alle anderen fragten sich, wer dieser Todesser war und welche Stellung er wohl inne hatte, wenn er es wagen konnte zu spät zu kommen und sich dann ohne eine Verbeugung Voldemort zu nähern. Auch die goldene Maske sorgte für einige Verwirrung. Als der dunkle Lord jetzt auffordernd zu dem Todesser sah, der eben noch gesprochen hatte legte sich Schweigen über die Versammlung. Unsicher nahm der Todesser seinen Gesprächsfaden wieder auf und gab dem dunklen Lord alle Auskünfte, die der haben wollte. Als der Mann endete nickte Voldemort zufrieden und fragte dann nach, ob noch jemand etwas vorzubringen hatte. Lucius Malfoy trat vor und verneigte sich vor ihm. "Sprich, Lucius." grollte Tom und Lucius erhob sich. "Mein Lord, ich denke, ich spreche für alle Anwesenden, wenn ich euch bitte zu erklären, wer der Todesser an eurer Seite ist und welchen Rang er innehat." Alle Anwesenden reckten nun neugierig die Köpfe. Würde ihr Lord sich tatsächlich zu einer Erklärung herablassen? Zu ihrer Verwunderung erhob Voldemort sich und trat nun hinter die Verhüllte Gestalt. "Ich habe diese Frage erwartet. Darf ich meinen Gefährten vorstellen?" Mit diesen Worten ließ er Harrys Maske verschwinden und schlug die Kapuze zurück. Alle Todesser starrten den Neuen nun fassungslos an. Gefährte? Hatte ihr Lord tatsächlich einen Gefährten? Wer war der Fremde neben ihm? War er bekannt? Keiner hatte ihn je zuvor gesehen. Getuschel erfüllte den Raum, wie einen Bienenstock. Voldemort ließ sie gewähren. Die Todesser, die selber magische Wesen waren verneigten sich nun und alle anderen taten es ihnen gleich. Die Wesen unter ihnen wussten, dass der Gefährte, wenn er so offiziell vorgestellt wurde, einen hohen Rang genoss. Nur Voldemort stand noch über ihm. Einige sahen den Gefährten des Lords schaudernd an. Es waren die Todesser aus den unteren Rängen, die Voldemorts wahre Gestalt nicht kannten. Sie mussten denken, dass der Gefährte mit dieser Schlangenfratze ins Bett ging. Einige andere gafften ihn ungeniert an. Der Neue war wunderschön, aber wenn sie der Blick aus den dunkelgrünen Augen traf zuckten sie zusammen. Diese Augen waren hart und aus wollüstiger Bewunderung wurde nun schnell Angst. Sie waren sich einig. Dieser Gefährte war genauso gefährlich und gnadenlos, wie ihr Lord. "Ich gratuliere Euch, Lord Voldemort." sprach nun Fenrir Greyback. "Dürfen wir seinen Namen erfahren?" setzte er noch hinterher und jetzt war er neugierig. Würde Voldemort Harrys Namen preisgeben? Wohl eher nicht, dann hätten sie sich auch diese Maskerade sparen können. Er bekam seine Antwort direkt und alles verstummte. Jeder wollte den Namen des neuen Lord erfahren. "An meiner Seite steht Gabriel. Er steht über euch allen und ihr werdet ihm gehorchen, wie ihr mir gehorcht und ihr werdet ihm eure Treue schwören." Tom Stimme hallte durch den mucksmäuschenstillen Saal. Nacheinander schworen alle Todesser Gabriel ihre Treue. Harry sah Tom kurz verwundert an. Dass er gerade diesen Namen gewählt hatte...wobei, eigentlich war es nur logisch. Unbehaglich ließ er die Treueschwüre und die Musterung über sich ergehen. Nach Außen blieb er jedoch kalt und verzog keine Mine. Irgendwann rief Voldemort die Todesser wieder zur Vernunft. Es folgten noch einige Berichte, denen Voldemort interessiert lauschte. Harry stand ganz still da. Er war schon immer sehr geduldig gewesen und so machte ihm das lange ruhige Stehen nichts aus.Wie eine Statue stand er da und musterte die Anwesenden. Bei einem Mann blieb sein Blick allerdings hängen. Zischend zog er die Luft ein. Er erkannte den Mann. Er war einer derjenigen, die im Phönixorden nur eine kleine Rolle spielten und deshalb unbekannt genug war, um spionieren zu können. Harry hatte ihn nur ein mal getroffen. In der Nacht, als Dumbledore seinen Rücken entstellt hatte war der Mann bei dem Alten gewesen und hatte ihm Bericht erstattet. Tom hatte das Zischen genau gehört und hob nun eine Hand, was den Redenden sofort zum Verstummen brachte. "Was ist los?" fragte er nun seinen Gefährten, der sich ein wenig zu ihm runterneigte. "Der Mann dort in der fünften Reihe neben der Frau mit den blonden Locken. Siehst du ihn?" Tom ließ seinen Blick schweifen und sah den Mann, ohne ihn jedoch genau zu fixieren. "Was ist mit ihm? Kennst du ihn?" "Kennen wäre zu viel gesagt, aber er ist ein Spion von Dumbledore. Ich habe ihn nur ein mal getroffen, aber ich würde ihn jederzeit erkennen. Diese Nacht hat sich eingebrannt." zischte er und Voldemort knurrte leise. Die Anwesenden waren nun restlos überrascht. Ihr Lord und der Fremde unterhielten sich in zischenden Lauten. Was besprachen sie? Nun erhob sich Voldemort auch noch. Er steckte den Arm aus und deutete auf den Beschuldigten. "Ich dulde keine Spione in meinen Reihen!" fauchte er und als er gerade den Befehl geben wollte, den Mann zu schnappen kam Bewegung in ihn. Brüllend preschte er los und zog einen langen Dolch aus seinem Umhang. Die Todesser waren so geschockt, dass ihre Reaktionen zu langsam kamen. Selbst Fenrir würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, da er ganz am Rand der Todesser stand. Harry stürzte vor und brachte sich zwischen Tom und den Angreifer. Ein brennender Schmerz durchzog seinen Körper und dann noch ein zweiter. Tom brüllte auf, als er sah, wie Harry vor ihm zu Boden ging. Sein Blut tropfte von der Klinge des Dolches. Jetzt überwältigten die Todesser des inneren Kreises den Mann und fesselten ihn mit einigen starken Flüchen. Das Atmen fiel ihm schwer. Der Schock saß noch tief und so spürte er wenigstens keine Schmerzen. Ein starker Schwindel ließ ihn zu Boden sinken. Er sah zu, wie Lucius und Rabastan den Mann überwältigten. Tom war sicher. Tom. Hatte er es geschafft? War die Gefahr wirklich vorbei, oder hatte der Spion auch Tom verletzt? Hastig atmend versuchte er den Kopf zu drehen, aber ein brennender Schmerz breitete sich von seiner einen Gesichtshälfte aus. Ihm wurde langsam Schwarz vor Augen. Starke Hände zogen ihn an den Oberarmen hoch und dann verlor er den Kontakt zum Boden und alles um ihn herum wurde Schwarz. "Schnell! Legt ihn hier hin!" sagte Fenrir sofort. Er war hinter Voldemort herumgerannt und rief nun nach einer Hauselfe, die auch sofort mit einem Korb voller Träne auftauchte. "Master Snape schickt das hier, Sir." piepste das hutzelige Wesen und reichte Fenrir den Korb, ehe es wieder verschwand. Fenrir wunderte sich einen Moment und dankte dann Severus für das schnelle Handeln. Sofort drehte er sich zu Tom und Harry um. Er war ausgebildeter Heiler und das wusste Tom. Nur deshalb war er hier und wurde nicht rausgeschmissen. Tom hatte Harry bereits von den Roben befreit und starrte nun fassungslos auf die stark blutende Wunde an dessen Schulter. Der Dolch war für mich gedacht. Er hat sich für mich in die Klinge geworfen. Dachte Tom nur fassungslos. Als er grob zur Seite geschoben wurde kam er wieder ins Hier und jetzt. Fenrir beugte sich über Harry und löste ihm ein paar der Tränke ein. Zufrieden sah er zu, wie die Wunden aufhörten zu bluten. Jetzt konnte er das ganze Ausmaß der Verwundung sehen. Die gefährlichste Wunde war die an der Schulter ein Zauber sagte ihm, dass sie Glück gehabt hatten. Der Dolch war vom Schlüsselbein abgelenkt worden und hatte die Organe und die Schlagadern knapp verpasst. Er versorgte die Wunde. Erst reinigte er sie. Einige Tropfen eines Trankes reinigten schäumend und zischend die Wunde, dann wollte er sie mit Magie schließen. Irgendetwas stimmte nicht. Die Haut bewegte sich zwar unter der Magie, aber sie wuchs nicht zusammen. Er fluchte leise. Der Dolch musste mit irgendetwas getränkt gewesen sein und jetzt fing die Wunde auch wieder an zu bluten. Da half nur noch die alte Muggle-Technik. Er beschwor eine Nadel und einen Faden herbei und wollte gerade anfangen, die Wunde zu nähen, als eine Hand ihn davon abhielt. "Was soll das werden? Er ist doch kein Stofftier! Schließ die Wunde mit Magie!" fauchte Tom nun am Rande seiner Selbstbeherrschung. "Das habe ich versucht. Der Dolch war mit irgendetwas getränkt, was das verhindert! ich muss ihn zunähen!" sagte Fenrir nun ruhig, aber bestimmt. "Und zwar jetzt! Er verliert immer mehr Blut!" schob er noch hinterher. Der Nachdruck in seiner Stimme brachte Voldemort dazu, seine Hand loszulassen. Mit sauberen kleinen Stichen verschloss er die Wunde nun, ließ aber eine kleine Stelle offen, damit das Blut und die Wundflüssigkeit sich nicht stauten und ablaufen konnten. Als nächstes griff er nach Verbandszeug, welches plötzlich neben ihm aufgetaucht war und begann, die Wunde fest zu verbinden. Tom hielt Harry dafür fest, damit Fenrir den Verband um seinen Oberkörper wickeln konnte. Als nächstes widmete er sich der weniger gefährlichen zweiten Wunde. Ein tiefer Schnitt Zog sich von Harrys Stirn über die Augenbraue und dann auf der Wange weiter. Der Dolch hatte das Auge zum Glücksverfehlt, aber Harry würde nun immer eine etwa drei Zentimeter Lange Narbe auf der Stirn und eine vier Zentimeter Lange auf der Wange haben. Die Augenbraue würde eine Lücke haben, aber das konnte Tom nicht gleichgültiger sein. Ihm selber waren diese Narben egal, aber er wusste, dass Harry darunter leiden würde. Der Gedanke daran brach ihm das Herz. Nachdem Fenrir auch diese Wunde mit noch winzigeren Stichen genäht und sie dann mit einem medizinischen Klebeband angeklebt hatte hob Tom Harry vorsichtig auf die Arme und legte ihn auf dem großen Bett ab. Er selbst streifte seine Roben ab und setzte sich dann zu ihm. Sanft nahm er Harrys Hand in seine und drückte sie gegen seine Lippen. Er musste sich stark zusammenreißen, um nicht aus Verzweiflung zu weinen, aber noch war Fenrir da. Er schluckte einige Male schwer, dann wandte er sich zu Fenrir um. "Sorg dafür, dass der Mann am Leben bleibt. Ich will ihn persönlich zu Tode foltern. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche." mit diesen Worten wurde der Werwolf entlassen. Ohne darauf zu achten, ob Fenrir ging drehte er sich wieder zu Harry. Er zog die Beine mit aufs Bett und legte sich zu seinem Gefährten. "Du hast mir das Leben gerettet." flüsterte er und sanft hauchte er einen Kuss auf Harrys Stirn. Es dauerte mehrere Stunden, bis Harry sich wieder regte. Stöhnend öffnete er die Augen. Er spürte einen Starken Druck um seinen Brustkorb und sein Gesicht spannte fürchterlich. Was war passiert? Warum lag er im Bett? Und wo war Tom? Keuchend versuchte er sich aufzusetzen. Mühsam drückte er sich etwas hoch und lehnte sich dann gegen das Kopfende des Bettes. Er blickte an sich herab und erkannte den Grund für den Druck auf seinen Oberkörper. Ein dicker Verband war um ihn geschlungen. Sein Linker Arm war an seinen Körper gebunden. Jetzt breitete sich ein dunkelroter Fleck an seinem Schlüsselbein aus. Er stöhnte vor Schmerz und ihm wurde wieder schwindelig. Langsam griff er mit seiner freien Hand an seine Stirn und spürte dort eine Art Klebeband. Panisch zog er seinen Zauberstab und verwandelte eines der Kissen in einen Spiegel. Zitternd hob er ihn hoch und ließ ihn gleich wieder fallen, als er die Narbe in seinem Gesicht sah. Pure Verzweiflung durchströmte ihn. Er war entstellt. Der Angreifer hatte sein Gesicht entstellt. Nun kamen die Tränen. Schluchzend schlang er seinen freien Arm um sich und krümmte sich, während tiefe Schluchzer ihn durchschüttelten. Er spürte den Schmerz, der von seiner Schulter kam kaum. Die Tür flog krachend auf und im nächsten Moment wurde er in starke Arme gezogen. Von Weinkrämpfen geschüttelt klammerte er sich mit einer Hand an die Robe seines Gefährten. Tom war in den Kerkern und verhörte den Spion mit ziemlich unsanften Mitteln, als er plötzlich von einem Hauselfen unterbrochen wurde. "Master Riddle, Sir, der junge Gefährte ist wach, Sir. Er weint, Sir." piepste das Wesen ganz aufgeregt. Die Hauselfen liebten den Gefährten des Lords abgöttisch. Es war beinahe lächerlich, wie sie sich jedes mal überschlugen, wenn Harry sie um etwas bat. Seit die Hauselfen es einmal massiv übertrieben hatten waren sie dazu übergegangen, dass Tom immer das Essen bestellte. Als Harry sie einmal um Pizza bat hatten die Hauselfen 49 verschiedene Pizzen aufgetischt, weil sie nicht wussten, welche Sorte Harry am liebsten mochte. Sofort war Tom mit wehendem Umhang aus den Kerkern verschwunden. Er rauschte durch die Flure und riss schließlich die Türen zu ihren Gemächern auf. Er roch Tränen und Blut und stürzte sofort zu Harry, der sich heftig weinend an ihn klammerte. Langsam löste er Harry von sich und legte ihn wieder zurück in die Kissen. Gedanklich rief er nach Fenrir. Ein Klopfen ließ ihn herumfahren. Harry war kaum ansprechbar. Viel zu tief saß die Verzweiflung. Fenrir trat ein und näherte sich Harry. Er sah sofort, warum Tom ihn gerufen hatte. Der ganze Verband war von Blut getränkt und auf Toms Roben prangte ein dunkler Fleck. Harry musste sich an ihn gedrückt haben. Vorsichtig schnitt er den Verband auf und ließ ihn in eine bereitstehende Schale fallen. Er untersuchte die Wunde und war erleichtert, dass keine Naht ausgerissen war. Er tränkte eine Kompresse mit einem antibiotischen Mittel und drückte es sanft auf die Wunde. Harry zuckte nicht einmal zusammen, obwohl es ziemlich brennen musste. Tom zog ihn in eine Sitzende Position und Fenrir verband ihn neu. "Ruft mich, wenn ihr mich braucht." sagte er nun und verließ dann das Zimmer. Er hatte kurz nach dem Angriff mit den Zabinis geredet und sie beruhigt. Harry würde es überleben und keine körperlichen Dauerschäden davontragen. "Harry? Bitte, sag doch etwas." sagte Tom nun und streichelte über Harrys unverletzte Wange. Stumme Tränen rollten über Harrys Schläfen und verschwanden im Haaransatz. Nach einigen Minuten öffnete er den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Er hatte Angst vor der Frage, die er stellen wollte, nein, die er stellen musste. "Wann...wann soll ich ausziehen?" fragte er schließlich und wagte es nicht, Tom anzusehen. Er wollte die Abscheu auf seinem Gesicht nicht sehen, er würde sie nicht ertragen. Tom war sichtlich vor den Kopf gestoßen. Damit hatte er nicht gerechnet. "Warum willst du ausziehen?" fragte er nun seinerseits. Harry sah ihn jetzt doch an, aber anstelle von Abscheu oder Ekel konnte er auf Tom Gesicht nur Sorge erkennen. "Ich...ich habe in einen Spiegel gesehen. Tom, wir sind noch nicht gebunden...du kannst einen anderen..." weiter kam er nicht. Der Vampir knurrte tief und Harry zuckte zusammen. Tom packte ihn jetzt vorsichtig, aber unnachgiebig an seinem gesunden Arm und zog ihn sanft zu sich. Er nahm Harrys Gesicht in seine Hände und dann trafen sich ihre Lippen. Tom bat mit seiner Zunge um Einlass und da Harry viel zu perplex war öffnete er einfach nur den Mund. Der Dominante plünderte grollend die bekannte Mundhöhle und ließ erst nach einiger Zeit von ihm ab. "Dummkopf." schalt er Harry. "Wenn, dann müsstest du mich verlassen! Ich habe zu langsam reagiert und deshalb wurdest du verletzt!" Harry schüttelte den Kopf. "Du hast mir das Leben gerettet! Ich liebe dich, aber tu so etwas nie wieder." Harry weinte jetzt wieder. "Tom, ich bin entstellt. Ich...das..." Harry wurde von so heftigen Schluchzern geschüttelt, dass er nicht mal einen Satz zu Ende bringen konnte. "Habe ich dir jemals das Gefühl gegeben, dass mich deine Narben stören?" "Diese ist im Gesicht!" wandte Harry nun ein. "Suchst du gerade nach Gründen, damit ich dich verlasse? Harry, das wird nicht passieren! Du wirst mich nicht mehr los. Wir sind Gefährten, dafür bestimmt, zusammen zu sein. Glaubst du ich würde meine einzige Chance auf echtes Glück verstoßen, wegen ein paar dummer Narben?" Harrys Tränen waren versiegt. Er konnte Tom nur todunglücklich ansehen und zuckte dann nur mit der gesunden Schulter. "Wie du aussiehst ist mir ganz egal. Ich habe mich in DICH verliebt, zugegeben, deine großen grünen Augen haben ihren Teil dazu beigetragen, aber...für mich wirst du immer das schönste Wesen von allen sein!" Jetzt wurde Harry rot und wandte den Kopf ab. Er konnte das alles gar nicht glauben. Tom, sein wunderschöner, perfekter Tom störte sich nicht an seinen Narben? Er fand ihn schön und er liebte ihn? Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. "Ich liebe dich." flüsterte Harry nun. "Ich konnte nicht zulassen, dass er dir....dich..." "Ich weiß! Du hast dich für mich in diese Klinge geworfen. Du hast mein Leben gerettet. Dafür verehren dich meine Todesser wie einen Gott." Er lächelte. "Ich habe dich schon vorher verehrt! Nur, dass du das weißt." schmunzelte er nun, was Harry zum Lächeln brachte. "Ich weiß." Lächelnd legte er eine Hand an Tom Wange. Er seufzte leise, als Tom seine Hand auf die von Harry legte und sein Gesicht in die Handfläche schmiegte. Sanft küsste Tom die Handfläche und sah ihn dann zwischen den dunklen Wimpern an. Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Fluge. Harrys Wunden heilten sauber ab, ohne weitere Komplikationen. Severus hatte den Dolch untersucht und herausgefunden, dass das Gift die Magie zersetzte, weshalb Fenrir die Wunden nicht mit Magie schließen konnte. Trotz der Beteuerung von allen, die Harry an sich ran ließ, dass die Narbe gar nicht so schlimm war, verbarrikadierte er sich in ihren Gemächern. Bisher hatten ihn nur Remus Fenrir und seine Adoptiveltern gesehen. Nicht einmal Draco, Blaise und Theo wollte er um sich haben. "So kann das nicht weitergehen!" sagte Draco jetzt bestimmt. "Wir müssen ihn irgendwie da raus holen!" stimmte Theo seinem Freund zu. "Viel Erfolg. Wir haben schon alles mögliche versucht." grollte Tom nun resigniert. Draco erhob sich von seinem Stuhl und stapfte aus der Küche. Sein Weg führte ihn bis zu Tom und Harrys Gemächern. "Hey! Mach auf! Hallo, da drinnen? Ich weiß, dass du mich hörst!" rief Draco nun und hämmerte gegen die Türe. Auf der anderen Seite zuckte Harry zusammen. Er vermisste seine Freunde schrecklich, aber er wollte nicht, dass sie ihn so sahen. "Hallo, Erde an Harry! Du hattest siebzehn Jahre lang eine Narbe auf der Stirn! Das hat auch keinen gestört!" Harry sah auf. Draco hatte Recht! Wie konnte er das nur vergessen? War er die letzten Monate so eitel geworden? Er war früher nie wirklich hübsch gewesen. Er war mager, hatte eine Brille, eine Narbe auf der Stirn und seine Haare standen in alle Richtungen ab. Er erhob sich und trat zur Tür. Er atmete tief ein und aus, dann öffnete er. Vor ihm stand Draco und grinste ihn breit an. "Na? Hab ich Recht, oder hab ich Recht?" stichelte er und hatte kurz danach eine weinende Veela an sich kleben. Lachend drückte er Harry an sich und schob ihn dann etwas von sich weg. Er musterte Harrys Gesicht, was diesem sichtlich unangenehm war. Draco schnalzte mit der Zunge. "Steht dir." sagte er nur, was Harrys Gesichtszüge zum entgleisen brachte. "B-bitte?" "Das steht dir! Lässt dich verwegener aussehen!" grinste Draco und Harry boxte ihm nur gegen die Schulter. "Spinner!" lachte der Grünäugige und umarmte Draco dann erneut. "Komm, die anderen sitzen schon unten beim Essen!" "Wer?" fragte Harry nun ängstlich. "Fenrir, Remus, Snape und Blaise, Theo, mein Vater und dein völlig verzweifelter Gefährte! Deine Eltern sind wieder zu Hause." zählte er auf. Harry nickte. Er liebte seine Adoptiveltern, besonders Sarah und er war ihnen für alles unglaublich dankbar, aber er musste auch selbstständig werden und das wussten die beiden. Wenn sie immer in Harrys Nähe blieben, würde das die Bindung zu Tom stören, solange sie noch nicht verbunden waren. Unsicher folgte er Draco durch die Korridore. Vor der Küchentüre blieb er stehen. "Na los!" sagte Draco und schob ihn einfach weiter. Da stand er nun. Mitten in der Küche und alle sahen ihn an. Er fühlte sich sichtlich unwohl und senkte den Kopf, sodass seine Haare ihm ins Gesicht fielen. "Wie hast du das denn jetzt gemacht?" fragte Tom verblüfft. "Ich habe meine Wege. Wir Malfoy waren schon immer gute Diplomaten und geschickt im Verhandeln!" schnarrte er in typischer Malfoy-Art, was die anderen zum Schmunzeln brachte. Draco zog Harry mit sich und setzte sich. Harry ließ sich neben Tom nieder und fasste einen Entschluss. Er konnte sich für immer verkriechen und so Tom und seine Beziehung belasten, oder er konnte darüber hinwegkommen und die Flucht nach vorne antreten. Entschlossen wirkte er einen Zauber, der sein Haar zusammenband und so den Blick auf sein Gesicht freigab. Remus lächelte ihn stolz an. Noch war die Narbe gerötet, aber sie würde mit der Zeit verblassen. Man wird sie leider immer sehen können, aber das entstellte Harry nicht. Schweigend begannen alle zu essen und irgendwann entwickelten sich auch wieder normale Gespräche. Harry entspannte sich immer mehr, bis er auch endlich anfing zu essen. Seine noch immer verbundene Schulter beschwerte ihm den Umgang mit dem Besteck und als er versuchte sein Brot zu schmieren und es vom Teller auf seinen Schoß rutschte griff Tom schließlich ein. Er verteilte Butter auf dem Brot und belegte es dann mit Harrys Lieblingskäse. Er schnitt die beiden Scheiben noch je in der Mitte durch und schob ihm dann den Teller wieder zu. alle Anwesenden schmunzelten und Harry errötete. "Danke." nuschelte er nur und wollte dann anfangen zu Essen, aber Tom unterbrach ihn noch einmal kurz, um ihn zu küssen. Nach dem Essen begaben sich alle in den kleinen Salon. Normalerweise zog Tom sich nach dem Essen immer mit Harry zurück, aber sein Gefährte brauchte mal wieder andere Gesellschaft, als nur ihn. So verbrachten sie noch einige Stunden zusammen. Tom und Lucius saßen an einem Tisch und gingen Akten durch, während Remus und Severus lasen. Theo, Blaise und Draco spielten Ein Kartenspiel und Harry und Fenrir beugten sich konzentriert über ein Schachbrett. Die Stimmung war sehr angenehm, bis die Türen plötzlich aufkrachten und ein völlig zerzauster Rabastan eintrat. "Mein Lord! Wir wurden angegriffen! Der Phönixorden hat die Nocturngasse abgeriegelt. Einige unserer Leute sitzen in der Falle!" Tom erhob sich sofort und auch alle anderen standen auf. Fenrir und Tom knurrten, als sie ihre Gefährten sahen. "Du bleibst hier, Remus!" grollte der Alpha der Werwölfe und Harry bekam etwas ähnliches zu hören. Sie beide wollten protestieren, sahen dann aber ein, dass sie nicht helfen konnten. "Wir bereiten alles vor!" sagte Harry nun niedergeschlagen. "Pass auf dich auf!" flüsterte er an Tom gewandt und wurde schon an ihn gezogen und geküsst. "Ich komme bald wieder!" versprach der Vampir und folgte dann den anderen durch den Kamin. Harry verließ mit Remus den Raum. In der Eingangshalle stellten sie Feldbetten auf und holten alles, was sie an Heiltränken finden konnten. Jetzt hieß es abwarten. Kapitel 26: Der neue dunkle Lord -------------------------------- Kapitel 26 - Der neue dunkle Lord Als Tom und die anderen in der Winkelgasse ankamen konnten sie das Kampfgeschrei aus der Nocturngasse bereits hören. Lautes Stimmengewirr mischte sich mit dem Geschrei und dem Stöhnen von Verwundeten und Sterbenden. Immer wieder erhellte ein Lichtblitz den Eingang zur Gasse. Tom verzog wütend das Gesicht. Mit einem kleinen Magiestoß beschwor er seine Schlangenmaske herauf und zückte dann seinen Zauberstab. Dass er diesen eigentlich nicht brauchte, musste ja niemand wissen. Es war immer gut noch die ein oder andere Überraschung in der Rückhand zu haben. Die anderen traten neben ihm in Stellung. Sie alle hatten ihre Stäbe bereits in der Hand und unter den Masken blitzte Entschlossenheit in ihren Augen. Wie ein Mann traten sie vor und näherten sich der Nocturngasse. Tom konzentrierte sich auf das dunkle Mal und rief noch mehr seiner Todesser als Unterstützung. Ein lauter Kampfschrei ertönte und als sei dies das Signal gewesen stürmten sie los. Fenrir war der Schnellste. Als der dunkle Lord und die Anderen um die Ecke traten war Fenrir schon mitten unter den Feinden und richtete dort ein regelrechtes Blutbad an. Er kämpfte mit seinem Zauberstab in der einen und einem Messer in der anderen Hand. Er erkannte Severus neben sich und packte ihn an der Schulter. "Nimm dir zwei Männer und sammle die Verletzten ein! Bringt sie zurück." befahl er und obwohl Snape offensichtlich nicht begeistert war tat er wie geheißen und eilte zu zwei Männern. Tom beobachtete den Wortwechsel und bald darauf verteilten sich die drei und disapparierten mit jeweils drei Verletzten gleichzeitig. Es dauerte nicht lange und schon sah er sie erneut. Jedes mal nahmen sie neue Männer mit und verschwanden wieder mit ihnen. Die übrigen Kämpfenden gaben ihnen Deckung. Tom hasste solche Situationen. Sie waren mehr als deutlich in der Unterzahl und würden in einem offenen Kampf wahrscheinlich verlieren. Die, die er über das dunkle Mal gerufen hatte kamen einfach nicht. Er wusste nicht weshalb, aber er war wütend. Es konnte doch nicht angehen, dass mehrere hundert seiner Anhänger gleichzeitig meuterten. Die weiße Seite musste irgendeine Art Kraftfeld erschaffen haben, damit er seine Anhänger nicht rufen konnte. "Voldemort!" brüllte einer der Gegner plötzlich und deutete auf ihn. Alle anderen wandten sich einen Augenblick zu ihm um und innerlich verdrehte er die Augen. Das hatte ja gedauert. Ein fieses Grinsen trat auf seinen Lippenlosen Mund und seine geschlitzten Pupillen verengten sich, ehe er seine magisch verstärkte Stimme über das Schlachtfeld rollen ließ. "Tötet so viele, wie ihr könnt. Heute nehmen wir keine Gefangenen!" fauchte er und sofort kam Bewegung in seine Anhänger. Sie alle wussten, dass sie verschwinden würden, sobald alle Verletzten und Toten eingesammelt waren. Das hier war nicht mehr als eine Falle, aber er hegte keinerlei Absicht, diese zuschnappen zu lassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Severus in seinen Schutzschild und brüllte ihm über den Lärm zu, dass alle weg waren. "In Ordnung! Verschwinden wir hier!" grollte er und hob erneut seine Stimme. "RÜCKZUG!" schallte es und alle Todesser lösten sich gleichzeitig in Luft auf. Alle, bis auf Lord Voldemort. Er fauchte. Das war doch nicht möglich. Er konnte nicht apparieren. Erneut versuchte er es und diesmal auch mit seiner vampirischen Kraft, aber nichts geschah. Er saß in der Falle. Harry sprang auf, als Severus und die Lestrange Brüder das erste mal auftauchten, wortlos neun Verwundete ablegten und gleich darauf erneut verschwanden. Remus eilte zu ihm und zusammen schafften sie die Verwundeten auf die Pritschen. Immer mehr kamen an. Die, die sitzen konnten lehnten nun auf dem Boden sitzend an einer Wand. Die Hauselfen, die eindeutig alles für Harry taten, was sie konnten flitzten zwischen den Männern und Frauen hin und her und verteilten die Heiltränke nach Remus´ Anweisungen. Harry seinerseits glitt in seine zweite Form, als er bemerkte, dass Anhänger aus allen Kreisen dabei waren. Er lief von einem zum Andren und begann nun mit seiner Magie die ersten Wunden zu heilen. Die leichten beachtete er vorerst nicht. Er wusste, dass er große Heilerkräfte hatte, aber da diese noch nicht ausgebildet waren ließ er entweder zu viel oder zu wenig Magie in die Wunden fließen, was dazu führte, dass die Heilung entweder sehr lange dauerte, oder dass er Magie verschwendete. Bald begann er zu schwitzen. Seine Kleidung war bereits voller Blut, aber das störte ihn nicht. Eine Hand an seiner Schulter ließ ihn innehalten. Da standen seine Eltern. Er drückte sie kurz. "Was können wir tun?" fragte Sarah nun. "Du bist Heiler, Thomas. Die dort drüben habe ich noch nicht geheilt! Geh zuerst dort hin. Sarah, schnapp dir eine Hauselfe und verbinde die leichteren Verletzungen." In dieser Form war es zu riskant, sie Mom und Dad zu nennen. Immerhin könnte dann jeder nachsehen, wer er wirklich war. "Gabriel..." stöhnte eine Frau hinter ihm. Sie hatte in der Schlacht einen Arm verloren. Angesprochener wirbelte herum und eilte zu ihr, um die Blutung zu stoppen. Sarah beobachtete Harry immer wieder und je länger sie ihm zusah, desto mehr wurde ihr die Macht des jungen Mannes bewusst. Obwohl Harrys Heilkräfte nicht ausgebildet waren und er mehr nach Gefühl arbeitete zeigte sein Tun Wirkung und mehr noch. Die Wunden schlossen sich vollständig, was viele Veela, die diese Kräfte besaßen erst nach einigen Jahren zustande brachten. Sie vermutete, dass es etwas damit zu tun hatte, was das Alter von Harrys Seele betraf. Sie wusste, dass er eine Wiedergeburt war und offensichtlich lag sein letztes Leben schon einige Zeit zurück. Ein lautes Ploppen ließ sie alle aufsehen. Harry war sofort auf den Beinen. Er wollte zu Tom. Er wollte in seine Arme fallen und spüren, dass es ihm gut ging. Kurz nachdem Tom und die anderen aufgebrochen waren war auch ihre Verbindung gedämpft worden. Er spürte zwar, dass Tom lebte, aber nicht, wie es ihm genau ging und wo er war. Suchend sah er sich um und als die Anderen das bemerkten sahen auch sie sich um. Wo war Voldemort? Das Gemurmel warf diese Frage immer wieder durch den Raum, wie ein Echo. Harry lief durch die Reihen der Todesser. Er konnte ihn nicht finden. "Tom?" fragte er. Immer wieder sprach er den Namen des Älteren aus, aber nie kam eine Antwort. Schließlich brüllte er. "TOM!" nackte Angst schwang in seiner Stimme mit. Die übrigen Anwesenden sahen ihn erschrocken an. "Wir müssen zurück!" rief einer der Todesser und alle zückten ihre Zauberstäbe. Harry packte einen der Männer am Arm und spürte kurz darauf den Sog des Apparierens. Alles drehte sich, als sie schließlich landeten. Er hasste diese Art zu reisen. Sofort ließ er den Todesser los und rannte mit den Todessern auf die Nocturngasse zu. Einige Hände griffen nach ihm, versuchten ihn zurückzuhalten, aber er riss sich immer wieder los. Irgendwann stieß er sogar eine kleine Energiewelle aus, die drei Todesser wegstieß und die übrigen dazu veranlasste, lieber auf Abstand zu bleiben. Fort. Alle waren fort. Keiner von Dumbledores Anhängern war mehr da. Einige Tote Weißmagier lagen in den Blutpfützen die die ganze Gasse zum Schimmern brachte. Kein Dumbledore. Kein lebendiger Weißmagier. Kein Tom. Was war geschehen? Wie hatte der Orden es geschafft, einen ausgewachsenen Vampir zu fangen? Wie konnten sie Tom einfach so einfangen? Kraftlos sank Harry an eine Backsteinwand. "Herr Gabriel!" rief einer der Männer und Harry sah auf. Es war ein Mann aus dem zweiten Kreis. Er kam auf ihn zu. Ein Fluchbrecher, fiel Harry ein. "Was?" fragte er nur und sah den Mann hoffnungslos an. "Es waren drei Flüche an diesem Ort. Alle weißmagisch und kaum zu erkennen. Einer hat die Magie unterbrochen, die es dem dunklen Lord ermöglicht, seine Anhänger zu rufen! Deshalb kam keine Verstärkung. Der zweite nennt sich "Silbertuch". Er verhindert die Wandlung von Vampiren und der dritte war mit der genetischen Spur des Lords verbunden. Das hier war eine Falle. Er konnte nicht mehr apparieren." So hatten sie ihn also erwischt. Harry nickte und der Mann zog sich zurück. Tom war fort und sie wussten nicht wohin. Das war alles seine Schuld. Wäre er die Bindung mit Tom eingegangen, könnte er nun direkt zu ihm Apparieren. Mit einer ganzen Armee. Aber er war feige gewesen. Warum? Tom war gut zu ihm gewesen. Der Ältere mochte ihn und er...ja, er liebte den Vampir. Warum nur war er diesen letzten Schritt nicht einfach gegangen? Jetzt konnten sie Tom nicht finden und das war alles seine Schuld. Sie kehrten ins Manor zurück. Seine Schultern waren gebeugt und der Ausdruck in seinen Augen war voller Leid und Schuld. Nein. Das durfte er nicht zulassen. Tom war wegen seiner Feigheit unauffindbar und deshalb musste er alles tun, um ihn zu finden. Harry reckte die Schultern und hob das Kinn. Mit langen Schritten ging er auf das Podium zu, auf dem Toms Thron stand. Einige Zeit stand er davor, dann drehte er sich zu den Todessern und Werwölfen um. Ein gemurmelter Zauber verstärkte seine Stimme. "Ruhe!" donnerte er. Sarah lief es kalt den Rücken runter. Harry klang fast wie Tom. Alle Anwesenden verstummten und richteten ihren Blick auf den Gefährten des dunklen Lords. Der junge Mann mit dem kalten und trotz der Narbe doch so schönen Gesicht strahle pure Entschlossenheit aus. Die, die ihn anders kannten waren verwundert über diese Seite und die Übrigen sahen ihn nur ernst an. "Lord Voldemort ist verschwunden!" Er berichtete kurz von den Flüchen, die der Fluchbrecher in der Nocturngasse gefunden hatte, dann streifte sein Blick über die Anwesenden. "Lucius! Welche Spione haben wir?" Angesprochener trat vor und neigte kurz den Kopf. Ein eindeutiges Zeichen für die unteren Ränge, dass Gabriel als Anführer gehandelt wurde, solange Voldemort weg war. "Wir haben drei Männer in den Reihen des Alten! Severus Snape und Fred und George Weaseley!" "Die Weaseley-Zwillinge?" fragte Harry erstaunt. Das hatte er nicht gewusst, aber ehrlich gesagt wunderte es ihn nicht. Sie waren schon immer anders als ihre Familie gewesen. "Außerdem Charlie Weaseley, aber der ist nicht im Orden!" fügte Lucius an. "Die Weaseleys, die im Orden sind sollen versuchen, etwas herauszufinden." gab Harry seine erste Anweisung. "Warum nicht Snape?" fragte nun einer der Todesser aus den unteren Reihen, was zu allgemeinem Erstarren führte. Voldemort hätte so eine Infragestellung nicht durchgehen lassen. Alle warteten gespannt auf Gabriels Reaktion. "Weil der Alte Severus gegenüber nicht mehr so leichtgläubig ist, wie früher!" erklärte Harry schlicht. Das war mal etwas anderes. Ihr neuer Anführer erklärte seine Beweggründe. Das hätte es unter Voldemort nicht gegeben. "Alle übrigen ebenfalls! Wer im Ministerium arbeitet soll herausfinden, welche Anwesen Dumbledore und seine Anhänger zur Verfügung haben! Alles! Von der kleinsten Hütte bis zum größten Anwesen! Ich will die Liste übermorgen haben!" Die angesprochenen neigten den Kopf. "Alle, die bei Gringots arbeiten haben den Auftrag die Geldmittel des Alten so lange wie möglich einzufrieren! Erfindet irgendetwas! Zwielichtige Überweisungen, überfällige Raten...irgendetwas! Wer bei einer Zeitung arbeitet hat den Auftrag den "Triumph" der weißen Seite zu überschatten! Schreibt über mich! Ich will riesige Übertreibungen lesen! Sie dürfen nicht glauben, sie hätten gewonnen! Sobald meine Existenz publik gemacht wurde, wird der Alte versuchen, meinen Gefährten als Köder zu benutzen, um auch mich zu kriegen! Solange wird er am Leben bleiben! An die Arbeit!" Während er seine Anweisungen an die Todesser verteilte hatte er sich unbewusst auf den Thron gesetzt. Erst als alle bis auf die engsten Anhänger seines Gefährten gegangen waren erlaubte er es sich, zusammenzusacken. Er stützte seinen Ellbogen auf die Lehne des Thrones und barg dann sein Gesicht in seiner Hand. Die andere Hand lag zu einer Faust geballt in seinem Schoß. Die Wut, die seine Entschlossenheit angefeuert hatte war von seiner Angst und Trauer verdrängt worden. Er würde nicht weinen. Immer wieder befahl er seinen Tränen da zu bleiben, wo sie waren. Er war kein Kind mehr. Er war nicht mehr der Junge, der herumgeschubst wurde. Er war erwachsen. In seinen Händen lag nun alles. Toms Werk, sein Leben und die Führung der Todesser. All das lag in seinen Händen und lastete auf seinen Schultern. Das Kind Harry Potter konnte das nicht schaffen. Der junge Mann jedoch...der Veela konnte das tragen. Sarah sah ihren Sohn besorgt an. Langsam näherte sie sich. Harry sah auf, als er eine Hand an seiner Schulter spürte. Er sah sie traurig an und legte dann seine Hand auf ihre. "Wir finden ihn." sagte sie selbstbewusst. Harry nickte nur und sah dann zu den anderen, die geblieben waren. Da standen sie Lucius und Narcissa Malfoy, die Lestrange Brüder und Bellatrix, Fenrir, sein Vater mit Severus. Sie alle sahen ihn an, dann traten sie näher. "Du musst das nicht tun! Lucius ist Toms rechte Hand, er kann die Todesser anführen." Severus. Seit er aus dem Haus der Zabinis in Toms Manor gezogen war hatten sie einander kaum gesprochen. Ihre frühere Feindschaft war anscheinend einfach vergessen. Immerhin waren sie Schwager. "Ich muss es tun. Dumbledore weiß nicht, wer ich bin. Ich bin ein Geheimnis für ihn und das wird ihm keine Ruhe lassen. Außerdem kann ich nicht rumsitzen und nichts tun!" antwortete Harry entschlossen. Lucius nickte. "Ich halte das auch für eine gute Idee! Außerdem bin ich nicht offiziell als Todesser geoutet. Das heißt, dass mein Sohn auf Hogwarts bleiben kann. Wir brauchen die Slytherins!" Harry nickte. "In Ordnung. Wenn das geklärt ist, dann löse ich die Versammlung hier jetzt auf. Ihr wisst, was zu tun ist." Alle bis auf Fenrir und Remus verließen den Raum. Remus ging sofort auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Er spürte, wie Harry sich veränderte. Er schrumpfte etwas und wurde auch wieder schmaler. Er hatte seine normale Gestalt wieder angenommen und klammerte sich nun mit aller Macht an Remus. Jetzt endlich ließ er seinen Tränen freien Lauf. Er schüttelte sich, während er an Remus Schulter weinte. "Shh...Es wird alles gut. Wir finden ihn!" versuchte Remus, ihn zu beruhigen, aber Harry machte sich von ihm los. "Woher willst du das wissen? Es ist meine Schuld, dass wir ihn nicht finden können!" zischte Harry. Er stand auf, ging ein paar Schritte von Fenrir und Remus weg und wandte ihnen so den Rücken zu. