Geliebter der Nacht von Eshek (Spuren der Vergangenheit HPxTR) ================================================================================ Kapitel 26: Der neue dunkle Lord -------------------------------- Kapitel 26 - Der neue dunkle Lord Als Tom und die anderen in der Winkelgasse ankamen konnten sie das Kampfgeschrei aus der Nocturngasse bereits hören. Lautes Stimmengewirr mischte sich mit dem Geschrei und dem Stöhnen von Verwundeten und Sterbenden. Immer wieder erhellte ein Lichtblitz den Eingang zur Gasse. Tom verzog wütend das Gesicht. Mit einem kleinen Magiestoß beschwor er seine Schlangenmaske herauf und zückte dann seinen Zauberstab. Dass er diesen eigentlich nicht brauchte, musste ja niemand wissen. Es war immer gut noch die ein oder andere Überraschung in der Rückhand zu haben. Die anderen traten neben ihm in Stellung. Sie alle hatten ihre Stäbe bereits in der Hand und unter den Masken blitzte Entschlossenheit in ihren Augen. Wie ein Mann traten sie vor und näherten sich der Nocturngasse. Tom konzentrierte sich auf das dunkle Mal und rief noch mehr seiner Todesser als Unterstützung. Ein lauter Kampfschrei ertönte und als sei dies das Signal gewesen stürmten sie los. Fenrir war der Schnellste. Als der dunkle Lord und die Anderen um die Ecke traten war Fenrir schon mitten unter den Feinden und richtete dort ein regelrechtes Blutbad an. Er kämpfte mit seinem Zauberstab in der einen und einem Messer in der anderen Hand. Er erkannte Severus neben sich und packte ihn an der Schulter. "Nimm dir zwei Männer und sammle die Verletzten ein! Bringt sie zurück." befahl er und obwohl Snape offensichtlich nicht begeistert war tat er wie geheißen und eilte zu zwei Männern. Tom beobachtete den Wortwechsel und bald darauf verteilten sich die drei und disapparierten mit jeweils drei Verletzten gleichzeitig. Es dauerte nicht lange und schon sah er sie erneut. Jedes mal nahmen sie neue Männer mit und verschwanden wieder mit ihnen. Die übrigen Kämpfenden gaben ihnen Deckung. Tom hasste solche Situationen. Sie waren mehr als deutlich in der Unterzahl und würden in einem offenen Kampf wahrscheinlich verlieren. Die, die er über das dunkle Mal gerufen hatte kamen einfach nicht. Er wusste nicht weshalb, aber er war wütend. Es konnte doch nicht angehen, dass mehrere hundert seiner Anhänger gleichzeitig meuterten. Die weiße Seite musste irgendeine Art Kraftfeld erschaffen haben, damit er seine Anhänger nicht rufen konnte. "Voldemort!" brüllte einer der Gegner plötzlich und deutete auf ihn. Alle anderen wandten sich einen Augenblick zu ihm um und innerlich verdrehte er die Augen. Das hatte ja gedauert. Ein fieses Grinsen trat auf seinen Lippenlosen Mund und seine geschlitzten Pupillen verengten sich, ehe er seine magisch verstärkte Stimme über das Schlachtfeld rollen ließ. "Tötet so viele, wie ihr könnt. Heute nehmen wir keine Gefangenen!" fauchte er und sofort kam Bewegung in seine Anhänger. Sie alle wussten, dass sie verschwinden würden, sobald alle Verletzten und Toten eingesammelt waren. Das hier war nicht mehr als eine Falle, aber er hegte keinerlei Absicht, diese zuschnappen zu lassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Severus in seinen Schutzschild und brüllte ihm über den Lärm zu, dass alle weg waren. "In Ordnung! Verschwinden wir hier!" grollte er und hob erneut seine Stimme. "RÜCKZUG!" schallte es und alle Todesser lösten sich gleichzeitig in Luft auf. Alle, bis auf Lord Voldemort. Er fauchte. Das war doch nicht möglich. Er konnte nicht apparieren. Erneut versuchte er es und diesmal auch mit seiner vampirischen Kraft, aber nichts geschah. Er saß in der Falle. Harry sprang auf, als Severus und die Lestrange Brüder das erste mal auftauchten, wortlos neun Verwundete ablegten