Geliebter der Nacht von Eshek (Spuren der Vergangenheit HPxTR) ================================================================================ Kapitel 20: Freunde für Harry ----------------------------- Kapitel 20 - Freunde für Harry Vier Tage war der Angriff der weißen Seite jetzt schon her. Vier Nächte hatte Harry im Bett seines Gefährten verbracht. Der Vampir hatte ihm erzählt, wie es zu den Verwundeten kam und seit dem grübelte er. Natürlich wusste er, dass Krieg herrschte und natürlich waren da Tote und Verletzte vorprogrammiert, aber er hatte gehofft, dass er all dem entkommen könnte. Wie dumm. Er war der Gefährte des dunklen Lords. Wie könnte er da dem Krieg entkommen? Aber konnte er das? Konnte er wirklich weiterkämpfen? Seufzend zog er die Knie enger an seine Brust und bettete den Kopf darauf. Er hatte noch weitere Visionen gehabt, hatte gesehen, wer er früher war und langsam fügten sich die Bruchstücke zu einer ganzen Geschichte zusammen, die er aufschrieb. Früher war er stark gewesen. Er hatte gekämpft. Nicht mit einem Zauberstab, aber mit einem Schwert. Sein früheres Ich würde sich für ihn schämen. Warum war er nur so schwach? Mittlerweile wusste er um die Kinder, die er verloren hatte. Bisher wusste er von dreien und trotzdem hatte er gekämpft. Ein Krieger, zumindest nachdem er Vlad überzeugt hatte, dass er nicht nur im Schloss warten würde. Starke Arme schlangen sich von hinten um ihn und ließen ihn zusammenzucken. Als ihm klar wurde, dass es nur Tom sein konnte ließ er sich gegen die breite Brust sinken. "Worüber denkst du jetzt wieder nach?" fragte der dunkle Lord grollend und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter. Eine Zeit lang blickten sie zusammen aus dem Fenster. "Ich denke über mein früheres Leben nach." murmelte der Jüngere irgendwann und wandte sich ganz zu Tom um. In letzter Zeit haben sie häufig über ihre früheren Leben gesprochen. Lord Voldemort wusste über die Gedanken seines jüngeren Gefährten bescheid. Er wusste, dass dieser sich Gedanken machte und sich für schwach hielt. Ein Seufzen entkam ihn und er drückte Harrys Kinn nach oben, sodass dieser ihn ansehen musste. "Wenn du wirklich kämpfen willst, wenn du lernen willst zu töten und dich zu verteidigen, dann sag es und ich suche dir Lehrer." Überrascht sah Harry ihn an. War das sein Ernst? Wollte sein Gefährte ihm wirklich gestatten zu kämpfen? Anscheinend. Aber wollte er das? Wollte er kämpfen? Wollte er die Menschen töten, die er seit Jahren kannte, mit denen er gelebt und gelacht hatte? Eine kalte Klaue legte sich fest um sein Herz, als ihm bewusst wurde, dass die letzten Jahre seines Lebens, die Jahre in denen er dachte, es seien die glücklichsten Jahre seines Lebens gewesen, nur eine Lüge waren. Tränen stiegen ihm in die Augen. Eigentlich hatte er niemanden. Seine "Freunde" haben ihn nie gemocht. Albus Dumbledore, der sich ihm gegenüber wie ein Großvater verhalten hatte, hatte ihn nur benutzt und am Ende auch misshandelt. Er war ganz alleine. Ein tiefes Knurren riss ihn wieder in die Gegenwart zurück. Erschrocken blickte er in rot leuchtende Augen und als Tom ihn fest an den Schulten packte begann er zu zittern. "Du...du machst mir Angst." wimmerte er und versuchte zu entkommen. Die glühenden Augen wurden dunkler, bis sie wieder das warme Braun annahmen, das Harry so sehr liebte. Tom ließ ihn los und sank neben ihm auf die Fensterbank. Harry zitterte noch immer leicht und vermied es genau, Tom zu