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und hingen an ihm herab. Wütend wischte er die Tränen von seinen Wangen und ließ als nächstes eine der Statuen in die Luft gehen. Er war so wütend. Wütend auf Dumbledore, wütend auf diesen verfluchten Krieg...wütend auf sich. "Was meinst du damit?" fragte jetzt Fenrir. Warum war das Harrys Schuld, außer..."Ich bin die Bindung mit ihm nicht eingegangen. Ich hatte Angst und war unsicher. So ein Blödsinn! Warum habe ich es nicht einfach getan? Er war doch gut zu mir! Er hat mich nie bedrängt! Warum war ich nur so verdammt feige?" fluchte Harry und ließ nun mit einem Handwink einige der Stühle durch die Luft fliegen. Remus zuckte kurz zusammen, als sie krachend auf dem Marmorboden aufschlugen und Holzsplitter durch die Luft flogen. "Dein inneres Wesen war sich nicht sicher." sagte Remus jetzt. "Ihr habt eine ziemlich unschöne Vorgeschichte. Und du...Harry, was dir passiert ist...kein devotes Wesen wäre mit dieser Vergangenheit scharf auf Sex." "Ich hätte es verdammt noch mal einfach tun sollen. Die Zähne zusammenbeißen. Ich liebe ihn doch. Warum hatte ich nur solche Angst? Ich..." Fenrir trat an ihn heran und schloss ihn von hinten fest in seine Arme. Der Kleinere sträubte sich, aber Fenrir hielt ihn einfach nur fest. "Es ist nicht deine Schuld! Hörst du? Dumbledore ist an allem Schuld! Er hat dir das angetan! Er hat Tom entführt! Wir werden ihn finden. Auch ohne eure Bindung. Das verspreche ich dir." Kraftlos ließ Harry sich gegen den Werwolf sacken. Jetzt flossen sie wieder. Diese dummen Tränen. Ein Klopfen an der Türe ließ sie alle herumfahren. Harry wischte die Tränen erneut weg und glitt wieder in seine zweite Gestalt. "Ja?" rief er und ein Todesser des dritten Ranges trat ein. "Entschuldigt, aber alle, die bei Zeitungen arbeiten sind anwesend. Wir brauchen eine abgestimmte Geschichte." Harry nickte. "Ich komme sofort. Geht in die Bibliothek." Der Todesser verneigte sich und verließ rückwärts den Raum. Fenrir zog eine Braue hoch. "Mir scheint, dass Tom, wenn wir ihn haben, wohl in den Ruhestand gehen kann." Das brachte auch Harry zum Lächeln. "Sag ihm das bloß nicht." "Den Teufel werde ich tun. Ich hänge an meinem Leben!" lachte nun Fenrir und drückte Harry noch einmal an sich. "Geh schon, kleiner Lord!" lächelte er und drückte aufmunternd Harrys Schulter. Auf dem Weg zur Bibliothek bauten sich nun Blaise und Draco vor ihm auf. "Was wollt ihr denn?" fragte Harry etwas unsicher. Die Entschlossenen Gesichter der Beiden gefielen ihm nicht wirklich. "Wo können wir unterschreiben?" fragte Blaise jetzt. Harry runzelte verwirrt die Stirn. "Was wollt ihr unterschreiben?" fragte er, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. "Wir haben uns besprochen. Wir wollen dir folgen!" Jetzt war Harry endgültig ratlos. "Ihr wollt was?" "Jetzt stell dich nicht dümmer, als du bist! Harry, wir wollen dich als unseren Anführer." Jetzt schüttelte Harry den Kopf. "Das weiß ich zu schätzen, aber wenn Tom zurück ist werde ich mich zurückziehen!" "Du verstehst uns immer noch nicht. Wir wollen nicht, dass du einen eigenen unabhängigen Verein gründest. Wir werden später einmal Todesser, aber dann wollen wir mehr zu dir gehören. Du bist wie Tom Anführer der Todesser, aber Tom hat seinen inneren Kreis. Warum sollst du nicht deinen eigenen haben? Verstehst du? Eine Organisation, die Todesser. Zwei Anführer und zwei innere Kreise. Wir gehorchen euch beiden, aber Wir wären deine eigenen engsten Vertrauten." "Wer ist wir?" fragte Harry jetzt etwas weniger unsicher. "Draco, Theo und ich!" antwortete Blaise jetzt und Harry nickte. "In Ordnung. Wollt ihr das Mal schon haben?" fragte er jetzt. Die beiden sahen sich kurz an und nickten dann. "Ich hole Theo!" sagte Draco und verschwand. "Du kannst das dunkle Mal vergeben?" fragte Blaise jetzt neugierig. "Ja, Tom hat es mir gezeigt. Es ist auf Parsel. Draco und Theo kamen an und sie alle erhielten das dunkle Mal, aber nicht wie ihre Eltern auf dem Unterarm, sondern auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern. Sie gingen immerhin noch zur Schule und es sollte da besser ein Geheimnis bleiben. Harry tat es seelisch weh, als sie alle zitterten und stöhnten. Das Mal zu erhalten war nicht gerade angenehm, aber als es geschafft war sahen die drei Slytherins glücklich aus und alle drückten Harry kurz. "Ich muss in die Bibliothek. Wir sehen uns später." Stöhnend kniff er die Augen zusammen. Sein ganzer Körper schmerzte. Wo war er hier? Was war passiert? Als es ihm einfiel riss er die Augen auf. Dumbledore! Die Nocturngasse war eine Falle gewesen. Er knurrte und ließ seinen Blick durch die Zelle schweifen. Man hatte Gitterstäbe an den Steinmauern angebracht und auch an der Decke. Er selber saß ebenfalls auf Stäben. Langsam hob er die Hand und berührte das Metall. Es zischte und dampfte. Grollend zog er die Hand zurück. Silber. Sein Blick glitt die Wände entlang. Über ihm an der Decke hing eine Lampe. Es war eine Neonröhre, wie sie die Muggle verwendeten. Sie war durch ein Metallgitter gesichert. Er konnte sie also nicht kaputt machen, denn das war sicher auch Silber. Eine Luke an der Türe öffnete sich. Er sah rüber und durch den Schlitz blickten ihn wässrige blaue Augen an. Dumbledore. Fauchend sprang er auf und wollte zu der Türe. Er würde seine Hand durch den Schlitz stecken und....brüllend brach er zusammen. Das Licht über ihm war angegangen. Er spürte, wie er verbrannte. Dann hörte es plötzlich auf. Dampfend kauerte er auf dem Boden, den Kopf unter den Armen verborgen. Schwer atmend ließ er die Arme sinken und blickte auf die verbrannte Haut. UV-Licht. Er hatte es geahnt. "Du solltest dich besser benehmen, solange du unser Gast bist. Keine Angst, mein Junge. Du wirst nicht sehr lange leiden. Versteh mich nicht falsch. Du wirst Leiden, aber bald wirst du sterben. Du hast mir das Leben lange genug schwer gemacht." Wie er diese Stimme hasste. Als der Alte ihn "Mein Junge" nannte wäre er am liebsten ausgerastet. "Und was lässt dich glauben, dass ich mich so einfach töten lasse?" spuckte er aus und schrie gleich darauf erneut, als das Licht wieder anging. Diesmal wurde es schneller wieder abgeschaltet. "Ganz einfach. Seit wir wissen, was für eine unnatürliche Kreatur du bist Tom, mein lieber Junge, wissen wir, wie man dich töten kann." sprach der Alte ruhig. "Ich bin nicht dein lieber Junge. Ich werde dich umbringen!" Auf der anderen Seite der Tür hörte er ein resigniertes Seufzen. "Ach Tom...das hat doch alles keinen Sinn. Du bist so gut wie tot! Keiner weiß, wo du bist. Und jetzt entschuldige mich. Ich muss eine Pressekonferenz einberufen." Der Schlitz schloss sich wieder und Toms Augen leuchteten rot auf. Er sackte auf dem Boden zusammen. Er saß wirklich in der Patsche. Er musste irgendwie versuchen, hier raus zu kommen. Eine Eule flog durch das Fenster des kleinen Saales. Sie landete auf Harrys ausgestrecktem Arm und tauschte ihr Paket gegen einen Eulenkeks. Als sie davon flog schüttelte Harry die Zeitung auf und verzog das Gesicht, als ihm Dumbledore von der Titelseite her anstrahlte. Die anderen Anwesenden reckten neugierig die Hälse. Harry las den Artikel rasch durch und erhob sich dann so schwungvoll, dass sein Stuhl nach hinten umkippte und auf den Boden krachte. Er schleuderte die Zeitung auf den Tisch und stürmte nach draußen. "Ich gehe ihm nach." sagte Remus sofort und wollte sich erheben, aber Fenrir hielt ihn zurück. "Lass ihm etwas Zeit." Remus nickte und setzte sich dann wieder. Rudolphus hatte sich in der Zwischenzeit die Zeitung geschnappt und las den Artikel jetzt für alle laut vor. Das Ende des Krieges? Verehrte Leser und Leserinnen. Es ist geschafft. Albus Dumbledore hat diesen Krieg für uns gewonnen. Nachdem Harry Potter vor einigen Monaten von den Todessern entführt wurde schien ein Sieg unmöglich. Wie Albus Dumbledore träger des Merlinorden erster Klasse uns in einer großen Pressekonferenz am gestrigen Abend versicherte, ist Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf endlich gefasst worden. Der Orden des Phönix hatte versucht, die Todesser aus der Nocturngasse zu vertreiben. Als Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf am Ort des Geschehens auftauchte kam es zu einer großen Schlach und einem glorreichen Sieg. Albus Dumbledore persönlich besiegte Ihn in einem Duell Mann gegen Mann und nahm Ihn dann gefangen. Der Aufenthaltsort ist natürlich streng geheim, aber Albus Dumbledore versicherte uns, dass es unmöglich sei, aus der Zelle auszubrechen. Liebe Leserinnen und Leser. Der Krieg ist vorbei. Wir haben gewonnen! Albus Dumbledore wird am kommenden Dienstag ein weiterer Merlinorden Erster Klasse überreicht und er erhält den Zugriff auf die Gringotts-Kammern längst ausgelöschter Familien. "Ich danke Ihnen allen für Ihr Vertrauen und nehme diese Ehrung an. Aber lasst uns nicht die Opfer dieses Krieges vergessen. Sirius Black, Remus Lupin, James und Lilly Potter, Die Longbottoms, (...) und ganz besonders gedenken wir Harry Potter. Möge er in Frieden ruhen." Zitat Dumbledore. Da nun, nachdem Harry Potter offiziell für tot erklärt wurde, auch die Familie Potter ausgelöscht wurde, erhält Dumbledore auch das Potter-Vermögen. "Dieses Vermögen wollte ich nie annehmen, aber ich wurde dazu gedrängt. Ich werde davon eine Statue für Harry Potter in Auftrag geben und einen Großteil an seine beiden engsten Freunde, Ronald Weaseley und Hermine Granger, aufteilen." Zitat Dumbledore. Am Dienstag vor der Ehrung von Albus Dumbledore wird es eine Gedenkveranstaltung für Mister Potter geben. Alle sind herzlich eingeladen um Abschied zu nehmen. Miss Granger und Mister Weaseley werden die Trauerrede halten. Der Termin für die öffentliche Hinrichtung von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf wird im Laufe der nächsten Tage bekannt gegeben. Hochachtungsvoll Ihre Rita Kimmkorn Er rannte. Durch die Eingangshalle, die Treppen hinauf und den Flur entlang. Er riss die Tür zu ihrem Zimmer auf und stürmte hinein. Kraftlos ließ er sich aufs Bett fallen. Dieser Artikel...die ganze Falschheit darin. Toms Hinrichtung. Wie sollte er das schaffen? Wie soll er Tom retten, wenn er nicht wusste, wo er war. Schritte. Er sah nicht auf, als er merkte, wie jemand sich ihm näherte. Er wusste auch, ohne es zu sehen, dass es Remus war. Er spürte die Aura des Werwolfes. Eine Hand legte sich auf seinen Rücken und die Matratze neben ihm senkte sich etwas. "Was, wenn wir zu spät kommen?" fragte er nur leise und zog die Beine an. Remus streichelte über seinen Rücken. "Wir werden ihn retten. Im letzten Moment." Harry sah ihn irritiert an. Im letzten Moment. Das klang merkwürdig. "Die Hinrichtung soll öffentlich stattfinden! Lucius ist sofort ins Ministerium gefloht. Er wird herausfinden wo und dann retten wir ihn. Dumbledore persönlich wird uns verraten, wo er hingebracht wird! Das ist so überheblich und dumm. Typisch der Alte!" lächelte Remus. Harry setzte sich auf. Er hatte Recht. Das war ihre Chance. Solange Tom in der Zelle saß konnten sie nichts tun, aber sie konnten sehr wohl die Hinrichtung sprengen und Tom da raus holen. "Wir müssen meine Offenbarung aufhalten!" "Schon geschehen! Rabastan und Rudolphus haben das übernommen und Sarah und Thomas sind schon in Gringotts mit der Adoptionsurkunde. Das heißt, dein Vermögen ist auch gesichert." Harry nickte. "Dann heißt es jetzt abwarten." Sie hatten eine Chance. Es war nur ein kleines Zeitfenster. Vielleicht eine halbe Stunde, aber sie würden es schaffen. Tom würde nicht sterben. Er würde leben und er würde wieder bei ihm sein. Kapitel 27: Merk dir meine Worte -------------------------------- Kapitel 27 - Merk dir meine Worte "Wir sollten nicht hier sein!" zischte der Mann an seiner Seite ihm leise zu. Er hob nur einen Finger an die Lippen, als Zeichen, still zu sein und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Geschehen auf der Bühne zu. Der Mann, der gesprochen hatte verschränkte die Arme missmutig vor der Brust. Sein Blick schweifte unverwandt über die Menschenmenge um sie herum. Das hier war Irrsinn. Sie waren mitten unter ihren Feinden. Hier wimmelte es nur so von Ordensanhängern. Er blickte neben sich. Der junge Mann an seiner Seite hatte kurzes Braunes Haar, braune Augen und einige Sommersprossen über der Stupsnase. Immerhin hatte er gelernt magische Rüstungen zu erschaffen. Er selber trug auch eine. Er hatte kurzes schwarzes Haar, blaue Augen und eine lange schmale Nase. Wie war er hier nur reingeraten? Wie konnte es so weit kommen? Sie waren nur zu zweit unter mindestens sechzig von Dumbledores Anhängern. Reiner Selbstmord. Es musste nur ein wirklich guter Geistmagier auf sie aufmerksam werden. Sie beide waren gut darin, ihre wahren Gedanken zu verbergen, aber gegen einen Meister, wie Dumbledore oder Tom kam er nicht an. Sein jüngerer Begleiter hatte den entscheidenden Vorteil, dass jedes nicht Wesen wahnsinnig werden würde, wenn es versuchte tiefer in seine Gedanken einzudringen, aber er? Er schnaubte erneut und unternahm noch einen Versuch, seinen Begleiter zum Gehen zu überreden, aber ebenso gut hätte er die Sonne bitten können im Westen aufzugehen. Wie zum Teufel hatte er ihn nur dazu gebracht? Er erinnerte sich und unterdrückte ein entnervtes Stöhnen. -----------Flashback----------------- "Nein!" "Doch!" "Nein!" "Ich gehe auch alleine!" Die Köpfe der anwesenden flogen nur so hin und her, wie bei einem Tennis Turnier. Diese Diskussion ging nun schon seit einer geschlagenen Stunde. Harry hatte einen Plan und jeder der ihn kannte bekam alleine von dieser Tatsache hämmernde Kopfschmerzen. Jetzt saß Harry am Kopfende des langen Tisches und lieferte sich ein Funken sprühendes Blickduell mit Fenrir, der am anderen Ende saß. Der Alpha knurrte und schlug mit der Hand auf den Tisch. "Den Teufel wirst du tun!" bellte er und als wäre das sein letztes Wort lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du vergisst, dass du ein gezeichneter Anhänger meines Gefährten bist und damit auch von mir?" versuchte Harry es auf diese Tour, aber Fenrir schüttelte nur den Kopf. "Versuch es gar nicht erst so! Ich kenne dich. Du bist nicht so Cruziato-Versessen, wie Tom." grollte Fenrir und lächelte siegessicher. Harry biss sich kurz auf die Lippe. Fenrir hatte Recht. Er könnte es einfach einem anderen befehlen, die würden sicher sofort gehorchen, aber Fenrir...sie waren zu eng befreundet, als dass er dem Werwolf etwas befehlen könnte. Remus nahm einen Schluck aus seiner Tasse und faltete die Hände dann über seinem leicht gewölbten Bauch. "Remus! Sag doch bitte auch mal was dazu!" grollte nun Fenrir. Angesprochener hob die Hände, als blickte er in den Lauf einer Pistole. "Ich mische mich da nicht ein." sagte er nur und als Fenrir knurrend wissen wollte, warum sein Gefährte verdammt noch mal nicht auf seiner Seite stand sagte er: "Weil dein Gefährte....wie war das?...ach ja...weil dein Gefährte Verdammt noch mal in einem Gewissenskonflikt steckt." lächelte Remus nur und lehnte sich zufrieden zurück. Sollte Fenrir das doch alleine ausfechten. Er selber war von diesem Plan auch nicht begeistert, aber Harry war nun mal ein guter Freund, sein Welpe sozusagen, und außerdem sein Anführer und beiden verhielt er sich gegenüber loyal. Fenrir war sein Gefährte und sein Rudelalpha, also auch zwei Aspekte, denen er loyal gegenübertreten musste. Keine Chance, da eine Meinung zu vertreten, ohne einen der beiden zu verärgern. Sein Schweigen hielt er also für den einzig klugen Schachzug. Fenrir knurrte und Harry lächelte. "Und pack gar nicht erst deinen Veela-Charme aus! Ich bin gebunden und ein Werwolf, also immun dagegen." knurrte Fenrir und sah Harry warnend an. "Das würde ich nie tun!" stieß Harry entrüstet aus, ehe er sich erhob. Der Übergang in seine zweite Form war fließend. Während er lief wuchs er und veränderte sich. Als er neben Fenrir stand war die Verwandlung abgeschlossen. Mit ernster Mine und tieferer Stimme sagte er:" Ich flohe in einer Stunde los! Deine Entscheidung." und dann verließ er den Raum einfach. Fenrir ließ seinen Kopf auf die Tischplatte krachen und versuchte das unterdrückte Gelächter seines Gefährten zu ignorieren. "Warum immer ich?" ---------------Flashback Ende--------------- Bei dieser Erinnerung rieb er sich die Stirn. Ja, er hatte einen Dickschädel, aber das tat doch recht weh. Tja, so hatte Harry es geschafft ihn hier hin zu locken. Er konnte ihn ja schlecht alleine gehen lassen. Er verstand ihn ja. Das hier musste er erleben. Seine eigene Beerdigung, auch wenn seine falschen Freunde sicher eine riesige Show abziehen würden. Er musste sehen, wie die Menschen reagieren. Harry Potter war tot. Das war so sicher, wie die Tatsache, dass er ein Werwolf war. Und dann kam Bewegung in die vorderen Reihen. Minerva Mac Gonnagall betrat die Bühne und blieb dann einen Moment mit gesenktem Kopf stehen, die Hände ineinander verschränkt. Dann sah sie auf. "Sehr geehrte...." sie brach ab um sich zu räuspern. Dann fuhr sie fort. "Sehr geehrte Damen und Herren. Wir haben uns heute hier eingefunden um einen Mann zu ehren, der diesen Krieg beendet hat, aber zuvor ehren wir einen Jungen. Harry Potter. Er war es, der Du-weißt-schon-wen das erste mal geschlagen hat. Das war vor fast 18 Jahren. Er war damals noch ein Baby. Ich habe ihn gehalten, nachdem wir ihn aus dem zerstörten Haus geborgen haben. Er widmete sein kurzes Leben dem Kampf gegen die dunkle Seite. Jahr für Jahr stellte er sich Du-weißt-schon-wem und jedes mal überlebte er. Ein feiger Plan hat uns unseren Helden genommen. Obwohl wir seine sterblichen Überreste nie gefunden haben ist sicher, dass der Junge-der-lebt nun nicht mehr unter uns weilt. Albus Dumbledore verhörte den Verbrecher und Du-weißt-schon-wer hat den Tod des jungen Mister Potter unter Folter bestätigt." Sie musste kurz abbrechen, um sich die Tränen abzuwischen. Harrys Augen klebten wie gebannt auf der Hexe. Er hatte schon so viele Lügen gehört und konnte mit Sicherheit sagen, dass das nicht gespielt war. Mac Gonnagall hatte ihn wirklich gemocht. Er spürte einen Kloß im Hals. Er hätte nicht gedacht, dass es ihn so berühren würde, aber er hatte ja auch gedacht, dass Hermine und Ron seine Trauerrede halten würden. Fenrir war Harry einen besorgten Blick zu und ergriff dann kurzerhand dessen Hand und drückte sie. "Es ist gleich vorbei!" raunte er und Harry sah ihn mit feuchten Augen kurz an. Um sie herum ertönte vereinzeltes Schluchzen. Dann traten zwei Auroren auf die Bühne und zogen ein schwarzes Tuch von einer Leinwand. Harry spürte, wie sein Magen sich schmerzhaft verkrampfte. Auf der Leinwand lächelte ihm sein altes Ich entgegen. Er kannte das Bild. Es war eine Aufnahme von Colin Creevy, seinem kleinen Stalker. Er war da vielleicht 15. Seine Haare standen verstrubbelt in alle Richtungen ab und er lachte breit, worüber er gelacht hatte wusste er nicht mehr. Das Bild bewegte sich und winkte ihnen zu. "Das Portrait wird seinen Platz im Atrium des Ministeriums finden. Und ein weiteres wird in Hogwarts aufgehängt. Harry Potter sagte ein mal: Hogwarts ist mein Zuhause. Hier habe ich Freunde und eine Familie gefunden. Eigentlich sollten hier heute Miss Granger und Mister Weaseley stehen, aber sie wurden verhindert. Stehen Sie nun bitte auf für eine Schweigeminute für Harry Potter, den Jungen-der-lebte und der viel zu früh aus unserer Mitte gerissen wurde." Alle erhoben sich und senkten zum Schlag eines Gongs die Köpfe. Es herrschte Totenstille hier im Saal. Auch Fenrir und Harry waren aufgestanden. Warum er wohl so früh aus unserer Mitte gerissen wurde...Heuchlerisches Pack. Ein Kind kämpfen lassen und sich dann wundern, wenn es drauf geht. fluchte Fenrir in Gedanken. Erneut ertönte der Gong und schon brach Gemurmel los. Harry zupfte an Fenrirs Ärmel und sah ihn mit vereinzelten Tränen auf den Wangen an. "Ich will hier weg." flüsterte er und Fenrir nickte. Zwei Todesser blieben, um alles zu beobachten und um später Bericht zu erstatten. Gerade, als sie die Türen erreicht hatten schrien einige im Saal laut auf. Harry und Fenrir wirbelten herum und Harry gefror das Blut in den Adern. Zwei Auroren hatten einen Käfig auf die Bühne geschoben und Albus Dumbledore hatte soeben den Vorhang heruntergerissen. "Tom." keuchte Harry und fixierte die Zusammengesunkene Gestalt in dem Käfig. Fenrir fluchte. "Harry, ruf die Anderen." flüsterte er. "Geht nicht. Der Ruf würde nicht nach außen dringen. Sie haben diese Kraft blockiert." zischte er zurück. Fenrir winkte einen ihrer Leute heran und gab ihm den Auftrag sofort nach Riddle Manor zu reisen und alle in Alarmbereitschaft zu versetzen. "Keine Chance. Das dauert zu lange. Wir müssen ihn da sofort rausholen." drängte Harry, aber Fenrir schüttelte den Kopf und hielt ihn fest. "Nein. Wir warten." "Verdammt, dafür bleibt uns keine Zeit!" Ihr geflüstertes Gespräch wurde gedeckt von den panischen Ausrufen und den laut diskutierenden Stimmen, der Anwesenden. Eine Frau lief zwischen ihnen hindurch und trennte Fenrir so von Harry. Dieser nutzte die Chance und schob sich eilig nach vorne durch. Hier waren mindestens sechzig Auroren und Ordensleute. Er brauchte eine Ablenkung, um auf die Bühne zu kommen. "Incendio." flüsterte er und setzte kurzerhand die Vorhänge am rechten Bühnenrand in Flammen. Das genügte um die Aufmerksamkeit aller vom Linken Bühnenrand abzulenken, den er jetzt erklomm. Blitzschnell war er am Käfig angekommen. "Tom." Der andere rührte sich nicht. "Tom!" drängte Harry jetzt etwas lauter und streckte seinen Arm durch die Gitterstäbe um ihn zu berühren. Laute Schreie ließen ihn aufsehen. Man hatte ihn entdeckt. Er sah Fenrir, der sich durch die dichte Menge nach vorne kämpfte um zu ihm zu kommen, aber er würde es nicht schaffen. Harry erhob sich und sah sich Dumbledores Zauberstab gegenüber. "Nanana...ein kleiner Todesser versucht seinen Herrn im Alleingang zu befreien. Dummer Narr! Hast du wirklich gedacht, dass es so einfach währe?" Der alte schleuderte einen weißen Schneidefluch auf ihn, aber der prallte einfach von seinem Schutzschild ab. Verwundert hielt Dumbledore einen Moment inne. Harry lächelte jetzt und erschuf einen großen Schutzschild um sich und Tom, ehe er sich daran machte, den Käfig zu öffnen. Nach nur wenigen Sekunden kam er gehörig ins Schwitzen. Der Käfig war mit unzähligen Zaubern gesichert. Er fluchte und ließ von seinen bisherigen Versuchen ab. Im Saal war Stille eingekehrt. "Der Käfig ist gesichert. Gegen jede Art von Magie und gegen alle physischen Angriffe!" höhnte Dumbledore. Seine stärksten Fluchbrecher bearbeiteten in der Zwischenzeit Harrys Schutzschild, was sich als ebenso schwierig herausstellte, wie Harrys Versuch, den Käfig zu öffnen. "Beeilt euch! Bringt mir den Todesser! Lebend!" bellte Dumbledore nun seine eigenen Leute an. Harry sah den alten hasserfüllt an. "Ich bin kein Todesser, du alter Drecksack!" fauchte Harry wütend. Er ließ seine Magische Rüstung fallen und darunter kam seine zweite Form zum Vorschein. Alles keuchte. Er drehte sich zu dem Käfig, packte die Gitterstäbe und zersprengte sie in winzige Splitter. Eine Frau schrie. "Das ist nicht möglich!" brüllte Dumbledore zornesrot. "Kein Zauberer kann diesen Käfig zerstören, es sei denn...Was bist du?" Harry zog den bewusstlosen Tom aus den Überresten des Käfigs in seine Arme. Sein Gefährte trug keine Illusion mehr, aber es sah so aus. Das Gesicht war schwer verbrannt. Die Nase und die Ohren waren wie weggeschmolzen und das Haar war verbrannt. Zärtlich streichelte er über das vernarbte Gesicht seines Geliebten und küsste kurz die schmalen Lippen. Er hörte die Menge wie ein Mann keuchen, dann sah er zu Dumbledore. " Ich bin ein Veela. Mein Name ist Gabriel und ich werde Rache nehmen für das, was Ihr meinem Gefährten angetan habt!" brüllte er. Er hockte auf dem Boden und hielt Toms Oberkörper in seinen Armen. "G-Gefährte? Voldemort hat keinen Gefährten!" keuchte Dumbledore entsetzt. Damit hatte er nicht gerechnet. Wie konnte er das übersehen haben? Sollte dieses Wesen da tatsächlich der Gefährte des mächtigsten Schwarzmagiers aller Zeiten sein? "Kämpft!" rief jemand aus der Menge. Harry sah sich um, konnte aber nicht entdecken, wer das gerufen hatte. Er sah Fenrir auf die Bühne springen und öffnete seinen Schutzschild für ihn. Der Werwolf ließ nun seine Rüstung ebenfalls fallen und Panik breitete sich aus. "Greyback!" "Ein Werwolf!" "Rette sich wer kann!" Die Menschen brüllten durcheinander und versuchten stolpernd den Saal zu verlassen. "Kämpft!" "Dumbledore kann sie schlagen!" "Er hat Du-weißt-schon-wen im Duell besiegt! Er wird auch diese beiden besiegen!" Harry sah, wie der Alte bleich wurde und grinste hämisch. Es war eben dumm, solche Lügen zu verbreiten. Er machte sich nichts vor, Dumbledore war ein gefährlicher Gegner, aber er war wütend. Gegen den Strom der Menge drängten nun schwarz gewandete Gestalten hinein. Die Menge schrie und versuchte nur noch schneller zu entkommen. Harry sprach einen Schwebezauber über Tom und erhob sich. Die Todesser waren vertieft in kleine Kämpfe mit den Auroren und Ordensleuten. Er erkannte Arthur und Percy, die von Rudolphus und Rabastan in die Enge gedrängt wurden. Da waren Mad-Eye und Kingsley Shacklebolt. Sie alle waren einmal seine Freunde gewesen. dachte Harry wütend und marschierte mit Fenrir und Tom durch die Menge. Hinter ihnen schlossen sich die Reihen der Todesser und gaben ihnen Rückendeckung. Er selber sprengte ihnen den Weg frei. Seine Beine zitterten. Er hatte zu viel Magie gewirkt und spürte, wie jeder weitere Zauber ihn belastete. Nach endlosen Sekunden waren sie aus dem Apparierschutz herausgetreten und er schickte Fenrir mit Tom weg. Da würde er sich gleich noch etwas von dem Werwolf anhören müssen. Er drehte sich ein letztes mal um. "Merk dir meine Worte, Albus Dumbledore! Wir werden zurückkehren und dich und alle die dir folgen vernichten! Ergebt euch und wir lassen Gnade walten!" rief er mit magisch verstärkter Stimme den Leuten zu. Sein schwarzes Haar wirbelte um ihn herum. "Monster wie ihr kennen keine Gnade!" bellte Dumbledore mit wutverzerrtem Gesicht zurück. "Wer ist hier das Monster? Elender Kriegstreiber! Du machst Kinder zu Soldaten! Und ihr...schämt ihr euch nicht, euch hinter einem Kind zu verstecken? Harry Potter ist zu uns gekommen und hat Freunde gefunden! Er starb an den Misshandlungen, die der Alte, den ihr alle verehrt, befohlen hat!" Mit diesen Worten verschwand er und mit ihm alle übrigen Todesser. Zurück blieben geschockte Hexen und Zauberer und ein vor Zorn bebender Dumbledore. Er schlug hart auf dem Boden auf. Ihm fehlte die Kraft für eine elegante Landung und keuchend kauerte er einen Moment auf dem kühlen Marmorboden der Eingangshalle. Hände griffen nach ihm und zogen ihn auf die Beine. Taumelnd machte er sich los und stolperte die Treppe nach oben in Toms und seine Gemächer. Die Türe stand offen und lautes Stimmengewirr drang hervor. Schwankend trat er ein und hielt direkt auf das große Bett zu. Er trat mitten durch die Leute und ließ sich an Toms Seite auf dem Bett nieder. "Tom..." flüsterte er, ehe sich die bisher zurückgehaltenen Tränen ergossen. Bebend klammerte er sich an Toms Hand fest und drückte sie an seine Wange. Betretendes Schweigen senkte sich über den Raum. Thomas war sofort gekommen, als er gerufen wurde und er hatte bereits mit Heilzaubern begonnen. Tom hatte wieder Ohren und eine Nase, aber noch immer sah seine Haut merkwürdig geschmolzen aus, wie eine Wachsfigur, die man in der Sonne vergessen hatte. "Harry, lass Severus und Thomas..." versuchte Remus es, aber Harry ließ sich nicht einen Millimeter verrücken. "Er braucht mich." flüsterte er und streckte nur fordernd eine Hand in Fenrirs Richtung aus, was den Werwolf zum stöhnen brachte. Er wusste genau, was Harry wollte und er hasste das. Es widerstrebte ihm, dabei zuzusehen, wie Harry sich selbst verletzte und diese Verbrennungen waren schlimm Tom würde sehr viel von Harrys Blut brauchen. Knurrend zog er sein Messer aus dem Stiefel und legte es in Harrys Hand. Er fackelte nicht lange und zog die Klinge mit einem tiefen Schnitt über sein Handgelenk. Dickes rotes Blut quoll augenblicklich hervor und Sarah schrie kurz auf und wollte ihm helfen, aber Thomas hielt sie zurück. Es erinnerte sie so schrecklich daran, dass Harry sich vor wenigen Monaten die Pulsadern aufgeschnitten hatte, um sich umzubringen. Harry ließ sich nicht ablenken und hielt die offene Wunde über Toms Gesicht. Der rote Lebenssaft strömte über Toms Gesicht und lief daran herab. Fenrir beschwor unter Toms Körper eine Plastikfolie, damit sie kein Blut verschwendeten. "Geht raus! Remus und Fenrir...ihr könnt bleiben. Dad, du auch." Als alle anderen hinausgegangen waren entfernte Remus Toms Kleidung mit einem Zauber und Harry schrie auf. Tiefe Schnitte zogen sich über Toms gesamten Körper. Er konnte Silber in den Wunden glitzern sehen. Rasch stoppte er seine Blutung mit einem kurzen Stasis Zauber, dann machten sie sich daran, das Silber aus den Wunden zu entfernen. Es dauerte mehrere Stunden, während denen Harry immer wieder Blut in Toms Mund laufen ließ, um ihn am Leben zu erhalten und Thomas flößte ihm Blutbildende Tränke ein, um wiederum ihn am Leben zu erhalten. Er wirkte etwas Magie und die Wunden schlossen sich. Erst als Tom über den Berg war zogen ihn starke Hände zurück. Remus hielt ihn mit eisernem Griff fest, während Fenrir die Plastikfolie um Tom wickelte. Das Blut haftete zwischen Toms Körper und der Plane und sie konnten zusehen, wie es immer weniger wurde. Toms ganzer Körper sauge es auf, wie ein Schwamm. "Harry, hör auf. Er wird überleben, aber du könntest sterben, wenn du noch mehr Blut oder Magie verlierst." mahnte Remus ihn. Harry ließ seinen Widerstand fallen und sackte erschöpft gegen den Werwolf. Als das ganze Blut fort war entfernten sie die Folie und Harry steckte Tom in eine Schlafhose und deckte ihn dann zu. "Geht. Ich bleibe bei ihm." flüsterte Harry und kroch neben Tom unter die Decke, nachdem er sich selbst bis auf die Boxershorts ausgezogen hatte. Er war kreidebleich und er fror. Er seufzte, als jemand Wärmflaschen unter der Decke erscheinen ließ. Dann schmiegte er sich an Tom und schlief erschöpft auf der Stelle ein. "Er wacht auf!" Leises Geflüster. Wo war er? War er tot? Es war warm um ihn herum. Das war das erste, was er feststellte. Er lag auf etwas weichem, eine Matratze. Angestrengt fuhren seine Finger tastend über das Laken, auf dem er lag, dann schnupperte er. Er kannte den Stoff unter sich und auch den Geruch. Das hier war sein Bett, eindeutig. Erneut versuchte er, die Augen zu öffnen, aber es gelang ihm nicht. Warmes Licht umgab ihn. Normales Licht. Nicht das UV-Licht, dass ihn verbrannte. Wie zum Teufel war er in sein Bett gekommen? Nachdenken....was war das Letzte an das er sich erinnerte? Er hockte in seiner Zelle, dann wurde das Licht erneut angeschaltet. Er schrie und wand sich auf dem Boden, dann nichts mehr. Vorher. Was war vorher passiert? Dumbledore...seine Hinrichtung sollte eine Überraschung werden, damit seine Anhänger nicht versuchen konnten, ihn zu befreien. Ein Höhepunkt für Dumbledores Ordensverleihung. Aber irgendetwas musste geschehen sein, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, oder war das nur ein gemeiner Trick des Alten? "Tom?" Diese Stimme. Harry! Das war Harrys Stimme. Hatte Dumbledore ihn in die Finger gekriegt? Was war hier nur los? Und warum bekam er seine Augen nicht auf? Harry war im Laufe der letzten Nächte immer wieder hochgeschreckt und hatte nach Tom gesehen und jedes Mal sank er erst wieder zurück, nachdem er den rasselnden Atem gehört und die lebendige Aura des anderen gespürt hatte. Er war wirklich hier. Sie hatten es tatsächlich geschafft, ihn zu befreien. Selbst nach zwei Wochen konnte er es noch immer nicht fassen. Tom lebte. Er lag neben ihm, aber warum wachte er nicht auf? Täglich fütterte er seinen Gefährten mit seinem Blut, ständig unter Aufsicht, damit er ihm nicht zu viel gab. Er wusch Tom und zog ihn um, während er ihm erzählte, was alles geschehen war. Fenrir, Remus und Severus wechselten sich immer ab, um nach Harry und Tom zu sehen. "Du weißt, dass es dauern kann, oder? Er hat sich selbst in eine Art Koma versetzt, um sich selber zu schützen! Er muss erst bewusst spüren, dass er in Sicherheit ist, ehe er aufwacht." Fenrir sagte ihm das jeden Tag, aber Harry war trotzdem kurz vorm Verzweifeln. Es fiel ihm schwer, Tom alleine zu lassen, aber er musste den Gegenschlag planen und die Todesser befehligen. Es konnte nicht alles stillstehen, nur weil Tom im Koma lag. Das sagten zumindest die Anderen. Wenn es nach Harry ginge, würde die ganze Welt zum Teufel fahren. Erst vor einigen Minuten hatte sich etwas verändert. Er spürte die geistige Präsenz seines Gefährten stärker, als zuvor und er sah Bewegungen auf dessen Gesicht. Die Hände schienen nach etwas zu tasten. "Er weiß nicht, was los ist! Rede mit ihm!" schlug Remus aufgeregt vor und rief in Gedanken nach Fenrir. "Tom? Hörst du mich? Ich bin hier. Ich bin es, Harry! Bitte, wach doch auf! Ich vermisse dich!" er sagte diese Worte immer wieder und dann bewegten sich Toms Lippen. "Wa--er..." krächzte er. Mit vor Aufregung zitternden Händen verschüttete Harry erst ein mal die Hälfte des Glases, während Remus Tom aufsetzte. Er konnte es nicht glauben. Tom saß aufrecht neben ihm und trank. Zwar nur wneige Schlucke, bis er den Kopf wegdrehte, aber er trank und das war ein so eindeutiges Zeichen, dass er wach war, dass Harry breit lächelte und dabei weinte. Die Türe sprang auf und Fenrir stürmte hinein, dicht gefolgt von Severus und Thomas. "Er ist wach! Er hat getrunken! Bei Merlin! Er ist aufgewacht!" schluchzte Harry strahlend und klammerte sich wie ein Ertrinkender an Toms Hand. Der Vampir atmete erleichtert aus. Das konnte nur Harry sein. Keine Illusion der Welt könnte diese Gefühle fälschen, die durch ihn strömten, als Harry seine Hand ergriff. "Harry...wie..." "Quasi im Alleingang! Ich hatte fast einen Herzinfarkt!" knurrte Fenrir und beschrieb knapp, was geschehen war. "Du hast mich ein zweites Mal gerettet." flüsterte Tom und drückte kurz Harrys Hand. Warum verflucht gehorchten ihm seine Augenlider nicht? Er wollte Harry sehen, wollte sehen, dass es ihm gut ging. Dann roch er es. Harry blutete und der Geruch kam näher, war jetzt direkt unter seiner Nase. Er wollte den Kopf abwenden, aber Der Geruch folgte ihm und er war so hungrig, dass er es nicht schaffte, sich lange zu wehren. Langsam hob er eine Hand und drückte Harrys Handgelenk dichter an seinen Mund, ehe er seine Fänge durch die Haut trieb. Gierig begann er zu trinken, aber viel zu schnell wurde er durch einen Zauber von Harry getrennt. "Das muss reichen! Harry, du hast viel zu viel Blut verloren! Trink das!" schnarrte eine bekannte Stimme. Snape war also auch hier. Und was sollte das bedeuten? Wie viel Blut hatte Harry verloren? Fenrir sah die Frage regelrecht auf Toms Gesicht. "Tom, du warst fast zwei Wochen bewusstlos und schwer verletzt. Harry hat sich regelmäßig das Handgelenk aufgeschnitten und deinen Körper mit seinem Blut getränkt und dich damit dann auch noch gefüttert." erklärte der Werwolf und sah, wie Toms Gesicht sich verfinsterte. "Bevor du jetzt mit mir schimpfst, du lagst im Sterben, als wir dich da raus geholt hatten und so sehr ich dich liebe...du sahst aus, wie eine Kerze, die man in der Sonne vergessen hat." Schnappte Harry wütend dazwischen. "Drei mal. Du hast mich drei mal gerettet! Sollte nicht Ich derjenige sein, der DICH rettet?" Harry lächelte traurig. Er blickte kurz zu den Anderen und sie verstanden und verließen den Raum. Harry setzte sich dicht neben Tom und lehnte sich leicht an ihn. "Du hast mich gerettet. Du tust es jeden Tag." flüsterte er ruhig und hob Toms Hand an seine Lippen. Er spürte, dass Tom verwirrt war. "Ohne dich will ich nicht mehr leben. Wenn es dich nicht gäbe, würde ich sterben! Nur du." Tom spürte Tränen in seinen Augen. Er wusste, dass die Anderen fort waren. "Ich habe nicht nur dich gerettet, sondern auch mich. Ich liebe dich. Verdammt, ich hatte solche Angst um dich!" schluchzte Harry nun und barg sein Gesicht an Toms Hals. Langsam hob Tom die Arme und legte sie um den zitternden Körper seines Gefährten. Er drückte ihn an sich, sog gierig den geliebten Geruch in sich auf. Nie zuvor hatte ihm jemand so etwas gesagt. Er wusste, dass Harry ihn liebte, aber das hier? Er hatte nicht einmal ansatzweise geahnt, dass Harry ihn so sehr liebte. So, wie er ihn liebte. Er drückte ihn sacht von sich und streichelte mit geschlossenen Augen über seine Wange, ehe er lächelte und sich vorbeugte, um ihn zu küssen. Ein tiefes Grollen entkam ihm. Wie sehr hatte er das hier vermisst? Die Vorstellung zu sterben war für ihn nicht ansatzweise so schlimm gewesen, wie dass Wissen, dass er Harry dann nicht mehr so küssen konnte. Sie hielten den Kuss aufrecht und Toms Zunge schlängelte sich in Harrys Mund, wo sie sanft begrüßt und umspielt wurde. Nach einigen Augenblicken lösten sie den Kuss, denn zumindest Harry musste atmen. "Hilf mir mal. Ich bekomme meine Augen nicht auf. Ich will dich ansehen!" lächelte Tom nun und hielt Harry auf seinem Schoß. Schweigen. "Harry?" Nichts, nur leises Schluchzen. Dann überrollte ihn die Erkenntnis. "Meine Augen sind offen, nicht wahr?" keuchte er. "Ja." antwortete Harry und in seiner Stimme schwang Trauer mit. Kapitel 28: Augen zu und durch ------------------------------ Kapitel 28 - Augen zu und durch Die Befreiung des dunklen Lords war nun schon fast sechs Wochen her und in dieser Zeit passierte nichts. Der Orden des Phönix und die Auroren hielten die Füße still. Auch der dunkle Orden rührte sich nicht. Zumindest nicht öffentlich. Unter der Oberfläche, fernab von der Öffentlichkeit lief die Maschinerie auf Hochtouren. Voldemort war nach seiner Befreiung nicht auf seine Position zurückgekehrt. Er begnügte sich damit, mit Harry alles durchzusprechen und ihm Ratschläge und eigene Anweisungen mitzugeben. Es ging ihm erstaunlich gut. Die ersten zwei Wochen waren schrecklich gewesen. Er hatte viel gegrübelt und sich immer mehr zurückgezogen, aber Harry hatte das nicht zugelassen. In stundenlangen Gesprächen hatte er es geschafft Tom aus seinem Schneckenhaus zu locken und ihm zu zeigen, dass er nicht nutzlos war. Und trotzdem. Es war so schwer. Wenn man einmal der mächtigste Schwarzmagier war und jetzt ein hilfloser Krüppel, konnte man sich damit einfach nicht abfinden. In den Kerkern brodelten gleich vier Tränke, die versuchen sollten, sein Augenlicht zurückzubringen und Thomas forschte mit neuen Mugglemethoden. Stammzelltherapie nannte es sich. Jeden Tag bekam er unter Betäubung Spritzen in beide Augen, wobei Stammzellen eingepflanzt wurden. Sie hofften, dass die Stammzellen seine Augen reparieren konnten, aber bisher gab es leider keine Veränderung. Harry war entweder bei den Todessern, oder bei Tom und nach nur vier Wochen kroch er bereits auf dem Zahnfleisch. Er schlief kaum, denn Tom stand häufig nachts auf und zog sich in ihr Wohnzimmer zurück, wo er am Feuer saß und trank. Er machte sich schreckliche Sorgen um Tom, denn obgleich er nicht depressiv war und häufig so tat, als sei alles in Ordnung, so stimmte das natürlich nicht. Oft hatte er ihn murmeln hören, wenn er dachte, dass er alleine sei und was Tom sagte brach ihm das Herz. Es fielen Sätze wie "Warum hat er mich da nur raus geholt?" "Nutzlos" oder "Ich muss ihn frei geben...". Jemand riss ihn aus diesen trüben Gedanken und irritiert sah er auf. "Verzeihung...wie war das?" fragte er und fixierte den Mann vor sich erneut. Er saß auf einem hölzernen Thron, den er sich hatte besorgen lassen und der etwas kleiner war, als der von Tom, der daneben stand. Am Anfang hatte er darauf gesessen, aber es war ihm nicht richtig vorgekommen. Er sah sich nicht als Toms Nachfolger und deshalb wollte er auch nicht auf Toms Platz sitzen. Der Mann vor ihm reckte die Schultern und wiederholte das eben Gesagte. Harry gab sich Mühe, sich darauf zu konzentrieren und es gelang ihm auch ganz gut. Der Mann hatte neue Informationen über die Anhänger und Geldgeber von Dumbledore. Das war wichtig, da sie so abschätzen konnten, wie viele Mittel der Alte hatte und wie groß die Zahl der Gegner wirklich war, auch die derjenigen, die im Verborgenen agierten. Und die Zahl war erschreckend. Sie mussten unbedingt anfangen, politischer zu werden und sich die Unterstützung des Volkes zu sichern. "Lucius." sagte er, nachdem der Bericht beendet und der Mann entlassen war. "Mein Lord?" fragte Lucius und trat vor. Harry hasste es immer noch, so genannt zu werden, aber es war wichtig, um seine Stellung deutlich zu machen. "Ich brauche Nachhilfe und du bist der geeignetste Kandidat für diese Aufgabe." sagte Harry und musste schmunzeln, als Lucius ihn irritiert ansah und sich Gemurmel unter den übrigen Todessern ausbreitete. "Ich verstehe nicht?" sagte Lucius unsicher und sah Harry fragend an. Er sah das Blitzen in den grünen Augen und wie von selbst entwickelte er ein neues Magengeschwür und sein Kopf fing an zu pochen. Das konnte nichts Gutes bedeuten, denn Harry sah aus, als hätte er wieder einen Plan. "Ich muss die Grundzüge der Gesellschaft erlernen. Lehre mich das Spiel der Politik!" lächelte Harry und beugte sich dabei auf seinem Thron nach vorne. "Und wozu wollt ihr das alles Lernen, mein Lord, wenn ich nachfragen darf?" fragte Lucius nun deutlich irritiert. "Natürlich darfst du fragen!" lächelte Harry. Er war respektiert, wie Tom, aber er hatte den Vorteil, dass die Todesser keine panische Angst vor ihm hatten. Sie gehorchten ihm, weil er sich ihren Respekt gesichert hatte. Sie verehrten ihn, denn seit er an Toms Seite war, fielen die Strafen des dunklen Lords wesentlich milder aus und immerhin hatte er Tom zwei mal gerettet und ihn fast im Alleingang befreit. Ja, die Todesser fürchteten Tom, aber sie verehrten und vertrauten ihm auch, deshalb feierten sie den Gefährten des Lords auch als Held. "Ich habe nachgedacht..." einige der Anhänger aus dem inneren Kreis wurden blass und Snape zumindest sah nach einer Ohnmacht aus. Doch bevor Harry seinen Plan ausführte löste er zuerst die Sitzung auf. "Ihr könnt gehen! Ihr kennt eure Aufgaben!" Nachdem alle gegangen waren und nur noch der innere Kreis anwesend war fuhr er fort. "...ich halte mehrere Sitze im großen Rat. Die der Potters und den der Blacks. Außerdem habe ich Ansprüche auf den Sitz von Gryffindor und solange mein Gefährte abwesend ist werde ich seine Sitze einnehmen, das bedeutet den der Gaunts und den von Slytherin." zählte Harry jetzt auf. Lucius, deine Antwort?" "Was hast du denn vor mit den Sitzen? Du willst doch nicht öffentlich auftreten, oder? Dein Gesicht ist jetzt bekannt!" wandte der Blonde warnend ein. "Doch, das werde ich. Es gibt keine Beweise dafür, dass ich schwarzmagische Praktiken ausgeübt hätte. Ja, ich habe Tom befreit, aber damit falle ich unter den Schutz für magische Wesen. Er ist immerhin mein Gefährte." erklärte Harry und Lucius war sichtlich beeindruckt. Der Junge, nein, der junge Mann hatte nachgedacht und was er sagte war schlüssig. "Zusammen mit deinen Sitzen und dem der Snapes haben wir eine Mehrheit. Wir können die ganze politische Welt umstürzen. Wir können den Menschen zeigen, dass wir keine skrupellosen Ungeheuer sind!" erklärte er begeistert. "Und wie willst du erklären, warum dir diese Sitze zustehen? Die der Potters und Blacks? Und warum hast du den Sitz von Gryffindor?" warf Fenrir jetzt ein und sah ihn fragend an. "Ganz einfach. Ich habe sie mir selbst überschrieben. Naja...Harry Potter hat das." grinste er und erntete ungläubiges Schweigen. "Du willst die Sitze an dich selber abgeben? Ist das überhaupt möglich?" fragte Fenrir jetzt und blickte zu Lucius. Der schwieg einen Augenblick. "Eigentlich nicht, es sei denn, es besteht eine Verwandtschaft." murmelte er, dann fiel es ihm ein. "Doch! Es gibt eine Möglichkeit, wie du diese Sitze erhältst! Den der Blacks erbe ich als Vorstand des Hauses Malfoy. Narcissa war Blacks Cousine und damit fallen diese Sitze nach Harry Potters Tod in meine Hände. Solange ich lebe kann ich diese Sitze öffentlich an jemand anderen abgeben. Das geht mit deinem Plan nicht, weil Harry Potter ja offiziell tot ist." "Und die Pottersitze?" hakte Remus nun nach. Lucius rief eine Hauselfe und bat sie den Stammbaum der Reinblüter zu bringen. Nach einigen Augenblicken kehrte die Elfe zurück und hielt eine dicke Rolle Pergament in den knochigen Händen, die sie nun Lucius Malfoy übergab, sich dann verneigte und mit einem Plopp verschwand. Die Rolle lag ausgebreitet auf dem großen Tisch. Harry starrte irritiert auf das Wirrwarr von Linien und Namen, aber die anderen schienen zu wissen, wonach sie suchten. Harry schluckte, als er sah, dass neben seinem Namen ein schwarzes Kreuz stand und dass sein Todesdatum nur eine Jahreszahl war. Er war offiziell tot, das hatte er gewusst, er war ja auch bei seiner Trauerfeier gewesen, aber das hier so schwarz auf weiß zu sehen war noch mal etwas anderes. Schließlich deutete Lucius auf eine Linie. "Der nächste Verwandte ist...Tom?" fragte er irritiert. Snape beugte sich vor und deutete weiter oben auf einige Namen. "Sowohl die Potters, als auch die Gaunts stammen von den Peverells ab. Tom und Harry sind verwandt." Harry wurde blass. "Bitte was? Ich bin mit meinem...was ist er denn von mir?....zusammen?" er schüttelte sich, was Fenrir zum Lachen brachte. "Alle Reinblüter sind irgendwie miteinander verwandt. Da sieh mal. Neville Longbottom ist ein Ur-ur-ur-ur-Großcousin von dir! Keine Sorge. Eure Verwandtschaft ist sehr weit auseinander. Tom ist dein...Ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großcousin. Das Blut, das ihr teilt ist sehr gering. Tja, aber so hast du auch die Pottersitze und den von Gryffindor. Weil du Toms Gefährte bist würdest du die Sitze nach seinem Tod erben und solange er lebt gehören sie euch beiden." Müde schleppte er sich in ihre Gemächer. Er sah sich suchend um, konnte Tom aber nicht entdecken. Dann hörte er das Platschen von Wasser und betrat leise das Bad. Er lächelte, als er Tom im Wasser fand. Der Andere liebte es, zu baden, aber seit er blind war hatte er kaum noch getan, was er mochte. Leise zog er sich selber aus und stieg dann zu Tom in das heiße Wasser. Der zuckte zusammen und riss die Augen auf. Als er spürte, wer da einfach zu ihm ins Wasser gestiegen war ließ er sich seufzend nach hinten sinken und schloss die Augen erneut. Weiche schlanke Finger streichelten über seine Wange und dann seinen Hals hinab, aber er fing sie auf. "Nicht." raunte er und schob die Hand von sich. Harry sah ihn traurig an. Tom verschloss sich immer noch vor ihm. Normalerweise würde er jetzt gehen, aber diesmal nicht. Er rutschte näher an ihn heran und ließ sich dann breitbeinig auf Toms Schoß nieder. Er nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn fest auf den Mund. Tom presste die Lippen aufeinander, aber Harry ließ nicht locker und schließlich packte er ihn an den Schultern und drückte ihn von sich. "Was soll das?" knurrte er und ließ Harry wieder los. "Was das soll? Tom! Was soll das, was DU tust? Du wendest dich von mir ab, küsst mich nicht mehr. In der Nacht rückst du weit von mir weg. Liebst du mich nicht mehr?" fragte Harry nun und seine Stimme, die am Anfang wütend war, löste sich in ein trauriges Flüstern auf. "Du hast Recht. Ich liebe dich nicht mehr. Bitte Sarah, unsere Bindung zu lösen. Such dir einen neuen Gefährten. Ich will dich nicht!" zischte Tom jetzt und erhob sich einfach aus dem Wasser. Mit einem stablosen Zauber war er abgetrocknet und mit einer bequemen Stoffhose bekleidet. Harry sah ihm mit offenem Mund nach. Dann sprang er selber auf und wollte Tom nach, aber er rutschte auf dem nassen Boden aus und krachte laut auf den Boden. Er stöhnte und hielt sich die Hüfte, auf die er gefallen war. Tom stürmte aus dem Bad. In ihren Gemächern fand er sich zurecht. Er lief hier durch die Gegend, als hätte er noch seine Sehkraft. Warum verstand der Andere ihn nicht? Warum ließ er ihn nicht in Ruhe? Was für ein Gefährte war er jetzt, nachdem er so hilflos war? Er hörte Wasser platschen und wusste, dass Harry aus der Wanne gestiegen war. Gleich würde er wieder zu ihm kommen und ihm sagen, dass er ihn liebte und er wusste nicht, mit welchen Worten er Harry noch von sich stoßen konnte. Dann hörte er einen dumpfen Aufschlag, einen leisen Schrei und dann ein Stöhnen. "Harry!" rief er und eilte zurück. Er sank auf die Knie und tastete nach dem Jüngeren. Als er ihn fand zog er ihn an sich. "Du liebst mich nicht mehr, wie?" schmunzelte Harry mit vor Schmerz feuchten Augen. Er setzte sich auf und betastete seine Hüfte. War wohl nicht gebrochen, aber sicher geprellt. Rasch ließ er etwas Magie an die Stelle fließen und heilte die Prellung. Dann drehte er sich zu Tom um, der sich erhoben hatte. "Ich habe mich nur erschreckt." murrte der, aber Harry stand sofort bei ihm. Er umarmte Tom fest und drückte sich an ihn, sein Gesicht schmiegte er an die breite Brust und seine Hände lagen auf Toms Rücken. "Hör auf zu lügen! Ich weiß, dass du mich liebst!" flüsterte Harry müde und sog den Duft des Anderen in sich auf. Tom seufzte und ließ seinen Widerstand fallen. Er legte nun seinerseits die Arme um Harry und streichelte über das lange schwarze Haar. Seinen Kopf legte er auf Harrys und schloss gequält die Augen. "Es ist aber nicht richtig." sagte er ruhig, was Harry dazu brachte irritiert von ihm abzurücken. "Was ist nicht richtig?" forderte er und sah Tom prüfend an. Tom hob seine Hand und legte sie an Harrys Wange. Sanft streichelte er die Haut mit seinem Daumen. "Es ist nicht richtig, dich zu halten. Ich kann dich nicht schützen, ich kann nicht mal mich selbst schützen. Ich bin nutzlos." flüsterte er und ließ die Hand sinken. Harry verdrehte genervt die Augen. Hatte er es doch gewusst. Knurrend packte er Toms Hand und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer, wo er ihn schubste, bis er auf dem Bett landete. Tom keuchte kurz erschrocken auf. Harry war stärker geworden. Noch während er überlegte, was Harry wohl vorhatte spürte er es. Harry kam zu ihm aufs Bett. Er spürte die langen Haare, die seine Brust kitzelten und die weichen Hände, die sein Gesicht erneut hielten und dann diese weichen Lippen auf seinen. Stöhnend zog er Harry an sich und erwiderte den Kuss, während seine Hände die weiche Haut des anderen streichelten. Er fuhr die Narben auf dem Rücken des Anderen nach und als er an seiner Hüfte ankam stellte er erstaunt fest, dass Harry nackt war. Sofort zog er seine Hände zurück, als hätte er sich verbrannt. "Nein." keuchte er. Das konnte er nicht wollen. Das würde er nicht tun! Harry nahm Toms Hand in seine und küsste die Finger. "Doch. Tom, ich liebe dich. Du wirst mich nicht mehr los und...ich möchte es. Schlaf mit mir. Ich will endlich mit dir verbunden sein. Ich bin bereit." bat Harry und küsste ihn dann erneut. "Ich kann nicht zulassen, dass du dich an mich bindest!" wehrte Tom ab. "Ich habe es dir gesagt, nachdem du wieder aufgewacht bist. Erinnerst du dich nicht? Tom, du bist mein Leben! Ohne dich kann und will ich nicht weitermachen!" flüsterte Harry sanft. "Das war bevor du wusstest, dass ich...." "Ich wusste es." unterbrach Harry ihn. "Warum?" fragte Tom ihn nun und Harry spürte, wie dessen Widerstand in sich zusammenbrach. "Weil es mir egal ist. Ich kann mich selbst schützen und wir haben die Todesser. Tom, ich bin sicher. Ich liebe dich und will nur mit dir zusammen sein! Ich will dich! Spürst du es denn nicht?" fragte er und führte dann Toms Hand an seinem Körper hinab und dann zwischen seine Beine. Tom keuchte, als er Harrys Glied spürte. Er fühlte, wie erregt sein Gefährte war. "Bist du sicher?" fragte Tom erneut. "Wenn du mich das noch ein mal fragst, hexe ich dir einen Knoten in die Zunge!" knurrte Harry und bewegte dann seine Hüfte, wodurch sein Glied sich an Toms Hand rieb und ihn zum Stöhnen brachte. Ja, er war sich sicher. Okay, er hatte auch etwas Angst, dass es wieder so weh tun könnte, wie....diesen Gedanken schob er zur Seite. Das hier war Tom. Der Mann der ihn liebte. Tom setzte sich nun auf und küsste ihn, zog ihn dabei an sich und umschloss nun Harrys Glied. Harry seufzte in den Kuss und legte die Arme um Toms Hals. Dann wurde er herumgedreht. Tom war nun über ihm. Die Augen geschlossen und konzentriert, aber wenigstens war da keine Ablehnung oder Sorge mehr zu sehen. Tom fluchte innerlich. Harry hatte einfach zu große Macht über ihn. Wie hatte er ihn so schnell überzeugen können und warum erregte ihn Harrys leises Seufzen so sehr? Er war schon jetzt so hart, wie schon lange nicht mehr. Er hob seine Hand und ließ sie über den schlanken Körper in seinen Armen gleiten. Er lag neben Harry und beugte sich über ihn. Harrys Kopf lag auf seinem linken Unterarm und sein rechter erkundete nun das neue Gebiet. Sanft tastete er nach den Brustwarzen des Kleineren. Er wusste, dass sie hell waren. Er stellte sie sich vor und spürte, wie sie unter seiner Zuwendung langsam hart wurden. Er spürte die Gänsehaut, die sich über Harrys Körper ausbreitete. "Frierst du?" fragte er sanft. "Etwas..." hauchte Harry zurück. Tom konzentrierte sich und schon brannte ein großes Feuer im Kamin. "Besser?" fragte er und küsste Harrys Kiefer. "Ja...du bist nicht gerade warm...." lächelte Harry und hob eine Hand um sie an Toms Wange zu legen und ihn zu einem Kuss zu sich zu ziehen. Die freie Hand nahm ihre Wanderschaft wieder auf, während sie sich küssten und fuhr außen an Harrys Schenkel entlang, drehte kurz vor dem Knie um und streichelte an der Innenseite wieder nach oben. Er legte seine Hand über Harrys Männlichkeit und rieb sie, was Harry leise zum Stöhnen brachte. Jetzt löste Tom sich und kniete sich zwischen Harrys Beine. Er beugte sich vor um Harrys Lippen zu küssen, erwischte aber das Auge, was Harry zum lächeln brachte, aber er sagte nichts. Tom fuhr mit den Lippen über Harrys Wange und zu seinem Mund. Von da aus tiefer, über den Kiefer und zum Hals. Hier knabberte er etwas, ehe er seinen Weg fortsetzte, diesmal mit der Zunge. Er fand die Brustwarze und umkreiste sie mit der Zunge, ehe er sie zwischen die Lippen nahm und sanft daran saugte. Harry krallte sich am Laken fest. Das war Wahnsinn. So etwas hatte er noch nie erlebt. Sein ganzer Körper bebte und er wand sich unter Toms Lippen, nicht sicher, ob er sich entziehen, oder sich ihm entgegen strecken sollte. Er hatte die Augen geschlossen und hielt sich nun eine Hand vor den Mund, um sein Stöhnen zu unterdrücken. "Nicht. Ich will dich hören." raunte Tom und tastete nach Harrys Hand, um sie von seinem Mund zu ziehen. Harry spürte, wie Tom tiefer wanderte. Die großen Hände streichelten seine Seiten hinab und legten sich dann an seine Hüften. Was hatte Tom denn jetzt v....Harry brach den Gedanken ab, als er Toms Zunge an seiner Eichel spürte. Hingerissen stöhnte er auf und konnte einen leisen Schrei nicht unterdrücken, als Tom nun seinen Mund über ihn stülpte und ihn ganz in den Mund nahm. Er riss die Augen auf und bäumte sich auf. Seine Hüften zuckten, aber Tom hielt sie sicher fest. Viel zu schnell zog Tom seinen Mund zurück und das brachte Harry zum knurren und Tom zum lachen. "Ungeduldige Veela..." brummte er und drehte Harry rasch auf den Bauch. Er hob seine Hüfte an und schob ein Kissen unter ihn. Harry wurde rot. Er lag hier auf dem Bauch, das Kissen hielt seine Hüfte oben und jetzt schob Tom auch noch seine Beine etwas auseinander. Er spürte Toms Hände an seinem Kopf und dann wurde es um ihn herum dunkel. Tom hatte ihm die Augen verbunden. "Tom?" fragte er unsicher. "Ausgleichende Gerechtigkeit. Ich habe festgestellt, dass es intensiver ist, wenn man nichts sieht." hauchte er und platzierte einige Küsse in Harrys Nacken und dann die ganze Wirbelsäule entlang. Er hatte Recht. Sofern es überhaupt möglich war, spürte er nun jede Berührung noch deutlicher. Er zuckte zusammen, als er Toms Atem an seinem Po spüren konnte. "Was..." er keuchte erschrocken, als Tom seine Backen nun sanft auseinander drückte und mit der Zunge seine Spalte entlang fuhr. "Nicht. Tom! Was..." wollte er protestieren, aber sein eigenes Stöhnen kam ihm dazwischen. Tom umkreiste seinen Schließmuskel nun mit seiner Zunge und drückte sacht dagegen. Er war knallrot. Er konnte es zwar nicht sehen, aber spüren. Seine Haut glühte und er hatte das Gefühl in Flammen zu stehen. Er versuchte zu entkommen, aber Tom hielt ihn fest. "Tom...nicht...du musst nicht...aah..." wimmerte Harry, während Toms Zunge unbeeindruckt weiter zwischen seinen Backen auf und ab fuhr. Er hörte Tom leise lachen und dieses tiefe Geräusch brachte sein eigenes Glied zum zucken. "Entspann dich. Ich weiß, was ich tue." brummte Tom und dann drehte er Harry wieder auf den Rücken. "Ich würde dich zu gerne sehen." flüsterte er und rutschte wieder neben ihn um ihn zu küssen. Harry stöhnte leise, als Toms Hand dabei über seinen Körper glitt. Jetzt hob er auch seine Hand und fuhr Toms Oberkörper entlang bis zum Bund seiner Hose. Mit einem Zauber war sie verschwunden und Harry tastete langsam nach Toms Glied. Er keuchte, als er es spürte. Es war mächtig und steinhart. Andächtig fuhren seine Fingerspitzen über die samtene Haut, ehe er seine Hand darum schloss und sie auf und ab bewegte. Er wusste nicht, was er da tat und vertraute ganz seinen Instinkten. Er tat einfach, was er auch selber mögen würde. Tom stöhnte. Diese unsichere Berührung war viel erregender, als die geschickten Hände, die er kannte. Während Harry ihn streichelte legte er seine Hand unter Harrys Kniekehle und bog das Bein langsam nach oben. Er lehnte sich zurück und tastete nach seinem Nachttisch und zog die obere Schublade auf. Er wühlte etwas, bis er fand, was er suchte. Er öffnete den Tiegel und tauchte seine Finger hinein. Dann wanderte seine Hand mit dem Gel zwischen Harrys Beine und zwischen die festen Backen. Er verteilte etwas von dem Gel an seinem Eingang und fuhr dann mit seinem Finger darüber, entlockte Harry so immer neuere Töne. Er drückte gegen den festen Muskel und durchbrach ihn dann. Als Harry leise wimmerte hielt er inne um ihn zu küssen und um ihm Zeit zu geben. Als er spürte, wie das Verkrampfen nachließ schob er den Finger ganz in ihn. Das war ein komisches Gefühl. Da war ein Stechen und dann spürte er, wie etwas in ihn drängte. Erschrocken hatte er Toms Glied losgelassen und sich an ihn geklammert. Sofort waren da Lippen, die ihn küssten und ablenkten. Er entspannte sich und spürte, wie der Eindringling tiefer in ihn fuhr. Nach kurzer Zeit spürte er die Bewegung in sich und als der Finger einen Punkt in ihm streifte schrie er auf und ergoss sich stöhnend über seinen eigenen Bauch. Schwer atmend schlug er die Hände vors Gesicht. "Entschuldigung..." flüsterte er mit tränenerstickter Stimme. Er dachte schon, Tom würde enttäuscht seufzen, aber dann spürte er, wie er bebte und schließlich lachte. "Tom?" fragte er unsicher. Lachte der Andere ihn etwa aus? "Ich wollte, dass du kommst." grollte der Vampir und begann dann den Finger langsam rein und raus zu bewegen. Harry stöhnte, als er das spürte. "Und entschuldige dich nie wieder. Nicht für so etwas!" sagte Tom mit ernster Stimme. "Das ist ein Kompliment und keine Schande." bestimmte er und küsste Harry, während er mit dem Finger weiter in ihn stieß. "K-Kompliment?" keuchte Harry. "Wenn du wegen mir kommst...ja, das ist ein Kompliment." lächelte Tom und begann dann Harrys Brustwarzen wieder zu umkreisen und an ihnen zu saugen, was Harry zum Stöhnen brachte und ihn so sehr ablenkte, dass er den zweiten Finger nur am Rande bemerkte. Tom bewegte nun beide Finger in ihm und dehnte sie langsam auseinander um Harry zu weiten. Dann rieb er wieder über die kleine Erhebung in Harry, was den zum stöhnen brachte und dessen Glied wieder aufrichtete. Tom lag nun wieder zwischen Harrys Beinen und nahm dessen Glied in den Mund, während er ihn nun mit drei Fingern ausgiebig dehnte. "Tom...bitte. Ich will dich..." hauchte Harry und spürte dann, wie Tom langsam über ihn kam. Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss und Tom flüsterte gegen seine Lippen: "Sag mir, wenn ich dir weh tue." "Ja..." hauchte Harry und hob den Kopf um ihn erneut zu küssen. Tom tastete nach dem Tiegel, konnte ihn aber nicht finden. Harry bemerkte das und löste seine Augenbinde. "Hier." sagte er und führte Toms Hand zu dem Tiegel. Tom tauchte seine Finger hinein und rieb dann sein Glied und Harrys Eingang großzügig damit ein. Seine Finger drängten noch einmal in Harry um zu sehen, ob er noch entspannt war, dann zog er sie zurück und platzierte sich. Harry zog die Beine an und spreizte sie noch etwas weiter. Er zitterte leicht vor Aufregung und auch etwas vor Angst, aber das sagte er Tom nicht. Er wollte das hier schließlich. Er hatte Tom quasi dazu gedrängt. Tom drückte nun leicht gegen den Muskel, den er vorher gedehnt hatte, aber sofort unterbrach er seine Tätigkeit. Er roch Tränen. Erschrocken tasteten seine Finger nach Harrys Gesicht und spürte die Nässe. "Harry...was hast du?" fragte Tom unsicher. "Nichts...mach..mach weiter." bat Harry mit bebender Stimme, aber Tom zog sich zurück und beugte sich über ihn. "Ich kann dich nicht sehen, aber ich höre, dass du lügst. Habe ich dir weh getan?" "Nein..." hauchte Harry und das war die Wahrheit. "Hast du Angst?" fragte Tom jetzt sanft. Keine Antwort war auch eine Antwort. Er küsste Harry sanft und legte sich neben ihn. "Tom?" fragte Harry nun unsicher. Warum hatte Tom aufgehört? "Du musst mir erst vertrauen. So geht es nicht. Shht...nicht weinen." bat er, als er Harrys Zittern spürte und die leisen Schluchzer hörte. "Ich liebe dich, Harry. Ich würde dir niemals weh tun, aber du hast eine Vergangenheit. Glaube mir, wenn ich dir verspreche, dass ich dich nie verletzen würde. Ich würde nie etwas tun, was du nicht willst!" hauchte er und küsste Harry. Langsam beruhigte Harry sich und schmiegte sich an Tom. Der Vampir hatte Recht. Langsam beruhigte sich sein Herzschlag. "Können...können wir es nochmal...versuchen?" fragte er dann unsicher. "Willst du das wirklich? Wir müssen nicht." sagte Tom. "Nein, ich meine...versuchen wir es. Ich liebe dich und...ich möchte dich spüren. Wissen, dass ich zu dir gehöre! Ich muss wissen, dass mich niemand mehr anrühren wird, außer dir!" sagte Harry nun mit fester Stimme. Tom überlegte kurz, dann nickte er und küsste Harry erneut. Dann kam er langsam wieder über ihn und platzierte sich erneut. "Sieh mich dabei an, Harry. Konzentrier dich auf mich. Ich bin hier bei dir. Sonst niemand. Nur ich." grollte er und baute dann langsam den Druck wieder auf. "Halt dich an mir fest." sagte Tom und spürte, wie Harry sich an seine Schultern klammerte. Es war unangenehm und es tat weh, als Tom durchbrach. Er atmete hastig und flach und wusste, dass seine Fingernägel Halbmonde in Toms Haut drückten. Sofort hörte Tom auf, sich zu bewegen. Er ließ Harry Zeit und streichelte ihn dabei. Seine Hand schloss sich um das erschlaffte Glied des Kleineren und massierte es sanft, bis Harry leise stöhne und langsam wieder hart wurde. Der schmerzhafte Druck um Toms Glied ließ nach und langsam schob er sich weiter in ihn. Sobald Harry sich verkrampfte hielt er wieder inne und streichelte ihn. Schließlich war er ganz in ihm und er musste sich beherrschen um nicht in diese heiße Enge zu stoßen. "So...ganz drin." erklärte er lächelnd und spürte förmlich Harrys verwunderten Blick. Er lächelte, als er Harrys Hand spürte, die nach dem Punkt ihrer Vereinigung tastete. Harry sah Tom erstaunt an. Er wusste, wie groß Tom war und er hätte nicht gedacht, dass er ganz in ihn hinein passte. Er tastete nach, musste es spüren. Verwundert spürte er, dass Tom die Wahrheit sagte. Er spürte seinen Hoden direkt an seinem Po und sein Glied in sich. Seine Finger fuhren über den gedehnten Muskel, dann lachte er leise und erleichtert auf. Er schlug die Hände vor den Mund und lachte leise. Endlich waren sie vereint. Sämtliche Anspannung fiel von ihm ab und das spürte nun auch Tom. Langsam zog er sich aus Harry zurück, nur ein wenig und fuhr dann wieder in ihn. Harry stöhnte und schlang die Beine um Tom und klammerte sich mit den Händen an seine Schultern. Langsam wurde Tom etwas schneller und die Stöße tiefer. Jedes Mal traf er Harrys Prostata und brachte ihn somit zum Aufschreien. Harry krampfte heftig zusammen, als er laut stöhnend kam, mit Toms Namen auf den Lippen, aber anstatt aufzuhören, stieß Tom weiter in ihn. War der Vampir nicht gekommen? Wie peinlich. Jetzt war er zwei Mal und Tom....Überrascht spürte er, wie Tom aus ihm heraus glitt und ihn auf den Bauch drehte. Harry wurde angehoben und kniete nun auf dem Bett. Tom fuhr mit einem Ruck wieder in ihn und Harry schrie wollüstig auf. Er drängte sich Tom entgegen und war bald wieder hart. "Tom...mmmh...warum..." stöhnte er, während der Vampir sich immer wieder fest in ihn trieb. Harrys Muskel war nun so weich, dass es ihm nicht weh tat. Im Gegenteil. Es erregte ihn, dass Tom ihn nun etwas grober nahm. Immer wieder bockte er sich dem Vampir entgegen. "Du hast dir einen....alten Vampir als Gefährten...ausgesucht. Selbst Schuld...Ich kann länger..." keuchte Tom nun hinter ihm und küsste seinen Nacken. Er spürte, dass er kurz vorm kommen war. Er war beinahe mit Harry gekommen, aber er wollte das hier noch etwas länger auskosten. Jetzt aber konnte er es auch nicht mehr aushalten. Er spürte, wie Harry sich bebend immer mehr verengte. Er würde gleich kommen und Tom mit ihm. Tom legte eine Hand um Harrys Brust und zog ihn hoch. Er hielt ihn, während er ihn nahm und als Harry sich schreiend verkrampfte hielt auch Tom es nicht mehr aus. Stöhnend kam er tief in seinem Gefährten und durchstieß die Haut an seinem Hals mit seinen Zähnen. Er trank einige wenige Schlucke, während er sein Erbe in Harry verteilte und leckte dann über die Wunde. Harry hatte die Arme über seinen Kopf gestreckt und sich an Toms Nacken geklammert. Er kam ein drittes mal und dass Tom in ihm kam zögerte seinen Höhepunkt hinaus. Er war so überfahren mit diesen Gefühlen, dass er schrie und Tränen über seine Wangen liefen. Mit Schnappatmung sackte er zusammen und nur Tom hielt ihn noch aufrecht. Er hätte nie gedacht, dass es so sein könnte. Das hier war so gesehen sein erstes mal und er war drei mal gekommen. Er lächelte selig und drückte sich an Tom. Als Tom aus ihm glitt zuckte er leicht zusammen. Das helle Licht, dass sie bei ihrem gemeinsamen Höhepunkt umschlossen hatte, hatten sie nicht bemerkt. Tom keuchte und zitterte, während er Harry an sich drückte. Auch er hatte nie so etwas erlebt. Er war nie so heftig gekommen und jetzt?...jetzt war ihm warm. Seit seine Vampirgene erwacht waren war ihm nicht mehr warm gewesen. Das Gefühl begann in seiner Brust und breitete sich über seinen ganzen Körper aus. Er murmelte einen Zauber, der sie beide und das Bett reinigte, dann ließ er sich mit Harry im Arm in die Laken sinken. "Ich liebe dich." flüsterte er und küsste Harry sanft. Harry strahlte. Er spürte Tom. Er fühlte, was er fühlte und endlich wusste er, wo er hin gehörte. "Und ich liebe dich." erwiderte er und schmiegte sich eng an Tom. Der Vampir hatte trotz allem ein schlechtes Gewissen, dass er Harry an sich gefesselt hatte. "Lass das. Denk nicht darüber nach." flüsterte Harry und küsste ihn sanft. "Ich hätte nie einen Anderen gewählt." "Ich weiß." hauchte Tom. Mit einem lauten Krachen sprang die Tür auf und Fenrir stand im Zimmer. "Harry!? HARRY!" brüllte er und stürmte dann ins Schlafzimmer, Remus war ihm dicht auf den Fersen und versuchte ihn aufzuhalten. Sie hatten Harry schreien gehört und dann gab es eine gewaltige Magiewelle, die das ganze Manor erschüttert hatte. Remus wusste, was das wohl gewesen war, aber Fenrir versteifte sich auf Harrys Schrei und als er die Schlafzimmertüre öffnete roch er Tränen und....sex... Harry schrie leise auf, als plötzlich jemand im Zimmer stand. Er starrte Fenrir an und der starrte ihn an. "Was..." wollte Tom zornig wissen. "Harry...bist du...du hast geschrien...es riecht nach Tränen..." stammelte der Werwolf verwirrt und fixierte Tom dann böse, der das nicht sehen, aber sicher spüren konnte. Harry raffte die Decke über sich und Tom und sah dann zu Remus, der ihn entschuldigend ansah, dann brach er in schallendes Gelächter aus. "Fenrir...." prustete er und schüttelte sich. "Alles in Ordnung." japste er und vor lauter Lachen hatte er Tränen in den Augen. "Aber..." stammelte Fenrir. Und Tom setzte sich genervt auf. "Greyback. Wir haben uns gebunden und es war so grandios, dass Harry geschrien und dabei geweint hat!" fauchte er. "Ach so...entschuldigt..." murmelte der Alpha und lief mit rotem Kopf rückwärts aus dem Raum. Remus lachte leise. "Entschuldigt. Ich wollte ihn aufhalten. Glückwunsch!" sagte er noch und lief Fenrir dann nach. Harry ließ sich immer noch lachend wieder in die Kissen sinken und schmiegte sich an Tom, dann fiel ihm etwas ein. "Tom?" "Hmm?" murmelte Angesprochener nur und legte einen Arm um ihn. "Können magische Wesen bei jedem....können sie jedes mal..." er brach ab, wusste nicht, wie er es sagen sollte. "Harry?" fragte Tom nun besorgt nach. Worauf wollte er hinaus? "Ich frage mich nur...wie werden magische Wesen...schwanger?" das letzte Wort flüsterte er nur. Tom hob eine Braue. "Hmm...also das hat etwas mit ihren Gefühlen zu tun. Manchmal empfangen Träger, wenn sie es unbedingt wollen. Ansonsten braucht es einen Trank. Warum fragst du?" Jetzt war auch Tom etwas unsicher. "Wegen Remus." erklärte Harry und langsam bekam er Bauchweh. "Mach dir da mal keine Sorgen. Fenrir hat erzählt, dass sie es sehr oft probiert haben, bis es geklappt hat. Die Chancen sofort zu empfangen gehen gegen Null. Außerdem glaube ich nicht, dass du dir ausgerechnet jetzt so sehr Kinder wünscht, dass es ohne Trank funktionieren würde. Ich meine...gerade jetzt. Wir befinden uns im Krieg, ich bin blind...wer würde sich da Kinder wünschen?" fragte er lächelnd. "Denk nicht weiter darüber nach! Es ist sicher nichts passiert." Du hast Recht. sagte Harry. Er wünschte sich sicher nicht so dringend Kinder, oder? Es vergingen mehrere Tage in denen Harry nicht weiter darüber nachdachte. Er stand weiterhin den Todessern vor, redete mit den Werwölfen und schlief mit Tom. Alleine bei dem Gedanken, was sie alles trieben wurde er rot. Allerdings hatte sich jetzt etwas verändert. Tom sprach nun jedes Mal einen Zauber, der verhindern sollte, dass Harry empfangen konnte. Sicher war sicher. Harry war gerade bei Blaise und Severus, als ihm nun schon zum zweiten Mal schlecht wurde. Er hetzte ins Bad und hing dann würgend über der Kloschüssel. Severus ging ihm nach. "Harry?" fragte er besorgt. Der Jüngere erhob sich und spülte, ehe er sich den Mund am Waschbecken ausspülte und sich dann umdrehte. Er hatte bereits vor zwei Tagen versucht, sich selbst zu heilen, als er das erste mal diese Übelkeit gespürt hatte, aber offenbar war es kein Magenproblem. Besorgt sah er Severus an. "Severus, du bist doch Heiler, oder?" fragte er und Severus nickte. "Aber du kannst doch auch heilen. Wie soll ich dir helfen? Einen Magenvirus könntest du selber..." fragte Severus verwirrt und sah in Harrys Gesicht. Der junge Veela sah ziemlich blass aus. "Das habe ich schon versucht. Es bringt nichts." "Vielleicht ist es kein Magenvirus, sondern eine Darm-Geschichte?" schlug Severus vor. "Oder Stress?" fragte er, aber Harry schüttelte den Kopf. "Du hast stärkere Heilkräfte, als ich! Du könntest dich doch selber heilen." sagte der Halbvampir und begleitete Harry zurück ins Wohnzimmer. "Ja, aber ich kann keinen Trank brauen um...um zu testen, ob...um zu testen, ob ich schwanger bin." brachte Harry schließlich heraus und senkte bedrückt den Kopf. Er hatte diesen Verdacht schon seit dem Tag nach ihrem ersten Mal, aber er hatte es nicht für möglich gehalten. Severus starrte ihn an. "Hast du einen Fruchtbarkeitstrank genommen?" fragte er entsetzt. "Nein! Unsinn! Aber..." "Du hast dir immer eine Familie gewünscht." führte Blaise fort und Harry nickte mit hängendem Kopf. "Sev...hol den Trank! Ich weiß, dass du noch etwas von Remus hast!" sagte Harrys Adoptivbruder nun und setzte sich neben ihn. Er legte einen Arm um Harry. Severus verließ den Raum und brachte dann das gewünschte. Harry stürzte den Trank herunter. "Jetzt dauert es drei Minuten." erklärte Severus. Harry hatte Tränen in den Augen. "Harry, was hast du denn? Meinst du nicht, dass Tom sich freuen würde?" fragte Blaise, als er die Tränen sah. "Ich weiß es nicht." seufzte Harry und sah Blaise hilflos an. "Er hat mir das mit der Empfängnis ohne Trank erklärt und meinte dann, dass sich das ja niemand wünschen würde. Nicht im Krieg und sicher nicht von ihm, wo er doch nichts sehen kann." meinte Harry nur bedrückt und rieb sich mit einer Hand übers Gesicht. "Vielleicht bist du ja gar nicht schwanger." versuchte Severus, aber in diesem Moment erschien ein Blatt Pergament vor ihm und er fing es auf. Rasch überflog er es und reichte es dann Harry. Der las es ebenfalls und verbarg dann schluchzend das Gesicht in den Händen. Er war seit neun Tagen schwanger. Hatte er es doch geahnt. Nur wie sollte er es Tom beibringen? Diese Frage stellte er nun Severus und Blaise und beide sahen ihn mitleidig an. "Ich denke, du solltest es ihm direkt sagen. Es bringt nichts, so etwas zu verheimlichen!" sagte Severus jetzt und Harry erhob sich. "Dann gehe ich mal." Vor der Türe zu ihrem eigenen Wohnzimmer blieb er stehen. Er spürte Tom auf der anderen Seite. Wie sollte er es ihm sagen? Würde Tom sich freuen, oder würde er wütend werden? "Harry?" rief Tom nun von der anderen Seite der Tür und Harry trat seufzend ein. Augen zu und durch. Tom wurde fast wahnsinnig vor Sorge. Es ging Harry nicht gut und er wusste nicht warum. Er spürte ihn ganz deutlich vor der Türe, aber warum kam er nicht rein? Schließlich rief er ihn und hörte ihn dann eintreten. Er streckte die Hand aus und Harry ergriff sie, ließ sich auf Toms Schoß ziehen, wo er sich erst mal an ihn klammerte und zittrig atmete. Tom streichelte seinen Rücken und kraulte ihn etwas, sagte aber nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit richtete Harry sich auf. "Ich war bei Severus." flüsterte er. "Warum?" fragte Tom nun sanft und seine Augen waren auf einen Punkt knapp neben Harrys Kopf gerichtet. "Ich habe mich untersuchen lassen." "Bist du krank? Ist es was ernstes?" fragte Tom sofort alarmiert und zog seine Brauen besorgt zusammen, während seine Hand nach Harrys Wange tastete, sie dann daran legte und ihn sanft streichelte. "Nein. Das ist es nicht." seufzte Harry und schmiegte seine Wange in Toms Hand. Er atmete noch ein Mal tief durch, dann nahm er Toms Hände in seine und drückte sie kurz, ehe er endlich mit der Sprache herausrückte. "Tom, ich bin schwanger." sagte er gerade heraus und versteifte sich dann. Toms Gesicht zeigte keinerlei Regung. Er hielt Harrys Hände fest, dann seufzte er leise. "Jag mir doch nicht so einen Schreck ein! Ich dachte, du wärst todkrank!" schalt der dunkle Lord und zog Harry dann in seine Arme. Er spürte Harrys Erleichterung und wiegte ihn sanft, während er weinte. "shhh....Das kriegen wir hin." flüsterte er besorgt. "Du bist nicht wütend?" fragte Harry nun an Toms Schulter. "Nein. Unsinn. Ich wünschte, die Umstände wären anders, aber...passiert ist passiert und wenn du es willst, dann behalten wir es!" stellte Tom nun fest. "Ich will es." strahlte Harry und küsste Tom innig. Er sprang auf und lächelte. Das hier hatte er sich immer gewünscht. Seine eigene kleine Familie. Andächtig strich er über seinen noch flachen Bauch. "Ich besorge uns was zu Essen." sagte er und lief aus dem Raum. Tom legte eine Hand an seine Stirn und seufzte schwer. Wie konnte das nur sein? War Harrys Wunsch nach einer Familie wirklich so stark gewesen? Er hatte es vor Harry nicht gezeigt, weil er ihn nicht belasten wollte, aber er war entsetzt. Wie sollten sie das nur schaffen? Da draußen tobte ein Krieg. Harrys Gesicht war bekannt geworden und er führte die Todesser? Und er selber....er war blind! Wie sollte er sich um ein Kind kümmern? Verzweifelt rang er die Hände. Das konnte nicht Gut gehen. Andererseits...Remus erwartete auch ein Kind und er war der Gefährte von Fenrir Greyback und stand damit auch in der Öffentlichkeit. Auf jeden Fall musste er verhindern, dass Harry die Sitze im Wizgammot einnahm. Er wäre ein viel zu leichtes Ziel. Ausgerechnet jetzt. Warum hatte er sich nur darauf verlassen, dass schon nichts passieren würde? Er verfluchte sich selber und nahm sich vor am kommenden Tag mit Fenrir zu sprechen. Kapitel 29: Neue Gesetze ------------------------ Kapitel 29 - Neue Gesetze Es klopfte. Überrascht hob Fenrir den Kopf. Wer könnte das sein? Er erwartete niemanden und alle wussten, wie sehr er Überraschungen haste, weshalb es alle vermieden, unangemeldet bei ihm aufzutauchen. Remus sah ihn fragend an und er zuckte mit den Schultern. Verdammt. Seine freien Abende waren ihm heilig, hatte er doch ohnehin schon zu wenig Zeit für seinen Gefährten und jetzt wo der schwanger war hasste er es noch mehr, ihn alleine zu lassen. Knurrend stand er auf und nahm sich vor, wen auch immer gehörig zur Sau zu machen. Er riss die Türe auf und wollte gerade anfangen zu schreien, als er den ungebetenen Besucher erkannte. "Tom?" Fragte der Alpha irritiert. "Toky, du kannst gehen. Ich rufe dich später." Erklärte Tom der kleinen Elfe, die neben ihm stand und ihn offenbar hier her geführt hatte. "Toky warten auf Master Riddles Ruf, Sir." Piepste die Elfe und verschwand mit einem leisen Knall. Dann wandte Tom sein Gesicht in die Richtung, wo er Fenrirs Gesicht vermutete. "Komm...komm doch rein." Grollte der Werwolf und trat einen Schritt zur Seite. Tom trat an ihm vorbei und blieb dann wieder orientierungslos stehen. Er seufzte und hob seine Hand. Fenrir schloss die Türe und trat sofort zu ihm. Er legte eine Hand an Toms Ellbogen und ergriff dann die Hand. So führte er ihn in sein und Remus´ Wohnzimmer, wo eben genannter sie erstaunt anblickte. "Hallo Tom. Was verschafft uns die Ehre?" Fragte er und rief nach einer Hauselfe, die er bat noch eine Tasse zu holen. Er schenkte Tom ein, während Fenrir ihn zu einem Sessel führte und sich dann selber wieder zu Remus setzte. "Remus." Sagte Tom nur grüßend und nickte dem jüngeren Werwolf zu. Remus beobachtete ihn einen Augenblick. Er spürte die Unsicherheit des dunklen Lords und erhob sich dann. "Ich gehe nach unten zu Severus. Er hat neue Vitamin und Aufbautränke für mich. Bis später." Lächelte er und beugte sich herab um Fenrir kurz zu küssen. Der Alpha erwiderte den Kuss leise grollend und streichelte kurz über Remus Bauch, ehe er ihn entließ und ihm nachsah, während er verschwand. Tom seufzte erleichtert. Remus war wirklich sensibel. Er musste seine Befangenheit gespürt haben. Er hob eine Hand und tastete nach der Tischkante. Langsam glitten seine Finger über das Holz, bis sie an die Untertasse stießen. Jetzt hob er die Tasse an und ergriff auch die Untertasse. Er trank einen Schluck, stellte die Tasse zurück auf die Untertasse und hielt sie fest. Fenrir sagte kein Wort. Tom zu reizen war keine gute Idee und seit der Geschichte mit seinen Augen war der gefürchtete Schwarzmagier noch reizbarer, als zuvor, sofern eine Steigerung überhaupt noch möglich war. Er beobachtete Tom und nahm selber einen Schluck aus seiner Tasse. Tom richtete sich auf und stellte die Tasse ab, ehe er tief seufzte. "Warum bekommt ihr ein Kind?" Fragte er schließlich und Fenrir verschluckte sich beinahe bei dieser Frage. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. "Naja...die Bienchen und die Blümchen...." Stammelte er unsicher, aber Tom unterbrach ihn. "Nein, mir ist klar, wie. Ich will wissen warum? Warum gerade jetzt?" Grollte Tom und hielt die Augen geschlossen. Das Flackern des Feuers, welches er wahr nahm irritierte ihn und lenkte ihn ab. Mit geschlossenen Augen war es nicht ganz so anstrengend. "Es hat sich so ergeben, schätze ich. Remus hat mich gefragt, was ich davon halten würde und...naja, ich wollte schon immer Kinder haben." Zuckte Fenrir mit den Schultern und sah Tom nun neugierig an. "Was ist mit dem Krieg? Ihr steht beide in der Öffentlichkeit. Ist das nicht viel zu gefährlich? Das Kind könnte entführt werden!" Protestierte Tom nun und hob seine Stimme. Er zerbrach sich den Kopf, warum Tom das alles so beschäftigte. "Wir sind Werwölfe. Ein Kind von uns ist immer ein Ziel, aber sie werden gut geschützt. Das ganze Rudel kümmert sich um den Nachwuchs. Sie sind nie auch nur einen Augenblick lang alleine. Außerdem gibt es Zauber, die verhindern, dass jemand Fremdes mit dem Kind disapparieren, Flohen oder auch nur das Gelände verlassen kann." Erklärte Fenrir ruhig, ehe er sich nun traute zu fragen. "Aber warum willst du das alles wissen?" Tom nahm die Tasse an sich, trank einen Schluck und stellte sie wieder ab. Er seufzte tief und wandte sein Gesicht einen Augenblick dem Feuer zu. "Harry ist tragend. Wir bekommen ein Kind." Brummte Tom nun und hielt das Gesicht dem Feuer zugewandt. Das verblüffte ihn. Fenrirs Mund öffnete und schloss sich immer wieder. Er sah aus, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er breit grinste. "Glückwunsch!" Lächelte er und beugte sich vor um Tom auf die Schulter zu klopfen. Der zischte nur. "Wie zum Teufel können wir jetzt ein Kind bekommen?" Fauchte er und biss die Zähne aufeinander. Jetzt verstand Fenrir, was Tom solche Sorgen bereitete. "Tom. Euer Kind wird gut geschützt sein. Ich lehre dich die Zauber, die bei uns alle Kinder tragen und wenn du willst erkläre ich öffentlich, dass Harry zu mir gehört, wie ein Welpe, dann wird sein...euer Kind auch bei den Werwölfen sicher sein. Sie zerfleischen Jeden, der es wagt, sich dem Kind zu nähern." Versuchte Fenrir, Tom zu beruhigen, aber es brachte nur sehr wenig. "Dass das Kind sicher sein wird weiß ich, aber was ist mit Harry? Er führt die Todesser an. Er will seine Sitze im Zaubergammot beanspruchen. Er wäre das ideale Ziel." Brauste Tom auf und seine Augen glühten einen Moment blutrot. Fenrir sah ihn kurz an, dann seufzte er. "Harry muss die Sitze einnehmen um alles ins Rollen zu bringen. Wir müssen die Schwangerschaft verheimlichen und wenn es offensichtlich wird muss er einen Stellvertreter auswählen, bis das Kind geboren ist. Ich sehe das, wie du, aber das bekommen wir hin. Er bekommt Werwölfe als Wachen. Immer ein Verwandelter und einer in Menschengestalt." Schlug Fenrir vor und Tom nickte. "Ihr könnt euch willkürlich verwandeln?" Fragte er dann erstaunt. Fenrir grinste. "Einige von uns, aber genug um Harry rund um die Uhr Schutz zu liefern, wenn er das Manor verlässt. Wir können es auch so machen, dass die Werwölfe mit Magie an ihn gebunden werden. Dann werden sie immer mit gezogen, wenn jemand mit Harry abhauen will." wieder nickte Tom, aber er schien noch nicht ganz beruhigt zu sein. "Da ist doch noch etwas, oder?" Hakte Fenrir nun nach. "Ich bin blind. Ich kann nicht mal mich selber schützen. Wie soll ich Harry und ein Kind beschützen?" Fenrirs Magen wurde zu einem Eisklumpen. Er wüsste nicht, was er tun würde, währe er in Toms Situation. Das war so schwer, gerade für einen eigentlich so mächtigen Dominanten. "Harry kann sich selbst schützen und ich habe dir eben schon gesagt, dass wir immer da sein werden." Brummte Fenrir aufmunternd, dann fügte er hinzu: "Ich verstehe dich. Besser als wohl die Meisten, aber jetzt ist es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Du musst es auf dich zukommen lassen. Und später....es wird Routine werden. Du wirst das alles schaffen, auch ohne hinzusehen." Er rief nach einer Hauselfe und bestellte bei ihr eine Flasche Feuerwhiskey und zwei Gläser. Er schenkte ihnen ein, nachdem das kleine Geschöpf wieder verschwunden war und drückte Tom dann sein Glas in die Hand. "Auf Harry und Remus." prostete Fenrir und Tom murmelte etwas ähnliches, ehe er sein Glas herunterstürzte und es Fenrir zum nachfüllen hinhielt. Das Feuer in seinem Magen wärmte ihn und der Nebel in seinem Kopf verdrängte die Finsteren Gedanken weiter nach hinten in seinen Kopf. Tom hörte die Tür aufgehen und roch dann Remus. Fenrir hob einen Arm und Remus nahm die Einladung an und setzte sich zu ihm. Töm hörte, dass Fenrir seinen Gefährten küsste. "Puh...wie viel hast du getrunken? Du stinkst wie eine ganze Bar." lachte Remus und wehrte Fenrirs Versuch, ihn erneut zu küssen ab. "Vergiss es. So küsse ich dich nicht!" verkündete Remus nun und wandte sich stattdessen Tom zu. Er musterte den Vampir einen Augenblick, ehe er etwas sagte. "Ich habe bei Severus im Büro zwei Pakete mit Schwangeren-Nährstoffen gesehen. Muss ich raten?" fragte er lächelnd, aber mit Sorgenfalten auf der Stirn. Tom brummte nur und stellte sein Glas zur Seite. "Erwischt." knurrte er trocken. "Du klingst nicht glücklich." stellte Remus fest und begann schon sich Sorgen um Harry zu machen. Würde Tom wollen, dass er das Kind abtrieb? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen, aber bei einem Wesen wie Tom wusste man nie. Tom knurrte erneut und bleckte kurz die Fänge. Diese Agression ging nicht gegen Remus, aber er war wirklich gereizt. "Fenrir, erklär es ihm. Ich habe keine Lust dazu und jetzt ist es eh egal." brummte er und hörte dann mit an, wie Fenrir schnell alle seine Sorgen an Remus weitergab, der immer wieder nickte oder kurz ein Geräusch von sich gab. Remus lehnte sich einen Augenblick lang zurück und hing seinen eigenen Gedanken nach. "Du willst das Kind aber, oder?" fragte er dann Tom und sah ihn prüfend an. "Früher hätte ich einfach Ja gesagt, aber jetzt..." antwortete Tom nur knapp und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas. "Willst du, dass Harry abtreibt?" bohrte Remus weiter nach und augenblicklich glühten Toms Augen rot auf. "Ihn bitten, unser Kind zu töten? Bist du wahnsinnig?" fauchte Tom und knallte das Glas auf den Tisch. Remus lächelte nur unbeeindruckt. Er hatte die Antwort bekommen, die er haben wollte. "Beruhige dich. Aber das sind Fragen, die man stellen muss, wenn man helfen will. Aus deiner Reaktion schließe ich, dass du das Kind willst, auch wenn es dir nicht so bewusst ist." lächelte er und verflocht seine Finger mit denen von Fenrir. "Ja, kann sein, aber was ist mit...." "Kein Grund." unterbrach Remus ihn nun und Tom brauste erneut auf und brüllte ihn beinahe an. "Komm runter! Du solltest dir angewöhnen, dich zu beherrschen! Harry wird das nicht vertragen. Nicht jetzt, wo er von Hormonen überschwemmt wird und mit einem Baby im Raum kann man auch nicht so rumbrüllen!" bellte jetzt Remus zurück. Tom war verblüfft. Es war sehr lange her, dass er das letzte Mal so angefahren wurde. Er wollte schon zu einem bissigen Kommentar ansetzen, verkniff es sich aber dann. Remus sah zu, wie Tom immer mehr in sich zusammen sank. "Ich weiß nichts über Kinder." brummte er schließlich unverständlich. "Harry wird das alles aus Instinkt können...und ich?" fragte er nach und rieb sich dann über die Augen. "Ich helfe dir." sagte nun Remus und Fenrir sah ihn völlig überrumpelt an. "Was denn? Du bist ständig unterwegs und lässt mich hier sitzen und Tom hat auch nicht viel zu tun. Wir können uns jeden Tag treffen und ich zeige ihm dann alles. Vom Füttern, übers Wickeln bis zum Anziehen. Er muss es ja üben. Es ist für die meisten Männer eh schon schwer und die können sehen!" erklärte Remus sein Vorhaben. Fenrir wollte gerade etwas einwenden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Tom darauf eingehen würde, aber der dunkle Lord überraschte ihn auch dieses Mal. "Danke." sagte er nur und Fenrir fielen bald die Augen aus den Höhlen. "Dann treffen wir uns Morgen nach dem Mittagessen." lächelte Remus und sah zu, wie Tom sich erhob. Ehe er aber aus der Türe trat hielt er noch einmal an und bat Fenrir zu sich. Der Alpha kam zu ihm und Tom flüsterte. "Was ist mit..." Fenrir grinste. "Kein Problem. Enthalte es ihm bloß nicht vor. In seinem Zustand könnte er da sehr ungemütlich werden." sagte er, ehe die Türe aufsprang. Da stand Harry. "Hey, habt ihr Tom...da bist du ja!" lächelte er und trat an Tom heran. Er stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen. Tom schlang seine Arme um Harry und drückte ihn an sich. "Tonky haben Ruf gehört. Tonky seien da." piepste es nun etwa auf Hüfthöhe. "Danke, Tonky, aber ich nehme ihn gleich mit." lächelte Harry und die kleine Kreatur verschwand. "Was machst du hier?" wollte Harry wissen, dann schnupperte er. "Und hast du getrunken?" fragte er. Insgesamt wirkte Harry ziemlich aufgedreht und überschwänglich. "Ich hab mit Fenrir geredet und ja, wir haben was getrunken. Was ist denn mit dir los?" fragte Tom nun lächelnd. Die beiden Werwölfe hatten es geschafft, ihm die meisten Sorgen zu nehmen, weshalb er insgesamt nun wesentlich entspannter war und sich beinahe schon wirklich auf das Kind freute. "Ich hatte gerade eine Versammlung. Die Sitze im Gammot gehören nun offiziell mir und morgen ist eine Sitzung. Bald wird auch wieder ein Minister gewählt und ich denke, den werden wir stellen können. Was hältst du von Lucius?" fragte Harry und sah seinen Gefährten neugierig an. Tom versteifte sich. "Ich will nicht, dass du da hin gehst! Such dir einen Stellvertreter!" knurrte er und Harry seufzte. "Das werde ich nicht tun. Tom, ich muss da hin! Die Menschen brauchen ein neues Gesicht. An mir haften keine Verbrechen und außerdem kenne nur ich die Einzelheiten meiner Pläne!" "Nur bis zum dritten Monat! Danach sieht man es." bestimmte Tom und Harry strahlte. "Das reicht mir um alles in die Wege zu leiten. Was sagst du zu Lucius?" "Die Idee ist gut." nickte Tom. Remus kam nun zu ihnen herüber. Er umarmte Harry und küsste seine Stirn. "Jetzt erst mal herzlichen Glückwunsch." sagte er. "Danke." flüsterte Harry und verließ dann mit Tom zusammen die Gemächer der Werwölfe. Schweigen breitete sich im Raum aus, als sich die Türen öffneten und zwei Männer eintraten. Die Mitglieder des Zaubergammots sahen die Männer unsicher an. Sie waren bekannt. Natürlich. Sie beide waren Anhänger von Voldemort, obwohl das nie wirklich bewiesen wurde. Lucius und Severus nahmen ihre Plätze an der langen Tafel ein. Rechts und links von dem Platz an der Stirnseite, der leer war. Dort hatte lange niemand mehr gesessen, denn das war der Platz des Vorsitzenden und nur, wer mindestens fünf Sitze hatte konnte diese Position einnehmen. Dumbledore hatte es lange versucht, aber der Alte hatte nur einen Sitz, den von Gryffindor. Es war ein riesiger Schock gewesen, als sie erfahren hatten, dass Dumbledore dieser Sitz aberkannt wurde, da es einen direkteren Nachfahren von Gryffindor gab, als den Träger des Merlinordens. "Guten Abend." sagte nun Malfoy und nickte den Anwesenden zu. Schweigen, dann einige gemurmelte Begrüßungen. "Dann können wir ja jetzt anfangen." stellte eine Hexe fest. Sie war zwar nicht die Vorsitzende, aber sie hatte mit drei Sitzen die meisten, zumindest bisher und so war es ihre Aufgabe, die Treffen zu moderieren. "Noch nicht ganz. Einer fehlt noch." gab Lucius zu bedenken. Die anderen sahen ihn verwirrt an. Sie wussten nur von diesen beiden, die ihre Sitze nun beanspruchten. Wer konnte jetzt noch fehlen? Wie zur Antwort öffneten sich nun die Türen des Raumes erneut und alle keuchten entsetzt auf. Gelb glühende Augen stierten ihnen aus der Dunkelheit entgegen. "Ein Werwolf! Protego!" brüllte einer der Männer und beschwor einen flackernden, nicht sonderlich starken Schutzschild. Hinter dem riesigen Wolf bewegte sich nun etwas in der Dunkelheit. Zwei Männer folgten dem Tier. Der eine war groß und breit mit schulterlangen dunkelbraunen locken und gekleidet in eine Jeans und eine Lederjacke. Der nackte Oberkörper war unter der offenen Jacke gut zu sehen, genau, wie eine Art Stammestätowierung auf seiner muskulösen Brust. Er trug eine Kette mit einer Kralle in der Mitte und schwarze Lederstiefel. Sie waren sich nicht sicher, wer gefährlicher aussah, der Mann oder der Werwolf, der aus welchen Gründen auch immer verwandelt war. Am Nachmittag. Dann fiel ihr Blick auf die zweite viel schlankere Gestalt und eiskalte Schauer liefen ihnen den Rücken herab. Das da war eindeutig der gefährlichste von den dreien. Der zweite Mann war etwa 1.80 groß, schlank und sein langes tiefschwarzes Haar fiel ihm als geflochtener Zopf über die Schulter. Das Ende hing etwa auf Höhe seines Nabels. Das Gesicht war schmal und scharf geschnitten. Über den hohen Wangenknochen funkelten ihnen Avada Kedavra-Grüne Augen entgegen. Nicht einmal Harry Potter hatte solche Augen gehabt. Die Augen waren leicht schräg und gerahmt von dichten Wimpern und ebenfalls schrägen geraden Brauen über einer aristokratischen Nase. Am auffälligsten war aber die Narbe, die sich von der Stirn über das Auge bis auf die Wange zog. Die Kleidung war eine schmal geschnittene Zaubererrobe in Schwarz und dunkelgrün. Die Anwesenden blinzelten verwirrt. Sie waren sich noch nicht sicher, ob sie die Erscheinung attraktiv oder beängstigend fanden. Flankiert von dem Werwolf und dem ersten Mann trat der Fremde nun ganz ein und ließ sich auf dem Stuhl am Kopfende nieder. Jetzt kamen Regungen in die Zauberer und Hexen. "Dort darf nur der Vorsitzende sitzen!" begehrte einer auf und die Anderen nickten zustimmend. Der Fremde lächelte nur. Wobei...sie hatten das Gefühl, das Gesicht zu kennen. "Ich bin mir dieser Tatsache bewusst." lächelte der Zauberer und seine Stimme hätte auch einen Vulkan in Eis verwandeln können. In aller Seelenruhe streifte der junge Mann nun seine Handschuhe ab und legte eine Hand auf den Kopf des Werwolfes. "Warum sitzen sie dann da und wer sind Sie überhaupt? Und was soll der Werwolf? Das ist nicht gestattet!" brüskierte sich eine Hexe. Harry lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem Bauch. "Nun. Das sind viele Fragen. Ich werde sie gewissenhaft beantworten." schnurrte der Fremde. "Zuerst. Ich halte sechs Sitze und wenn ich mich nicht irre hält sonst niemand mehr als fünf, eine Tatsache, die mich automatisch zum Vorsitzenden dieses Gammots macht, nicht wahr?" Er winkte den großen Mann heran, der hinter ihm Stellung bezogen hatte und der reichte ihm eine Mappe. Er öffnete sie und schob sie den Hexen und Zauberern zu. Sie enthielt die offiziell beglaubigten Dokumente und bestätigte seine Sitze. "Zu Ihrer zweiten Frage komme ich sofort, Zuerst aber...der Werwolf ist zu meinem Schutz hier. Ihr Name ist Tascha. Jetzt komme ich zu ihrer dritten Frage und gleichzeitig zur Erklärung, warum ich diesen Schutz benötige. Mein Name ist Gabriel Riddle. Ich bin der Gefährte von Lord Voldemort und Sie kennen mein Gesicht sicher aus der Zeitung." Schloss Harry trocken und wartete die Reaktionen ab, welche nicht lange auf sich warten ließen. "Ein Todesser!" brüllte ein Mann und Harry zog in aller Seelenruhe die Ärmel seiner Robe hoch und zeigte Ihnen die nackten Unterarme. "Vielleicht sind Sie kein Todesser, ganz sicher aber ein Verbrecher! Sie haben Du-weißt-schon-wen befreit! Dafür wandern Sie nach Askaban!" fauchte nun eine Hexe. "Nein, tue ich nicht. Die Gesetze zum Schutz magischer Wesen lassen das nicht zu. Es ist einem magischen Wesen erlaubt, seinen Gefährten zu retten ohne Rücksicht auf das Gesetz. Voldemort wäre hingerichtet worden. Wäre er nur nach Askaban gekommen hätten Sie Recht, in diesem Fall jedoch stehe ich auf der sicheren Seite. Zumal man keine eindeutigen Beweise gegen meinen Gefährten hat." "KEINE EINDEUTIGEN BEWEISE?" brüllte nun ein weiterer Mann. "WIR REDEN HIER VON DU-WEIßT-SCHON-WEM!" Harry sah den Mann eiskalt an. "Ja, das tun wir. Wurde er jemals dabei beobachtet, gemordet zu haben? Gibt es Zeugen? Nein?" "Die Todesser wurden gesehen!" warf nun ein Mann ein. "Ich bitte Sie! Die Silbermaske und einen schwarzen Umhang bekommt man an jeder Ecke zu kaufen. Da könnte jeder drunter stecken." Harry schnippte mit den Fingern und schon lagen vor allen Anwesenden dicke Mappen. "Wir sollten anfangen. Wir haben viel zu tun." sagte er nur kühl. "Was ist das?" fragte eine Hexe und deutete auf die Mappe vor sich, mit einem Gesichtsausdruck, als wäre sie eine lebendige Schlange. "Gesetzesänderungen, Entlassungen, Neuanstellungen. Eine bunte Mischung." Sie saßen bis tief in die Nacht zusammen. Fast alle stimmten gegen die Änderungen, aber mit Severus und Lucius hielt Harry immer die Mehrheit und es gab immerhin einige Enthaltungen. Er nahm sich vor die Mitglieder, die nicht von Grund heraus ablehnten auf seine Seite zu ziehen. Zwei mal bekam er sogar Stimmen von den Anderen. Ein mal für die Gesetzesvorlage, die es Außenstehenden verbat in die Politik oder in Gerichte einzugreifen, was Dumbledore häufig tat und das andere Mal, was ihn sehr überraschte, drei Stimmen für die Errichtung einer Art Vorschule für Hogwarts, wo Kinder aus Mugglefamilien alles über die magische Gesellschaft lernten und wo sie auch leben konnten, wenn es Anzeichen von Misshandlung durch die Eltern gab. Der Knaller kam erst am Ende. Dumbledore wurde als Direktor von Hogwarts entlassen und es würde eine Gerichtsverhandlung geben. Alle waren geschockt, als er Ihnen Beweise für Dumbledores Rolle bei der Misshandlung von Harry Potter vorlegte. Harry gähnte. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen und ihm tat der Rücken vom langen Sitzen schrecklich weh. "MONSTER!" brüllte es plötzlich, als Harry und seine Anhänger gerade die Eingangshalle des Regierungsgebäudes durchquerten. Sie alle wirbelten herum. Da stand Percy Weaseley mit erhobenem Zauberstab. Er zielte direkt auf Harry und fixierte ihn hasserfüllt. "Mach keine Dummheiten." sagte Harry nun ruhig. Er spannte sich an. Innerlich überschwemmte Panik ihn, aber nach außen blieb er gefasst. Er musste es unbedingt vermeiden, von einem Zauber getroffen zu werden. Ein leichter würde keinen großen Schaden anrichten, aber ein Fluch oder irgendein anderer schwerer Zauber konnten seinen magischen Haushalt so durcheinander bringen, dass sein Kind gefährdet würde und das musste er unbedingt verhindern. Er spürte, wie Lucius, Severus und der nicht verwandelte Werwolf näher zu ihm rückten. Sie alle waren angespannt und der Werwolf, der neben ihm stand sträubte das Fell und bleckte die Zähne. „Warum denn Dummheiten? Dich zu fangen und einzusperren ist das Richtige! Dumbledore ist der wahre Held. Der Anspruch auf die Sitze im Gammot kann keinen Bestand haben! Wir können keinem Verbrecher erlauben, unser Land zu führen!“ fauchte der Weaseley nun und Harry beobachtete aus den Augenwinkeln, wie immer mehr Auroren sie umstellten. „Das hier ist eine Farce! Es gibt keine Beweise gegen mich. Es gibt nicht einmal Beweise gegen meinen Gefährten! Es wird neue Untersuchungen geben und der Alte wird sich dem Zaubertribunal stellen müssen! Er war es, der die Anweisung gab, Harry Potter von klein auf zu misshandeln! Er war es, der Sirius Black, einen Unschuldigen, in Askaban begrub und der ihm nicht einmal eine Anhörung zugestand! Er ist der wahre Verbrecher und es wird Zeit, dass die Menschen das langsam erfahren! Ihr werdet mich nicht los! Ich bin der Vorsitzende des Zaubergammots und das gedenke ich zu bleiben! Lucius, Severus! Wir werden jetzt ge…“ „Sectumsempra!“ brüllte Percy nun und wie in Zeitlupe sah Harry den Schneidefluch auf sich zuschießen. Der Gefährte von Tasha war schneller und wirbelte Harry herum. Er stöhnte, als der Fluch nun tiefe Wunden in seinen Rücken riss. Tasha jaulte auf und mit einigen wenigen Sprüngen war sie bei Percy angekommen, aber ein „Petrificus totalus“, den ein Auror von der Seite abschoss ließ sie einfach umfallen. „Nein!“ rief Harry und erschuf einen mächtigen Schutzschild um sich und seine Begleiter. Er konnte den Mann nicht länger halten und sank mit ihm zusammen auf den Boden. „Severus! Weck Tasha wieder auf. Lucius, ruf die Mitglieder des Zaubertribunals!“ „Nicht unsere Leute?“ fragte Lucius nun. „Nein. Wir müssen sauber bleiben! Ein Kampf würde uns lange angelastet werden! Das Tribunal muss die Einhaltung der Gesetze durchsetzen! Wenn wir uns an sie wenden stehen wir auf der sicheren Seite! Los!“ Lucius beschwor einen Patronus und schickte ihn sofort los. Die Gestalt würde nun nacheinander die Mitglieder des Tribunals aus den Betten reißen und sie hier her beordern. Harry rollte Grigori nun auf den Bauch. Er entfernte die Überreste der Lederjacke und begann die Wunden zu heilen. Langsam glitten seine Hände über den Rücken des Werwolfes und langsam begannen sich die Wunden zu schließen. Eigentlich durfte er keine so schwere Magie wirken, aber er konnte nicht zulassen, dass Grigori verblutete. Nicht, nachdem der sich für ihn in einen Fluch geworfen hatte. „Gabriel! Hör auf!“ Severus war wieder bei ihm und zog ihn nun von Grigori weg. „Die Blutung ist gestoppt! Alles weitere erledige ich. Du darfst diese Magie nicht mehr wirken.“ Zischte Severus nachdrücklich und zu seiner Erleichterung schien der junge Mann das einzusehen und nickte. Plötzlich passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Die Kamine im Atrium des Ministeriums flammten auf und nacheinander traten mehrere Hexen und Zauberer in den roten Roben der Richter aus ihnen. Gleichzeitig öffneten sich die Fahrstühle und mehrere Leute mit schwarzen Umhängen und blauen Armbinden stürmten heraus und setzten sowohl die Auroren, als auch Percy Weaseley fest. „Was ist hier los?“ Amelia Bones, leiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung trat durch die Menge der Richter und stoppte an den Wänden des Schutzschildes. Harry ließ den Zauber sofort fallen und erhob sich. Er streckte eine Hand nach Severus aus und der legte ein Denkarium hinein. Harry legte seine Erinnerungen hinein und reichte es dann an Amelia Bones weiter. Diese war etwas verblüfft, dass dieser junge Mann ihr sofort seine Erinnerungen aushändigte, ergriff das Denkarium aber und vertiefte sich für einen Augenblick in die Szenen der letzten Minuten. Schließlich projezierte sie die Erinnerungen mit einem Zauber in die Luft, damit alle sie sehen konnten. „Es war klug, uns zu rufen.“ Sagte sie leise zu dem Fremden vor sich und erhob dann die Stimme. „Mit sofortiger Wirkung werden alle Auroren, die Anteil an dieser beschämenden Situation haben suspendiert. Sie werden in Gewahrsam genommen, bis zum Tag ihrer Anhörung. Percy Weaseley wird bis zum Tag seiner Anhörung in Askaban untergebracht.“ Bestimmte sie und ihre eigenen Leute, eine unabhängige Spezialeinheit machte sich an die Arbeit. „Miss Bones, das wird wohl kaum nötig sein. Sicher ist das alles nur ein Missverständnis.“ Harry bekam eine Gänsehaut. Noch bevor er ihn sah hatte er ihn erkannt. Diese Stimme. Dieser wiederlich falsche großväterliche Tonfall. „Dumbledore.“ Spuckte er aus und wandte sich dann zu dem Mann um. Innerlich bebte er, aber alleine der Gedanke, dass der alte Sack noch nichts von seiner Entlassung und bevorstehenden Anhörung wusste brachte ihn beinahe zum Grinsen. Er hatte ihn noch nicht gesehen. Lucius stand im Weg. „Professor? Ich verstehe nicht, was sie meinen?“ fragte Amelia Bones und zog eine Augenbraue hoch, sodass ihr Monokel herausrutschte und baumelnd an einer langen Kette vor ihrem Bauch hin und her schwang. „Mister Weaseley hat den Vorsitzenden des Zaubergammots angegriffen und dabei einen Mann schwer verletzt mit einem Zauber, der meiner Meinung nach, mehr als zwielichtig ist. Die anwesenden Auroren haben ihn dabei unterstützt.“ Klärte sie den Sachverhalt. „Meine Liebe Miss Bones. Sicher lässt sich da etwas regeln. Wissen sie, der junge Mister Weaseley kämpft für das Richtige. Wenn er einen Fehler gemacht hat, dann….“ Er stockte, als er sich erinnerte, was sie gesagt hatte. „Seit wann hat das Zaubergammot einen Vorsitzenden?“ „Seit heute.“ Sagte Harry nun und trat an Lucius vorbei. Dumbledore erblasste. „Nehmen sie ihn sofort fest! Er ist der Gefährte von Du-weißt-schon-wem und sehr gefährlich!“ fauchte Dumbledore und deutete mit einem Finger auf ihn. „Das ist nicht möglich, Professor. Der junge Mann ist völlig unschuldig.“ Sagte Amelia Bones nun sehr ruhig, aber mit einem kleinen Lächeln im Mundwinkel. Sie mochte den Alten nicht. Es ging ihr gehörig gegen den Strich, dass der sich immer in die Angelegenheiten der Richter und der Strafverfolgung einmischte. „Unschuldig?“ Dumbledore erstickte beinahe vor Wut. „Er hat IHN befreit! Wie kann er da unschuldig sein?“ fauchte er. „Ich falle unter den Schutz magischer Wesen. Eine Haft hätte ich nicht verhindern können, aber eine Hinrichtung schon.“ Gab Harry trocken von sich. Er zog einige Umschläge aus seinem Umhang. „Ehe ich es vergesse. Als Vorsitzender des Zaubergammots ist es meine Aufgabe, Sie über Ihre Entlassung zu informieren. Sie sind nicht länger Direktor von Hogwarts.“ Er reichte ihm den ersten Brief. „Des Weiteren gibt es nun keine Stelle als politischer Berater mehr. Die Angelegenheiten des Ministeriums und der Gerichte gehen Sie nichts mehr an.“ Er reichte ihm den zweiten Brief. „Und…ach ja, Hier ist Ihre Vorladung. Sie werden sich in einer Woche vor dem Tribunal verantworten müssen. Die Vorwürfe reichen von Anstiftung zur Kindesmisshandlung, über Unterschlagung und Diebstahl von Geldern, bis hin zum Missbrauch, Ihres bisherigen Amtes, als Direktor, zur Rekrutierung von Kindern, als Kämpfer gegen die Dunkle Seite.“ Bei den letzten beiden Worten machte er mit seinen Händen das Zeichen für Anführungsstriche. „Bitte seien Sie pünktlich. Sie haben bis morgen Abend Zeit, das Büro in Hogwarts zu räumen. Wenn Sie sich widersetzen, sind wir gezwungen, Sie bis zu Ihrer Anhörung in Gewahrsam zu nehmen.“ Lucius und Amelia schüttelten sich, so wie die meisten Anwesenden auch. Harrys Stimme war kalt und schneidend, wie Eis. Er sah Dumbledore direkt in die Augen und verzog keine Miene. Der Alte wurde erst weiß, dann rot, dann fing er an zu brüllen. Einer aus Amelias Spezialeinheit zauberte ihn stumm und führte ihn dann hinaus. Harry wandte sich Amelia zu. „Sie haben meine Erinnerungen. Wenn Sie noch etwas wissen müssen, schreiben Sie mir bitte. Ich habe ein Postfach hier im Ministerium. Eine Hauselfe kontrolliert es jeden Tag.“ Amelia nickte geistesabwesend. Sie hatte noch nicht ganz verarbeitet, was eben geschehen war. Dieser junge Mann hier hatte soeben Albus Dumbledore einfach abgesägt. Den mächtigsten Mann auf der Weißen Seite und sie hatte keine Ahnung, wie er das geschafft hatte. „Eine Sache wäre da noch. Sie haben eine Drohung ausgesprochen. Sie drohen der magischen Bevölkerung mit Krieg. Das ist nicht unbedingt ein Vergehen, aber ich wäre gezwungen, Sie beobachten zu lassen.“ Sagte sie unsicher. Harry aber lächelte nur sehr höflich und nickte mit einem entschuldigenden Blick in den Augen. Ganz langsam entfesselte er seine Veela-Magie und strahlte die Frau an. „Ach, was man im Zorn sagt…Ich hatte Angst um meinen Gefährten. Seien Sie beruhig. Es könnte Krieg geben, aber nicht gegen die magische Bevölkerung, nur gegen Gruppen und Einzelpersonen, die sich mir in den Weg stellen, bei meinem Versuch, dieses Land wieder aufzubauen. Hier, das sind die neuen Gesetze. Sie wurden soeben verabschiedet. Anbei befinden sich auch Pläne zur Modernisierung. Lesen Sie es sich in Ruhe durch. Wenn sie Fragen haben, kontaktieren Sie mich ruhig. Wir können dann alles besprechen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden? Ich möchte zu meinem Gefährten.“ Schnurrte Harry und die Frau nickte. Sie landeten etwas unsanft wieder in Riddle Manor. Harry war schlecht. Er hasste diese Art des Reisens und hinzu kam seine ständige Übelkeit. Er schaffte es gerade noch durch die Haustüre, ehe er sich würgend über das Geländer in die Beete erbrach. Er hatte vom Würgen Tränen in den Augen. Sein Rücken schmerzte und er vermisste Tom. Dazu noch der ganze Stress…Er war einfach auf und völlig überfahren. Severus trat neben ihm und reichte ihm ein Glas Wasser. „Erzählt Tom nicht, wie eng es war. Er würde mich hier einsperren und ich muss zurück!“ bat er und Severus nickte. „Wir schildern es nüchtern und undramatisch. „Danke.“ „Harry?“ schallte es nun von drinnen. „Tom! Ich bin hier draußen!“ rief er und Severus ließ ihn alleine. Tom trat hinaus. „Hier bin ich.“ Sagte Harry nun ruhig und Tom trat zu ihm. Seufzend ließ er sich gegen Toms Brust sinken und schloss die Augen, ehe er einfach anfing zu weinen. Nach einigen Minuten beruhigte er sich. „Was ist passiert?“ fragte Tom alarmiert, versuchte aber ruhig zu bleiben. Harry zog ihn mit sich in ihre Gemächer und ließ Badewasser ein. Zufrieden schmiegte er sich im warmen Wasser an Tom und schloss die Augen. Dann begann er zu erzählen, was passiert war. „Wurdest du verletzt?“ „Nein. Grigori hat den Zauber abgefangen. Tom, bitte mach dir keine Sorgen. Ich muss da wieder hin. Wir haben heute so viel erreicht.“ Tom überlegte einen Augenblick. In Ordnung. Aber ab jetzt trägst du permanent Schutzzauber. Harry lächelte und versprach es ihm. „Soll ich dir meine Erinnerungen zeigen? Dumbledores Gesicht war unbezahlbar, als ich ihm alles weggenommen habe.“ Grinste Harry nun und Tom grinste ebenfalls. Kapitel 30: Verlust und eine zweite Chance ------------------------------------------ Kapitel 30 - Verlust und eine zweite Chance Seit Harry den Vorsitz des Zaubergammots übernommen hatte waren nun bereits fünf Monate vergangen. Fünf Monate in denen er vieles erreicht hatte. Lucius Malfoy war zum neuen Minister für Zauberei ernannt worden. Auf dem Gelände von Hogwarts war mit dem Bau einer Vorschule und eines Traumazentrums begonnen worden, Minerva Mc Gonnagall war nun die neue Schulleiterin und was das wichtigste war, Albus Dumbledore saß nun mit aufgedeckten Karten in Askaban. Schaudernd erinnerte Snape sich an die Verhandlungen. -------Flashback------- Absolute Stille legte sich über die anwesenden Zauberer und Hexen, als Albus Dumbledore in den Kreisrunden Verhörsaal geführt wurde. Die Menge, die noch bis vor kurzem die Freilassung des verehrtesten Zauberers aller Zeiten gefordert hatte wurde von Auroren in Schach gehalten und war mit einem Stillezauber belegt worden. Lucius Malfoy, neu gewählter Minister für Zauberei, eröffnete die Verhandlung und erteilte Susan Bones das Wort. Die ältere Hexe winkte einem der Auroren zu, der Dumbledore eine Phiole Veritaserum einflöste und ihn zum Schlucken zwang. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die Augen des Alten glasig wurden und er in seinem Stuhl zusammensackte. "Wie lautet Ihr Name?" fragte Susan Bones der Form halber am Anfang. Die Schreiber schwangen ihre Zauberstäbe und magische Federn sausten über Pergamente. Eine Zusammenfassung der Verhandlng würde am nächsten Tag in allen magischen Zeitungen zu lesen sein. "Albus Percival Wulfrick Brian Dumbledore." erklang es Monoton. "Wissen Sie, warum Sie hier sind?" "Ja." "Albus Dumbledore, Ihnen wird vorgeworfen, minderjährige Schüler rekrutiert zu haben. Wie bekennen Sie sich?" "Schuldig." Entsetzen breitete sich in den Gesichtern der Menge aus. Die Zauberer und Hexen, die gekommen waren um die Freilassung von Dumbledore zu fordern sahen sich nun unsicher an. "Warum haben sie Kinder rekrutiert und zu welchem Zweck?" fragte nun Susan Bones. "Kinder sind einfacher zu manipulieren, als Erwachsene. Ich habe eine Armee gebraucht. Eine Armee, die mir treu überall hin folgt, um die verdorbenen Zauberer und Hexen ein für allemal auszulöschen." "Wer sind die verdorbenen Hexen und Zauberer?" wollte Lucius Malfoy nun wissen. "Reinblüter und Todesser. Slytherins und alle magischen Wesen." antwortete der Alte. "Warum sehen Sie sie als verdorben an?" "Weil sie stark sind. Sie könnten mir gefährlich werden. Die Reinblüter sind inzestverdorbene Kreaturen, die Todesser sind dumme Mörder und die magischen Wesen sind dreckige Halbtiere." Stünde der Alte nicht unter Veritas, hätte er diese Worte wohl ausgespuckt oder gebrüllt, so aber kamen diese hasserfüllten Worte nur monoton und stumpf über seine Lippen. "Das reicht mir. Albus Dumbledore, Ihnen wird des weiteren vorgeworfen, sich am Geld vieler Menschen vergriffen zu haben. Wie bekennen Sie sich?" "Schuldig. Ich brauchte das Geld. Es war für eine gute Sache." "Wofür brauchten Sie das Geld?" "Ich wollte eine Armee aufbauen, um der mächtigste Zauberer der Welt zu werden. Ich brauchte Geld um Leute zu schmieren und um Söldner anzuheuern. Sie sollten für mich die magischen Wesen und die schwarzen Zauberer auslöschen." "Ich bitte die Schreiber anzumerken, dass Dumbledore sich so eben der Anstiftung zum Mord schuldig gemacht und sich selbst belastet hat." Susan Bones stellte noch weitere Fragen zu diesem Thema und bald hatten die Protokollanten große Pergamentstapel neben sich liegen. Schweren Herzens warf sie einen Blick auf ihre Notizen und seufzte. Jetzt würde es zur Befragung bezüglich des letzten Punktes kommen. Sie fürchtete sich etwas vor dem, was sie gleich hören würde. "Albus Dumbledore. Wir kommen nun zum letzten Punkt dieser Befragung. Sie werden angeklagt, Harry James Potter von frühester Kindheit an misshandelt zu haben. Sie werden beschuldigt James und Lilly Potter getötet zu haben um an den Jungen zu kommen und sie werden beschuldigt, seine Verwandten zur Misshandlung angestiftet zu haben. Wie bekennen Sie sich?" "Schuldig." Die Menge im Hintergrund begann aufgebracht zu toben. Es drangen zwar keine Worte über die Lippen der Hexen und Zauberer, aber man konnte gut erkennen, welcher Hass sich nun gegen Dumbledore richtete. "Warum haben Sie das getan?" "Der Bengel musste geformt werden. Er war die einzige Waffe gegen Voldemort." die Menge zuckte. "Er sollte Voldemort töten? Ein Kind sollten einen gefährlichen schwarzen Magier töten?" Susan war fassungslos. "Ja. Er sollte Voldemort töten das sollte ihn brechen, damit er mir freiwillig sein Vermögen überschreibt." "Wie wollten Sie ihn brechen?" "Ich habe ihn zu seinen verwandten gebracht. Ich wusste, sie hassten alles magische. Ich gab ihnen Geld, damit sie den Bengel misshandelten. Er musste putzen und kochen, da war er gerade fünf. Er hat nur Abfälle und verdorbenes zu Essen bekommen und musste im Schrank unter der Treppe schlafen. Seine Freunde, Mr. Ron Weaseley und Ms. Hermine Granger haben mir immer alles berichtet, was er tat. Ich habe sie dafür mit Potters Geld bezahlt. Während der Schulzeit habe ich ihn trainiert und gezüchtigt." endete Dumbledore. Susan Bones reckte während dieser Erzählungen die Schultern. In ihrem Gesicht sah man zwischen Fassungslosigkeit auch Wut und Abscheu aufblitzen, aber die Hexe hatte ihre Mimik gut unter Kontrolle. "Wie haben Sie ihn trainiert und wie haben Sie ihn gezüchtigt?" stellte sie ihre letzte Frage. "Ich habe ihn mit Flüchen bombardiert. Er hatte keinen Zauberstab. Ich wollte, dass er lernt Schmerzen zu ertragen. Manchmal habe ich ihn auch ausgepeitscht. Es hat mir Spaß gemacht. Der kleine Bastard hatte sich aber geweigert zu brechen. Ich habe ihn in mein Büro zitiert und ihn mehrfach vergewaltigen lassen. Nachdem er Voldemort getötet hat wollte ich ihn noch selber als Sklaven behalten. Ich konnte ihn nicht töten." "Warum konnten Sie ihn nicht töten?" Susan Bones Stimme zitterte vor Abscheu und Hass. "Er war ein magisches Wesen. Seine Nähe verhinderte mein weiteres Altern und stärkte mich." Nach dieser Aussage war der Alte wieder zu sich gekommen. Er hatte geflucht und gespuckt, ehe er von den Auroren abgeführt und nach Askaban gebracht wurde. Die Nachricht, dass Dumbledore den Helden der Zaubererwelt misshandelt, ja, ihn sogar hatte vergewaltigen lassen führte in der magischen Bevölkerung zu einem Aufschrei. Die Tatsache, dass Harry Potter ein magisches Wesen war und dass der Alte das wusste und ausnutze war allerdings noch eine weit aus schlimmere Eröffnung. Da magische Wesen, besonders die reinen Lichtwesen unter dem Schutz des Gesetzes standen hatte Dumbledore nun fast bei jedem in der magischen Welt an Ansehen verloren. Nur leider nicht bei allen. Eine Gruppe radikaler Anhänger des Alten war noch immer da draußen unterwegs. Es hatte viele Morddrohungen gegen Lucius Malfoy, Susan Bones und auch Gabriel gegeben, denn diese sah man als Hauptschuldige an. Natürlich auch Tom, aber das war für die "Krieger des Lichts", wie sie sich nannten, selbstverständlich. Sie drohten damit, den Alten zu befreien und gemeinsam mit ihm die Herrschaft des Lichts einzuläuten. -------------Flashback Ende----------- Harry war, nachdem er so viel erreicht hatte, nicht dazu bereit gewesen, alles hinzuschmeißen. Die magische Bevölkerung hatte sich so stark und laut gegen den Alten gestellt, dass Harry dachte er würde träumen. Lucius Malfoy war sehr angesehen und sie hatten es geschafft das Fach "Schwarze Magie" an der Hogwartsschule einzuführen, welches die Schüler freiwillig ab dem 5. Jahrgang belegen konnten. Lord Voldemort war noch immer gefürchtet, aber auch rehabilitiert und nicht mehr gehasst. Nachdem all die schrecklichen Dinge herausgekommen sind hatten einige Auroren weiter nachgeforscht. Die meisten der Morde, die einst Voldemort zugeschrieben wurden stammten aus den Zauberstäben von Dumbledore und seinen Anhängern. Harry hatte es geschafft, Tom zu überreden, noch etwas länger seiner Arbeit nachzugehen und weiter die Geschicke der magischen Welt aktiv zu gestalten. Tom hatte nach langer Bedenkzeit und einigen Streits schließlich zugestimmt, aber nur unter der Voraussetzung, dass Harry permanent unter Schutzzaubern stand und nur in Begleitung auftrat. Bis vor einigen Wochen ist das auch ganz gut gegangen. Seine Schwangerschaft war weiterhin ein Geheimnis, denn noch immer waren die radikalen Idioten da draußen unterwegs und wenn man den Spionen der dunklen Seite glauben konnte wurden es auch langsam mehr. Vor zwei Wochen jedoch wurde Harry während einer Versammlung angegriffen. Einer der radikalen Seite war getarnt durch eine magische Rüstung unbemerkt eingedrungen, hatte erst die überraschten Werwölfe überwältigt und wollte dann Harry mit einem Cruzio belegen. Nur das rasche Eingreifen eines dritten Beschützers von Harry, von dem niemand wusste, da dieser unter einem Tarnumhang war, hatte schlimmeres verhindert. Die Frau hatte sich ohne zu zögern zwischen Harry und den Angreifer gestellt und den Fluch abgefangen. Der Angreifer wurde sofort festgesetzt und die Werwölfe, die wieder zu sich gekommen waren hatten Harry rasch nach Hause gebracht. Hier wurde er auch direkt von Snape überfallen, der anfing ihn zu untersuchen und erst damit aufhörte, als er sich sicher war, dass es dem Kind gut ging. Gerade dachte Harry, er könnte jetzt endlich zur Ruhe kommen, da stürmte auch schon sein besorgter Gefährte herein und begann ebenfalls ihn abzutasten. "Tom, es geht uns gut! Beruhige dich!" versuchte Harry es, aber der Vampir ignorierte ihn. Erst als Tom sich vergewissert hatte, dass es dem Kind wirklich gut ging ließ er von ihm ab. "Das war´s! Ab sofort ernennst du einen Stellvertreter!" knurrte Tom. "Draco." Schoss es aus Harrys Mund und damit überraschte er Tom. "Ich wollte gerade meine vorübergehende Auszeit ankündigen, als dieser Irre rein gekommen ist." erklärte Harry. Er wollte selber nicht mehr arbeiten. Er hatte bemerkt, dass das lange sitzen und die kurzen Nächte ihm nicht gut taten. Dazu noch der Stress den er dank Dumbledores Anhängern hatte und seine zusätzlichen Pflichten den Todessern gegenüber, die er noch immer befehligte. All das war ihm zu viel geworden. "Tom, lass uns hoch gehen. Ich fühle mich doch nicht so ganz wohl." hauchte nun Harry, dem plötzlich schwindelig wurde. Stöhnend hielt er sich den Kopf. Alarmiert rief Tom sofort nach Thomas und Fenrir. Als letztes blieb ihm nur noch übrig seinen Gefährten aufzufangen, denn dieser war ein seinen Armen einfach