Another von Dankness-is-all (Krieger Inoris) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 4. --------------------- „Seht mal! Dort!“, rief Miroku nach weiteren zehn Minuten Fußmarsch und alle Blicke folgten seinem ausgestreckten Finger. In der Ferne wurden die Konturen eines kleinen Dorfes sichtbar, Rauch von Schornsteinen stieg in die Luft, Dächer hoben sich vom Grün der Wiese ab, Menschen waren noch nicht zu erkennen. „Ihr solltet euch vielleicht verbärgen.“, sagte Miroku an Shippo, Inu Yasha, Hayato und Aroa gewandt, die wiederwillig nickten und sich nach passenden Verkleidungen umsahen. „Hayato fällt nicht wirklich auf, die Haare kann man auch schnell mal verbergen, hier.“ Sango hielt ihm ihr Tuch hin, welches sie immer über der Schulter trug und in welchem ihre Uniform ruhte, die trug sie nun unter dem Arm. Er nickte und band sich das Tuch um den Kopf, es sah ein wenig komisch aus, aber besser als nichts. Kagome zog eine Kappe hervor und reichte sie Inu Yasha, der sie aufsetzte um seine Ohren zu verbergen. Die weißen Haare ließen sie jetzt mal außer Acht. Shippo wurde in den Rucksack gepackt, was ihm natürlich überhaupt nicht gefiel und bei Aroa zweifelten sie noch ein wenig. Die leuchtend violetten Augen würden auffallen, die Haare konnten sie mit einem Tuch verbergen. „Du hältst die Augen einfach immer gesenkt und sollte doch jemand fragen, sagen wir einfach du seiest unsere Sklavin, in diesem Dorf ist das ja scheinbar gang und gebe.“ Aroa nickte etwas wiederwillig. Sie trug bereits seit Jahren das Kleid einer Sklavin, sie hatte einfach nichts anderes und auch wenn dieses Kleidungsstück nichts Gutes bedeutete, sie mochte es doch irgendwie. So machten sie sich verkleidet auf den Weg und erreichten bereits eine Stunde später das Dorf. Es war nicht so klein wie sie vermutet hatten und es herrschten grausame Bedingungen. Überall waren an den Hauswänden Fesseln angebracht, die entweder lose auf dem Boden hingen oder an Menschen, Dämonen oder Tieren befestigt waren. Die Gruppe musste sich zusammen reißen um nicht ausfällig zu werden, bei all diesen Bildern. Inu Yasha knurrte hin und wieder leise, aber vernehmlich und seine Hand lag an Tessaiga, nur Kagomes Worte hielten ihn immer wieder davon ab es zu ziehen. „Wisst ihr nun, was ich meinte?“, flüsterte Aroa leise und warf verstohlene Blicke über den Marktplatz, auf welchem es von Menschen nur so wimmelte. „Ja.“, antwortete Kagome ebenso leise und sah sich unbehaglich um. „Grausam.“, murmelte auch Miroku, er fasste seinen Stab fester und ließ es sogar sein irgendwelche fremden Frauen anzuquatschen, wie er es sonst immer tat. Eine Frau hinter ihnen schrie laut auf und als sie sich ihr zuwandten, hatte sie ihren Finger auf sie gerichtet. „Ein Dämon! Und er ist bewaffnet!“, kreischte sie und sofort ruhten alle Blicke auf ihnen. „Schluss mit dem Versteckspiel, lauft!“, rief Sango und alle rannten los. Eine Hand schloss sich um Aroas Oberarm und sie wirbelte herum, riss sich los und trat dem Mann mit dem Knie in den Magen. „Finger weg!“, damit rannte sie weiter, das Tuch war von ihren Haaren gerutscht und weitere empörte Schreie ertönten. Die kleine Gruppe bemerkte nicht den jungen Mann, der in einer dunklen Seitengasse stand und ihnen verdutzt hinterher sah. „Das war Aroa.“, murmelte er dann, blinzelte kurz und rannte los. Die kleine Gruppe rannte von Straße zu Straße, immer wieder mussten sie ausweichen und vor wütenden Bürgern fliehen, die sich ihnen in den Weg stellten, bewaffnet oder mit bloßen Händen. „Warum haben die so verdammt viele Männer?“, fragte Kagome außer Atem, während sie in eine Seitengasse einbiegen mussten um vier Riesen auszuweichen, die den Durchgang versperrten. „Die werden hier auf so etwas trainiert!“, antwortete Aroa und sprang über ein umgekipptes Fass, ihre nackten Füße hallten auf dem steinernen Boden wieder. „Ich könnte sie aus dem Weg räumen!