berühren. Innerlich fluchte er. Er musste unbedingt lernen, sich zu beherrschen. Er konnte nicht einfach so aus der Haut fahren und seinen Gefährten erschrecken, als wäre er nur irgendeiner seiner Todesser. Langsam beruhigte er sich. Er spürte, wie seine Anspannung wich und als er sich sicher war, wieder ganz ruhig zu sein ergriff er Harrys Hand, die dieser im Schoß mit der Anderen verflochten hatte. Erschrockene grüne Augen sahen ihn misstrauisch an. "Ich wollte dich nicht erschrecken." grollte der dunkle Lord mit zusammengebissenen Zähnen. Sich zu entschuldigen fiel ihm immer noch schwer, selbst vor seinem Gefährten. "Warum glaubst du, dass du niemanden hast?" Bei dieser Frage schreckte Harry auf und sah seinen Lord erschrocken an. "Hast...hast du meine Gedanken gelesen?" fragte er erschrocken. Was hatte er noch alles gesehen? Wie konnte er Tom vertrauen, wenn nicht einmal seine Gedanken in Sicherheit waren. "Du kannst mir immer vertrauen. Und nein, ich habe deine Gedanken nicht gelesen." "Woher...?" "Die Verbindung! Wenn deine Gedanken stark sind und sich immer um dieselbe Sache kreisen kann ich hören, was du denkst. Also, warum denkst du, dass du ganz alleine bist? Bin ich niemand?" Überrascht sah Harry ihn an. Die letzte Frage hatte einen gewissen Unterton. War Tom verletzt? "Ich...so meinte ich das nicht..." flüsterte Harry entschuldigend. "Wie meintest du es dann?" fragte sein Lord jetzt etwas bissig und das verschaffte Harry die Klarheit. Sein Lord war wirklich verletzt." Er seufzte. "Es ist nur so...ich habe keine Freunde mehr. Niemand in meinem Alter mit dem ich reden kann." Jetzt sah Voldemort ihn überrascht an. Waren Freunde seinem jungen Gefährten wirklich so wichtig? Reichte er nicht? Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, er würde nie mit seinem Gefährten kichernd in einer Ecke sitzen. Er kann nicht mit seinem Gefährten über sich reden. Und mit wem sollte Harry reden, wenn sie sich mal streiten sollten. Er hatte recht. Der Junge brauchte dringend Freunde. In seinem Alter. Er konzentrierte sich auf sein Mal und dachte dabei an einige seiner Todesser. Sie würden bald hier sein. "Harry. Du hast Recht, aber ich habe eine Idee. Wartest du hier auf mich?" Harry nickte und so erhob sich der dunkle Lord und sah so nicht, wie Harry ihm fragend hinterher sah. In der Eingangshalle standen zwei seiner neuen Todesser. Sie sahen sich unbehaglich um. Was konnte ihr Lord von ihnen wollen? Und warum waren sie die einzigen? Sollten sie bestraft werden? Aber wofür? Voldemort beobachtete die zwei jungen Magier vom obersten Treppenabsatz. Er beschloss gnädig zu sein und sie nicht länger zu foltern. Immerhin hatte er einen wichtigen Auftrag für sie und das ging nicht, wenn sie völlig verängstigt waren. Langsam und würdevoll schritt er die Treppe hinab. Die Schlangenmaske saß wieder perfekt und schon bald spürte er zwei Augenpaare auf sich, die jeden seiner Blicke genauestens verfolgten. Als er unten ankam sanken die zwei sofort auf die Knie und wagten es nicht, ihn anzusehen. "Erhebt euch!" zischte Voldemort und sofort kam Bewegung in sie. "Runter mit den Masken!" forderte er und auch diesem Befehl wurde ohne Zögern Folge geleistet. Vor ihm standen Draco Malfoy und Theodore Nott. Langsam schritt er an ihnen vorbei bis er vor Draco Malfoy anhielt und ihn musterte. Der junge Malfoy war ein gutaussehender junger Mann geworden. Als er ihn das letzte mal sah war er noch ein halbes Kind, aber nun...er