und gleich darauf erneut verschwanden. Remus eilte zu ihm und zusammen schafften sie die Verwundeten auf die Pritschen. Immer mehr kamen an. Die, die sitzen konnten lehnten nun auf dem Boden sitzend an einer Wand. Die Hauselfen, die eindeutig alles für Harry taten, was sie konnten flitzten zwischen den Männern und Frauen hin und her und verteilten die Heiltränke nach Remus´ Anweisungen. Harry seinerseits glitt in seine zweite Form, als er bemerkte, dass Anhänger aus allen Kreisen dabei waren. Er lief von einem zum Andren und begann nun mit seiner Magie die ersten Wunden zu heilen. Die leichten beachtete er vorerst nicht. Er wusste, dass er große Heilerkräfte hatte, aber da diese noch nicht ausgebildet waren ließ er entweder zu viel oder zu wenig Magie in die Wunden fließen, was dazu führte, dass die Heilung entweder sehr lange dauerte, oder dass er Magie verschwendete. Bald begann er zu schwitzen. Seine Kleidung war bereits voller Blut, aber das störte ihn nicht. Eine Hand an seiner Schulter ließ ihn innehalten. Da standen seine Eltern. Er drückte sie kurz. "Was können wir tun?" fragte Sarah nun. "Du bist Heiler, Thomas. Die dort drüben habe ich noch nicht geheilt! Geh zuerst dort hin. Sarah, schnapp dir eine Hauselfe und verbinde die leichteren Verletzungen." In dieser Form war es zu riskant, sie Mom und Dad zu nennen. Immerhin könnte dann jeder nachsehen, wer er wirklich war. "Gabriel..." stöhnte eine Frau hinter ihm. Sie hatte in der Schlacht einen Arm verloren. Angesprochener wirbelte herum und eilte zu ihr, um die Blutung zu stoppen. Sarah beobachtete Harry immer wieder und je länger sie ihm zusah, desto mehr wurde ihr die Macht des jungen Mannes bewusst. Obwohl Harrys Heilkräfte nicht ausgebildet waren und er mehr nach Gefühl arbeitete zeigte sein Tun Wirkung und mehr noch. Die Wunden schlossen sich vollständig, was viele Veela, die diese Kräfte besaßen erst nach einigen Jahren zustande brachten. Sie vermutete, dass es etwas damit zu tun hatte, was das Alter von Harrys Seele betraf. Sie wusste, dass er eine Wiedergeburt war und offensichtlich lag sein letztes Leben schon einige Zeit zurück. Ein lautes Ploppen ließ sie alle aufsehen. Harry war sofort auf den Beinen. Er wollte zu Tom. Er wollte in seine Arme fallen und spüren, dass es ihm gut ging. Kurz nachdem Tom und die anderen aufgebrochen waren war auch ihre Verbindung gedämpft worden. Er spürte zwar, dass Tom lebte, aber nicht, wie es ihm genau ging und wo er war. Suchend sah er sich um und als die Anderen das bemerkten sahen auch sie sich um. Wo war Voldemort? Das Gemurmel warf diese Frage immer wieder durch den Raum, wie ein Echo. Harry lief durch die Reihen der Todesser. Er konnte ihn nicht finden. "Tom?" fragte er. Immer wieder sprach er den Namen des Älteren aus, aber nie kam eine Antwort. Schließlich brüllte er. "TOM!" nackte Angst schwang in seiner Stimme mit. Die übrigen Anwesenden sahen ihn erschrocken an. "Wir müssen zurück!" rief einer der Todesser und alle zückten ihre Zauberstäbe. Harry packte einen der Männer am Arm und spürte kurz darauf den Sog des Apparierens. Alles drehte sich, als sie schließlich landeten. Er hasste diese Art zu reisen. Sofort ließ er den Todesser los und rannte mit den Todessern auf die Nocturngasse zu. Einige Hände griffen nach ihm, versuchten ihn zurückzuhalten, aber er riss sich immer wieder los. Irgendwann stieß er sogar eine kleine Energiewelle aus, die drei Todesser wegstieß und die übrigen dazu veranlasste, lieber auf Abstand zu bleiben. Fort. Alle waren fort. Keiner von Dumbledores Anhängern war mehr da. Einige Tote Weißmagier lagen in den Blutpfützen die die ganze Gasse zum Schimmern brachte. Kein Dumbledore. Kein lebendiger Weißmagier. Kein Tom. Was war geschehen? Wie