“ Inu Yasha legte wieder eine Hand an sein Schwert, wurde jedoch von Sango unterbrochen. „Du Hirni, das sind normale Menschen, die können sich gegen dein Schwert nicht wehren also lass es! Weglaufen tut es auch.“ Er rollte mit den Augen, nahm dann aber doch wieder die Hand von Tessaiga. Er sah ein, dass sie Recht hatte. „Mist!“, rief Miroku und blieb schlitternd stehen, die anderen taten es ihm gleich. Am Ende der Gasse standen zwei Muskelprotze, als sie sich umwandten sahen sie noch einmal drei. Sie saßen in der Falle. Neben ihnen ging eine Tür auf. „Aroa, hier rein!“ Ohne lange darüber nachzudenken, wer gesprochen hatte hastete die ganze Gruppe ins Haus und durch die Hintertür sofort wieder raus. Sie standen wieder auf der Wiese, nur dieses Mal auf der anderen Seite des Dorfes, in der Ferne war Inori zu sehen. Ein junger Mann mit braunem Haar und gekleidet in einen schwarzen Mantel stand vor ihnen und lächelte freundlich. „Wer bist…“ „Nori!“, unterbrach Aroa Miroku mit einem freudigen Ausruf und warf sich dem Fremden in die Arme, welcher sie sogleich fest drückte. „Schön dich wieder zu sehen.“, flüsterte er in ihr Haar hinein und umschlang das kleinere Mädchen mit den Armen, dann drückte er sie leicht von sich um ihr ins Gesicht zu sehen. „Warum bist du zurückgekommen?“ Sie zuckte die Schultern und lächelte. „Wir wollen nach Inori und dem Reich im Krieg beistehen. Naja, mehr oder weniger.“ Jetzt lächelte er auch und nachdem sich Sango vernehmlich geräuspert hatte wandten sich die beiden wieder den anderen zu. „Ach ja, das hier ist Nori, ich habe hier lange Zeit bei ihm gelebt, naja, so fast. Nori, das hier sind Miroku, Sango, Inu Yasha, Kagome, Hayato, Shippo und Kirara.“, stellte Aroa sie alle gegenseitig vor und Nori nickte jedem freundlich zu. „Ach ja, Aroa hat viel von dir erzählt.“, lächelte Hayato und sah zu den Dächern der weit entfernten Stadt. So entging ihm, wie die Violetthaarige rot anlief. Sie räusperte sich peinlich berührt. „Äh naja, also, wollen wir uns wieder dem eigentlichen Ziel zuwenden? Inori?“ Alle nickten, grinsten aber bei den roten Wangen in sich hinein und folgten Hayatos Blick auf die Stadt. „Ihr wollt das also wirklich durchziehen?“, fragte Nori und alle nickten. Warum versuchten eigentlich alle sie davon abzubringen? „Gut, dann werde ich mal für eine Ablenkung sorgen. Passt gut auf euch auf.“ Er drückte Aroa noch einmal fest an sich. „Sei bitte Vorsichtig.“ „Bin ich.“, antwortete sie leise und er löste sich grinsend von ihr. „Gib dein Bestes.“, damit rannte er los und verschwand zwischen den Häusern, kurz darauf ertönte seine Stimme erneut. „Dahinten sind sie!“ Schreiende Bürger wurden laut und entfernten sich langsam aber sicher. Die Gruppe atmete durch. „Werde ich.“, flüsterte Aroa und lächelte, dann wandte sie sich ihren Freunden zu, die sich bereits an auf den Weg über die Wiesen machten. Sie würden noch so ungefähr drei Tage unterwegs sein, vielleicht aber auch nur zwei, so ganz sicher war sie sich bei dieser Rechnung nicht, aber diese Wiesen waren riesig. Inori lag groß und schön in weiter Ferne, das Schloss ragte über den Dächern auf und die Sonne spiegelte sich in den vielen Fenstern. „Wunderschön.“, murmelte Kagome neben ihr und atmete lächelnd durch. Aroa sah sie von der Seite an, dann wanderte ihr Blick wieder auf die Stadt. „Hast du Inori noch nie gesehen?“, fragte sie dann und Kagome schüttelte den Kopf. Nein, das hatte sie noch nie. „Du bist nicht von hier, oder?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Das ist etwas komplizierter. Ich bin nämlich nicht aus dieser Zeit.“ Aroa starrte sie an und die Schülerin fuhr schnell fort. „Durch einen Brunnen komme ich aus meiner Zeit hier her. Hast du schon einmal von der Miko Kikyo gehört? Ich bin in meiner Zeit ihre Wiedergeburt. Daher war ich mir auch nicht sicher, ob ich eine Miko bin, als du mich gefragt hast.