war ein würdiger Freund für seinen Gefährten. Sie hatten eine hervorragende Erziehung genossen und beide wussten es, sich zu kleiden. Eine Fähigkeit, die seinem jungen Gefährten offensichtlich fehlte. Ja, sie waren perfekt. "Mein Lord?" fragte nun der junge Nott etwas ängstlich. Sofort lagen seine roten Augen auf ihm und ließen Nott schaudern. "Ihr fragt euch, warum ich euch gerufen habe." Das war keine Frage und trotzdem nickten die jungen Leute. Tom schnaubte. So konnte das nichts werden. Sie hatten zu große Angst vor ihm. "Nichts von dem, was ihr erfahrt und seht wird nach Außen dringen. Es soll noch geheim bleiben." Beide nickten und er wusste, dass sie nichts erzählen würden. Er ließ seine Schlangenmaske fallen und grinste, als er die überraschten Gesichter sah. "Das ist mein wahres Gesicht." "Mein Lord, warum zeigt ihr uns das?" Gut, der junge Malfoy wurde langsam etwas mutiger. "Weil ich euch für etwas brauche, was mein Privatleben angeht." Das war etwas zu viel. Ihre Gesichter versteinerten und niemand sagte ein Wort. Panik machte sich auf ihren Gesichtern breit. Was sollten sie mit dem Privatleben ihres Lords zu tun haben? Sollten sie ihm im Bett dienen? Keiner sagte ein Wort und Voldemort verdrehte innerlich die Augen. "Folgt mir. Ich zeige es euch." grollte er nur und ging auf die Treppe zu. Er hörte die beiden Zauberer hinter sich und ging einfach weiter. Als sie an den Türen zu seinen privaten Gemächern ankamen sahen Draco und Theodore ihre schlimmsten Befürchtungen schon bestätigt. Voldemort drehte sich langsam zu ihnen um. "Was ihr hinter diesen Türen zu sehen bekommt ist für mich von großer Bedeutung. Kein Wort darf nach außen dringen, sonst ist er in großer Gefahr!" betonte er überdeutlich. Er? Wer ist er? Theo und Draco sahen sich verwundert an. Dann erhellte sich Dracos Gesicht und geschockt sah er seinen Lord an. "Mein Lord, gehe ich Recht in der Annahme, dass Euer Gefährte hinter dieser Türe ist?" Theo sah ihn fassungslos an und wandte sein Gesicht dann Voldemort zu. Jetzt grinste der dunkle Lord und nickte. "Richtig, hinter dieser Tür ist mein Gefährte. Er ist in eurem Alter und er braucht Freunde. Ich erwarte, dass ihr ihm ohne Vorurteile begegnet!" grollte er, als er auch schon die Türen öffnete und die beiden Zauberer hineinschob. Harry sah seinem Lord hinterher und seufzte. Er hatte ihn verärgert. Das war gar nicht seine Absicht gewesen. er konnte doch auch nichts für seine Gefühle. Auch, wenn es all die Jahre nur gespielt war, so vermisste er doch die Abende an denen er mit Ron Zaubererschach gespielt hatte. Oder die langen Stunden, in denen er mit Hermine geredet hatte über seine Verwandten und darüber, ob er auf Jungs stand. Wütend strich er sich eine Träne von der Wange. Wie konnte er nur die beiden Menschen vermissen, die ihn Jahrelang so hintergangen hatten. Das war noch zum verrückt werden. War er wirklich so labil, dass er sich seine falschen Freunde zurückwünschte? Nein. Die Erkenntnis traf ihn und ließ ihn aufatmen. Er vermisste nicht Ron und Hermine. Er vermisste es, Freunde zu haben. Diese Erkenntnis war erleichternd, aber sie nahm den Schmerz nicht aus seiner Brust. Erneut zog er die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. Das Wetter draußen spiegelte seine Gefühlswelt wider. Es regnete und die Ländereien waren von einem diesigen grauen Schleier überzogen. War sein Gefährte wirklich nicht genug? Konnte er nicht einfach glücklich sein und mit Tom