hatte der Orden es geschafft, einen ausgewachsenen Vampir zu fangen? Wie konnten sie Tom einfach so einfangen? Kraftlos sank Harry an eine Backsteinwand. "Herr Gabriel!" rief einer der Männer und Harry sah auf. Es war ein Mann aus dem zweiten Kreis. Er kam auf ihn zu. Ein Fluchbrecher, fiel Harry ein. "Was?" fragte er nur und sah den Mann hoffnungslos an. "Es waren drei Flüche an diesem Ort. Alle weißmagisch und kaum zu erkennen. Einer hat die Magie unterbrochen, die es dem dunklen Lord ermöglicht, seine Anhänger zu rufen! Deshalb kam keine Verstärkung. Der zweite nennt sich "Silbertuch". Er verhindert die Wandlung von Vampiren und der dritte war mit der genetischen Spur des Lords verbunden. Das hier war eine Falle. Er konnte nicht mehr apparieren." So hatten sie ihn also erwischt. Harry nickte und der Mann zog sich zurück. Tom war fort und sie wussten nicht wohin. Das war alles seine Schuld. Wäre er die Bindung mit Tom eingegangen, könnte er nun direkt zu ihm Apparieren. Mit einer ganzen Armee. Aber er war feige gewesen. Warum? Tom war gut zu ihm gewesen. Der Ältere mochte ihn und er...ja, er liebte den Vampir. Warum nur war er diesen letzten Schritt nicht einfach gegangen? Jetzt konnten sie Tom nicht finden und das war alles seine Schuld. Sie kehrten ins Manor zurück. Seine Schultern waren gebeugt und der Ausdruck in seinen Augen war voller Leid und Schuld. Nein. Das durfte er nicht zulassen. Tom war wegen seiner Feigheit unauffindbar und deshalb musste er alles tun, um ihn zu finden. Harry reckte die Schultern und hob das Kinn. Mit langen Schritten ging er auf das Podium zu, auf dem Toms Thron stand. Einige Zeit stand er davor, dann drehte er sich zu den Todessern und Werwölfen um. Ein gemurmelter Zauber verstärkte seine Stimme. "Ruhe!" donnerte er. Sarah lief es kalt den Rücken runter. Harry klang fast wie Tom. Alle Anwesenden verstummten und richteten ihren Blick auf den Gefährten des dunklen Lords. Der junge Mann mit dem kalten und trotz der Narbe doch so schönen Gesicht strahle pure Entschlossenheit aus. Die, die ihn anders kannten waren verwundert über diese Seite und die Übrigen sahen ihn nur ernst an. "Lord Voldemort ist verschwunden!" Er berichtete kurz von den Flüchen, die der Fluchbrecher in der Nocturngasse gefunden hatte, dann streifte sein Blick über die Anwesenden. "Lucius! Welche Spione haben wir?" Angesprochener trat vor und neigte kurz den Kopf. Ein eindeutiges Zeichen für die unteren Ränge, dass Gabriel als Anführer gehandelt wurde, solange Voldemort weg war. "Wir haben drei Männer in den Reihen des Alten! Severus Snape und Fred und George Weaseley!" "Die Weaseley-Zwillinge?" fragte Harry erstaunt. Das hatte er nicht gewusst, aber ehrlich gesagt wunderte es ihn nicht. Sie waren schon immer anders als ihre Familie gewesen. "Außerdem Charlie Weaseley, aber der ist nicht im Orden!" fügte Lucius an. "Die Weaseleys, die im Orden sind sollen versuchen, etwas herauszufinden." gab Harry seine erste Anweisung. "Warum nicht Snape?" fragte nun einer der Todesser aus den unteren Reihen, was zu allgemeinem Erstarren führte. Voldemort hätte so eine Infragestellung nicht durchgehen lassen. Alle warteten gespannt auf Gabriels Reaktion. "Weil der Alte Severus gegenüber nicht mehr so leichtgläubig ist, wie früher!" erklärte Harry schlicht. Das war mal etwas anderes. Ihr neuer Anführer erklärte seine Beweggründe. Das hätte es unter Voldemort nicht gegeben. "Alle übrigen ebenfalls! Wer im Ministerium arbeitet soll herausfinden, welche Anwesen Dumbledore und seine Anhänger zur Verfügung haben! Alles! Von der kleinsten Hütte bis zum größten Anwesen! Ich will die Liste übermorgen haben!" Die angesprochenen neigten den Kopf. "Alle, die bei Gringots arbeiten haben den Auftrag die