“ Aroa lachte auf. So ziemlich alle sahen sie verdattert an. Eine Zeitreisende war für gewöhnlich nichts, worüber man lachte. In Kagomes Zeit wäre man eher zur Polizei gegangen oder zur Irrenanstalt. „Na wenn es weiter nichts ist. Ich bin auch schon einmal durch die Zeit gereist.“ Jetzt wurde sie nicht mehr verwirrt, sondern erstaunt angesehen und alle blieben stehen. „Echt? Wie das denn?“, fragte Inu Yasha wenig intelligent und legte den Kopf schräg. „Och das war nichts Besonderes. Ich war noch ziemlich klein und so ein Dämon hat das Dorf angegriffen. Ich wurde von seiner Attacke getroffen und befand mich fünfzig Jahre in der Zukunft. Es war interessant, wie viel sich innerhalb von wenigen Jahren verändern kann.“ Sie zuckte die Schultern und wurde immer noch blöd angestarrt. „Was ist? Ihr lauft doch den ganzen Tag mit einer Zeitreisenden durch die Gegend, eine mehr oder weniger ist doch nun auch wieder nicht die Welt. Also, wollen wir weiter? Ich meine ja nur, wir haben noch so einiges vor uns und ich habe keine Luft dort anzukommen, wenn der Krieg vorbei ist und Inori überrannt.“ Sie machte eine scheuchende Bewegung mit den Händen und nachdem so ziemlich jeder darüber grinsen musste machten sie sich tatsächlich wieder auf den Weg. Das Thema Zeitreisen sprach keiner mehr an und so wurde es dämmrig und schließlich dunkel. „Irgendwie ist es mir nicht geheuer über eine weite Fläche zu laufen, wenn es so dunkel ist.“, gestand Sango, die wieder einmal die Führung übernommen hatte und die zwei Mädchen der Gruppe nickten zustimmend, naja, eigentlich nur Kagome, Aroa schien diese Finsternis eher weniger zu stören. „Ich übernehme die Führung.“, sagte Hayato schnell und trat vor, er sah alles, als sei es hellster Tag. Für seine Augen war dieses Licht sogar angenehmer als das der Sonne, er war eben wirklich ein Nachtdämon. „Dort hinten fängt es an steil zu werden, vielleicht sollten wir hier über Nacht rasten.“ „Warum das denn?“, fragte Inu Yasha verständnislos und verschränkte die Arme vor der Brust. Kagome schlug sich die Hand vor die Stirn. „Es ist für uns nicht unbedingt angenehm die ganze Nacht durchzulaufen. Also, ich würde mich sehr gerne etwas ausruhen.“ Sango stimmte ihr zu und auch Miroku, indem er sich einfach auf dem Boden nieder ließ. „Keh.“, murmelte der Halbdämon und setzte sich neben Kagome, die ihren Rucksack als Kopfkissen benutzte und ein wenig die Augen schloss. Sie war wirklich verdammt müde. Erst die langen Märsche, dann hatte sie bei der letzten Rast nur zwei Stunden schlafen können und die Verfolgungsjagt gerade durch das Dorf hatten ihr den Rest gegeben. Jetzt brauchte sie Ruhe, egal was Inu Yasha sagen würde. Sie spürte noch, wie er sich neben sie setzte, das Schwert an sich gelehnt und im Schneidersitz verweilend, als würde er über sie wachen, dann glitt sie in einen tiefen Schlaf. Aroa, die sich etwas weiter zu Hayato gesetzt hatte ließ ihren Blick über den Sternenhimmel gleiten. Wie lange war es her, dass sie draußen geschlafen hatte, die Sterne gesehen hatte und die frische Luft atmen konnte? Sie war sich ehrlich gesagt nicht mehr sicher. Es konnte sich nur um Monate handeln, vielleicht auch ein Jahr. „Schlaf ruhig, ich pass schon auf.“, sagte Hayato neben ihr und nach einem kurzen Lächeln schüttelte sie den Kopf. „Der Himmel ist zu schön.“ Sie flüsterte, um die Schlafenden nicht aufzuwecken und vielleicht auch, um den Moment nicht zu zerstören. Es war einfach zu schön. Die Sterne über ihnen, die Luft um sie herum, die leisen Geräusche, die von überall auf sie zu schlichen, das weiche Gras unter den Fingern. Zu schön um jetzt schlafen zu können. Hayato neben ihr hatte ebenfalls den Blick gen Himmel gerichtet. „Danke übrigens.“ Sie sah ihn verwirrt an und als er ihren Blick bemerkte musste er grinsen. „Na dass du mich überredet hast mit zu kommen. Mir wäre das hier entgangen.“ Sie grinste, ließ sich gegen seine Schulter sinken und schloss die Augen, dann war sie auch schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)