leben? Er wollte ihn nicht verletzen. Harry seufzte. Er würde es versuchen. Aber was, wenn sie sich mal streiten sollten? Mit wem sollte er reden? Gut, er konnte jederzeit zu Remus und Fenrir gehen, aber würden sie ihn wirklich verstehen? Oder würden sie ihn für ein unreifes Kind halten? Er schüttelte den Kopf. nein, die beiden würden ihn verstehen, aber es war trotzdem nicht dasselbe. Wie hatte Gabriel das gemacht? Hatte er Freunde in seinem Alter? Angestrengt dachte er darüber nach. Gelächter hallte durch die Flure des Schlosses. Aus einem Raum quoll dichter Rauch und gab drei stolpernde hustende und von Ruß verschmierte Gestalten frei, die sich aneinander festhielten und abwechselnd husteten und lachten. "Gabriel. Ich hab dir gesagt, dass die Zwergenwurzel sich nicht mit der Nymphenschuppe verträgt!" keuchte ein junger Mann. Gabriel ließ sich lachend in einen Holzstuhl sinken. Sie hatten seine und Vlads Gemächer betreten. "Jetzt lass es doch Jora! Wir leben doch noch!" keuchte Victoria, die ihr langes blondes Haar begutachtete. Die Explosion hatte sie eine halbe Haarsträhne gekostet. Gleichgültig warf sie die angesengte Strähne über ihre Schulter. "Mein Onkel wird mich umbringen." stöhnte Jora. "Meister Snape? Um den kümmere ich mich schon." seufzte Gabriel jetzt. Er genoss die Gegenwart seiner Freunde. Vlad war auf einer Reise durch seine Ländereien und er hatte sich entschieden, zu bleiben. Er hatte eine Überraschung für seinen Gefährten. Zumindest, wenn dieser mal Zeit fand, ihm zuzuhören. Gedankenverloren legte er eine Hand auf seinen Bauch. Victoria bemerkte es und da sie bescheid wusste lächelte sie. "Ist dir schlecht?" fragte Jora jetzt und nickte zu den Händen auf seinem Bauch. Gabriel blickte an sich herunter und nahm die Hände weg. "Nur ein bisschen außer Atem. Das schlägt mir auf den Magen." Er hasste es, Jora anzulügen, aber er kannte den Neffen des Alchemisten erst seit wenigen Wochen und diese Angelegenheit war zu wichtig. Er konnte Jora noch nicht völlig vertrauen, auch wenn es ihm leid tat. Er wollte es erst Vlad erzählen. Victoria kannte er von Anfang an. Sie war eine treue Freundin und ihm absolut ergeben. Sie würde nie etwas weitergeben, was er ihr im Vertrauen erzählt hatte. "Ach so." nuschelte Jora jetzt und versuchte den Ruß unter seinen Fingernägeln loszuwerden. "Und was machen wir jetzt?" fragte Victoria abenteuerlustig. "Keine Ahnung...Wollen wir baden gehen?" "Super Idee! Treffen wir uns danach wieder?" fragte Jora. "Gabriel lachte. "Wir baden alle zusammen! Los wer als erster da ist!" Und schon waren Gabriel und Victoria losgelaufen. Jora folgte ihnen verwirrt. Er und Gabriel nagut, aber Victoria? War das nicht irgendwie unschicklich? Er zuckte mit den Schultern und beeilte sich, seinen Freunden zu folgen. Etwas verwundert war er, als er merkte, dass ihr Weg sie aus dem Schloss raus führte. Sie liefen durch den Hohen Schnee genau auf die Berge zu. Hier verlor er die anderen zwei aus den Augen. "Jora! Hier lang!" Es war Victoria, die zu ihm lief, ihn an der Hand packte und dann durch eine Felsspalte zog. Warme Luft schlug ihm entgegen. Sie mussten in einer Höhle sein. Hier drinnen war es dunkel. Erst als Gabriel einige Leuchtende Kugeln aus seiner Hand aufsteigen ließ konnte er grobe Umrisse erkennen. Er wurde etwas rot, als Beide anfingen, sich vor ihm auszuziehen. Rasch drehte er den Kopf weg. "Jora? Alles in Ordnung?" Victoria legte ihm eine Hand auf die Schulter. Überrascht