Geldmittel des Alten so lange wie möglich einzufrieren! Erfindet irgendetwas! Zwielichtige Überweisungen, überfällige Raten...irgendetwas! Wer bei einer Zeitung arbeitet hat den Auftrag den "Triumph" der weißen Seite zu überschatten! Schreibt über mich! Ich will riesige Übertreibungen lesen! Sie dürfen nicht glauben, sie hätten gewonnen! Sobald meine Existenz publik gemacht wurde, wird der Alte versuchen, meinen Gefährten als Köder zu benutzen, um auch mich zu kriegen! Solange wird er am Leben bleiben! An die Arbeit!" Während er seine Anweisungen an die Todesser verteilte hatte er sich unbewusst auf den Thron gesetzt. Erst als alle bis auf die engsten Anhänger seines Gefährten gegangen waren erlaubte er es sich, zusammenzusacken. Er stützte seinen Ellbogen auf die Lehne des Thrones und barg dann sein Gesicht in seiner Hand. Die andere Hand lag zu einer Faust geballt in seinem Schoß. Die Wut, die seine Entschlossenheit angefeuert hatte war von seiner Angst und Trauer verdrängt worden. Er würde nicht weinen. Immer wieder befahl er seinen Tränen da zu bleiben, wo sie waren. Er war kein Kind mehr. Er war nicht mehr der Junge, der herumgeschubst wurde. Er war erwachsen. In seinen Händen lag nun alles. Toms Werk, sein Leben und die Führung der Todesser. All das lag in seinen Händen und lastete auf seinen Schultern. Das Kind Harry Potter konnte das nicht schaffen. Der junge Mann jedoch...der Veela konnte das tragen. Sarah sah ihren Sohn besorgt an. Langsam näherte sie sich. Harry sah auf, als er eine Hand an seiner Schulter spürte. Er sah sie traurig an und legte dann seine Hand auf ihre. "Wir finden ihn." sagte sie selbstbewusst. Harry nickte nur und sah dann zu den anderen, die geblieben waren. Da standen sie Lucius und Narcissa Malfoy, die Lestrange Brüder und Bellatrix, Fenrir, sein Vater mit Severus. Sie alle sahen ihn an, dann traten sie näher. "Du musst das nicht tun! Lucius ist Toms rechte Hand, er kann die Todesser anführen." Severus. Seit er aus dem Haus der Zabinis in Toms Manor gezogen war hatten sie einander kaum gesprochen. Ihre frühere Feindschaft war anscheinend einfach vergessen. Immerhin waren sie Schwager. "Ich muss es tun. Dumbledore weiß nicht, wer ich bin. Ich bin ein Geheimnis für ihn und das wird ihm keine Ruhe lassen. Außerdem kann ich nicht rumsitzen und nichts tun!" antwortete Harry entschlossen. Lucius nickte. "Ich halte das auch für eine gute Idee! Außerdem bin ich nicht offiziell als Todesser geoutet. Das heißt, dass mein Sohn auf Hogwarts bleiben kann. Wir brauchen die Slytherins!" Harry nickte. "In Ordnung. Wenn das geklärt ist, dann löse ich die Versammlung hier jetzt auf. Ihr wisst, was zu tun ist." Alle bis auf Fenrir und Remus verließen den Raum. Remus ging sofort auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Er spürte, wie Harry sich veränderte. Er schrumpfte etwas und wurde auch wieder schmaler. Er hatte seine normale Gestalt wieder angenommen und klammerte sich nun mit aller Macht an Remus. Jetzt endlich ließ er seinen Tränen freien Lauf. Er schüttelte sich, während er an Remus Schulter weinte. "Shh...Es wird alles gut. Wir finden ihn!" versuchte Remus, ihn zu beruhigen, aber Harry machte sich von ihm los. "Woher willst du das wissen? Es ist meine Schuld, dass wir ihn nicht finden können!" zischte Harry. Er stand auf, ging ein paar Schritte von Fenrir und Remus weg und wandte ihnen so den Rücken zu. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und hingen an ihm herab. Wütend wischte er die Tränen von seinen Wangen und ließ als nächstes eine der Statuen in die Luft gehen. Er war so wütend. Wütend auf Dumbledore, wütend auf diesen verfluchten Krieg...wütend auf sich. "Was meinst du damit?" fragte jetzt Fenrir. Warum war das Harrys Schuld, außer..."Ich bin die Bindung mit ihm nicht eingegangen. Ich hatte Angst und war unsicher. So ein Blödsinn! Warum habe ich es nicht einfach getan? Er war doch gut zu mir! Er hat mich nie bedrängt! Warum war ich nur so verdammt feige?" fluchte Harry und ließ nun mit einem Handwink einige der Stühle durch die Luft fliegen. Remus zuckte kurz zusammen, als sie krachend auf dem Marmorboden aufschlugen und Holzsplitter durch die Luft flogen. "Dein inneres Wesen war sich nicht sicher." sagte Remus jetzt. "Ihr habt eine ziemlich unschöne Vorgeschichte. Und du...Harry, was dir passiert ist...kein devotes Wesen wäre mit dieser Vergangenheit scharf auf Sex." "Ich hätte es verdammt noch mal einfach tun sollen. Die Zähne zusammenbeißen. Ich liebe ihn doch. Warum hatte ich nur solche Angst? Ich..." Fenrir trat an ihn heran und schloss ihn von hinten fest in seine Arme. Der Kleinere sträubte sich, aber Fenrir hielt ihn einfach nur fest. "Es ist nicht deine Schuld! Hörst du? Dumbledore ist an allem Schuld! Er hat dir das angetan! Er hat Tom entführt! Wir werden ihn finden. Auch ohne eure Bindung. Das verspreche ich dir." Kraftlos ließ Harry sich gegen den Werwolf sacken. Jetzt flossen sie wieder. Diese dummen Tränen. Ein Klopfen an der Türe ließ sie alle herumfahren. Harry wischte die Tränen erneut weg und glitt wieder in seine zweite Gestalt. "Ja?" rief er und ein Todesser des dritten Ranges trat ein. "Entschuldigt, aber alle, die bei Zeitungen arbeiten sind anwesend. Wir brauchen eine abgestimmte Geschichte." Harry nickte. "Ich komme sofort. Geht in die Bibliothek." Der Todesser verneigte sich und verließ rückwärts den Raum. Fenrir zog eine Braue hoch. "Mir scheint, dass Tom, wenn wir ihn haben, wohl in den Ruhestand gehen kann." Das brachte auch Harry zum Lächeln. "Sag ihm das bloß nicht." "Den Teufel werde ich tun. Ich hänge an meinem Leben!" lachte nun Fenrir und drückte Harry noch einmal an sich. "Geh schon, kleiner Lord!" lächelte er und drückte aufmunternd Harrys Schulter. Auf dem Weg zur Bibliothek bauten sich nun Blaise und Draco vor ihm auf. "Was wollt ihr denn?" fragte Harry etwas unsicher. Die Entschlossenen Gesichter der Beiden gefielen ihm nicht wirklich. "Wo können wir unterschreiben?" fragte Blaise jetzt. Harry runzelte verwirrt die Stirn. "Was wollt ihr unterschreiben?" fragte er, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. "Wir haben uns besprochen. Wir wollen dir folgen!" Jetzt war Harry endgültig ratlos. "Ihr wollt was?" "Jetzt stell dich nicht dümmer, als du bist! Harry, wir wollen dich als unseren Anführer." Jetzt schüttelte Harry den Kopf. "Das weiß ich zu schätzen, aber wenn Tom zurück ist werde ich mich zurückziehen!" "Du verstehst uns immer noch nicht. Wir wollen nicht, dass du einen eigenen unabhängigen Verein gründest. Wir werden später einmal Todesser, aber dann wollen wir mehr zu dir gehören. Du bist wie Tom Anführer der Todesser, aber Tom hat seinen inneren Kreis. Warum sollst du nicht deinen eigenen haben? Verstehst du? Eine Organisation, die Todesser. Zwei Anführer und zwei innere Kreise. Wir gehorchen euch beiden, aber Wir wären deine eigenen engsten Vertrauten." "Wer ist wir?" fragte Harry jetzt etwas weniger unsicher. "Draco, Theo und ich!" antwortete Blaise jetzt und Harry nickte. "In Ordnung. Wollt ihr das Mal schon haben?" fragte er jetzt. Die beiden sahen sich kurz an und nickten dann. "Ich hole Theo!" sagte Draco und verschwand. "Du kannst das dunkle Mal vergeben?" fragte Blaise jetzt neugierig. "Ja, Tom hat es mir gezeigt. Es ist auf Parsel. Draco und Theo kamen an und sie alle erhielten das dunkle Mal, aber nicht wie ihre Eltern auf dem Unterarm, sondern auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern. Sie gingen immerhin noch