ohnmächtig geworden. Die Türe sprang auf und die Gerufenen stürmten hinein. Sie legten Harry auf eine Couch und Fenrir begann ihn aus seinen Roben zu schälen. Erst als Harry nur mit einer Hose bekleidet vor ihnen lag konnten sie das Problem erkennen. Aus einem tiefen Schnitt an Harrys Seite rann unaufhörlich Blut. Sie hatten die Wunde erst jetzt bemerkt, da diese wohl unter einem Zauber stand, der sich erst jetzt gelöst hatte. Deshalb hatte Tom auch das Blut nicht gerochen. Sie alle traf die Erkenntnis, dass der Angreifer im Ministerium nicht alleine gewesen war. Da musste noch ein zweiter gewesen sein, der Harry unerkannt getroffen hatte. Durch den allgemeinen Schock und den Zauber hatte Harry keine Schmerzen gespürt und erst als der Blutverlust groß genug war hatte er gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Fenrir begann sofort die Blutung zu stoppen und Thomas Zabini schloss die Wunde, die sich glücklicherweise der Magie des Heilers fügte und nicht wie die anderen genäht werden musste. Harry wurden blutbildende Tränke eingeflößt und dann brachte man ihn in Toms und seine Gemächer. Erst als sie alleine waren legte Tom sich erschüttert zu Harry und zog den schlaffen Körper in seine Arme. Er streichelte über Harrys Wange, dann legte er seine Hand auf den nun gewölbten bauch. "Sie werden dafür bezahlen. Ich bekomme mein Augenlicht wieder und dann werde ich sie alle umbringen." schwor der Vampir und zog dann die Decke über sie beide. "Hast du ihn erwischt?" die leicht wahnsinnige Stimme hallte in dem dunklen Raum wieder. Der junge Mann strich seine Kapuze zurück und rotes Haar kam zum Vorschein. Er sah seine Mutter diebisch grinsend an. Ja, Ron hatte es geschafft. Er hatte den Gefährten des dunklen Lords erwischt. Noch jetzt erinnerte er sich gerne daran, wie es sich angefühlt hatte, die Klinge durch das Fleisch des unachtsamen Monsters zu ziehen. "Ja, sie sollten die Wunde mittlerweile entdeckt und behandelt haben. Wenn sie die Wunde geschlossen haben wird nichts dieses Monster mehr retten!" jubelte angesprochener und erntete damit ein Grinsen. "Er wird nicht daran sterben, mein Sohn." "Was? Aber warum nicht?" fragte Ron nun entsetzt. Wofür hatte er sich dann so in Gefahr gebracht? Er starrte seine Mutter fassungslos an. "Beruhige dich! Er ist zu stark um an dem Gift zu krepieren, aber er selber war gar nicht das Ziel." besänftigte Molly ihren Sohn. "Wer dann?" "Das Kind." antwortete Molly grinsend. Ja, sie wusste von dem unnatürlichen Ding, dass im Körper der Riddle-Hure heranwuchs. Obwohl ihre Spione es nicht leicht hatten, haben sie diese entscheidende Information besorgen können. Sie selber hatte darauf hin das Gift gemischt, das dieses kleine widerliche Ding unbemerkt angreifen würde. Sie würden es erst entdecken, wenn es zu spät wäre. Sie hatte es ihrem Sohn nicht verraten können, denn wenn dieser das gewusst hätte, hätte er direkt auf den Bauch gezielt und sie ahnte, dass Schutzzauber um diesen Teil des Körpers lagen. Außerdem hätte man dann das Gift entdecken können, bevor es durch die Blutbahnen beim Kind angekommen wäre. Sie beruhigte ihren Sohn, der sich betrogen fühlte und schaffte es, ihn davon zu überzeugen, dass diese Geheimhaltung nötig war. "Wir werden bald erfahren, was passiert. Unsere Leute sind noch immer in den Reihen der Todesser. Dumbledore hat uns aufgetragen den Gefährten zu verletzen um Voldemort aus seiner Deckung zu locken." Ron grinste. "Und dann werden wir erst ihn und dann seinen abartigen Gefährten töten. Dann befreien wir Dumbledore und alles wird, wie es geplant war. "Warum wird er immer schwächer?" fauchte Tom und seine Augen glühten blutrot auf. Nach einiger Zeit hatte sich sein Augenlicht langsam regeneriert. Er sah zwar nur Schemen und sein Augenlicht würde wohl bei Helligkeit immer schlecht funktionieren, aber er war glücklich über alles, was nicht nur Dunkelheit war. Fenrir sah sehr besorgt aus. "Wir wissen es nicht. Severus untersucht täglich das Blut, aber bisher konnten wir kein Anzeichen von Krankheit oder Magie finden. Rein logisch betrachtet ist Harry gesund." antwortete er daher nur. Tom brüllte auf. "Rein logisch betrachtet? Er wird immer weniger. Er steht kaum noch auf und schläft den ganzen Tag! Wie soll er da bitte gesund..." Eine leise Stimme von nebenan unterbrach ihn jäh und er wandte sich um um dem Ruf zu folgen. Fenrir ging ihm nach. Sie betraten das Schlafgemach von Harry und Tom. Es war abgedunkelt, da Harry fast permanent unter Kopfschmerzen litt. Er sah zu dem großen Bett in dem Harry an mehrere Kissen gestützt und unter mehreren Decken begraben, beinahe unterging. Fenrir beobachtete, wie Tom sich zu Harry setzte und seine Hand nahm. Andächtig strich der dunkle Lord über den gewölbten Bauch. Vor dem angriff im Ministerium hatte Harry sein Kind fast täglich gespürt. Es hatte sich angefühlt wie kleine Schmetterlingsflügel in seinem Bauch. Nach dem Angriff hatte er es noch gespürt, aber es war immer weniger geworden. Er hatte sich darüber keine Gedanken gemacht, aber seit einigen Stunden hatte er nun gar nichts mehr gespürt, egal, wie angestrengt er sich konzentrierte. Ängstlich hatte er nach Tom gerufen, der im Nebenzimmer rumgebrüllt hatte. Erleichtert lehnte er sich nun gegen die Hand an seiner Wange. "Tom...ich spüre es nicht mehr." hauchte er und Panik schnürte ihm die Kehle zu. Fenrir trat alarmiert an das Bett. Tom hielt ihn auf und aktivierte seine Macht. Er wurde nun ganz zum Vampir. In dieser Form war es ihm möglich zumindest die Blutbahnen deutlich zu sehen. Als sie das herausgefunden hatten, hatte Tom jeden Tag nach dem kleinen Würmchen gesehen und den Herzschlag kontrolliert. Seine Augen fuhren über Harrys Körper und blieben an seinem Unterleib haften. Er sah das kleine Knäuel aus Blutbahnen und suchte nach dem kleinen flatternden Herzschlag. Vergeblich. Er verwandelte sich zurück und tiefe Trauer lag auf seinem Gesicht. Harry starrte seinen Gefährten fassungslos an. Normalerweise lächelte Tom jetzt glücklich, aber er sah keine Spur eines Lächelns, sondern nur diese Trauer. Er schüttelte den Kopf und seine Augen füllten sich mit Tränen. "Nein..." hauchte er kraftlos. Augenblicklich wurde er in Toms Arme gezogen. Er klammerte sich an seinen Gefährten und wurde von tiefen Schluchzern geschüttelt. Immer wieder flüsterte er "Nein" und schließlich schrie er. Legte all seinen Schmerz in diesen Schrei. Blutige Tränen rannen auch dem Vampir über das Gesicht. Er drückte Harry nur an sich und wiegte ihn. Fenrir stand wie ein Eindringling am Fußende des Bettes. Er hatte Tränen in den Augen. Die Türe öffnete sich und er sah, wie Thomas, Draco und Remus von Harrys Schrei alarmiert hineinstürmten. Sie alle drei starrten auf Harry und Tom. Remus begann augenblicklich zu weinen. Er wusste genau, was geschehen war. Er wurde in Fenrirs Arme gezogen. Draco und Thomas brauchten einen Augenblick länger, aber auch sie erkannten, was geschehen war. Als letztes stolperte Severus herein und hielt ein Blatt Pergament in den Händen. Er hatte endlich herausgefunden, was Harry die Kraft nahm. Alarmiert war er aus den Kerkern hier her gerannt. In seinen Armen einige Phiolen, die das Gift eindämmen konnten. Als er hier ankam merkte er sofort, dass er zu spät gekommen war. Sie konnten nur zusehen, wie Harry sich wenige Augenblicke später unter Schmerzen krümmte. Remus schickte alle außer Fenrir und Snape raus. Er wusste, was nun geschah und dass wollte er Harrys Freund Draco und seinem Adoptivvater ersparen. Er hatte das schon oft gesehen. Ruhig wies er Fenrir an, Tom von Harry wegzuziehen. Tom fauchte und wollte sich wehren. "Tom, du musst zur Seite treten. Wir müssen das Kind entbinden sonst vergiftet es Harry." erklärte er ruhig und Toms widerstand ließ langsam nach. Remus und Snape entfernten nun die Decken und entkleideten Harry. Der Kanal hatte sich schon gebildet. Harry konnte nur zusehen, wie immer mehr Blut sich zwischen seinen Beinen ausbreitete. Er wurde angewiesen zu pressen, aber er konnte nicht. Er hatte sein Kind nur so kurz bei sich gehabt. Er konnte es nicht verlieren. Kraftlos und resigniert schloss er die Augen. "Harry bitte." "Es kann...nicht überleben, wenn es jetzt..." schluchzte der Jüngste im Raum und Tränen rannen über seine Wangen. "Harry, dein Kind lebt nicht mehr." sagte Remus nun ganz ruhig, aber nachdrücklich. Harry konnte später trauern. Jetzt mussten sie ihn erst mal retten. Er verlor zu viel Blut. "Wenn du jetzt aufgibst und dich weigerst, wirst du sterben. Lass nicht zu, dass Tom euch beide verliert." Diese Worte drangen schließlich zu Harry durch und er half mit. Es dauerte nicht lange, da spürte er, wie etwas seinen Körper verließ und eine Leere in ihm zurückließ. Remus wickelte das Kind ein und legte es in Severus´Arme. Es gelang ihm die Blutung zu stoppen und er kontrollierte die Rückbildung des Geburtskanals. Harry wurden mehrere Tränke eingeflößt, dann wurde er gewaschen und das Bett wurde gereinigt. Tom konnte nichts tun. Er stand einfach nur dabei, während Harry ihr totes Kind entband. Er hätte nie gedacht, dass er so leiden konnte. Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht einmal geahnt, wie sehr er sein Kind schon ins Herz geschlossen hatte. Er spürte, wie groß das Loch war, das dieser Verlust in seinem Herzen zurückließ. Langsam näherte er sich Harry und ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder. Harry schob sich von ihm weg. "Harry?" fragte Tom mit erstickter Stimme. Angesprochener fuhr zusammen, als hätte Tom ihn angebrüllt. "Es...tut mir...leid..." brachte er halb erstickt hervor. Er hatte panische Angst und bekam kaum noch Luft. Sein Kind. Er hatte sein Kind verloren. Vor einigen Tagen hatte er noch die kleinen Bewegungen gefühlt und jetzt... "Nein..." sagte Tom nun bestimmt und zog Harry in seine Arme. "Sag das nicht...es ist nicht...Du bist nicht Schuld...ich..." Tom wusste nicht, was er sagen sollte. "Niemand hier ist Schuld. Die verfluchte weiße Seite war das." sagte nun Severus und erzählte den Beiden, was er herausgefunden hatte. Harry wimmerte und in Tom breitete sich rasende Wut aus. "Ich werde sie alle vernichten! Sie werden dafür büßen!" fauchte er mit glühend roten Augen. Er wollte sich schon erheben, als eine Hand ihn aufhielt. Überrascht wandte er sich zu Harry um. Nein...er konnte auch später Rache nehmen. Harry war jetzt wichtiger. Er ließ sich zurück sinken und zog Harry in seine Arme. Er spürte die Schwäche und den Schmerz seines Gefährten. Irgendwie musste er etwas sagen, aber er wusste nicht was...Das hieß..."Harry, ich weiß, dass es den Schmerz nicht fort nimmt, aber...Vampirbabys erhalten ihre Seele erst zum Ende des fünften Monats." "Was soll das...heißen?" flüsterte Harry traurig. "Das heißt, dass die Seele noch immer da ist. Sie wartet auf einen anderen Körper." "Heißt das, heißt das...wenn ich noch mal...falls ich noch mal...empfange...bekommt dann die gleiche Seele noch eine Chance?" hauchte er und ein kleiner Funke Hoffnung klang in seiner Stimme mit. Tom nickte und hörte dann, wie Harry etwas ruhiger atmete. "Sev...gib mir...gib es mir...bitte." bat Harry nun und streckte seine Arme nach dem Bündel aus, das Severus noch im Arm hielt. Severus trat zu ihm und legte ihm das Kind in die Arme. Mit zittriger Hand strich Harry einmal über den Stoff, ehe er all seinen Mut zusammen nahm und den Stoff umschlug. Er keuchte. Es war schon fast fertig. Ganz winzig, aber alles war vorhanden. Er strich über die winzige Hand mit den zarten Fingerchen und über den kleinen Kopf. "Tom..." schluchzte er und spürte, wie der Griff um ihn sich verhärtete. Remus nahm ihm das Bündel ab und Harry sank wieder weinend gegen Tom. Seit der stillen Beerdigung waren nun schon sechs Wochen vergangen. Harry hatte seinen Verlust natürlich noch lange nicht überwunden, aber seit er über die Eigenschaften der Seele eines Vampirs mehr erfahren hatte, ging es ihm besser. Er hatte der Seele seines Kindes versprochen, dass sie bald ein Heim haben würde und daran klammerte er sich. Tom plante unterdessen seine Rache. Er war auf seinen Platz auf dem hölzernen Thron zurückgekehrt und er sah immer besser. Er ahnte, dass der Angriff auf seinen Gefährten und das Kind ein Versuch war, ihn aus der Reserve zu locken und da seine Feinde darauf abzielten, wollte er dieses Spiel mitspielen, aber nach seinen eigenen Regeln. Er war so glücklich darüber, dass Harry sich nicht vor ihm verschloss. Vor einem Monat hatten sie bereits wieder miteinander geschlafen. Er dachte oft an diese Nacht zurück. ----------Flash Back-------- Draußen regnete es heftig. Harry kam gerade aus dem Badezimmer. Sofort spürte er Toms Augen auf sich. In dieser Dunkelheit konnte Tom schon wieder ziemlich viel erkennen. Er hatte sich nur ein Handtuch umgewickelt. Das nasse lange Haar klebte an seinen Schultern und rahmten sein bleiches Gesicht ein. Er drehte Tom den Rücken zu und suchte nach Unterwäsche im Schrank. Als sein Blick auf die Kinderdecke fiel, die Draco und Theo ihnen geschenkt hatten und die ganz unten im Schrank in einer Tüte lag begannen seine Schultern wieder zu beben. Er fühlte sich so verletzt, so leer. Er bemerkte nicht, wie Tom sich ihm näherte, bis er die Arme um sich spürte und an die breite Brust gezogen wurde. Seine Veela schrie gequält auf. Sie wollte sich der Liebe ihres Partners versichern, musste wissen, dass sie nicht alleine war. Harry atmete zittrig aus und zog sich zurück, damit die Veela steuern konnte. Tom spürte die Veränderung sofort und glitt in seine Vampirgestalt, lediglich die Krallen und die ledrigen Flügel behielt er zurück. Harry drehte sich langsam um und das Handtuch glitt unbeachtet zu Boden. Er streckte sich und schlang die Arme um den Hals des Vampirs. Seufzend spürte die Veela sie droßen Hände, die über seinen Körper fuhren. Er sprang ein kleines Stück und schlang die Beine um die Hüften des Vampirs, während dieser Harry zum Bett trug. Wie hatte der Vampir das vermisst? Gierig verschlang er die Lippen seines jüngeren Gefährten und legte diesen dann, ohne den Kuss zu lösen, auf dem Bett ab. Die Veela riss ihn herum und so war er es nun, der auf dem Rücken lag. Leuchtende Augen hefteten sich auf den Vampir, ehe die Veela sich vorbeugte und das Tshirt ihres Gefährten einfach von dessen Körper riss. Tom stöhnte. Harry rieb sich nun an der erwachenden Männlichkeit von Tom und stöhnte selber auf. Toms Hände glitten über die glatte Brust über sich und legten sich dann auf die schmalen Hüften. Ein kurzer Zauber ließ seine Hose verschwinden und so befreit setzte er sich auf. Erst drückte er sein Gesicht gegen die Brust der Veela, dann begann er die Brustwarzen zu verwöhnen. Eine Hand behielt er in Harrys Kreuz und drückte ihn sich entgegen, die andere Hand wanderte an dessen Rücken abwärts und verkrallte sich in einer Pobacke. Harry keuchte, als Tom anfing seine Pobacke zu kneten, während er mit seiner Zunge seine Brustwarzen umspielte und immer wieder mit den Lippen daran zog. "Beiß mich." forderte Harry mit der kühlen Stimme der Veela und schrie dann lustvoll auf, als Toms Zähne sich in eine Brust bohrten. Gleichzeitig war Toms untere Hand nach oben gewandert und er drängte seine Finger in Harrys Mund, der an ihnen saugte und sie mit seinem Speichel überzog. Tom entzog ihm die Hand, während er in kleinen Schlucken Harrys Blut trank. Er verschloss die Wunde und als er seine Zähne ein weiteres mal an einer anderen Stelle in Harrys Haut schlug durchdrang er den Muskel mit gleich zwei Fingern. Harry schrie, als er zum ersten mal kam. Er spürte die Finger in sich und die Zähne an seiner Brust. Der süße Schmerz schien ihn aufzuwecken und endlich war er nicht mehr nur voller Trauer. "Tom...lass mich nicht warten." stöhnte er nach einer Weile in der Tom ihn gedehnt hatte. Tom entzog ihm die Finger und Harry griff hinter sich nach Toms Glied. Er platzierte es und pfählte sich dann selber mit einem Ruck. Toms Hände waren sofort an seiner Hüfte um ihn zu stützen. Harry begann sich zu bewegen. Er ignorierte den Schmerz, der von dem Punkt ihrer Vereinigung über seine ganze Wirbelsäule strahlte. Er brauchte das hier. Langsam steigerte er sein Tempo und Tom begann nun von unten in ihn zu stoßen. Mit einem tiefen Schrei kam Harry ein zweites mal und als er spürte, dass auch Tom in ihm gekommen war, sank er kraftlos auf dessen Brust. Keuchend lag er da und rührte sich erst mal einen Moment nicht. Schließlich murmelte er einen Reinigungszauber und glitt von Tom runter. Er zuckte leicht, als er spürte, wie Toms Glied aus ihm glitt. Keuchend legte er sich neben Tom, mit dem Rücken zu ihm. Tom rückte dicht an ihn heran und küsste seinen Nacken. Der Vampir spürte, wie es sich bei ihm erneut regte, aber auch Harry schien noch nicht fertig zu sein. Ganz langsam schob er sich nun von hinten wieder in seinen Gefährten. Diesmal hielt er ihn in den Armen und nahm ihn ganz langsam und sanft. Der nächste Höhepunkt war nicht so rasend und intensiv, wie der letzte, aber da er Harry nun hielt, war es fast noch schöner. ------Flashback Ende------ Tom lächelte leicht. Sie hatten in dieser Nacht nicht eine Stunde geschlafen. Immer wieder waren sie zusammen gekommen und hatten einander so getröstet. Er war gerade mitten in einer Versammlung seiner Todesser, also riss er sich zusammen. Er hatte Glück, dass sein Lächeln dank der Schlangenmaske eher wie ein böses, irres Grinsen aussah. Er hatte die Versammlung gerade beendet und nur die Todesser des inneren Kreises da behalten, als die Türe aufging und Harry hereinstürmte. Er hielt direkt auf Tom zu und blieb vor diesem Stehen. Er hatte gewartet, bis die Todesser der unteren Ränge fort waren, ehe er herein kam. Tom streckte direkt die Hand nach ihm aus und Harry nahm sie. Harry zitterte wie Espenlaub und Tom zog ihn einfach auf seinen Schoß. Die Anwesenden sahen den Gefähren ihres Lords besorgt an. Man konnte kein deutliches Gefühl auf dessen Gesicht erkennen. "Harry? Was ist..." setzte Tom an, aber Harry begann zeitgleich mit ihm zu reden. "Tom..." setzte er an. Dann nahm er Toms Hand und legte sie auf seinen Bauch. Unter Tränen wartete er ab, was Tom sagen würde. Tom war irritiert, bis er es spürte. Er wechselte in seine Vampirgestalt und seine Augen fixierten Harrys Schoß. Da war es. Die quelle der kaum spürbaren Präsenz. Ein kleines Gewirr von Blutbahnen. "Harry?" fragte er hoffnungsvoll und Harry schlang die Arme um ihn. Sie hatten eine weitere Chance bekommen. Dieses mal wollte Harry besonders vorsichtig sein und im Manor bleiben. Diesmal sollte die kleine Seele, die ihnen bestimmt war einen Körper erhalten. "Ja...Tom, ich trage dein Kind." schluchzte er glücklich. "Wie weit...." stammelte Tom, völlig überwältigt. "In der fünften Woche." hauchte Harry und wurde von Tom geküsst, der die anderen Anwesenden komplett vergessen zu haben schien. Kapitel 31: Die Magie des Kindes -------------------------------- Kapitel 31- Die Magie des Kindes Seit sie erfahren hatten, dass Harry erneut tragend war, wurden die Sicherheitsmaßnamen deutlich verschärft. Tom konnte zwar jederzeit zu Harry apparieren, seit sie gebunden waren, aber da Dumbledores Anhänger über ihn Bescheid wussten, konnten sie ihn auch bekämpfen. Die Werwölfe hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Harry permanenten Begleitschutz zu geben, sollte der seine und Toms Gemächer jemals verlassen. Harry seinerseits lebte in permanenter Angst vor einem neuen Anschlag. Um sein eigenes Leben war er weniger besorgt, als um das seines Kindes. Gedankenverloren blickte er aus dem Fenster über die Ländereien. Unter der warmen Frühsommer Sonne waren die Gärten aufgeblüht. Sehnsüchtig stellte die junge Veela sich vor, durch diese Pracht zu laufen, aber das traute er sich nicht. Er hatte das Manor nun schon seit zwei Monaten nicht mehr verlassen. Tom vermutete noch immer Spione in ihren Reihen und hatte daher die Versammlungen in das zweite Gästehaus verlegt. Nur noch den Anhängern seines inneren Kreises und einigen ausgewählten Werwölfen war es noch möglich das Hauptgebäude zu betreten. Aufgrund dieser Sicherheitsmaßnamen, der Gefahr durch Spione der Hellen Seite und durch eine neue persönliche Anteilnahme, hatte Tom beschlossen neben Lupin und Fenrir nun auch die tragenden Werwölfe und die Werwolfskinder hier einzuquartieren. Durch diesen Schritt war das riesige Manor mit einem Schlag zu einem lebendigen Ort geworden. Die Werwölfe, die ihm vorher misstrauten, waren ihm nun dankbar und mochten ihn sogar. Ihn, den Untoten, den Wiedergänger, den Vampir. Tom schmunzelte. Er hatte sich wirklich sehr verändert, seit Harry bei ihm war. Und seit Geri geboren wurde. ---------Flashback-------- "Tom, komm." eine fröhliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Bis vor kurzem hatte er noch mit der rechten Hand von Fenrir, einem Werwolf namens Bane, im Flur gesessen und dem Stöhnen und Schreien von Remus Lupin gelauscht. Bane hatte nervös an seinen Nägeln gekaut und Tom hatte sich äußerlich nichts anmerken lassen, innerlich lief er aber Furchen in den Teppich. Irgendwann hörten sie ein erleichtertes Stöhnen und dann ein empörtes Krähen. Bane war sofort aufgesprungen und losgerannt, um die Nachricht zu verbreiten. Tom saß alleine im Flur. Er blickte auf und sah direkt in Harrys Augen. Sein Augenlicht hatte sich schon wieder gut regeneriert, aber sobald es hell wurde sah er fast gar nichts mehr. Im Flur war es dunkel gewesen, aber der Raum in den Harry ihn nun zog war hell erleuchtet und Tom lief direkt in einen dichten weißen Nebel. Ihm schlug eine Sammlung von Gerüchen entgegen. Schweiß, Tränen, Blut und Moschus. Dazu noch Desinfektionsmittel und der Geruch von Blumen, die irgendwo im Zimmer standen. Tom blieb abrupt stehen. Harry sah zu ihm auf. Über die Augen seines Gefährten hatte sich wieder dieser silbrige Glanz gelegt und er wusste, dass Tom nichts mehr sah. Er sah zu, wie Fenrir eine Hauselfe anwies, das Licht zu löschen und die Vorhänge zuzuziehen. Nur zwei matt leuchtende Kugeln über ihren Köpfen spendeten genug Licht, dass auch Harry sehen konnte, denn Werwölfe waren wie Vampire Nachtwesen. Sie brauchten kein Licht. Tom stand noch eine Weile stumm und starr da, ehe er begann, wieder Umrisse zu erkennen. Er hatte seinen Atem einfach angehalten und als er ihn wieder strömen ließ bemerkte er, dass die Gerüche ihn nicht so umhauten, wenn er etwas sah. Harry nahm nun erneut seine Hand. Fenrir beobachtete den Vampir, der da, mit ausdruckslosem Gesicht und geradem Rücken, in ihren Gemächern stand. Er musste sich zusammenreißen, den Vampir nicht anzugreifen, obwohl er Harry selber gesagt hatte, er könne ihn gerne reinholen. Sie waren nun mal natürliche Feinde und außerdem war Tom ein dominantes Wesen und hier im Bett lag sein erschöpfter Gefährte mit....seinem Kind. Er schüttelte den Kopf. Er und Tom waren Freunde geworden. Er hätte nie gedacht, dass er das einmal sagen würde, aber er mochte den Vampirfürsten und nachdem sie viele Abende geredet hatten, schätzte er ihn nun sehr und er würde ihm vorbehaltlos seine Familie anvertrauen. Fenrir sah zu Remus, der ihn berührt hatte und nun nickte. Vorsichtig nahm er das kleine Bündel aus Remus Armen und kam damit direkt auf Tom zu. Endlich konnte er wieder etwas sehen. Er blickte zum Bett hinüber, wo Remus sichtlich erschöpft an die Kissen gelehnt saß und etwas in den Armen hielt. Tom würde sich dem Bett nicht nähern. Immerhin wusste er, wie überbehütend gerade Dominante sein konnten und er spürte die leichte Anspannung von Fenrir. Umso überraschter war er, als Fenrir und Remus sich nun ansahen, Fenrir das kleine Bündel aus Remus Armen nahm und damit direkt auf ihn zuhielt. Tom wurde stocksteif, als Fenrir ihm nun das Kind in die Arme legte. "Du musst seinen Kopf stützen." brummte der Werwolf nur und grinste dann schief. Harry musste sich sehr zusammenreißen, nicht zu lachen. Da stand der Dunkle Lord, Erbe von Slytherin, Wiedergeburt von Vlad Thepes und Vampir mit einem winzigen Werwolfbaby in den Armen und traute sich nicht, sich zu bewegen. Trotz der Komik, sah dieses Bild aber auch so passend aus. Obwohl Tom dominant war. Harry fand einfach, dass es passte. Tom starrte das kleine rosa Bündel nur etwas perplex an, sah dann zu Fenrir und Remus und dann wieder in seine Arme. Er erinnerte sich, was Remus ihm gezeigt hatte und legte sich das Kind nun in den linken Arm. Seine rechte Hand war nun frei und ganz langsam hob er sie, streckte einen Finger aus und streichelte damit über die Wange des Babys, das zufrieden schlief. "Es ist...so winzig." sagte er nun erstaunt. "Naja...ich sehe das doch etwas anders." schmunzelte Remus nun und sah Tom an, der ihn fragend ansah. "Warum siehst du das anders?" wollte Tom jetzt wissen und Fenrir und Harry grinsten. "Tom, das, wo das Baby bei der Geburt durch muss, hat im Normalfall den Durchmesser einer kleinen Zitrone." erklärte Harry nun sanft und legte eine Hand auf Toms Unterarm. Tom schluckte. Natürlich, wie konnte er das nicht verstehen? Schuldbewusst sah er Harry nun an. "Es tut mir leid..." nuschelte er und sah wieder auf das Baby. Harry sah ihn erstaunt an. "Was meinst du?" Tom druckste etwas herum, bis Fenrir ihm zu Hilfe kam. "Er fühlt sich schuldig, weil du das auch durchmachen musst. Er hat dich geschwängert, das war sein einziger Part und der war nicht gerade unangenehm, oder?" fragte er grinsend, was Harry dazu brachte, rot zu werden. "Es ist eine Qual, für einen Dominanten, wenn sein Gefährte leidet, besonders, wenn der Dominante "Schuld" an dem Leiden ist." fügte Remus hinzu und Tom nickte. Harry sah seinen Gefährten liebevoll an. Damit hätte er nicht gerechnet. "Ich danke dir, aber DAS muss dir wirklich nicht Leid tun." Tom beugte sich runter und küsste Harry kurz. "Harry, dich haben wir schon gefragt, aber Tom...Remus und ich möchten, dass ihr Beide die Paten werdet." kam es nun von Fenrir, der Tom erwartungsvoll ansah. "Ich? Harry, natürlich, aber ich? Seid ihr euch ganz sicher?" fragte Tom nun, etwas entsetzt. Remus lächelte. "Natürlich sind wir uns sicher." Harry sah den Vampir ebenfalls erwartungsvoll an und traute seinen Augen nicht, als der nun tatsächlich lächelte. "In Ordnung." ---------Flashback Ende----------- Seit dem war Tom häufiger bei den Werwölfen gewesen, hatte sich mit Geri beschäftigt und sich mit Remus und Fenrir über Harry unterhalten, um den er sich sorgte. Die Veela wurde immer ruhiger und schmaler. "Wir müssen etwas unternehmen. So kann das nicht weitergehen." knurrte Tom nun und Remus nickte. "Sperrt er sich immer noch im Manor ein?" fragte Fenrir nun ruhig. "Ja, er hat panische Angst, dass dem Kind etwas passieren könnte. Es gibt hier immer noch Spione und die Fehlgeburt hat ihn so traumatisiert. Ich denke, er gibt sich auch selber die Schuld." sagte Tom nun. Er wusste nicht, wie er Harry helfen sollte und das machte ihn wahnsinnig. "Er macht nichts mehr, was ihm immer Spaß gemacht hat. Er fliegt nicht mehr, er geht nicht mehr spazieren, er schläft auch nicht mehr mit mir." grollte Tom. "Aber das Gelände ist doch sicher. Okay, dass er nicht mehr fliegt ist auch ganz gut so, aber selbst WENN jemand versuchen sollte ihn zu entführen, würde derjenige 1. sofort von ihm abgeschmettert werden, 2. würden im Fall einer Apparation gleich drei Werwölfe, die sich jeder Zeit wandeln können mit ihm gezogen und 3. Könntest du doch immer und überall zu ihm apparieren." Remus sah Tom stirnrunzelnd an. "Und das mit dem Sex...ich bin mir sicher, er würde gerne, aber wenn er sich nicht sicher fühlt, kann er sich nicht entspannen." Tom knurrte nur. Ihm war etwas aus den Büchern über die Veelas eingefallen und er stürzte los. Remus und Fenrir sahen einander besorgt an und folgten ihm. Harry zuckte zusammen, als die Türe zu ihren Gemächern schließlich aufschlug. Erschrocken sah er Tom aus großen Augen an, als dieser direkt auf ihn zuhielt. Eine große Hand legte sich um sein Handgelenk und zog ihn von der Fensterbank auf die Beine. "Tom! Was...?" setzte Harry an, aber Tom knurrte ihn nur tief an. Unwillkürlich begann Harry zu schnurren, um seinen Gefährten zu beruhigen, aber Tom schien nicht ganz er selbst zu sein. Remus wollte eingreifen, als Tom Harry jetzt so aggressiv anknurrte, aber Fenrir hielt ihn zurück. "Fenrir. Tom macht ihm Angst!" flüsterte Remus aufgebracht. " Ich weiß, aber wir können nichts tun. Wenn wir Tom angreifen und sei es nur, um ihn zu beruhigen würde die Veela uns angreifen." Er nickte zu Tom und Harry, die beide nun von ihren Wesen beherrscht wurden. Toms rote Augen hefteten sich auf Harry, fuhren über seinen viel zu schmalen Körper und blieben in seinem Schoß hängen, wo sie die kleine Präsenz ausmachten. Prüfend suchte er nach dem Herzschlag und grollte zufrieden, als er ihn fand. Dann riss er Harry an sich. Die Veela begann zu flackern und Harry kam wieder zum Vorschein. Er hatte erfolgreich die Oberhand gewonnen und wollte sich von Tom losmachen, aber der Vampir fauchte ihn nur an. Harry stiegen Tränen in die Augen, als Tom ihn einfach hochhob und aus ihren Gemächern trat. "Lass mich runter!" schrie er und hämmerte gegen Toms Brust. Er hatte schreckliche Angst. Was hatte Tom nur vor? Er konnte nicht raus. Das war zu gefährlich. Einen zweiten Verlust würde er nicht ertragen. Tom ließ nicht locker, als Harry anfing sich zu winden. Er wusste genau, was Harry fehlte und er hoffte, dass es ihm rechtzeitig eingefallen war. Ein weiterer Verlust...nicht auszudenken. Die Werwölfe, die ihnen unterwegs begegneten drückten sich rasch an die Wände, als sie den verwandelten Vampir sahen. Kurz vor dem Eingangsportal wandelte Tom sich zurück. Dank ihrer Bindung würde die Sonne ihn nicht mehr so schwer verletzen können, aber seine Vampirgestalt würde unter ihr trotzdem Schaden nehmen. Völlig geblendet von der Sonne stützte Tom sich auf seine Erinnerungen. Er war früher häufig über das Anwesen spaziert. Erst alleine, später mit Harry. Er lief direkt auf die Wiese unter dem Balkon ihrer Gemächer und stolperte beinahe über ein kleines Beet. Irgendwann blieb er stehen und sank mit Harry auf dem Schoß ins weiche Gras. Was hatte Tom nur vor? Harry versuchte noch eine Weile lang verzweifelt zu entkommen, aber als Tom ihn nur noch fester hielt und seine Kraft langsam nachließ begann er, sich an den Vampir zu klammern. Wo brachte er ihn...nein! Nicht nach draußen! Harry wimmerte und versuchte noch einmal zu entkommen, aber da waren sie schon durch das Portal nach draußen. Weinend sackte er in sich zusammen. All die Stärke und das Selbstbewusstsein, das er sich in den letzten Monaten erarbeitet hatte, um ein würdiger Gefährte für Tom zu sein hatte mit der Fehlgeburt einen Knacks bekommen und war jetzt vollständig erloschen. Resigniert schloss er die Augen. Er gab auf. Erst als Tom anhielt und sie zusammen auf den Boden sanken öffnete Harry noch einmal die Augen. Sie waren auf der Wiese, die er von ihrem Zimmer aus sehen konnte. Sein Blick schweifte über die Blumen und als warme Sonnenstrahlen ihn im Gesicht kitzelten stahl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Er seufzte und schloss erneut die Augen. Tom tastete nach seinem Gefährten. Er konnte zwar nichts mehr sehen, aber dafür wurden seine übrigen Sinne langsam schärfer. Er zischte, als er jeden einzelnen Knochen durch Harrys Kleidung spüren konnte. Wie war ihm das nur so lange entgangen? Harry hatte sich ihm verweigert, hatte nur dicke Kleidung getragen, weil er permanent fror. Er hatte sich nicht einmal umarmen lassen und war im Bett immer weit von ihm abgerückt. Der Vampir verfluchte sich selber. Das hier war seine Schuld. Er als Dominanter hatte die Pflicht, für seinen Gefährten zu sorgen, sich darum zu kümmern, dass es diesem Gut ging. Er hätte ihn schon viel früher einfach zwingen sollen. Gerade jetzt, wo Harry sein Kind trug, war er noch Schutzbedürftiger. Harry wusste so wenig über magische Wesen und über sich. Sogar Tom wusste mehr. Harry hatte nicht gewusst, dass er ohne die Sonne immer schwächer werden würde. Deshalb war eine Verbindung wie ihre auch so selten. So reine Lichtwesen konnten ohne die Sonne sogar sterben. "Tom?...Mir ist...kalt." hauchte Harry nun und seine Stimme zitterte. Die Sonne war zwar jetzt im Juli schon sehr warm, aber in England wurde es selten richtig heiß, auch der Wind war etwas frisch. Wortlos zog Tom Harry zwischen seine Beine und umschlang ihn von hinten. Er schnippte einmal mit dem Zauberstab und breitete so eine Decke über Harrys Beine. Der Jüngere seufzte erleichtert und sank nun ganz entspannt gegen die Breite Brust in seinem Rücken. So blieben sie einige Zeit sitzen und Tom spürte erleichtert, wie Harrys Herz kräftiger schlug und wie langsam die Kälte aus dessen Gliedern wich. Auch Harry spürte die Veränderung und lächelte leicht. Er ließ seine noch immer bleiche, kühle Hand unter die Decke gleiten und legte sie auf seinen Bauch. Dadurch, dass er so mager war, konnte er die leichte Erhebung spüren. Nach einigen Sekunden spürte Harry, wie Tom seine Hand hob und sie ebenfalls unter die Decke und auf Harrys Hand an dessen Bauch gleiten ließ. Harry schnurrte leise und Tom entkam ein zufriedenes Grollen. "Mach mir nie wieder so eine Angst." sagte Tom nun fest und drückte kurz Harrys Hand. "Ich...wir dachten, wir verlieren dich." Harry brach es das Herz, den Schmerz in Toms Stimme zu hören. Er zog seine Hand unter der von Tom weg und legte sie dann auf Toms. Er drückte ebenfalls die Hand des Vampirs und richtete sich dann etwas auf. Langsam drehte er sich zu dem Vampir um und nahm dessen Gesicht in seine Hände. Ob Tom das hier zulassen würde? Auf dem Gelände waren nicht nur magische Wesen unterwegs und Tom tat sich denen gegenüber noch immer schwer damit, Gefühle zu zeigen. Aber der Vampir machte keine Anstalten auszuweichen. Im Gegenteil. Harry spürte, wie starke Arme sich um ihn schlangen und ihn näher an den Älteren zogen. Er seufzte und legte dann seine Lippen auf die von Tom, schlang dabei die Arme um dessen Hals. Merlin, wie sehr hatte er sich hiernach gesehnt? Tom so lange auszuweichen war wirklich hart gewesen. Harry genoss diesen sanften, aber nicht minder leidenschaftlichen Kuss und lehnte sich gegen seinen Gefährten. Lächelnd stellte er fest, dass da nicht nur eine Gürtelschnalle gegen seinen Oberschenkel drückte. Schuldbewusst fiel ihm ein, dass er nicht nur sich selbst, sondern auch Tom zum Zölibat gezwungen hatte. Weiter grinsend zog er nun die Decke höher, als wäre ihm noch immer kalt. "Frierst du noch?" fragte Tom nun besorgt, aber Harry verneinte. Tom runzelte die Stirn. Warum deckte Harry sich enger zu, wenn...Ein überraschtes Keuchen unterbrach seine Überlegungen. Eine schmale Hand hatte sich in seine Hose gestohlen und sich um sein Geschlecht gelegt. Wann hatte Harry seinen Gürtel auf gemacht? Sein erster Reflex war, Harrys Hand da weg zu nehmen und ihn weg zu schieben, aber...Harry tat das von sich aus. Harry, nicht die Veela. Das hatte er so noch nie getan. Rasch wirkte er einen Zauber, der es für andere aussehen ließ, als würden sie nur zusammen da sitzen. "Harry...." keuchte er, als die geschickte Hand nun über seine Spitze rieb und die dort entstandene Feuchtigkeit verrieb. Tom ließ all seine Beherrschung los. Er wollte kommen und es nicht hinauszögern. Grollend schloss er die Augen, gab sich ganz der sanften Berührung seines Gefährten hin. Harry lächelte, froh darüber, dass Tom es zuließ. Er wusste zwar nicht, was ihn hierzu veranlasst hatte, aber er war froh, dieser Eingebung gefolgt zu sein. Etwas fester zupackend bewegte er seine Hand nun rauf und runter und lächelte, als Toms Glied noch etwas weiter anschwoll und nun anfing zu zucken. Er hörte das leise Keuchen, das seinem Gefährten über die Lippen kam. Er beugte sich vor und küsste Tom in dem Moment, als dieser in seiner Hand kam. Der Vampir presste seinen kleineren Gefährten grollend an sich, während er kam. Harry spürte, wie sich Toms Brust schnell hob und senkte und während der Vampir ihn grollend an sich presste und ihn küsste reinigte er sie beide mit einem stablosen Zauber und schloss Toms Hose. Müde schlang er seine Arme um Tom und löste den Kuss. Lächelnd schmiegte Harry seinen Kopf an Toms Brust und schloss die Augen. Tom hatte sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt und schloss nun seinerseits die Arme um Harry, hielt ihn sanft in seinen Armen und küsste seinen Scheitel. Nach einer Weile schlief Harry schließlich ein. Tom hob seinen viel zu leichten Gefährten auf die Arme und trug ihn zurück ins Manor. Augenblicklich besserte sich seine Sicht und er trug Harry ohne Probleme in ihre Gemächer. Hier angekommen schälte er den Jüngeren aus seiner Kleidung. Besorgt musterte er seinen nackten Gefährten. Er konnte jede Rippe einzeln sehen. Im Bad hielt er den Schlafenden in seinen Armen und wusch sie beide, ehe er Harry wieder anzog und ihn ins Bett brachte. Die Hauselfen hatten schon etwas zu Essen für Harry gebracht. Die Liebe, die die kleinen Wesen in das Essen gesteckt hatten war gut zu sehen. "Harry? Aufwachen. Du musst etwas essen." brummte der Vampir und beobachtete, wie Harry verschlafen die Augen öffnete, das Essen sah und ihn dann bittend ansah. "Tom...ich habe keinen..." "Vergiss es!" fauchte der Vampir, was Harry zum Zusammenzucken brachte. "Weißt du, wie du aussiehst? Ich kann jede einzelne Rippe sehen. Dass du tragend bist sollte man noch gar nicht sehen können. Wenn du nichts isst bringst du euch beide in Gefahr." Harry schluckte schwer und unwillkürlich legte sich seine Hand auf seinen Bauch. Er wollte ja etwas essen, aber jedes Mal musste er würgen. Mit zittriger Hand hob er eines der Brote auf und biss hinein. Er schluckte und Tränen rannen über seine Wangen. Tom beobachtete ihn ganz genau. Als Harry gerade dachte, es würde gut gehen, überrollte ihn die Übelkeit und er konnte sich gerade noch über den Bettrand beugen, ehe er sich hustend erbrach. Erschöpft sank er in die Kissen zurück und wagte nicht, Tom anzusehen. Er musste etwas essen. Das Baby konnte das nicht lange durchhalten. Er griff erneut zu, diesmal nach einem Stück Obst, aber auch das erbrach er. So ging das noch etwas weiter. Tom versuchte, Harry davon abzuhalten, aber der versuchte verzweifelt, etwa zu essen, für Tom und das Baby. Schluchzend sank er in Toms Arme. Der hatte in der Zwischenzeit schon nach Severus und Fenrir gerufen und ihnen alles erklärt. Als die Beiden eintrafen fanden sie einen völlig aufgelösten Veela in den Armen eines besorgten Vampirs vor. Sie traten langsam heran und Tom sah zu ihnen auf. Seine Augen waren blutrot und sie wussten, dass der Vampir damit die Lebenszeichen des Fötus beobachtet hatte. Toms Augen glitten wieder zu seinem Gefährten, der sich verzweifelt an ihn klammerte. "Severus und Fenrir sind da. Sie wollen dich untersuchen." flüsterte der Vampir, ohne jedoch Harry von sich zu lösen. Der Veela nickte nur und löste die verkrampften Finger langsam aus Toms Kleidung. Fenrir und Severus traten näher und während Severus begann Diagnosezauber zu sprechen tastete Fenrir Harry ab. Es dauerte einen Augenblick, dann hatten die beiden ihre Ergebnisse. "Also erst mal die gute Nachricht, dem Baby geht es gut. Es hat keine Mangelerscheinungen und liegt gut