drehte er sich zu ihr um. Er sah ihre fast weiße Haut. Sie trug nur ein Knielanges Unterkleid mit dünnen Trägern. Er schluckte schwer. "J-ja, alles in Ordnung!" beeilte er sich zu sagen. Victoria lächelte ihn an und lief dann zu Gabriel, der nur eine Unterhose trug und ihn abwartend ansah. Er seufzte und begann seine schwere schwarze Robe aufzuknöpfen. Blasse Haut kam darunter zum Vorschein. Ebenso gut definierte Muskeln. Victoria sah ihn nur überrascht an und Gabriel pfiff leise. "Jora. Da versteckt sich ja ein Prachtkörper unter den muffigen Roben!" lachte Gabriel. Jora wurde rot. "Meine Roben sind nicht muffig!" protestierte Jora sofort und kam zu ihnen ins Wasser. "Naja...Partnerlook mit deinem Onkel..." hüstelte Victoria und bekam darauf einen Schwall warmes Wasser ins Gesicht. Sie schrie leise auf und wischte sich prustend das Wasser aus dem Gesicht. "Na warte!" lachte sie und so entwickelte sich eine glorreiche Wasserschlacht unter den dreien. Harry kam langsam wieder zu sich. Er schüttelte den Kopf, lief dann aber schnell zu seinem Heft und schrieb diese Erinnerung schnell auf. Er hatte es sich angewöhnt immer alles sofort aufzuschreiben, damit er nichts vergaß. Mittlerweile war das sein drittes Heft. Zu Anfang hatte er Angst vor diesen Erinnerungen gehabt. Viel zu oft waren sie grausam oder sehr traurig, aber je mehr er sah, desto neugieriger wurde er. Ihm ist schnell klar geworden, dass er diese Visionen oder Erinnerungen, oder was das auch immer war, nicht umsonst bekam. Irgendetwas sollte er erkennen. So saß Harry auf der Fensterbank über sein Heft gebeugt und bekam nicht mit, wie die Türe sich öffnete und gleich zwei Zauberern die Kinnlade runterfiel. "Potter!?" quietschte der blonde Zauberer ganz und gar nicht Aristokratisch. Harry wirbelte herum. Diese arrogante Stimme würde er überall erkennen, auch wenn sie ins groteske verzerrt war, wie in diesem Moment. Im Bruchteil einer Sekunde lag sein Zauberstab in seiner Hand und in der nächsten kippte Draco in einer Ganzkörperklammer langsam nach vorne in den Salon. Theodore Nott blickte nur sprachlos zwischen Potter und den auf dem Gesicht liegenden Draco hin und her und schob sich langsam ein wenig hinter den dunklen Lord. Dieser beobachtete das Geschehen mit hochgezogener Augenbraue, ehe er seufzte, die Augen verdrehte und auf Harry zuging, der jetzt Theodore erblickte und mit dem Zauberstab auf ihn zielte. Eine langgliedrige Hand legte sich auf sein Handgelenk und drückte den Stab sanft, aber bestimmt nach unten. Überraschte grüne Augen richteten sich jetzt auf ihn. "Ich verstehe das nicht." sagte er nur und sah ihn weiterhin auffordernd an. "Du wolltest doch Freunde, oder nicht?" fragte der dunkle Lord ihn jetzt ruhig. "Das sind nicht meine Freunde!" fuhr Harry jetzt auf. "Sie haben mir das Leben zur Hölle gemacht!" fauchte er und deutete mit dem Finger in Richtung Draco und Theodore, ohne sie auch nur anzusehen. Der dunkle Lord richtete den Blick langsam zu den beiden jungen Zauberern. Theodore hatte Draco mittlerweile aus der Körperklammer befreit. "Stimmt das?" grollte er mit rot leuchtenden Augen. Draco schluckte schwer. "Das ist euer Gefährte? Potter?" stammelte Theodore jetzt. Er blickte fassungslos zwischen seinem Lord und besagtem Mann hin und her. Draco, der um die Ungeduld seines Herrn wusste beeilte sich, ihm zu antworten. "Potter...Harry...er war jahrelang Euer größter Feind. Natürlich haben wir gegen ihn gekämpft, aber