zur Schule und es sollte da besser ein Geheimnis bleiben. Harry tat es seelisch weh, als sie alle zitterten und stöhnten. Das Mal zu erhalten war nicht gerade angenehm, aber als es geschafft war sahen die drei Slytherins glücklich aus und alle drückten Harry kurz. "Ich muss in die Bibliothek. Wir sehen uns später." Stöhnend kniff er die Augen zusammen. Sein ganzer Körper schmerzte. Wo war er hier? Was war passiert? Als es ihm einfiel riss er die Augen auf. Dumbledore! Die Nocturngasse war eine Falle gewesen. Er knurrte und ließ seinen Blick durch die Zelle schweifen. Man hatte Gitterstäbe an den Steinmauern angebracht und auch an der Decke. Er selber saß ebenfalls auf Stäben. Langsam hob er die Hand und berührte das Metall. Es zischte und dampfte. Grollend zog er die Hand zurück. Silber. Sein Blick glitt die Wände entlang. Über ihm an der Decke hing eine Lampe. Es war eine Neonröhre, wie sie die Muggle verwendeten. Sie war durch ein Metallgitter gesichert. Er konnte sie also nicht kaputt machen, denn das war sicher auch Silber. Eine Luke an der Türe öffnete sich. Er sah rüber und durch den Schlitz blickten ihn wässrige blaue Augen an. Dumbledore. Fauchend sprang er auf und wollte zu der Türe. Er würde seine Hand durch den Schlitz stecken und....brüllend brach er zusammen. Das Licht über ihm war angegangen. Er spürte, wie er verbrannte. Dann hörte es plötzlich auf. Dampfend kauerte er auf dem Boden, den Kopf unter den Armen verborgen. Schwer atmend ließ er die Arme sinken und blickte auf die verbrannte Haut. UV-Licht. Er hatte es geahnt. "Du solltest dich besser benehmen, solange du unser Gast bist. Keine Angst, mein Junge. Du wirst nicht sehr lange leiden. Versteh mich nicht falsch. Du wirst Leiden, aber bald wirst du sterben. Du hast mir das Leben lange genug schwer gemacht." Wie er diese Stimme hasste. Als der Alte ihn "Mein Junge" nannte wäre er am liebsten ausgerastet. "Und was lässt dich glauben, dass ich mich so einfach töten lasse?" spuckte er aus und schrie gleich darauf erneut, als das Licht wieder anging. Diesmal wurde es schneller wieder abgeschaltet. "Ganz einfach. Seit wir wissen, was für eine unnatürliche Kreatur du bist Tom, mein lieber Junge, wissen wir, wie man dich töten kann." sprach der Alte ruhig. "Ich bin nicht dein lieber Junge. Ich werde dich umbringen!" Auf der anderen Seite der Tür hörte er ein resigniertes Seufzen. "Ach Tom...das hat doch alles keinen Sinn. Du bist so gut wie tot! Keiner weiß, wo du bist. Und jetzt entschuldige mich. Ich muss eine Pressekonferenz einberufen." Der Schlitz schloss sich wieder und Toms Augen leuchteten rot auf. Er sackte auf dem Boden zusammen. Er saß wirklich in der Patsche. Er musste irgendwie versuchen, hier raus zu kommen. Eine Eule flog durch das Fenster des kleinen Saales. Sie landete auf Harrys ausgestrecktem Arm und tauschte ihr Paket gegen einen Eulenkeks. Als sie davon flog schüttelte Harry die Zeitung auf und verzog das Gesicht, als ihm Dumbledore von der Titelseite her anstrahlte. Die anderen Anwesenden reckten neugierig die Hälse. Harry las den Artikel rasch durch und erhob sich dann so schwungvoll, dass sein Stuhl nach hinten umkippte und auf den Boden krachte. Er schleuderte die Zeitung auf den Tisch und stürmte nach draußen. "Ich gehe ihm nach." sagte Remus sofort und wollte sich erheben, aber Fenrir hielt ihn zurück. "Lass ihm etwas Zeit." Remus nickte und setzte sich dann wieder. Rudolphus hatte sich in der Zwischenzeit die Zeitung geschnappt und las den Artikel jetzt für alle laut vor. Das Ende des Krieges? Verehrte Leser und Leserinnen. Es ist geschafft. Albus Dumbledore hat diesen Krieg für uns gewonnen. Nachdem Harry Potter vor einigen Monaten von den Todessern entführt wurde schien ein Sieg