im Wachstum." begann Fenrir und sowohl Tom als auch Harry atmeten erleichtert ein. Jetzt richteten sich alle Augen auf Severus, der ganz still war. "Severus?" Tom sah ihn auffordernd an. "Das Baby wird ein reiner Vampir." begann Severus und Harry lächelte Tom an. Er wusste, der andere hatte sich so etwas erhofft. Dann glitt sein Blick zu Severus zurück, der zu seinem Entsetzen sehr traurig aussah. "Sev?" fragte Harry nun ängstlich und griff nach Toms Hand. "Das Kind braucht Blut. Deshalb kannst du nichts mehr essen. Du müsstest Blut trinken." führte Severus fort. Harry nickte und sah Tom an, der ebenfalls nickte, den Blick aber nicht von Severus abwandte. "Ich trinke Blut. Für das Baby würde ich alles tun." platzte es sofort aus Harry. Allein der Gedanke, Blut zu trinken ließ ihn allerdings etwas grünlich werden. Aber er meinte, was er sagte. "Jetzt spuck es schon aus, Snape!" fauchte nun Tom. "Das Baby braucht Blut. Es lässt nichts anderes zu. Harry kann alleine von Blut nicht überleben. Nicht in seinem geschwächten Zustand. Wenn er das Baby behält wird er sterben." endete Severus nun. Stille. Harry sah entsetzt zu dem Tränkemeister und dann zu Fenrir, der nur traurig nickte. Er würde sterben. Sein Blick wanderte zu Tom, der mit versteinertem Gesicht zu Severus sah. "Gibt...gibt es keine Lösung?" flehte Harry nun beinahe. "Um dich zu retten müssten wir die Geburt einleiten. Das Kind würde sterben. Es ist noch zu klein." sagte Severus nun mit monotoner Stimme. Harry schüttelte den Kopf, aber dann heftete sich sein Blick entsetzt auf Tom. "Holt es raus! Ich lasse nicht zu, dass Harry stirbt." knurrte er. "Nein, Tom! Bitte." flehte Harry, aber der eiskalte Blick des Vampirs ließ ihn verstummen. "Wir holen es raus." bestimmte er. "Nein." sagte nun Harry mit fester Stimme. Seine Augen stellten sich schräg und der Blick wurde ebenso kalt, wie der aus Toms Augen. "Du lässt die beiden das Kind holen!" fauchte Tom nun. "Niemals!" brüllte Harry nun und löste sich von Tom, er stand auf. Als Tom ihm hinterher wollte fauchte Harry ihn an. Seine langen Haare wurden Schneeweiß und seine Augen glühten in einem aggressiven Grün. Seine Finger endeten in langen Klauen und sein Mund war bestückt mit nadelspitzen Zähnen. Seine Stimme klang als würden zwei Personen sprechen und daran erkannten die drei Dominanten, dass Harry und sein Wesen genau dasselbe wollten. Sie wollten das Kind beschützen. "Wagt es nicht, mein Kind zu töten. Ich werde euch alle töten! Jeden einzelnen von euch!" Harrys Haare peitschten um ihn, wie in einem Sturm. Sein Gesicht war zu einer schaurigen Fratze verzogen. Fenrir zog Tom und Severus weiter zurück. Keiner von ihnen war stark genug gegen Harry anzutreten. Wenn ein Veela in Rage war entfesselte er enorme Kräfte. Ein Veela entfesselte diese Kräfte nur im äußersten Notfall, denn in Rage würden sie auch ihren eigenen Gefährten umbringen. Die Situation war sehr gefährlich. Er hob die Hände und versuchte Harry so ruhig wie möglich anzusehen. "Wir wollen deinem Kind nichts tun. Wir wollen dir helfen, damit es gesund zur Welt kommt." sagte er ganz sanft und schnurrte dabei. Severus und Tom fielen sofort in das Schnurren mit ein. Langsam begann Harry zu schrumpfen. Die Haare legten sich wieder glatt um seine Schultern und die Klauen und Zähne bildeten sich zurück. Lediglich die Haarfarbe und die gefährlich blitzenden Augen blieben zurück. Die Veela lauerte direkt unter der Oberfläche und Harry würde sie sofort entfesseln, wenn er Gefahr für sein Kind spürte. Langsam ging Harry an den Dominanten vorbei und verließ Türenknallend seine und Toms Gemächer. Tom, Severus und Fenrir sackten in sich zusammen. Als die Türe aufflog zuckten sie zusammen. Da stand Sarah und sah sich erschrocken suchend um. Sarah und Thomas waren zu Besuch gekommen. Als Sarah die Anwesenheit einer äußerst mächtigen Veela in Rage spürte hatte sie Thomas angehalten, da zu bleiben wo er war und war selber losgerannt. Als sie in Harrys und Toms Gemächern ankam war die Spur der Veela erheblich schwächer geworden und von Harry war nichts zu sehen. Rasch trat sie zu Tom. "Was ist hier passiert?" wollte sie aufgeregt wissen. "Harry..." begann Fenrir. "Ja Harry...er war in Rage? Und ihr lebt alle noch?" Sarah war fassungslos. Es geschah selten, dass es Überlebende gab, wenn eine Veela in Rage geriet und diese drei hier hatten nicht einmal einen Kratzer. "Was ist passiert? Was hat Harry so weit gebracht, selbst dich zu gefährden, Tom?" fragte sie nun besorg. "Mich gefährden?" Tom war verwirrt. Er wusste zwar, wie mächtig die Rage war, aber nicht, dass sie auch für ihn gefährlich war. Deshalb hatte Fenrir ihn also von Harry weggezogen. "Ja, Tom! Was weißt du über die Rage?" fragte Sarah nun fassungslos. Sie schüttelte den Kopf, als Tom ihr mitteilte, was er wusste. "Das ist nicht alles. Tom, wenn eine Veela in Rage gerät kann nichts sie aufhalten. Er würde seinen eigenen Gefährten, dich, töten. Ein Veela unterscheidet nicht mehr zwischen Freund und Feind. Nur den eigenen Kindern würde er niemals etwas antun. Was ist also passiert?" Tom schluckte. Er berichtete, was geschehen war. "Und da wundert ihr euch? Verdammt. Du bist sein Gefährte! Als du dich gegen ihn gestellt hast hatte er keinen Rückhalt mehr. Ihr habt ihn in die Ecke gedrängt. Ihr wollt sein Kind töten!" Sarah war kurz davor die Beherrschung zu verlieren. "Habt ihr eine Ahnung, was einer Veela ihr Kind bedeutet?" "HAST DU EINE AHNUNG, WAS ER MIR BEDEUTET?" brüllte Tom nun. "ICH SOLL ZUSEHEN, WIE ER STIRBT?" Der Vampir hatte sich noch soeben unter Kontrolle. "Tom. Bitte." versuchte es Sarah, aber der Vampir ging einfach an ihr vorbei. Seit diesem Tag haben Tom und Harry nicht mehr miteinander geredet. Harry vermied es, mit Tom im selben Raum zu sein und der Vampir war häufig nachts unterwegs um die versprengten Anhänger von Dumbledore einer nach dem anderen umzubringen. Es war Sarah, die Harry an sich ran ließ und nachdem sie ihm versichert hatte, dass sie keine Gefahr waren, hatten auch Fenrir und Severus wieder Zugang zu Harry. Die Veela lauerte noch immer direkt unter der Oberfläche. Als Fenrir und Severus einmal Morgens zu Harry wollten, um ihm Blut und die Tränke zu bringen hatten sie sich fassungslos in einem völlig veränderten Zimmer wieder gefunden. "Er hat schon angefangen?" wollte Sarah ungläubig wissen. "Er müsste jetzt im sechsten Monat sein, oder?" "Ja, 5 Monate und zwei Wochen." bestätigte Severus, der Sarah auf das Verhalten von Harry angesprochen hatte. Ungläubig hatte sie der Erzählung des Halbvampirs gelauscht. "Das muss ich mir ansehen." bestimmte sie und eilte los. Leise trat sie in das Zimmer, das Harry sich ausgesucht hatte. Die Fenster waren sehr groß und gingen nach Süden. Langsam durchquerte sie den kleinen Vorraum und fand sich in etwas wieder, das für das ungeübte Auge wohl das reinste Chaos wäre. Alle Möbel waren verschwunden. Die Wände und der Boden nicht mehr sichtbar unter den langen Stoffbahnen, die Harry überall ausgebreitet hatte. In der Mitte des Zimmers, wo eigentlich das Bett stand war nun ein großer Haufen von Kissen, Decken und Tüchern zu sehen. Kreisrund und an ein Nest erinnernd. Langsam trat Sarah näher. Sie duckte sich unter den Tüchern und Schals durch. Was ihr direkt aufgefallen war, war, dass alles hier drin weiß war. Ein Fenster musste offen stehen, denn die leichten weißen Tücher wogten in einer Brise. "Harry? Ich bin es. Sarah." In dem Nest tat sich etwas. Eine kleine Gestalt kam unter einigen Decken zum Vorschein. Sie selber hatte Harry das letzte Mal vor drei Tagen gesehen. Seit dem hatten magische Banne alle abgehalten rein zu kommen. Auch Severus und Fenrir war es erst an diesem Morgen wieder möglich gewesen. Jetzt wusste sie auch, warum Harry sie alle ausgesperrt hatte. Sie überspielte ihre Erschrockenheit über sein Aussehen und lächelte sanft. "Du hast früh angefangen, das Nest zu bauen." Sie blieb neben besagtem stehen und sah zu Harry. Der junge Mann war furchtbar dünn. In dem eingefallenen Gesicht wirkten die Augen sehr groß. Harry sah sie nur misstrauisch an. "Ich baue es auch alleine." zischte er leise und griff nach einer Blutkonserve, die Severus ihm gebracht hatte. Er öffnete den Beutel und trank den Inhalt in wenigen Zügen komplett aus. Sein Gesicht war vor Ekel verzerrt. Sarah wurde übel. Veela waren Vegetarier. Harry musste schrecklich leiden. "Severus sagt, dass du vielleicht bald wieder essen kannst. Wir haben ein Buch gefunden. Das Verlangen des Babys nach Blut sollte langsam weniger werden." versuchte sie, ihn aufzumuntern. Harry wandte den Blick ab. Er hatte selber schon darüber gelesen. Aber was sollte es bringen? Ohne Tom würde er ohnehin sterben. Und wie sollte er Tom vertrauen, nachdem dieser ihr Kind töten wollte? Traurig legte er die mageren Hände an seinen schon gut gewölbten Bauch. "Er ist ein Vampir." sagte Sarah nur ruhig und sofort lagen die glühenden grünen Augen fragend und lauernd auf ihr. "Ich weiß, was in dir vorgeht. Tom ist ein Vampir. Er hat nicht dieselbe Verbindung zum Leben, wie wir. Er liebt das Kind, aber er würde sich für dich entscheiden. Zumindest, bis das Baby da ist. Du trägst euer Kind. Du kannst es spüren, DU hast diese Verbindung. Tom nicht. Als ihr euch voneinander abgewandt habt hatte es noch nicht getreten. Tom hat noch nicht einmal ein tatsächliches Zeichen für das Leben in dir gespürt." "Er hat den Herzschlag gesehen!" fauchte Harry nun. "Aber ist das dasselbe? Es war nur ein kleiner roter Punkt, der sich pochend bewegt hat. Er hat Angst um dich, weil er weiß, wie sich deine Liebe anfühlt. Das will er nicht verlieren. Zu dem Kind hat er noch keine Bindung. Er kann nichts vermissen, was er nicht kennt." Harry zog sich wieder in das Nest zurück. Vor Kälte zitternd raffte er einige Decken über sich und rollte sich schützend um seine Körpermitte zusammen. Er musste nachdenken. Über Tom, über das Kind. Er spürte eher, als das er es hörte, dass Sarah ging und ihn alleine ließ. Einige Tränen entkamen ihm. Er vermisste Tom schrecklich, aber er war auch so wütend auf ihn. Aber war das denn gerecht? An Sarahs Worten hatte er wirklich zu knabbern. War er fair gewesen? Zu Tom? Konnte der Vampir vielleicht einfach nicht anders reagieren? Selbst, wenn er bald wieder Nahrung zu sich nehmen konnte, er spürte bereits, wie sein Körper langsam zerfiel und starb. Würde es klappen? Würde der Tag rechtzeitig kommen? Langsam beschlich ihn nackte Angst. Er wollte nicht sterben. Nicht jetzt, nicht da er endlich glücklich war. Er würde es tun, keine Frage. Sein Leben für sein Kind, das war ein geringes Opfer, aber er würde Tom furchtbar vermissen. Harry richtete sich wieder etwas auf. Er wollte nicht alleine sein. Er brauchte Tom. Ohne das Wissen, dass der Vampir bei ihm war, dass er ihn liebte, würde er das hier nicht durchstehen. "Tom?" die magischen Schilde mit denen er ihre Verbindung unterdrückt hatte fielen in sich zusammen. Selbst wenn er sie nicht von sich aus zerbrochen hätte, hätte es nicht mehr lange gedauert. Er war zu schwach, zu krank, um diese Magie noch viel länger aufrecht zu halten. "Ich will bis spätestens in einer Woche Ergebnisse sehen!" donnerte der dunkle Lord. Nachdem Harry in sein Leben getreten war, war er milder geworden. Nicht zu erkennen für Außenstehende, aber wenn man darauf achtete, erkannte man, dass es deutlich weniger Folter- und Todesflüche gegeben hatte und dass die Dauer des Cruzio wesentlich kürzer war, als in der Zeit vor Harry. Auch folterte der Dunkle Lord nicht mehr. Wenn einer den Tod verdiente, starb er. Kurz und weitestgehend schmerzlos. Wäre es nicht so makaber, hätte man ihn human nennen können. Von dieser Veränderung war nun nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil. Der Cruzio des Dunklen Lords dauerte so lange, wie selten zuvor. Nur das willkürliche und quälende Töten hatte er noch nicht wieder eingeführt. Auch blieb der innere Kreis von Flüchen verschont. Tom machte sich furchtbare Sorgen. Er war wütend auf seinen Gefährten, dass dieser einfach entschieden hatte, zu sterben. Andererseits, hätte er auch einfach alleine entschieden, das Kind zu töten. Er durfte, KONNTE Harry nicht verlieren. Er hatte so lange nach seinem Gefährten gesucht und - er hätte es nie für möglich gehalten - er hatte sich unsterblich in diesen verliebt. Er war so unendlich wütend und hilflos. Egal was er tat, er würde Harry wahrscheinlich verlieren. Wenn er ihn zwang, das Kind zu töten, würde Harry ihm das niemals verzeihen und wenn sie das Kind behielten, würde Harry ihn zwar lieben, aber er würde sehr wahrscheinlich auch sterben. Er konnte nur verlieren und er hasste es zu verlieren. Seine innere Kreatur brüllte gequält. Sie wollte zu Harry, wollte ihn in die Arme schließen, ihm sagen, dass alles gut werden würde und dass er ihn liebte. Er machte sich Vorwürfe, Harry so alleine zu lassen. Aber der Veela ließ ihn nicht an sich heran. Er hatte sogar die Bindung unterdrückt. Er wollte gerade zu einem Fluch ansetzen, als er es spürte. Da. Diese Wärme. Das war ihre Bindung. ~Tom~ hallte es in seinem Kopf mit der Stimme von Harry. Dann überfluteten ihn die Gefühle seines Gefährten. Er spürte den Schmerz des Verfalls, spürte die Angst davor, zu sterben, die Einsamkeit. Aber da war noch etwas. Fast überlagert von den schmerzhaften Gefühlen lag auch eine so große Liebe. Die Liebe zu ihm und zu dem Kind. Er spürte die Zufriedenheit über das Wissen, dass ihr Kind leben würde. Harry rief nach ihm. Der dunkle Lord sprang auf und durchmaß den Versammlungsraum in wenigen Schritten. Er riss die Tür des zweiten Gasthauses auf und flog beinahe über den Kiesweg bis zum Manor. Erschrockene Werwölfe machten ihm eilig Platz, als Tom durch die Gänge schritt. Vor einer großen dunklen Doppeltüre blieb er stehen. Das reißen in seiner Brust zerrte ihn schmerzhaft vorwärts. Viel langsamer als eben noch öffnete er leise die Türe und trat ein. Das Licht war gedämmt worden. Er spürte noch die Signatur des Zaubers. Langsam trat er ein und sah sich angespannt um. Die Möbel waren verschwunden, stattdessen bildete ein riesiger kreisrunder Haufen aus Matratzen, Decken und Kissen das Zentrum des Raumes. Der Vampir erkannte das "Nest". Er ging weiter, bis an den Rand und sah direkt in grüne Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis er bemerkte, dass es nicht das aggressive Grün der lauernden Veela, sondern das samtige Moosgrün von Harrys Augen war. Ohne ein Wort zu sagen und nachdem er sich seiner Schuhe und der Schlangenillusion entledigt hatte trat er in den Haufen, ohne jedoch das Nest zu zerstören. Er stolperte vorwärts und sank neben Harry auf die Knie. Langsam hob er eine Hand und streichelte über Harrys eingefallene Wange. Der jüngere sah schlimm aus. Tom zerriss es das Herz, ihn so zu sehen. "Harry..." flüsterte der Vampir. "Tom..." hauchte Harry und Tränen rannen über seine Wangen. Der dunkle Lord befreie Harry langsam aus dem Haufen Decken unter dem dieser lag. Sofort begann Harry erbärmlich zu frieren. Er war selber zu schwach, um einen Wärmezauber zu sprechen und seufzte erleichtert, als Tom das tat. Harry ließ zu, dass Tom ihn zu sich zog-er hätte sich ohnehin nicht mehr wehren können- und ihn einfach nur hielt. Der Vampir fauchte leidend, als er spürte, dass Harry nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schien. Er hielt ihn sanft und dann endlich nach Wochenlanger Trennung küsste er seinen kleinen Gefährten. Harry flatterten die Augen zu. Er fühlte sich so wohl in Toms Armen. "Tom es...es tut mir...leid..." hauchte er, aber Tom schüttelte nur den Kopf. "Nein." sagte er nur und küsste Harry erneut, aber nur ganz kurz, da dieser anscheinend Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Harry lächelte leicht, dann verzog er das Gesicht und keuchte auf. "Tom...etwas stimmt nicht. Aah..." wimmerte er und Schmerz breitete sich auf seinem eingefallenen Gesicht aus. Er krümmte sich in Toms Armen und Panik machte sich in ihm breit. "Nein...nein, bitte nicht!" stöhnte er und Tränen rannen über seine Wangen. Tom starrte Harry einen Augenblick lang fassungslos an. Erst die Panik in den Augen seines Gefährten rissen ihn ins Hier und Jetzt zurück. Innerlich rief er nach Severus und Fenrir. "Shh...ganz ruhig. Harry..." redete er auf den Jüngeren ein. Seine Augen hefteten sich auf Harrys Mitte und hielten das Kind im Auge. Er konzentrierte sich auf den kleinen Herzschlag, dann roch er Blut. Harry spürte, wie etwas Warmes sich in seiner Hose ausbreitete. "Tom...ich...ich glaube ich blute..." schluchzte Harry. Tom hob die Hand und schob sie einfach in Harrys Hose, während sein Anderer Arm seinen Gefährten hielt. Als er die Hand zurück zog waren seine Finger voller Blut. Er konnte Harry nur halten. Er brüllte innerlich nach Fenrir und Severus, die keine Sekunde später ins Zimmer rauschten und in das Nest sprangen. Sie beide nahmen den Geruch von Blut sofort wahr. Severus flößte Harry mehrere Tränke ein und Fenrir legte eine Hand auf Harrys Bauch. "Ich spüre Wehen, Severus." grolle der Werwolf und Severus flößte Harry noch zwei Tränke ein. Es dauerte nur einige Sekunden, die Tom und Harry wie Stunden vorkamen, in denen niemand etwas sagte. "Es hat aufgehört." sagte nun Fenrir erneut. Seine Hand behielt er aber noch weiter prüfend auf Harrys Bauch. Als auch nach mehreren Minuten alles ruhig blieb, nahm er die Hand schließlich weg. Er wollte Harry gerade die Hose ausziehen, als Tom ihn mit glühenden Augen anfauchte. "Mein Lord, ich muss nachsehen, ob da ein Geburtskanal ist." erklärte Fenrir mit dringlichem Unterton. Erst als Tom sich beruhigte, konnte er Harry die Hose ausziehen. Tom hielt Harry fest, während Fenrir seine Beine etwas spreizte und dann einen Reinigungszauber sprach. Er konnte gerade noch sehen, wie sich eine winzige Öffnung schloss und seufzte erleichtert. Er zog Harry mit Magie wieder an. "Mein...mein Kind?" fragte Harry flehend. "Dem Kind geht es gut. Das waren vorzeitige Wehen. Ich konnte sie mit den Tränken eindämmen." erklärte Severus nun und drückte Harrys Schulter. Harry nickte und sackte dann ohnmächtig zusammen. Fenrir beugte sich über ihn und überprüfte die Vitalfunktionen. "Er braucht Nährstoffe. Das Kind saugt ihn aus. Hochkonzentriert und direkt in die Blutbahn." ordnete Fenrir an und beschwor ein Spritzbesteck herbei. Er legte einen Zugang, während Severus einen Beuel mit Kochsalzlösung nahm und mit einer Spritze begann verschiedene Tränke hineinzuspritzen. Fenrir klemmte den Beutel an. "Wir müssen ihn hier raus bringen. Das Zimmer ist zu weit weg." Tom erhob sich mit Harry auf dem Arm und brachte ihn in ihre gemeinsamen Gemächer. Dort legte er Harry sanft aufs Bett und Fenrir befestigte in der Zwischenzeit den Tropf an einem Metallständer. Tom blieb an Harrys Seite sitzen und hielt seine Hand. "Sagt es mir." hauchte Tom nun mit rauer Stimme. Severus und Fenrir sahen einander kurz an. "Mein Lord. Sein Körper hat versucht, das Kind abzustoßen, um zu überleben." "Ich dachte, eine Veela würde für ihr Kind sterben?" sagte Tom jetzt irritiert. "Ja, das stimmt, aber...sein Körper und sein Wesen haben es erkannt." fuhr Fenrir nun fort. "Was erkannt?" fauchte Voldemort nun ungeduldig. "Er wird sterben, ehe das Kind überlebensfähig ist." sagte Fenrir nun geradeheraus. "Das war ein natürlicher Prozess. Die Veela hat versucht das Kind abzustoßen, da keiner von beiden überleben würde. In diesem Fall versucht die Veela am Leben zu bleiben, um später wieder empfangen zu können und so den Fortbestand ihrer Art zu sichern." erklärte Fenrir weiter. "Warum habt ihr den Prozess dann aufgehalten?" wollte Tom wissen. "Weil ich eine Idee habe, die beide retten könnte. Und weil Harry uns das nie verziehen hätte." sagte Severus nun. "Ich wollte es Euch vorhin schon sagen, nach der Versammlung, aber Ihr ward so schnell weg, mein Lord." Toms Augen leuchteten auf. "Rede!" befahl er. "Wenn wir es schaffen, Harry bis zum Ende des siebten Monats am Leben zu erhalten, dann können wir beide retten!" sagte er. „Und wie sollen wir das anstellen? Sein Körper stirbt, Giftmischer. Riechst du das nicht?“ grollte nun Fenrir. „Natürlich rieche ich es, Wolf, aber es ist machbar.“ „Wie?“ unterbrach Tom den aufkeimenden Streit der beiden. „Harry verbraucht zu viel Kraft. Wenn er das Kind in sich versorgt und gleichzeitig selber noch Energie verbraucht, wird er in weniger als drei Wochen nicht mehr leben. Wenn wir seinen Energieverbrauch aber runterfahren, könnte es reichen.“ Erklärte Severus nun seinem Lord und Fenrir. „Und wie willst du das machen?“ fragte Fenrir. „Mit Muggletechnik. Wir können Harry an mehrere Tropfe und Sonden anschließen. So können wir ihm Nahrung zuführen, die er sonst nicht verträgt. Wir können ihn auch an einen Herzmonitor anschließen. Dann wissen wir sofort, wenn etwas ist. Es gibt auch Wehenschreiber, die schon Wehen aufzeichnen, die nicht mal unser guter Fenrir spüren kann.“ Voldemort nickte. „Besorg alles, was du brauchst!“ Severus sprang auf und rannte los. Fenrir blieb zurück und sah Harry skeptisch an. „Was denkst du?“ fragte Voldemort jetzt den Werwolf. „Ich frage mich, wie Severus ihn so weit aufpäppeln will, in der kurzen Zeit, damit Harry in der Lage ist, sein Kind auf die Welt zu bringen?“ Voldemort sah ihn fragend an. „Kaiserschnitt?“ fragte er. Er kannte diese Methode von den Muggeln. Fenrir schüttelte den Kopf. „Wir können bei einer Veela keinen Kaiserschnitt machen.“ „Warum nicht?“ Anstatt zu antworten griff Fenrir nach einem Messer, das in seinem Gürtel steckte und zu Voldemorts entsetzen setzte er es an Harrys Bauch an. Der Vampir drehte beinahe durch, aber als er sah, dass die Klinge Harry nicht einmal berührte beruhigte er sich. „Wie…?“ fragte er nun fassungslos. „Harry hat die wahrscheinlich mächtigsten Schutzzauber auf seinem Bauch. Nicht einmal ein Avada oder irgendetwas Vergleichbares würden da durch kommen.“ „Verbraucht das nicht zu viel Kraft?“ fragte Voldemort besorgt. „Nein. Diese Magie kommt von dem Kind.“ Kapitel 32: Schlaf ------------------ Kapitel 32 - Schlaf Die Sachen, die sie brauchten waren schnell organisiert. Severus hatte sich mit Draco und Blaise auf den Weg in ein Muggle Krankenhaus gemacht und dort alle Sachen besorgt. Harry war auch wieder zu sich gekommen. Sie erklärten ihm, was sie vorhatten. Harry lehnte gegen Tom und lauschte Fenrirs Ausführungen. „Also ein künstliches Koma?“ fragte Harry und drückte Toms Hand. Er hatte Angst davor. Angst, dass etwas passierte und er wach werden würde, um zu erfahren, dass sein Kind fort war. Fenrir schüttelte den Kopf. „Nicht ganz. Du bekommst Schlaftränke, bist aber zwischendurch wach. Für ein künstliches Koma bist du zu schwach.“ Harry nickte. „Wie lange wird er schlafen?“ wollte Tom wissen. Fenrir sah die beiden an. „Damit wir dich bis zum Termin so weit aufgepäppelt bekommen, damit du entbinden kannst musst du pro Tag mindestens achtzehn, besser noch zwanzig Stunden schlafen.“ Der Jüngste im Raum nickte nur. Er würde alles dafür tun, damit sein Kind überlebte. „Also bis zur Entbindung.“ sagte Tom mit belegter Stimme. Fenrir zuckte mit den Schultern. „Das weiß niemand. Vielleicht wecken wir ihn, wenn die Geburt los geht, vielleicht reagiert der Körper so gut, dass er nur bis zu Beginn des neunten Monats braucht, um sich zu regenerieren. Es besteht aber auch die Gefahr, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen, und du stirbst.“ bei den letzten Worten hatte Fenrir sich wieder direkt an Harry gewand. Der nickte nur ruhig und klammerte sich an Toms Hand. „Wir versuchen es trotzdem.“ sagte er dann mit fester Stimme und sah zu Tom auf. In seinen Augen lag die Bitte. Die eine Bitte, die Tom ihm nicht erfüllen wollte. Der Vampir hielt kurz die Luft an. „Ich…ich kann es dir nicht versprechen.Ich weiß nicht, was der Vampir tut, wenn es schief geht.“ sagte er ehrlich und war überrascht, als Harry ihn anlächelte. „Das genügt mir. Gegen dein inneres Wesen kannst du nicht ankämpfen. Mir genügt, dass du mir gerade gesagt hast, dass du unser Kind retten willst.“ Die Türe zum Zimmer öffnete sich und Severus trat mit Blaise und Draco ein. Sie stellten ihre Lasten ab und begannen alles aufzubauen. Nachdem er von Severus eingewiesen wurde begann Draco damit, Harry zu verkabeln. Er klebte drei Elektroden auf seine Brust und jeweils eine rechts und links auf seinen Bauch. Severus reichte ihm die Kabel, die er an die Elektroden anschloss und bald darauf hörten sie das regelmäßige aber etwas zu schnelle piepen, dass Harrys Herzschlag anzeigte. Auf einem Monitor sah er, dass sein Blutdruck zu hoch und sein Puls zu schnell war. Fenrir nahm seine Hand und legte einen Festen Zugang. Tom sah nur stumm zu, während sein Gefährte langsam wie eine Marionette auszusehen begann. Er runzelte die Stirn, als Severus einen feinen Schlauch mit einem Gel einrieb und damit zu Harry trat. Er weitete die Augen, als der Tränkemeister den Schlauch nun in Harrys Nase schob. „Was zum…!“ rief er aus. Harry würgte kurz, dann war Severus fertig und fixierte den Schlauch mit etwas Klebeband an Harrys Wange. „Magensonde.“ sagte Harry nur und schluckte ein paar mal. Das war ein seltsames Gefühl. Er spürte, wie etwas in seiner Speiseröhre hing. Wirklich wiederlich, aber er wusste, er würde sich daran gewöhnen. „Damit wird Nahrung direkt in seinen Magen geleitet. Wir denken, dass er es so drin behalten kann.“ führte Thomas Harrys nicht gerade detaillierte Erklärung aus. Der Vampir wirkte skeptisch. Er mochte die Muggles nicht. Das war kein Geheimnis- und ihrer Medizin vertraute er auch nicht, aber die Anderen schienen sich sicher zu sein und das genügte ihm, um sie gewähren zu lassen. Am Ende zogen sich unglaublich viele Kabel und Schläuche durch das ganze Bett. Es klopfte an der Türe und Remus trat ein. Er sah Harry eine Weile lang an und meinte dann nur trocken: „Bei Merlin. So viele Kabel. Ich dachte, du läufst mit Batterien.“ Harry sah ihn kurz irritiert an, ehe er in Gelächter ausbrach. Auch Thomas und Fenrir mussten Lachen und Severus musste wenigstens schmunzeln. Die Anderen im Raum verstanden gar nichts. Sie hatten keine Ahnung, was Batterien sein sollten. Und Harry lief ja überhaupt nicht. Er lag nur im Bett. Harry sah Tom an. Seine Wnagen hatten vom Lachen etwas Farbe bekommen. „Ich erkläre es dir, wenn ich wach bin.“ versprach er. Severus trat näher und reichte ihm eine Phiole mit einem dunkelblauen Trank, der aussah, wie ein samtener Nachthimmel. Nach und nach entfernten sich alle, außer Remus. Sie hatten sich aufgeteilt. Immer einer würde bei Harry sein und die Geräte beobachten und Remus war als erster an der Reihe. Tom hatte sich knurrend damit abgefunden, dass auch immer jemand da war, wenn er selber schlafen ging, aber er wollte bei Harry sein und nicht in ein anderes Zimmer ziehen. Er brauchte ja zum Glück nur wenig schlaf. Die Stunden, in denen Harry schlief, nutzte Lord Voldemort dafür, ihre Macht zu festigen. Die höchsten Ämter der Regierung wurden nun fast vollständig von seinen Anhängern bekleidet. Wenige Personen, wie zum Beispiel Miss Bones behielten ihre Ämter, da sie sich von Dumbledore nie hatten beeinflussen lassen, ganz im Gegenteil. Sie waren anscheinend froh darüber, dass der ehemalige Schulleiter von Hogwarts ihre Arbeit nun nicht mehr manipulierte und sie endlich das tun konnten, wofür sie eingesetzt waren. Die Leiterin der Strafverfolgung hatte alle Hände voll zu tun. Es kam immer wieder zu Übergriffen durch die Anhänger von Dumbledore und diese festzusetzen war unglaublich schwierig. Dumbledore hatte seine Leute einiges gelehrt. Sie schienen ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Dieser Umstand war Tom ein Dorn im Auge und so entsandte er zusätzlich zu den neuen Auroren und der Spezialeinheit der Strafverfolgung auch seine eigenen Leute, um endlich Herr der Lage zu werden und diese Irren ein für alle mal aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn Harry schlief drehte sich die Welt rasend schnell. Tom eilte von einem Ort zum Anderen. Wenn er zu Harry ging fühlte er sich schlecht. Wenn er nicht zu Harry ging hatte er ein schlechtes Gewissen. Es fiel ihm schwer, Harry so zu sehen, deshalb blieb er oft lange weg und dafür schämte er sich. Seufzend zog er sich in sein privates Arbeitszimmer zurück und nahm das erste mal, seit Harry bei ihm war das Buch wieder in die Hand, das Lucius ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. „Das Buch der Legenden“. Während er es in die Hände nahm spürte er, wie die Erinnerungen seiner Seele in ihm aufstiegen. Schloss Hogwarts anno 1106 Er eilte durch die Gänge des Schlosses. Seine Leute hatten Späher in ihren Wäldern entdeckt und kurz darauf eine ganze Armee. Es war soweit. Heute würde es enden. Vlad erklomm die Stufen zu seiner Rüstkammer und trat ein. Er war zwar ein Vampir, aber die feindliche Seite hatte Pfeile mit Silberspitzen und er wollte nicht riskieren, durch so ein Ding zu sterben. Er legte langsam seine Rüstung an und bereitete sich innerlich auf den Kampf vor. Ganz in Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass er nicht mehr alleine war. Erst, als schlenke Arme sich um seine Tallie legten kehrte er ins hier und jetzt zurück. Er ergriff eine der Hände und zog seinen Gefährten vor sich. Sie hatten sich gestritten. Gabriel hatte darauf bestanden, mit ihm zu kämpfen, wovon er nichts hören wollte. Immerhin war Gabriel schwanger. Sanft strich er über die blasse Wange seines Geliebten und legte sie dann in seinen Nacken. Vlad sah die Sorge und die Trauer in den Zügen des Jüngeren, obwohl der versuchte, es zu verbergen. „Musst du wirklich gehen?“ fragte nun der Kleinere und er seufzte. „Du hast genügend Generäle.“ versuchte Gabriel es erneut. Er knurrte tief. „Ich kann mich nicht hier verstecken. Was wäre ich für ein Fürst, wenn ich meine Leute für mich kämpfen lasse und mich selber hier verstecke?“ er war laut geworden und das brachte Gabriel dazu, zusammenzuzucken. Im selben Moment tat es ihm leid. Er zog ihn vorsichtig an sich und neigte den Kopf, um ihn zu küssen. „Es tut mir leid. Ich muss gehen.“ flüsterte er jetzt. Seine Hand wanderte langsam tiefer und legte sich auf den noch ziemlich flachen Bauch. „Pass auf euch auf.“ bat er. Gabriel löste ein feines weißes Seidentuch von seinem Handgelenk und band es an seiner Schulter an die Rüstung. „Komm zu mir zurück.“ die Stimme der Veela zitterte und jetzt sah er die ersten Tränen über seine Wangen rollen. Er strich die Tränen aus dem schmalen Gesicht. „Ich verspreche es dir.“ sagte er und küsste Gabriel auf die Stirn, ehe er sich umdrehte und die Stufen hinab in den Vorhof des Schlosses ging. Die Schlacht war lang und blutig. Er sah viele seiner engsten Freunde fallen und der Schmerz dieser Verluste traf ihn. Einige von ihnen waren schon seit hundert Jahren an seiner Seite. Er schlug sich durch die Feinde, schwang sein Schwert immer weiter, bis er von etwas getroffen wurde, das ihn taumeln und vom Pferd stürzen ließ. Er rappelte sich auf und blickte an seine Seite, wo dickes dunkles Blut zwischen zwei Platten seiner Lederrüstung hervorquoll. Vlad versuchte, sich zu heilen, aber es gelang ihm nicht. Er fauchte, als er das Brennen der Wunde spürte und wusste, dass es ein Geschoss aus Silber war, das ihn getroffen hatte. Trotz des Schmerzes lief er weiter und mähte seine Gegner einer nach dem Anderen nieder. Etwas hielt ihn auf. Brüllend vor Schmerz versuchte er zurückzuweichen, aber was auch immer es war, das ihn umgab, es hatte ihn gefangen. „Versuch gar nicht erst, dich zu wandeln. Bestie.“ die Stimme war kalt und voller Hohn. Er entdeckte den Sprecher und erkannte, dass es Gabriels Onkel sein musste. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, aber die Ähnlichkeit war unverkennbar. Der, der Gabriel nach dem Leben trachtete war der Bruder von dessen Mutter und genau wie Gabriel hatte er langes schwarzes Haar und ebenfalls strahlend grüne Augen. „Was ist das?“ brüllte Vlad und schlug um sich. Der Mann lachte und hob einen Zauberstab. „Magie.“ zischte er und sah den Vampir hasserfüllt an. Er bewegte den Stab und Vlad schrie auf, als sich eine weitere tiefe Wunde in seinen Körper grub. Er hörte seinen Angreifer schreien und als er die Augen öffnete lag dieser am Boden mit einem großen Loch in der Brust. „Du wirst…sterben, Vampir…das Silber ist…in deinem Blut…“ röchelte er und spuckte Blut, ehe er die Augen verdrehte und starb. Als er seinen letzten Atem aushauchte spürte Vlad, wie die unsichtbaren Fesseln ihn frei gaben. Er konnte sich nicht auf den Beinen halten und fiel nach vorne auf die Knie. Jemand kam auf ihn zu und verschwommen erkannte er das Gesicht seines engsten Vertrauten Graf Bal. Er würgte und spuckte einen Schwall Blut aus. „Die Schlacht ist gewonnen, mein Fürst. Die Angreifer ziehen sich zurück!“ rief der alte Vampir mit dem silberweißen Haar und fiel vor Vlad aus die Knie. Der Fürst der Vampire richtete sich auf und sah seinen Gefährten mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Er spürte, wie sich das Silber seinen Weg durch seinen Körper bahnte und er immer schwächer wurde. „Ich sterbe.“ hauchte er und während er sprach quoll Blut aus seinem Mund. Mit einem Mal brach er zusammen und stürzte auf die Seite. Einige Andere stürzten herbei und knieten neben ihm nieder. Er hob kraftlos die Hand und spürte, wie Bal sie ergriff. „Bringt meinen Körper…nach Hause…ich habe ihm versprochen, dass….“ er spuckte erneut Blut und hustete. „ Ich hab versprochen, ich…kehre zurück…Gabriel…Ich habs…versprochen.“ Die letzten Worte des Vampirfürsten waren nur noch ein Flüstern. Während sein Geist in die Dunkelheit abdriftete sah er vor seinem inneren Auge das Gesicht seines Geliebten. Sein Herz wurde schwer, denn er starb nun und würde ihn nie wieder sehen. Eine Blutrote Träne entkam seinem Auge. Wenigstens war Gabriel jetzt frei. Sein Onkel war tot. Der Fürst der Vampire öffnete noch ein mal mit letzter Kraft den Mund und röchelte seine letzten Worte. „Sagt ihm….ich liebe…ihn und wir…wir sehen uns….wieder…“ mit diesen Worten sackte er zusammen. Er hauchte seinen Atmen aus und spürte nicht mehr, wie seine Hand dem Griff von Graf Bal entglitt und neben ihm auf das blutgetränkte Schlachtfeld fiel. Er hörte nicht den Schrei seines treuen Freundes, nicht das Klagen seiner Männer. Er spürte nicht, wie Bal ihn verzweifelt schüttelte, spürte nicht die ersten Tropfen des Regens, der über sie hereinbrach und das Blut von der Erde und den Körpern wusch, es aber nicht vermochte, das Leid wegzuwaschen, und er spürte auch keinen Schmerz mehr. Tom kam keuchend zu sich. Er spürte die Tränen, die über seine Wangen rollten. Der Schmerz seines früheren Lebens klang in ihm nach, wie der Hall in einer Glocke. Er griff sich an die Brust und krallte sich in sein Hemd. Der Schmerz des Silbers, das durch seine Adern strömte und ihn von innen verbrannte ließ ab, aber die Trauer darum, dass er Gabriel hatte verlassen müssen saß wie ein fester Knoten tief in seiner Brust. Er schluckte einige Male, versuchte den Kloß in seinem Hals loszuwerden. Er war in der Schlacht gestorben und würde keine Visionen mehr erhalten. Tom wollte wissen, was danach geschehen war. Was war geschehen, nachdem Vlad Thepes gestorben war? Erneut griff er nach dem Buch und schlug es auf. Er blätterte es durch und las auf den letzten Seiten einen Bericht darüber, was auf dem Schlachtfeld geschehen war und dann…endete das Buch. Er blätterte durch die letzten Seiten, aber sie waren leer. Fluchend klappte er das Buch zu. Dann fiel ihm etwas ein und er klappte es erneut auf, blätterte bis zu den leeren Seiten und hob dann eine Hand zu seinem Mund. Er biss sich mit einem Eckzahn in den Finger und ließ dann einen tropfen Blut auf die leeren Seiten tropfen. Gespannt starrte er das vergilbte Papier an auf dem sich langsam etwas tat. Das alte pergament saugte den Blutstropfen ein und nach kurzer zeit konnte er beobachten, wie sich blutrote Worte formten. Der Titel lautete „Was nach Vlads Tod aus Gabriel wurde“ und war signiert von einer Victoria. Er dachte scharf nach und dann fiel ihm ein, wer Victoria war. Sie war die engste Vertraute und Freundin von gabriel gewesen. Er laß die Zeilen und war ganz vertieft darin. Als er die letzten Worte gelesen hatte und das Buch zuklappte hatte er erneut Tränen in den Augen. Sein Gefährte hatte sich umgebracht. Er hatte den Schmerz über den Verlust nicht ertragen können, denn als er seinen Leichnahm erblickte verlor er auch noch sein Kind. Tom legte das Buch beiseite und sah zu der zweiten Tür im Raum, die direkt in seine und Harrys Gemächer führten. Er erhob sich und folgte dem dringenden Bedürfnis, seinen Gefährten in die Arme zu nehmen und sicherzugehen, dass dieser noch da war. Er trat durch die Türe und ging direkt auf das Bett zu. In einem Sessel daneben saß Severus und als er die Tränen auf Toms Gesicht bemerkte stand er auf und ging nach nebenan. Er ließ die Türe offen, um das Piepen der Geräte hören zu können, aber er wollte Tom nicht stören. Irgendetwas musste den Vampir schrecklich aufgewühlt haben und so sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht daran erinnern, Tom schon eimal weinen gesehen zu haben. Sein Blick fiel auf ein Buch, dass aufgeschlagen auf dem Schreibtisch von Tom lag und neugierig trat er näher. Er überflog die letzten Seiten und wunderte sich, warum plötzlich mit roter Tinte geschrieben wurde. Jetzt verstand er, was den Vampir beschäftigte. Er hatte erfahren, was ihnen in ihrem letzten Leben passiert war. Ihm taten die beiden leid. Ihr Leben letztes Leben war in einer Tragödie geendet und er hoffte inständig, dass es diesesmal anders laufen würde. Tom ließ sich auf der Bettkante nieder und nahm Harrys schmale Hand in seine. Beinahe erfürchtig streichelte er die weiche Haut und betrachtete das schlafende Gesicht. Er hob die Hand und fuhr mit einem Finger die lange Narbe nach, die sich von Harrys Stirn in einer geraden linie nach unten bis auf die Wange zog. Was für ein Glück er gehabt hatte, dass das Auge keinen Schaden genommen hatte. Er studierte das ansonsten ebenmäßige Gesicht mit solcher ausdauer, dass er bald jede Kurve genau kannte. Langsam beugte er sich vor und hauchte einen sanften Kuss auf die geschwungenen Lippen. Mit seiner freien Hand strich er über den schlanken Körper und stieß dann auf den gewölbten Bauch. Sanft streichelte er über die Wölbung und tastete nach dem kleinen Wesen. Er wandte den Blick von Harrys Gesicht ab und suchte mit seiner Vampirkraft nun nach dem Herzschlag ihres Kindes. Er entdeckte ihn. Sein Gesicht wurde ganz sanft, während er Harrys Hand haltend dem kleinen Herz beim schlagen zusah. Er spürte, wie Harry sich regte und sah auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Harry nun erwachen würde. Als erstes verzog Harry das Gesicht und dann begann er zu blinzeln. als er wach wurde spürte er, dass jemand bei ihm war. Er konzentrierte sich und merkte dann, dass es Tom war. Leise seufzend öffnete er die Augen und blinzelte gegen das Licht im Zimmer. Severus und Remus waren vor ein paar Tagen auf die Idee gekommen Tageslicht Lampen zu installieren, um ihn mit ausreichend Licht zu versorgen. Es war zwar nicht zu vergleichen mit der echten Sonne, aber es schien trotzdem zu helfen. Von Tag zu Tag nahm er an Gewicht zu und hatte mittlerweile eine zumindest annehmbare Figur. Gähnend öffnete er die Augen nun ganz und sah zu Tom, der ihn ansah. Er lächelte seinen Gefährten an, dann bemerkte er die Trauer in dessen Augen und die Tränenspuren auf seinem Gesicht. Alarmiert setzte er sich auf und fuhr mit den Händen über seinen Körper. Er legte die schmalen Finger auf seinen Bauch und spürte nach Sekunden der Angst die Bewegung seines Kindes. Er sah wieder zu Tom. Was hatte den Vampir so fertig gemacht, dass er sogar weinte. Er griff nach Toms Hand, die sich jetzt zu seiner auf seinen Bauch gesellte und drückte sie. „Was ist passiert?