nur um Euch zu dienen. Wir wussten doch nicht, dass er...dass ausgerechnet ER Euer Gefährte ist. Wir wussten nicht mal, dass er ein magisches Wesen ist!" verteidigte sich der Blondschopf. Harry schnaubte nur und wollte sich zum Gehen wenden, aber eine Hand an seinem Oberarm hinderte ihn daran. Wütend funkelte er seinen Gefährten an. Voldemort knurrte ihn tief an, bis Harrys inneres Wesen ihn zum Schnurren zwang. Eine Reaktion der Unterwürfigkeit. Er würde seinen Gefährten nicht in der Öffentlichkeit bloßstellen. So schluckte er seinen Zorn widerwillig hinunter und funkelte jetzt Draco und Theo böse an. "Ich verlange, dass ihr euch vertragt. Ich will keinen Streit unter meinen Anhängern und auch nicht zwischen meinem Gefährten und meinen Anhängern! Verstanden?" knurrte er nur tief. Dann sah er Harry an, der nicht den Anschein machte, als würde er diese Forderung befolgen. "Hör zu. Versuch es mit den beiden. Sie sind gar nicht so übel!" zischte Voldemort. Harry sah ihn überrascht an. Clever. So konnten sie sich unterhalten, ohne, dass jemand etwas verstand. "Tom. Sie waren meine Feinde. Wir haben uns gehasst." "ich war auch dein Feind. Schon vergessen?" Diese Äußerung ließ jeglichen Widerstand, den Harry noch in sich hatte verpuffen. Ergeben nickte er und wandte sich dann Draco und Theodore zu. Langsam ging er auf sie zu und hielt ihnen dann die Hand hin. "Harry." sagte er nur. Theodore gab sich als erster einen Ruck. Er ergriff die angebotene Hand und sagte grinsend: "Theodore, aber sag ruhig Theo!" Jetzt richteten sich drei Augenpaare auf Draco, der nur irgendwas von Universum und Verflucht murmelte und dann ebenfalls einschlug. "Draco." grummelte er. Und fügte dann noch an:" Dass du gute Reflexe hast weiß ich schon vom Quidditsch, aber der Fluch...hätte ich dir gar nicht zugetraut." Er konnte sich die letzte Bemerkung nicht verkneifen. "Danke...Mal...Draco. Und du...machst dich ganz gut auf dem Fußboden." feixte er. Voldemort schlug sich innerlich mit der Hand gegen die Stirn. Unglaublich. Ob es eine gute Idee war, Harry Freunde zu suchen? Vielleicht hätte er das besser selber tun...aber hier gab es in Harrys Alter nur die Kinder seiner Todesser und die waren fast alle aus Slytherin. Er würde die Sache beobachten. Theo sah zwischen Draco und Harry hin und her und verdrehte die Augen. "Alles klar. Kommt. Der Wintergarten in Riddle Manor soll großartig sein!" mit diesen Worten packte er Harry und Draco an den Händen und zog sie hinter sich her. Damit hatte der dunkle Lord nicht gerechnet. Was machte er jetzt? Er hatte eigentlich einen Tag mit seinem Gefährten geplant, aber dieser wurde ja soeben entführt worden. Er ergab sich in sein Schicksal und konzentrierte sich erneut auf das dunkle Mal. Wenn er schon sitzen gelassen wurde, konnte er eben so gut arbeiten. Es wurde Zeit einen Gegenschlag auf die weiße Seite vorzubereiten. Dumbledore würde irgendwann herausfinden, dass sein "Goldjunge" noch lebte und der Alte würde versuchen, ihn zurückzubekommen. Bei diesem Gedanken fauchte Tom wütend auf und seine Augen glühten rot. "Mein Lord?" Er wirbelte herum. Lucius Malfoy war erschienen und verneigte sich jetzt vor ihm. "Lucius. Lass das Verbeugen!" "Sehr wohl, Tom!" lächelte Lucius. "Was hast du geplant?" fragte er und sah seinen Lord neugierig an. "Ich will den Alten tot sehen!" Lucius nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Toms Arbeitszimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)