unmöglich. Wie Albus Dumbledore träger des Merlinorden erster Klasse uns in einer großen Pressekonferenz am gestrigen Abend versicherte, ist Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf endlich gefasst worden. Der Orden des Phönix hatte versucht, die Todesser aus der Nocturngasse zu vertreiben. Als Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf am Ort des Geschehens auftauchte kam es zu einer großen Schlach und einem glorreichen Sieg. Albus Dumbledore persönlich besiegte Ihn in einem Duell Mann gegen Mann und nahm Ihn dann gefangen. Der Aufenthaltsort ist natürlich streng geheim, aber Albus Dumbledore versicherte uns, dass es unmöglich sei, aus der Zelle auszubrechen. Liebe Leserinnen und Leser. Der Krieg ist vorbei. Wir haben gewonnen! Albus Dumbledore wird am kommenden Dienstag ein weiterer Merlinorden Erster Klasse überreicht und er erhält den Zugriff auf die Gringotts-Kammern längst ausgelöschter Familien. "Ich danke Ihnen allen für Ihr Vertrauen und nehme diese Ehrung an. Aber lasst uns nicht die Opfer dieses Krieges vergessen. Sirius Black, Remus Lupin, James und Lilly Potter, Die Longbottoms, (...) und ganz besonders gedenken wir Harry Potter. Möge er in Frieden ruhen." Zitat Dumbledore. Da nun, nachdem Harry Potter offiziell für tot erklärt wurde, auch die Familie Potter ausgelöscht wurde, erhält Dumbledore auch das Potter-Vermögen. "Dieses Vermögen wollte ich nie annehmen, aber ich wurde dazu gedrängt. Ich werde davon eine Statue für Harry Potter in Auftrag geben und einen Großteil an seine beiden engsten Freunde, Ronald Weaseley und Hermine Granger, aufteilen." Zitat Dumbledore. Am Dienstag vor der Ehrung von Albus Dumbledore wird es eine Gedenkveranstaltung für Mister Potter geben. Alle sind herzlich eingeladen um Abschied zu nehmen. Miss Granger und Mister Weaseley werden die Trauerrede halten. Der Termin für die öffentliche Hinrichtung von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf wird im Laufe der nächsten Tage bekannt gegeben. Hochachtungsvoll Ihre Rita Kimmkorn Er rannte. Durch die Eingangshalle, die Treppen hinauf und den Flur entlang. Er riss die Tür zu ihrem Zimmer auf und stürmte hinein. Kraftlos ließ er sich aufs Bett fallen. Dieser Artikel...die ganze Falschheit darin. Toms Hinrichtung. Wie sollte er das schaffen? Wie soll er Tom retten, wenn er nicht wusste, wo er war. Schritte. Er sah nicht auf, als er merkte, wie jemand sich ihm näherte. Er wusste auch, ohne es zu sehen, dass es Remus war. Er spürte die Aura des Werwolfes. Eine Hand legte sich auf seinen Rücken und die Matratze neben ihm senkte sich etwas. "Was, wenn wir zu spät kommen?" fragte er nur leise und zog die Beine an. Remus streichelte über seinen Rücken. "Wir werden ihn retten. Im letzten Moment." Harry sah ihn irritiert an. Im letzten Moment. Das klang merkwürdig. "Die Hinrichtung soll öffentlich stattfinden! Lucius ist sofort ins Ministerium gefloht. Er wird herausfinden wo und dann retten wir ihn. Dumbledore persönlich wird uns verraten, wo er hingebracht wird! Das ist so überheblich und dumm. Typisch der Alte!" lächelte Remus. Harry setzte sich auf. Er hatte Recht. Das war ihre Chance. Solange Tom in der Zelle saß konnten sie nichts tun, aber sie konnten sehr wohl die Hinrichtung sprengen und Tom da raus holen. "Wir müssen meine Offenbarung aufhalten!" "Schon geschehen! Rabastan und Rudolphus haben das übernommen und Sarah und Thomas sind schon in Gringotts mit der Adoptionsurkunde. Das heißt, dein Vermögen ist auch gesichert." Harry nickte. "Dann heißt es jetzt abwarten." Sie hatten eine Chance. Es war nur ein kleines Zeitfenster. Vielleicht eine halbe Stunde, aber sie würden es schaffen. Tom würde nicht sterben. 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