“ fragte er mit sanfter Stimme und musterte seinen Gefährten genau. Jetzt spürte er auch die Trauer durch ihre Verbindung strömen. Sein Daumen streichelte über Toms Handrücken. Der Vampir schüttelte nur den Kopf. Er wollte seinen Gefährten nicht aufregen. Nicht gerade jetzt, da es diesem so schlecht ging und er ihr Kind erwartete. Harry legte den Kopf schief und hob die Hand um über Toms Wange zu streicheln. Der Vampir legte seinen Kopf in die Hand die ihn streichelte und seufzte leise. „Es besorgt mich mehr nicht zu wissen, was los ist.“ sagte Harry nun, da er ahnte, warum Tom ihm etwas verschwieg. Der Vampir erhob sich und setzte sich dann neben Harry. Er lehnte an mehreren Kissen und legte einen Arm um seinen Partner. Harry schmiegte sich an Tom und lehnte den Kopf an seine Brust. Sie verschränkten ihre Finger über seinem Bauch miteinander und schwiegen eine Zeit lang. Irgendwann begann Tom dann, ihm zu erzählen, was passiert war. Harry sah schweigend zu ihm auf und streckte sich etwas, um ihn zu küssen. „Ich weiß.“ sagte er nur und lächelte ihn aufmunternd an. Er selber hatte die Vision bereits zu Anfang gehabt. Es schien ihm unendlich lange her zu sein, seit Thomas ihn schlafwandelnd gefunden und dann aus Hogwarts geholt hatte. Er erzählte Tom von seiner ersten Vision, ohne damit aufzuhören über seinen Unterarm zu streicheln. Die Türe ging auf und Remus trat leise ein. Er lächelte, als er die beiden so vertraut miteinander im Bett sitzen sah und es tat ihm Leid, diesen Frieden jetzt zu stören. Er räusperte sich leise und wurde sofort von zwei Augenpaaren fixiert. Er trat langsam näher und las erst mal die Werte der Geräte aus. Als alles in Ordnung zu sein schien kontrollierte er Harrys Gewicht mit einem Zauber und nickte zufrieden. „Du springst besser auf unsere Bemühungen an, als erwartet.“ Er rief Thomas in Gedanken, der auch kurze Zeit später kam. Er konnte nur Werte ablesen und Gewicht kontrollieren. Für alle weiteren Kontrollen benötigten sie einen Heiler. Thomas setzte sich zu Harry und sah ihn sich genau an. „Wie geht es dir?“ fragte er und griff nach Harrys Handgelenk, um den Puls zu kontrollieren. Er sah dabei auf seine Uhr, als Harry meinte, es ginge ihm gut und er hätte nur Rückenschmerzen vom Liegen. Jetzt brannten alle auf die Untersuchungsergebnisse. Thomas hatte einen Diagnosezauber gesprochen und wartete auf das Pergament. Es tauchte auf und er griff sofort danach. Er las es sich erst einmal in Ruhe durch und ignorierte die ungeduldigen Blicke der Anderen im Raum. „Sieht gut aus. Sehr gut sogar. Du liegst vor unseren Einschätzungen. Ich denke noch drei Wochen, dann können wir mit dieser Methode aufhören. Dann hast du noch einen Monat bis zur Entbindung. Das Kind dürfte dich dann nicht mehr am Essen hindern, sodass du noch etwas zulegen kannst. Aber auch wenn deine Bettruhe vorbei ist musst du vorsichtig sein. Das Kind sollte nicht zu früh kommen.“ mahnte der Heiler und sah zu, wie Harry und Tom sich glücklich ansahen. „Die Rückenschmerzen können wir leider nicht verhindern, auch wenn wir dich drehen. Vielleicht hilft eine Massage…“ murmelte er und öffnete seine Tasche, um nach einem Öl zu angeln. Ehe er die Flasche entkorken konnte nahm Tom sie ihm aus der Hand und sah ihn fest an. Thomas verstand, was Tom wollte und erhob sich. Er kontrollierte den Tropf und gab noch einige Tränke dazu, ehe er mit Remus zusammen den Raum verließ. Severus war bereits bei Remus erscheinen durch die zweite Tür im Arbeitszimmer verschwunden. Harry sah Tom lächelnd an und strich erneut über seinen Bauch. Es war alles in Ordnung. Ihm und dem Kind ging es gut und er würde bald aufstehen dürfen. Wenn bloß diese Rückenschmerzen nicht wären. Er sah Tom an, der das Öl in der Hand hielt. Tom stellte das Fläschchen kurz zur Seite. Er schwang seinen Zauberstab und befreite Harry mit einem kleinen Zauber von seiner Kleidung. Harry war überrascht. Tom hätte ihm doch nur das Oberteil ausziehen müssen, stattdessen lag er nun komplett nackt im Bett. Er errötete etwas, aber Tom schien einen Plan zu haben, also ließ er ihn machen. Der Vampir half dem Schwangeren dabei, sich auf die Seite zu legen und erhöhte dann die Temperatur im Raum, damit er nicht fror. Er entkorkte das Öl und ließ etwas davon in seine Hand laufen, dann legte er sich hinter Harry und begann langsam und mit kraftvollen Bewegungen seine Muskeln entlang der Wirbelsäule durchzukneten. Harry seufzte, als Tom ihn massierte und der Schmerz in seinem Rücken langsam nachließ. Er schloss die Augen und gab sich ganz den Berührungen des Vampirs hin. Tom startete an den Schultern und wanderte tiefer, bis zu Harrys Steiß und darüber hinaus bis auf das Gesäß. Er stöhnte leise, als er spürte, wie verspannt er gerade da unten war. Deshalb hatte Tom ihn also ganz entkleidet. Er hatte ja nicht gewusst, dass der Vampir so eine Ahnung von Anatomie hatte. Langsam entspannten sich die harten Muskeln an seinem Rücken. Tom nahm diese Aufgabe sehr ernst. Endlich gab es etwas, was er für Harry tun konnte. Von den ganzen medizinischen Sachen hatte er keine Ahnung und fühlte sich daher oft sehr nutzlos, aber wenn er von einer Sache Ahnung hatte, dann vom Körper seines Gefährten. Er kannte jeden Winkel, jede Kurze und jede Falte des geliebten Körpers. Er genoss es zu spüren, wie Harry sich unter seinen Händen langsam entspannte, wie er anfing unter seinen Fingern ganz weich zu werden. Er beugte sich vor und küsste Harrys Nacken, ehe er sich ebenfalls vollständig entkleidete und dicht an Harry heranrückte. Harry angelte nach der Decke und zog sie über sie beide. Er hatte Tom in den letzten zwei Wochen sehr vermisst. Sein Gefährte war nur selten hier oder nur ganz kurz. Er war ihm nicht böse, wusste er doch, wie schwer es Tom fiel, ihn so zu sehen. Der Vampir gab sich die Schuld an seinem Zustand, was natürlich Blödsinn war, aber ihn davon zu überzeugen war schier unmöglich. Harry schmiegte sich eng in die Arme seines Gefährten, der sorgsam darauf achtete keinen der Schläuche abzuknicken. Er drehte den Kopf etwas nach hinten und schloss die Augen, als Tom ihm entgegen kam und ihn innig küsste. Ein leises Schnurren drang aus seiner Kehle, als Toms Hand sich an seinem Körper hinab schob und dann auf seinem Bauch zu liegen kam. Irgendwann drehte er sich mühsam um. Er wollte seinen Gefährten sehen, wenn er schon nur vier Stunden wach sein konnte. Tom half ihm bei dem Wendemanöver und hielt die Schläuche und drähte hoch, damit sie Harry nicht in die Quere kamen. „Ich weiß nicht mehr, wie ich liegen soll.“ seufzte Harry. Es war zwar angenehm, mal nicht auf dem Rücken zu liegen, aber wenn er auf der Seite lag war es auch nicht bequem. Tom streichelte über seine Wange und lächelte. Remus hatte auch darüber geklagt, als er noch schwanger war und hatte ihm dann erzählt, dass er sehr zu Fenrirs Leidwesen in den letzten zwei Monaten immer ein Stillkissen mit im Bett hatte, das er sich zwischen die Beine legte, um das obere Bein höher zu lagern. Sie hatten viel geredet, als sie sich regelmäßig getroffen hatten. Tom hatte ja von Remus alles über Baby-Pflege gelernt. Der Vampir nahm sich fest vor so ein Kissen für Harry zu besorgen, wenn er mal nicht da sein konnte. Jetzt aber legte er sich selbst auf den Rücken und rutschte ganz an Harry heran. „Leg dein Bein über meine Beine.“ brummte er und spürte, wie Harry es tat. Überrascht sah Harry seinen Gefährten an. Das war viel besser. Tom erzählte ihm von seinem Gespräch mit Remus. „Ich besorge dir auch so ein Kissen. Aber wenn ich mit im Bett bin fliegt das Ding raus.“ knurrte er, was Harry zum lächeln brachte. „Du bist mir auch viel lieber, als so ein Kissen.“ schnurrte die Veela und seufzte, als Tom nun seinen Rücken kraulte. Sie redeten die ganze Zeit und Tom bemühte sich, Harry so viel Zuneigung zuteil werden zu lassen, wie es in der kurzen Zeit möglich war. Er erzählte ihm von den Fortschritten, die sie machten, verschwieg ihm aber, was für Probleme sie noch immer mit einzelnen Anhängern von Dumbledore hatten. Die Zeit verging wie im Fluge und Tom erhob sich, um sich und Harry wieder anzukleiden, bevor jemand herein kam. Remus trat ein, dicht gefolgt von Severus, dessen Aufgabe es war, Harry die richtige Dosierung Schlaftrank zu geben. Remus wusch Harry mit einem Zauber und stellte dann eine Schüssel auf seinen Schoß, damit er sich die Zähne putzen konnte. Am Ende kämmte er Harrys Haar und flocht es zu einem langen Zopf. Frisch gewaschen und gekämmt lag Harry nun wieder alleine in dem großen Bett. Severus zog mit einer Spritze den Schlaftrank aus einer Phiole und spritzte den Inhalt dann in einen Beutel Kochsalzlösung, mit dem er den fast leeren Beutel ersetzte. Er schloss den Tropf an und wechselte dann den Beutel mit der Nahrung, die Harry durch den Schlauch bekam. Harry spürte, wie der Schlaftrank sich langsam in seinem Körper ausbreitete und Tränen stiegen ihm in die Augen. Er hasste das alles. Jemand ergriff seine Hand und als er aufsah entdeckte er Tom neben sich, der seine Hand drückte. „Du bist sehr tapfer.“ sagte der Vampir ruhig und hob Harrys Hand an seine Lippen, um die Knöchel zu küssen. „Ich will dich nicht alleine lassen.“ hauchte Harry. Der Kloß im Hals machte ihm das Sprechen schwer. „Ich weiß.“ flüsterte Tom und streichelte über Harrys Handrücken. „Bist du da, wenn ich wach werde?“ fragte Harry nun und es viel ihm immer schwerer, die Augen offen zu halten. „Ich bin da.“ versprach der Vampir und beugte sich vor, um Harrys Lippen zu küssen. Der reagierte kaum noch und war kurze Zeit später eingeschlafen. Kapitel 33: Das Versprechen --------------------------- Kapitel 33 - Das Versprechen „Tom, hilf mir mal.“ Die letzten Wochen waren vergangen. Harry hatte dem Ende dieser Zeit entgegengefiebert. Das Liegen tat ihm weh und das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit machte ihm schwer zu schaffen. Als er erfahren hatte, dass er doch noch eine Woche länger ans Bett gefesselt war, war er in Tränen der Verzweiflung ausgebrochen. Es kostete Tom einiges an Einfühlungsvermögen, seinen Gefährten wieder aufzumuntern und davon hatte er numal leider nicht allzuviel. Gemeinsam mit Remus und Sarah gelang es ihm aber, Harry so weit aufzubauen, dass er auch noch die letzten Tage durchhielt. Und jetzt war es endlich vorbei. Harrys Körper hatte sich erholt und das Kind verlangte nun nicht länger ausschließlich nach Blut. Sie hatten alle geglaubt, dass es furchtbar knapp werden würde, aber Harry hatte eine Kraft mit der sie nicht gerechnet hatten. Er hatte sehr gut auf die Therapie angesprochen und war nun so gesund, wie vor der ersten Schwangerschaft. Seine Wangen hatten Farbe bekommen und er hatte ein kleines Polster bekommen. Er sah gut aus, fand Tom und auch der runde Bauch stand ihm gut. Harry sah das nicht ganz so. Er fand sich furchtbar unförmig, aber da das bedeutete, dass es seinem Kind gut ging freute er sich auch etwas darüber. Nur die Bewegungseinschränkungen waren ihm lästig. So auch jetzt. Er saß in einem bequemen Sessel und versuchte bei Kräften alleine aufzustehen. Tom sah auf, als er Harrys resignierte Stimme hörte und musste sich ein Lachen verkneifen. So sehr er sich auch bemühte, Harry kam nicht von alleine aus dem tiefen Sessel. Das Möbelstück war zu weich, um ihm wirklich halt zu bieten, aber gerade das brauchte er. Zu harte Sitzflächen hatte Thomas verboten, da sie vorzeitige Wehen begünstigen konnten. „Hör auf zu lachen.“ zischte Harry, als er die Belustigung in den Augen des Vampirs aufblitzen sah. Tom erhob sich elegant und schlenderte zu Harry rüber. „Mach schon. Ich muss mal.“ drängelte Harry und streckte ihm die Hände entgegen. Tom ergriff sie und zog ihn mit Leichtigkeit aus dem Sessel. Harry warf ihm noch einen bösen Blick zu und stolzierte dann mit einem leichten Watschelgang an ihm vorbei ins Bad, wo er sich erleichterte. Er war erst vor einer Stunde auf Klo gewesen. Seufzend spülte er und wusch sich die Hände. Er rieb sich den unteren Rücken und ging dann zurück zu Tom, der an der Türe stand und mit jemandem redete. Harry bemerkte den besorgten Blick seines Gefährten, als der die Türe schloss und sich zu ihm drehte. „Was ist los?“ fragte er sofort und ging zu Tom. Der Vampir sah auf Harry herab und hob einladend einen Arm. Harry folgte der Einladung und schmiegte sich an ihn. Arm in Arm gingen sie auf das Sofa zu, wo Tom sich setzte und dann Harry half, sich zu ihm zu setzen. „Es gibt Aufstände in der magischen Bevölkerung. Sie glauben, wir hätten dich um die Ecke gebracht.“ rückte Tom schließlich heraus. Er hatte Harry schon einiges verschwiegen, was der dann aber doch herausbekommen hatte. Tom hatte keine Lust, sich wieder anhören zu müssen, dass er aufhören sollte, Harry Dinge zu verschweigen. Das regte ihn auf und es regte Harry auf und das war nicht gut für ihn und das Kind. Harry sah ihn ruhig an. Er war froh, dass Tom aufhörte, ihm alles zu verheimlichen. Er erkannte das Problem. Er selber hatte alles ins Rollen gebracht und war dann von jetzt auf gleich für Monate von der Bildfläche verschwunden. kein Wunder also, dass die magische Bevölkerung daran dachte, dass er tot sein könnte. Immerhin galt Tom als irre und gefährlich. Die meisten Hexen und Zauberer waren Menschen. Sie wussten nichts über magische Wesen und konnten so nicht verstehen, warum Tom seinen Gefährten nicht umbringen konnte, ohne selber zu sterben oder völlig durchzudrehen. „Ich muss mich zeigen. Wenn auch nur kurz.“ teilte Harry schließlich seine Erkenntnis mit. Tom schüttelte heftig den Kopf. Er hatte so etwas geahnt, aber da Harry eh alles rausbekam wäre es egal gewesen, wenn er es ihm verheimlicht hätte. „Das tust du nicht.“ knurrte er. Harry sah ihn vorwurfsvoll an. „Tom. Alles, was wir aufgebaut haben geht zu Grunde, wenn ich es nicht tue. Die Zauberergemeinschaft wird sich selbst in Stücke reißen.“ widersprach Harry und sah Tom fest an. Der Vampir knurrte und seine Augen glühten. „Die Zauberergesellschaft kann meinetwegen vor die Hunde gehen. Wie kannst du sie verteidigen, nach allem, was sie dir angetan haben?“ fauchte er entrüstet. Harry hob seine Hand, legte sie auf Toms Wange und küsste ihn so lange, bis das Knurren verebbte. „Sie haben mir weh getan. Das stimmt, aber…das waren nicht alle. Da draußen sind so viele unschuldige. Kinder, Tom.“ sagte Harry nun eindringlich mit einem Flehen in der Stimme. „Wie kannst du sie zum Krieg verdammen, wenn du doch bald Vater wirst?“ fragte Harry und führte Toms Hand auf seinen Bauch. Das kleine Wesen in ihm strampelte aufgeregt, wie um seine Worte zu unterstreichen. Der Ausdruck in den Augen des Vampirs wurde sanft, als er die regen Bewegungen seines Kindes in Harrys Bauch spürte. „Ich will, dass unser Kind in einer Zeit des Friedens aufwächst. Es soll keinen Krieg kennen, Tom. Du und ich sind in eine Welt der Angst und Not geboren worden. Wir haben beide Elend erlebt und den Krieg. Willst du das für unser Kind?“ fragte Harry nun, als er merkte, dass er einen Nerv getroffen hatte. Er wusste, dass er gewonnen hatte, als Tom leicht den Kopf schüttelte und seufzte. „Nein. Du hast recht. Aber ich will auch, dass unser Kind überhaupt geboren wird und deshalb wirst du unter den stärksten Schutzzaubern stehen, die unsere Seite zustande bringt. Außerdem werden wieder Werwölfe und Zauberer magisch an dich gebunden, damit sie mitgezogen werden, wenn es jemand schafft, zu dir durchzudringen und dich zu entführen. Du bewegst dich nicht von meiner Seite. Nicht einen Moment!“ stellte Tom seine Bedingungen und Harry willigte ein. Er hätte selber nichts anderes gewollt. Eine Woche später war es so weit. Harry stand in der Eingangshalle des Manors und mehrere Zauberer und Hexen errichteten mächtige Schutzzauber um ihn, sowohl weiß-, als auch schwarzmagische. Jeder von ihnen deckte ein anderes Feld ab und so war Harry bald absolut sicher vor Hieben, Schnitten, Flüchen, Verzauberungen und auf seine eigene Anmerkung hin auch vor Mugglewaffen und Nadeln. Der Angreifer hatte ihn beim letzten mal mit einer vergifteten Klinge erwischt und so sein Kind und beinahe auch ihn getötet. Es war nicht auszuschließen, dass der oder die Angreifer auch auf Mugglemethoden, wie Injektionen zurückgreifen würden. Einer Hexe war etwas ganz besonderes eingefallen. Jeder, der sich Harry in böser Absicht näherte würde von ihren Flüchen getroffen und erstarren. Die Veela konnte das Flackern der Schutzzauber um sich herum förmlich sehen, so sicher war er unter ihnen verborgen. Gleich zehn Werwölfe hatten sich angeboten, um magisch an Harry gebunden zu werden, aber da sie auch Zauberer an ihn binden wollten mussten sie sich auf fünf einigen. Er sah sich schließlich zehn Männern und Frauen gegenüber, die allesamt an ihn gebunden wurden. Die Werwölfe waren die stärksten aus Fenrirs Rudel und allesamt in der Lage, sich unabhängig vom Vollmond zu verwandeln. Fenrir selber war auch dabei. Und die Zauberer waren die mächtigsten Magier aus Toms Reihen. Lucius und Narzissa Malfoy, Severus und zu Harrys Überraschung: Fred und George Weaseley. Er war ihnen beiden um den Hals gefallen, als er sie nach über einem Jahr das erste mal wiedergesehen hatte. Sie freuten sich ebenfalls und erzählten ihm, dass sie im Auftrag von Tom unterwegs gewesen sind und deshalb nicht eher kommen konnten. Als es schließlich los ging zogen die Todesser ihre Masken an und die Werwölfe ließen ihre Augen aufglühen. Harry selber war die letzten Monate permanent in seiner zweiten Veela Gestalt und hatte auch nicht die Absicht, sie je abzulegen. Nur wenn er und Tom alleine waren verwandelte er sich zurück. Die Gefahr, dass es noch Spione in ihren Reihen geben könnte, die ihn erkannten war zu groß und Harry hatte sich mittlerweile an dieses Aussehen gewöhnt. Er wollte nicht mehr Harry Potter, der Junge der Lebt sein. Er wollte frei sein und sein neues Aussehen gab ihm dazu die Gelegenheit. Tom trat an Harry heran und nahm seine Hand. Seit sie gebunden waren konnte Tom jederzeit zu Harry apparieren und musste so nicht extra an ihn gebunden werden. Er sah in die schräg stehenden satt-grünen Augen seines Gefährten und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Das hier würde Toms erster großer Auftritt in der Öffentlichkeit werden und der erste gemeinsame. Harry sah zu dem Vampir auf, denn obwohl er nun recht groß war, überragte Tom ihn noch um einen halben Kopf. Er griff nach hinten und zog die Kapuze seines dunkelgrünen Samtumhangs über, sodass sein Gesicht nicht zu erkennen war. Darunter trug er eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd. Er nickte Tom nun ruhig zu und sie wandten sich zum Gehen. Extra für diese Reise hatte Tom mit magie mehrere Kamine errichtet, denn da Harry nicht apparieren konnte, ohne das Kind zu gefährden, würden sie alle mit Flohpulver reisen. Er trat mit Harry vor den mittleren Kamin. Ihre Begleiter würden vorreisen und alles absichern. Harry und Tom traten in die grün lodernden Flammen, nachdem alle anderen fort waren. Tom beugte sich vor, um Harry kurz zu küssen, dann sagte er mit deutlicher Stimme: „Zauberei Ministerium. Atrium.“ und schon spürte Harry den bekannten Sog. Er spürte, wie Toms Arm sicher um ihn lag und er war froh darum, denn hätte Tom ihn nicht gehalten, wäre er jetzt gestürzt. Sie lösten sich voneinander und traten aus dem Kamin. Sie klopften sich die Asche von den Schultern und als Tom losging stellten sich alle wie besprochen auf. Tom ging vor. Rechts und links hinter ihm waren Lucius und Severus. Dahinter ein Werwolf. Dann kam Harry. rechts und links vor ihm liefen Narzissa und Fred. Hinter den beiden kamen zwei Werwölfe und hinter ihm, flankiert von noch zwei Werwölfen, darunter Fenrir, ging George. Sie traten auf eine große Doppeltüre zu, die von elleine aufschwang. Harry bekam eine Gänsehaut. Sie betraten den Festsaal des Ministeriums, in dem Dumbledore vor fast einem Jahr Tom in einem Käfig vorgeführt hatte. Er sah sich um. Heute war der große Raum ganz anders eingerichtet. Die altmodischen roten Vorhänge waren damals abgebrannt und man hatte sie durch einfache schwarze ersetzt. Entlang der getäfelten Wände des Raumes hingen nun Bilder von Leuten, die für besondere Verdienste für die Zauberergemeinschaft gestorben sind. Dumbledores portrait war verschwunden. Dafür hing an dieser Stelle nun ein Bild von Harry und daneben…Harrys Herz machte einen kleinen Hüpfer….ein Bild von Sirius. Es war ihm wichtig gewesen, Sirius Unschuld zu beweisen und so zierte nun das Gesicht seines Paten die Wand im Ministerium und lächelte ihn schief an. Ganz in Gedanken an seinen toten Paten versunken, bekam Harry gar nicht mit, wie sie durch den Saal liefen und schließlich die Bühne betraten. Er zuckte zusammen, als er die ganzen Menschen sah, die sich versammelt hatten. Mit dabei waren die hohen Ämter von Regierung und Gericht, sämtliche Abteilungsleiter des Ministeriums, die magische Presse und viele Zauberer und Hexen, die aus Neugierde hier waren. Toms Leute saßen überall unter ihnen teilweise als einfache Hexen und Zauberer, aber einige saßen ja auch in leitenden Positionen im Ministerium. Harry erkannte in der ersten Reihe Susan Bones und Neville mit seiner Großmutter. Er freute sich, den alten Freund zu sehen und wurde gleich wieder traurig, denn da Harry Potter tot war, waren er und Neville keine Freunde mehr. Etwas weiter hinten erkannte er Minerva McGonnagall. Seine alte Lehrerin für Zauberkunst war in den letzten Monaten alt geworden. Die Erkenntniss, dass der Mann, dem sie Jahre lang treu gefolgt war ein Monster war, musste sie schwer getroffen haben. Nachdem Tom sich hatte breitschlagen lassen, dass Harry vor die Zeuberergesellschaft treten wollte, hatte er diesen offiziellen Auftritt geplant und bekannt gemacht. Harry und die Anderen nahmen auf Stühlen an der Rückwand der Bühne Platz und Tom trat vor. Er richtete seinen Zauberstab auf seinen Hals und murmelte „Sonorus“. Als er sprach hallte seine Stimme durch den ganzen Raum. „Bitte, nehmen Sie Platz.“ sagte er und Ruhe kehrte ein. Die geflüsterten Gespräche erstarben und alle setzten sich auf ihre Plätze. Unzählige Augenpaare waren auf Tom gerichtet. Sie sahen ihn neugierig an, denn Tom hatte auf seine Schlangenvisage verzichtet und wie er wirklich aussah, wusste niemand außer seinen Anhängern. „Ich habe diese Versammlung einberufen, um mich den Fragen der Zauberergemeinschaft zu stellen. Ich bin Tom Riddle. Ihnen besser bekannt als Lord Voldemort.“ Harry konnte zusehen, wie sich erst unglaube und dann Panik auf den Gesichtern der Menschen breit machte, als sie begriffen, dass sie nun nur wenige Meter von dem Mann entfernt waren, den sie Jahrelang gefürchtet hatten. Tom erkannte die Gefahr, dass alle panisch rausstürmen würden und hob erneut die Stimme. „Albus Dumbledore hat Ihnen allen beigebracht, mich zu hassen und zu fürchten. Vor fünfzig Jahren war mein Versuch, die Zaubererwelt zu Ändern gescheitert und heute reden die Menschen von einer Schreckensherrschaft. Ich habe mich unter Veritaserum befragen lassen. Im Beisein von Miss Bones und dem Zaubergammot.“ Er schwang seinen Zauberstab und ließ das Protokoll dieser Befragung in die Hände der Anwesenden schweben. Er ließ ihnen einen Moment Zeit, um das Pergament zu überfliegen und redete dann weiter. „Albus Dumbledore hat die Verbrechen begangen oder beauftragt, für die meine Anhänger und ich Jahrelang zur Verantwortung gezogen wurden. Sie alle wissen, was dieser Mann getan hat. Welche Verbrechen er verübt hat und dass er Harry Potter letztendlich in den Tod getrieben hat.“ Zustimmendes Gemurmel breitete sich aus. Die Federn der Reporter standen nicht einen Moment still. „Ich gebe Ihnen nun die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen.“ Totenstille lag über dem Saal, bis eine junge Reporterin sich erhob. „Mary Jenkins von der Hexenwoche!“ sagte sie mit fester Stimme, da sie aber nicht wusste, wie sie den gefürchteten Schwarzmagier jetzt ansprechen sollte schwieg sie. „Mr. Riddle,bitte.“ half Tom ihr und die Frau nickte. „Mr. Riddle, ich denke, wir alle sind hier wegen der Unruhen der letzten Wochen. Die Menschen wollen wissen, was mit dem Vorsitzenden des Zaubererrates geschehen ist. Seit Monaten fehlt von ihm jede Spur.“ sagte sie und Tom nickte. „Seien Sie versichert, dass es ihm gut geht. Mein Gefährte wird heute noch zu Ihnen sprechen und seine Abwesenheit erklären.“ sagte Tom ruhig. Aufgeregtes Getuschel breitete sich in den Reihen aus, bis ein Zauberer sich erhob. Der Mann stellte gleich mehrere Fragen, die sich hauptsächlich um das Ende des Krieges drehten. Eine Hexe wollte wissen, was es mit den neuen Gesetzen auf sich hatte, besonders mit der Gleichstellung von schwarz- und weißmagiern und mit der Gleichstellung von Hexen, Zauberern und magischen Wesen. „Die Gleichstellung von magischen Wesen war lange überfällig. Dies war bereits vor über fünfzig Jahren mein Ziel. Dumbledore hatte versucht, die magischen Wesen zu vernichten und sie in ihren Rechten stark eingeschränkt, da er sie fürchtete.“ Als nächstes entbrannte eine hitzige Diskussion darüber, ob Werwölfe und Vampire nicht tatsächlich zu gefährlich waren und Fenrir musste nach vorne treten und den Menschen erklären, warum ein Werwolf nicht gefährlich war. Er berichtete von der Folter des Wolfbanntrankes, den Dumbledore für Werwölfe zur Pflicht gemacht hatte. „Dieser Trank verstümmelt den Werwolf und dadurch wird er zu der gefährlichen unkontrollierten Bestie, die sie alle fürchten. Ein freier Werwolf, der in einem Rudel lebt, wie es seiner Art entspricht kann sich jederzeit kontrollieren und einige können sich nach Belieben verwandeln.“ Um das zu demonstrieren ließ er sich in die Wandlung gleiten und bald saß ein riesiger Wolf neben Tom auf dem Podium. Die Menschen keuchten entsetzt, aber als nichts geschah wurden sie langsam ruhiger. Fenrir verwandelte sich zurück und nahm wieder Platz. „Warum sind Ihnen die magischen Wesen so wichtig?“ fragte nun eine ältere Hexe. Tom sah sie an. „Sie sind missverstanden und werden zu Unrecht gejagt. Sie sind nicht gefährlich. Viele leben mitten unter den Menschen, ohne dass man sie je bemerkt. Und…sowohl mein Gefährte, als auch ich sind, wie sie wissen, magische Wesen.“ endete er seine Erklärung und drehte sich zu Harry um. Er ging zu ihm, nahm seine Hand und führte ihn nach vorne hinter das Podium. „Kommen wir nun zu dem, wofür sie alle hier sind.“ Harry nahm seine Kapuze ab und sah in die Gesichter der Menschen vor sich. Wie immer, wenn er so auftrat spürte er die begehrenden Blicke der Leute auf sich. Er zog seinen Veela Charme weiter zurück, um nicht zu betörend zu wirken und es klappte. Der Ausdruck auf den Gesichtern der Menschen änderte sich und sie sahen ihn aufmerksam an. Harry lächelte. „Ich habe gehört, dass Sie sich Sorgen darüber machen, ob ich noch lebe und ich danke Ihnen dafür.“ er lächelte und die Menschen lächelten auch. „Wie sie sehen geht es mir gut und ich werde bald wieder öfter in der Öffentlichkeit auftreten und meinen Platz als Vorsitzender des Zaubererrates wieder einnehmen.“ „Wollen Sie den Krieg wirklich beenden?“ kam nun ein Zwischenruf. Harry suchte die Menge ab und entdeckte nun den Zauberer, der gesprochen hatte. Er erkannte ihn als Ludo Bagman. Den Minister für magische Spiele und Sportarten. „Mister Bagman. Sagte Harry nun, dessen Stimme ebenfalls magisch verstärkt war. „Ja, dieser Krieg dauert nun schon so lange. So viele sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Es tut mir leid für alle, die Angehörige und Freunde verloren haben. Auch ich habe Verluste erlitten. Sowohl mein Gefährte als auch ich wurden in Zeiten von Krieg geboren und sind in ihnen aufgewachsen. Viele von Ihnen teilen diese Erfahrung. Die Älteren erinnern sich an die Zeit vor fünfzig Jahren und die jüngeren erleben es gerade jetzt selbst.“ sagte er und man nickte ihm zu. Nevilles Großmutter erhob sich und Harry sah sie freundlich an. Sie sah kurz auf ihren Enkel und blickte dann Harry an. „Ich habe in diesem Krieg meinen Sohn und meine Schwiegertochter verloren. Ich will auch, dass er endet. Für meinen Enkel.“ sagte sie und nahm wieder Platz. Ein Reporter meldete sich zu Wort. „Sie verzeihen die Frage, aber Sie kommen nicht aus England, oder?“ Harry nickte. „Wenn Sie nicht von hier kommen, wen haben Sie verloren?“ Tom knurrte leise und Harry legte eine Hand auf seinen Arm. „Ist schon gut.“ flüsterte er und sh dann wieder zu dem Reporter. „Ich verlor einen guten Freund vor über einem Jahr. Ich kannte ihn nicht lange, aber er war mir sehr ans Herz gewachsen. Harry Potter floh vor der Folter durch Dumbledore und fand Schutz in unseren Reihen. Ich war bei ihm, als er starb.“ schweigen breitete sich aus und Harry erkannte, dass Neville und auch Professor McGonnagall mit den Tränen zu kämpfen hatten. „Harry hat die Zauberer geliebt. Er hat erkannt, dass Tom Riddle nicht das Monster war, für das ihn alle hielten. Er hat davon geträumt, die Zaubererwelt in Frieden zu sehen.“ sagte Harry und McGonnagall und Neville nickten. „Dann vor knapp einem Jahr, als ich den Vorsitz übernahm wurde ich angegriffen. Man vergiftete mich mit einem Messer. Ich…“ Harry schluckte schwer, als er daran dachte und seine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich verlor mein Kind…“ sagte er mit erstickter Stimme. Fassungslose Gesichter starrten ihn an. Die Hexen, die selber Mütter waren sahen ihn mitfühlend an, aber genau, wie die Zauberer waren sie auch verwirrt. Harry atmete ruhig ein und aus. Tom trat an ihn heran und legte eine Hand auf seine Schulter. „Bist du in Ordnung? Sollen wir abbrechen?“ flüsterte er besorgt und streichelte über Harrys Rücken. Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Es ist okay.“ hauchte er und nahm dankbar das Wasser entgegen, das Narzissa ihm reichte. Er trank einen Schluck und wandte sich der Zauberergemeinschaft zu. „Der Grund für meine lange Abwesenheit war, dass ich einen Verlust zu verarbeitenn hatte, den man nicht verabeiten kann und dass ich Angst hatte. Ich bin erneut schwanger geworden und nach dem Anschlag auf mein Kind hatte ich Angst, es könnte wieder geschehen. Ich bin heute hier, trotz meiner Angst, um Ihnen die Angst zu nehmen. Wir wollen die Gesellschaft der Zauberer umformen. Wir wollen mehr Toleranz und Transparenz. Wir kämpfen gegen die Korruption und vor allem wollen wir eine sichere Welt für unser Kind schaffen. Eine friedliche Welt.“ mit diesen Worten trat Harry hinter dem Podium hervor und öffnete seinen Umhang. Deutlich war nun der runde Babybauch zu sehen. Tom war neben ihn getreten und hatte einen Arm um ihn gelegt. Die Kameras der Reporter erhellten die Bühne wie die Blitze in einem Sturm. Harry lächelte mit einer Hand an seinem Bauch, während Tom ernst drein schaute. „Tom?“ sagte Harry nun leise und der Vampir sah zu ihm runter. „Meinst du, wir haben es geschafft?“ fragte er und sah zu ihm auf. Tom sah ihn an. „Nicht wir. DU. Ich denke ja.“ antwortete der Vampir und zog Harry etwas enger an sich. Er bemerkte, dass Harry unruhig wurde. „Was ist los?“ fragte Tom und Harry schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Es ist so ein Gefühl.“ flüsterte er und sah, geblendet von den Fotografen, besorgt in die Menge. Etwas stimmte nicht. Tom winkte ihre Leute herbei. Da. Harry sah Bewegung in der Menge und mehrere Personen stürmten auf die Bühne zu. Zauber zuckten durch die Luft und einer von ihnen sprengte das Rednerpult in die Luft. Harry sah entsetzt dabei zu, wie einige Hexen und Zauberer, von Flüchen getroffen, leblos zusammensackten. Panik setzte ein und die Menschen drängten nach draußen, während die Angreifer vorstießen. Harry schrie auf, als ein weiterer Fluch in ihre Richtung geschleudert wurde und offenbar Tom zum Ziel hatte. Er reagierte schnell und lief in den Fluch hinein. Seine Schutzschilde ließen den Zauber abprallen, aber die Wucht des Aufpralls ließ Harry taumeln und er stürzte. Stöhnend hielt er sich den Bauch und keuchte. Starke Arme zogen ihn hoch und er erkannte Tom, der ihn sofort abtastete und nach dem Kind sah. Als er sah, dass beiden nichts geschehen war winkte er die Werwölfe herbei. „Gabriel, du musst hier weg. Hörst du?“ sagte Tom eindringlich und hielt ihn an den Schultern fest. Harry schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht ohne dich!“ rief er und klammerte sich an Toms Arme. Eine plötzliche Welle überrollte ihn und ließ ihn aufschreiend zurück. Er krümmte sich und legte beide Hände auf seinen Bauch. Er zitterte und atmete heftig, als der Schmerz nachließ. Tom erkannte, was los war. „Geh!“ grollte er und sah dann die Werwölfe an. „Fenrir! Bring ihn hier weg!“ rief er und küsste kurz Harrys Stirn. Fenrir griff nach Harry und Tom löste dessen Finger aus seinem Umhang. „Tom!“ brüllte er. Mittlerweile waren sämtliche Hexen und Zauberer, die in der Menge saßen an Toms Seite geeilt und kämpften nun verbittert gegen die Angreifer der weißen Seite. Er krümmte sich, als erneut eine Welle des Schmerzes in ihm aufwogte. „Ich komme zu dir, so schnell ich kann!“ rief Tom. Harry sah ihn aus tränennassen Augen an. „Versprich, dass du zu mir zurück kommst!“ rief er und Tom nickte. „Ich verspreche es!“ Kapitel 34: Neues Leben ----------------------- Kapitel 34 - Neues Leben Harry konnte nicht sehen, wo lang sie liefen. Fenrir hatte einen starken Arm um ihn gelegt und im Begleitschutz der verwandelten Werwölfe bahnten sie sich nun ihren Weg nach draußen. Im Atrium angekommen mussten sie anhalten. Harry krümmte sich erneut unter Schmerzen und spürte dann, wie etwas seine Hose durchtränkte. Fenrir roch sofort den moschusartigen Geruch des Fruchtwassers und wusste, dass sie sich beeilen mussten. „Fenrir…meine Fruchtblase ist…“ keuchte Harry. „Ich weiß. Komm.“ sagte der Alpha nur und zog Harry weiter auf einen der Kamine zu. Die Werwölfe besetzten einen Kamin und hielten die Menschen auf Abstand, damit Harry und Fenrir verschwinden konnten. Hustend und nach vorne gebeugt stolperte Harry schließlich mit Fenrir aus dem Kamin im Manor. „Thomas!“ brüllte der Werwolf und kurze Zeit später öffnete sich eine Türe und Remus eilte auf sie zu. Der Gefährte des Alphas lief direkt zu Harry und zog ihn zu sich. „Thomas ist im Ministerium, genau wie Sarah.“ sagte Remus und nahm Fenrir Harry ab. „Verflucht.“ knurrte Fenrir. „Wir haben keinen Heiler hier.“ Der Kamin flammte hinter ihnen auf und spuckte eine schwarz gewandete Gestalt aus. „Doch. Habt ihr.“ Severus klopfte sich die Asche von den Schultern. „Tom schickt mich. Thomas heilt die Verwundeten.“ erklärte er sein Auftauchen. Remus war bereits dabei, mit Harry die Treppe hinaufzusteigen, um ihn hinlegen zu können. Fenrir trat auf sie zu und hob Harry kurzerhand auf die Arme. Er trug seine Last die Treppe hoch und den Flur entlang, bis zu Harrys und Toms Räumen. Remus öffnete die Türe für ihn und sie traten ein. Fenrir stellte Harry sanft auf die Füße und hielt ihn fest, als er sich erneut verkrampfte und vor Schmerzen aufschrie. „Legt ihn aufs Bett.“ schnarrte der Tränkemeister und rief nach einer Hauselfe. „Wir brauchen Handtücher und heißes Wasser. Und zwar schnell.“ sagte er dem kleinen Wesen, das sich verbeugte und verschwand. Fenrir und Remus hatten Harry mittlerweile von seiner Kleidung befreit und ihn in ein weites T-Shirt von Tom gesteckt. Fenrir hoffte, das der Geruch des Vampirs die Veela beruhigen würde und Remus wusste, dass zu enge Kleidung sehr unangenehm war. Harry hatte bereits aus Instikt die Beine angewinkelt und klammerte sich in die Laken. Keuchend sank er nach der nächsten Wehe in sich zusammen. Severus legte seinen Umhang ab und kniete sich zu Harry aufs Bett. Er hatte Handschuhe angezogen und griff nun mit einer Hand zwischen Harrys Beine. Das Glied hatte sich bereits zurückgebildet und er ertastete die magische Öffnung, über die männliche magische Wesen ihre Kinder bekamen. Er tastete und sah Harry dann ein. „Das tut jetzt etwas weh, aber ich muss dich innerlich untersuchen.“ erklärte er und Harry nickte nur. Severus ließ seine Finger in die Öffnung gleiten und tastete. Harry stöhnte leise und kniff die Augen zusammen. „Noch nicht ganz geweitet.“ diagnostizierte Severus und zog seine Hand zurück. Remus hielt Harrys Hand und tupfte ihm den Schweiß von der Stirn. „Harry, willst du versuchen, aufzustehen?“ fragte er ganz ruhig und zur Verblüffung der beiden dominanten im Raum nickte er. Remus half ihm beim Aufstehen und legte sich dann Harrys Arm über die Schulter. Sie gingen im Raum auf und ab, machten immer wieder Pausen, wenn eine neue Wehe kam und gingen dann weiter. Tom schrie auf. Etwas hatte ihn in die Seite getroffen. Er legte seine Hand auf die Stelle und als er sie vor sein Gesicht hob sah er dunkelrotes Blut. Brüllend stürzte er sich auf den Angreifer und tötete ihn innerhalb kürzester Zeit. Er war innerlich zerrissen. Einerseits wollte er zu seinem Gefährten. Er wusste, dass Harry Wehen hatte. Drei Wochen zu früh. Andererseits war das hier der entscheidende Kampf. Die übrgen Anhänger von Dumbledore hatten sich gesammelt formartiert. Wenn er eine Chance hatte, alles zu beenden war es hier. Er wollte frieden. Für seinen Gefährten und für sein Kind. Ein sicherer Ort, damit es sorgenfrei aufwachsen konnte. Er musste hier bleiben, musste kämpfen. Alles in ihm drängte ihn, zu Harry zu eilen, aber er blieb. Sein Zauberstab wirbelte durch die Luft, während er die Feinde einen nach dem Anderen niederstreckte. Er fauchte, als er erneut getroffen wurde. Die erste Wunde war bereits dabei, zu heilen. Er glitt in die Verwandlung und stob durch die Reihen der Feinde. Fauchend und brüllend zerriss er Hälse und schleuderte Körper durch die Luft. Dann stellte sich ihm jemand in den Weg. Eine Frau mit roten Haaren richtete den Zauberstab auf ihn. Molly Weaseley sah Voldemort aus wahnsinnig funkelnden Augen an. „Ich werde dich töten, Bestie. Ich befreie Albus Dumbledore und dann töten wir deine Hure und sein Kind.“ lachte sie schrill, während sie Flüche auf ihn abfeuerte. Tom wich ihnen aus und feuerte seinerseits Flüche auf sie ab. Sie entkam seinen Zaubern, aber nur knapp. Der Vampir glitt in die Umwandlung und riss das, mit spitzen Zähnen gespickte, Maul zu einem grauenerregenden Gebrüll auf. Die ledrigen Flügel wehrten herumirrende Flüche ab und langsam näherte sich die Bestie mit den rot glühenden Augen der rothaarigen Hexe. „RON! JETZT!“ brüllte die Frau und ein ebenfalls rothaariger junger Mann hechtete vor, zielte mit seinem Stab auf den Vampir und brüllte: „LUMOS SOL!“ Harry schrie, als die Wehen unbarmherzig seinen ganzen Körper durchschüttelten. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und Tränen brannten in seinen Augen. Er lag wieder auf dem Bett und Remus wischte seine Stirn immer wieder mit kühlen Tüchern ab. Die Schmerzen schienen ihn von innen heraus zu zerreißen und er hatte das dringende Bedürfnis zu pressen. „Ich muss…pressen…“ stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und sah zu Severus, der wieder zu ihm aufs Bett kam. Der Halbvampir zog einen Handschuh über und schob seine Finger in den Geburtskanal. Er tastete um zu sehen, wie weit Harry war und zog seine Finger dann zurück. Blut klebte an dem Handschuh, den Severus nun auszog und wegwarf. „Du kannst noch nicht pressen.“ sagte er ruhig und legte eine Hand auf Harrys Knie, als der ihn kraftlos ansah. „Bitte…“ wimmerte der jüngste im Raum qualvoll. „Es geht nicht. Du würdest dem Kind schaden.“ sagte nun Fenrir, der sich zu ihm setzte und seine Hand ergriff. Harry klammerte sich an den Werwolf, als die nächste Wehe einsetzte. Er fixierte sich auf Remus, der ihm Atemtechniken vormachte und er machte sie einfach nach, ohne nachzudenken. Danach sank Harry wieder in die Kissen zurück. Alles in ihm schrie danach, zu pressen, aber er hatte große Angst um sein Kind. Es war ohnehin drei Wochen zu früh. Er wandte den Kopf ab, als Remus ihm ein Glas an die Lippen hielt und schloss die Augen. Ein eiskaltes Lachen ließ den Anwesenden die Haare zu Berge stehen. Der verwandelte Vampir stand im gleißenden Sonnenlicht, das aus dem Zauberstab von Ron Weaseley hervorgetreten war. Sie hatten ihn verbrennen wollen, aber ihnen war ein Fehler unterlaufen. Der Vampir breitete die Arme aus und verhöhnte so die Mutter und den Sohn. „Ihr wollt mich verbrennen?“ fauchte der Vampir und als nun auch die Frau den gleichen Zauber sprach lachte er erneut. „Eine gute Idee, wäre ich nicht mit Gabriel gebunden.“ zischte der Alptraum unzähliger Kinder und kam langsam näher. „Eine…eine Bindung schützt einen…einen verwandelten Vampir nicht…das ist…unmöglich!“ kreischte die Frau und wich einige Schritte zurück. Tom bleckte die Zähne zu einem Grinsen, das eher einer Fratze glich. „Gabriel ist eine reine Veela. Ein reines Lichtwesen.“ die Stimme des Vampirs war eiskalt und er fixierte abwechselnd Ron und Molly. Schneller, als das menschliche Auge es erfassen könnte war er bei Ron und packte ihn an der Kehle. „RON!“ schrie die Frau. Der Vampir sah sie an. „Seine Magie schützt mich vor dem Licht.“ grollte er und seine langen Finger drückten langsam zu. Ron röchelte und versuchte, die Finger des Vampirs von seiner Kehle zu lösen. Er strampelte, als das Wesen ihn langsam hochhob. „Dieser Fehler wird euch nun leider…das Leben kosten.“ bei den letzten drei Worten machte seine Hand einen Ruck. Es knackte und als er die Hand öffnete sank Ron leblos und mit gebrochenem Genick zu Boden. Die Frau schrie, als sie das sah und sie stolperte rückwärts, als der Vampir nun auf sie zuging. Sie drehte sich um und wollte fliehen, aber als sie sich umgewand hatte stand sie Tom direkt gegenüber. Lange klauenbesetzte Finger fuhren ihren Hals entlang und gruben sich dann in ihre Schulter. Sie schrie auf, als die Finger sich in ihre Schulter bohrten und heißes Blut aus den Wunden hervorquoll. Der Vampir zog sie nah zu sich und hüllte sie beide mit seinen Flügeln ein. Leise grollend und tief lachend führte er sein Maul an ihr Ohr. „Ich verrate dir ein Geheimnis, bevor du stirbst. Nein, sogar zwei. Deine Söhne: Fred und George…sie haben den Orden für mich ausspioniert.“ Er weidete sich an ihrem entsetzten Blick und fuhr dann fort, während seine Hände sie nun langsam fester packten. Eine Hand bog ihren Kopf langsam nach hinten. Er kam ihr ganz nah und sein rasselnder heißer Atem strich über ihr Ohr. „Harry Potter lebt. Er ist Gabriel.“ flüsterte er. „NEEEEEI…..“ schrie sie, aber ihr Schrei erstarb, als Tom seine Zähne an ihren Hals legte und ihr die Kehle rausriss. Seine Flügel öffneten sich und Molly sackte tot aus seinen Armen. Er stieg achtlos über sie hinweg. Blutbefleckt schritt er über das Schlachtfeld. Alle Kämpfe waren unterbrochen. Die weiße Seite starrte ihn mit panischen Augen an. Er wandte sich ihnen zu. „Wer aufgibt geht nach Askaban. Wer weiterkämpft stirbt.“ brüllte er und bald war das Klappern von Zauberstäben zu hören, die auf den Marmornen Fußboden fielen. Die Todesser und Werwölfe jubelten und lautes Gebrüll des Triumpfes drang aus ihren Kehlen. Sie alle bemerkten nicht, wie sich mehrere Gestalten mit gezogenen Zauberstäben von hinten heranschlichen. Angeführt von Ginny Weaseley näherten sie sich getarnt von Zaubern den Anhängern der dunklen Seite. Als die ersten Flüche durch die Luft schossen entbrannte der Kampf von Neuem. Harry klammerte sich an die Laken. Severus tastete erneut und er hoffte, dass er nun endlich vollständig geweitet war. Der Halbvampir nickte und Harry schluchzte trocken auf. „Mit der nächsten Wehe musst du pressen, Harry.“ gab er die ersehnte Anweisung. Harry nickte. Remus und Fenrir saßen rechts und links neben ihm und als die Wehe kam packten sie seine Beine und bogen sie nach oben. Harry stöhnte mit zusammengebissenen Zähnen, als er das erste Mal presste. Er hatte die Augen fest zusammengepresst und als die Wehe abklang keuchte er. Es war furchtbar anstrengend und die letzten drei Stunden hatten ihm schwer zugesetzt. Er sank in die Kissen und schnappte nach Luft. Fenrir kontrollierte seinen Puls und Remus trocknete seine Stirn. Die Haare klebten feucht an seinem Kopf. Die nächste Wehe ließ nicht lange auf sich warten und jetzt schrie Harry, während er presste und alles gab, um sein Kind auf die Welt zu bringen. Als sich auch nach weiteren drei Stunden nichts tat außer, dass Harry immer schwächer wurde sah Fenrir den Tränkemeister besorgt an. „Er hat seit fast sieben Stunden diese heftigen Wehen. Das Schlafen hat ihn zwar erholt, aber lange steht er das nicht mehr durch.“ flüsterte er mit besorgter Stimme. Remus redete in der Zwischenzeit mit Harry und versuchte, ihn aufzubauen. Harry konnte nicht einmal mehr schreien und als wieder eine Wehe kam presste er kraftlos und stöhnte leise, ehe er wieder zusammensackte. „Remus…“ hauchte er und sah den Werwolf ängstlich an. „Ich will…Tom…wo ist…er? Er hat gesagt….er hat gesagt, er kommt, wo ist….Tom?“ krächzte er mit zitternder Stimme. „Tom kommt sicher bald. Hab keine Angst. Denk nur an dich und das Kind.“ sagte Remus und streichelte über Harrys Hand. Als Harry die Augen für einen Moment schloss sah er zu seinem Gefährten und formte mit den Lippen die Worte „Wo ist Tom?“ Fenrir nickte nur verstehend und eilte aus dem Raum. Der Werwolf sprintete durch das Manor und nahm gleich mehrere Stufen nach unten. Er sprang in den Kamin, warf das Flohpulver hinein und rief „Zaubereiministerium“. Als er ankam ließ er sich erst einmal zu Boden fallen. Ein Fluch krachte hinter ihm in die Wand und hinterließ ein tiefes rauchendes Loch. Er zog seinen eigenen Zauberstab und rannte durch die Menge, während er Flüche auf die weiße Seite abfeuerte. Er entdeckte Tom mitten im Gewimmel und eilte auf ihn zu. „Tom!“ rief er und der Vampir drehte sich zu ihm um. Mehr und mehr Weißmagier sammelten sich im Ministerium. Weder Tom, noch seine Leute hatten eine Ahnung, woher sie alle kamen. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, dass die Anhänger von Dumbledore noch so zahlreich waren. Der Vampir dachte nicht mehr nach, sondern konzentrierte sich ganz aufs Kämpfen. Wie eine Walze fegte er durch die Feinde und streckte sie nacheinander nieder. Mehrere Schnitte zogen sich über seinen Körper und heißes dunkelrotes Blut quoll aus ihnen hervor. Nach mehreren Stunden des Kämpfens war er müde geworden und seine Abwehrzauber wurden langsam schwächer. Der einzige Lichtblick war es, dass auch die Zahl der Feinde langsam kleiner wurde. Jemand rief seinen Namen und er wirbelte herum. Seine Instinkte befahlen ihm, den Werwolf auf der Stelle zu töten, aber sein Hirn erinnerte ihn daran, dass dieser Werwolf sein Verbündeter, sein Freund war. Langsam kehrte sein Bewusstsein zurück und er ging auf den Mann zu. Fenrir hob den Zauberstab und errichtete einen Schutzschild um sie. „Fenrir! Was machst du hier?“ rief Tom verwirrt über den Lärm der Schlacht hinweg. „Ich komme, um dich zu holen!“ rief der Alpha zurück. „Du solltest doch bei Harry sein! Ist das Kind schon da?“ fragte Tom und sah Fenrir gespannt an. Der Werwolf schüttelte den Kopf. „Nein! Er wird immer schwächer. Er hat keine Kraft mehr. Tom! Er fragt nach dir.“ rief er und sah Tom drängend an. Tom sah den Werwolf entsetzt an. Etwas stimmte nicht. Harry ging es schlecht. Die Schlacht war noch in vollem Gang. Er musste zu Harry. Er musste kämpfen. Er brüllte verzweifelt auf. Wie, um ihm zu antworten krachten die Türen entlang des Saales auf und blau gewandete Zauberer und Hexen strömten hinein. Sie schlugen sich auf die Seite der Todesser und so waren sie nun dermaßen in der Überzahl, dass die weiße Seite keine Chance mehr hatte. Susan Bones kam auf sie zu. Sie hatte offensichtlich Angst vor dem verwandelten Vampir, versuchte aber, es zu verbergen. „Tut mir leid, dass wir so spät kommen. Es dauert, bis alle versammelt und einsatzbereit sind.“ sagte sie. Das Elite-Kommando der magischen Strafverfolgung war sehr effektiv. Die Hexen und Zauberer hatten einen unbrechbaren Schwur auf die Neutralität geschworen und dienten einzig und allein dem Gesetz. Sie waren unbeeinflussbar und sehr genau. Deshalb dauerte es, bis sie sich einmischen konnten. Sie benötigten viele Informationen, um sagen zu können, ob sie überhaupt auf einer Seite stehen konnten. Tom sah sie dankbar an und wandelte sich langsam zurück. „Miss Bones. Ich muss fort. Ich danke Ihnen für ihr Eingreifen. Ich werde Sie aufsuchen.“ sagte er und blickte in ihr verwirrtes Gesicht. „Aber…das ist doch DIE Schlacht. Das, wofür sie Jahrelang gekämpft haben.“ sagte sie. Sie verstand nicht, was den Vampir dazu bringen konnte, jetzt zu gehen. „Auf mich wartet etwas wichtigeres.“ sagte Tom noch und eilte dann durch die Menge zu den Kaminen. Susan Bones sah Fenrir fragend an, aber der Werwolf eilte dem Vampir bereits nach. Als er wieder im Manor ankam sah er nur noch die Spitze von Toms Umhang, der hinter der Ecke verschwand. Er hörte die gequälten Schreie seines Gefährten schon von Weitem und bemühte sich, noch schneller zu ihm zu kommen. Er riss die Türe auf und taumelte erst einmal. Seine Nasenflügel bebten bei all den Gerüchen, die auf ihn einströmten. Schweiß, Blut, Tränen und Moschus paarten sich mit Angst und Schmerzen und es dauerte einige Sekunden, bis Tom all diese Eindrücke eingeordnet hatte. Dann hielt ihn nichts mehr. Er stürzte auf Harry zu und streichelte über seine Wange. Er streifte den Umhang ab und Remus säuberte ihn vom Blut und Schmutz des Schlachtfeldes. „Harry. Ich bin hier.“ sagte er und nahm Harrys schmale Hand. Er legte eine Hand auf die Stirn seines Liebsten und spürte den kalten Schweißfilm. „To…m…“ hauchte Harry und seine Lider flatterten. „Ja, ich bin hier. Mach die augen auf. Ich bin hier. ich habe es dir doch versprochen.“ redete Tom nun auf ihn ein. Er richtete Harry vorsichtig auf und warf die Kissen vom Bett, ehe er sich hinter ihn setzte und Harry nun zwischen seinen Beinen an seiner Brust lehnte. Er streichelte durch das schweißnasse Haar und ergriff Harrys Hand. „Ich will…mit dir alleine…“ flüsterte Harry und Tom sah die Anderen an. „Harry, du brauchst doch einen Heiler.“ sagte Severus nun, aber Harry schüttelte den Kopf. „Geht…bitte…geht raus…“ sagte er und seine Stimme wurde etwas fester. Tom nickte ihnen zu und die drei verließen unwillig den Raum. Harry schloss die Augen und rutschte etwas hoch, um bequemer an Tom zu lehnen. „Harry, bist du dir sicher? Sie können dir helfen.“ fragte Tom nun und streichelte über Harrys Bauch. Der Jüngere nickte und wurde langsam ganz ruhig. „Zieh…zieh mir das aus, bitte…“ bat er leise und zupfte an dem feuchten Shirt. Tom richtete ihn etwas auf und zog dann dass Kleidungsstück über seinen Kopf und warf es achtlos fort. Harry seufzte, als er sich nicht mehr so eingeengt fühlte. Er drehte den Kopf etwas und Tom kam der Stummen Bitte nach und küsste ihn. Seine großen Hände legten sich an den geschwollenen Bauch und streichelten immer wieder in sanften Kreisen darüber. Harry löste den Kuss, als er eine neue Wehe herannahen spürte. Er atmete ruhig weiter, wärend sein Körper sich verkrampfte. Er stöhnte. Das Stöhnen wurde stetig lauter und er klammerte sich an Toms Knie, die der angezogen hatte. Als die Wehe abebbte lehnte er sich wieder gegen Tom und schloss die Augen. Die Anwesenheit seines Gefährten hatte ihm neue Kraft gegeben und ihm Ruhe geschenkt. Er wollte mit Tom alleine sein, wollte ihr Kind nur mit Tom auf die Welt bringen. Draußen auf dem Flur liefen Fenrir und Severus Furchen in den Teppich. Sie sahen auf, als sie Schritte hörten und Sarah, Thomas und Blaise sich näherten. Blaise sah sie irritiert an. Er lief auf Severus zu und ließ sich küssen. „Warum seid ihr nicht bei Harry?“ fragte er besorgt. Er hatte seinen Adoptivbruder eben noch schreien gehört. „Er hat uns raus geschmissen.“ sagte Fenrir und war verwundert, als weder Sarah, noch Thomas besonders besorgt aussahen. Er sah sie fragend an. „Mich wundert, dass er euch überhaupt in seiner Nähe geduldet hat.“ sagte Thomas nun schulterzuckend und erntete verwirrte Blicke. Sarah beschwor mehrere Stühle herauf und sie setzten sich. „Veela ziehen sich für die Geburt zurück. Bei der Entbindung von Blaise war damals auch nur Thomas da.“ sagte sie ruhig. „Ja, aber Thomas ist Heiler.“ warf Severus ein, worauf Thomas nur den Kopf schüttelte. „Sie hat das ganz alleine gemacht. Ich war nur zum anlehnen und stützen da.“ Harry winkelte die Beine etwas weiter an. Er hob die Arme über den Kopf und hielt sich an Toms Nacken fest. Er stöhnte laut und öffnete dann den Mund zu einem Schrei. Sein Körper bebte und war bis in den letzten Winkel angespannt. Tom hielt ihn und streichelte seinen Bauch. Harry presste kräftig und ließ Tom dann mit einer Hand los, um sie zwischen seine Beine zu führen. Er ertastete den Geburtskanal, während er presste und als er seine Finger ein Stück hinein schob ertastete er etwas rundes und festes. Er presste weiter und was er ertastete kam seinen Fingern entgegen. Er war bis zum Zerreißen gespannt und der Schmerz war furchtbar, aber er konnte etwas fühlen. Tom konnte nichts tun, außer da zu sein und ihm seine Kraft zu geben. Er beobachtete, wie Harrys Hand hinter dem Bauch verschwand und als nächstes Spürte er, wie mit dem Ende der Wehe die Anspannung in dem müden Körper nachließ. Harry zog die Hand zurück, die feucht glänzte und an der Blut klebte. Tom drehte Harrys Kopf, um ihn erneut kurz zu küssen und hielt ihn. Er wünschte sich, dass Heiler da wären. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, aber Harry schien zu wissen, was er tat. „Tom…ich habe den Kopf…gespürt…“ flüsterte Harry nun heiser vom Schreien. Tom strich ihm das nasse Haar aus der Stirn und lächelte. Harry spannte sich erneut an und krallte sich an Tom. Dann spürte er, wie sich etwas tat. Er griff erneut zwischen seine Beine und Tränen rannen ihm über die Wangen. „Tom…der Kopf ist…draußen…“ hauchte er kraftlos und lehnte sich zurück, um Kraft zu sammeln, für die letzte Hürde. Er mobilisierte all seine Kräfte für dieses letzte Pressen und diesmal klammerte er sich nicht an Tom. Er beugte sich vor, griff zwischen seine Beine und als er sich zurücklehnte hob er ein zerknittertes von Blut und Flüssigkeit verschmiertes nacktes Bündel auf seine Brust und als es anfing sich zu regen und zu brüllen hatte er Zeit für Tränen. Tom sah für einen Moment nur Harrys Rücken und als sein Gefährte sich zurücklehnte zog er etwas zwischen seinen Beinen hervor und legte es auf seine Brust. Sprachlos sah er das zerknitterte rosa Ding an, das durch einen bläulichen Schlauch, der irgendwo zwischen Harrys Beinen Endete, noch mit diesem verbunden war. Das kleine Ding fing an zu schreien und als Tom verwirrt eine Hand an seine Wange legte merkte er, dass er weinte. Die Türe ging auf und Severus trat ein. Der Halbvampir hatte das Krähen des Babys gehört und Sarah hatte ihn reingeschickt, um die Nabelschnur abzubinden und dann gleich wieder zu verschwinden. Er erledigte das ganze, trennte die Schnur durch und war gleich wieder verschwunden. Harry und Tom schienen ihn kaum bemerkt zu haben. Harry war ganz gefangen von dem Anblick. Da lag sein Kind an seine Brust geschmiegt und protestierte lautstark. Die Geburt war nicht nur für ihn, sondern auch für das kleine Bündel anstrengend gewesen. Liebevoll legte er seine Hand auf den Rücken des Kindes und lächelte seelig, während er entspannt die Augen schloss. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Tom hielt ihn in den Armen und streichelte abwechselnd Harrys Haar und das Köpfchen des kleinen Vampirs, der sich langsam beruhigte und schmatzte. Er war so glücklich, wie er es nur sein konnte. Alles war perfekt. Der Krieg war vorüber, sein Kind war geboren und er war dabei gewesen. Er war so stolz auf seinen Gefährten, den er nun sanft küsste. Er spürte, wie Harry sich etwas verkrampfte. „Tom…nimm den Kleinen und dann…hol Severus…etwas stimmt nicht…“ flüsterte Harry und stöhnte, als sein Unterleib sich erneut zusammenkrampfte. Tom erhob sich, nahm das Kind von Harrys Brust und eilte zur Tür. Als er sie aufriss hörte er Harry hinter sich schreien. „Severus!“ rief er und Angesprochener sprintete mit Fenrir und Thomas im Schlepptau an ihm vorbei. Thomas zischte, als er das Blut roch, das aus Harry strömte und wusste, was passiert war. Fenrir versorgte Harry mit Blut und Severus flößte ihm Tränke ein, während Thomas sich zwischen Harrys Beine kniete. Die Nachgeburt steckte fest. Harry schlug blind um sich, als Thomas seinen Leib abtastete, was ihm unglaubliche Schmerzen bereitete. Der geschwächte Körper bebte und zitterte unter den Nachwehen und versuchte, die Nachgeburt loszuwerden. Severus reichte Thomas eine Phiole und der kippte den Inhalt über Harrys Bauch, um ihn zu betäuben. Er wartete einen Augenblick, dann drückte er mit den Händen fest in den noch gewölbten aber nun weichen Bauch. Harry schrie und dann wurde er ganz still. Er sackte in sich zusammen und rührte sich nicht mehr. „Harry!“ rief Tom panisch, aber Fenrir hielt ihn zurück. „Er ist nur ohnmächtig.“ sagte der Werwolf und sah zu, wie die Nachgeburt schließlich Harrys Körper verließ. Die Veela hatte unglaublich viel Blut verloren. Thomas kontrollierte die Rückbildung des Geburtskanals und als Harry sich wieder in seinen Ursprünglichen Zustand verwandelte zog er die Decke über ihn. Sie schlossen Harry an Blutkonserven an und setzten sich dann in die Sessel am Kamin. Niemand wollte zu weit entfernt sein. Tom stand verlassen neben dem Bett und sah in Harrys bleiches Gesicht. Eine schlanke Hand legte sich auf seinen Unterarm und als er aufsah erkannte er Remus. Der Werwolf sah ihn besorgt und einfühlsam an. „Tom. Wir müssen das Baby baden und anziehen. Dann müssen wir Harry waschen.“ sagte er nur ganz ruhig und Tom ließ zu, dass er ihm das Baby aus den Armen nahm. Remus verschwand mit dem Kind im Badezimmer, wusch es, wickelte es und zog ihm einen Strampler und eine Mütze an. Ruhig und langsam kam er zurück und legte das Kind auf das Fußende des Bettes. Er zog seinen Zauberstab und wechselte die blutbefleckten Laken. „Komm…“ sagte Remus und als er bemerkte, dass Tom zu schockiert war schob er ihn zu den anderen Männern rüber und rief nach Sarah. Die beiden wuschen Harry und zogen ihn an. Sie wuschen sein Haar und Sarah trocknete es mit einem Zauber, ehe Remus es zu einem langen Zopf flocht, den er Harry über die Schulter legte. Sarah sah ihren Sohn besorgt und traurig an und streichelte immer wieder dessen Wange. Remus öffnete die Vorhänge des Bettes, welche sie zugezogen hatten und nahm dann das winzige Kind, das wieder zu schreien begonnen hatte. Er trug es zu den Männern rüber, die schweigend am Kamin saßen und legte es dann einfach in Toms Arme. Der Vampir zuckte zusammen, als das Kind plötzlich in seinem Arm landete. Er sah es verwundert an und blickte dann zu Remus auf. „Dein Sohn hat hunger.“ sagte Remus ruhig und reichte Tom ein Fläschchen. Der Vampir sah Remus nur an. „Mein Sohn…“ wiederholte er und sah dann wieder auf das Kind in seinen Armen. Es war wunderschön. Obwohl die Augen von Babys meistens blau waren leuchteten sie bei dem Kind in einem satten Blutrot. Abwesend griff er nach dem Fläschchen und steckte dem Kleinen dann den Nuckel in den kleinen Mund. Remus griff nach seinem Handgelenk und veränderte den Winkel des Fläschchens etwas. „So. Sonst schluckt er zu viel Luft.“ lächelte der Werwolf und sah dann, wie die kleinen Fäustchen sich langsam entspannten und das hungrige Blutrot der Augen wich einem atemberaubendem Grün. „Er hat Harrys Augen.“ lächelte der Werwolf und sah hinüber zu dem großen Bett, in dem Harry so klein wirkte. Sie kontrollierten den Herzschlag und die Atmung nun mit Überwachungszaubern und Fenrir schnupperte immer mal wieder wie ein Bluthund, um zu bemerken, falls Harry erneut Blutungen bekam. Sie saßen die halbe Nacht zusammen, bis sich endlich etwas tat. Die schmale Gestalt in dem großen Himmelbett begann sich zu regen und mit einem mal flogen die giftgrünen Augen auf und suchten beinahe panisch das Bett ab. Sarah bemerkte als erstes, wie Harrys Haar weiß wurde und er anfing, sich in Rage zu versetzen. „Tom! Bring das Kind zu Harry!“ rief sie und Tom sprang auf. Er ging auf das Bett zu und sah Harry an, dessen Mund nun mit nadelspitzen Zähnen gespickt war und dessen Finger sich streckten, um langsam zu Klauen zu werden. Er hob das Baby von seiner Brust und reichte es Harry. Die Veela streckte die Arme aus und nahm ihr Kind in Empfang. So schnell, wie die Rage eingesetzt hatte, war sie auch wieder verschwunden. Harry hielt das Baby in den Armen und konnte die Augen gar nicht davon lassen. Immer wieder strich er mit einem Finger über die weichen Wangen und die kleine Nase. „Hallo.“ schnurrte er sanft und hauchte einen sanften kuss auf die Stirn des schlafenden Kindes. Der kleine Junge griff nach seinem Haar und hielt es dann in seinem kleinen Fäustchen fest. Epilog: Wie glücklich er war ---------------------------- Kapitel 35 - Wie glücklich er war „Sirius! Nicht so schnell!“ rief Harry besorgt und wollte gerade hinterherlaufen, als starke Arme sich von hinten um ihn schlangen und ihn an eine breite Brust drückten. Er bog den Kopf, um seinen Gefährten anzusehen und wurde prompt geküsst. Er drehte sich in der Umarmung und legte die Hände auf die breite Brust des Vampirs. Harry seufzte leise und schloss für einen Moment die Augen. Er schnurrte, als Tom eine Hand in seinen Nacken legte und ihn sanft kraulte. „Dein Sohn wird sich noch den Hals brechen.“ flüsterte er, als sie den Kuss für einen Augenblick lösten. Tom fing seine Lippen erneut ein und flüsterte dann zurück: „Dein Sohn ist ein Vampir. Mach dir keine Sorgen.“ und hauchte dann noch einen kleinen Kuss auf die geschwungenen Lippen. Harry zog eine Braue hoch und sah Tom dann belustigt an. „Das sagt der Richtige.“ lächelte er und wurde fest an die breite Brust gedrückt. Er erinnerte sich da an so manche Kinderkrankheit, die Tom schlaflose Nächte beschert hatten. Wenn Sirius krank war wurde auch Tom krank, vor Sorge. Er selbst war zwar ebenfalls besorgt, aber er vertraute Thomas und Severus und steigerte sich nicht in Dinge hinein. Er wusste, was gute Pflege bewirken konnte, aber Tom hatte das nie erfahren. Erst war er ein Waisenkind gewesen, das niemanden hatte, der sich um ihn gesorgt hätte. In Hogwarts war Dumbledore sein Lehrer und der hatte immer verhindert, dass Tom wirklich geholfen wurde und dann als dunkler Lord wagte es natürlich niemand, ihn zu versorgen und Tom hatte sich nie eine Schwäche erlaubt. Harry hatte auch keine glückliche Kindheit gehabt, aber Sirius war vor seinem Tod für ihn da gewesen und auch Remus und später hatte er in Thomas und Sarah fürsorgliche Eltern gefunden, die sich Sorgen machten und auch mal eine ganze Nacht an seinem Bett verbracht hatten. Er legte eine Hand auf die Wange des Vampirs und reckte sich für einen weiteren kleinen Kuss. Lautes Geschrei ließ sie auseinander fahren. Harry sah, dass Sirius von seinem Kinderbesen gestürzt war und nun heulend und mit aufgeschlagenen Knien auf dem Boden saß. Sein bester Freund Geri war bei ihm und auch sein Cousin, der ein Jahr jüngere Sohn von Blaise und Severus beugte sich zu ihm. Tom wollte schon losstürzen, aber Harry hielt ihn zurück. „Heute ist Silvester und dein Geburtstag. Geh und sieh nach, ob alles fertig ist, wenn die Gäste kommen.“ Tom sah ihn unschlüssig an, drehte sich dann aber um und ging in den Versammlungsraum, in dem für heute eine große Tafel und mehrere Tische aufgebaut waren. Er besah sich alles und nickte zufrieden. Die Hauselfen leisteten hervorragende Arbeit. Alles war elegant geschmückt, von den wallenden deckenhohen, weißen Vorhängen, zu den Blumenarrangements, bis hin zu den magischen Eiskristallen, die unter der Decke schwebten und in denen sich das Licht der Kerzen funkelnd brach. Seit die Anhänger Dumbledores vor mittlerweile vier Jahren besiegt worden wahren und Dumbledore den Kuss des Dementors erhalten hatte war Ruhe eingekehrt in die gebeutelte Zauberergesellschaft von England. Sie hatten so viel erreicht. Die Gesetze zum Schutz und zur Gleichberechtigung magischer Wesen waren etabliert, es gab eine Vorschule für Hogwarts, in der Kinder aus Mugglefamilien alles über die magische Welt lernten und Harrys Wunsch war erfüllt worden. Es gab seit einem Jahr ein Adoptionsprogramm für magische Kinder aus Mugglefamilien, die misshandelt wurden. Das war Harry und Tom besonders wichtig, denn sie beide kamen aus solchen Umständen und sie wollten nicht, dass noch ein einziges Kind so aufwachsen musste. Über dieses Adoptionsprogramm war auch Dracos Tochter zu ihnen gekommen. Draco hatte vor vier Jahren seine Leidenschaft für rote Haare entdeckt und sehr zu Lucius´ Leidwesen vor einem Jahr Fred Weaseley geheiratet. Da sie beide keine magischen Wesen waren konnten sie aber keine Kinder bekommen. Tom hatte ihnen zwar angeboten, sie in Vampire zu verwandeln, aber das hatten sie beide nicht gewollt. Harry und Draco haben oft nächtelang geredet und schließlich hatten Draco und Fred sich bei dem Adoptionsprogramm beworben und nach nur vier Monaten holten sie ein drei Jahre altes Mädchen aus einer Mugglefamilie. Harry arbeitete nun und hatte die Leitung der Vorschule von Hogwarts und den Unterricht in Verteidigung für die sechst und Siebtklässler übernommen. Das war eine weitere Regelung. Für jedes Fach gab es in Hogwarts nun zwei Lehrer. Einer für die unteren Jahrgänge und einer für die höheren. Als Harry an der Schule war war oft Wochenlang Unterricht ausgefallen, wenn ein Lehrer krank wurde. Das passierte nun nicht mehr. Tom hatte die Leitung des Zaubererrates übernommen und arbeitete unermüdlich daran, die Welt weiter zu verbessern. Er war schon lange nicht mehr der gefürchtete dunkle Lord. Er war Tom Riddle und respektiert. Deshalb kamen heute Abend auch die ganzen Leute. Es war Harrys Idee gewesen, ein mal im Jahr seinen Geburtstag mit einem Silvester-Ball zu verbinden. Tom war das nur Recht. Er war nie der Typ für Geburtstagsparties gewesen und so hielt er es bis heute. Zumindest mit seinem eigenen Geburtstag. Sie nutzten diesen Ball dafür die Minister und Abgeordneten anderer Länder und die ausländischen Vertreter magischer Wesen zu empfangen. Es war ungemein wichtig, dass England endlich aufholte und wieder Teil der magischen Welt wurde. Seit Grindlewald hatte sich das Land immer weiter isoliert und die anderen Länder gingen auf Abstand. Dumbledore hatte diese Abspaltung immer weiter voran getrieben und nun war es die Aufgabe der neuen Regierung, die losen Enden wieder zusammenzufügen. Lucius Malfoy war dabei eine große Hilfe. Der neue Zaubereiminister hatte ein Händchen für Diplomatie und schon einige Handelsabkommen waren mit seinem Namen unterzeichnet. Für England und seine magische Bevölkerung war ein neues Zeitalter angebrochen. Harry hatte die Knie seines Sohnes schnell geheilt und ging mit ihm an der Hand jetzt nach oben. Geri und Blaise´Sohn Ted hatte er zu deren Eltern geschickt. Er öffnete die Türe zu ihrer Wohnung und schloss sie hinter sich. Eigentlich war ja das ganze Manor sein zu Hause, aber er hatte im laufe der letzten Jahre begonnen mehrere Räume an sein und Toms Schlafzimmer anzuzaubern und da er keine Lust hatte, dass alle imer sofort in ihrem Schlafzimmer standen hatte er einen Vorraum gezaubert, von dem, wie bei einem Flur, die Türen abzweigten. Er kniete sich zu seinem Fünfjährigen runter und zog ihm die Schuhe aus. Sirius konnte das zwar auch alleine, aber ein Blick auf die Uhr genügte, um ihn zur Eile anzuhalten. Er schob den Jungen in das große Badezimmer und während er sich auszog stellte Harry das Wasser an. Sirius ging in die Dusche und Harry wusch seine rabenschwarzen Haare. „Ich fürchte, die hast du von mir.“ seufzte er, als er die Haare seines Sohnes nun trocken zauberte und sich abmühte, sie zu bändigen. Sirius protestierte, wenn die Bürste ziepte und schließlich gab Harry auf. Er reichte Sirius die Sachen und zog sich dann selbst aus, um schnell unter die Dusche zu springen. Als er wieder herauskam war Sirius schon angezogen. Er lächelte, trocknete sich ab und stieg dann selbst in seine Klamotten. Er trug eine schwarze Anzugshose, ein dunkelgrünes Hemd, eine Weste mit Messingknöpfen und einen ebenfalls dunkelgrünen Umhang. Den Umhang würde er aber erst später anlegen. Er half Sirius mit den Schuhen und besah sich das Kind dann. Der Kleine trug eine dunkelgraue Hose, ein Hemd in Kindergröße und darüber einen dunkelblauen Pullover. Er nickte und band dann sein Haar zu einem langen Flechtezopf, den er über der Schulter trug und aus dem sich immer einige pechschwarze Strähnen lösten, die sein Gesicht umrahmten. Er sah eine Zeit lang in den Spiegel und betrachtete sich. So viel war geschehen in den letzten Jahren. Er hatte einen Gefährten und eine Familie. Dumbledore hatte den Kuss erhalten und seine Anhänger waren entweder tot oder in Askaban. Er war Lehrer für Verteidigung und Leiter der Vorschule von Hogwarts. Er hatte einen Sohn, den er abgöttisch liebte. Harry lächelte sein eigenes Spiegelbild an. Die Narbe, die sich über seine rechte Gesichtshälfte von der Stirn bis über die Wange zog kräuselte sich dabei. Er war glücklich. Sein Leben war endlich, wie es immer hatte sein sollen. „Papa….ich hab hunger.“ Eine kleine Hand zupfte an seiner Hose und Harry sah an sich herab. Er legte eine Hand auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Hüfte und seufzte. „Hunger oder Durst, Sirius?“ fragte er forschend und wusste die Antwort, als der Junge mit roten Augen zu ihm aufsah. „Durst.“ sagte Sirius nach kurzem Überlegen und ging dann mit seinem Vater ins Wohnzimmer. Harry setzte sich in einen Sessel und hob das Kind dann auf seinen Schoß. Er hatte sich ein Handtuch über die Schulter gelegt und es in seinen Kragen gesteckt. Sirius trank noch nicht lange selbstständig und Harry hatte keine Lust, sich danach wieder umzuziehen. „Sirius. Wie trinkst du?“ fragte er und sah den Jungen eindringlich an. „Ganz vorsichtig.“ sagte er und Harry nickte. Es war ihm und Tom wichtig, dass Sirius das immer möglichst sanft machte. Sie wollten nicht, dass ihr Sohn Leuten weh tat, nur weil er sich nicht beherrschen konnte, denn sie beide wussten, dass er nicht für immer bei Harry trinken würde. Harry legte den Kopf zur Seite und spürte dann, wie zwei nadelspitze Zähnchen sich schnell und sauber in seinen Hals bohrten. Tom hatte es Sirius oft gezeigt. Wenn man es schnell machte und ganz gerade tat es fast gar nicht weh. Mittlerweile war ihr Sohn darin auch sehr gut. Harry spürte kaum etwas und blieb ganz ruhig sitzen, während sein Sohn trank. „Gabriel! Wo seid ihr denn?“ Tom war in ihre Räume gekommen, um seine Familie zu suchen. Es war kurz vor sieben und die Gäste würden bald da sein. „Wohnzimmer!“ rief Harry nun und Tom trat ein. Sie würden ihrem Sohn erst in ein paar Jahren erzählen, wer Gabriel war. Bis dahin verwendete nur Tom seinen Namen und das auch nur, wenn sie alleine waren. Tom sah die beiden eine Weile lang an, dann kam er lächelnd auf sie zu. Sirius löste sich von seinem Vater und Harry heilte die Wunde. Der heilende Speichel von Vampiren entwickelte sich nunmal erst bei deren vollständiger Wandlung mit sechzehn Jahren. Harry stellte Sirius zwischen seine Beine und wusch ihm den Mund mit einem Taschentuch ab, ehe er selber aufstand und das Handtuch in die Wäsche warf. „Du hast da noch was.“ schnurrte Tom und leckte über Harrys Hals, was den Jüngeren zum Seufzen brachte und Toms Augen kurz rot aufleuchten ließ. Er hatte schon lange nicht mehr von Harry getrunken und vermisste den Geschmack, aber da Sirius ein reiner Vampir war vertrug er das Blut von anderen Vampiren nicht und zwei Vampire durchzufüttern schaffte selbst eine Veela mit mächtiger Heilmagie nicht. Harry lächelte und zog seinen Umhand an, während Tom mit Sirius schon mal zur Tür ging. Das Fest war das Highlight des Jahres in der Zaubererwelt und so gaben sich alle besondere Mühe. Jede Hexe trug ihr schönstes Kleid und teuren Schmuck. Die Zauberer waren in Roben aus hochwertigen Stoffen gekleidet. Eigentlich mochte Harry diese zur Schau stellung nicht und das stoische Gehabe war ihm zuwider, aber das war es, was man erwartete. Er wollte England repräsentieren und zwar von seiner besten Seite. Harry hielt seinen Sohn an der Hand, während sie mit Abgesandten und Regierungschefs verschiedenster Sprachen redeten. Er unterhielt sich gerade mit einem Botschafter aus Italien und dessen Frau, als eine Hauselfe neben ihm erschien. „Master Riddle, Sir…der kleine Master weint, Sir.“ piepste das Wesen und deutete durch die Menge zu Sirius, der mit einem Daumen im Mund weinend in der Menge stand. Er wollte etwas trinken und hatte dann wohl den Weg zurück zu seinem Vater nicht gefunden. „Entschuldigen Sie mich, bitte.“ sagte er zu dem Botschafter und seiner Frau und wollte gerade zu seinem Kind eilen, als er ihn weinend auf einen Mann zulaufen sah. Tom hatte dieselbe Nachricht erhalten und war ohne sich bei seinen Gesprächspartnern zu entschuldigen sofort zu dem weinenden Kind gelaufen. „Sirius.“ rief er leise und das Kind drehte sich zu ihm um und rannte dann auf ihn zu. Er beugte sich vor und hob den Vierjährigen hoch. Dann ging er zu seinen Gesprächspartnern zurück und redete weiter mit ihnen, während er dem Kind über den Rücken streichelte. „Wir haben im Ausland damals so viel von Lord Voldemort gehört. So viele schlimme Dinge. Zu wissen, dass nichts davon wahr war, ist eine Sache, aber ihn mit Ihrem Kind zu sehen…“ die Hexe, mit der Harry zuvor gesprochen hatte hatte sich nun zu ihm gesellt und sie sahen gemeinsam zu Tom und Sirius. Harry nickte lächelnd. „Er liebt unseren Sohn sehr.“ lächelte er und konnte den Blick kaum von den beiden abwenden. Sie lächelte ihn an und nickte dann zu Tom und dem Kind. „Gehen Sie zu ihnen. Wir können ein anderes Mal weiter reden.“ mischte sich nun der Botschafter ein, der das ganze ebenfalls beobachtet hatte. Harry lächelte und verabschiedete sich, ehe er zu Tom und Sirius ging. Als das Kind ihn erblickte, fing es wieder an zu weinen. Er streckte die Arme aus und hob ihn aus Toms Armen. „Sirius. Nicht weinen. Hast du mich nicht gefunden?“ „Ne-in…“ schluchzte der Junge und klammerte sich fest an seinen Vater. Tom unterbrach sein Gespräch kurz und sah zu den beiden. „Ist etwas passiert?“ fragte er besorgt. Sirius hatte nichts erzählt, weil er so aufgeregt war. „Er wollte etwas trinken und hat dann wohl nicht mehr zu mir gefunden.“ erklärte Harry nur kurz und küsste das schwarze Haar des Jungen. Tom nickte. „Ich gehe mit ihm etwas zur Seite. Es ist alles gut.“ sagte Harry ruhig und sah seinen Gefährten sanft an. Tom beugte sich vor und küsste ihn kurz und sah Harry dann nach, als der mit Sirius zu einem Tisch am Rand ging und sich mit ihm setzte. Mehrere Musiker traten an dem Abend auf. Es wurde getanzt und gelacht. Das Essen wurde oft gelobt und die Stimmung war sehr gut. Sirius schlief auf einem Sofa und Harry saß bei ihm. Einige dr Gäste leisteten ihm Gesellschaft und sie redeten viel über die Zukunft. Irgendwann erhob sich Tom und alle wurden ruhig. „Meine sehr verehrten Gäste. Es ist zehn Minuten vor Mitternacht. Die große Terasse ist mit Wärmezaubern versehen und das Feuerwerk geht bald los. Darf ich Sie nach draußen bitten?“ sagte er und alle standen auf, um seiner Aufforderung zu folgen. Harry weckte Sirius, da er ihm das hatte versprechen müssen und sah dann auf, als Tom zu ihnen kam. Der Vampir hob das Kind auf den Arm und legte seinen freien Arm dann um Harry. Gemeinsam gingen sie hinaus. Die Gäste zählten den Countdown und dann explodierte der Himmel vor lauter Farben. Harry lehnte sich an Tom und sah dann zu ihm auf. „Frohes neues Jahr, Tom.“ lächelte er und Tom sah ihm tief in die Augen. „Frohes neues Jahr, Harry.“ flüsterte er zurück und zog seinen Mann dann zu einem Kuss eng an sich. „Sirius?“ fragte Harry leise, als sie ihren Kuss unterbrachen. „Er ist eingeschlafen.“ lächelte Tom nach einem prüfenden Blick an seine Schulter, wo das kleine Gesicht lag. Harry lachte leise. Tom übergab Sirius an Sarah und Thomas, die sich zurückziehen wollten und angeboten hatten, den Kleinen zu nehmen. Harry sah ihnen nach und stimmte dann mit den Gästen in die Neujahrs-wünsche ein. Tom nahm zwei Gläser Sekt von einem vorbei schwebenden Tablett und reichte Harry eines zum Anstoßen, aber der schüttelte nur lächelnd den Kopf. Tom war verwirrt. Er verstand nicht, warum Harry nicht mit ihm anstoßen wollte. Harry stellte sein Glas zurück und griff nach einem Anderen mit Orangensaft. Er drehte sich zu Tom um. „Ich wollte dir dein Geburtstagsgeschenk eigentlich erst später geben, wenn wir alleine sind.“ lächelte er und ergriff Toms Hand. „Ich bekomme ein Kind. Alles Liebe zum Geburtstag, Tom.“ sagte er nur und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er zusah, wie die Information langsam in seinen Gefährten einsank. „Ein…ein Kind? Jetzt?“ fragte Tom ungläubig und musterte Harry. „Nein. In sechs Monaten.“ lachte er und schüttelte ungläubig den Kopf. Er hatte einige Andeutungen gemacht und Tom schien sich nie gewundert zu haben, warum er um die Mitte langsam etwas fülliger geworden war. Man konnte es nämlich schon erkennen. „Wirklich?“ fragte Tom und sah ihn fest an. Harry nickte und seine Augen füllten sich mit Tränen. Tom stellte ihre Gläser weg, zog ihn fest in seine Arme und küsste ihn. „Ich bin so glücklich.“ flüsterte der Vampir gegen Harrys Lippen und legte eine Hand auf seinen Bauch. Harry weinte einige Tränen vor Freude und hielt sich an Tom fest. Hätte man ihm jemals gesagt, dass er einmal so glücklich sein würde, hätte er demjenigen wohl nie geglaubt. Aber Harry war glücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)